Dein Gartenpavillon für die Ewigkeit: So baust du ihn richtig stabil
Servus! Wenn du davon träumst, in deinem eigenen, massiven Gartenpavillon zu sitzen, bist du hier goldrichtig. Ich beschäftige mich schon ewig mit Holz und habe in all den Jahren eines gelernt: Ein guter Pavillon ist so viel mehr als nur ein Haufen Bretter und Schrauben. Er ist das zukünftige Herz deines Gartens, der Ort für Grillabende mit Freunden und ruhige Kaffeemomente am Sonntagmorgen.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich, ich sehe oft die verlockenden Prospekte für supergünstige Bausätze. Aber ich sehe leider auch, wie diese wackeligen Dinger nach zwei, drei Wintern beim Sperrmüll landen. Ein richtig solider Pavillon ist eine Investition, die Wind, Regen und vor allem schwerem Schnee trotzen muss. Der Unterschied liegt nicht im Preis, sondern im Wissen, wie man es richtig macht.
Dieser Guide hier ist kein Verkaufsgespräch. Ich will dir mein Wissen aus der Praxis an die Hand geben. Vom Fundament bis zum Dach – wir gehen alles durch, damit du entweder selbst ein langlebiges Schmuckstück bauen oder ganz genau prüfen kannst, ob dein Handwerker Ahnung hat. Packen wir’s an!

Die unsichtbaren Kräfte: Warum Statik dein bester Freund ist
Bevor wir auch nur eine Säge anwerfen, müssen wir über etwas reden, das man nicht sieht: die Physik. Holz ist zwar ein unglaublich geduldiger Werkstoff, aber die Naturgesetze verzeihen keine Fehler. Ein bisschen Grundwissen hier ist der Unterschied zwischen einem Pavillon für Generationen und einem, der beim ersten Herbststurm zittert.
Der Weg des Gewichts: Von der Schneeflocke bis in die Erde
Stell dir vor, es schneit richtig dicke, nasse Flocken. Dieser Schnee sammelt sich auf dem Dach und hat ein enormes Gewicht. Man nennt das die Schneelast. Diese Last wird von den Dachsparren auf die dicken Querbalken (die Profis nennen sie Pfetten) übertragen. Von dort wandert das Gewicht schnurstracks über die senkrechten Pfosten nach unten und wird schließlich vom Fundament sicher im Boden verteilt. Jedes einzelne Glied in dieser Kette muss halten. Bricht eines, bricht alles. Darum sind dicke Pfosten und ein ordentliches Fundament keine Geldverschwendung, sondern eine absolute Notwendigkeit.

Übrigens, nur mal zur Einordnung: Nassschnee ist brutal schwer. Bei einem 4×4 Meter großen Dach können da locker 1,5 Tonnen zusammenkommen. Das ist das Gewicht eines Autos! Deine Konstruktion muss das aushalten, ohne dass du Angst haben musst.
Konstruktiver Holzschutz: Schlauer als jede Chemie
Holz lebt, es atmet, es arbeitet. Sein größter Feind ist aber stehende Nässe, denn die führt zu Fäulnis. Viele greifen da sofort zur Chemiekeule. Aber der beste Schutz ist, wenn man von Anfang an so clever baut, dass das Holz gar nicht erst dauerhaft nass wird. Das ist „konstruktiver Holzschutz“.
Gut zu wissen, worauf es ankommt:
- Füße hoch! Die Pfosten dürfen niemals, wirklich NIEMALS, direkt im Dreck stehen. Sie gehören auf Pfostenschuhe aus Metall, die sie ein paar Zentimeter über den Boden heben. So kann Spritzwasser immer abtrocknen.
- Großes Dach, trockene Füße: Ein ordentlicher Dachüberstand von mindestens 30, besser 40 Zentimetern, schützt die darunterliegende Konstruktion vor Regen wie ein Regenschirm.
- Wasser muss weg: Das Dach braucht genug Neigung, damit Regen und Schmelzwasser schnell ablaufen. Eine Dachrinne ist bei größeren Pavillons absolut kein Luxus, sondern eine sinnvolle Investition.
Wenn du das beachtest, hält das Holz ewig. Eine gute Lasur ist dann nur noch das i-Tüpfelchen für die Optik und ein zusätzlicher Schutz.

Das Herzstück: Das richtige Holz und bombenfeste Verbindungen
Die Holzauswahl ist eine Entscheidung fürs Leben. Es gibt nicht „das beste“ Holz, nur das passende für deinen Anspruch und deinen Geldbeutel.
Fangen wir mal mit der Standardlösung an: Kiefer oder Fichte. Das ist das typische Baumarkt-Holz, relativ günstig und leicht zu bearbeiten. Der Haken: Es ist nicht sonderlich wetterfest. Ohne einen sehr guten und regelmäßig erneuerten Schutzanstrich wird es schnell unansehnlich und morsch. Ehrlich gesagt, nur eine Option für sehr geschützte Standorte und den kleinen Geldbeutel.
Eine Stufe drüber, und mein persönlicher Preis-Leistungs-Sieger, ist die Douglasie. Dieses Holz hat von Natur aus einen hohen Harzanteil, der wie eine eingebaute Imprägnierung gegen Pilze wirkt. Es hat eine wunderschöne, leicht rötliche Farbe, die unbehandelt mit der Zeit in ein edles Silbergrau übergeht. Absolut empfehlenswert!
Die Königsklasse der heimischen Nadelhölzer ist die Lärche. Sie ist noch dichter und widerstandsfähiger als die Douglasie, aber auch teurer und etwas zickiger in der Verarbeitung. Sie neigt beim Trocknen gerne mal zum Reißen. Für Kenner eine tolle Wahl.

Und dann gibt es noch Eiche. Das ist quasi der Panzer unter den Hölzern. Extrem hart, dicht und durch die enthaltene Gerbsäure fast unzerstörbar. Ein Pavillon aus Eiche ist ein Statement für die Ewigkeit. Aber: Eiche ist teuer, extrem schwer und braucht Erfahrung und Spezialwerkzeug. Außerdem musst du unbedingt Edelstahlschrauben verwenden, sonst gibt es hässliche schwarze Flecken.
Kleiner Tipp: Frag im Holzfachhandel nach Konstruktionsvollholz (KVH). Das ist technisch getrocknetes Holz, das sich kaum noch verzieht und eine garantierte Festigkeit hat. Für alle tragenden Teile ist das die sicherste Bank!
Zimmermannskunst vs. Baumarkt-Winkel
Wie man die Balken verbindet, entscheidet über die Stabilität. Die traditionellen, von Hand gefertigten Holzverbindungen wie Zapfen und Verblattungen sind wunderschön und extrem stabil, aber für einen Laien kaum fehlerfrei machbar.
Für den Selbstbau sind moderne Verbinder aus verzinktem Stahl oder Edelstahl die clevere Wahl. Aber Achtung! Verwende für die Verbindung von Balkenschuhen und Holz keine billigen Spanplattenschrauben. Du brauchst spezielle Kammnägel oder zugelassene Holzbauschrauben (oft mit Tellerkopf). Die kosten ein paar Euro mehr, aber nur sie können die enormen Kräfte aufnehmen. Jede gesparte Schraube ist hier eine tickende Zeitbombe.

Die Magie der Dreiecke: Warum dein Pavillon Kopfbänder braucht
Ein einfaches Viereck aus Pfosten und Balken ist wackelig wie ein Kartenhaus. Die Rettung sind Diagonalen! Diese Streben, die von den Pfosten schräg hoch zu den Querbalken laufen, nennen die Profis Kopfbänder. Sie bilden stabile Dreiecke, und ein Dreieck ist geometrisch nicht verformbar.
Ich erinnere mich an einen Kunden, der meinte, diese Kopfbänder sähen „irgendwie altmodisch“ aus und wollte sie weglassen. Ein halbes Jahr und einen ordentlichen Herbststurm später durfte ich die ganze verzogene Konstruktion retten und nachrüsten. Also, merke dir: Spar niemals an den Dreiecken, Leute!
Von der Planung zum Richtfest: Der praktische Ablauf
So, jetzt wird’s konkret. Eine gute Planung ist alles. Ein Fehler auf dem Papier lässt sich wegradieren, ein falscher Sägeschnitt kostet dich teures Holz und Nerven.
Schritt 1: Der wichtigste Anruf und das Fundament
Bevor du auch nur einen Spaten in die Hand nimmst: Ruf bei deinem örtlichen Bauamt an. Die Regeln sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Oft sind kleine Pavillons genehmigungsfrei, aber die genauen Grenzen (Größe, Höhe, Abstand zum Nachbarn) kennt nur das Amt. Dieser eine Anruf kann dir unfassbar viel Ärger ersparen.

Für einen typischen Pavillon sind Punktfundamente ideal. Für jeden Pfosten gräbst du ein Loch von ca. 40×40 cm Breite und mindestens 80 cm Tiefe (wichtig, damit der Frost es nicht anhebt!). Darin betonierst du H-Pfostenträger ein.
Profi-Tipp fürs Fundament: Damit die Träger am Ende ein perfektes Rechteck bilden, spannst du Maurerschnüre entlang der Außenkanten. Miss dann nicht nur die Seitenlängen, sondern auch die beiden Diagonalen. Nur wenn beide Diagonalen exakt gleich lang sind, hast du einen perfekten rechten Winkel. Das ist Millimeterarbeit, die sich später auszahlt!
Schritt 2: Einkaufsliste und Werkzeug
Eine realistische Planung ist alles. Für einen soliden Pavillon aus Douglasie mit den Maßen 3×3 Meter solltest du allein für das Material (Holz, Schrauben, Beton, Dacheindeckung) mit etwa 1.500 bis 2.200 Euro rechnen. Als Holzdimensionen würde ich für die Pfosten mindestens 12×12 cm, für die Querbalken (Pfetten) 8×16 cm und für die Dachsparren 6×14 cm empfehlen.
Was die Zeit angeht: Plane realistisch! Für das Ausheben und Betonieren der Fundamente brauchst du schon mal einen Tag. Nach dem Aushärten solltest du als geübter Heimwerker mit einem Helfer mindestens zwei volle Wochenenden für den reinen Aufbau einplanen. Das ist kein Projekt für einen Nachmittag.

An Werkzeug brauchst du das Übliche: Zollstock, Zimmermannsbleistift, Winkel, eine lange Wasserwaage, einen kräftigen Akkuschrauber und eine Handkreissäge.
Kleiner Spartipp am Rande: Eine gute Kappsäge für die vielen präzisen Winkelschnitte bei den Sparren und Kopfbändern ist Gold wert. Die musst du nicht kaufen, die kann man sich für ca. 30-40 Euro pro Tag im Baumarkt mieten. Das Geld ist super investiert!
Schritt 3: Der Aufbau (bitte immer zu zweit!)
- Grundgerüst stellen: Die zugeschnittenen Pfosten in die Träger stellen, exakt senkrecht ausrichten und verschrauben. Dann die schweren Pfetten oben auflegen und verbinden. Das ist der schweißtreibendste Teil!
- Versteifung: Jetzt kommen die wichtigen Kopfbänder rein. Du wirst sofort merken, wie die ganze Konstruktion aufhört zu wackeln und bombenfest wird. Ein tolles Gefühl!
- Dachstuhl: Danach montierst du die Dachsparren im richtigen Abstand (meist 60-80 cm) auf den Pfetten.
- Dacheindeckung: Hier hast du die Qual der Wahl. Die zwei häufigsten Optionen für Heimwerker sind Bitumenschindeln und Trapezblech. Bitumenschindeln sehen schick aus, sind relativ einfach zu verlegen und kosten ca. 15-25 € pro m². Trapezblech ist noch schneller montiert, extrem langlebig und liegt preislich ähnlich bei ca. 12-20 € pro m², ist aber bei Regen lauter. Echte Dachziegel sind zwar wunderschön, aber auch sehr schwer und teuer (ab 30 €/m²) – sie erfordern eine viel stärkere Unterkonstruktion.

Regionale Eigenheiten: Nicht jeder Pavillon ist gleich
Ein Pavillon in den Bergen sieht oft anders aus als einer an der Küste. In höheren Lagen, wo viel Schnee fällt, müssen die Dächer steiler sein, damit die Last besser abrutschen kann. Die Balken sind oft wuchtiger, was nicht nur der Optik, sondern auch der Statik dient. An der Küste ist weniger der Schnee das Problem, sondern der ständige Wind. Hier ist eine extrem gute Verankerung im Fundament und eine sturmsichere Befestigung der Dacheindeckung das A und O.
Sicherheit – Jetzt mal im Ernst, Leute!
Ich kann das nicht oft genug sagen. Auf dem Bau passieren Unfälle schnell und die Folgen sind oft übel. Nimm dir das bitte zu Herzen:
- Trag immer feste Schuhe (am besten mit Stahlkappen) und eine Schutzbrille.
- Arbeite niemals auf einer wackeligen Leiter. Ein kleines Rollgerüst ist für Arbeiten am Dach die beste und sicherste Lösung.
- Heb schwere Balken NIEMALS alleine. Hol dir immer Hilfe!
- Wenn du merkst, dass du an deine Grenzen kommst, sei ehrlich zu dir selbst. Es ist keine Schande, für die kritischen ersten Schritte einen Profi zu engagieren. Das ist klüger und am Ende günstiger, als einen teuren Fehler auszubügeln.
Ein selbst gebauter, solider Pavillon ist eine Quelle riesigen Stolzes. Wenn du diese Prinzipien beachtest, schaffst du einen echten Wert für dich und deine Familie, der unzählige schöne Geschichten erleben wird. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Freude bei deinem Projekt!

Bildergalerie


Wussten Sie schon? Douglasienholz, oft für massive Pfosten verwendet, hat eine natürliche Resistenz gegen Pilze und Insekten. Es ist härter und abriebfester als Lärche, neigt aber unbehandelt stärker zum Vergrauen.
Diese natürliche Langlebigkeit macht es zu einer Top-Wahl für die tragende Struktur Ihres Pavillons. Eine Behandlung mit einer offenporigen Lasur, z.B. von Osmo oder Remmers, schützt es zusätzlich vor UV-Strahlung und bewahrt den warmen Farbton über Jahre.


Welche Schrauben halten wirklich ein Leben lang?
Verzichten Sie unbedingt auf einfache, verzinkte Schrauben! Holz „arbeitet“ und Gerbsäuren, besonders in Eiche oder Lärche, greifen die Verzinkung an. Das Ergebnis sind unschöne schwarze „Tränen“ und auf lange Sicht Rost. Investieren Sie in Tellerkopfschrauben aus Edelstahl (A2 für normale, A4 für küstennahe oder poolnahe Umgebungen). Marken wie Spax oder Würth bieten hier spezielle Holzbauschrauben an, die extreme Zugkräfte aushalten und absolut wetterfest sind.

- Stabilität gegen Wind und Wetter
- Elegante, klassische Optik von allen Seiten
- Optimaler Wasserablauf, verhindert Staunässe
Das Geheimnis dieser Vorteile? Ein Walmdach. Im Gegensatz zum einfachen Satteldach bietet es durch seine geneigten Flächen an allen vier Seiten eine deutlich höhere Stabilität gegen Windlasten und trägt Schneelasten gleichmäßiger ab. Ein zeitloser Look, der an historische Gartenarchitektur erinnert.


Der häufigste Fehler mit den teuersten Folgen: Ein unzureichendes Fundament. Wer die Pfosten direkt in die Erde eingräbt oder auf wackelige Einschlaghülsen setzt, riskiert Fäulnis und Instabilität. Die professionelle Lösung sind H-Pfostenträger, die einbetoniert werden. Sie halten das Holz vom feuchten Erdreich fern und verankern den Pavillon felsenfest im Boden – selbst bei starkem Sturm.

Ein Pavillon ist mehr als nur ein Dach. Mit der richtigen Beleuchtung wird er zur magischen Bühne für laue Sommernächte.
- Indirekte LED-Bänder: Unter den Querbalken oder Dachsparren montiert, schaffen sie ein sanftes, blendfreies Umgebungslicht.
- Boden-Spots: Von unten angestrahlte Pfosten betonen die vertikale Struktur und verleihen dem Bauwerk eine dramatische Tiefe.
- Hängelampen: Eine zentrale Pendelleuchte über dem Tisch sorgt für eine gemütliche, wohnliche Atmosphäre, perfekt für Abendessen im Freien.


Holz vs. WPC (Wood-Plastic-Composite):
Holz: Bietet eine unübertroffen natürliche, warme Ästhetik und duftet. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, benötigt aber regelmäßige Pflege (Ölen, Lasieren), um schön und haltbar zu bleiben.
WPC: Extrem pflegeleicht, splitterfrei und sehr witterungsbeständig. Die Optik ist moderner und homogener, kann aber bei direkter Sonneneinstrahlung sehr heiß werden und wirkt weniger organisch.
Für Puristen führt kein Weg an Echtholz vorbei, für Pragmatiker ist WPC eine überlegenswerte Alternative für den Bodenbelag.

„Ein Gartenhaus oder Pavillon sollte kein Fremdkörper sein, sondern ein Zielpunkt, der den Blick lenkt und zum Verweilen einlädt.“ – Leitsatz vieler Landschaftsarchitekten


Denken Sie über das Dach hinaus! Die Bedachung hat enormen Einfluss auf Atmosphäre und Funktion.
- Bitumenschindeln: Klassisch, langlebig und in vielen Formen und Farben erhältlich. Sie bieten exzellenten Regenschutz und eine wohnliche Optik.
- Polycarbonat-Doppelstegplatten: Ideal, wenn Sie Helligkeit wünschen. Sie filtern UV-Strahlen, schützen aber vor Regen und sind dabei sehr leicht. Wählen Sie eine „hitzereduzierende“ Variante, um einen Hitzestau im Sommer zu vermeiden.
- Trapezblech: Eine moderne, langlebige und preiswerte Option. Akustisch bei Regen lauter, aber mit einer Vliesbeschichtung an der Unterseite lässt sich die Geräusch- und Tropfenbildung reduzieren.

Brauche ich für meinen Pavillon eine Baugenehmigung?
Das ist die Gretchenfrage beim Pavillonbau. Eine pauschale Antwort gibt es leider nicht, da dies von der Landesbauordnung Ihres Bundeslandes und oft auch von der kommunalen Satzung abhängt. Entscheidend sind meist die Grundfläche und die Höhe des Bauwerks. Kleine Pavillons (oft bis 10 m² Grundfläche und 3 m Höhe) sind häufig verfahrensfrei. Ein kurzer, freundlicher Anruf beim örtlichen Bauamt schafft schnell Klarheit und erspart Ihnen späteren Ärger.


Der Moment, in dem der erste Sommerregen auf das solide Dach Ihres Pavillons trommelt, ist unbezahlbar. Während ringsum alles nass wird, sitzen Sie im Trockenen, umgeben vom Duft des feuchten Gartens und des Holzes. Dieses Gefühl von Geborgenheit und Schutz vor den Elementen ist der wahre Lohn für eine sorgfältige Planung und stabile Bauweise.

- Kletterrosen (z.B. ‚New Dawn‘) für romantisches Flair.
- Clematis für eine üppige, farbenfrohe Blütenpracht.
- Wilder Wein für spektakuläre Herbstfärbung und schnelles Wachstum.
- Immergrünes Efeu für ganzjährigen Sichtschutz (Vorsicht: kann das Holz angreifen, regelmäßiger Rückschnitt nötig).
Die einfachste Art, Ihren Pavillon mit dem Garten zu verschmelzen? Lassen Sie ihn von der Natur erobern! Rankgitter an den Seiten bieten Kletterpflanzen den nötigen Halt und schaffen mit der Zeit einen lebendigen, grünen Raum.


Tipp für Sparfüchse: Sparen Sie nicht an der Substanz – also an der Stärke der Pfosten, den Fundamenten und der Qualität der Schrauben. Geld sparen können Sie hingegen bei der Dacheindeckung. Einfache, aber gut verlegte Dachpappe als erste Schicht und darüber eine preiswerte Bitumenschindel sind oft günstiger als aufwendige Ziegel- oder Metalllösungen, ohne die Langlebigkeit massiv zu beeinträchtigen.

Laut der DIN EN 1991-1-4 Norm muss eine Konstruktion wie ein Pavillon je nach geografischer Lage Windlasten von bis zu 1,5 Kilonewton pro Quadratmeter standhalten. Das entspricht dem Druck eines Sturms mit über 130 km/h.
Diese Zahlen zeigen, warum eine massive Verankerung im Boden und stabile Querverstrebungen (Kopf- und Fußbänder) keine optionalen Details, sondern physikalische Notwendigkeiten sind. Sie verhindern, dass Ihr Pavillon bei Sturm „abhebt“ oder sich verwindet.


Im Trend: Bioklimatische Pavillons. Diese High-End-Varianten, oft aus Aluminium gefertigt (z.B. von Renson oder Warema), verfügen über elektrisch verstellbare Lamellendächer. Per Knopfdruck regulieren Sie so den Lichteinfall und die Belüftung. Bei Regen schließen sich die Lamellen zu einem wasserdichten Dach. Oft sind Seitenwände aus Glas, Screens und sogar Heizstrahler integrierbar. Eine luxuriöse Symbiose aus Pavillon und Wintergarten.

- Alle Schraubverbindungen prüfen und ggf. nachziehen.
- Dach von Laub und Ästen befreien, um Wasserabfluss zu sichern.
- Holzoberflächen reinigen und je nach Bedarf (alle 2-4 Jahre) mit einer pflegenden Lasur oder einem Öl nachbehandeln.
- Rankpflanzen zurückschneiden, damit sie die Struktur nicht beschädigen.
Ihr jährliches Herbst-Ritual für einen langlebigen Pavillon. Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit, bevor der Winter kommt. Diese kleine Inspektion sichert die Stabilität und Schönheit Ihrer Investition für die nächste Saison.


Transparenz mit Bedacht: VSG-Glas vs. Polycarbonat
VSG-Glas (Verbund-Sicherheitsglas): Bietet eine unschlagbar klare, edle Optik und ist sehr kratzfest. Im Bruchfall hält eine Folie die Splitter zusammen. Es ist jedoch schwer und teuer, was eine stabilere Unterkonstruktion erfordert.
Polycarbonat: Deutlich leichter und günstiger, dazu bruchfester. Es ist ideal für leichtere Konstruktionen. Der Nachteil: Es ist anfälliger für Kratzer und kann mit der Zeit durch UV-Strahlung leicht vergilben, wenn keine hochwertige UV-Schutzschicht vorhanden ist.

Inspiration aus Fernost: Denken Sie an die klaren Linien und die offene Struktur japanischer Teehäuser. Diese traditionellen Bauten sind Meister der Harmonie zwischen Innen und Außen. Übertragen auf Ihren Pavillon bedeutet das: klare, einfache Formen, der Verzicht auf überflüssige Ornamente und eine Platzierung, die die schönsten Blickachsen Ihres Gartens einfängt. Weniger ist hier oft mehr.


Wie schaffe ich mehr Privatsphäre, ohne eine Wand zu bauen?
Flexibilität ist der Schlüssel. Statt fester Wände können Sie mit leichten Elementen arbeiten:
- Seitliche Lattengerüste: Schaffen eine halboffene Struktur, die Blicke filtert und als Rankhilfe dient.
- Outdoor-Vorhänge: Schwere Stoffe (z.B. aus Dralon) an einer Schiene montiert, lassen sich je nach Sonnenstand und Bedarf verschieben.
- Verschiebbare Paneele (Screens): Oft aus wetterfestem Textilgewebe gefertigt, bieten sie modernen Sicht- und Windschutz.

Der Vorläufer des heutigen Gartenpavillons, das verspielte „Gazebo“ der viktorianischen Ära im 19. Jahrhundert, war oft achteckig, reich verziert und diente vor allem dem gesellschaftlichen Sehen und Gesehenwerden.


Ihr Pavillon soll das Zentrum für Grillabende werden? Dann denken Sie über eine kleine, integrierte Außenküche nach. Ein fest installierter Grillplatz, eine kleine Arbeitsfläche aus Granit oder Edelstahl und vielleicht sogar ein untergebauter Outdoor-Kühlschrank machen den Pavillon zur ultimativen Feier-Location. Wichtig: Sorgen Sie für ausreichenden Abstand brennbarer Holzteile zur Hitzequelle und eine gute Belüftung!

Nachhaltigkeit im Blick: Achten Sie beim Holzkauf auf Siegel wie FSC (Forest Stewardship Council) oder PEFC. Diese Zertifikate garantieren, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, wo auf die Erhaltung der Artenvielfalt und die Rechte der Waldarbeiter geachtet wird. So wird Ihr Garten-Traum nicht zum Albtraum für die Natur.


Punktfundament: Die gängigste und meist ausreichende Methode. Für jeden Pfosten wird ein einzelnes, ca. 80 cm tiefes Loch gegraben und mit Beton gefüllt, in den der H-Anker gesetzt wird.
Streifenfundament: Ein durchgehender Betonstreifen, der unter einer oder mehreren Seiten des Pavillons verläuft. Sinnvoll bei sehr unebenem oder instabilem Boden, oder wenn Sie später eine feste Wand aufmauern möchten.
Für die meisten freistehenden Holzpavillons ist das Punktfundament die effizienteste und kostengünstigste Lösung.

Machen Sie Ihren Pavillon winterfest und gemütlich. Mit abnehmbaren Seitenwänden aus Glas oder transparenten Planen können Sie ihn auch in der kühleren Jahreszeit nutzen. Ein elektrischer Heizstrahler unter dem Dach sorgt für angenehme Wärme, während Lichterketten und dicke Decken eine hyggelige Atmosphäre schaffen. So wird Ihr Pavillon vom Sommer-Hotspot zum Ganzjahres-Refugium.


„Die Qualität einer Konstruktion bemisst sich nicht an dem, was man sieht, sondern an dem, was man nicht sieht: dem Fundament und den Verbindungen.“ – Alte Handwerkerweisheit
Die Wahl der Farbe kann die Wirkung Ihres Pavillons komplett verändern. Ein deckender Anstrich in Schwedenrot oder Taubenblau setzt einen markanten, ländlichen Akzent im Garten. Eine transparente Lasur, die die Holzmaserung durchscheinen lässt, wirkt natürlicher und integrierter. Ein dunkler, anthrazitfarbener Anstrich hingegen verleiht der Konstruktion eine moderne, grafische Eleganz, die besonders gut mit grünen Pflanzen kontrastiert.




