Parkettboden – was ist beim Kauf zu beachten?

von Anna Müller
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Jedes Jahr ziehen deutschlandweit Haushalte von der Mietwohnung ins Eigenheim. Wie groß die Zahl derer ist, die in den letzten ein bis zwei Jahren diesen Schritt gewagt haben, lässt sich nur erahnen. Laut den Zinsstatistiken der Bundesbank wurden allein im Mai 2016 mehr als 17 Milliarden Euro an private Haushalte vergeben – in Form von Wohnungsbaukrediten. Darunter waren mehr als 3,6 Milliarden Euro neu verhandelte Kredite. Gerade die gesunkenen Zinsen für Baufinanzierungen haben zu dieser Entwicklung beigetragen.

Egal, ob man eine Immobilie selbst nutzt – oder sich als Vermieter profilieren will – einige Fragen stehen immer im Raum. Dazu gehört, welche Ausstattung ins Badezimmer kommt. Oder wie der Fußbodenbelag aussehen soll. Genau hier haben sich in den letzten Jahren zwei Trends entwickelt. Viele Haushalte setzen aufs Laminat, anderer „Häuslebauer“ sind eher Fans von Parkettboden. Was macht den letzteren Bodenbelag so besonders? Auf welche Preise sollte man sich bei dessen Auswahl einstellen?

Parkettboden ist heute wieder voll im Trend – doch beim Kauf sollte vor allem auf den Look und die Qualität geachtet werden. Die Unterschiede in diesem Bereich sind recht groß!

Parkett

Parkett versus Laminat: Die Unterschiede

Beide Varianten – Laminat und Parkett – gehören zu den nicht-textilen Bodenbelägen. Während Parkett auch heute noch im Wesentlichen aus Holz besteht, ist Laminat eher als ein Verbundwerkstoff anzusehen. Zu dessen Herstellung wird – neben Holz (MDF- oder HDF-Platte als Träger) auch Papier verwendet. Darüber kommen oft Kunststoffe zum Einsatz, um die Strapazierfähigkeit der Oberfläche zu gewährleisten.

Parkett wird heute in verschiedenen Varianten im Handel angeboten. Der klassische Parkettfußboden besteht aus einzelnen Holzstücken, die zu einem Muster zusammengesetzt den Fußbodenbelag ergeben. verlegefertiges Parkett wird Fertigparkett bezeichnet und muss nach Abschluss der Verlege-Arbeit nicht mehr versiegelt werden.

Der große Unterschied zwischen Parkett und Laminat besteht:

  • im Material
  • im Anschaffungspreis
  • im Verlege-Aufwand
  • in der Pflegeintensität
  • in der Lebensdauer.

Während Parkett – bei guter Pflege – nach einigen Jahren abgeschliffen, versiegelt und wiederverwendet werden kann, geht man beim Laminat heute von einer durchschnittlichen Lebensdauer in der Größenordnung von zehn bis 12 Jahren aus.

Parkett in einer anderen Ausprägung

Parkett-hell

Parkett: Haltbarkeit und Material

Parkett existiert in verschiedenen Formen und Varianten. Eine detaillierte Unterscheidung ist daher schwierig. Bezüglich der verwendeten Holzarten kommt heute Material einheimischer Laubhölzer genauso zum Einsatz wie Holz aus dem Import. Vertreten sind unter anderem:

  • Akazie
  • Buche
  • Obsthölzer
  • Teak
  • Palisander
  • Eukalyptus

Eine wichtige Gemeinsamkeit ist die Tatsache, dass es sich hier um Harthölzer handelt – was Einfluss auf die Strapazierfähigkeit hat.

Je nach Ausführung wird das Parkett als Massivholzparkett (massive Holzstücke unterschiedlicher Abmessung) oder als Fertig- bzw. Mehrschichtparkett verlegt. Letzteres besteht in der Regel aus einem Aufbau aus Trägerplatte und Echtholz-Deckschicht. Der Vorteil dieses Aufbaus ist ein deutlich geringer Verlegeaufwand.

Bezüglich der Härte wird beim Parkettfußboden – laut Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. – mit dem Brinell-Verfahren gemessen. Hier gilt: Je höher der Brinell-Wert, umso widerstandsfähiger ist der Fußboden. Die genannten Holzvarianten unterscheiden sich an dieser Stelle. Wer – als Heimwerker oder Bauherr – einen Parkettfußboden realisieren will, muss diesen Aspekt kennen. Harte Hölzer – etwa Eiche oder Buche – kommen für die stärker beanspruchten Bereiche zum Einsatz. Kirsche bietet sich hingegen in anderen Wohnarealen an.

Wichtig: Hochwertiges Parkett bezieht seine Lebensdauer nicht nur aus der Holzhärte, sondern auch der Pflege. Generell ist es zu empfehlen, sich im Vorfeld sehr genau mit der Pflegeanleitung zu beschäftigen.

Parkett ist die etwas noblere Variante des Holzfußbodens

Holzboden

Der Parkettfußboden – Look und Preis

Parkett ist wieder modern. Dazu trägt unter anderem die besondere Haptik eines Parkettfußbodens bei. In Bezug auf die Optik entscheidet unter anderem das verwendete Holz über die Farbe. Kirsche und Palisander sorgen zum Beispiel für einen eher dunklen Farbton, Buche ist eher hell. Je nach Verlegevariante – also ob als:

  • Stabparkett
  • Mosaikparkett
  • Lamparkett
  • Hochkant-Lamellen-Parkett

entsteht ein sehr individuelles Muster. Besonders ansprechend im Look ist das Tafelparkett, das verschiedenfarbige Hölzer sehr geschickt miteinander kombiniert.

Bezüglich des Preises sind pauschale Aussagen mehr als schwierig. Einerseits beeinflusst das Material die Kosten. Je hochwertiger ein Parkett, umso mehr „Speck“ sollte die Haushaltskasse haben. Quadratmeterpreise von 100 Euro aufwärts sind beim Parkettfußboden durchaus anzutreffen. Hinzu kommen die Kosten fürs Verlegen. Einzuplanen sind hier 20 Euro bis 30 Euro als untere Grenze.

Je nach gewähltem Muster und Material sieht Parkettboden höchst unterschiedlich aus. Es dürfte jedoch für jeden Geschmack etwas Passendes zur Verfügung stehen.

Parkett-Ahorn

Fazit: Parkett – stilvoll, aber nicht ganz billig

Ein stilvoller Fußboden, der sich auch noch gut anfühlt – genauso kann man Parkett beschreiben. In den letzten Jahren erlebt der Belag wieder eine kleine Renaissance. Viele Familien sind begeistert von der Farbenvielfalt und Langlebigkeit eines hochwertigen Parkettfußbodens. Aber: Man muss an dieser Stelle bereit sein, höhere Kosten als im Vergleich zum Laminat zu schultern. Parkett kann – inklusive Verlegung – schnell mehr als 100 Euro pro Quadratmeter Verlegefläche kosten.

Esszimmer-Parkett

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Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.