Dein Holzbad im Landhausstil: Der ehrliche Werkstatt-Ratgeber ohne Blabla
Entdecken Sie, wie Badmöbel im Landhaus-Stil den Charme der Natur in Ihr Zuhause bringen – eine Oase der Gemütlichkeit erwartet Sie!
In einer Welt, in der hektische Städte pulsieren und der Lärm nie verstummt, gibt es einen Rückzugsort: das Badezimmer. Stellen Sie sich vor, es wäre ein Ort aus einem Gemälde, in dem rustikale Holzregale Geschichten erzählen und sanftes Licht die Wände küsst. Badmöbel im Landhaus-Stil sind nicht nur Möbel, sie sind der Schlüssel zu einem Lebensgefühl, das Ruhe und Wärme ausstrahlt. Tauchen Sie ein in diese inspirierende Welt und lassen Sie sich von einzigartigen Designs verführen!
Servus! Schön, dass du hier bist. Ich stehe seit über zwei Jahrzehnten in der Werkstatt, der Geruch von frischem Holz ist quasi mein Parfum. Ich sehe ständig diese Hochglanz-Kataloge mit perfekten Landhausbädern und muss oft schmunzeln. Die Realität, die ehrliche, handfeste Arbeit, sieht anders aus. Und genau darüber will ich heute mit dir reden – ohne Marketing-Sprech, von Handwerker zu Mensch.
Inhaltsverzeichnis
- Das Herzstück: Welches Holz überlebt dein Bad?
- Physik für Anfänger: Warum Lüften wichtiger ist als jedes Öl
- Profi-Tricks: Daran erkennst du echte Handwerksqualität
- Dein Landhausbad für jedes Budget: Der geniale DIY-Tipp
- Sicherheit geht vor: Ein ernstes Wort zum Schluss
- Mein Fazit aus der Werkstatt
- Bildergalerie
Ein echtes Landhausbad ist mehr als nur ein paar Möbel. Es ist ein Gefühl. Wärme, Natur, etwas, das bleibt. Das kriegst du halt nicht mit billiger Spanplatte und aufgeklebter Folie hin. Klar, handgefertigte Badmöbel aus Massivholz haben ihren Preis. Der steckt im Material, in unzähligen Arbeitsstunden und im Know-how. Aber keine Sorge, das heißt nicht, dass dein Traum unbezahlbar sein muss. Es heißt nur, dass du kluge Entscheidungen treffen musst. Und dabei helfe ich dir jetzt.
Das Herzstück: Welches Holz überlebt dein Bad?
Ganz ehrlich: Die Wahl des Holzes ist die wichtigste Entscheidung überhaupt. Im Bad herrscht ein extremes Klima – erst tropische Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen, dann wieder trocken. Falsches Holz wird hier schnell hässlich, verzieht sich oder schimmelt. Schauen wir uns die Kandidaten mal genauer an.

Eiche: Der unkaputtbare Klassiker
Wenn mich jemand nach Langlebigkeit fragt, lautet meine Antwort fast immer: Eiche. Das Holz ist von Natur aus knallhart und dank der hohen Gerbsäure extrem widerstandsfähig gegen Fäulnis. Ein kleiner Test, den du selbst machen kannst: Drück mal fest mit dem Fingernagel rein. Bei Eiche siehst du fast nichts. Preislich liegt Eiche im Mittelfeld bis oberen Bereich, aber jeder Cent ist hier gut investiert. Mein Meister-Urteil: Absolute Empfehlung, die beste Allround-Lösung fürs Bad.
Aus meiner Erfahrung: Wir bauen Waschtischplatten fast nur noch aus massiver Eiche und behandeln sie mit Hartwachsöl, zum Beispiel von Osmo. Warum kein Lack? Lack legt sich wie eine Folie auf das Holz. Kommt ein Kratzer rein, zieht Wasser drunter, das Holz quillt auf und der Lack platzt ab. Katastrophe! Öl dagegen zieht tief ein und schützt von innen. Die Oberfläche bleibt atmungsaktiv, fühlt sich warm an und duftet nach Holz, nicht nach Chemie. Kleine Kratzer? Kannst du easy selbst rausschleifen und nachölen.

Weitere Hölzer: Gute Alternativen und edle Exoten
- Lärche: Ein Nadelholz, aber ein ganz besonderes. Es ist extrem harzig, was wie eine natürliche Imprägnierung wirkt. Nicht umsonst wird es für Terrassen und Fassaden genutzt. Im Bad ist es eine tolle, oft etwas günstigere Alternative zur Eiche mit einer wunderschönen, leicht rötlichen Farbe.
- Nussbaum: Das ist die Luxusklasse. Ein wunderschönes, dunkles und sehr edles Hartholz. Funktioniert im Bad super, ist aber deutlich teurer als Eiche – rechne mal mit 30-50 % Aufpreis. Wir nutzen es oft für besondere Akzente oder wenn das Budget keine Rolle spielt.
- Zirbe: Besonders im Alpenraum beliebt und bekannt für ihren beruhigenden Duft. Aber Achtung! Zirbenholz ist butterweich. Für eine Waschtischplatte, auf der auch mal was runterfällt, ist es absolut ungeeignet. Für einen Schrankkorpus oder eine Tür, die nicht viel aushalten muss, ist der Duft und die Optik aber ein Traum.
Finger weg! Diese Hölzer sind ein No-Go im Bad
Ich hatte mal einen Kunden, der partout eine Waschtischplatte aus Buche wollte, weil sie so schön hell war. Ich hab ihm dringend abgeraten, aber er bestand darauf. Nach nicht mal einem Jahr rief er an: Die Platte hatte sich so stark verzogen, dass die Schublade darunter klemmte und sich an den Kanten Risse bildeten. Buche „arbeitet“ bei Feuchtigkeit einfach extrem stark. Ähnlich problematisch ist Ahorn, das super schnell hässliche Wasserflecken bekommt.

Und dann wären da noch Kiefer und Fichte. Günstig, ja. Aber Weichhölzer. Jeder kleine Stoß hinterlässt eine Delle. Bricht dort der Lack, hat das Wasser freie Bahn und schwarze Schimmelflecken sind nur eine Frage der Zeit. Die „Landhausmöbel“ aus dem Baumarkt sind oft aus genau diesem Holz. Lass die Finger davon.
Ach ja, und Spanplatte? Das ist kein Holzmöbel. Das ist gepresster Leim-Staub mit einer Plastikfolie drauf. Sobald an einer Kante Wasser eindringt, quillt das Zeug auf wie ein Schwamm und ist nicht mehr zu reparieren. Für ein langlebiges Bad die denkbar schlechteste Wahl.
Physik für Anfänger: Warum Lüften wichtiger ist als jedes Öl
Ich kann dir das tollste Eichenmöbel bauen – wenn du im Bad nicht für die richtigen Bedingungen sorgst, wird es trotzdem leiden. Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Das ist pure Physik. Unser Ziel als Profis ist es, Möbel so zu bauen, dass sie diese Bewegung mitmachen können, ohne kaputtzugehen, zum Beispiel mit traditionellen Rahmen-und-Füllung-Türen.

Dein Job ist es, die Extreme zu vermeiden. Nach dem Duschen muss die Feuchtigkeit raus! Ein gekipptes Fenster bringt da wenig. Besser ist kurzes, kräftiges Stoßlüften für 5-10 Minuten. Eine mechanische Lüftung ist natürlich optimal.
Kleiner Quick-Tipp: Geh mal in dein Bad und miss den Abstand deines Schranks zur Außenwand. Sind es weniger als 5-10 cm? Dann schieb ihn mal ab. Du wirst dich vielleicht wundern, was sich dahinter an Feuchtigkeit sammelt. Luft muss zirkulieren können!
Profi-Tricks: Daran erkennst du echte Handwerksqualität
Ein Möbel vom Schreiner unterscheidet sich durch Details, die über Jahrzehnte Freude oder Frust entscheiden.
- Verbindungen: Wir schrauben so wenig wie möglich. Schubkästen werden klassisch „gezinkt“, das verzahnt sich bombenfest. Für den Korpus nehmen wir Dübel und wasserfesten Leim (z.B. Ponal Wasserfest D4, kostet um die 15 € für eine große Flasche). Normaler Holzleim würde sich im Bad auflösen.
- Oberfläche: Eine perfekte Oberfläche ist ein Prozess. Wir schleifen in mehreren Gängen (von grob 120er bis fein 240er Körnung), wässern das Holz zwischendurch, damit sich die Fasern aufstellen, und schleifen sie dann glatt. Dann wird in mindestens drei dünnen Schichten geölt, mit Trocknungszeiten dazwischen. Das dauert Tage, aber den Unterschied fühlst du.
- Einbau: Keine Wand ist gerade. Wir passen Möbel vor Ort an die Wand an. Ein Trick dafür ist das „Anschroben“: Du nimmst einen kleinen Holzklotz, legst einen Bleistift darauf und fährst an der krummen Wand entlang. So überträgst du den genauen Wandverlauf auf deine Waschtischplatte. Dann absägen – passt perfekt!

Und danach? Die richtige Pflege für dein Holzmöbel
Das ist die Frage, die garantiert nach einem Jahr kommt. Aber die Pflege ist kinderleicht. Zur normalen Reinigung reicht ein nebelfeuchtes Tuch. Bitte keine scharfen Reiniger oder Microfasertücher, die können die geölte Oberfläche angreifen! Einmal im Jahr, oder wenn die Oberfläche etwas „durstig“ aussieht, gönnst du ihr eine kleine Auffrischung. Einfach leicht mit feinem Schleifpapier (240er) anschleifen, entstauben und eine dünne Schicht Hartwachsöl auftragen. Nach 15 Minuten den Überschuss mit einem Baumwolltuch abreiben, trocknen lassen, fertig. So sieht die Platte nach 20 Jahren noch aus wie neu.
Dein Landhausbad für jedes Budget: Der geniale DIY-Tipp
Ein Waschtischunterschrank aus massiver Eiche vom Schreiner kann locker 2.500 € oder mehr kosten. Puh. Aber es gibt eine fantastische Alternative: Bau dir selbst einen!
Mein Lieblingstipp: Such auf dem Flohmarkt oder in Kleinanzeigen eine alte Kommode aus Massivholz. Kostenpunkt: vielleicht 50 bis 200 Euro. Bevor du kaufst, mach den Check:

- Der Rütteltest: Ist die Kommode stabil oder wackelt alles?
- Massivholz-Check: Schau dir die Kanten und die Unterseite an. Siehst du durchgehend die gleiche Holzmaserung? Super. Siehst du Schichten oder eine aufgeklebte Kante? Dann ist es nur furniert – ungeeignet.
- Wurmlöcher: Sind die alt (dunkel) oder aktiv (helles Holzmehl fällt raus)? Bei aktiven Würmern: Finger weg!
So wird’s gemacht: 1. Abschleifen: Das ist die meiste Arbeit, aber sie muss sein. Schleife die alte Oberfläche komplett ab (Körnung 80 -> 120 -> 180). 2. Ausschnitte: Miss zehnmal, säge einmal! Zeichne die Ausschnitte für Siphon und Wasseranschlüsse an und säge sie mit der Stichsäge aus. 3. Verstärken: Ein schweres Keramik-Aufsatzwaschbecken braucht Halt. Verstärke die Deckplatte von unten mit zusätzlichen Leisten. 4. Versiegeln: Behandle das ganze Möbelstück innen und außen mit einem guten Hartwachsöl. Ganz wichtig: Die frischen Schnittkanten der Ausschnitte musst du mehrmals satt einpinseln, das ist die größte Schwachstelle!
Rechne mit Materialkosten von rund 100 € (für Öl, Schleifpapier etc.) und mindestens 20-30 Arbeitsstunden. Aber das Ergebnis ist ein echtes Unikat mit Seele.

Wo sparen, wo protzen?
- Hier kannst du sparen: Bei Fliesen (Restposten!), bei der Deko (DIY!) oder indem du einen einfachen Spiegel statt eines teuren Spiegelschranks nimmst.
- Hier solltest du NICHT sparen: An der Armatur. Billig-Armaturen tropfen, und die Beschichtung platzt ab. Investiere in Markenqualität von z.B. Grohe oder Hansgrohe. Und das Wichtigste: die Abdichtung unter den Fliesen. Ein Wasserschaden ist der teuerste Fehler, den du machen kannst. Das ist ein Job für den Profi!
Sicherheit geht vor: Ein ernstes Wort zum Schluss
Wasser und Strom sind eine gefährliche Mischung. Fass die Elektroinstallation NIEMALS selbst an. Das ist ausschließlich ein Job für den Elektriker. Punkt.
Und noch eine sehr ernste Warnung, die ich nicht oft genug wiederholen kann: Mit Leinöl oder bestimmten Hartwachsölen getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Das ist kein Witz. Durch die Reaktion mit Sauerstoff entsteht Wärme, die in einem zusammengeknüllten Lappen zum Brand führen kann. Also: Lappen nach Gebrauch immer in Wasser tränken, in einem luftdichten Metallbehälter aufbewahren oder – der einfachste Tipp – flach auf dem Steinboden oder auf der Wiese ausbreiten, bis sie steif und hart getrocknet sind. Erst dann sind sie sicher.

Mein Fazit aus der Werkstatt
Ein langlebiges Landhausbad ist immer eine Investition. Entweder in Geld für einen Profi. Oder in deine eigene Zeit und Lernbereitschaft. Der schnelle, billige Weg führt fast immer zu Frust. Nimm dir Zeit, fass das Holz an, rieche daran. Und sei ehrlich zu dir selbst, was deine Fähigkeiten angeht. Ein Bad baut man für die nächsten 20 Jahre, nicht für die nächste Saison. Mit dem richtigen Wissen und Respekt vor dem Material schaffst du dir einen Ort, an dem du jeden Tag Freude haben wirst.
Bildergalerie


Der richtige Partner fürs Holz: Welche Armatur passt wirklich?
Vergiss Chrom. Im Landhausbad wirkt es oft zu kühl und steril. Denk stattdessen an Materialien mit Charakter. Gebürstetes Messing oder Bronze entwickeln mit der Zeit eine wunderschöne, lebendige Patina, die perfekt mit der Maserung von Eiche oder Nussbaum harmoniert. Für einen moderneren, rustikalen Kontrast ist mattschwarzer Stahl der absolute Renner. Marken wie Hansgrohe oder Grohe bieten hier tolle Serien (z.B. Talis E in Schwarz matt), die die Robustheit des Holzes unterstreichen, ohne ihm die Show zu stehlen.

- Verwende eine weiche Baumwolltuch, niemals Mikrofaser. Mikrofaser kann auf Dauer die geölte Oberfläche stumpf machen.
- Für die wöchentliche Reinigung reicht klares, lauwarmes Wasser.
- Bei Flecken hilft eine spezielle Holzbodenseife, z.B. von WOCA. Sie reinigt nicht nur, sondern wirkt auch rückfettend und pflegt das Holz bei jeder Anwendung.
So bleibt deine geölte Waschtischplatte jahrelang schön.

Der Teufel steckt im Detail: Achte unbedingt auf die richtige Versiegelung zwischen Waschtischplatte und Wand. Verwende hier kein billiges Sanitärsilikon, sondern ein hochwertiges Natursteinsilikon. Warum? Herkömmliches Silikon kann Öle enthalten, die mit der Zeit in den Kantenbereich deines Holzes und in die Fugen deiner Fliesen einziehen und unschöne, fettige Ränder verursachen, die du nie wieder wegbekommst.

Wussten Sie schon? Holz besitzt von Natur aus hygroskopische Eigenschaften. Das bedeutet, es kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben. Eine massive Holzoberfläche hilft so aktiv, das Raumklima im Bad zu regulieren und extreme Feuchtigkeitsspitzen nach dem Duschen abzufedern.

Die Wahl des Waschbeckens prägt den gesamten Look deines Waschtischs. Es gibt zwei grundlegende Richtungen:
Aufsatzwaschbecken: Sie thronen wie eine Schale auf der Holzplatte und betonen den Möbelcharakter. Ideal, um die Holzoberfläche voll zur Geltung zu bringen. Modelle von Villeroy & Boch oder Duravit aus Keramik oder sogar Beton wirken hier besonders stark.
Unterbaubecken: Sie werden von unten an die Platte montiert und schaffen eine komplett ebene, leicht zu reinigende Fläche. Das wirkt ruhiger und klassischer. Hier ist ein perfekter, wasserdichter Ausschnitt durch den Profi aber absolute Pflicht!

Altholz ist nicht einfach nur altes Holz. Es ist ein Material mit Geschichte. Jeder Riss, jeder Nagelloch, jede Verfärbung erzählt von einem früheren Leben als Scheunenbalken oder Dielenboden. Im Bad bringt Altholz eine unvergleichliche Tiefe und Wärme, die mit neuem Holz kaum zu erreichen ist. Besonders Eiche oder Fichte aus dem Rückbau alter Höfe ist hier Gold wert. Die Oberflächen sind durch Jahrzehnte an Wind und Wetter unglaublich robust und charakterstark. Ein Waschtisch aus Altholz ist kein Möbelstück, es ist ein Statement.


- Fenster auf! Nach jedem Duschen oder Baden für 5-10 Minuten stoßlüften. Kippen reicht nicht.
- Lüfter prüfen: Hat dein Bad keinen Fenster, ist ein leistungsstarker, feuchtigkeitsgesteuerter Lüfter (z.B. von Maico) Pflicht.
- Hygrometer nutzen: Ein kleines Hygrometer für 10 Euro hilft dir, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. Ideal sind Werte zwischen 40% und 60%.

„Die Perfektion einer Sache liegt nicht darin, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry
Dieses Zitat passt perfekt zum Landhausstil. Es geht nicht um überladene Deko, sondern um die bewusste Auswahl weniger, aber hochwertiger Elemente. Ein massiver Holzwaschtisch, eine schlichte Leinen-Gardine, ein handgeschmiedeter Haken – das ist alles, was es für die richtige Atmosphäre braucht.

Welche Wandfarbe unterstreicht mein Holzbad am besten?
Finger weg von Reinweiß! Es wirkt oft zu hart und lässt das Holz gelblich erscheinen. Greif lieber zu gebrochenen Weißtönen mit warmen Untertönen (z.B. „Wollweiß“ oder „Magnolie“). Noch besser sind Naturfarben, die die Töne des Holzes aufgreifen. Ein sanftes Salbeigrün, ein erdiges Greige (Mischung aus Grau und Beige) oder ein nebliges Hellblau schaffen eine harmonische, ruhige Hülle. Kalkfarben, etwa von Farrow & Ball oder Little Greene, unterstreichen mit ihrer matten, pudrigen Textur den natürlichen Charakter zusätzlich.

Licht ist im Bad entscheidend, aber eine einzelne Deckenleuchte ist der Tod für jede Atmosphäre. Denk in Schichten:
- Grundbeleuchtung: Eine dimmbare Deckenleuchte für die allgemeine Helligkeit.
- Spiegelbeleuchtung: Das wichtigste Licht! Zwei Leuchten seitlich vom Spiegel sind besser als eine von oben, da sie schattenfrei ausleuchten. Modelle im Werkstatt- oder Scheunen-Look passen perfekt.
- Akzentlicht: Eine kleine, dimmbare Lampe auf einer Konsole oder eine beleuchtete Nische schaffen abends eine gemütliche Wellness-Stimmung.

Massivholz: Besteht durchgehend aus einer Holzart. Es ist extrem langlebig, kann immer wieder abgeschliffen und neu behandelt werden. Es „lebt“ und atmet, was gut fürs Raumklima ist. Ein Kratzer ist nur eine oberflächliche Macke.
Furniertes Holz: Eine dünne Schicht Echtholz (das Furnier) wird auf ein Trägermaterial (oft Span- oder MDF-Platte) geklebt. Sieht anfangs aus wie Massivholz, ist aber empfindlicher. Ein tiefer Kratzer legt das Trägermaterial frei und ist kaum zu reparieren.
Für den Waschtisch im Landhausbad ist Massivholz immer die ehrlichere und langlebigere Wahl.

Du hast eine alte Kommode vom Flohmarkt? Perfekt! Mit etwas handwerklichem Geschick wird daraus ein einzigartiger Waschtisch. Achte darauf, dass sie aus Massivholz ist. Die Oberfläche muss komplett abgeschliffen und mit einem robusten Hartwachsöl (z.B. Osmo TopOil) mehrfach behandelt werden. Der Ausschnitt für Siphon und Becken muss exakt sitzen und die Kanten müssen extra versiegelt werden. Ein Upcycling-Projekt, das deinem Bad eine ganz persönliche Seele gibt.


- Fühlt sich weich und kühl an, aber niemals kalt.
- Knittert edel und wird mit jeder Wäsche schöner.
- Nimmt extrem gut Feuchtigkeit auf und trocknet schnell.
Das Geheimnis? Reines Leinen. Handtücher, Duschvorhänge oder kleine Fensterrollos aus Leinen sind die perfekte textile Ergänzung zur rauen Haptik von Holz und Stein.

Der häufigste Fehler: Ein zu niedriger Waschtisch. Standard-Waschbecken hängen oft auf einer Höhe von 80-85 cm. Wenn du aber ein 15 cm hohes Aufsatzwaschbecken auf eine 75 cm hohe Platte stellst, musst du dich beim Händewaschen fast bücken. Die ideale Höhe der Beckenoberkante liegt bei ca. 90 cm. Miss das vorher genau aus, bevor du die Konsole an der Wand befestigst!

Laut einer Studie der Holzforschung Austria kann der sichtbare Einsatz von Holz in Innenräumen nachweislich den Puls senken und das Stressniveau reduzieren. Ein Bad aus Holz ist also nicht nur schön, sondern buchstäblich Balsam für die Seele.

Denk über den Boden nach. Echte Holzdielen im Bad sind möglich, aber pflegeintensiv. Eine fantastische und robuste Alternative sind Fliesen in Holzoptik. Moderne Feinsteinzeug-Fliesen, wie sie von Herstellern wie Marazzi angeboten werden, imitieren die Maserung und Haptik von Eichendielen so perfekt, dass man den Unterschied kaum spürt. Der Vorteil: Sie sind 100% wasserdicht, kratzfest und extrem pflegeleicht, bieten aber die warme Optik, die zum Landhausstil gehört.

Kann ich eine Holzwand hinter der Badewanne haben?
Ja, aber nicht mit irgendeinem Holz. Die Lösung heißt Thermoholz. Dabei wird heimisches Holz (z.B. Esche oder Kiefer) einer speziellen Hitzebehandlung unterzogen. Das verändert die Zellstruktur, macht das Holz extrem formstabil und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Pilzbefall – ganz ohne Chemie. Eine Wandverkleidung aus Thermoholz ist eine wunderbare, warme Alternative zu kalten Fliesen und schafft eine echte Spa-Atmosphäre.

Spiegel sind im Landhausbad mehr als nur Funktionsgegenstände. Sie sind Fenster, die Licht einfangen und den Raum größer wirken lassen. Statt eines rahmenlosen Standardspiegels, wähle ein Modell mit einem breiten, charaktervollen Holzrahmen – vielleicht sogar aus dem gleichen Holz wie der Waschtisch. Oder setze einen Kontrast mit einem antiken Spiegel mit Goldrahmen und blinden Flecken, der eine geheimnisvolle, fast poetische Note ins Bad bringt.


Zirbe: Das „Königin der Alpen“ duftet intensiv nach Wald und Harz. Den ätherischen Ölen wird eine beruhigende Wirkung auf den Herzschlag nachgesagt. Das Holz ist sehr weich und hell, ideal für eine Akzentwand außerhalb des direkten Spritzwasserbereichs.
Lärche: Heimisches Nadelholz, das von Natur aus sehr harzhaltig und damit widerstandsfähig ist. Es hat eine rötlich-warme Farbe und eine lebhafte Maserung. Gut geeignet für Wandverkleidungen oder sogar als Dielenboden, wenn es richtig behandelt wird.

- Sie rosten nicht und sind extrem langlebig.
- Ihre raue, schwarze Oberfläche bildet einen perfekten Kontrast zu hellem oder warmem Holz.
- Jedes Stück ist ein Unikat mit Charakter.
Wovon die Rede ist? Von handgeschmiedeten Eisen-Accessoires. Türgriffe, Handtuchhaken oder Konsolenträger aus Gusseisen oder Schmiedeeisen sind die authentischste Wahl, um den rustikalen Werkstatt-Charme zu vervollständigen.

Holz allein macht noch kein Landhausbad. Die Kombination mit Naturstein ist entscheidend für die authentische Haptik. Denk an einen Boden aus geschliffenem Travertin, eine Waschtischplatte aus Schiefer oder eine Fensterbank aus Blaustein. Diese kühlen, erdigen Materialien bilden einen spannenden Dialog mit der Wärme des Holzes. Sie erden den Raum und geben ihm eine zeitlose, wertige Substanz, die Plastik oder Laminat niemals erreichen können.

Der japanische Design-Ansatz „Wabi-Sabi“ feiert die Schönheit des Unvollkommenen und Vergänglichen. Ein Kratzer im Holz, die Patina auf einer Messing-Armatur, eine leicht verwitterte Oberfläche – all das sind Spuren des Lebens, die ein Objekt erst wirklich schön und einzigartig machen. Ein Landhausbad ist der perfekte Ort, um diese Philosophie zu leben.

Wichtige Erinnerung: Plane Steckdosen! Denk nicht nur an Föhn oder elektrische Zahnbürste. Vielleicht willst du eine kleine Lampe aufstellen, dein Handy laden oder später einen beleuchteten Kosmetikspiegel nachrüsten. Plane lieber zwei Steckdosen mehr als eine zu wenig. Lass sie von einem Elektriker an sicheren Positionen installieren, weit weg von direkten Wasserquellen. In die Wand integrierte Steckdosen mit Klappdeckel sind eine elegante und sichere Lösung.

Muss es immer Eiche sein?
Nein, auch wenn Eiche der Champion ist. Für Akzente oder Möbel abseits des direkten Nassbereichs ist Nussbaum eine edle Alternative. Sein dunkles, schokoladiges Braun und die elegante Maserung schaffen eine sehr hochwertige, ruhige Atmosphäre. Auch die Lärche, ein heimisches Nadelholz, ist durch ihren hohen Harzanteil erstaunlich robust und bringt mit ihrem rötlichen Ton eine warme, alpenländische Gemütlichkeit ins Spiel, die wunderbar zum Chalet-Stil passt.
Vergiss nicht die kleinen Dinge, die aus einem Raum ein Zuhause machen. Ein paar Zweige Eukalyptus in einer schlichten Vase duften herrlich und bringen Leben ins Bad. Eine hochwertige Kerze mit einem holzigen Duft (z.B. Sandelholz oder Zeder) unterstützt die natürliche Atmosphäre. Und eine robuste Grünpflanze wie eine Schusterpalme oder eine Zamioculcas überlebt auch bei wenig Licht und sorgt für einen grünen Farbtupfer, der die Naturverbundenheit des Stils unterstreicht.




