Gartenrecht: Was ist in der eigenen Oase eigentlich erlaubt?

von Sabina Karlev
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In der Umgangssprache wird häufig von Gartenrecht gesprochen, wenn es um die Frage geht, was im heimischen Garten eigentlich erlaubt ist. Dafür existieren in Deutschland zahlreiche Gesetze und Regelungen. Mehr darüber im Folgenden.

Gartenrecht: Was ist in der eigenen Oase eigentlich erlaubt?

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Gartenrecht: Was darf man in seinem Garten?

Das Gartenrecht ist wichtig für die Gestaltung der heimischen Oase: Man muss sich damit vertraut machen.

Nicht nur die Landesbauordnung kann dabei eine Rolle spielen, sondern auch das Betäubungsmittelgesetz. Am wichtigsten für das harmonische Zusammenleben im Garten ist das Nachbarschaftsgesetz. Natürlich gibt es von Bundesland zu Bundesland Nuancen. Sehen Sie sich ganz genau an, was erlaubt bzw. verboten im heimischen Garten ist.

Man soll sich mit dem Gartenrecht gut auskennen

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Zeit für Arbeit: Pflanzen Sie hübsche Blumen an, gestalten Sie die Gemüsebeeten, organisieren Sie Ihren Haushalt im Outdoor-Bereich. Sie dürfen einen Komposthaufen einrichten sowie einen Sandkasten. Aber wie genau soll das erfolgen?

Für Mieter spielt immer die Hausordnung und der Mietvertrag eine Rolle − eventuell sind in diesem einige abweichende Vorgaben zu finden.

Die Bebauung im Garten

Für den Bau eines kleinen Gartenhauses ist keine spezielle Genehmigung erforderlich, aber dieses soll in einem ausreichenden Abstand zur Grenze des eigenen Grundstücks stattfinden. Berücksichtigen Sie ganz sorgfältig im bürgerlichen Gesetzbuch, welche Maßstäbe der Ausstattung Ihre Nachbarschaft nicht stören würden.

Was muss bei der Bauarbeit im Garten berücksichtigt werden?

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Wenn es eine Feuerstelle oder Sanitäranlagen geben soll und Sie sich unsicher fühlen, erkundigen Sie sich beim zuständigen Bauamt über die entsprechenden Informationen. Eine Genehmigung kann erforderlich sein, wenn im Garten ein Bauwerk oder ein Teich angelegt werden soll.

Die Regelungen zum Grillen im Garten

In Deutschland ist es generell erlaubt, im heimischen Garten den Grill anzuwerfen. Dafür muss jedoch die Voraussetzung erfüllt sein, dass dabei auf die Nachbarn die nötige Rücksicht genommen wird.

Um keine Streitigkeiten zu riskieren, ist etwa darauf zu achten, dass keine großen Rauchmengen in die Wohnungen der Nachbarn ziehen. Zudem sind die Ruhezeiten zu beachten, vor allem an Sonn- und Feiertagen. Im Mietvertrag kann der Vermieter das Grillen übrigens durchaus verbieten.

Falls es zu Rechtsstreit kommt…

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Falls das Grillen dennoch zu tiefgreifenden Nachbarschaftsstreitigkeiten führt, kann es sinnvoll sein, einen Rechtsanwalt in der Umgebung in den Fall einzubeziehen.

Gartenrecht: Wie hoch darf die Hecke sein?

Als Grundstücksbegrenzungen erfreuen sich Hecken einer außerordentlich großen Beliebtheit. Sie fügen sich ästhetisch in den Außenbereich ein und dienen gleichzeitig dem Schutz der Privatsphäre. Allerdings regeln die Bundesländer, wie hoch die Hecke ausfallen darf und welchen Abstand sie zur Grundstücksgrenze aufweisen muss.

Es gibt rechtliche Nuancen zwischen den Bundesländern

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In NRW dürfen Hecken zum Beispiel mehr als zwei Meter in der Höhe messen, wenn sie zum Nachbargrundstück einen Abstand von einem Meter einhalten.

Das ist im Garten verboten

Fundamental verboten sind im eigenen Garten nur wenige Dinge. Es ist beispielsweise nicht gestattet, Pflanzen anzubauen, die gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen, wie zum Beispiel Azteken-Salbei, Cocasträucher, Arznei- oder Schlafmohn.

Verzichten Sie auf Folgendes

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Gartenarbeit, die leise abläuft, darf jederzeit nachgegangen werden. Werden bei dieser jedoch laute Geräte und Maschinen eingesetzt, ist sie an Sonn- und Feiertagen generell nicht erlaubt. An Werktagen dürfen solche Arbeiten nur zwischen 7 und 20 Uhr ausgeführt werden. Sehr laute Maschinen, wie etwa Laubsammler, dürfen sogar werktags auch nicht zwischen 17 und 20 Uhr, 13 und 15 Uhr sowie 7 und 9 Uhr genutzt werden.

Der Rückschnitt der Hecke ist darüber hinaus nicht zwischen dem 1. März und dem 30. September auszuführen, da dies die Nistzeit von zahlreichen Vogelarten ist.

Sabina Karlev

Sabina Karlev ist dreisprachige Autorin und Journalistin und studierte Medienwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Als Kommunikationsspezialistin hat sie für kulturelle und wissenschaftliche Institutionen gearbeitet, u. A. für die Max-Planck-Gesellschaft.