Dein Rundsofa-Traum: Was die Profis wissen und was der Spaß wirklich kostet
Warum sollte ein Kleidungsstück mehr sein als nur Stoff? Entdecke die Geheimnisse der Mode, die deine Persönlichkeit zum Strahlen bringen!
„Es ist nicht die Frage, ob ich gut aussehe, sondern wie gut ich mich fühle.“ könnte Coco Chanel gesagt haben, während sie ihr legendäres Kleid entwarf. Mode ist nicht nur das, was wir tragen; sie ist ein Ausdruck unserer Seele. Inmitten der Stoffe und Nähte entfaltet sich eine Geschichte, die tief in unserem Wesen verwurzelt ist. Was erzählt dein Outfit über dich?
Hey, schön, dass du hier bist! Lass uns mal über eine echte Königsklasse im Möbelbau reden: das Rundsofa. Ich steh schon ewig in der Werkstatt und hab so ziemlich alles gesehen, was man aus Holz und Stoff machen kann. Aber ganz ehrlich? Nur wenige Dinge fordern unser Handwerk so heraus wie ein perfekt geschwungenes Sofa.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Fundament: Warum eine Kurve so viel stabiler sein muss
- 2. Die Basis für Komfort: Was unter den Kissen steckt
- 3. Das Herzstück: Guter Schaumstoff ist eine Wissenschaft für sich
- 4. Das Gesicht des Sofas: Der richtige Stoff und wie man ihn bändigt
- 5. Selber bauen für 1.000 €? Eine ehrliche Rechnung
- 6. Ein paar letzte Worte…
- Bildergalerie
Ich erinnere mich an ein Projekt, bei dem ein Kunde ein Sofa wollte, das exakt einer gebogenen Glasfront in seinem Haus folgt. Eine geniale Idee, aber statisch und polstertechnisch ein echter Brocken. An solchen Aufträgen wächst man, lernt, wo die Physik an ihre Grenzen stößt und wo das Material einfach nachgibt.
Heute sehen viele im Möbelhaus ja nur den Preis. Ein Sofa für 999 € sieht auf dem Foto vielleicht aus wie das Designerstück für 5.000 €. Aber der wahre Unterschied steckt tief im Inneren. Er ist im Holz des Gestells, in der Spannung der Federn und in der Dichte des Schaumstoffs verborgen. Das merkst du nicht im ersten Monat, aber glaub mir, nach dem dritten Jahr siehst und fühlst du es ganz deutlich.

Dieser Beitrag hier ist kein einfacher Bauplan, mit dem du am Wochenende mal eben ein Rundsofa im Keller zimmerst. Das wäre gelogen. Stattdessen will ich dir einen ehrlichen Einblick in die Materie geben. Ich zeige dir, worauf wir Profis achten, welche Materialien den Unterschied machen und warum Qualität eben doch ihren Preis hat. Damit du verstehst, was du kaufst – oder dich ganz bewusst für eine Restaurierung oder einen wirklich durchdachten Eigenbau entscheiden kannst.
1. Das Fundament: Warum eine Kurve so viel stabiler sein muss
Alles, wirklich alles, beginnt mit dem Gestell. Bei einem normalen, geraden Sofa ist die Sache recht simpel: Der Druck geht nach unten, die Beine tragen die Last, fertig. Eine Kurve ist da eine ganz andere Hausnummer. Hier wirken zusätzlich fiese Torsions- und Scherkräfte. Stell dir vor, das Sofa will sich bei Belastung „aufdrehen“. Ein schwaches Gestell gibt hier sofort nach. Es knarrt, wackelt und im schlimmsten Fall brechen die Verbindungen.

Das richtige Holz für den Rahmen
Für die tragenden Teile eines soliden Sofagestells nehmen wir Profis nur Massivholz oder extrem stabile Holzwerkstoffe. Billiges Fichten- oder Kiefernholz, wie du es oft in Möbeln vom Discounter findest, ist hier ein absolutes No-Go. Es ist viel zu weich und würde sich unter der Last verbiegen.
- Buchenholz: Der absolute Klassiker im deutschen Möbelbau. Es ist hart, zäh und lässt sich super verarbeiten. Seine Dichte sorgt für bombenfeste Verbindungen, die auch nach Jahrzehnten noch halten.
- Eichenholz: Noch eine Stufe härter und langlebiger als Buche, aber eben auch schwerer und teurer. Wir setzen es oft für sichtbare Holzelemente ein oder wenn das Sofa wirklich extremen Belastungen standhalten muss.
- Multiplexplatten (Birkensperrholz): Das ist unsere Geheimwaffe für die eigentlichen Rundungen. Hochwertiges Multiplex besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Holzschichten und ist dadurch formstabiler als fast jedes Massivholz. Es verzieht sich nicht und ist die perfekte, glatte Grundlage für die Polsterung.

Wie entsteht die perfekte Rundung?
So eine elegante Kurve entsteht natürlich nicht durch Zufall. Es gibt da ein paar bewährte Methoden:
- Schichtverleimung: Die aufwendigste, aber auch edelste Methode. Dünne Holzleisten werden mit Leim bestrichen und in einer Form unter enormem Druck zusammengepresst. Das Ergebnis ist ein extrem stabiles Formteil, wie man es von manchen Design-Ikonen kennt.
- Segmentbauweise aus Multiplex: Das ist heute die gängigste Methode für hochwertige Sofas. Wir schneiden mit einer computergesteuerten Fräse (CNC) präzise Segmente aus dicken Multiplexplatten, die dann mit Zapfenverbindungen und Profi-Holzleim bombenfest verbunden werden.
- Bugholz-Technik: Ein traditionelles Verfahren, bei dem massives Holz unter heißem Wasserdampf weich gemacht und dann in Form gebogen wird. Wunderschön, aber sehr anspruchsvoll und heute für komplette Sofagestelle eher selten.
Kleiner Tipp für Heimwerker: Eine CNC-Fräse hat natürlich kaum jemand in der Garage stehen. Aber du kannst dir behelfen! Säge die Segmente grob mit einer Stichsäge aus und arbeite dann mit einer Oberfräse und einem Bündigfräser an einer selbstgebauten Schablone entlang. Das dauert zwar länger, wird aber um Längen genauer als jeder Freihand-Versuch!

2. Die Basis für Komfort: Was unter den Kissen steckt
Direkt auf dem Holzrahmen sitzt die Unterfederung. Sie ist die unsichtbare Heldin, die dein Körpergewicht aufnimmt und über Jahre elastisch bleibt. Wenn sie schlappmacht, sitzt du das Polster durch und es fühlt sich an wie eine Hängematte.
Mach mal den Test, sofort! Geh zu deinem jetzigen Sofa und drück mit der Hand kräftig zwischen die Sitzkissen. Fühlst du eine straffe, federnde Fläche? Oder gibt der Untergrund stark nach und du kannst fast das Holz spüren? Das verrät dir sofort eine Menge über die Qualität.
- Nosag-Federn (Wellenfedern): Das ist heute der Standard für gute Polstermöbel. Das sind schlangenförmige Stahlfedern, die quer zur Sitzrichtung gespannt werden. Bei einem Rundsofa ist die Montage knifflig, weil die Federn in einem leichten Bogen gespannt werden müssen. Achtung: Der Abstand zwischen den Federn sollte nicht mehr als 10-12 cm betragen. Ist er größer, hat der Hersteller gespart und die Polsterung leidet.
- Gummigurte: Hier ist Vorsicht geboten! Es gibt zwar hochwertige, extrem dehnbare Gurte, die eine gute Alternative sein können. Aber der Markt ist voll von billigem Zeug, das nach zwei Jahren komplett ausleiert. Ich hab schon unzählige Sofas repariert, bei denen genau das passiert ist.
Mini-Tutorial: Eine Nosag-Feder spannen (für Mutige)
Dafür brauchst du ein Spezialwerkzeug, einen sogenannten „Federspanner“. Bitte sei vorsichtig, das Ding hat echt Power!

- Befestige die Halteklammern am vorderen und hinteren Rahmen.
- Hake die Feder in eine der Klammern ein.
- Setze den Federspanner an, ziehe die Feder auf Spannung (das erfordert Kraft!) und hake sie in die gegenüberliegende Klammer ein.
- Sichern, fertig. Klingt einfach, braucht aber Übung.
3. Das Herzstück: Guter Schaumstoff ist eine Wissenschaft für sich
Die Polsterung macht den eigentlichen Sitzkomfort aus. Und genau hier wird am meisten gespart, weil man es ja nicht sieht. Ein einzelner Block Billig-Schaumstoff fühlt sich im Laden vielleicht erstmal okay an, aber schon nach kurzer Zeit bildet sich die gefürchtete Sitzkuhle. Ein Profi-Aufbau besteht immer aus mehreren Schichten.
Worauf es bei Schaumstoff ankommt
Zwei Begriffe musst du kennen:
- Raumgewicht (RG): Sagt dir, wie langlebig der Schaumstoff ist. Es wird in kg/m³ angegeben. Ein hohes RG (z. B. RG 40) bedeutet, dass viel Material verwendet wurde – der Schaum ist haltbar. Billigschäume haben oft nur ein RG von 20-25.
- Stauchhärte: Beschreibt, wie fest oder weich sich der Schaum anfühlt. Man kann also einen sehr langlebigen Schaum (hohes RG) haben, der sich trotzdem wunderbar weich anfühlt (niedrige Stauchhärte).
Ein typischer Aufbau für eine Sitzfläche sieht so aus: Ganz unten eine feste Schicht (z.B. RG 50), um das Durchsitzen zu verhindern. Darauf kommt die eigentliche Komfortschicht aus hochwertigem Kaltschaum (RG 35-45), die etwa 8-12 cm dick ist. Und ganz oben eine dünne Schicht Polstervlies (Diolenwatte), die für eine weiche Haptik sorgt und den Bezugsstoff schont.

Ein häufiger Anfängerfehler: Den Schaumstoff einfach Kante auf Kante verkleben. Falsch! Die Kanten müssen immer „gebrochen“, also leicht abgerundet werden. Nimm ein scharfes Messer und zieh die Ecken sanft ab. Sonst drücken sie sich später unschön durch den Stoff und scheuern ihn durch. Das ist so ein kleiner Trick, der einen riesigen Unterschied macht.
4. Das Gesicht des Sofas: Der richtige Stoff und wie man ihn bändigt
Der Bezug ist das, was man sieht und fühlt. Bei einem Rundsofa ist es die hohe Kunst, den Stoff absolut faltenfrei über eine komplexe, dreidimensionale Form zu spannen. Das ist nichts für Anfänger.
Worauf du beim Stoffkauf achten solltest
Lass dich nicht nur von der Farbe leiten! Die inneren Werte zählen:
- Scheuerfestigkeit (Martindale): Für normale private Nutzung sollten es mindestens 15.000 bis 20.000 Touren sein. Hast du Kinder, Haustiere oder schmeißt oft Partys? Dann geh lieber auf Nummer sicher und wähle einen Stoff mit über 30.000 Touren. Polyester-Mischgewebe sind hier oft unschlagbar robust und kosten meist zwischen 30 € und 50 € pro Meter.
- Pillingbildung (Note 1-5): Die Neigung zur Knötchenbildung. Ein guter Stoff sollte mindestens eine 4 haben.
- Lichtechtheit (Note 1-8): Extrem wichtig, wenn das Sofa am Fenster steht! Ein Wert von 4-5 ist das absolute Minimum, sonst bleicht die Farbe schnell aus. Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen sind da oft empfindlicher, fühlen sich aber toll an. Rechne hier mit 40 € bis 80 € pro Meter. Wolle ist ein Traum, aber auch preislich in einer anderen Liga.
- Leder: Eine Klasse für sich. Pflegeleichtes, pigmentiertes Leder verzeiht viel, während naturbelassenes Anilinleder jede Berührung zeigt. Für Familien ist ein gutes Semianilin-Leder oft der beste Kompromiss.
Kleiner Tipp aus der Werkstatt: Ich hab mal bei einem meiner ersten Rundsofas die Dehnbarkeit eines Veloursstoffes unterschätzt. Nach dem Beziehen sah alles top aus. Aber nach ein paar Wochen hatte sich der Stoff gelängt und warf fiese Falten. Wir mussten alles nochmal abziehen… das passiert dir nur einmal! Seitdem machen wir immer eine Zugprobe, bevor wir die Schere ansetzen.

5. Selber bauen für 1.000 €? Eine ehrliche Rechnung
So, Butter bei die Fische: Kann man so ein Sofa für einen Bruchteil des Ladenpreises selber bauen? Meine ehrliche Antwort: Jein. Es hängt komplett von deinen Fähigkeiten, Werkzeugen und Ansprüchen ab.
Eine nüchterne Materialkosten-Rechnung
Wir reden hier von Material für eine ordentliche Qualität, das du nicht im normalen Baumarkt bekommst. Schau mal in Online-Shops für Polstereibedarf oder im Holzfachhandel.
- Gestell: Für ein mittelgroßes Rundsofa brauchst du etwa 2-3 große Multiplexplatten. Rechne mal mit 250 – 400 €.
- Unterfederung: Nosag-Federn, Klammern und Jutegewebe kosten dich ca. 60 – 100 €.
- Polstermaterial: Hier wird es schnell teuer. Hochwertige Kaltschäume, Verbundschaum, Polstervlies… plane hier realistisch mit 400 – 600 €.
- Bezugsstoff: Du brauchst etwa 12-15 Meter. Ein guter Möbelstoff kostet selten unter 30 €/Meter. Das sind also mindestens 360 – 450 €.
- Kleinkram & Verbrauchsmaterial: Sprühkleber, Tackerklammern, spezielles Nähgarn (Polstergarn Stärke 30!), Schleifpapier… da kommen schnell nochmal 50 – 100 € zusammen, an die man anfangs nicht denkt.
Materialkosten gesamt: ca. 1.120 – 1.650 €

Du siehst, allein die Materialkosten für eine vernünftige Qualität knacken locker die 1.000-Euro-Marke. Und da ist noch keine einzige Arbeitsstunde drin – ein Profi braucht dafür gut 40-60 Stunden.
Mein Rat für ambitionierte Heimwerker
Wenn du ein erfahrener Holzwerker bist, kannst du das Gestell sicher bauen. Der schwierigste Teil ist die Polsterung und vor allem das Nähen. Deine Haushaltsnähmaschine wird bei mehreren Lagen Möbelstoff und dem dicken Garn einfach den Geist aufgeben. Dafür brauchst du eine Industriemaschine und spezielle Nadeln (Stärke 110/120).
Der beste Kompromiss: Such auf Kleinanzeigen nach einem gebrauchten, hochwertigen Markensofa mit intaktem Gestell und guter Federung, auch wenn der Bezug hinüber ist. Das ist dein Goldstück! Dann kannst du dich daran versuchen, es neu zu polstern. Oder, noch cleverer: Du baust den Korpus selber und bringst ihn dann zum Neubeziehen zu einem Polsterer in deiner Nähe. Das kostet zwar, aber am Ende hast du ein Sofa in Profi-Qualität für einen Bruchteil des Neupreises.

6. Ein paar letzte Worte…
Achtung beim Werkeln: Ein Drucklufttacker ist kein Spielzeug und der Federspanner kann bei Abrutschen zu Verletzungen führen. Sprühkleber solltest du nur in gut belüfteten Räumen oder draußen verwenden.
Ein Rundsofa ist ein echtes Statement-Möbel, das die Kommunikation fördert, weil sich alle ansehen. Aber seine wahre Qualität liegt im Verborgenen. Ich hoffe, dieser Einblick hilft dir, beim nächsten Möbelkauf die richtigen Fragen zu stellen. Fass unter die Kissen, frag nach dem Raumgewicht des Schaums und dem Holz im Gestell. Ein guter Verkäufer sollte dir das beantworten können.
Und wenn du dich entscheidest, selbst Hand anzulegen: Hab Respekt vor der Aufgabe. Ein gut gebautes Sofa ist ein Freund für viele, viele Jahre. Ein schlecht gebautes ein tägliches Ärgernis. Die Entscheidung liegt bei dir.
Bildergalerie


Ein Rundsofa ist mehr als nur ein Möbelstück; es ist ein soziales Statement. Anders als bei einer geraden Couch, die oft eine unsichtbare Barriere zum Rest des Raumes schafft, lädt die gebogene Form zur Kommunikation ein. Sie schafft eine intime, fast lagerfeuerähnliche Atmosphäre, in der sich die Sitzenden ganz natürlich einander zuwenden. Perfekt für gesellige Runden oder als großzügige Kuschelecke für die ganze Familie.

- Tiefe ausmessen: Messen Sie am geplanten Standort den tiefsten Punkt der Kurve von der Wand bis zur vorderen Kante. Das ist der Platz, den das Sofa tatsächlich im Raum einnimmt.
- Form simulieren: Legen Sie mit Malerband oder alten Zeitungen die Kontur des Sofas auf dem Boden aus. So bekommen Sie ein echtes Gefühl für die Proportionen und den verbleibenden Platz.
- Laufwege freihalten: Planen Sie mindestens 80 cm für komfortable Durchgänge um das Sofa herum ein, damit der Raum nicht zugestellt wirkt.

Der Teufel steckt im Detail: die Naht. Bei einem kurvigen Polstermöbel ist eine präzise Kappnaht oder eine edle Biese nicht nur Zierde, sondern ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Sie sorgt dafür, dass der Bezugsstoff auch nach Jahren der Nutzung perfekt in Form bleibt und die Rundung ohne unschöne Falten elegant nachzeichnet.

„Ein Stuhl ist dazu da, betrachtet zu werden. Ein Sofa, um darin zu leben.“ – Vladimir Kagan
Der legendäre Designer, berühmt für seine organisch geschwungenen Sofas wie das „Serpentine“, brachte es auf den Punkt: Runde Formen laden den menschlichen Körper ein und stellen gelebten Komfort über reine Formalität.

Der richtige Stoff ist eine Gefühlssache, aber auch eine sehr praktische Entscheidung. Zwei beliebte Optionen im direkten Vergleich:
- Samt: Unvergleichlich weich und luxuriös, fängt er das Licht wunderschön ein. Moderne Samtstoffe von Marken wie JAB Anstoetz sind oft erstaunlich robust, bei Haustieren mit Krallen aber mit Vorsicht zu genießen.
- Strukturstoff: Ein robustes Mischgewebe mit sichtbarer Textur ist extrem langlebig, verzeiht viel und kaschiert kleine Flecken oder Fussel besser. Die perfekte Wahl für den intensiven Familienalltag.

Braucht ein Rundsofa zwingend einen riesigen Raum?
Überraschenderweise nein! Ein halbrundes Modell kann in einer ungenutzten Ecke eine gemütliche Nische schaffen und den Raum sogar größer wirken lassen, da es starre Ecken bricht und den Blick fließen lässt. Der Trick ist, kein wuchtiges XXL-Modell zu wählen, sondern eine kompaktere Variante mit filigranen Füßen, die Leichtigkeit vermitteln.

Federkern: Bietet eine feste, stützende und extrem langlebige Sitzfläche. Die klassische Wahl für Liebhaber eines eher aktiven, aufrechten Sitzgefühls.
Kaltschaum: Passt sich dem Körper weicher an und sorgt für ein „hineinsinkendes“ Gefühl. Hochwertiger Kaltschaum (achten Sie auf ein hohes Raumgewicht, z.B. RG 40) ist sehr formstabil und atmungsaktiv.
Viele Premium-Hersteller wie COR oder Rolf Benz kombinieren übrigens oft beide Systeme für den optimalen Kompromiss aus Stütze und Gemütlichkeit.

Laut einer Eurostat-Studie verbringen wir im Durchschnitt fast ein Fünftel unseres Tages im Sitzen.
Rechnet man das auf die Lebensdauer eines Sofas hoch, wird klar, warum eine Investition in eine hochwertige Unterfederung und einen formstabilen Schaumstoff keine Luxusfrage ist. Es ist eine Entscheidung für langanhaltenden Komfort und die eigene Rückengesundheit.

- Es fühlt sich an wie eine sanfte Umarmung.
- Es wird zum natürlichen Mittelpunkt jeder geselligen Runde.
- Es lässt den gesamten Raum weicher und harmonischer wirken.
Das Geheimnis? Die Psychologie der Kurve. Runde Formen werden von unserem Gehirn als sicher, freundlich und natürlich empfunden – ein direkter Gegenpol zu den harten, kantigen Linien, die uns im Alltag oft umgeben.

Der perfekte Partner für ein Rundsofa ist selten ein wuchtiger, eckiger Couchtisch. Viel harmonischer wirkt eine Gruppe aus mehreren kleinen, runden Beistelltischen. Diese können flexibel arrangiert werden und greifen die organische Formensprache des Sofas elegant auf, ohne ihm die Show zu stehlen.

Die Checkliste für den Alltagstest:
- Familienfaktor: Haben Sie Kinder oder Haustiere? Dann sind abziehbare, waschbare Bezüge oder extrem robuste Stoffe wie speziell ausgerüstete Mikrofaser Gold wert.
- Essgewohnheiten: Wird auf dem Sofa auch mal gegessen? Helle, empfindliche Stoffe wie Leinen könnten dann schnell zur Nervenprobe werden.
- Pflegeaufwand: Wie viel Zeit möchten Sie investieren? Leder braucht regelmäßige Pflege mit speziellen Mitteln, Stoffbezüge müssen regelmäßig abgesaugt werden.

Die Farbwahl hat einen enormen Einfluss auf die Wirkung Ihres Sofas. Ein sattes Königsblau, wie man es etwa bei Ligne Rosets Modell ‚Ploum‘ findet, verleiht eine beruhigende, maritime Tiefe. Ein edles Waldgrün wirkt luxuriös und geheimnisvoll, während ein warmes Terrakotta ein mutiges, erdiges Statement setzt und die skulpturale Form zusätzlich betont.

Ein Rundsofa ist bereits ein Statement. Bei der Dekoration mit Kissen und Decken gilt daher: Weniger ist mehr, aber dafür mit Bedacht.
- Kissen-Mix: Kombinieren Sie unterschiedliche Formen. Ein, zwei runde Kissen, gepaart mit klassischen quadratischen, unterstreichen die Dynamik. Spielen Sie mit unterschiedlichen Texturen (Wolle, Leinen, Samt) statt mit zu vielen unruhigen Mustern.
- Plaids: Locker über eine Armlehne oder die Rückenlehne drapiert, bricht ein hochwertiges Plaid die große Stofffläche auf und sorgt für eine Extraportion Gemütlichkeit.

Ist Leder eine gute Wahl für ein stark geschwungenes Sofa?
Absolut, aber es ist die Königsdisziplin der Polsterei. Leder ist weniger dehnbar als Stoff, daher müssen die einzelnen Bahnen mit höchster Präzision zugeschnitten und vernäht werden, um die Kurve faltenfrei nachzubilden. Hochwertiges Anilinleder, das seine natürliche Narbung zeigt, altert dabei wunderschön und entwickelt eine einzigartige Patina, die den Charakter des Sofas über Jahrzehnte prägt.

Der Monolith: Ein durchgehendes, großes Rundsofa wirkt skulptural und herrschaftlich. Es definiert den Raum klar und ist ideal als zentraler Solitär in großzügigen Wohnzimmern.
Die Modul-Landschaft: Einzelne geschwungene und gerade Elemente lassen sich flexibel kombinieren. Perfekt für dynamische Wohnkonzepte und anpassungsfähig bei Umzügen. Ein ikonisches Beispiel dafür ist das modulare Sofa „Mah Jong“ von Roche Bobois.

Ein oft unterschätztes Detail: die Füße. Ob filigrane Kufen aus schwarz pulverbeschichtetem Metall, massive konische Holzfüße oder fast unsichtbare Kunststoffgleiter – die Füße entscheiden maßgeblich darüber, ob Ihr Rundsofa schwer und wuchtig oder leicht und beinahe schwebend wirkt. Ein kleines Detail mit maximaler Wirkung auf die gesamte Raumästhetik.

Ein solides Gestell aus Massivholz, wie es im Artikel beschrieben wird, ist die Basis für ein Möbelstück für Generationen. Statt bei einem Trendwechsel das ganze Sofa zu entsorgen, kann ein hochwertiges Rundsofa problemlos neu bezogen werden. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern ermöglicht auch eine komplette Typveränderung für einen Bruchteil der Kosten einer vergleichbaren Neuanschaffung.

Der Stoffverbrauch beim Beziehen einer Kurve ist bis zu 30 % höher als bei einer vergleichbaren geraden Fläche.
Das liegt am nötigen Zuschnitt. Um eine perfekte Spannung zu halten und eventuelle Muster nahtlos anzugleichen, muss der Polsterer den Stoff oft diagonal zum Fadenlauf schneiden (im Schrägschnitt). Das führt zu deutlich mehr Verschnitt – einer der vielen unsichtbaren Faktoren, die den Preis eines handwerklich gefertigten Rundsofas rechtfertigen.
Trend-Stoff Bouclé: Dieser Stoff mit seiner charakteristischen, unregelmäßigen Schlingenoberfläche ist wie gemacht für runde Formen. Er betont die weiche, skulpturale Anmutung, fühlt sich warm und einladend an und kaschiert durch seine lebendige Textur kleine Unregelmäßigkeiten. Aktuell ist er besonders in Cremeweiß, Beige oder Greige die erste Wahl für designorientierte Wohnwelten.




