Vermutlich hören Sie immer häufiger von dem umschwärmten Wirkstoff Cannabidiol (CBD). Vielleicht fragen sich auch, ob das nun ein neues Wundermittel oder nur ein vorüber gehender Trend ist. In dem folgenden Artikel haben wir einiges zu diesem Thema für Sie zusammengetragen.
Was ist CBD?
Die gute alte Hanfpflanze, vor über 6000 Jahren in China domestiziert, produziert allein mehr als 400 organische Verbindungen. In den letzten Jahrhunderten wurden unzählige Produkte aus der Hanfpflanze gewonnen, so zum Beispiel Stoffe, Seile, Öle und Kosmetikprodukte.
Das berühmteste Produkt, was momentan in aller Munde ist, ist das CBD Öl, welches in Apotheken, Reformhäusern und in vielzähligen Online-Shops wie hier bei Natucan einfach und legal erworben werden kann. Es ist in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen und ihm wird in vielen Studien eine hohe Wirksamkeit bei der Schmerzlinderung und Entzündungshemmung zugesagt.
Cannabinoide
Die bedeutendsten Stoffe der Hanfpflanze sind die Terpene und Cannabinoide.
Terpene sind organische Kohlenwasserstoffe der Hanfpflanze. In Blumen sorgen diese Stoffe für die verschiedenen Düfte. Beim Hanf sorgen sie für den einzigartgien Geruch und Geschmack der Pflanze, welche unter anderem Insekten und Wild davon abhalten, sie zu fressen. Diese Terpene werden von den klebrigen Blüten der Pflanze abgesondert.
Auch die Cannabinoide kommen hauptsächlich in den Blüten der Hanfpflanze vor, finden sich jedoch zu einem geringen Prozentsatz auch in den Blättern und Stielen wieder.
Ein berühmtes Cannabinoid ist das THC. Dieser Stoff ist verantwortlich für die berauschende Wirkung der Blüten und hat sie praktisch als Droge berühmt gemacht. THC galt lange Zeit als einzige psychoaktive Komponente der Cannabispflanze. Ihr wird der Hauptteil der berauschenden Wirkung von Hanf zugesprochen.
CBD ist ebenfalls ein Cannabinoid hat aber im Gegensatz zu THC nur eine äußerst geringe psychoaktive Wirkung. Dieser Unterschied führt dazu, dass THC und THC-enthaltende Mittel unter das Betäubungsmittelgesetz fallen und somit nur nach einer ärztlichen Verordnung in einer Apotheke legal erhältlich sind. CBD-haltige Produkte gelten als Nahrungsergänzungsmittel und unterliegen anderen Richtlinien und sind somit frei erhältlich.
CBD Wirkung auf den menschlichen Körper
Um einigermaßen nachvollziehen zu können, warum CBD so eine große Wirkung auf den menschlichen Körper hat und daher auch ein so breites Anwendungsgebiet findet, muss etwas ausgeholt werden.
Forscher, welche sich schon seit längerem mit THC und CBD beschäftigen, haben festgestellt, dass der menschliche Körper über ein eigenes sogenanntes „endogenes Cannabinoid System“ oder auch Endocannabinoidsystem (kurz: ECS) verfügt.
Heißt das nun, dass wir auch Cannabinoide produzieren? Und ob!
Es wurde festgestellt, dass sich in jedem menschlichen Körper Substanzen finden, die dem Cannabinoid THC zum Beispiel sehr ähneln. Diese bewirken aber keinen Rausch und sind für die Funktionen des neuralen (den Nerv betreffend) Netzwerkes verantwortlich. Jeder Körper besitzt einen ganz bestimmten Cannabinoidspiegel. Sinkt dieser zu stark oder steigt zu sehr an, kann das Beschwerden und Krankheiten verursachen. Dabei spricht man sogar davon, dass dies Ursache von starken Depressionen, Epilepsie und Autismus sein kann.
Aber zurück zum ECS. Dieses System ist ein Teil des Nervensystems und besteht aus Endocannabinoiden (körpereigenen Cannabinoide), Rezeptoren und Enzymen und funktioniert wie ein Signalsystem. Von den körpereigenen Cannabinoiden sind zwei mittlerweile ganz gut untersucht. Das ist zum einen das Anandamid, ein Analog zu THC, und zum anderen das 2-Arachidonoylglycerol, ein Analog zu CBD. Außerdem sind 2 wichtige Rezeptoren entdeckt worden – CB1 und CB2. Diese kommen unterschiedlich verteilt im Körper vor, wobei CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem ZNS (Rückenmark und Nerven) und im Gehirn in den Bereichen der Wahrnehmung, Konzentration, Gedächtnis und Bewegung konzentriert sind, während CB2-Rezeptoren über den ganzen Körper verteilt und ausschließlich im Immunsystem zu finden sind. Die beteiligten Enzyme sind für die Degradierung und Zusammensetzung der Endocannabinoide verantwortlich und sorgen so für ein gut funktionierendes Signalsystem. Die CB1- und CB2-Rezeptoren dienen in diesem System als sogenannte Schlösser und die körpereigenen Cannabinoide als Schlüssel. Beide vereint lösen ganz bestimmte Vorgänge im Körper aus. Wissenschaftler haben festgestellt, dass auch von außen zugeführte Cannabinoide in diesem System als Schlüssel funktionieren und ebenso bestimmte Vorgänge in Gang setzen. Das ist das ganze Geheimnis.
Der Unterschied von CBD und THC
THC ist neben vielen anderen positiven Wirkungen umstritten wegen seiner berauschenden Wirkung. CBD dagegen wirkt nicht berauschend, hat viele andere positive Wirkungen und kann in hohen Dosen sogar der Rauschwirkung von THC entgegenwirken und seine schmerzhemmenden Eigenschaften verstärken.
CBD und das menschliche Immunsystem
Allein die Tatsache, dass sich im Immunsystem CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems befinden lässt vermuten, dass unser Immunsystem mithilfe dieser Rezeptoren gesteuert wird. Und wirklich, es wurde festgestellt, dass die optimale Funktion unseres Immunsystems vom Gleichgewicht in unserem Endocannabinoid-System abhängt. Aufgrund mehrerer Forschungsergebnisse wird mittlerweile davon ausgegangen, dass CBD in der Lage ist bei Autoimmunerkrankungen entzündliche Prozesse einzudämmen und überschießende Immunreaktionen zu verhindern. Damit wären Erkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis mit CBD behandelbar. Während der Behandlung von Multipler Sklerose setzt man bereits CBD/THC Medikamente ein. So konnten zum Beispiel entsprechende Mundsprays Patienten mit Muskelspastiken sehr gut helfen.
Auch zur Stärkung des Immunsystems kann CBD präventiv angewandt werden. Stress ist ein sehr großer Faktor bei der Schwächung des Immunsystems. CBD ist laut mehreren Studien sehr gut in der Lage ist, diesen deutlich herabzusetzen und eignet sich dadurch hervorragend für den Stressabbau.
Hilft CBD Öl gegen Schmerzen?
CBD Öl ist in der natürlichen Schmerztherapie angekommen, denn es wurde bereits wissenschaftlich eine schmerlindernde Wirkung bestätigt. Besonders Schmerzen, welche durch entzündliche Prozesse hervorgerufen werden, können mit CBD sehr gut behandelt werden.
In einer Studie, die im Jahre 2011 durchgeführt worden ist, wurde eine direkte Beeinflussung der Schmerzrezeptoren durch CBD nachgewiesen. Außerdem entdeckten spanische Forscher in einer weiteren Studie von 2011, dass CBD hilfreich bei der Behandlung von Fibromyalgie angewandt werden kann.
In einer systematischen Übersichtsarbeit 2014, in welcher es um chronische Schmerzen bei Arthrose ging, konnte nachgewiesen werden, dass CBD nicht nur Schmerzen und Entzündungen lindern kann, sondern auch direkt positiv auf die Gelenkfunktionen wirkt.
2016 kam die Entdeckung hinzu, dass CBD auch bei der äußerlichen Schmerzlinderung anwendbar ist, zum Beispiel mithilfe eines CBD Gels, was bei Gelenkschwellungen aufgrund von Arthritis eingesetzt wurde.
2017 konnte im Rahmen einer Studie bewiesen werden, dass CBD schmerzlindernd wirkt, weil es in der Lage ist, Nervenschäden zu verhindern, welche im Zusammenhang mit Gelenkerkrankungen auftreten.
Gegen was hilft CBD noch?
Aufgrund des Zusammenspiels von Cannabinoiden und dem ECS des menschlichen Körpers gibt es unendlich viele Anwendungsgebiete für CBD.
- Menstruationsbeschwerden
Da CBD auch krampflösend wirkt, kann es gerade bei den Schmerzen während der Regel unterstützend angewandt werden. Außerdem reduziert es die auftretenden Stimmungsschwankungen deutlich.
- Migräne
In einer Studie von 2016 wurde festgestellt, dass mit der Einnahme von CBD deutlich weniger Migräne Attacken auftreten. Außerdem wirkt es sich positiv auf die unangenehmen Begleiterscheinungen der Migräne, wie Übelkeit und Schlafstörungen aus.
- Angst und Psychosen
CBD hemmt den Abbau des körpereigenen Cannabinoids Anandamid. Darauf wird die beobachtete antipsychotische Wirkung von CBD zurückgeführt.
- Entzündungshemmende Wirkung
CBD verstärkt die Signalwirkung von Adenosin, welches im Körper die Ausschüttung von aktivierenden und belebenden Neurotransmittern blockiert. Das erklärt die entzündungshemmende Wirkung von CBD.
- Verhinderung oxidativer Schädigungen (Schädigung von Zellen)
In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass CBD bei der Bekämpfung freier Radikaler genauso wirkungsvoll ist wie Vitamin C und Vitamin E.
- Krebs
Es wurde festgestellt, dass CBD die Vermehrung bestimmter Hirntumorzellen verhindert, indem es hier eine Form der Zellzerstörung hervorruft. Außerdem wurde nachgewiesen, dass CBD die Bildung neuer Blutgefäße in Tumorgewebe hemmt.
- Epilepsie
Bei einigen Formen der Epilepsie ist CBD in der Lage, die Anfälle deutlich zu verringern. Das trifft besonders auf genetisch bedingte Epilepsie-Formen bei Kindern zu.
- Alzheimer
Mögliche Gründe für eine Alzheimer Erkrankung sind Entzündungsreaktionen im Nervengewebe, Ablagerungen im Gehirn und das Absterben von Nervenzellen und oxidativer Stress. CBD ist in der Lage, Entzündungsreaktionen im Gehirn einzudämmen und den oxidativen Stress zu vermindern, was ein Absterben der Gehirnzellen verhindert.
- Parkinson
Einer der Gründe von Parkinson ist das Absterben von Dopamin produzierenden Nervenzellen im Gehirn. Gemäß einer Studie schwächt CBD den Verlust dieser Zellen ab. Außerdem reduziert es die psychosomatischen Symptome von Parkinson-Patienten.
- ALS
Mehrere Studien kommen zu dem gleichen Ergebnis – CBD kann die Degeneration von Nervenzellen durch ALS stoppen oder zumindest deutlich verzögern. Das ist aufgrund seiner Fähigkeiten, den Haushalt des Neurotransmitters Glutamat in Gleichgewicht zu bringen, oxidativen Stress zu verhindern und lokale Entzündungsreaktionen zu dämpfen möglich.
- Schizophrenie
Während einer Doppelstudie von 2012 wurden CBD Präparate bei Patienten mit akuter Schizophrenie genauso erfolgreich angewandt wie herkömmliche Medikamente – jedoch ohne Nebenwirkungen. Die Fachwelt ist sich einig, dass das mit der Erhöhung des Anandamid-Spiegels durch CBD zusammenhängt.
Was muss bei der CBD Öl Einnahme beachtet werden?
Zum einen sollte man sich an die Dosierungsanleitung des Herstellers halten. Zum anderen kann bei bestehender Unsicherheit die Einnahme von CBD Öl mit seinem Hausarzt abgesprochen werden.
CBD Öl soll nicht einfach heruntergeschluckt werden. Es ist angeraten, das Öl unter die Zunge zu träufeln und es dort eine Weile zu belassen, bevor man es herunterschluckt. So kann das Öl bereits über die Mundschleimhaut in die Blutbahn gelangen und seine Wirkung eher entfalten.