Wände streichen wie die Profis: Dein ultimativer Guide für ein Ergebnis ohne Tränen
Verwandeln Sie Ihre Wände in Kunstwerke! Entdecken Sie kreative Ideen, die Ihre Räume zum Strahlen bringen.
Eine Wand kann mehr sein als nur ein neutrales Element – sie kann Geschichten erzählen und Emotionen wecken. Stellen Sie sich vor, eine blühende Wiese erfüllt Ihr Wohnzimmer oder eine pulsierende Stadtlandschaft ziert Ihr Schlafzimmer. Warum sich mit dem Gewöhnlichen zufriedengeben, wenn Ihre Wände das Potenzial haben, zu inspirieren? Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und tauchen Sie ein in die Welt der außergewöhnlichen Wandgestaltungen!
Ganz ehrlich? Ich habe in meinem Leben mehr Wände gesehen als die meisten Menschen Gesichter. Als Malermeister habe ich unzählige Baustellen erlebt – von perfekt vorbereiteten Räumen bis hin zu absoluten Katastrophen, bei denen man am liebsten direkt wieder umdrehen möchte. Oft kommen Leute zu mir, schlucken kurz bei den Preisen für eine professionelle Wandgestaltung und zeigen dann auf den 20-Euro-Eimer Farbe im Baumarkt. Die Frage ist immer dieselbe: „Wo ist da der riesige Unterschied?“
Inhaltsverzeichnis
- Die alles entscheidende Frage: Was sagt deine Wand zu dir?
- Zwischenstopp: Reparieren, was zu reparieren ist!
- Dein Erste-Hilfe-Kit: Die Einkaufsliste für dein Projekt
- Farbe ist nicht gleich Farbe: Ein kleiner Material-Crashkurs
- Die Technik macht’s: So wird die Wand streifenfrei
- Für Fortgeschrittene: Wenn eine Wand mehr als nur Farbe sein soll
- Butter bei die Fische: Was kostet der Spaß wirklich?
- Sicherheit und typische Fehler: Aus Schaden wird man klug
- Bildergalerie
Die Wahrheit ist: Eine richtig gute Wand hat erstaunlich wenig mit dem letzten Farbanstrich zu tun. Das Ergebnis hängt zu 80 Prozent von dem ab, was man am Ende gar nicht mehr sieht. Es ist die Vorbereitung, das Wissen über Materialien und die richtige Technik. Das ist kein Betriebsgeheimnis, sondern solides Handwerk. Und genau dieses Wissen möchte ich mit dir teilen, damit du am Ende nicht nur Geld, sondern vor allem Nerven sparst – egal, ob du selbst zur Rolle greifst oder einen Profi beauftragst.

Die alles entscheidende Frage: Was sagt deine Wand zu dir?
Mein alter Lehrmeister hatte einen Spruch, der sich bei mir eingebrannt hat: „Junge, du kannst die teuerste Farbe der Welt auf miesen Untergrund klatschen. Am Ende hast du nur teuren Müll an der Wand.“ Und er hatte so was von recht. Der Untergrund ist das Fundament. Wenn der nicht mitspielt, hält absolut nichts.
Aber wie findest du heraus, ob deine Wand „gut drauf“ ist? Dafür brauchst du kein Labor, nur deine Hände und eine Sprühflasche. Mach doch mal den Test:
- Der Hand-Test (Festigkeit): Fahr mal kräftig mit der flachen Hand über die Wand. Hast du danach feinen, weißen Staub an den Fingern? Dann „sandet“ der Putz. Hier würde die neue Farbe einfach mit dem Staub wieder abblättern. Ein klarer Fall für Tiefgrund, der das Ganze verfestigt.
- Der Wasser-Test (Saugfähigkeit): Spritz ein wenig Wasser an die Wand. Zieht es sofort ein und hinterlässt einen dunklen Fleck? Dann hat deine Wand extremen Durst. Streichst du hier ohne Grundierung, „verbrennt“ die Farbe. Die Wand saugt das Wasser so schnell aus der Farbe, dass diese keine Chance hat, einen stabilen Film zu bilden. Das Ergebnis: Flecken und Streifen. Perlt das Wasser aber komplett ab, ist die Wand zu glatt und „abweisend“. Hier braucht es einen speziellen Haftgrund als Brücke zwischen Wand und Farbe.
- Der Augen-Test (Sauberkeit): Siehst du noch alte Nikotin-, Fett- oder Rußflecken? Vergiss es, die einfach überzustreichen. Diese Flecken „bluten“ immer wieder durch, egal wie oft du drübergehst. Hier hilft nur eine spezielle Absperr- oder Isolierfarbe.
Kleiner Aufruf zum Mitmachen: Los jetzt, hol dir eine Sprühflasche und teste mal die Wand im Flur. Na, was sagt sie dir? Eher durstig oder total abweisend? Das zu wissen, ist schon die halbe Miete!

Zwischenstopp: Reparieren, was zu reparieren ist!
Okay, bevor wir jetzt an Grundierung und Farbe denken, kommt ein Schritt, den viele gern überspringen: das Reparieren. Deine Wand ist wahrscheinlich kein makelloses Supermodel, oder? Dübellöcher, kleine Risse oder die Macke vom letzten Umzug müssen weg.
Und was ist mit der alten Tapete, vielleicht noch eine Raufaser aus Omas Zeiten? Hier die Faustregel: Ist die Tapete überall fest, hat keine Blasen und löst sich nirgends, KANNST du sie überstreichen. Aber ehrlich gesagt, das Ergebnis wird nie so schön wie auf einer glatten Wand. Wenn sie sich auch nur an einer Ecke löst, muss sie runter. Ohne Diskussion. Besorg dir dafür einen „Tapeten-Igel“ zum Perforieren und Tapetenlöser – das spart dir stundenlanges Gekratze.
Für die kleinen Schönheitsreparaturen an der nackten Wand gibt’s eine einfache Anleitung, quasi „Dübel-Loch für Dummies“:
- Loch kurz mit dem Staubsauger aussaugen, damit kein loser Staub drin ist.
- Einen Fertigspachtel aus der Tube nehmen (z.B. Moltofill, kostet um die 10 €) und das Loch füllen. Darf ruhig ein bisschen überstehen.
- Gut trocknen lassen (wie lange, steht auf der Packung!).
- Mit feinem Schleifpapier (120er Körnung) vorsichtig glattschleifen, bis alles bündig mit der Wand ist. Fertig!

Dein Erste-Hilfe-Kit: Die Einkaufsliste für dein Projekt
Bevor du jetzt losrennst: Nichts ist frustrierender, als mitten im Projekt festzustellen, dass etwas fehlt. Hier ist eine kleine Einkaufsliste, mit der du für ein typisches 20-Quadratmeter-Zimmer gut aufgestellt bist:
- Die Farbe: Eine hochwertige Dispersionsfarbe. Achte auf die kleinen Zahlen auf dem Eimer: Nassabriebklasse 2 (damit du auch mal einen Fleck abwischen kannst) und Deckvermögen Klasse 1 (damit ein Anstrich oft reicht). Rechne mit 80 € bis 120 € für einen 10-Liter-Eimer. Ja, das ist teurer, aber du sparst dir den zweiten oder dritten Anstrich.
- Die Vorbereitung: Je nach Wand entweder Tiefgrund (ca. 20 €) oder Haftgrund (ca. 25-30 €).
- Für Reparaturen: Eine Tube Fertigspachtel (ca. 10 €) und etwas Schleifpapier.
- Das Zubehör: Malervlies für den Boden (bitte keine rutschige Folie!), gutes Malerkrepp (investier die 8 € in ein „Goldband“, es zahlt sich aus!), ein Abstreifgitter, eine Farbrolle (Lammfell für glatte Wände ist super) und ein kleiner Pinsel für die Ecken.

Farbe ist nicht gleich Farbe: Ein kleiner Material-Crashkurs
Im Baumarkt erschlägt einen die Auswahl, aber im Grunde gibt es drei Hauptdarsteller für deine Wände. Und die Wahl hat nichts mit dem Farbton zu tun, sondern mit der Technik und dem Raumklima.
- Dispersionsfarbe: Das ist der Alleskönner und für 90 % aller Wohnräume die richtige Wahl. Sie ist auf Wasserbasis und leicht zu verarbeiten. Aber Achtung: Billige Dispersionen enthalten oft viel Kreide als Füllstoff. Sie wirken im Eimer dick, decken aber miserabel. Hier gilt wirklich: Wer billig kauft, streicht zweimal (oder dreimal). Der DIY-Faktor ist hier am einfachsten. Preislich liegst du wie gesagt zwischen 50 € für eine einfache und bis zu 120 € für eine Profi-Qualität pro 10 Liter.
- Silikatfarbe: Mein heimlicher Favorit für mineralische Untergründe wie frischen Putz oder im Keller. Diese Farbe „verkieselt“ mit der Wand, geht also eine chemische Verbindung ein. Dadurch bleibt die Wand extrem atmungsaktiv – ein Killer-Argument gegen Schimmel. Aber Vorsicht: Silikatfarbe ist stark alkalisch! Schutzbrille und Handschuhe sind absolute Pflicht. Für Heimwerker mit Erfahrung. Rechne mit 80 € bis 150 € pro Eimer.
- Kalkfarbe: Das ist die traditionelle, ökologische Variante. Kalk ist von Natur aus desinfizierend und schimmelhemmend, perfekt für Allergiker oder Feuchträume. Die Verarbeitung ist aber was für Geduldige. Die Farbe deckt erst, wenn sie komplett trocken ist, und sieht beim Auftragen oft fleckig aus. Eher was für Fortgeschrittene. Kostenpunkt: ca. 70 € bis 130 €.
Ein Tipp vom Profi: Such online immer nach dem „Technischen Merkblatt“ deiner Farbe. Da steht alles drin, was du wissen musst. Das ist quasi unsere Bibel auf der Baustelle.

Die Technik macht’s: So wird die Wand streifenfrei
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Eine Wand perfekt zu streichen, ist Handwerk. Mit diesen Schritten kommst du dem Profi-Ergebnis verdammt nahe.
- Abdecken & Abkleben: Die nervigste, aber wichtigste Arbeit. Nimm Malervlies für den Boden. Schraub die Abdeckungen von Steckdosen und Schaltern ab (Sicherung vorher raus!). Kleb Kanten mit gutem Kreppband ab. Ein gutes Band sorgt für gestochen scharfe Kanten und reißt dir später nicht die Farbe wieder mit ab.
- Grundieren: Wie besprochen, fast immer ein Muss. Satt auftragen und gut trocknen lassen, am besten über Nacht. Wer hier spart, zahlt später doppelt. Ich musste mal bei einem Kunden nach zwei Monaten wieder anrücken, weil er den Tiefgrund für überflüssig hielt. Die Farbe blätterte in ganzen Bahnen von der Wand. Eine riesige Sauerei, die am Ende viel teurer wurde als der Eimer Grundierung.
- Ecken vorstreichen: Mit einem Pinsel alle Ecken, Kanten und Bereiche um Fenster und Türen vorstreichen.
- Die Fläche rollen: Jetzt kommt der entscheidende Trick: Arbeite immer „nass in nass“. Das heißt, die Bahnen müssen sich überlappen, solange die Farbe noch feucht ist. Streiche immer eine ganze Wand am Stück, ohne lange Pausen. Erst senkrecht rollen, dann ohne neue Farbe aufzunehmen quer verteilen und zum Schluss noch mal leicht von oben nach unten abrollen. Das sorgt für eine gleichmäßige Oberfläche ohne Ansätze.
Kleiner Pausen-Hack: Keine Lust, in der Mittagspause Pinsel und Rolle auszuwaschen? Wickle sie einfach fest in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So bleiben sie stundenlang frisch und einsatzbereit!

Für Fortgeschrittene: Wenn eine Wand mehr als nur Farbe sein soll
Manchmal darf es auch etwas Besonderes sein. Techniken wie die Kalkpresstechnik (Stucco Veneziano) erzeugen unglaublich glatte, marmorähnliche Oberflächen, die sich kühl und seidig anfühlen. Das ist aber absolute Königsdisziplin und körperlich extrem anstrengend. Auch Lasurtechniken, bei denen wolkige Effekte entstehen, können einen Raum total verändern. Aber das sind Projekte, die sehr viel Übung und Geduld erfordern.
Ein Material, das wieder voll im Trend liegt, ist Lehmputz. Gerade in älteren Fachwerkhäusern oder für ein extrem gesundes Raumklima ist Lehm unschlagbar. Er kann Unmengen an Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Die warmen, erdigen Töne schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die man mit normaler Farbe nie erreicht.
Butter bei die Fische: Was kostet der Spaß wirklich?
Lass uns mal Tacheles reden. Warum kostet ein 20-Quadratmeter-Zimmer vom Profi schnell mal 1.000 Euro oder mehr? Die Rechnung ist einfach:
- Arbeitszeit: Ein Profi braucht für so ein Zimmer mit Vorbereitung, zweimal streichen und Aufräumen gut und gerne 10-12 Stunden. Das sind fast eineinhalb Arbeitstage.
- Material: Hochwertige Farbe, Grundierung, gutes Abdeckmaterial – da sind schnell 150 bis 250 Euro weg.
- Betriebskosten: Der Stundensatz eines Malerbetriebs (oft 55 bis 75 Euro) deckt ja nicht nur den Lohn. Davon müssen Steuern, Miete für die Werkstatt, das Firmenauto, teures Werkzeug, Versicherungen und die Ausbildung der Azubis bezahlt werden.
Wenn du es selbst machst, sparst du die Arbeitskosten. Aber sei ehrlich zu dir: Als Laie planst du für dasselbe Zimmer besser ein ganzes Wochenende ein. Kauf nicht das billigste Zeug, sonst ärgerst du dich grün und blau.

Sicherheit und typische Fehler: Aus Schaden wird man klug
Bitte, pass auf dich auf! Der häufigste Unfall auf Privatbaustellen ist der Sturz von der Leiter. Nutze eine stabile Leiter auf festem Grund, keine wackeligen Kisten.
Und noch was Wichtiges: Beim Schleifen von alten Wänden (besonders in Gebäuden aus der Zeit vor den 90ern) können Schadstoffe in Spachtelmassen oder alten Farbschichten lauern. Trage immer eine FFP2-Maske und sorge für gute Lüftung. Im Zweifel lieber eine Probe analysieren lassen.
Die Top 3 der Heimwerker-Fails:
- Farbe blättert ab: Der Untergrund war nicht sauber oder nicht grundiert. Da hilft nur: abkratzen und von vorne anfangen.
- Klebeband reißt Farbe mit ab: Entweder ist Farbe unter das Band gelaufen oder der Untergrund war zu schwach. Tipp: Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist – langsam und in einem flachen Winkel.
- Streifen und Ansätze: Du hast nicht „nass in nass“ gearbeitet. Hier hilft nur: die ganze Wand nochmal streichen, diesmal ohne Pause.
Wandgestaltung ist ein ehrliches Handwerk. Es gibt keine Zaubertricks. Ein gutes Ergebnis ist immer die Summe aus Geduld, gutem Material und dem Wissen, warum man etwas tut. Ich hoffe, dieser Einblick hilft dir, die richtigen Entscheidungen für deine Wände zu treffen – für ein Zuhause, in dem du dich jeden Tag wohlfühlst.

Bildergalerie





Muss ich die Decke wirklich zuerst streichen?
Unbedingt. Die Schwerkraft ist beim Streichen leider kein Freund. Farbspritzer, die von der Deckenrolle tropfen, ruinieren eine frisch gestrichene Wand sofort. Die goldene Regel lautet daher immer: von oben nach unten arbeiten. Zuerst die Decke, dann die Wände und zum Schluss Lackarbeiten an Leisten, Türen oder Fenstern.





Der Trick für streifenfreie Flächen: Arbeiten Sie immer „nass in nass“. Das bedeutet, dass Sie jede neue Farbbahn leicht überlappend auf die noch feuchte vorherige Bahn aufrollen. So verbinden sich die Übergänge nahtlos, anstatt sichtbare Kanten zu bilden, die nach dem Trocknen als unschöne Streifen erscheinen. Geduld und eine zügige, aber gleichmäßige Arbeitsweise sind hier der Schlüssel.





Wussten Sie, dass die DIN EN 13300 Norm die Qualität von Innenfarben regelt? Eine Farbe mit Deckkraftklasse 1 deckt am besten, während Abriebfestigkeitsklasse 1 für extrem strapazierfähige Oberflächen wie in Fluren oder Küchen steht. Ein Blick auf den Eimer lohnt sich!





Die Wahl des richtigen Werkzeugs ist entscheidend. Günstige Schaumstoffrollen können Luftblasen erzeugen und verlieren oft Fasern. Investieren Sie lieber in eine hochwertige Lammfell- oder Polyamidrolle von Marken wie Storch oder Friess. Sie nimmt mehr Farbe auf, gibt sie gleichmäßiger ab und sorgt für ein satteres, professionelleres Finish. Der Unterschied ist sofort sichtbar.




Der häufigste Fehler? Die Farbe vor dem Gebrauch nicht richtig aufzurühren. Während der Lagerung setzen sich die schwereren Farbpigmente und Bindemittel am Boden des Eimers ab. Ohne gründliches Aufrühren mit einem Rührholz oder -quirl stimmt das Mischverhältnis nicht, was zu schlechterer Deckkraft und Farbunterschieden an der Wand führen kann.





- Ziehen Sie das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist.
- Halten Sie dabei einen flachen Winkel von etwa 45 Grad ein.
- Arbeiten Sie langsam und gleichmäßig, um ein Einreißen der Farbkante zu verhindern.
Das Geheimnis? Spezialbänder wie das grüne FrogTape mit PaintBlock®-Technologie, die ein Unterlaufen der Farbe aktiv verhindern und so für gestochen scharfe Kanten sorgen.





Wie lange muss ich zwischen den Anstrichen warten?
Die Ungeduld ist der Feind des guten Ergebnisses. Die auf dem Farbeimer angegebene Trocknungszeit ist keine Empfehlung, sondern eine technische Notwendigkeit. Wird der zweite Anstrich zu früh aufgetragen, kann die noch feuchte untere Schicht aufweichen und sich mit der Rolle wieder ablösen. Das Ergebnis ist eine unschöne, unebene Oberfläche. Meist sind 4-6 Stunden das Minimum.





Laut Umweltbundesamt können Farben flüchtige organische Verbindungen (VOCs) noch Wochen nach dem Anstrich an die Raumluft abgeben.
Das kann zu Kopfschmerzen und Reizungen führen. Achten Sie auf emissionsarme oder VOC-freie Farben, oft erkennbar am „Blauen Engel“-Siegel. Marken wie Farrow & Ball oder Little Greene sind für ihre umweltfreundlichen Rezepturen auf Wasserbasis bekannt und eine Wohltat für das Raumklima.




Matte Farbe: Verzeiht kleine Unebenheiten, wirkt edel und ruhig, ist aber empfindlicher gegenüber Flecken.
Seidenglanz (Satin): Robuster und leichter zu reinigen, reflektiert aber mehr Licht und betont dadurch jede noch so kleine Macke im Untergrund.
Für Wohn- und Schlafräume ist matt oft die bessere Wahl, während Seidenglanz in Küchen und Fluren seine Stärken ausspielt.





Eine Akzentwand kann einen Raum transformieren, aber die Wahl der richtigen Wand ist entscheidend. Idealerweise wählen Sie die Wand, auf die der Blick beim Betreten des Raumes natürlich fällt – oft die Wand hinter dem Sofa oder dem Bett. Vermeiden Sie Wände mit zu vielen Türen oder Fenstern, da diese die Wirkung des Farb-Statements unterbrechen.





Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ein Raum trotz schöner Farbe unharmonisch wirkt? Oft hilft die 60-30-10-Regel der Innenarchitekten:
- 60 % Hauptfarbe: Dominante Farbe für die meisten Wände, schafft die Grundstimmung.
- 30 % Sekundärfarbe: Für eine Akzentwand, Vorhänge oder große Möbelstücke.
- 10 % Akzentfarbe: Für Kissen, Deko-Objekte oder Kunstwerke, die als „Pop of Color“ dienen.




Profi-Tipp: Kaufen Sie immer eine kleine Testdose Ihrer Wunschfarbe. Streichen Sie damit ein mindestens 30×30 cm großes Stück Pappe oder direkt einen Fleck an der Wand. Betrachten Sie die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten – bei Morgen-, Mittags- und Kunstlicht. Eine Farbe kann im Baumarkt völlig anders wirken als in Ihrem Wohnzimmer.





Der Trend geht zu natürlichen Texturen. Statt einer perfekt glatten Wand erobert Kalkfarbe (z. B. von Bauwerk Colour) die Herzen von Designliebhabern. Durch die spezielle Verarbeitung mit einer Bürste statt einer Rolle entstehen sanfte, wolkige Strukturen mit einer einzigartigen Mattigkeit und Tiefe. Das Ergebnis ist eine lebendige Wand, die je nach Lichteinfall anders aussieht.





Die richtige Grundierung ist entscheidend für das Endergebnis. Doch welche ist die richtige?
- Tiefgrund: Für stark saugende oder sandende Untergründe (wie Gipskarton oder alter Putz). Er verfestigt die Oberfläche und sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig trocknet.
- Sperrgrund/Isolierfarbe: Für Wände mit Nikotin-, Wasser- oder Rußflecken. Produkte wie Alpina Nikotinsperre bilden eine Barriere, die verhindert, dass die Flecken durch den neuen Anstrich „bluten“.





Sparen Sie nicht am Abdeckmaterial. Günstige, dünne Malerfolie reißt schnell, verrutscht und wird durch Farbspritzer zur gefährlichen Rutschpartie. Investieren Sie in hochwertiges Malervlies. Es ist saugfähig, robust und hat oft eine rutschhemmende Unterseite. Das schont nicht nur den Boden, sondern auch Ihre Nerven.




- Einwandfreie, präzise Kanten
- Keine Kleckse auf Fußleisten oder Lichtschaltern
- Spart enorm viel Zeit bei der Nachbesserung
Das Geheimnis? Nehmen Sie sich fünf Minuten mehr Zeit für das Abkleben. Drücken Sie die Kanten des Klebebands fest an, am besten mit einem Spachtel oder einer alten Kreditkarte. Das ist der einfachste Weg zu einem Finish, das wie vom Profi aussieht.





Wie retuschiere ich kleine Kratzer oder Schrammen an der Wand?
Heben Sie immer einen kleinen Rest der Farbe in einem beschrifteten Marmeladenglas auf. Für die Reparatur verwenden Sie keinen Pinsel, da dies sichtbare Spuren hinterlässt. Tupfen Sie die Farbe stattdessen vorsichtig mit einem kleinen Künstlerschwämmchen oder sogar einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle. So verschmilzt die Reparatur fast unsichtbar mit der umgebenden Struktur.





Pantone wählte „Peach Fuzz“ zur Farbe des Jahres 2024, einen sanften Pfirsichton, der „Herz, Geist und Körper bereichern“ soll.
Sie müssen nicht gleich eine ganze Wand in der Trendfarbe streichen. Setzen Sie sie gezielt ein: als farbige Nische, an der Innenseite eines Bücherregals oder als geometrisches Element hinter einem Sideboard. So bleiben Sie modern, ohne den Raum zu überladen.





Pinsel zum Beschneiden: Erfordert eine ruhige Hand und Übung, bietet aber maximale Präzision in Ecken und an Kanten. Ein hochwertiger Schrägpinsel ist hier die beste Wahl.
Beschneidekissen/Farbecke: Oft mit kleinen Rollen oder Abstandshaltern ausgestattet, verspricht es schnelle und saubere Kanten. Es funktioniert gut auf glatten Flächen, kann aber in unebenen Ecken an seine Grenzen stoßen.
Für Anfänger kann das Kissen eine Hilfe sein, Profis schwören fast immer auf den Pinsel.





Ein kleiner Eimer, eine große Wand? Um Farbengpässe zu vermeiden, gibt es eine einfache Formel: Raumumfang (in m) mal Raumhöhe (in m) ergibt die Wandfläche (in m²). Die Reichweite der Farbe steht auf dem Eimer (z. B. 10 m²/L). Teilen Sie Ihre Fläche durch die Reichweite und multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Anzahl der geplanten Anstriche (meistens zwei). Planen Sie immer 10 % Puffer ein.




Der teuerste Farbstoff der Geschichte war Ultramarin, das aus zermahlenem Lapislazuli gewonnen wurde. Im Mittelalter war es wertvoller als Gold und wurde nur für die Darstellung der Gewänder der Jungfrau Maria verwendet.





Frisch gestrichene Räume haben einen charakteristischen Geruch, der nicht immer angenehm ist. Um ihn schneller loszuwerden, hilft nicht nur intensives Stoßlüften. Stellen Sie über Nacht eine flache Schale mit Kaffeepulver oder Essig in die Mitte des Raumes. Beide sind bekannt dafür, Geruchsmoleküle effektiv aus der Luft zu binden.





„Color Drenching“ ist ein kühner Designtrend, bei dem nicht nur die Wände, sondern auch die Fußleisten, Türen, Heizkörper und manchmal sogar die Decke im selben Farbton gestrichen werden. Das Ergebnis ist ein unglaublich immersives, modernes und ruhiges Raumgefühl, da die Grenzen des Raumes verschwimmen. Besonders wirkungsvoll ist dies bei tiefen, satten Farben.



Wichtiger Punkt: Werkzeugpflege zahlt sich aus. Reinigen Sie Pinsel und Rollen direkt nach der Arbeit gründlich mit lauwarmem Wasser und Kernseife, bis das Wasser klar bleibt. So verhindern Sie, dass die Borsten und Fasern verhärten. Gut gepflegte, hochwertige Werkzeuge können Sie für unzählige Projekte wiederverwenden und sparen auf lange Sicht bares Geld.




