Gestern (10. April 2019) war ein historischer Tag in der Welt der Astronomie. Denn am Mittwoch haben Forscher zum ersten Mal Bilder von einem schwarzen Loch gezeigt! Zu diesem Zweck wurde ein weltweites Netzwerk von vielen Radioteleskopen verwendet, die die Beobachtung des Lochs ermöglicht haben.
Die Forscher haben das erste Bild von einem schwarzen Loch gezeigt
Das schwarze Loch befindet sich im Inneren einer sehr aktiven Galaxie namens Messier 87. Sie wird kurz als M87 oder Virgo A bezeichnet und liegt im Bereich des Sternbildes Jungfrau. Außerdem liegt es etwa 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Seine Größe lässt sich nicht genau beziffern. Trotzdem kann man sagen, dass es über eine große Masse verfügt. Im Vergleich zu der Masse unserer Sonne ist die Masse dieses schwarzen Lochs etwa 6,5 Milliarden Mal schwerer.
Was ist auf dem Bild zu sehen? Das schwarze Loch, das fotografiert wurde, sieht wie ein Donut aus. „In Orange-Gelb sieht man eine so genannte Akkretionsscheibe aus turbulentem Gas. Sie bewegt sich um das Loch in der Mitte.“, sagen die Forscher. So haben wir eigentlich die Chance, den sogenannten Ereignishorizont (auf Englisch – event horizon) zu beobachten. Aus diesem Grund wurde das Teleskop, das das schwarze Loch fotografiert hat, auch EHT genannt – eine Abkürzung für Event Horizon Telescope. Das große EHT stellt eigentlich ein Verbund aus acht großen Radioteleskopen dar, die über die ganze Erde verteilt sind. „Damit das überhaupt möglich ist, musste das Wetter an allen Standorten der Teleskope auf der ganzen Welt gut sein“, erklärt der Wissenschaftler Eduardo Ros von dem Institut Max Planck für Radio-Astronomie in Bonn.
Die Gravitationswirkung eines solchen schwarzen Lochs ist sehr stark, dass selbst Licht seiner Gravitation nicht mehr entkommen kann. Im Inneren des Lochs bleibt sogar die Zeit. Licht und Materie, die den Event Horizon schon überquert haben, bleiben dort und können nicht mehr draußen gelangen.