Wände streichen wie die Profis: Der ehrliche Guide, der dir den Baumarkt-Frust erspart

Farben können Räume zum Leben erwecken! Entdecken Sie 90 neue Tapetenideen, die Ihre Wände in wahre Kunstwerke verwandeln.

von Anna Müller

Ich stehe oft in Wohnungen, schaue mir eine Wand an und sehe nicht nur eine leere Fläche. Ich sehe ihre Geschichte. Da ist dieser feine Riss, der von den Bewegungen des Hauses flüstert. Dort die Schatten von altem Rauch, ein Gruß von früheren Bewohnern. Und ganz oft sehe ich die Spuren von schnellen, ungeduldigen Renovierungen. Ganz ehrlich? Eine gute Wandgestaltung beginnt nicht mit dem Farbtopf. Sie beginnt mit Verstand und ein bisschen Liebe zum Detail.

Viele fragen sich, warum die Arbeit vom Maler so viel teurer ist als ein paar Eimer Farbe. Die Antwort ist simpel: Du zahlst nicht nur für den Anstrich. Du zahlst für die Gewissheit, dass die Wand auch in fünf Jahren noch top aussieht und nicht nach dem ersten feuchten Lappen fleckig wird. In diesem Guide packe ich mal das ganze Wissen aus der Werkstatt aus. So verstehst du, was eine saubere Arbeit ausmacht und wie du selbst Ergebnisse erzielst, auf die du richtig stolz sein kannst.

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Schritt 1: Der Wand-Check – Dein Fundament für alles Weitere

Das Erste, was jeder bei uns lernt, ist: Schau dir die Wand an, bevor du auch nur einen Pinsel anfasst. Die teuerste Bio-Farbe für 100 € der Eimer wird nicht halten, wenn der Untergrund marode ist. Das ist wie ein Schloss auf Sand bauen. Diese Prüfung dauert vielleicht 15 Minuten, kann dir aber Stunden an Ärger und hunderte Euro sparen. Versprochen.

Die 4 einfachen Tests, die jeder machen kann:

  • Die Wischprobe: Reib mal kräftig mit deiner flachen Hand oder einem dunklen Tuch über die Wand. Bleibt ein weißer, staubiger Film an deiner Hand? Bingo, das nennt man „Kreiden“. Das ist oft eine alte Leimfarbe oder eine stark gealterte Dispersionsfarbe. Auf diesem Staub hält absolut nichts. Hier hilft nur eins: gründlich mit Wasser und einer Bürste abwaschen. Mühsam, aber alternativlos.
  • Die Kratzprobe: Nimm einen alten Schraubenzieher oder eine Spachtel und kratz an einer unauffälligen Stelle. Bröckelt der Putz oder kannst du ganze Farbschichten abschieben? Dann ist der Untergrund nicht fest. Alles Lose muss runter, ohne Gnade.
  • Die Klebebandprobe: Drück ein starkes Malerkrepp (am besten das gute für raue Untergründe) fest auf die Wand und reiß es mit einem Ruck ab. Kleben Farbreste oder Putzbrösel dran? Du ahnst es schon: nicht tragfähig.
  • Die Wasserprobe: Spritz ein wenig Wasser an die Wand. Perlt es ab wie an einer Regenjacke? Dann hast du eine nicht saugende Oberfläche, oft durch alte Latexfarben. Hier brauchst du einen speziellen Haftgrund. Zieht das Wasser sofort ein und die Stelle wird dunkel? Das ist ein stark saugender Untergrund (typisch für Gipsputz oder Gipskarton). Ohne Grundierung würde die Farbe hier „verbrennen“, also zu schnell trocknen und Flecken bilden. Ideal ist, wenn das Wasser langsam und gleichmäßig einzieht.

Glaub mir, ich hab schon alles gesehen. Ganze Tapetenbahnen, die von der Decke kamen, weil jemand auf alte Leimfarbe tapeziert hat. Der neue Kleister löst die alte Farbe an und schwupps liegt alles auf dem Boden. Ein Albtraum.

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Schritt 2: Die Vorbereitung – 80 % der Arbeit für 100 % Ergebnis

Jetzt kommt der Teil, den die meisten hassen, weil man gefühlt nicht vorankommt. Für uns Profis ist das aber die wichtigste Phase überhaupt. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Bevor du loslegst: Deine Einkaufsliste für den Erfolg

Damit du nicht dreimal zum Baumarkt fährst, hier eine kleine, ehrliche Liste. Spar nicht am falschen Ende!

  • Abdeckmaterial: Vergiss die dünne Malerfolie für 2 €. Die reißt, verrutscht und du trittst Farbflecken durch die ganze Wohnung. Investiere in Abdeckvlies (ab ca. 15-20 € für 25 m²). Das ist saugfähig und rutschfest.
  • Klebeband: Gutes Malerkrepp, das sich rückstandslos entfernen lässt. Für super scharfe Kanten gibt es spezielles Feinkrepp (oft in Gold oder Lila).
  • Spachtelmasse: Gips-Spachtel für Löcher in der Wand (trocknet hart) und Maler-Acryl für Ecken und Anschlussfugen (bleibt elastisch).
  • Werkzeug: Mindestens eine breite und eine schmale Malerspachtel (Japan-Spachtel sind super).
  • Schleifpapier: Eine Körnung um 120 ist für die meisten Spachtelarbeiten ideal. Ein Schleifklotz hilft, die Fläche eben zu halten.
  • Grundierung: Tiefgrund für saugende, Haftgrund für glatte Wände.
  • Farbe & Walze: Dazu gleich mehr. Aber bitte keine Schaumstoffrolle! Eine Polyamid- oder Lammfellwalze (ca. 10-20 €) ist ihr Geld wert.
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Risse und Löcher füllen wie ein Profi

Ein häufiger Fehler: Man schmiert einfach Spachtel drüber. Besser so: Kratz den Riss mit der Spachtelspitze leicht V-förmig auf. So hat die neue Masse mehr Halt. Dann drückst du die Gipsspachtelmasse kräftig quer zum Riss hinein und ziehst sie glatt. Lieber zweimal dünn spachteln als einmal zu dick – sonst sinkt die Masse beim Trocknen ein und du hast eine Delle.

Für die Ecken an Fenstern und Türen nimmst du Acryl. Das bleibt flexibel. Aber Achtung! Acryl braucht Zeit. Plane mindestens 12, besser 24 Stunden Trockenzeit ein, bevor du drüberstreichst. Machst du es zu früh, gibt es oft hässliche gelbe Flecken in der Farbe.

Der Game-Changer für saubere Kanten

Du hasst es auch, wenn die Farbe unter das Klebeband läuft? Hier ist der ultimative Profi-Trick: Nachdem du abgeklebt hast, ziehst du eine hauchdünne Schicht Acryl über die Kante des Klebebands, die zur Farbfläche zeigt. Oder du streichst die Kante einmal mit der alten Wandfarbe vor. Beides versiegelt die Kante perfekt. Kurz trocknen lassen und dann mit der neuen Farbe drüber. Das Ergebnis: eine 100 % gestochen scharfe Kante. Probier es aus, du wirst nie wieder anders arbeiten wollen!

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Schritt 3: Das richtige Material – Warum Geiz hier gar nicht geil ist

Im Baumarkt locken Farbeimer für 10 € pro 10 Liter. Klingt super, oder? Ist es aber nicht. Die Qualität einer Farbe erkennst du an zwei Zahlen auf dem Eimer, die nach einer EU-Norm Pflicht sind.

  • Die Deckkraftklasse: Klasse 1 ist das Beste, Klasse 4 das Schlechteste. Mit einer billigen Farbe der Klasse 3 streichst du oft dreimal. Mit einer guten Klasse-1-Farbe (kostet vielleicht 40-70 € für 10 Liter) reicht oft ein Anstrich. Du sparst also nicht nur Farbe, sondern vor allem deine kostbare Zeit und Nerven.
  • Die Nassabriebbeständigkeit: Die sagt, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ – perfekt für Flure, Küchen oder Kinderzimmer, wo man auch mal schrubben muss. Klasse 2 ist „waschbeständig“ und super für Wohn- und Schlafzimmer. Klasse 3? Na ja, die ist eher was für den Keller oder die Decke im Abstellraum.

Übrigens: Richtiges Profi-Material bekommst du oft gar nicht im normalen Baumarkt. Schau mal, ob es bei dir in der Stadt einen „Maler-Einkauf“ gibt. Das sind Fachgeschäfte, die oft auch an Privatpersonen verkaufen. Die Beratung ist top und die Qualität eine andere Welt.

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Tapete: Der Unterschied zwischen Freude und Frust

Auch bei Tapeten gibt es himmelweite Unterschiede. Die klassische Raufaser ist günstig, aber zickig. Vliestapeten sind heute der Standard, und das aus gutem Grund.

Stell dir Papiertapeten so vor: Du musst jede Bahn einkleistern und dann exakt die gleiche Zeit warten („Weichzeit“). Bist du nur eine Minute zu schnell oder zu langsam, dehnt sich das Papier unterschiedlich stark. Das Resultat beim Trocknen: die Nähte klaffen auseinander. Ein Graus.

Vliestapeten sind da viel entspannter. Hier kommt der Kleister direkt an die Wand gerollt. Die trockene Tapete legst du dann ins Kleisterbett. Das geht schneller, ist sauberer und – das Beste – die Tapete verzieht sich nicht. Die Nähte bleiben perfekt. Und beim nächsten Umzug? Kannst du sie meistens restlos trocken abziehen.

Schritt 4: Die Technik – Jetzt kommt Farbe ins Spiel

Endlich! Aber auch hier gibt es ein paar Kniffe, die den Unterschied machen.

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Wie viel Farbe brauche ich eigentlich?

Ganz einfache Faustformel: (Raumbreite + Raumlänge) x 2 = Raumumfang. Dann Raumumfang x Raumhöhe = gesamte Wandfläche in m². Von diesem Wert ziehst du noch grob Fenster und Türen ab. Auf jedem Farbeimer steht, wie viele Quadratmeter du mit einem Liter schaffst (z. B. 6-8 m²/l). Plane immer für zwei Anstriche, nur zur Sicherheit.

Die „Nass-in-Nass“-Technik für streifenfreie Wände

Damit du keine unschönen Ansätze siehst, darf die Farbe an den Rändern nicht antrocknen.

  1. Beschneiden: Streich zuerst mit einem Pinsel die Ecken und Kanten vor, so ca. 5-10 cm breit. Aber nur für die eine Wand, die du jetzt sofort rollen willst!
  2. Rollen: Nimm sofort die Walze und rolle die große Fläche. Rolle dabei leicht über den noch feuchten Pinselstrich. So verschmilzt alles nahtlos.
  3. Die Rollrichtung: Rolle erst ein paar Bahnen senkrecht, dann verteile die Farbe quer und zum Schluss rollst du die ganze Bahn nochmal ganz leicht und ohne Druck von oben nach unten ab. Das sorgt für eine perfekte, einheitliche Oberfläche.

Kleiner Tipp: Fang immer an der Wand mit dem Fenster an und arbeite dich vom Licht weg. So siehst du im Streiflicht am besten, wo du schon warst.

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Und nach der Arbeit?

Eine gute Walze ist teuer. Wirf sie nicht weg! Wasche sie direkt nach dem Gebrauch mit lauwarmem Wasser und etwas Kernseife gründlich aus, bis das Wasser klar bleibt. Für die Mittagspause wickelst du Pinsel und Rolle einfach stramm in eine Plastiktüte. So trocknen sie nicht ein und du kannst direkt weiterarbeiten.

Ein ehrlicher Blick auf die Kosten und wann du den Profi rufen solltest

Für einen 20 m² Raum landest du im Selbstversuch bei Materialkosten von vielleicht 200 bis 400 €, je nach Qualität. Ein Malerbetrieb verlangt dafür eher 800 bis 1.500 €. Warum?

Du kaufst dir nicht nur das Ergebnis, sondern auch Sicherheit (Gewährleistung), Effizienz (ein Profi-Team ist an einem Tag fertig, wo du ein Wochenende brauchst) und die Erfahrung, die auch mit Problemwänden klarkommt. Vor allem, wenn du dir perfekte, spiegelglatte Wände wünschst (man nennt das Q3- oder gar Q4-Spachtelung), solltest du einen Profi ranlassen. Das ist eine Kunst für sich und erfordert extrem viel Übung.

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Auch bei hohen Decken, komplizierten Treppenhäusern oder wenn du einfach keine Zeit und Geduld für die ganze Vorarbeit hast, ist der Anruf beim Fachbetrieb die stressfreiere und oft sogar bessere Wahl.

Fazit

Eine Wand neu zu gestalten, kann unglaublich befriedigend sein. Aber es ist eben mehr als nur ein bisschen Farbe an die Wand klatschen. Der größte Fehler, den du machen kannst, ist an der Vorbereitung und der Qualität zu sparen. Das Geld, das du am Anfang sparst, zahlst du am Ende doppelt und dreifach mit deiner Zeit und deinem Ärger zurück. Ich hoffe, dieser Einblick hilft dir, dein nächstes Projekt mit einem guten Gefühl anzugehen. Denn eine gut gemachte Wand ist eine stille Freude – jeden einzelnen Tag.

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Die Wahl der richtigen Farbrolle ist entscheidender, als viele denken. Für glatte Wände ist eine kurzflorige Mikrofaser-Walze (ca. 9-12 mm Florhöhe) ideal, sie sorgt für ein ebenmäßiges Finish ohne Struktur. Bei raueren Oberflächen wie Raufaser oder Putz greifen Sie zu einer Polyamid-Walze mit längerem Flor (18-22 mm). Diese nimmt mehr Farbe auf und gibt sie gleichmäßig in den Vertiefungen ab. Billige Schaumstoffrollen? Besser nur für Lackierarbeiten auf kleinen, glatten Flächen verwenden.

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Der häufigste Fehler beim Streichen? Ungeduld. Wer die Grundierung nicht vollständig trocknen lässt, riskiert, dass die neue Farbe nicht richtig haftet. Wer zu schnell die zweite Schicht aufträgt, zieht die erste wieder mit ab und erzeugt unschöne Streifen. Die auf dem Eimer angegebene Trocknungszeit ist keine Empfehlung, sondern eine technische Notwendigkeit für ein sauberes Ergebnis.

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Warum sieht die Farbe an meiner Wand anders aus als auf der Farbkarte im Baumarkt?

Das liegt am Licht! Kunstlicht im Laden, Tageslicht von einem Nordfenster (kühler) oder einem Südfenster (wärmer) verändern die Farbwahrnehmung dramatisch. Kaufen Sie immer eine kleine Testdose und streichen Sie eine Fläche von mindestens 1×1 Meter direkt an der Wand, die Sie gestalten möchten. Beobachten Sie die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten, bevor Sie sich für den großen Eimer entscheiden.

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„Farbe ist eine Kraft, die die Seele direkt beeinflusst.“

Dieses Zitat von Wassily Kandinsky trifft den Nagel auf den Kopf. Die in der Galerie gezeigten Rosatöne sind mehr als nur eine Trendfarbe. Studien zeigen, dass sanfte Rosa-Nuancen wie „Setting Plaster“ von Farrow & Ball oder zartes Altrosa eine beruhigende, stressreduzierende Wirkung haben können. Sie schaffen eine Atmosphäre von Wärme und Geborgenheit – ideal für Wohn- und Schlafräume.

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  • Ein Gutes Cuttermesser zum Öffnen der Gebinde und sauberen Anschneiden von Abdeckfolie.
  • Ein „Malerspachtel“ (nicht zu verwechseln mit einem normalen Spachtel) zum Abstreifen von überschüssiger Farbe von Pinsel und Rolle.
  • Ein Rührholz! Farbe, die länger stand, muss unbedingt gründlich aufgerührt werden, damit sich die Pigmente gleichmäßig verteilen.

Das sind die heimlichen Helden für ein wirklich professionelles Ergebnis.

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Synthetikpinsel: Die Allrounder für die heute üblichen, wasserbasierten Dispersionsfarben. Sie sind robust, leicht zu reinigen und behalten ihre Form. Achten Sie auf Modelle mit dichten, feinen Borsten für einen streifenfreien Auftrag, zum Beispiel von Mako oder Wistoba.

Naturborstenpinsel: Traditionell für lösemittelhaltige Lacke verwendet. In Wasser quellen sie auf und verlieren ihre Spannung. Für die klassische Wandfarbe sind sie daher die zweite Wahl.

Für ein perfektes Ergebnis bei den Anschlussarbeiten in den Ecken ist ein hochwertiger Synthetikpinsel die beste Investition.

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Wussten Sie schon? Der sogenannte „Baker-Miller Pink“ Farbton wurde in den 1970er Jahren in Studien verwendet und soll nachweislich beruhigend und sogar muskelentspannend wirken. Er wurde zeitweise in Gefängniszellen eingesetzt, um die Aggressivität der Insassen zu senken.

Auch wenn Sie Ihr Zuhause nicht in ein psychologisches Experiment verwandeln wollen, zeigt dies die unbewusste Macht, die eine simple Wandfarbe auf unsere Stimmung haben kann.

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Die Königsdisziplin für saubere Kanten ist das „Beschneiden“ oder „Cutting-in“. Profis machen das oft freihändig mit einem speziellen, schräg geschnittenen Pinsel. Für Heimwerker gilt:

  • Verwenden Sie hochwertiges Malerkrepp, z. B. das goldene Tesa „Präzisionskrepp“ oder das bekannte grüne „FrogTape“.
  • Drücken Sie die Kante des Klebebands mit einem Spachtel oder dem Fingernagel fest an, damit keine Farbe darunter läuft.
  • Der ultimative Trick: Streichen Sie die Kante zuerst mit der alten Wandfarbe (oder transparentem Acryl) über. Das versiegelt die Kante. Erst danach mit der neuen Farbe streichen.
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Hilfe, meine Wand ist nach dem zweiten Anstrich immer noch fleckig!

Keine Panik, das passiert. Oft liegt es daran, dass der Untergrund ungleichmäßig saugt und die Grundierung nicht tief genug eingedrungen ist. Eine andere Ursache kann eine zu kurzflorige Rolle für eine strukturierte Wand sein. Die Lösung ist meist eine dritte, dünn aufgetragene Schicht. Warten Sie aber unbedingt die volle Trocknungszeit ab und rollen Sie dieses Mal „nass in nass“ in eine Richtung, um Ansätze zu vermeiden.

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Etwa 90 % der Zeit eines professionellen Malerprojekts entfallen auf Vorbereitung und nur 10 % auf den eigentlichen Anstrich.

Diese Faustregel aus dem Handwerk unterstreicht, was der Artikel predigt: Abdecken, Abkleben, Spachteln und Grundieren sind keine lästigen Nebensächlichkeiten. Sie sind das Fundament, das über ein makelloses oder ein mangelhaftes Ergebnis entscheidet. Wer hier Zeit spart, zahlt am Ende doppelt.

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Matt-Finish: Wirkt edel, ruhig und kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand besser. Perfekt für Wohn- und Schlafräume. Nachteil: Es ist empfindlicher gegenüber Berührungen und Flecken lassen sich schwerer entfernen. Ein „stumpfmattes“ Finish ist hier die eleganteste, aber auch empfindlichste Variante.

Satin-Finish (Seidenglanz): Reflektiert das Licht dezent und ist dadurch deutlich robuster und abwaschbar. Ideal für Flure, Küchen oder Kinderzimmer. Es betont allerdings auch jede noch so kleine Unebenheit im Untergrund. Eine perfekte Spachtelarbeit ist hier Pflicht.

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Die magische Zutat für ein sattes, gleichmäßiges Farbergebnis heißt Tiefgrund. Besonders bei Gipskartonplatten oder frisch gespachtelten Stellen ist er unverzichtbar. Er verfestigt den Untergrund und – viel wichtiger – egalisiert das Saugverhalten. Ohne Grundierung würde die Wand die Farbe an manchen Stellen „wegtrinken“, was zu den gefürchteten Flecken und Streifen führt. Ein guter pigmentierter Haftgrund kann sogar den ersten Anstrich ersetzen.

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  • Der Anstrich der Decke sollte immer der erste Schritt sein.
  • Danach folgen die Wände, beginnend mit dem Beschneiden der Ecken und Kanten.
  • Zuletzt werden Fensterrahmen, Türen und Fußleisten lackiert.

Warum diese Reihenfolge? Farbkleckse von der Decke lassen sich leichter von einer noch ungestrichenen Wand entfernen als umgekehrt. Logisch, oder?

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Wo Sie sparen können: Bei Abdeckplanen tut es oft eine günstige Baumarkt-Folie. Auch ein einfacher Farbeimer ist ausreichend, solange er sauber ist.

Wo Sie nicht sparen sollten: Bei der Farbe selbst und beim Abklebeband. Günstige Farbe deckt schlechter, sodass Sie mehr Material und Arbeitsgänge benötigen. Billiges Kreppband lässt Farbe unterlaufen oder reißt beim Abziehen die frische Farbe mit von der Wand. Marken wie Alpinaweiß Nr. 1 bieten eine hohe Deckkraft für Heimwerker, während FrogTape beim Abkleben für gestochen scharfe Kanten sorgt.

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Eine frisch gestrichene Wand ist noch verletzlich. Die Farbe mag sich nach wenigen Stunden trocken anfühlen, ihre endgültige Härte und Strapazierfähigkeit (die sogenannte „Durchhärtung“) erreicht sie aber erst nach Tagen, manchmal sogar erst nach 2-3 Wochen. Warten Sie also mit dem Zurückschieben von Möbeln und dem Aufhängen von Bildern, um Kratzer und Abdrücke zu vermeiden. Geduld ist auch hier der letzte Pinselstrich zum perfekten Ergebnis.

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Achten Sie beim Farbkauf auf die „Nassabriebklasse“ nach DIN EN 13300. Klasse 1 ist am scheuerbeständigsten, Klasse 3 am wenigsten.

Für ein Wohnzimmer reicht Klasse 2 oder 3 oft aus. In stark beanspruchten Bereichen wie dem Flur, der Küche oder dem Kinderzimmer ist eine Farbe der Klasse 1 oder 2 eine kluge Investition. Sie lässt sich problemlos mit einem feuchten Tuch reinigen, ohne dass die Farbe leidet oder sich ein glänzender „Polierfleck“ bildet.

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Wie viel Farbe brauche ich wirklich?

Die meisten Farbeimer geben eine Reichweite von X m² pro Liter an. Diese Angabe bezieht sich auf einen glatten, nicht saugenden Untergrund. Eine sicherere Faustregel ist: (Raumumfang x Raumhöhe) ÷ 7 = benötigte Liter pro Anstrich. Für eine raue Wand oder einen Erstanstrich auf neuem Putz sollten Sie etwa 20 % mehr einplanen. Kaufen Sie lieber einen Liter mehr, als am Ende mit einer halb fertigen Wand dazustehen. Nichts ist ärgerlicher als eine leichte Farbabweichung bei einer nachgekauften Charge.

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  • Die Wand hinter dem Bett mit einer tiefen, beruhigenden Farbe wie Petrol oder Waldgrün streichen.
  • Einen breiten, vertikalen Streifen vom Boden bis zur Decke hinter einem Sideboard oder in einer Leseecke anlegen.
  • Nur das untere Drittel der Wand in einer kräftigen Farbe streichen, um eine moderne, lamperie-ähnliche Optik zu erzeugen.

Eine Akzentwand muss nicht immer eine ganze Wand bedecken. Geometrische Formen oder Teilbereiche können einem Raum schnell und mit wenig Material einen einzigartigen Charakter verleihen.

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Dispersionsfarbe: Der Klassiker. Besteht aus Kunststoff-Bindemitteln, Pigmenten und Wasser. Sie ist leicht zu verarbeiten, trocknet schnell und ist strapazierfähig. Ideal für fast alle Wohnräume.

Silikatfarbe (Mineralfarbe): Basiert auf mineralischem Kaliwasserglas. Sie geht eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein („Verkieselung“) und ist extrem langlebig und diffusionsoffen, also atmungsaktiv. Das beugt Schimmel vor und sorgt für ein gesundes Raumklima. Sie ist die erste Wahl für Allergiker oder feuchtegefährdete Räume, verzeiht aber keine Anwendungsfehler.

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Nachhaltigkeit beginnt schon bei der Auswahl. Achten Sie auf Farben mit dem „Blauen Engel“. Dieses Siegel garantiert, dass das Produkt emissions- und schadstoffarm ist. Moderne Öko-Farben von Herstellern wie „Little Greene“ oder „Bauwerk Colour“ verzichten zudem fast vollständig auf flüchtige organische Verbindungen (VOCs), die Kopfschmerzen und Reizungen auslösen können und noch lange nach dem Streichen ausdünsten.

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  • Garantiert perfekte, saubere Farbkanten.
  • Ermöglicht kreative Muster und Designs.
  • Verhindert unschöne Farbspritzer auf Leisten oder Rahmen.

Das Geheimnis? Hochwertiges Malerkrepp (wie FrogTape) und der Trick, die Kante vor dem Farbanstrich mit der Grundfarbe zu versiegeln.

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Der Moment, in dem man das letzte Malerkrepp abzieht und die saubere, frische Kante zum Vorschein kommt – unbezahlbar.

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Trend-Alarm: Warme Erdtöne sind zurück! Statt kühlem Grau dominieren sanfte Beige-, Terrakotta- und erdige Grüntöne die aktuellen Farbpaletten. Denken Sie an „Spiced Honey“ oder „Brave Ground“, die von Dulux in den letzten Jahren zu Farben des Jahres gekürt wurden. Diese Töne schaffen eine Verbindung zur Natur, wirken erdend und lassen sich wunderbar mit Holz und grünen Pflanzen kombinieren.

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  • Ein sauberer Pinselstrich entlang der Decke.
  • Eine gleichmäßig gerollte Fläche ohne Ansätze.
  • Die befriedigende Stille in einem frisch gestalteten Raum.
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Pinsel und Rollen nach getaner Arbeit wegwerfen? Bitte nicht! Wasserbasierte Dispersionsfarbe lässt sich ganz einfach auswaschen. Zuerst die groben Farbreste auf einem Stück Pappe ausstreichen. Danach unter fließendem Wasser reinigen, bis es klar bleibt. Bei einer längeren Pause können Sie Pinsel und Rolle auch luftdicht in eine Plastiktüte wickeln. So trocknen sie nicht aus und sind am nächsten Tag sofort wieder einsatzbereit.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.