Treppenteppich verlegen wie die Profis: Dein ultimativer Guide ohne Blabla
Treppen müssen nicht langweilig sein! Entdecken Sie, wie ein Teppich den Charakter Ihres Zuhauses revolutionieren kann.
„Die Treppe ist das Herz des Hauses“ – hätte Aristoteles gesagt, während er über den bunten Teppich schritt, der wie ein Regenbogen aus den Wolken fiel. Während wir oft an Wänden und Böden verweilen, verpassen wir die magische Verwandlung, die Treppen durch kreative Teppiche erleben können. Lassen Sie sich inspirieren!
Hörst du das auch? Dieses leise, aber verräterische Knarren der Treppe, wenn jemand nachts aufs Klo schleicht? Oder diesen kalten, hallenden Klang von Schritten, der durchs ganze Haus schallt? Eine Treppe ist oft der heimliche Störenfried im Haus. Aber ganz ehrlich: Das muss nicht sein. Ein richtig guter Teppich auf den Stufen kann Welten verändern – für die Ohren, die Füße und die Sicherheit.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Warum nicht jeder Teppich auf die Treppe darf
- Die Vorbereitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt
- Deine Einkaufsliste: Was du wirklich brauchst (und was es kostet)
- Die Verlegung: Voll verklebt oder edel gespannt?
- Sonderfall: Wie du eine Wendeltreppe meisterst
- Erste Hilfe: Was tun, wenn’s schiefgeht?
- Ein letztes Wort…
- Bilder & Inspiration
Ich hab in meinem Leben schon unzählige Treppen gesehen und saniert. Und ich kann dir sagen: Viele Leute unterschätzen das Thema gewaltig. Sie kaufen irgendeinen Teppich im Angebot, schmieren ein bisschen Kleber drauf und wundern sich dann, wenn sich nach einem halben Jahr Wellen bilden oder die Kanten ausfransen. Die Wahrheit ist: Die eigentliche Magie passiert, bevor der Teppich überhaupt die Treppe berührt. Es geht um die Vorbereitung, das richtige Material und die Technik. Und genau das zeige ich dir hier – Schritt für Schritt und ohne Fachchinesisch.

Das A und O: Warum nicht jeder Teppich auf die Treppe darf
Stell dir vor, was ein Teppich auf einer Treppe aushalten muss. Bei jedem Schritt wird er gequetscht, gedehnt und verdreht. Besonders die Kante der Stufe, die „Treppennase“, ist die absolute Härteprüfung. Billiger Teppich gibt hier als Erstes auf. Die Fasern brechen, der Rücken wird spröde und das Ganze wird zur gefährlichen Rutschpartie. Deshalb ist die Materialwahl keine Nebensache, sondern die wichtigste Entscheidung am Anfang.
Dein Spickzettel für den Teppichkauf
Vergiss erst mal die Farbe und das Muster. Schau auf die „inneren Werte“. Im Fachhandel oder auf der Rückseite des Teppichs findest du kleine Symbole, die dir alles Wichtige verraten.
- Das Treppensymbol: Das ist das Wichtigste! Es sieht aus wie eine stilisierte Treppe. Nur wenn dieses Symbol drauf ist, sagt der Hersteller: „Ja, dieser Teppich packt die Belastung.“ Ohne dieses Zeichen erlischt bei Schäden oft jede Garantie. Finger weg!
- Die Beanspruchungsklasse (NK): Für eine normal genutzte Treppe im Wohnhaus ist die Klasse 23 („stark“) das absolute Minimum. Mein Tipp? Sei schlauer und greif direkt zu einem Teppich aus dem Objektbereich, also Klasse 32 oder 33. Die sind für Büros und Hotels gemacht und praktisch unzerstörbar. Die kosten vielleicht 10 € mehr pro Quadratmeter, halten aber doppelt so lange.

Das Material-Duell: Was sich wirklich bewährt hat
Jetzt geht’s an die Fasern. Das ist wie beim Autokauf – es gibt den robusten Alltags-Diesel und den schicken, aber pflegeintensiven Sportwagen.
Der unkaputtbare Champion: Polyamid (PA)
Ganz ehrlich, für 95 % aller Treppen ist das die beste Wahl. Polyamidfasern sind extrem robust, abriebfest und haben ein geniales „Gedächtnis“. Das heißt, sie richten sich nach jedem Tritt wieder auf. So entstehen keine unschönen Laufstraßen. Preislich liegst du hier im soliden Mittelfeld, so zwischen 35 € und 70 € pro Quadratmeter.
Die Budget-Option: Polypropylen (PP)
PP ist deutlich günstiger, oft schon ab 15 €/m² zu haben. Aber hier sparst du am falschen Ende. Die Fasern sind weniger elastisch und legen sich bei Belastung platt. Für die selten genutzte Kellertreppe? Okay. Für die Haupttreppe im Flur? Ein klares Nein von mir. Das bereust du spätestens nach zwei Jahren.
Der luxuriöse Klassiker: Wolle
Ein Traum für die Füße! Wolle ist von Natur aus elastisch, super schmutzabweisend und sorgt für ein tolles Raumklima. Aber sie ist auch eine kleine Diva. Sie ist teurer (rechne mit 60 € bis über 120 €/m²) und mag keine aggressiven Reiniger. Ein Wollteppich auf der Treppe ist purer Luxus, der aber auch etwas Pflege verlangt.

Ach ja, und der Teppichrücken! Der ist das Fundament. Ein einfacher Schaumrücken ist tabu, der zerbröselt dir unter den Füßen weg. Du brauchst einen stabilen Textil- oder Vliesrücken. Der lässt sich super verkleben und gibt dem Ganzen die nötige Stabilität.
Die Vorbereitung: Wo sich die Spreu vom Weizen trennt
Ein alter Meister hat mir mal gesagt: „Die Zeit, die du bei der Vorbereitung sparst, zahlst du später doppelt und dreifach zurück.“ Und er hatte so recht. Ein perfektes Ergebnis steht und fällt mit dem Untergrund. Pfusch an dieser Stelle siehst du später immer.
Kleine Mutprobe, bevor du startest: Willst du wissen, worauf du dich einlässt? Nimm einen stabilen Spachtel und versuche, an einer unauffälligen Stelle ein kleines Stück vom alten Teppich oder Kleber zu entfernen. Das gibt dir ein Gefühl für den härtesten Teil der Arbeit und hilft dir zu entscheiden, ob du dir das wirklich antun willst.
Schritt 1: Runter mit dem alten Zeug!
Das ist oft die undankbarste Arbeit. Alter, fest verklebter Teppich kann dich in den Wahnsinn treiben. Ein stabiler Spachtel, Handschuhe und Geduld sind deine besten Freunde. Kleiner Tipp: Mit einer Heißluftpistole (kostet ca. 20-30 € im Baumarkt) kannst du den alten Kleber oft etwas anweichen, dann geht’s leichter. Aber Achtung: Immer eine FFP2-Maske tragen! Der Staub ist nicht gesund.

Schritt 2: Die gnadenlose Inspektion
Wenn alles runter ist, siehst du die Wahrheit. Knarrt eine Stufe? Ist ein Brett locker? Jetzt ist der Moment, das zu reparieren. Lockere Bretter neu verschrauben, Risse und Löcher mit Holzspachtel füllen. Dann nimm ein langes Lineal und prüfe jede Stufe auf Ebenheit. Jede Delle muss weg! Dafür brauchst du eine standfeste Spachtelmasse. Mein Profi-Tipp: Investiere in eine schnelltrocknende Ausgleichsmasse, z.B. auf Zementbasis. Die kostet etwas mehr, aber du kannst oft schon nach einer Stunde weitermachen, statt einen Tag zu warten. Das Ziel ist eine Oberfläche, die sich so glatt wie ein Babypopo anfühlt. Klingt komisch, ist aber so.
Schritt 3: Grundieren für den Super-Halt
Nach dem Spachteln und Schleifen wird die Treppe penibel abgesaugt. Kein Staubkorn darf bleiben! Dann kommt die Grundierung. Sie bindet den letzten Staub und sorgt dafür, dass der Kleber eine perfekte Verbindung mit dem Untergrund eingeht. Für eine Holztreppe brauchst du eine andere Grundierung als für eine Betontreppe. Lass dich im Fachhandel kurz beraten, das kostet nicht die Welt (ca. 15-25 € für eine kleine Treppe) und macht einen Riesenunterschied.

Deine Einkaufsliste: Was du wirklich brauchst (und was es kostet)
Damit du nicht fünfmal zum Baumarkt rennen musst, hier eine kleine Checkliste:
- Teppich: Wie besprochen, Klasse 32/33, ca. 10-15 m² für eine normale Treppe (400-800 €).
- Teppichkleber: Unbedingt einen emissionsarmen Dispersionsklebstoff für Treppen. Rechne mit ca. 30-50 € für einen Eimer.
- Grundierung: Passend zum Untergrund (15-25 €).
- Spachtelmasse: Standfeste, schnelltrocknende Qualität (ca. 10-20 €).
- Werkzeug:
- Stabiles Teppichmesser mit Hakenklingen (Klingen immer wieder wechseln!) – ca. 15 €
- Zahnspachtel (mehr dazu gleich!) – ca. 10 €
- Stabiler Spachtel zum Entfernen – ca. 10 €
- Stahllineal und Winkel – ca. 20 €
- Andrückrolle aus Hartgummi – ca. 15 €
- Sicherheit: FFP2-Maske, Arbeitshandschuhe, Schutzbrille. Nicht verhandelbar!
Die Verlegung: Voll verklebt oder edel gespannt?
Jetzt kommt der schöne Teil! Es gibt zwei gängige Methoden.
Methode 1: Die vollflächige Verklebung (der moderne Standard)
Das ist die gängigste Methode: sicher, langlebig und für fast jeden Teppich geeignet. Hier wird der Teppich direkt auf die vorbereiteten Stufen geklebt.

Wichtiger Trick zur Strichrichtung: Jeder Teppich hat eine „Laufrichtung“ der Fasern, den Strich. Wenn du ein Stück gegen den Strich verlegst, sieht es farblich anders aus. Ein klassischer Anfängerfehler! Ich habe mal einen Kunden erlebt, der einen sauteuren Wollteppich selbst verlegt hat und jede zweite Stufe sah aus wie aus einer anderen Charge. Der Ärger war riesig. Mach dir deshalb auf der Rückseite jedes zugeschnittenen Stücks mit einem Bleistift einen Pfeil, der immer in die gleiche Richtung zeigt. IMMER!
Der Kleber wird mit dem Zahnspachtel auf Tritt- und Setzstufe aufgetragen. Und hier kommt der versprochene Profi-Tipp: Auf dem Spachtel steht eine Kürzel wie „A2“ oder „B1“. Das ist kein Geheimcode. Die Zahnung hängt von der Teppichrückseite ab. Für einen glatten Vliesrücken nimmst du eine feine Zahnung (A2). Für einen grober strukturierten Rücken eine etwas größere (B1). Das sorgt für die exakt richtige Klebermenge.
Dann legst du den Teppich ins Kleberbett und reibst ihn mit der Rolle fest an. Besonders an der Kante! Hier dürfen keine Luftblasen bleiben.

Methode 2: Die Spannmethode (die Königsklasse)
Das ist die traditionelle, handwerklich anspruchsvolle Variante. Hier wird der Teppich nicht geklebt, sondern über Nagelleisten gespannt. Darunter kommt ein dicker Filz. Das Gehgefühl ist unübertroffen weich und federnd. Das ist die perfekte Methode für wertvolle alte Holztreppen, weil sie die Substanz schont. Das erfordert aber Spezialwerkzeug wie einen „Knie-Spanner“. Kleiner Tipp: Den kann man oft im Fachhandel für Bodenleger für ca. 20-30 € pro Tag leihen. Das ist aber wirklich eher was für sehr ambitionierte Heimwerker.
Sonderfall: Wie du eine Wendeltreppe meisterst
Gerade Treppen sind Übung. Gewendelte Treppen sind die Kür. Jede Stufe ist ein keilförmiges Unikat. Hier ohne Schablone zu arbeiten, ist wie Lotto spielen. So machst du es richtig:
- Nimm einen großen Bogen feste Pappe oder Karton.
- Lege die Pappe auf die Stufe und drücke sie fest in alle Ecken und Kanten.
- Fahre mit einem Bleistift oder einem stumpfen Gegenstand die Konturen der Stufe exakt nach. Drücke ruhig etwas fester, damit eine sichtbare Kante entsteht.
- Schneide die Schablone entlang dieser Linie sauber aus.
- Überprüfe, ob die Schablone perfekt auf die Stufe passt. Korrigiere, wenn nötig.
- Erst wenn die Pappschablone 100%ig passt, legst du sie auf den Teppich (Strichrichtung beachten!) und schneidest ihn zu.
Das dauert, ja. Aber es bewahrt dich davor, teuren Teppich zu verschneiden.

Erste Hilfe: Was tun, wenn’s schiefgeht?
- Problem: Der Kleber quillt an den Seiten raus!
Keine Panik. Solange er frisch ist, kannst du ihn mit einem feuchten Tuch und etwas Wasser vorsichtig abtupfen. Warte beim nächsten Mal die „Ablüftezeit“ (steht auf dem Eimer) ab, bevor du den Teppich einlegst. - Problem: Ich habe eine Blase unter dem Teppich entdeckt!
Wenn der Kleber noch nicht ganz trocken ist, versuch, die Blase mit der Andrückrolle zur Seite rauszudrücken. Wenn es schon zu spät ist, hilft nur ein kleiner chirurgischer Eingriff: Mit einer Spritze etwas Kleber in die Blase injizieren, kurz warten und dann fest andrücken.
Ein letztes Wort…
Ein Teppich auf der Treppe ist eine Investition in dein Zuhause, die sich jeden Tag auszahlt. Wenn du es richtig machst, hast du für 15 Jahre oder länger Ruhe. Ob du dich nun selbst rantraust oder doch lieber einen Profi holst: Spar nicht bei der Vorbereitung und am Material. Jeder leise, weiche und sichere Schritt auf deiner neuen Treppe wird die Belohnung für deine Mühe sein.

Bilder & Inspiration


Wolle oder Synthetik? Das ist hier die Frage. Ein Wollteppich, zum Beispiel von Tretford mit seiner charakteristischen Ziegenhaar-Mischung, ist ein Statement für Natürlichkeit und Komfort. Er reguliert die Feuchtigkeit und fühlt sich unglaublich weich an. Eine hochmoderne Polyamidfaser, wie sie Vorwerk für seine extrem strapazierfähigen Kollektionen verwendet, ist dagegen ein Champion in Sachen Pflege und Langlebigkeit. Sie ist nahezu unempfindlich gegenüber Flecken und Abrieb – perfekt für die Hauptverkehrsader im Haus.

Wussten Sie schon? Die Kante einer Treppenstufe, die „Nase“, ist die Zone mit der höchsten Belastung. Hier wird der Teppich bei jedem Schritt gleichzeitig gestaucht und gedehnt.
Deshalb ist ein flexibler, aber stabiler Teppichrücken (oft aus Textil oder Vlies) entscheidend. Ein billiger Schaumrücken würde hier nach kurzer Zeit brechen und unschöne Falten werfen oder gar zur Stolperfalle werden.

Muss ich den alten Lack komplett abschleifen?
Nicht unbedingt! Wichtiger als das restlose Entfernen ist eine saubere, tragfähige und vor allem fettfreie Oberfläche. Schleife lose Lackstellen an und reinige die gesamte Treppe gründlich mit einem Anlauger oder Ammoniakwasser. Kleine Dellen oder Risse im Holz solltest du mit Holzkitt ausbessern. Die Oberfläche muss glatt sein, denn jede Unebenheit würde sich später durch den Teppich drücken.

Der Trick mit der Laufrichtung: Jeder Teppich hat eine „Strichrichtung“ oder „Polrichtung“. Streiche mit der Hand darüber – in eine Richtung fühlt es sich glatter an. Verlege den Teppich immer so, dass der Strich die Treppe „hinunterläuft“. Das sorgt nicht nur für eine einheitliche Optik, sondern auch für eine längere Lebensdauer der Fasern.

- Erhöhte Trittsicherheit, besonders für Kinder und Senioren
- Enorme Reduzierung des Trittschalls
- Ein angenehm weiches und warmes Gefühl unter den Füßen
- Kaschierung von kleinen Macken und Kratzern im alten Holz
Das Geheimnis? Ein hochwertiger Teppich in Kombination mit einer guten Trittschalldämmung.

Für den ultimativen Luxus-Look im Stil eines Grandhotels: Kombinieren Sie Ihren Teppichläufer mit Treppenstangen. Diese Stangen aus Messing, Edelstahl oder Schmiedeeisen werden an der Hinterkante jeder Stufe montiert und halten den Teppich zusätzlich in Position. Sie sind zwar nicht zwingend notwendig, wenn der Teppich verklebt ist, aber sie setzen einen unvergleichlichen, klassischen Akzent.


Vollflächige Verklebung: Der Teppich wird auf der gesamten Fläche der Stufe und der Setzstufe mit einem geeigneten Kontaktkleber (z.B. Thomsit T 440) fixiert. Das ist die robusteste und sicherste Methode.
Verlegung mit Spannleisten: Hier werden an den Kanten der Stufen Nagelleisten angebracht, in die der Teppich eingehängt und gespannt wird. Diese Methode ist aufwendiger, ermöglicht aber ein späteres, rückstandsloses Entfernen des Teppichs.

Ein schmaler Treppenaufgang? Ein Teppich mit Längsstreifen kann hier wahre Wunder wirken. Die Linien führen das Auge nach oben und lassen die Treppe optisch länger und eleganter erscheinen. Bei einer sehr breiten, wuchtigen Treppe kann ein Teppich mit Querstreifen hingegen helfen, sie optisch etwas zu stauchen und gemütlicher wirken zu lassen.

Laut einer Studie des Deutschen Teppich-Forschungsinstituts kann ein Teppichboden bis zu doppelt so viel Feinstaub aus der Raumluft binden wie ein Hartboden.
Das bedeutet, dass ein Treppenteppich nicht nur den Schall schluckt, sondern auch aktiv zur Verbesserung der Luftqualität im Haus beiträgt, da der Staub bis zum nächsten Saugen in den Fasern gehalten wird.

Denken Sie über den Tellerrand – oder besser gesagt, über die Treppenkante – hinaus. Wenn Sie einen Läufer verlegen, werden die seitlichen Holzteile der Stufen sichtbar bleiben. Nutzen Sie die Chance! Streichen Sie diese Bereiche in einer Kontrastfarbe. Ein dunkler Läufer auf weiß lackierten Stufen wirkt modern und grafisch. Ein farbiger Teppich zu naturfarbenem Holz schafft einen warmen, einladenden Look.

Kann ich auch einzelne Stufenmatten verwenden?
Stufenmatten sind eine schnelle und günstige Lösung, aber sie sind kein Ersatz für einen vollflächig verlegten Teppich. Sie bieten weniger Schallschutz und Sicherheit, da sie verrutschen können. Außerdem sammeln sich an den Rändern der Matten schnell Staub und Schmutz. Für eine Mietwohnung oder als Übergangslösung sind sie okay, für eine dauerhafte, hochwertige Aufwertung ist ein echter Treppenteppich unschlagbar.

- Ein scharfes Teppichmesser mit Haken- und Trapezklingen
- Ein solider Zahnspachtel zum Auftragen des Klebers
- Ein Knie-Spanner (auch „Kicker“ genannt), um den Teppich faltenfrei in die Kanten zu pressen
- Ein stabiles Stahllineal und ein Winkel für präzise Schnitte


Der häufigste Fehler beim Zuschneiden: Zu knapp messen! Kalkulieren Sie immer ein paar Zentimeter extra ein, besonders in der Länge. Den Überschuss können Sie sauber an der Kante abschneiden, aber ein zu kurzes Stück ist nicht zu retten. Faustregel: Pro Stufe die Tiefe der Trittstufe plus die Höhe der Setzstufe plus ca. 5 cm Zugabe rechnen.

Der Trend geht zu texturierten Oberflächen. Ein Teppich in Bouclé-Optik oder mit einer groben Schlingenstruktur verleiht der Treppe eine haptische Tiefe und einen Hauch von „Mid-Century Modern“. Diese Strukturen sind nicht nur optisch reizvoll, sondern oft auch sehr robust und verzeihen kleine Verschmutzungen besser als ein glatter Velours.

Sisal, Jute, Kokos – Naturfasern sind im Trend, aber auf der Treppe mit Vorsicht zu genießen.
Sie sehen fantastisch aus und sind nachhaltig, aber sie können empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren und Flecken dauerhaft annehmen. Zudem sind sie oft rauer unter den Füßen. Wenn Sie sich für diesen Look entscheiden, wählen Sie ein hochwertiges, dicht gewebtes Sisal-Produkt mit Fleckenschutz-Ausrüstung und lassen Sie es unbedingt vom Profi verlegen.

Unterschätzen Sie nicht die Wirkung einer guten Unterlage! Eine dünne, aber dichte Trittschalldämmung (ca. 3-5 mm) unter dem Teppich ist eine kleine Investition mit enormer Wirkung. Sie verbessert nicht nur die Akustik weiter, sondern erhöht auch den Gehkomfort spürbar und verlängert die Lebensdauer des Teppichs, da sie den Druck auf den Teppichrücken abfedert.

Die Farbwahl hat psychologische Wirkung: Ein sattes Grün oder Blau auf der Treppe kann eine beruhigende, fast meditative Atmosphäre schaffen. Ein kräftiges Rot oder Orange, wie auf einigen der Galeriebilder zu sehen, macht die Treppe zum energiegeladenen Herzstück des Hauses. Überlegen Sie, welche Stimmung Ihr Flur ausstrahlen soll, bevor Sie sich für eine Farbe entscheiden.

Profi-Tipp: Beginnen Sie mit der Verlegung immer auf der obersten Stufe und arbeiten Sie sich nach unten. Das ist nicht nur ergonomischer, sondern stellt auch sicher, dass jede neue Bahn die Schnittkante der vorherigen leicht überlappt und verdeckt, was zu einem saubereren Gesamtbild führt.


Wie reinige ich den Teppich in den Ecken richtig?
Die Ecken sind die größte Herausforderung. Der normale Staubsaugerkopf kommt hier nicht hin. Die Lösung ist ein Fugen- oder Polsterdüse für Ihren Staubsauger. Gehen Sie damit bei jedem Saugvorgang gezielt in alle Kanten. Für eine Tiefenreinigung können Sie spezielle Teppichreinigungs-Sprays verwenden und den Schaum mit einer kleinen, harten Bürste in den Ecken einarbeiten.

Achten Sie auf das Siegel „Blauer Engel“. Es zertifiziert Teppiche, die besonders emissionsarm sind und aus umweltfreundlicheren Materialien hergestellt werden. Gerade in einem zentralen Bereich wie dem Treppenhaus, durch das ständig Luft zirkuliert, ist ein wohngesunder Teppich eine kluge Entscheidung für Ihre Familie.

Haben Sie eine offene Treppe ohne Setzstufen? Hier wird der Teppich um die Vorderkante der Stufe gelegt und auf der Unterseite befestigt. Diese „Wasserfall“-Methode erfordert äußerste Präzision und eine makellose Spannung des Teppichs, da beide Seiten sichtbar sind. Das Ergebnis ist jedoch ein sehr moderner und luftiger Look.

Der Kontrast macht’s: Ein dunkler Teppich auf einer hell gestrichenen Treppe wirkt edel und definiert die Stufen klar. Umgekehrt kann ein heller Läufer auf dunklem Holz die Treppe leichter und einladender wirken lassen.

Budget-Tipp für kleine Treppen: Fragen Sie im Teppichfachgeschäft nach Reststücken oder „Kuponware“. Oft bleiben von großen Rollen Stücke übrig, die für ein ganzes Zimmer zu klein, aber für eine 12- bis 15-stufige Treppe perfekt sind. Hier können Sie hochwertige Markenqualität von Herstellern wie JAB Anstoetz oder Object Carpet zu einem Bruchteil des Originalpreises ergattern.

Wenn Ihr neuer Treppenteppich an einen bestehenden Teppich im Flur oder auf dem Podest anschließt, achten Sie auf eine saubere Verbindung. Eine Übergangsschiene aus Metall ist die einfachste Lösung. Eleganter ist es, die Teppiche Stoß an Stoß zu legen und die Naht mit einem speziellen Nahtband von unten zu verschweißen oder zu verkleben. Das erfordert allerdings etwas Übung.
Vergessen Sie nicht das Gefühl. Stellen Sie sich vor, wie Sie morgens barfuß aus dem Schlafzimmer kommen und Ihr Fuß nicht auf kaltes, hartes Holz trifft, sondern auf einen weichen, warmen Teppich. Es ist ein kleiner, alltäglicher Luxus, der das gesamte Wohngefühl verändert und das Haus sofort gemütlicher und „angezogener“ wirken lässt.




