Kita einrichten: Dein Praxis-Guide vom Chaos zum Kinderparadies
Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem perfekten Kindergarten-Interieur? Entdecken Sie 100 inspirierende Designs, die Kinder und Eltern begeistern!
In einem Raum, wo die Wände Geschichten flüstern und die Farben tanzen, entfaltet sich die Magie des Kindergartenlebens. Ein Zitat von Leonardo da Vinci könnte hier lauten: „Die Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollkommenheit.“ Auf den ersten Blick mag es nur ein Raum sein, doch es ist ein Ort, an dem Kreativität und Fantasie blühen. Schauen Sie sich an, wie modernes Design das Spiel und Lernen revolutioniert!
Ich habe schon viele Räume zum Leben erweckt, aber ganz ehrlich? Nichts ist so anspruchsvoll und gleichzeitig so erfüllend wie ein Raum für Kinder. Oft kommen Kitaträger oder engagierte Eltern auf mich zu und der erste Satz ist fast immer: „Wir brauchen ein paar neue Möbel.“ Meine Antwort darauf ist meistens ein Lächeln und der Satz: „Ihr braucht viel mehr als das. Ihr braucht einen unsichtbaren, dritten Erzieher.“
Inhaltsverzeichnis
- Völlig überfordert? Deine ersten 3 Schritte
- Die unsichtbaren Helden: Akustik und Licht
- Material-Check: Was im Kita-Alltag wirklich überlebt
- Die Planung: Wo Pädagogik auf Sicherheit trifft
- Ideen für Fortgeschrittene und was du mit alten Möbeln machst
- Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
- Checkliste: 5 Fragen, die du deinem Handwerker stellen musst
- Mein Fazit als Praktiker
- Bildergalerie
Ein gut eingerichteter Gruppenraum ist nämlich kein passiver Behälter für Kinder. Er ist ein aktiver Teil der Pädagogik. Er lädt zum Entdecken ein, bietet Geborgenheit, fordert heraus und schützt. Natürlich ist das Budget immer ein Riesenthema, das kenne ich nur zu gut. Aber die Debatte, ob die Einrichtung nun 5.000 oder 15.000 Euro kostet, greift oft zu kurz. Es geht darum, das Geld klug zu investieren – mit Weitblick und Verstand. In diesem Guide teile ich meine Erfahrungen aus der Praxis und zeige dir, worauf es wirklich ankommt.

Völlig überfordert? Deine ersten 3 Schritte
Bevor du auch nur einen Möbelkatalog aufschlägst, atme einmal tief durch. Die schiere Menge an Vorschriften und Möglichkeiten kann einen erschlagen. Hier ist dein Erste-Hilfe-Plan, um nicht den Verstand zu verlieren:
- Die „offiziellen“ Anrufe: Dein erster Weg sollte dich nicht in den Baumarkt führen, sondern zum Telefon. Kontaktiere den für dich zuständigen Unfallversicherungsträger (z.B. die Unfallkasse) und das lokale Jugendamt. Diese Instanzen sind nicht deine Gegner, sondern wichtige Partner, die deine Planung von Anfang an begleiten und später abnehmen müssen. Eine frühzeitige Abstimmung erspart dir unglaublich teure Nachbesserungen.
- Schaff eine solide Basis: Du brauchst einen genauen Grundriss des Raumes mit allen Maßen, Fenstern, Türen und Anschlüssen. Ohne den ist jede Planung nur Herumraten. Wenn du keinen hast, investiere die 100 bis 200 Euro in einen Profi, der dir den Raum exakt aufmisst und digitalisiert. Das ist die beste Investition, die du tätigen kannst.
- Hol dir Fachwissen ins Boot: Suche einen Handwerker oder Planer, der nachweislich Erfahrung mit Kitas hat. Das ist entscheidend! Ein normaler Innenausbauer kennt die speziellen Sicherheitsnormen oft nicht im Detail.
Ach ja, und sei realistisch mit der Zeit: Von der ersten Idee bis zu dem Moment, an dem die Kinder den Raum erobern, solltest du je nach Umfang mit 3 bis 6 Monaten planen. Gut Ding will eben Weile haben.

Die unsichtbaren Helden: Akustik und Licht
Okay, jetzt geht’s ans Eingemachte. Bevor wir über Tische und Stühle reden, müssen wir uns um zwei Dinge kümmern, die man nicht anfassen, aber jeden einzelnen Tag spüren kann: Schall und Licht.
Stell dir 15 fröhliche, laute Kinder in einem Raum mit kahlen Wänden und Fliesenboden vor. Der Lärmpegel ist nicht nur anstrengend, er ist purer Stress. Fachleute sprechen von der „Nachhallzeit“ – also wie lange ein Geräusch im Raum „hängen“ bleibt. Ziel ist es, diese Zeit zu verkürzen. Wie? Indem wir dem Schall Futter geben, also Flächen, die ihn schlucken.
- An die Decke: Die effektivste Lösung ist eine Akustikdecke. Das ist eine größere Investition, aber sie wirkt Wunder. Sie fängt den Lärm quasi ein, bevor er sich ausbreiten kann.
- An die Wände: Hier kannst du schon mit wenig Aufwand viel erreichen. Eine große Pinnwand aus Kork oder Weichfaser an einer strategisch wichtigen Wand hilft enorm. Richtig schick und wirksam sind Akustikpaneele aus Holz oder Filz. Ein kleiner Geheimtipp von mir sind Holzwolle-Leichtbauplatten (oft „Sauerkrautplatten“ genannt). Die sind ökologisch, super robust und schlucken Schall wie verrückt.
- Kleinvieh macht auch Mist: Ein dicker Teppich in der Leseecke, schwere Vorhänge vor den Fenstern oder sogar Filz an den Rückwänden von Regalen – all das trägt dazu bei, den Lärm zu reduzieren.
Quick Win: Kauf eine große Filz-Pinnwand (ca. 120×90 cm, kostet um die 60 € im Bürofachhandel) und hänge sie an die längste, kahle Wand im Raum. Du wirst den Unterschied sofort hören!

Das richtige Licht für wache Köpfe und müde Krieger
Licht ist nicht nur Helligkeit, es steuert unsere innere Uhr. Tageslicht ist dabei immer der Sieger. Also: Fenster nicht mit dunklen Vorhängen zustellen! Ein heller, leichter Sichtschutz reicht meistens. Plane die Maltische und Spielbereiche immer so nah wie möglich am Fenster.
Beim künstlichen Licht ist die Lichtfarbe entscheidend. Das wird in Kelvin (K) gemessen.
- Neutralweißes Licht (ca. 4.000 K): Das ist das „Hallo wach!“-Licht. Es fördert die Konzentration und ist perfekt für den Bastel- und Baubereich.
- Warmweißes Licht (unter 3.300 K): Das ist das gemütliche „Kuschelhöhlen“-Licht. Ideal für die Leseecke oder die Mittagsruhe.
Moderne LED-Leuchten sind hier genial. Es gibt Modelle, bei denen du Helligkeit und Lichtfarbe per Fernbedienung anpassen kannst. So passt sich der Raum der jeweiligen Situation an. Wichtig ist, dass nichts blendet. Indirektes Licht, das von der Decke reflektiert wird, schafft eine angenehme Grundstimmung, während Spots gezielt Akzente setzen können.

Material-Check: Was im Kita-Alltag wirklich überlebt
Billig kaufen ist hier oft zweimal kaufen. Die Wahl der Materialien entscheidet über Langlebigkeit, Sicherheit und die ganze Atmosphäre im Raum.
Holz: Der Klassiker – und das aus gutem Grund
Holz ist warm, robust und fühlt sich einfach gut an. Aber Achtung, Holz ist nicht gleich Holz.
- Buche ist der unangefochtene Champion für Kita-Möbel. Das Holz ist extrem hart, splittert kaum und verzeiht fast alles. Ob massiv oder als hochwertige Multiplex-Platte – damit machst du nichts falsch.
- Ahorn ist ähnlich hart, aber etwas heller und oft auch einen Tick teurer. Eine edle Alternative.
- Eiche ist der rustikale Kraftprotz. Super robust, aber durch die markante Maserung wirkt es oft schwerer.
- Kiefer & Fichte sind die Weichhölzer. Sie sind günstiger, aber eben auch viel anfälliger für Dellen und Kratzer. Für ein stark beanspruchtes Tischblatt sind sie meiner Meinung nach ungeeignet. Für ein Regal in einer ruhigen Ecke können sie aber eine budgetfreundliche Option sein.
Genauso wichtig ist die Oberfläche. Ich persönlich bin ein Fan von geölten Oberflächen. Das Öl schützt das Holz von innen und lässt es atmen. Kleine Kratzer? Einfach leicht anschleifen und nachölen, fertig. Lack ist anfangs pflegeleichter, aber wenn der Lack einmal ab ist, ist die Reparatur eine echte Qual. Egal wofür du dich entscheidest, achte UNBEDINGT auf die Zertifizierung nach DIN EN 71-3. Das garantiert, dass Lacke und Öle speichel- und schweißecht sind. Hier gibt es null Kompromisse!

Bodenbeläge: Die größte Spielfläche der Welt
Der Boden muss rutschfest, hygienisch und leise sein. Das sind die K.o.-Kriterien.
- Linoleum: Mein persönlicher Favorit. Besteht aus Naturmaterialien, ist extrem langlebig, antibakteriell und fühlt sich fußwarm an. Kann fugenlos verlegt werden, was die Reinigung zum Kinderspiel macht. Rechne mal mit ca. 40-60 € pro Quadratmeter inklusive Verlegung.
- Kautschuk: Der „Sportler“ unter den Böden. Noch elastischer und schalldämpfender als Linoleum, daher super für Bewegungsräume. Ist meist etwas teurer, so um die 50-75 €/m².
- Kork: Wunderbar weich, warm und ökologisch. Aber er ist empfindlicher, besonders bei Feuchtigkeit oder spitzen Gegenständen. In einer gut versiegelten Variante für eine ruhige Ecke denkbar, aber im Eingangsbereich ein No-Go.
Ein wichtiger Rat: Finger weg von billigem PVC- oder Vinylboden aus dem Baumarkt! Der dünstet oft gesundheitsschädliche Weichmacher aus und ist selten rutschfest genug für eine Kita. Hier sollte es mindestens die Rutschhemmungsklasse R9 sein, in Bereichen mit Wasser sogar R10.

Die Planung: Wo Pädagogik auf Sicherheit trifft
Eine gute Raumplanung schafft Orientierung. Ein riesiger, offener Raum überfordert Kinder schnell. Gliedere ihn lieber in klare Funktionsbereiche. Das müssen keine Wände sein, oft reichen niedrige Regale oder verschiedene Teppiche.
Stell dir einen typischen 50m²-Raum vor: Die sonnige Fensterfront wird zur Kreativ- und Bauzone – hier braucht ihr Licht und Platz. In der dunkelsten, ruhigsten Ecke des Raumes richtest du eine gemütliche Kuschel- und Leseecke mit weichem Teppich und Sitzsäcken ein. Die lauten und leisen Bereiche trennst du geschickt durch hüfthohe Regale, die gleichzeitig als Raumteiler und Stauraum dienen. Wichtig ist, dass die Laufwege frei bleiben und der laute Baubereich nicht direkt an die Ruhezone grenzt.
Sicherheit zuerst – hier gibt es keinen Spielraum
Ja, jetzt wird es kurz technisch, aber das ist überlebenswichtig. Die Sicherheit der Kinder hat absolute Priorität. Die Bibel für jeden Kita-Planer ist die DGUV Vorschrift 82 („Kindertageseinrichtungen“). Du musst sie nicht auswendig lernen, aber dein Planer und Handwerker müssen sie im Schlaf beherrschen.

Ein paar Kernpunkte, auf die du achten musst:
- Klemmschutz: Türen müssen so gesichert sein, dass keine kleinen Finger gequetscht werden können.
- Sicherheitsglas: Bodentiefe Fenster oder Glas in Türen? Nur mit Verbund- oder Einscheibensicherheitsglas (VSG/ESG).
- Heizkörper: Müssen verkleidet sein, damit sich niemand verbrennt.
- Geländer: Mindestens 1 Meter hoch, mit senkrechten Stäben, deren Abstand nicht mehr als 12 cm beträgt. Waagerechte Streben, die zum Klettern einladen, sind tabu.
- Hochebenen & Spielgeräte: Alles mit einer Fallhöhe von über 60 cm fällt unter die Spielgerätenorm. Das bedeutet: Du brauchst einen zertifizierten Fallschutzboden. Der Bau solcher Elemente gehört ausschließlich in die Hände von zertifizierten Fachfirmen. Selbermachen ist hier grob fahrlässig!
Ideen für Fortgeschrittene und was du mit alten Möbeln machst
Wenn das Budget etwas mehr hergibt, sind maßgefertigte Lösungen eine fantastische Sache. Eine Hochebene zum Beispiel schafft eine zweite Spielebene und eine gemütliche Höhle darunter. Oder wie wäre es mit fahrbaren Regalen, die als flexible Raumteiler dienen? Ein guter Tischler kann hier wahre Wunder wirken, die den Raum perfekt ausnutzen.

Alte Schätze retten: Upcycling für die Kita
Habt ihr noch einen alten Kiefernschrank von Oma im Keller? Bloß nicht wegwerfen! Mit etwas Liebe kann daraus ein echtes Schmuckstück werden. Wichtig ist: Das Möbelstück muss stabil und sicher sein. Dann schleifst du alles gründlich ab, damit keine Splitter mehr vorhanden sind. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Streiche es ausschließlich mit Lack oder Öl, das explizit für Kinderspielzeug zugelassen ist (Achte auf die Norm EN 71-3 auf der Dose!). Solche Lacke findest du in jedem gut sortierten Baumarkt oder im Fachhandel.
Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
Pauschale Antworten sind unseriös. Aber um dir ein Gefühl zu geben, hier eine ehrliche Aufschlüsselung für einen typischen Gruppenraum von 50-60 m².
- Solide Grundausstattung (ca. 7.000 – 10.000 €): Hier bekommst du einen langlebigen Boden wie Linoleum, einen frischen Anstrich und gute Standardmöbel aus dem Kita-Fachhandel (z.B. Tische aus massiver Buche). Die Basis ist sicher und robust, ohne teuren Schnickschnack.
- Die optimale Lösung (ca. 12.000 – 20.000 €): Zusätzlich zur Basis investierst du hier in eine verbesserte Akustik (z.B. Deckenpaneele), dimmbares Licht und vielleicht erste maßgefertigte Einbauten wie eine platzsparende Garderobe. Der Raum wird spürbar angenehmer und funktionaler.
- Das pädagogische Premium-Konzept (ab 22.000 €): Das ist die Königsklasse mit maßgefertigter Hochebene, durchdachtem Akustik- und Lichtkonzept und überwiegend individuellen Möbeln vom Tischler. So eine Investition schafft einen einzigartigen Lebensraum für Kinder.
Wo kannst du sparen? NIEMALS bei der Sicherheit, dem Boden und der Qualifikation der Handwerker. Sparen kannst du bei rein dekorativen Dingen oder durch Eigenleistung nach Absprache mit den Profis (z.B. die Wände streichen).

Checkliste: 5 Fragen, die du deinem Handwerker stellen musst
Bevor du jemanden beauftragst, stell diese Fragen. Die Antworten verraten dir alles.
- Kennen Sie die aktuelle DGUV Vorschrift 82 und die relevanten DIN-Normen für Kitas? (Wenn hier gezögert wird: Nächster Kandidat!)
- Können Sie uns Referenzprojekte von anderen Kitas zeigen, die Sie umgesetzt haben?
- Welche Materialien empfehlen Sie für Tische/Böden/Regale und warum? (Hör genau hin, ob hier nur der Preis oder auch Langlebigkeit und Sicherheit eine Rolle spielen).
- Welche Lösungen schlagen Sie für den Klemmschutz an Türen und Schränken vor?
- Wie binden Sie unsere pädagogischen Wünsche in die technische Planung ein?
Mein Fazit als Praktiker
Einen Kindergarten einzurichten, ist eine riesige Verantwortung, aber auch eine der schönsten Aufgaben überhaupt. Es ist eine Investition in die Gesundheit, Sicherheit und die Zukunft unserer Kinder. Nimm dir Zeit für die Planung und hol dir von Anfang an die richtigen Leute ins Boot – dazu gehören neben guten Handwerkern vor allem die Erzieherinnen und Erzieher, die den Raum später mit Leben füllen.

Sei skeptisch bei unrealistischen Billigangeboten. Qualität hat ihren Preis, zahlt sich aber über Jahre in Form von Sicherheit, Langlebigkeit und einer einfach guten Atmosphäre aus. Ein gut gemachter Raum überdauert eine ganze Generation von Kindern. Und das ist doch ein verdammt gutes Gefühl.
Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag spiegelt meine persönlichen Erfahrungen wider und dient als allgemeine Orientierung. Jedes Bau- und Einrichtungsvorhaben ist einzigartig. Die Umsetzung muss immer unter Beachtung der geltenden Normen (DIN), Vorschriften (DGUV) sowie der Landesbauordnung und Brandschutzbestimmungen erfolgen. Zieh für dein konkretes Projekt bitte immer qualifizierte Fachleute hinzu.
Bildergalerie




„Der Raum als dritter Erzieher.“
Dieses berühmte Zitat aus der Reggio-Pädagogik bringt es auf den Punkt. Ein Raum ist niemals nur ein Raum. Er ist ein aktiver Partner, der die Neugier der Kinder weckt, ihre Autonomie fördert und soziale Interaktionen anregt. Jeder Winkel, jedes Material und jede Lichtquelle kommuniziert mit dem Kind – unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sie die richtige Sprache sprechen.




Akustik – der unsichtbare Stressfaktor: Ein hoher Lärmpegel ist für Kinder und Erzieher extrem ermüdend. Investieren Sie in schallabsorbierende Maßnahmen, um eine ruhige und konzentrationsfördernde Atmosphäre zu schaffen. Oft sind es nicht die großen Umbauten, sondern kluge Details, die den Unterschied machen. Denken Sie an Akustikpaneele an Wänden oder Decken, schwere Vorhänge oder sogar spezielle Teppichböden.




- Bewegungslandschaften statt starrer Möbel: Fördern das Gleichgewicht, die Koordination und das Selbstvertrauen.
- Flexible Podeste: Können als Bühne, Kuschelecke oder Baustelle dienen und den Raum immer wieder neu definieren.
- Integrierte Rutschen oder Kletterelemente: Machen den Raum zum Abenteuer und befriedigen den natürlichen Bewegungsdrang.
Das Geheimnis? Multifunktionale Elemente, die von den Kindern selbst erobert und umgedeutet werden können. Anbieter wie HABA Pro oder Dusyma sind hier Vorreiter.




Muss wirklich alles bunt sein?
Nein, ganz im Gegenteil. Eine neutrale, helle Grundfarbe (Weiß, Hellgrau, sanftes Beige) schafft eine ruhige Basis und lässt den Raum größer wirken. Die eigentlichen Farben kommen dann durch die Spielmaterialien, Kinderkunstwerke und gezielte Akzente ins Spiel. So entsteht eine anregende, aber nicht überreizende Umgebung. Ein Übermaß an grellen Wandfarben kann schnell zu visueller Unruhe und Konzentrationsschwäche führen.



Der Boden unter den Füßen: Er ist die größte Spielfläche im Raum! Seine Wahl hat massive Auswirkungen auf Sicherheit, Akustik und Hygiene.
Linoleum: Besteht aus natürlichen Rohstoffen, ist extrem langlebig, antibakteriell und pflegeleicht. Marken wie Forbo Marmoleum bieten eine riesige Farbpalette.
Kautschuk: Sehr elastisch und gelenkschonend, rutschfest und schalldämmend. Ideal für Bewegungsräume.
Verzichten Sie wenn möglich auf Hart-PVC-Böden, die Weichmacher enthalten können.




Wussten Sie, dass der Lärmpegel in einer Kita kurzzeitig über 85 Dezibel erreichen kann? Das entspricht dem Lärm einer Hauptverkehrsstraße.
Dieser Fakt unterstreicht, warum Akustikplanung kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist. Schallschluckende Elemente wie Filz-Wandbehänge, spezielle Akustik-Deckensegel oder sogar Möbel mit perforierten Rückwänden tragen maßgeblich zum Wohlbefinden aller bei.




Fokus auf den Garderobenbereich: Die Garderobe ist oft das Nadelöhr und die Visitenkarte der Kita. Jeder Zentimeter zählt! Planen Sie pro Kind eine Breite von mindestens 25-30 cm ein. Wichtig sind:
- Eine Sitzbank zum An- und Ausziehen.
- Ein Fach für Schuhe oder eine Abtropfwanne.
- Ein oberes Fach für Mützen und Handschuhe.
- Gut erreichbare Haken für Jacken.
Klare Symbole oder Fotos statt Namen helfen auch den Kleinsten bei der Orientierung.




Denken Sie in Zonen! Ein gut strukturierter Raum bietet verschiedene Bereiche mit klaren Funktionen. Das schafft Orientierung und beugt Konflikten vor. Klassiker sind eine laute Bau-Ecke (weit weg vom Ruhebereich), eine gemütliche Leseecke mit weichen Kissen, ein Kreativbereich mit abwaschbaren Oberflächen und ein Rollenspielbereich. Niedrige Regale oder Teppiche können als optische Trennlinien dienen, ohne den Raum zu zerstückeln.




Licht ist nicht gleich Licht: Eine Deckenleuchte allein reicht nicht aus. Ein durchdachtes Lichtkonzept kombiniert verschiedene Lichtquellen und -stimmungen. Nutzen Sie dimmbare Leuchten, um die Atmosphäre an die jeweilige Situation anzupassen – helles, aktivierendes Licht (ca. 4000 Kelvin) für die Spielzeit und warmes, gemütliches Licht (unter 3000 Kelvin) für Ruhephasen oder das Mittagessen. Indirekte Beleuchtung und einzelne Spots können bestimmte Bereiche hervorheben.



Laut DIN 53160 müssen Oberflächen von Kindermöbeln und -spielzeug speichel- und schweißecht sein.
Das bedeutet, dass sich bei Kontakt mit Speichel keine Farbpigmente oder Lackschichten lösen dürfen. Achten Sie bei Möbeln, aber auch bei Wandfarben und Lacken, die in Kinderhöhe gestrichen werden, unbedingt auf entsprechende Zertifizierungen wie den „Blauen Engel“ oder eben die explizite Auszeichnung nach dieser DIN-Norm.




Was macht ein Möbelstück „bespielbar“?
Es ist mehr als nur ein Aufbewahrungsort. Ein bespielbares Möbelstück regt die Fantasie an und wird selbst zum Spielzeug. Ein einfaches Podest wird zur Ritterburg, ein Regal mit runden Aussparungen zum Versteck oder Kasperletheater. Fragen Sie sich bei jeder Anschaffung: Kann dieses Möbelstück mehr als nur seinen praktischen Zweck erfüllen? Kann es von Kindern kreativ umfunktioniert werden?




- Fördert die Selbstwahrnehmung und Körpersprache.
- Bringt zusätzliches Licht und Weite in den Raum.
- Ermöglicht neue Perspektiven und visuelle Spiele.
Das Geheimnis? Sicherheitsspiegel aus Acrylglas! Diese sind bruchsicher und leicht, perfekt für den Einsatz in Kitas. Großflächig in Bodennähe angebracht, laden sie besonders Krabbelkinder zum Entdecken ein.




Häufiger Fehler: Zu vollgestellt. Weniger ist oft mehr. Kinder brauchen freie Bodenfläche, um sich zu entfalten, zu rennen, zu bauen und große Bewegungen zu machen. Planen Sie lieber mit weniger, aber dafür multifunktionalen Möbeln. Ein guter Richtwert ist, dass mindestens 40-50% der reinen Gruppenraumfläche frei von Möbeln bleiben sollte.




Offene Regale: Fördern die Autonomie, da Kinder das Spielmaterial selbst sehen und auswählen können. Erfordern aber eine klare Ordnung.
Geschlossene Schränke: Sorgen für eine ruhigere Optik und ermöglichen es, Material gezielt einzuführen oder wegzuräumen, um eine Reizüberflutung zu vermeiden.
Eine gute Mischung aus beidem ist meist die ideale Lösung, um sowohl Struktur als auch Selbstbestimmung zu ermöglichen.



Pflanzen im Gruppenraum verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern lassen Kinder auch den Kreislauf der Natur miterleben. Wichtig ist die Auswahl ungiftiger Arten. Absolut unbedenklich und robust sind zum Beispiel:
- Grünlilie (Chlorophytum comosum)
- Bananenpflanze (Musa)
- Kentiapalme (Howea forsteriana)
Stellen Sie sie anfangs außer Reichweite auf oder nutzen Sie hohe Pflanzgefäße, um neugierige Hände und Mündchen zu schützen.




Das A und O: Klemmschutz und abgerundete Ecken. Sicherheit ist nicht verhandelbar. Alle Türen, die für Kinder zugänglich sind, müssen über einen Klemmschutz verfügen, um schwere Fingerverletzungen zu vermeiden. Bei Möbeln gilt: Achten Sie konsequent auf abgerundete Kanten und Ecken. Dies ist ein Qualitätsmerkmal, das seriöse Kita-Ausstatter wie Wehrfritz oder BEKA Holzspielwaren standardmäßig berücksichtigen.




Wie kann man den Waschraum gestalten?
Machen Sie ihn zu einem Erlebnisort! Bunte Fliesen, Spiegel auf verschiedenen Höhen (auch für die Kleinsten) und Armaturen, die von Kindern leicht bedient werden können, fördern die Selbstständigkeit. Zahnbürstenhalter mit individuellen Symbolen helfen bei der Orientierung. Ein durchdachter Waschraum ist nicht nur funktional, sondern ein wichtiger Teil des pädagogischen Konzepts zur Förderung der Körperhygiene.




Etwa 55% aller meldepflichtigen Unfälle in Kitas sind Sturzunfälle.
Diese Statistik der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) zeigt, wie entscheidend die Wahl des Bodenbelags und die freie Gestaltung von Laufwegen ist. Rutschhemmende Böden (achten Sie auf die R-Klasse, R9 oder R10 ist oft gefordert), das Vermeiden von Stolperkanten wie losen Teppichen und ausreichend Bewegungsfläche sind aktive Unfallprävention.




Die Macht der Hochebene: Eine zweite Ebene ist mehr als nur zusätzlicher Platz. Sie schafft Rückzugsorte, bietet neue Perspektiven und zoniert den Raum auf natürliche Weise. Unten kann eine Kuschelhöhle entstehen, während oben eine Leseecke oder ein Beobachtungsposten eingerichtet wird. Wichtig: Die Planung und der Bau müssen unbedingt den Sicherheitsnormen der GUV/DGUV entsprechen und von einer Fachfirma durchgeführt werden!



Denken Sie an die Sinne! Materialien sollten nicht nur gut aussehen, sondern sich auch interessant anfühlen. Kombinieren Sie glatte Holzoberflächen mit weichen Filzelementen, kühlen Metallgriffen und strukturierten Stoffen. Eine kleine „Fühlwand“ mit verschiedenen Materialien von rau bis flauschig kann eine wunderbare Ergänzung für den Sinnesbereich sein.




- Höhere Robustheit gegen Kratzer und Stöße.
- Schadstofffrei und emissionsarm für ein gesundes Raumklima.
- Leichter zu reinigen und zu desinfizieren.
Der Grund? Spezielle Farben für öffentliche Bereiche. Produkte wie Caparol „CapaSan“ oder Farben auf Silikatbasis (z.B. von Keimfarben) sind zwar teurer in der Anschaffung, aber ihre Langlebigkeit und gesundheitlichen Vorteile machen sie auf lange Sicht zur wirtschaftlicheren Wahl.




Wo Sie nicht sparen sollten: Auch bei knappem Budget gibt es Posten, bei denen Sparen am falschen Ende wäre. Dazu gehören definitiv ergonomische Stühle und Tische in passenden Höhen, hochwertige Matratzen für den Ruheraum und eine fachgerechte Elektroinstallation. Diese Elemente haben direkten Einfluss auf die Gesundheit und Sicherheit der Kinder.




Partizipation ist mehr als nur eine nette Geste. Beziehen Sie die Kinder (altersgerecht) in die Planung mit ein. Fragen Sie sie, was sie gerne spielen, welche ihre Lieblingsecken sind oder welche Farben sie mögen. Man kann sie auch bei einfachen Entscheidungen, wie der Auswahl von Vorhangstoffen oder Kissen, mitentscheiden lassen. Das stärkt nicht nur die Identifikation mit „ihrem“ Raum, sondern gibt Ihnen auch wertvolle Einblicke in die wahren Bedürfnisse der Nutzer.




Der Wert von „unfertigen“ Dingen: Geben Sie den Kindern Materialien, die ihre Kreativität anregen, statt vorgefertigtes Spielzeug. Große Kartons, Tücher, Holzklötze in verschiedenen Formen oder sogar eine Kiste mit leeren Joghurtbechern und Papprollen. Solche „Loose Parts“ (lose Teile) können alles sein – ein Turm, ein Auto, ein Fantasietier. Sie fördern das Problemlösen und die Vorstellungskraft weitaus mehr als Spielzeug mit einer einzigen Funktion.


Ist Holz immer die beste Wahl?
Holz ist fantastisch: Es ist warm, natürlich und langlebig. Aber es ist nicht die einzige Option. Hochwertige Multiplex-Platten mit einer Schichtstoff-Oberfläche (HPL) sind extrem kratzfest, in vielen Farben erhältlich und sehr leicht zu reinigen – ideal für Tische oder stark beanspruchte Oberflächen. Eine kluge Kombination aus massivem Echtholz und modernen Werkstoffen vereint oft das Beste aus beiden Welten: natürliche Haptik und maximale Funktionalität.




