Dein Esszimmer im opulenten Stil: Ein ehrlicher Guide vom Profi

Barock ist nicht nur ein Stil, sondern ein Gefühl! Entdecken Sie 60 atemberaubende Ideen für Ihr Esszimmer, die Ihre Sinne verzaubern.

von Anna Müller

„Ich will ein Esszimmer, das richtig was hermacht. So mit schweren Möbeln, Gold und allem Drum und Dran.“ Das höre ich in der Werkstatt oft. Und ich verstehe das total! Wer träumt nicht von einem Raum, der eine Geschichte erzählt und einfach nur beeindruckt? Aber ganz ehrlich: Dieser prunkvolle, traditionelle Stil ist so viel mehr als nur eine Ansammlung teurer Dinge. Es ist ein Gefühl, eine Symphonie aus Licht, Materialien und Handwerkskunst.

Ein Esszimmer in diesem Stil zaubert man nicht mal eben an einem Wochenende aus dem Hut. Es braucht ein bisschen Planung und das richtige Know-how. In diesem Beitrag packe ich mal mein ganzes Wissen aus der Werkstatt für dich aus. Wir reden nicht über billige Tricks, um einen Look zu fälschen, sondern darüber, wie du eine wirklich authentische, stimmige Atmosphäre schaffst – egal, ob dein Budget gerade üppig oder eher überschaubar ist.

Passt der Stil überhaupt zu deinem Raum? Der ehrliche Check

Bevor du jetzt losrennst und Möbel kaufst, halt mal kurz inne und schau dir deinen Raum an. Die alten Meister waren Profis darin, mit Achsen und Perspektiven zu spielen, um Räume größer und beeindruckender wirken zu lassen. Das kannst du auch!

Barock Esszimmer Tisch

Sei brutal ehrlich zu dir selbst: Hat dein Esszimmer das Zeug dazu? Ein kleines Zimmer mit einer Deckenhöhe von 2,40 Metern wird von wuchtigen Möbeln und dunklen Farben einfach erschlagen. Ideal sind natürlich Altbau-Deckenhöhen von 3 Metern oder mehr. Aber keine Sorge, auch in einem normalen Raum kann man tricksen. Es geht vor allem um die gefühlte Größe und Symmetrie.

Hier eine kleine Checkliste im Kopf:

  • Die Deckenhöhe: Ist sie über 2,80 Meter? Super! Wenn nicht, musst du mit helleren Farben und vertikalen Linien (z.B. hohe, schmale Spiegel) arbeiten, um Höhe zu schummeln.
  • Der erste Blick: Stell dich in den Türrahmen. Was siehst du? Gibt es eine Wand, die sich als Blickfang anbietet? Dort gehören die wichtigsten Stücke hin, wie eine Anrichte oder ein großer Spiegel.
  • Die Symmetrie-Frage: Kannst du den Raum gedanklich in der Mitte teilen und die Einrichtung spiegeln? Ein Paar identischer Wandleuchter links und rechts von einem Sideboard ist ein klassischer und einfacher Weg, um dieses Gleichgewicht zu erzeugen.

Wenn du diese drei Punkte beachtest, bist du schon auf dem halben Weg zu einem harmonischen Gesamtbild.

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Die Materialwahl: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen

Echte, gute Materialien sind die Seele dieses Einrichtungsstils. Billige Imitate fühlen sich nicht nur falsch an, sie altern auch nicht schön. Ein Profi sieht den Unterschied sofort – und du wirst ihn mit der Zeit auch spüren.

Holz: Das warme Herz des Raumes

In den traditionellen Werkstätten liebte man edle Hölzer. Nussbaum mit seiner satten Farbe und lebendigen Maserung war der Star, aber auch dunkel gebeizte Eiche oder Kirschbaum kamen oft zum Einsatz. Achte bei Möbeln unbedingt auf massives Holz oder zumindest ein hochwertiges Echtholzfurnier. Eine folierte Spanplatte hat hier nichts verloren.

Kleiner Tipp zur Pflege: Viele dieser edlen Stücke haben eine Schellackpolitur. Achtung! Niemals mit nassen Lappen oder scharfen Reinigern rangehen, das gibt sofort matte Flecken. Staub am besten nur mit einem weichen, trockenen Tuch wischen. Für die Pflege gibt es spezielle Schellack-Auffrischer (kosten ca. 15-25 € pro Flasche), die man hauchdünn aufträgt. Bei geölten oder gewachsten Oberflächen ist es einfacher: Hier reicht ein nebelfeuchtes Tuch und eine jährliche Behandlung mit dem passenden Möbelwachs oder -öl.

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Textilien: Stoffe für die große Bühne

Stoffe sind entscheidend für die Gemütlichkeit. Schwere Materialien wie Samt, Brokat oder Damast sind perfekt für Vorhänge und Polster. Sie schlucken übrigens auch hervorragend den Schall und machen Gespräche am Esstisch viel angenehmer.

Du musst aber nicht gleich die teuersten Seidenbrokate kaufen. Ein hochwertiger Baumwollsamt, den du schon für 20-40 € pro Meter bekommst, hat eine fast identische Wirkung. Bei Polstern aus Samt gilt: Immer in Strichrichtung bürsten oder absaugen, sonst sieht er schnell fleckig aus. Leichte Flecken tupft man am besten vorsichtig mit einem feuchten Tuch und etwas Polsterschaum ab.

Die Möbel: Antiquität, Nachbau oder moderner Akzent?

Das Herzstück ist natürlich die Essgruppe. Hier solltest du dein Budget am ehesten investieren. Aber was ist die richtige Wahl für dich? Das ist eine Typfrage.

Die echte Antiquität: Charme mit Risiko
Ein Möbelstück mit echter Geschichte hat natürlich einen unschlagbaren Charakter. Aber der Markt ist knifflig. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Viele Stücke sind „verbastelt“ oder schlichtweg Fälschungen. Ein Kunde brachte mir mal stolz einen „antiken Schrank“, der sich als ein viel jüngeres Modell herausstellte, an das man einfach ein paar geschnitzte Ornamente geklebt hatte. Eine teure Enttäuschung. Hol dir also immer einen Experten zurate! Kosten? Ein einzelner guter Stuhl kann zwischen 250 € und 800 € liegen, eine Anrichte schnell bei 2.000 € aufwärts.

Barock Esszimmer Jalousien

Der hochwertige Nachbau: Der sichere Hafen
Das sind Möbel, die nach alten Vorbildern und mit traditionellen Methoden gefertigt werden. Du bekommst die Optik von damals mit der Zuverlässigkeit eines neuen Stücks. Hier gibt es aber massive Qualitätsunterschiede. Schau dir die Schubladen an: Sind die Ecken mit Schwalbenschwanzzinken verbunden (ineinandergreifende Keile) oder nur stumpf verleimt? Das verrät alles! Ein guter Nachbau-Stuhl kostet ab ca. 400 €, ein solider Tisch ab 1.500 €.

Der moderne Akzent: Mut zum Kontrast
Ehrlich gesagt ist das oft die spannendste Lösung. Stell dir vor: ein schlichter, moderner Esstisch, kombiniert mit sechs opulenten, neu gepolsterten Stühlen. Oder ein einzelner, prachtvoller Sessel als Blickfang in der Ecke. Das verhindert, dass der Raum wie ein Museum wirkt. Diese Variante ist oft auch budgetfreundlicher, da du nur wenige, aber dafür gezielte Akzente setzt.

Wände und Decke: Die Bühne für dein Ensemble

Die Wände sind nicht nur Hintergrund, sie spielen eine Hauptrolle. Die traditionelle Farbpalette war kräftig: Bordeauxrot, tiefes Blau, sattes Grün. In kleineren Räumen wirkt das aber schnell drückend. Mein Rat: Wähle einen hellen, cremigen Grundton und streiche nur eine Wand – die hinter dem Sideboard zum Beispiel – in einer kräftigen Akzentfarbe.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Stuck ist natürlich das i-Tüpfelchen. Echter Gipsstuck ist eine Kunst für sich. Eine viel einfachere und günstigere Alternative sind hochwertige Stuckprofile aus Polyurethan. Die findest du im Baumarkt oder Fachhandel. Sie sind leicht, einfach anzubringen und von echtem Stuck kaum zu unterscheiden. Für eine 15 Quadratmeter große Akzentwand mit schicken Profilen und einer guten Farbe solltest du mit Materialkosten von etwa 300 bis 500 € rechnen.

Das richtige Licht: Inszenierung und Sicherheit

Ein Kronleuchter ist der unbestrittene Star. Aber Achtung! Die Platzierung ist alles. Als Faustregel hängt er etwa 75 bis 90 cm über der Tischplatte. Und bitte, bitte, bitte: Nimm die Befestigung ernst!

Achtung, Lebensgefahr! Ein großer Kristallleuchter kann locker 50 Kilo wiegen. Ein einfacher Gipskartondübel hält das niemals. Ich habe schon Decken gesehen, aus denen die Dinger einfach rausgerissen sind. Lass die Tragfähigkeit der Decke im Zweifel von einem Statiker prüfen und die Installation von einem Elektriker machen. Die paar hundert Euro für den Fachmann sind die beste Versicherung gegen eine Katastrophe. Die richtige Befestigung (z.B. Schwerlastdübel für Beton oder spezielle Kippdübel für Hohlraumdecken) bekommst du im Fachhandel – verlass dich hier nicht auf die Standardware aus dem Baumarkt.

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Was kostet der Spaß wirklich? Eine ehrliche Rechnung

Lassen Sie uns mal Butter bei die Fische geben. Die Idee, ein komplettes Zimmer für 1.000 € hochwertig einzurichten, ist ein Traum. Aber du musst auch kein Vermögen ausgeben. Alles eine Frage der Prioritäten.

  • Hier solltest du investieren: Beim Tisch und den Stühlen. Das ist das Herzstück, das du jeden Tag benutzt. Und bei der sicheren Installation des Lichts.
  • Hier kannst du sparen: Bei den Accessoires. Ein opulenter Rahmen vom Flohmarkt mit einem schönen Kunstdruck kann toll aussehen. Oder du findest online einen schönen Samtstoff für die Vorhänge, ohne dass er von einer Designermarke sein muss.

Realistisch gesehen bewegst du dich für ein komplettes, stimmiges Esszimmer je nach Eigenleistung und Anspruch in einem Rahmen von 5.000 € bis 25.000 €. Das klingt vielleicht erstmal viel, aber wenn du bedenkst, dass gute Möbel dich ein Leben lang begleiten, relativiert sich das schnell.

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Dein erster Schritt: Der Quick-Start für dieses Wochenende

Du willst nicht gleich das ganze Zimmer umkrempeln, sondern erstmal ein Gefühl dafür bekommen? Super Idee! Mein Tipp für einen schnellen, aber wirkungsvollen Start: Such dir einen einzigen, übertrieben prunkvollen Spiegel. Am besten mit einem breiten, goldenen oder schwarzen, geschnitzten Rahmen. Häng ihn an die prominenteste Wand deines Esszimmers. Du wirst staunen, wie dieser eine Gegenstand den gesamten Raum sofort aufwertet und ihm Tiefe und einen Hauch von Luxus verleiht. Kostenpunkt auf dem Flohmarkt oder bei Kleinanzeigen: oft nur 50-150 €.

Was oft schiefgeht: Lerne aus den Fehlern anderer

In meiner Laufbahn habe ich schon einiges gesehen. Hier die Top 3 der häufigsten Fehler:

  1. Der Maßstabs-Fehler: Die Möbel sind gigantisch, der Raum ist winzig. Mein Tipp: Leg die Umrisse der Möbel mit Zeitungspapier oder Kartons auf den Boden. Das gibt ein viel besseres Gefühl für die echten Proportionen als jedes Maßband.
  2. Der Stil-Salat: Es werden verschiedene opulente Stile wild gemischt, was unruhig und beliebig wirkt. Konzentriere dich auf eine klare Linie. Im Zweifel ist weniger immer mehr.
  3. Der Material-Clash: Ein edler Massivholztisch verliert seine ganze Wirkung, wenn daneben ein billiger Laminatboden in Plastik-Optik liegt. Materialien müssen miteinander harmonieren. Ein schlichter Echtholzboden ist immer die bessere Basis.
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Ein letztes Wort aus der Werkstatt

So ein Projekt ist eine unglaublich erfüllende Reise in die Welt der Handwerkskunst. Geh es mit Geduld und einem guten Plan an. Und wenn du unsicher bist, frag einen Profi. Ein kurzes Gespräch mit einem Tischler oder Raumausstatter kann dich vor Entscheidungen bewahren, die du später teuer bezahlst.

Am Ende geht es darum, einen Raum zu schaffen, der nicht nur aussieht wie aus einem Magazin, sondern in dem du dich jeden Tag aufs Neue wohlfühlst. Ein Raum mit Seele. Und das ist ein Wert, den man mit keinem Geld der Welt kaufen kann.

Kleiner Hinweis: Dieser Beitrag beruht auf jahrelanger Praxiserfahrung. Bei allen Arbeiten, die die Bausubstanz (Decken!) oder die Elektrik betreffen, ist es aber absolut unerlässlich, zertifizierte Fachleute zu Rate zu ziehen. Sicherheit geht immer vor!

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„Dunkle Farben absorbieren Licht, helle Farben reflektieren es.“ – eine Binsenweisheit der Physik.

Im opulenten Esszimmer wird dieses Prinzip zur Kunstform. Setzen Sie auf den „Chiaroscuro“-Effekt, wie ihn die alten Meister nutzten: Tiefe, satte Wandfarben – denken Sie an „Hague Blue“ von Farrow & Ball oder ein sattes Burgund – bilden die perfekte Bühne, um goldene Bilderrahmen, Kristallgläser und das Licht eines Kronleuchters dramatisch hervorzuheben. Das Ergebnis ist keine Dunkelheit, sondern eine intensive, fast theatralische Tiefe.

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Muss wirklich alles aus einer Epoche stammen?

Ganz klar: Nein! Die interessantesten opulenten Räume spielen mit Kontrasten. Ein antiker Esstisch aus Mahagoni kann fantastisch mit modernen, transparenten „Ghost Chairs“ von Philippe Starck für Kartell aussehen. Oder hängen Sie eine provokante, zeitgenössische Fotografie über eine barocke Konsole. Dieser bewusste Stilbruch verhindert, dass Ihr Esszimmer wie ein Museum wirkt, und verleiht ihm eine persönliche, lebendige Note.

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  • Üppiger, schwerer Samt für Vorhänge und Stuhlpolster.
  • Glänzender Seidendamast für Tischläufer oder Wandbespannungen.
  • Detailreicher Brokat mit eingewebten Gold- oder Silberfäden.

Das Geheimnis? Die Haptik. Diese Stoffe sehen nicht nur luxuriös aus, sie fühlen sich auch so an. Sie absorbieren Schall, was dem Raum eine gedämpfte, intime Akustik verleiht und jedes Gespräch wichtiger erscheinen lässt.

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Der Kardinalfehler: Ein einzelner, zentraler Kronleuchter als einzige Lichtquelle. Er wirft harte Schatten auf die Gesichter Ihrer Gäste und lässt die Ecken des Raumes im Dunkeln versinken.

Die Lösung ist ein mehrschichtiges Lichtkonzept. Kombinieren Sie den zentralen Leuchter (als Stimmungslicht) mit funktionalen Wandleuchtern, einer dezenten Lampe auf dem Sideboard und – ganz wichtig – echten Kerzen auf dem Tisch. So entsteht eine warme, einladende und schmeichelhafte Atmosphäre.

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Im 17. Jahrhundert war Ananas ein derartiges Luxusgut und Symbol für Reichtum, dass man sie mieten konnte, um sie auf Dinnerpartys zur Schau zu stellen.

Auch heute können Sie mit solchen Symbolen spielen. Ein kunstvoll arrangierter Obstkorb mit exotischen Früchten auf der Anrichte ist nicht nur Dekoration, sondern auch eine subtile Anspielung auf die historische Opulenz und Gastfreundschaft. Granatäpfel, Feigen und dunkle Trauben wirken besonders malerisch.

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Der Teppich unter dem Esstisch ist kein Detail, sondern die Bühne für Ihre Möbel. Er muss groß genug sein, dass die Stühle auch im zurückgezogenen Zustand noch vollständig darauf stehen. Eine Faustregel: Rechnen Sie die Tischmaße plus mindestens 60 cm an jeder Seite. Ein zu kleiner Teppich lässt den ganzen Raum unproportioniert und mickrig wirken. Ein klassischer Perserteppich mit reichem Muster ist eine sichere Wahl, die Spuren des Essens verzeiht.

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Echtes Blattgold: Aufgetragen in hauchdünnen Blättchen, hat es einen unnachahmlichen, tiefen Glanz, der je nach Lichteinfall variiert. Es entwickelt über die Jahre eine wunderschöne Patina.

Goldlack oder -farbe: Eine kostengünstigere Alternative, die aber oft flach und eindimensional wirkt. Ideal für kleinere Akzente oder wenn eine absolut gleichmäßige Oberfläche gewünscht ist.

Für ein authentisches Gefühl, besonders bei Möbeln oder Bilderrahmen, ist die Investition in echtes Blattgold oder eine professionelle Vergoldung unübertroffen.

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Vergessen Sie nicht die fünfte Wand: die Decke! Ein opulenter Raum endet nicht auf Augenhöhe.

  • Stuckrosetten: Sie rahmen den Kronleuchter ein und verleihen ihm eine architektonische Basis. Es gibt leichte Stuckelemente aus Polyurethan (z.B. von Orac Decor), die sich einfach anbringen lassen.
  • Farbe: Streichen Sie die Decke in einem sehr blassen Ton der Wandfarbe oder sogar in einem zarten Goldton, um das Licht weicher zu reflektieren und den Raum höher wirken zu lassen.
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Wie erzeuge ich sofort maximale Wirkung mit minimalem Aufwand?

Mit einem überdimensionierten Spiegel. Platzieren Sie ihn an der Wand gegenüber dem Fenster oder dort, wo er den Kronleuchter reflektiert. Ein großer Spiegel mit einem prunkvollen, vergoldeten Rahmen verdoppelt nicht nur optisch den Raum und das Licht, er fügt auch sofort eine Dosis Dramatik und Grandezza hinzu, ohne dass Sie ein einziges weiteres Möbelstück benötigen.

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Der Wert von hochwertigen, massiven Eichen- oder Mahagoni-Möbeln aus dem 19. Jahrhundert ist in den letzten 20 Jahren oft stabiler geblieben als mancher Aktienindex.

Ein opulent eingerichtetes Esszimmer ist auch eine Investition. Statt auf schnelllebige Trends aus Pressspan zu setzen, lohnt sich die Suche nach einem antiken oder sehr hochwertig verarbeiteten Sideboard. Solche Stücke sind nicht nur nachhaltig, sie erzählen auch eine Geschichte und können über Generationen weitergegeben werden.

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Der Flohmarkt-Fund: Ein alter, unscheinbarer Stuhl mit einer schönen Form.

Das Profi-Upgrade: Mit etwas Schleifpapier, einer Dose schwarzem Hochglanzlack und einem Stück edlem Samtstoff wird daraus ein charaktervoller Akzentstuhl. Das Geheimnis liegt im Kontrast: Die moderne, glänzende Oberfläche trifft auf die klassische Form und den weichen Stoff. Eine perfekte Übung für ein kreatives Wochenende.

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Die Kunst des opulenten Tischgedecks liegt im „Layering“, dem Schichten von Elementen.

  • Beginnen Sie mit einem Platzteller aus Zinn, Silber oder Porzellan mit Goldrand.
  • Darauf folgt der Speiseteller und eventuell ein Suppenteller.
  • Eine kunstvoll gefaltete Stoffserviette, gehalten von einem schweren Serviettenring, krönt das Ganze.

Dieses Übereinanderstapeln erzeugt eine visuelle Fülle, noch bevor das erste Essen serviert wird.

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Wichtiger Punkt: Patina ist kein Schmutz. Es ist der sichtbare Alterungsprozess, der Materialien Charakter verleiht – der sanfte Abrieb auf einer vergoldeten Kante, der matte Schimmer auf altem Silber oder die feinen Risse im Lack eines alten Möbels. Widerstehen Sie dem Drang, alles auf Hochglanz zu polieren. Authentische Opulenz lebt von diesen Spuren der Zeit, sie machen ein Stück einzigartig und glaubwürdig.

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Welche modernen Marken verstehen den opulenten Stil?

Einige zeitgenössische Marken haben die opulente Ästhetik meisterhaft ins 21. Jahrhundert übertragen. Schauen Sie sich die Tapeten von „House of Hackney“ an, die mit ihren dunklen, floralen Mustern eine moderne Romantik schaffen. Oder die Möbel von „Eichholtz“, die klassische Formen mit luxuriösen Materialien wie poliertem Messing und Samt neu interpretieren, ohne historisierend zu wirken. Sie sind eine grossartige Inspirationsquelle für einen „New Baroque“-Look.

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  • Verdoppelt das Licht des Kronleuchters.
  • Lässt den Raum fast unendlich tief wirken.
  • Schafft eine beeindruckende Kulisse für den Esstisch.

Das Geheimnis? Eine strategisch platzierte Spiegelwand. Statt eines einzelnen Spiegels können Sie mehrere hohe, schmale Spiegelbahnen nebeneinander anordnen. Dies zitiert die berühmten Spiegelgalerien der Schlösser und ist ein cleverer Trick, um auch in weniger grossen Räumen eine palastartige Weite zu erzeugen.

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Schwere Samt- oder Brokatvorhänge sind ein Muss. Aber wie hängt man sie richtig auf? Die Stange sollte deutlich breiter als das Fenster sein und so hoch wie möglich unter der Decke montiert werden. So wird das Fenster optisch vergrößert und die Decke erscheint höher. Lassen Sie die Vorhänge grosszügig auf dem Boden aufliegen (ca. 10-15 cm), das unterstreicht die Üppigkeit und hat einen wunderbar dramatischen Effekt, der an eine Theaterbühne erinnert.

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Biskuitporzellan: Matt, unglasiert und samtig in der Anmutung. Ideal für Skulpturen oder Büsten, da es Details wie Haut oder Stofffalten sehr fein wiedergibt.

Glasiertes Porzellan: Glänzend und reflektierend. Perfekt für Geschirr oder Vasen, da es das Licht einfängt und die Farben zum Leuchten bringt.

Eine Kombination aus beidem – zum Beispiel matte Figuren auf einer glänzenden Anrichte – schafft einen spannenden texturellen Kontrast.

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Der typische Barockstuhl wurde entworfen, um gesehen zu werden, nicht unbedingt, um stundenlang bequem darin zu sitzen.

Achten Sie bei der Wahl Ihrer Stühle auf eine Balance. Die Optik ist entscheidend, aber Ihre Gäste sollten das Dessert noch geniessen können. Moderne Reproduktionen, wie die von „Selva“ oder „Christopher Guy“, kombinieren oft die prunkvolle Ästhetik mit einer ergonomisch verbesserten Polsterung. Ein guter Kompromiss zwischen Stil und Komfort.

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Die Macht der Symmetrie ist Ihr stärkster Verbündeter. Denken Sie in Paaren: zwei identische Wandleuchter, die ein Sideboard flankieren; zwei hohe Vasen auf beiden Enden der Anrichte; zwei gleiche Sessel an der Kopfseite des Tisches. Diese gespiegelte Anordnung schafft sofort ein Gefühl von Ordnung, Balance und beabsichtigter Grandezza – ein Grundprinzip der klassischen Architektur, das im Esszimmer Wunder wirkt.

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interessantes-barock-esszimmer-einrichten - sehr modern

Passt ein opulenter Stil auch in eine Mietwohnung?

Absolut, wenn Sie auf nicht-permanente Elemente setzen. Investieren Sie nicht in feste Wandverkleidungen, sondern in eine atemberaubende, abnehmbare Vliestapete. Statt eines fest installierten Kronleuchters nutzen Sie ein opulentes Modell mit Stecker, das über einen Haken gehängt wird. Der Fokus liegt auf den Möbeln, Textilien und grossen Dekorationsobjekten, die Sie bei einem Umzug einfach mitnehmen können.

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richtig-schönes-barock-esszimmer-einrichten - einfach cool

Wichtiger Punkt: Auch Opulenz braucht Leerräume. Wenn jede Oberfläche mit Dekoration überladen ist, verliert das einzelne Objekt seine Wirkung. Der Raum wirkt dann nicht reich, sondern vollgestopft und chaotisch. Gönnen Sie einem besonders schönen Stück – einer antiken Vase oder einer Skulptur – eine freie Fläche, um zu atmen und als Blickfang zu wirken. Weniger, aber dafür sorgfältig ausgewählte Objekte sind oft mehr.

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  • Ein hoher, skulpturaler Blumenstrauss in der Mitte des Tisches.
  • Der dezente Duft von Bienenwachskerzen.
  • Der schwere Fall eines Samtvorhangs.

Das Ziel? Ein Fest für alle Sinne. Ein opulentes Esszimmer beeindruckt nicht nur das Auge. Es geht um die gesamte Atmosphäre: das leise Klirren von Kristall, der Duft von Blumen und Wachs, die Weichheit der Textilien. Denken Sie bei jeder Entscheidung daran, wie sie sich auf das Gesamterlebnis auswirkt.

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super-großes-barock-esszimmer-einrichten - sehr interessant

Verleihen Sie Ihren Wänden Tiefe mit Wandpaneelen oder Kassetten. Das muss nicht teuer sein. Mit einfachen Holzleisten aus dem Baumarkt, die direkt auf die Wand geklebt und dann in der Wandfarbe mitgestrichen werden, lässt sich der Effekt einer klassischen Vertäfelung erstaunlich gut nachahmen. Diese architektonische Gliederung verleiht selbst einer glatten, modernen Wand sofort Charakter und eine historische Anmutung.

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Murano-Glas-Kronleuchter werden seit dem 13. Jahrhundert auf der gleichnamigen Insel bei Venedig hergestellt und sind berühmt für ihre Farbenpracht und filigranen floralen Elemente.

Ein solcher Leuchter ist mehr als eine Lampe; er ist ein zentrales Kunstwerk. Ob ein klassisches Modell von „Barovier & Toso“ oder ein Vintage-Fund, das farbige, oft verspielte Glas bricht das Licht auf eine einzigartige, fast magische Weise und setzt einen weicheren, künstlerischeren Akzent als rein kristallene Leuchter.

Ihr opulent gedeckter Tisch braucht das richtige Besteck. Statt auf standardmässiges Edelstahl zu setzen, sollten Sie über Alternativen nachdenken. Vergoldetes Besteck sorgt für ultimativen Glamour. Eine subtilere, aber ebenso elegante Option ist Besteck mit dunklen oder elfenbeinfarbenen Griffen, zum Beispiel von „Sabre Paris“. Es fügt eine weitere Schicht Textur und Farbe hinzu und komplettiert das luxuriöse Gesamtbild.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.