Deine Glasbaustein-Dusche: Der ehrliche Praxis-Guide ohne teure Fehler
Entdecken Sie, wie Glasbausteine Badezimmer in Oasen der Eleganz verwandeln – ein Must-Have für jeden modernen Raum!
„Das Wasser sprudelt, und die Wände scheinen zu atmen.“ So könnte ein Glasbaustein über das Leben in einem Badezimmer philosophieren. Diese eleganten Bausteine sind nicht nur praktische Trennwände; sie schaffen eine Illusion von Raum und Licht, während sie gleichzeitig ein Hauch von Raffinesse und Geheimnis ins Bad bringen. Tauchen Sie ein in die Welt der Glasbausteine und lassen Sie sich inspirieren!
Hey, schön, dass du hier bist! Du spielst also mit dem Gedanken, dir eine Duschwand aus Glasbausteinen zu bauen? Super Idee! Die Dinger sind echte Klassiker, bringen massig Licht in die Bude und sehen einfach zeitlos schick aus. Ich arbeite seit über 20 Jahren auf dem Bau und hab schon so manchen Trend kommen und gehen sehen, aber Glasbausteine bleiben einfach.
Inhaltsverzeichnis
Die Frage, die mir fast immer gestellt wird: „Kann ich das eigentlich selber machen?“ Meine ehrliche Antwort: Ja, absolut. Aber – und das ist ein großes Aber – du musst genau wissen, was du tust. Das hier wird keine schnelle Anleitung für ein verregnetes Wochenende. Es ist ein ehrlicher Leitfaden aus der Praxis. Denn so eine Wand ist nicht nur Deko. Sie ist schwer, muss über Jahrzehnte absolut wasserdicht sein und bombenfest stehen.
Vergiss mal kurz die Hochglanzfotos aus den Katalogen. Wir konzentrieren uns auf das, was wirklich zählt: das Fundament. Nur so wird dein Projekt ein voller Erfolg, auf den du wirklich stolz sein kannst.

Die unsichtbare Last: Warum Statik mehr als nur ein Wort ist
Lass uns mal kurz rechnen. Ein ganz normaler Glasbaustein im Format 19x19x8 cm wiegt schon mal rund 2,5 Kilo. Für eine kleine, aber typische Duschwand von einem Meter Breite und zwei Metern Höhe brauchst du locker über 50 Steine. Dazu kommen noch der Mörtel und die Stahlbewehrung. Zack, bist du bei einem Gesamtgewicht von 150 bis 200 Kilogramm. Das ist, als würden zwei erwachsene Kerle dauerhaft auf dieser winzigen Fläche stehen.
Und diese Last muss dein Boden erstmal aushalten können. Bevor du also auch nur einen einzigen Stein kaufst, musst du deinen Untergrund checken. Ist es eine massive Betondecke? Perfekt. Aber was ist in Altbauten mit alten Holzbalkendecken? Da kann so eine Punktlast schnell kritisch werden. Auch der Estrich darunter muss top in Schuss sein. Wenn du dir auch nur im Geringsten unsicher bist, hol dir einen Statiker. Ganz ehrlich, die 200 bis 400 Euro für eine professionelle Einschätzung sind gut investiertes Geld, wenn du bedenkst, was ein abgesackter Boden oder Risse in den Fliesen nebenan kosten würden.

Kleine Physikstunde: Warum deine Wand „atmen“ muss
In einer Dusche ist ständig was los. Heißes Wasser heizt alles auf, danach kühlt es wieder ab. Das Problem: Glas, Mörtel und die angrenzende Wand dehnen sich bei Wärme aus und ziehen sich bei Kälte zusammen – aber alle unterschiedlich schnell und stark. Man spricht da von verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten.
Würdest du die Glasbausteinwand jetzt einfach starr an Boden und Wände mauern, würden immense Spannungen entstehen. Stell dir vor, du trägst zu enge Schuhe. Irgendwann gibt etwas nach. Bei der Wand wären das unweigerlich Risse. Entweder in den Fugen, im Stein oder sogar im Putz der Nachbarwand. Die Lösung? Dehnungsfugen. Das sind keine optionalen Extras, sondern eine technische Notwendigkeit, damit sich die Wand minimal bewegen kann, ohne Schaden zu nehmen.
Das A und O: Die Abdichtung nach DIN 18534
Wasser ist gnadenlos. Es findet jeden noch so kleinen Weg. Normaler Mörtel ist nicht dauerhaft wasserdicht. Deshalb ist eine absolut lückenlose Abdichtung unter und an den Seiten der Wand das Wichtigste am ganzen Projekt. Hier gibt es keine Kompromisse!

Im Bad sprechen wir von der Wassereinwirkungsklasse W1-I. Die Norm dafür (DIN 18534) schreibt eine sogenannte Verbundabdichtung vor. Das ist ein System aus mehreren Schichten, das du penibel genau aufbauen musst:
- Grundierung: Sie sorgt dafür, dass die folgenden Schichten bombenfest auf dem Estrich und an der Wand haften.
- Dichtbänder: Alle Ecken und Anschlüsse (Boden zu Wand, Wand zu Wand) müssen mit speziellen, elastischen Dichtbändern versehen werden. Diese Bänder sind wie flexible Pflaster, die Bewegungen abfangen.
- Flüssigabdichtung: Darauf kommt eine flexible Dichtschlämme oder eine Kunststoffabdichtung, und zwar in mindestens ZWEI Schichten. Erst wenn alles komplett trocken ist, darf der erste Stein gesetzt werden.
Kleiner Tipp: Allein für das Abdichtungsmaterial – also Grundierung, Dichtbänder und die Dichtschlämme – solltest du für eine Standarddusche mit etwa 80 bis 150 Euro rechnen. Erhältlich ist das alles als System bei Händlern wie Hornbach, Bauhaus oder im Baustoff-Fachhandel. Hier zu sparen, ist der größte Fehler, den du machen kannst.

Ich hatte mal einen Lehrling, der ein Dichtband in der Ecke nicht sauber verklebt hat. Ein winziger Fehler. Ein Jahr später rief der Kunde an: Im Zimmer nebenan löste sich der Putz von der Wand. Der Wasserschaden war immens. Daraus haben wir alle gelernt: Bei der Abdichtung zählt jeder Millimeter.
So wird’s gemacht: Die Profi-Anleitung Schritt für Schritt
Wenn die Vorbereitung stimmt, ist das Mauern selbst eine Arbeit, die vor allem Sorgfalt und Geduld erfordert. Hektik hat hier nichts zu suchen.
1. Material und Werkzeug: Wer billig kauft, baut zweimal
Bitte, tu dir selbst den Gefallen und kauf keine No-Name-Produkte. Gerade bei Glasbausteinen gibt es riesige Qualitätsunterschiede. Am besten fährst du mit einem Komplettsystem eines Herstellers wie Sopro oder Lugato. Da sind Mörtel, Bewehrung und Abstandshalter perfekt aufeinander abgestimmt.
Deine Einkaufs- und Werkzeugliste:
- Materialien: Glasbausteine (rechne ca. 3-8 € pro Stein), spezieller Glasbausteinmörtel (ca. 25-40 € pro Sack), Edelstahl-Bewehrungsstäbe (ca. 6 mm), Fugenkreuze, flexibler und wasserabweisender Fugenmörtel, Sanitärsilikon.
- Werkzeuge: Maurerkelle, Fugkelle, lange Wasserwaage (mind. 1,20 m), kurze Wasserwaage, Schlagschnur, Mörteleimer und ein kräftiger Rührquirl (den kann man oft im Baumarkt für ca. 15€ pro Tag mieten!), Zollstock, Bleistift, Fugbrett, Schwammbrett, Silikonpistole, Fugenglätter.
- Sicherheit: Und ganz wichtig: Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille! Zement ist alkalisch und ätzt auf der Haut.

2. Der Aufbau: Reihe für Reihe zur stabilen Wand
Dein abgedichteter Bereich ist sauber und trocken? Perfekt, dann legen wir los.
Schritt 1: Der erste Stein ist der Chef
Zeichne mit der Schlagschnur eine exakte Linie auf den Boden. Leg an die Anschlusswand einen Dehnungsfugenstreifen (so ein 5-10 mm dicker Schaumstoffstreifen). Mische den Mörtel an, bis er die Konsistenz von festem Quark hat. Trage ein ca. 1 cm dickes Mörtelbett auf und setz den ersten Stein in der Ecke hinein. Richte ihn mit der Wasserwaage perfekt aus – senkrecht und waagerecht. Nimm dir Zeit! Wenn dieser erste Stein schief ist, wird die ganze Wand krumm.
Schritt 2: Mauern mit System und Rückgrat
Jetzt kommt Mörtel an die Seite des ersten Steins, dann folgt der zweite Stein. Dazwischen ein Fugenkreuz für den perfekten Abstand. Überschüssigen Mörtel sofort wegkratzen und nach JEDEM Stein mit der Wasserwaage prüfen. Alle zwei bis drei Reihen legst du die Bewehrung aus Edelstahl in die frische Mörtelfuge ein. Das ist das Rückgrat deiner Wand.

Achtung, Profi-Trick: Bohre NIEMALS einfach durch deine fertige Abdichtung an der Wand, um die Bewehrung zu verankern! Damit machst du alles zunichte. Stattdessen gibt es spezielle Wandanker aus Edelstahl. Die klebst du mit einem starken Montagekleber (z.B. Polymerkleber) direkt auf die abgedichtete Wandfläche. An diesen Ankern wird die Bewehrung dann befestigt. So bleibt deine „Wanne“ garantiert dicht.
Schritt 3: Geduld ist eine Tugend (und ein Zeitplan hilft)
Bau an einem Tag nicht mehr als vier bis fünf Reihen auf. Der Mörtel unten muss erst anziehen, sonst drückt das Gewicht alles zusammen. Das bringt uns zum Zeitplan: Das hier ist kein Wochenend-Sprint. Plane realistisch:
- Tag 1: Untergrund vorbereiten, grundieren und die erste Schicht Abdichtung auftragen.
- Tag 2: Zweite Schicht Abdichtung aufbringen und alles gut trocknen lassen.
- Tag 3: Die ersten 4-5 Reihen der Glasbausteinwand mauern.
- Tag 4: Die restlichen Reihen mauern.
- Tag 5: Alles in Ruhe aushärten lassen.
- Tag 6: Die Wand verfugen.
- Tag 7: Die elastischen Silikonfugen ziehen.
Du siehst, eine ganze Woche ist schnell um, wenn man es richtig machen will.

3. Der Feinschliff: Verfugen und Versiegeln
Warte nach dem Mauern mindestens 24, besser 48 Stunden. Kratz die Fugen ca. 1-2 mm tief aus. Misch den Fugenmörtel an und zieh ihn mit dem Fugbrett diagonal über die Fugen. Jetzt kommt der entscheidende Moment: das Abwaschen. Warte, bis der Mörtel matt wird (ca. 15-30 Min). Wenn er nicht mehr am Finger klebt, ist es perfekt. Wasch die Fläche mit einem sauberen Schwammbrett und ganz wenig Wasser ab. Zu früh gewaschen, und du spülst die Fugen aus. Zu spät, und du kämpfst ewig mit einem Zementschleier. Sollte das doch mal passieren: Es gibt Zementschleierentferner, aber sei vorsichtig damit, das Zeug ist aggressiv.
Zum Schluss werden alle Anschlussfugen (zu Boden, Wänden, Decke) mit Sanitärsilikon gefüllt. Klebe die Ränder mit Malerkrepp ab, spritz das Silikon satt ein und zieh es mit einem Fugenglätter und etwas Glättmittel (bitte kein Spüli-Wasser, das fördert Schimmel!) sauber ab. Kreppband sofort abziehen, fertig!

Klassischer Mörtel oder modernes Klebesystem?
Übrigens, es gibt nicht nur die traditionelle Methode mit Mörtel. Moderne Klebesysteme nutzen spezielle Kleber und Kunststoffprofile. Was ist besser für dich?
Ganz ehrlich, für die Dusche vertraue ich persönlich auf die klassische Mörtel-Bauweise. Sie ist unglaublich stabil, hat sich über Jahrzehnte bewährt und verzeiht auch mal eine winzige Unebenheit im Stein. Der Nachteil: Es dauert länger und die Fugen sind etwas breiter.
Die Klebesysteme sind schneller und sauberer in der Verarbeitung und ermöglichen sehr schmale, moderne Fugen. Der Haken: Der Untergrund muss zu 100 % perfekt eben sein, sie sind oft teurer und nicht für jede Wandhöhe freigegeben. Für einen trockenen Raumteiler eine coole Sache, in der Dusche würde ich aber immer zur massiven Variante raten.
Und zum Schluss: Pflege und ehrliche Worte
Damit deine Wand lange schön bleibt, reinige die Fugen regelmäßig mit einer weichen Bürste und einem neutralen Reiniger. Die Silikonfuge ist eine Wartungsfuge. Kontrolliere sie einmal im Jahr und erneuere sie bei Bedarf (meist alle 3-5 Jahre), bevor sich Schimmel bildet.

Sei ehrlich zu dir selbst: Hast du schon mal gemauert oder gefliest? Eine kleine, gerade Trennwand ist ein machbares Projekt für einen ambitionierten Heimwerker. Eine komplette Duschkabine, die täglich unter Wasser steht, ist aber die Meisterklasse.
Mein Rat: Wenn du unsicher bist, hol dir zumindest für die Abdichtung einen Profi. Das gibt dir die Sicherheit, dass die unsichtbare, aber wichtigste Schicht absolut korrekt ist. Die Wand selbst kannst du dann immer noch mauern. Bedenke, eine typische Wand kostet dich allein an Material schnell 350 bis 500 Euro. Ein späterer Wasserschaden geht in die Tausende. Eine Glasbausteinwand ist ein fantastisches Projekt, das jahrelang Freude macht – wenn man es mit dem nötigen Respekt und der richtigen Sorgfalt angeht. Dann wird’s auch richtig gut!
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Klar, satiniert oder doch farbig?
Die Wahl der Glasbaustein-Oberfläche bestimmt maßgeblich Licht und Privatsphäre. Klare Steine (z.B. das Design „Welle“) maximieren den Lichteinfall, bieten aber weniger Sichtschutz. Satinierte Varianten streuen das Licht sanft und machen Konturen unscharf – ideal für mehr Diskretion. Farbige Steine, etwa in dezentem Türkis oder Grau, setzen gestalterische Akzente, schlucken aber etwas Helligkeit. Eine Kombination, z.B. eine Reihe farbiger Steine in einer sonst klaren Wand, kann ein echter Hingucker sein.

- Flexibler Fugenmörtel: Unbedingt einen flexiblen, wasserabweisenden Fugenmörtel wie den Sopro Saphir 5 oder den PCI Nanofug Premium verwenden. Starre Fugen würden durch die thermischen Bewegungen in der Dusche schnell Risse bekommen.
- Sanitärsilikon: Für die Dehnungs- und Anschlussfugen zur Wand und zum Boden ist hochwertiges Sanitärsilikon (z.B. von OTTOSEAL® S 100) ein Muss. Achten Sie auf eine fungizide (pilzhemmende) Ausstattung.
- Bewehrungsstahl: Greifen Sie ausschließlich zu rostfreiem Edelstahl (V2A), um unschöne Rostflecken zu vermeiden, die durch die Fugen dringen könnten.


Wussten Sie schon? Die Idee des Glasbausteins wurde bereits 1886 vom Briten James Pennycuick patentiert, um Licht in dunkle Fabrikhallen und Keller zu bringen.
Seine wahre Blütezeit erlebte der Glasbaustein jedoch in der Architektur des Art Déco und des Bauhaus in den 1920er und 30er Jahren. Berühmte Gebäude wie das Maison de Verre in Paris zeigen, wie revolutionär das Material damals für die Gestaltung lichtdurchfluteter Räume war. Ihre Dusche steht also in einer langen Designtradition!

Der häufigste Anfängerfehler: Die erste Reihe nicht perfekt ausrichten. Schon eine minimale Abweichung von wenigen Millimetern potenziert sich nach oben und führt zu einer schiefen Wand und ungleichmäßigen Fugen. Nehmen Sie sich für die erste Schicht extrem viel Zeit. Nutzen Sie eine Wasserwaage, Richtschnüre und prüfen Sie jeden einzelnen Stein von allen Seiten, bevor der Mörtel anzieht.

Spielen Sie mit dem Licht! Eine Glasbausteinwand entfaltet ihr volles Potenzial, wenn sie gezielt beleuchtet wird. Ein in die Decke eingelassener, auf die Wand gerichteter LED-Spot kann faszinierende Reflexionen erzeugen. Besonders effektvoll: wasserdichte LED-Strips, die in einer Schattenfuge entlang des Bodens oder der Wand eingelassen werden. Sie lassen die gesamte Wand von innen heraus leuchten und schaffen eine einzigartige Wellness-Atmosphäre.


Schnellbau-System vs. klassisches Mauern:
Klassisch mit Mörtel: Extrem stabil und bewährt. Ideal für große oder stark beanspruchte Wände. Erfordert jedoch Erfahrung im Mauern und mehr Zeit für die Trocknung.
Schnellbau-System (z.B. VetroQuick): Arbeitet mit Spezialkleber und Kunststoffprofilen. Deutlich schneller, sauberer und einfacher für Heimwerker. Die Fugen werden sehr schmal und präzise.
Für eine Standard-Duschwand ist ein Klebesystem wie das von GEV eine hervorragende, anfängerfreundliche Option.

- Schafft eine weiche, diffuse Helligkeit.
- Verzerrt Konturen und sorgt für Privatsphäre.
- Verzeiht Kalkflecken optisch eher als Klarglas.
Das Geheimnis? Die Satinierung. Dabei wird eine Seite des Glases durch Sandstrahlen oder Ätzen aufgeraut. Wichtig: Verbauen Sie die satinierte Seite immer nach außen, weg vom direkten Spritzwasser. So lässt sie sich viel leichter reinigen.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann Schimmel in Fugen die Innenraumluftqualität beeinträchtigen.
Deshalb ist die richtige Pflege entscheidend. Ziehen Sie die Fugen und Glassteine nach jedem Duschen mit einem Abzieher ab. Lüften Sie das Bad gründlich, um die Feuchtigkeit schnell abzutransportieren. Bei ersten Anzeichen von Schimmel hilft ein spezieller Fugenreiniger (z.B. von Mellerud) oder eine Paste aus Backpulver und Wasser. Regelmäßige Prävention ist hier alles!


Eine gerade Wand ist Ihnen zu langweilig? Glasbausteine sind perfekt für geschwungene Formen. Hersteller wie Seves Glassblock bieten spezielle Formate an:
- Endsteine: Sie bilden einen sauberen, abgerundeten Abschluss der Wand.
- Ecksteine: Ermöglichen präzise 90-Grad-Winkel ohne unschöne Fugen.
- Trapezsteine: Mit ihnen lassen sich sanfte, elegante Kurven und Radien mauern.
Planen Sie die Kurve vorab exakt mit einer Schablone auf dem Boden, um einen harmonischen Verlauf sicherzustellen.

Akzente setzen: Eine komplette Wand aus Glasbausteinen ist nicht die einzige Option. Wie wäre es mit einem in die geflieste Wand integrierten „Fenster“ aus Glasbausteinen? Ein vertikaler Streifen vom Boden bis zur Decke oder ein horizontales Band auf Augenhöhe kann eine dunkle Duschecke mit Tageslicht aus dem angrenzenden Raum versorgen und wirkt dabei modern und dezent.

Muss die Wand bis zur Decke reichen?
Nein, und oft ist das auch nicht sinnvoll. Eine Höhe von 2,00 bis 2,10 Metern ist als Spritzschutz absolut ausreichend. Eine oben offene Wand sorgt für eine bessere Luftzirkulation, was die Trocknung beschleunigt und Schimmelbildung vorbeugt. Zudem wirkt der Raum offener. Nur bei einer Dampfdusche wäre ein deckenhoher Abschluss mit entsprechender Abdichtung notwendig.


Die Fugenfarbe hat einen enormen Einfluss auf die Gesamtwirkung. Während klassisches Zementgrau oder Weiß den Retro-Charakter betont, kann eine dunkle Fuge (Anthrazit oder Schwarz) die einzelnen Steine wie ein Gitter hervorheben und der Wand einen modernen, grafischen Look verleihen. Farbige Fugenmörtel, passend zu den Fliesen oder Armaturen, sind eine mutige, aber wirkungsvolle Designentscheidung.

Der Schallschutzwert (Rw) einer 8 cm dicken Glasbausteinwand liegt bei ca. 38-40 dB.
Das entspricht in etwa dem einer Ziegelwand gleicher Dicke. Im Klartext: Die Glasbausteinwand schluckt die Geräusche der laufenden Dusche spürbar. Das Ergebnis ist ein Gefühl von Ruhe und Abgeschlossenheit in der Dusche und weniger Lärmbelästigung für Personen im selben Raum.


Wichtig für die Stabilität: Die Dehnungsfuge! Zwischen der Glasbausteinwand und den angrenzenden Wänden sowie der Decke muss ein Spalt von ca. 1 cm frei bleiben. Dieser wird nicht mit Mörtel gefüllt, sondern mit einem komprimierbaren Dämmstreifen und anschließend elastisch mit Sanitärsilikon versiegelt. Ohne diese Fuge würde die Wand durch thermische Ausdehnung unter Spannung geraten und könnte Risse bilden oder die angrenzenden Fliesen beschädigen.

Denken Sie an eine praktische Nische. Beim Mauern der Wand können Sie ganz einfach eine Aussparung für Shampoo und Duschgel einplanen. Lassen Sie dafür an der gewünschten Stelle einfach ein oder zwei Steine weg. Die Innenseite der Nische wird dann mit passenden Fliesen oder einer speziellen, wasserdichten Nischenbox verkleidet. So schaffen Sie eleganten Stauraum und vermeiden unschöne Duschkörbe.

- Bessere Lichtverteilung im gesamten Bad.
- Zeitlose Ästhetik, die sowohl zu modernen als auch zu Vintage-Stilen passt.
- Hohe Stabilität und Langlebigkeit bei korrektem Einbau.
- Guter Schallschutz während des Duschens.
Der Schlüssel dazu? Geduld und Präzision. Eine Glasbausteinwand verzeiht keine Hektik beim Aufbau.


Wie reinige ich Glasbausteine am besten?
Ganz einfach: Ein weiches Tuch und ein milder Glasreiniger oder eine Mischung aus Wasser und Essig sind perfekt für die Glasflächen. Für die Fugen empfiehlt sich eine weiche Bürste. Vermeiden Sie unbedingt aggressive, säurehaltige Reiniger oder Scheuerschwämme. Diese können die Mörtelfugen angreifen und die Glasoberfläche zerkratzen.

Budget-Check: Rechnen Sie für eine Standard-Duschwand (ca. 1m x 2m) mit reinen Materialkosten von etwa 300 bis 600 Euro. Der Preis hängt stark von der Wahl der Steine (Standard vs. Design/Farbe) und dem System (Mörtel vs. Kleber) ab. Marken wie Solaris bieten oft ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Standardsteine. Italienische Designsteine von Poesia oder Seves können den Preis schnell verdoppeln.

Die Hohlräume in Glasbausteinen sind teil-evakuiert, was ihre wärme- und schalldämmenden Eigenschaften verbessert.
Dieser innere Leerraum ist der Grund, warum sich eine Glasbausteinwand nie so kalt anfühlt wie eine massive Glasscheibe. Er wirkt als Isolationspuffer, der die Wärme in der Dusche hält und den kalten Flur draußen lässt. Ein kleiner physikalischer Trick mit großer Komfortwirkung.


Die Verbindung zum Boden ist die kritischste Stelle für die Abdichtung. Bevor die erste Reihe gesetzt wird, muss der Bereich unter der Wand perfekt abgedichtet sein. Hier kommen Dichtbänder (z.B. das PCI Pecitape) zum Einsatz, die in eine flüssige Verbundabdichtung eingebettet werden. Diese Abdichtungsschicht muss nahtlos an die Abdichtung der restlichen Duschfläche anschließen. Jeder Fehler hier führt später unweigerlich zu Wasserschäden.

- Endsteine: Sie haben eine oder zwei abgerundete, polierte Kanten und bilden einen sauberen, eleganten Wandabschluss, wenn die Wand frei im Raum endet.
- Linear-Endsteine: Dienen als oberer Abschluss der Wand und schaffen eine glatte, durchgehende Oberfläche ohne die typische Vertiefung des Glasbausteins.
Der Einsatz dieser Spezialsteine verleiht Ihrem Projekt ein professionelles Finish und eine deutlich höhere Wertigkeit.

Goldene Armaturen & Glasbausteine: Eine Kombination, die an das luxuriöse Baddesign der 80er Jahre erinnert, aber heute wieder voll im Trend liegt. Damit es modern und nicht altbacken wirkt, kombinieren Sie polierte Gold- oder Messingarmaturen mit klaren, schlichten Glasbausteinen und minimalistischen, großformatigen Fliesen in ruhigen Tönen wie Greige, Mattweiß oder Anthrazit. So entsteht ein spannender Kontrast aus Retro-Zitat und moderner Eleganz.


Kann ich eine Tür in eine Glasbausteinwand integrieren?
Direkt in die Wand eine Tür zu integrieren, ist statisch sehr heikel und nicht zu empfehlen. Die gängige Lösung ist, die Glasbausteinwand als festes Seitenelement zu bauen und daneben eine rahmenlose Glastür zu montieren, die direkt an der angrenzenden, massiven Wand befestigt wird. So kombinieren Sie die Ästhetik der Glasbausteine mit der vollen Funktionalität einer Tür.

Ein Standard-Glasbaustein (19x19x8 cm) wiegt ca. 2,3 kg. Eine Wand von nur 2 m² bringt es inklusive Mörtel und Bewehrung schnell auf über 150 kg.
Wie im Artikel erwähnt, ist die Statik entscheidend. Aber das Gewicht hat auch einen Vorteil: Es verleiht der Wand eine enorme Massivität und Wertigkeit. Eine Glasbausteinwand fühlt sich im Gegensatz zu dünnen Kunststoff- oder Glasabtrennungen nicht fragil an, sondern vermittelt ein Gefühl von Beständigkeit und Sicherheit.
Der letzte Schliff: Nachdem die Fugen vollständig getrocknet sind (Herstellerangaben beachten!), entfernen Sie den Zementschleier, der sich auf den Steinen abgesetzt hat. Verwenden Sie dafür einen speziellen Zementschleierentferner (z.B. von Lithofin) und viel sauberes Wasser. Arbeiten Sie vorsichtig und schützen Sie die frischen Silikonfugen. Erst nach diesem Schritt entfaltet Ihre neue Wand ihren vollen Glanz und ihre Brillanz.




