Vom Holzklotz zum Hingucker: Dein Kerzenständer-Projekt für einen Nachmittag
Kerzenlicht hat eine magische Wirkung! Entdecken Sie kreative Kerzenständer, die jeden Raum verzaubern und eine besondere Atmosphäre schaffen.
„Die Dunkelheit ist der Ort, an dem das Licht geboren wird.“ Ein Kerzenständer ist nicht nur ein Halter für Wachs, sondern ein Regisseur der Stimmung. Stellen Sie sich einen Abend vor, an dem der Schein der Flammen Geschichten erzählt. Jedes Stück Holz, jeder Farbton und jede Form entführt uns in eine andere Welt. Lassen Sie sich von originellen Ideen inspirieren und verwandeln Sie Ihr Zuhause in einen Ort voller Wärme und Magie.
Ich liebe es, mit Holz zu arbeiten. Ehrlich, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als aus einem rohen Stück Material etwas Schönes und Nützliches mit den eigenen Händen zu schaffen. Und oft sind es gerade die kleinen Projekte, die am meisten Spaß machen. Ein Kerzenständer aus Holz ist da so ein perfektes Beispiel. Er ist nicht nur Deko, sondern bringt sofort eine warme, gemütliche Atmosphäre in jeden Raum. Aber – und das ist wichtig – er ist auch ein Gegenstand, bei dem Sorgfalt an erster Stelle stehen muss. Ein wackeliger Kerzenständer ist bestenfalls nervig, im schlimmsten Fall eine echte Brandgefahr.
Inhaltsverzeichnis
In all den Jahren, in denen ich in der Werkstatt stehe, habe ich schon einiges gesehen. Wunderschöne, massive Stücke, aber leider auch brandgefährliche Basteleien. Deshalb will ich hier mal Tacheles reden. Es geht nicht nur darum, wie man so ein Teil zusammenbaut, sondern wie man es richtig macht. Sicher, stabil und so, dass du lange Freude daran hast. Das hier ist kein schneller Fünf-Minuten-Hack, sondern ein kleiner Einblick in solides Handwerk. Wir schauen uns an, welches Holz Sinn macht, wie die Konstruktion stabil wird und worauf du beim Brandschutz unbedingt achten musst. Denn ein Abend bei Kerzenschein soll entspannt sein und bleiben.

Das Fundament: Das richtige Holz und ein sicherer Stand
Bevor die Säge auch nur in die Nähe des Holzes kommt, reden wir über die Basics. Das ist kein trockenes Geplänkel, sondern das Wissen, das am Ende den Unterschied zwischen „selbstgemacht“ und „professionell gemacht“ ausmacht. Ohne diese Grundlage geht’s nicht.
Welches Holz für deinen Kerzenständer?
Ganz ehrlich, nicht jedes Holz ist eine gute Wahl. Es kommt auf die Optik, die Bearbeitung und vor allem auf die Sicherheit an.
- Harthölzer wie Eiche, Buche oder Nussbaum: Das ist sozusagen die Königsklasse. Eiche ist super robust, hat eine tolle, markante Maserung und bringt ordentlich Gewicht mit. Das sorgt für einen von Natur aus sicheren Stand. Buche ist etwas feiner und lässt sich wunderbar glatt schleifen. Und Nussbaum? Der hat diese edle, dunkle Farbe und wirkt einfach mega hochwertig. Wichtig ist: Harthölzer sind dichter und fangen nicht so leicht Feuer – dazu später mehr.
- Weichhölzer wie Kiefer oder Fichte: Die sind natürlich verlockend, weil sie günstiger und leichter zu bearbeiten sind. Aber Achtung, sie haben auch ihre Tücken. Sie bekommen schnell Dellen und Kratzer. Und, ganz wichtig, sie können Harz enthalten. Wird das Holz durch die Kerze warm, kann dieses Harz austreten. Das ist klebrig und brennbar. Wenn du also mit Weichholz arbeitest, musst du beim Thema Sicherheit doppelt aufpassen.
- Besondere Hölzer für das gewisse Etwas: Zirbenholz ist der Hammer – es duftet fantastisch, wenn es ein bisschen Wärme abbekommt. Perfekt für einen Kerzenständer! Obsthölzer, wie Kirsche oder Apfel, haben oft eine wunderschöne rötliche Färbung. Das sind dann Hölzer für Liebhaber, die aber auch etwas mehr kosten und Erfahrung verlangen.
Kleiner Tipp am Rande: Nimm immer trockenes Holz. Frisch geschlagenes Holz „arbeitet“ noch, es verzieht sich und reißt. Ein guter Holzhändler oder auch der Zuschnitt im Baumarkt bietet in der Regel trockenes Holz an, das für Möbel im Innenbereich geeignet ist.

Die Physik der Stabilität (ganz einfach erklärt)
Ein Kerzenständer muss stehen wie eine Eins. Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern einfache Physik. Zwei Dinge sind entscheidend: der Schwerpunkt und die Standfläche.
- Tiefer Schwerpunkt: Je tiefer der Schwerpunkt, desto stabiler das Ganze. Ein breiter, schwerer Fuß ist also immer eine gute Idee. Ein hoher, dünner Ständer mit einer schweren Kerze obendrauf kippt schon beim kleinsten Windhauch.
- Große Standfläche: Die Basis muss breit genug sein. Stell dir einfach ein Dreieck vor, das von den Außenkanten des Fußes bis zur Kerzenspitze reicht. Solange der Schwerpunkt deines Kerzenständers innerhalb dieses Dreiecks liegt, ist alles im grünen Bereich. Als Faustregel gilt: Die Basis sollte im Durchmesser mindestens ein Drittel, besser die Hälfte der Gesamthöhe haben.
Mach nach dem Bau den Wackel-Test: Stell den fertigen Ständer auf den Tisch und stups ihn mal an. Er muss satt und fest stehen, ohne zu kippeln.
Brandschutz: Das A und O
So, jetzt zum wichtigsten Punkt überhaupt. Holz ist brennbar, eine Kerzenflamme wird locker über 600 °C heiß. Die Hitze strahlt nach unten und wird auch durch das Wachs geleitet. Wenn die Kerze fast runtergebrannt ist, wird es für das Holz kritisch.

Deshalb ist eine Kerzentülle aus Metall absolut unverzichtbar. Das ist dieser kleine Einsatz, den man ins Holz steckt. Hol dir die Dinger, bevor du mit dem Bohren anfängst, damit das Loch perfekt passt. So eine Tülle, meist aus Blech oder Messing, kostet oft nur 1-2 Euro und hat zwei entscheidende Aufgaben: Sie fängt Wachstropfen auf und schafft einen sicheren Abstand zwischen der heißen Flamme und dem Holz. Verlass dich bitte niemals darauf, dass die Kerze von alleine ausgeht!
Ab in die Werkstatt: Dein erstes Projekt Schritt für Schritt
Jetzt wird’s praktisch! Wir bauen einen ganz einfachen, aber schicken und sicheren Kerzenständer aus einem einzigen Holzblock. Dafür brauchst du keine High-End-Maschinen.
Planung, Einkauf und Werkzeug
Eine kleine Skizze hilft ungemein. Für unser Beispiel nehmen wir einen Würfel aus Eichenholz mit 10 cm Kantenlänge. Das ist eine super sichere Basis und sieht modern aus. Plan für dieses Projekt mal ganz entspannt 2 bis 3 Stunden ein.

Deine Einkaufs- und Werkzeugliste:
- Material:
– Ein Holzklotz, z.B. Eiche (10x10x10 cm): Bekommst du im Holzfachhandel oder oft auch im Zuschnitt vom Baumarkt (rechne mit ca. 5-10 €).
– Eine Kerzentülle aus Metall: Gibt’s im Baumarkt oder Bastelladen für ca. 1-3 €.
– Etwas Holzöl oder -wachs (kleine Dose): ca. 8-15 €.
– Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (z.B. 80, 120, 180). - Werkzeuge:
– Eine Handsäge (eine Japansäge macht super saubere Schnitte).
– Winkel und Bleistift.
– Eine Bohrmaschine oder ein guter Akkuschrauber.
– Ein Forstnerbohrer, passend zum Durchmesser deiner Kerzentülle. Der kostet vielleicht 10-20 €, ist die Investition aber absolut wert! Er bohrt saubere Löcher mit flachem Grund, perfekt für die Tülle.
Die Anleitung für dein Unikat
- Holz vorbereiten: Check mit dem Winkel, ob dein Klotz wirklich rechtwinklig ist. Wenn nicht, säge die Seiten sauber nach. Das ist die Basis für ein professionelles Ergebnis.
- Kanten brechen: Scharfe Kanten sind unschön und stoßempfindlich. Fahr einfach ein paar Mal mit 120er Schleifpapier kräftig drüber. Das nennt man „Kanten brechen“ und fühlt sich gleich viel besser an.
- Bohrung anzeichnen: Finde die exakte Mitte, indem du auf der Oberseite mit dem Bleistift feine Linien von Ecke zu Ecke ziehst. Der Schnittpunkt ist dein Ziel.
- Das Loch bohren: Jetzt ist Konzentration gefragt. Bohre langsam und versuche, den Bohrer absolut senkrecht zu halten. Die Tiefe muss zur Tülle passen. Sie sollte am Ende bündig mit der Holzoberfläche abschließen.
Profi-Tipp: Miss die Höhe der Tülle und wickle ein Stück Malerkrepp in genau dieser Höhe um den Bohrer. So siehst du beim Bohren ganz genau, wann du stoppen musst. Lieber erstmal etwas flacher bohren und nachbessern! - Schleifen, schleifen, und… schleifen: Ja, das ist der mühsame Teil, aber hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Fang mit grobem 80er Papier an, um Sägespuren zu entfernen. Arbeite dich dann über 120er zu 180er (oder sogar 240er) Körnung hoch. Immer in Richtung der Maserung schleifen! Das Ergebnis ist eine seidenweiche Oberfläche.
- Die Oberfläche veredeln: Rohes Holz ist anfällig. Öl oder Wachs sind ideal. Sie schützen, lassen das Holz aber atmen und betonen die Maserung wunderschön (man sagt, sie „feuern“ das Holz an). Trag das Öl mit einem sauberen Lappen dünn auf, lass es 15-20 Minuten einziehen und reib dann alles, was überflüssig ist, GRÜNDLICH wieder ab. Das ist super wichtig! Diesen Vorgang kannst du 2-3 Mal wiederholen für den perfekten Schutz.
- Endmontage: Drück die Kerzentülle ins Loch. Sie sollte schön stramm sitzen. Wenn sie etwas wackelt, kann ein winziger Tropfen Kleber (z.B. Epoxidharz) helfen.

Was tun, wenn’s schiefgeht? (Keine Panik!)
Gerade am Anfang läuft nicht immer alles glatt. Das ist völlig normal! Hier ein kleiner Erste-Hilfe-Kasten:
- Hilfe, das Bohrloch ist schief! Kein Drama. Das ist handgemachter Charakter! Wenn es dich wirklich stört, kannst du versuchen, es mit einem minimal größeren Bohrer vorsichtig zu korrigieren. Oder du lässt es einfach so. Sieht eh keiner.
- Ups, eine Kante zu stark abgerundet. Auch kein Problem. Entweder du passt die anderen Kanten an den neuen „soften“ Look an oder du machst nur diese eine Ecke zu einem besonderen Merkmal. Perfektion ist langweilig.
- Das Öl ist fleckig geworden! Ein Klassiker. Das passiert, wenn man überschüssiges Öl nicht gründlich genug abreibt. Die Oberfläche wird dann klebrig und ungleichmäßig. Die Lösung: Lass es komplett trocknen, schleif die Oberfläche nochmal ganz fein an (z.B. mit 240er Papier) und trage eine neue, hauchdünne Schicht Öl auf, die du diesmal wirklich penibel abreibst.
Inspiration aus der Tradition (ganz ohne Jahreszahlen)
Man muss das Rad nicht neu erfinden. Es gibt faszinierende traditionelle Stile, die als Inspiration dienen können.

- Erzgebirgische Holzkunst: Die kunstvoll gedrechselten Kerzenhalter und Schwibbögen aus dieser Region haben eine lange Tradition, die aus dem Wunsch der Bergleute nach Licht in der Dunkelheit entstand. Hier wird oft mit weicheren Hölzern wie Linde gearbeitet, die sich gut schnitzen lassen.
- Alpine Rustikalität: In den Alpenregionen findet man oft wuchtige, urige Kerzenständer aus Zirbe oder Lärche. Manchmal ist es nur ein schön geformtes Stück Ast, das eine gerade Standfläche und eine Bohrung bekommt. Hier steht die Naturform im Mittelpunkt.
- Norddeutsche Schlichtheit: Im Norden sind die Designs oft klarer und funktionaler, geprägt von einer hanseatischen Mentalität. Kerzenhalter aus Eiche mit geraden Linien, manchmal kombiniert mit Metallelementen wie Messing.
Das Wichtigste zum Schluss: Deine Sicherheits-Checkliste
Ich kann es nicht oft genug sagen. Holz und offenes Feuer erfordern Respekt. Diese Regeln sind nicht verhandelbar.
- Lass brennende Kerzen NIEMALS allein. Nicht mal für eine Minute.
- Benutze IMMER eine Kerzentülle aus Metall. Immer.
- Sorg für einen bombenfesten Stand. Kein Kippeln, kein Wackeln.
- Halte Abstand zu Vorhängen, Servietten und allem, was brennen kann.
- Achtung, Lebensgefahr! Mit Öl oder Wachs getränkte Lappen können sich von selbst entzünden. Leg sie nach Gebrauch flach ausgebreitet an einem sicheren Ort im Freien zum Trocknen hin oder pack sie in ein luftdichtes Marmeladenglas. Niemals zerknüllt in den Mülleimer werfen! Das ist keine Übertreibung, so sind schon ganze Werkstätten abgebrannt.
Ein selbstgebauter Kerzenständer ist ein fantastisches Projekt. Wenn du mit Sorgfalt arbeitest, schaffst du ein sicheres und persönliches Stück, das dir ewig Freude macht. Und jedes Mal, wenn du die Kerze anzündest, spürst du diesen kleinen Handwerkerstolz. Ein Gefühl, das man nirgends kaufen kann.

Und jetzt bist du dran! Wenn du einen Kerzenständer baust, würde ich ihn unglaublich gerne sehen. Zeig ihn doch mal auf Social Media mit einem Hashtag wie #MeinHolzprojekt. Ich bin gespannt auf dein Werk!
Bildergalerie


Brandschutz-Upgrade: Ein absolutes Muss für jeden selbstgebauten Holzkerzenständer ist eine Kerzentülle aus Metall. Diese kleinen Einsätze werden in das gebohrte Loch eingelassen und verhindern, dass die heiße Kerze oder flüssiges Wachs direkten Kontakt zum Holz hat. Sie sorgen nicht nur für Sicherheit, sondern auch für einen professionellen Look und einen passgenauen Sitz der Kerze.

- Verleihen Sie Ihrem Holzstück eine samtige Haptik mit einem Hartwachs-Öl, wie dem Polyx-Öl von Osmo. Es feuert die Maserung an und schützt tiefenwirksam.
- Für einen seidenmatten, natürlichen Look eignet sich dänisches Öl (z.B. von Liberon), das tief ins Holz einzieht und aushärtet.
- Bevorzugen Sie eine rein natürliche Behandlung? Reines Tungöl oder Bienenwachsbalsam sind hervorragende, umweltfreundliche Alternativen.

Hygge ist nicht etwas, das man kauft. Es ist eine Atmosphäre, ein Gefühl der Geborgenheit, das oft durch einfache Dinge wie das warme Flackern einer Kerze in einem handgefertigten Halter entsteht.

Schließen Sie beim Schleifen für einen Moment die Augen und fühlen Sie die Holzoberfläche. Eichenholz fühlt sich unter den Fingern robust und körnig an, während Buchenholz eine fast seidige Glätte erreicht. Ahorn ist kühl und dicht, Zirbenholz hingegen verströmt auch nach Wochen noch seinen harzig-würzigen Duft. Die Wahl des Holzes ist nicht nur eine optische, sondern auch eine zutiefst sensorische Entscheidung.

Der perfekte Sitz für die Kerze – aber wie?
Vergessen Sie den normalen Spiralbohrer! Für ein sauberes, ausrissfreies und perfekt rundes Loch für die Kerze oder die Metalltülle ist ein Forstnerbohrer die erste Wahl jedes Tischlers. Er schneidet die Holzfasern am Rand sauber durch, bevor er das Material im Inneren abträgt. Das Ergebnis ist eine scharfkantige, flache Bohrung, in der die Kerze absolut gerade und sicher steht.

Finish mit Öl: Zieht tief ins Holz ein, betont die natürliche Maserung und Haptik (man „fühlt“ das Holz noch). Kratzer lassen sich leicht lokal ausbessern. Muss aber gelegentlich aufgefrischt werden.
Finish mit Wachs: Bildet eine schützende, leicht glänzende Schicht auf der Oberfläche. Fühlt sich samtig an und bietet einen gewissen Schutz vor Wasserflecken. Weniger widerstandsfähig als Öl.
Unsere Empfehlung: Für einen langlebigen, natürlichen Schutz zuerst ölen, dann nach dem Trocknen als letzte Schicht wachsen.

Der Charme von Altholz ist unübertroffen. Ein Kerzenständer aus einem Stück mit Geschichte erzählt eine ganz eigene Story. Wo fündig werden?
- Alte Eichenbalken aus Fachwerkhäusern (vom Baustoffrecycling)
- Buchenholz-Abschnitte einer ausrangierten Küchenarbeitsplatte
- Treibholz vom letzten Strandbesuch (gut durchtrocknen lassen!)
- Reste von alten Obstkisten (Achtung bei Stempeln wie „MB“, diese können behandelt sein)

Der Janka-Härtetest misst die Kraft, die benötigt wird, um eine Stahlkugel im Holz zu versenken. Eiche hat einen Wert von ca. 4.980 N, Kiefer nur ca. 2.500 N.
Was bedeutet das für Ihr Projekt? Ein Kerzenständer aus Eiche oder Esche widersteht Dellen und Kratzern im Alltag deutlich besser. Seine höhere Dichte sorgt zudem für mehr Eigengewicht und damit für einen stabileren, sichereren Stand auf dem Tisch – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

- Klare, einfache Formen ohne Schnörkel.
- Betonung der natürlichen Schönheit des Materials.
- Hohe Funktionalität und Langlebigkeit.
Das Geheimnis? Der skandinavische Design-Ansatz, der nicht nach Perfektion, sondern nach „Lagom“ – dem genau richtigen Maß – strebt. Ihr Kerzenständer braucht nicht kompliziert zu sein, um perfekt zu wirken.

Verleihen Sie Ihrem Kerzenständer eine ganz persönliche Note mit Brandmalerei (Pyrographie). Mit einem einfachen Brennkolben können Sie feine Linien, Muster, Initialen oder sogar kleine Motive in das Holz einbrennen. Besonders auf hellen Hölzern wie Ahorn, Birke oder Buche entsteht so ein wunderschöner, rustikaler Kontrast. Ein selbstgemachtes Geschenk wird so zu einem unverwechselbaren Unikat.

Hilfe, Wachs auf dem Holz! Was tun?
Keine Panik und nicht mit dem Messer kratzen! Legen Sie ein Stück Löschpapier oder eine Papiertüte auf den erkalteten Wachsfleck. Fahren Sie dann mit einem mäßig heißen Bügeleisen kurz darüber. Das Papier saugt das flüssig gewordene Wachs auf. Wiederholen Sie den Vorgang mit einer sauberen Stelle des Papiers, bis der Fleck verschwunden ist. Ein eventuell verbleibender Fettfleck zieht meist nach einiger Zeit von selbst ins Holz ein.

Ein typischer Anfängerfehler: Schleifen quer zur Maserung. Das erzeugt feine, aber sichtbare Kratzer, die besonders nach dem Ölen oder Lackieren unschön hervortreten. Führen Sie das Schleifpapier immer in Längsrichtung der Holzfasern, um eine makellos glatte Oberfläche zu erhalten. Beginnen Sie mit einer 80er-Körnung und arbeiten Sie sich bis zu einer 180er- oder sogar 240er-Körnung hoch.

Bienenwachskerzen sind die einzige Kerzenart, die bei der Verbrennung negative Ionen freisetzt. Diese binden Schadstoffe wie Staub, Pollen und Schimmelsporen in der Luft und können so zur Reinigung des Raumklimas beitragen.

Helle Hölzer sind zeitlos, doch der aktuelle Trend in der Inneneinrichtung geht klar zu dunklen, edlen Tönen. Sie strahlen Wärme, Tiefe und Luxus aus.
- Nussbaum: Der Klassiker mit seiner lebhaften, schokobraunen Farbe. Perfekt für einen Mid-Century-Look.
- Geräucherte Eiche: Durch ein spezielles Verfahren erhält Eichenholz eine tiefdunkle, fast schwarze Färbung, die sehr modern und edel wirkt.
- Wenge: Ein exotisches, fast schwarzes Holz mit markanter Porenstruktur für ein starkes Design-Statement.

Kann ich meinen Holzkerzenständer farbig gestalten?
Absolut! Für einen angesagten Shabby-Chic- oder Landhaus-Look eignet sich Kreidefarbe (z.B. von Annie Sloan oder Rust-Oleum) hervorragend. Sie haftet ohne aufwändiges Anschleifen und lässt sich nach dem Trocknen leicht an Kanten wieder abschleifen, um einen Vintage-Effekt zu erzielen. Wichtig: Den Bereich um das Kerzenloch aussparen oder mit einer feuerfesten Metalltülle sichern!

Baumarkt-Holz: Schnell verfügbar, oft schon auf Maß gehobelt. Meist beschränkt auf Standard-Sorten wie Fichte, Kiefer oder Buche. Ideal für die ersten Versuche.
Holz vom lokalen Sägewerk/Tischler: Deutlich größere Auswahl an Hölzern (z.B. Esche, Kirsche, Ahorn), oft auch besondere Stücke mit schöner Maserung oder Waldkante. Meist günstiger im Preis pro Kubikmeter und Sie unterstützen lokales Handwerk.
Für ein besonderes Projekt lohnt sich der Weg zum Fachmann immer.

Ein einzelner Kerzenständer ist schön, eine Gruppe wirkt wie eine bewusste Installation. Der Trick liegt in der Variation. Kombinieren Sie drei oder fünf Kerzenständer aus dem gleichen Holz, aber in unterschiedlichen Höhen und vielleicht sogar leicht abweichenden Durchmessern. Asymmetrisch auf einem Sideboard oder in der Mitte des Esstisches arrangiert, schaffen sie eine dynamische und besonders wohnliche Atmosphäre.

- Steht felsenfest, auch wenn man am Tisch wackelt.
- Wirkt optisch geerdet und hochwertig.
- Minimiert die Gefahr des Umkippens drastisch.
Das Geheimnis? Eine einfache Designregel: Der Durchmesser des Fußes sollte mindestens so groß sein wie die geplante Höhe des Kerzenständers. Diese Proportion sorgt für eine natürliche visuelle und physische Stabilität.

UV-Licht ist der größte Feind der Holzfarbe. Über Monate und Jahre hinweg hellt es dunkle Hölzer wie Nussbaum auf und lässt helle Hölzer wie Ahorn oder Kiefer vergilben und nachdunkeln.
Dieser natürliche Alterungsprozess ist Teil des Charmes von Holz. Ein Finish mit UV-Schutz, wie es manche Öle und Lacke bieten, kann diesen Prozess verlangsamen, aber nicht vollständig aufhalten. Platzieren Sie Ihr Werkstück also bewusst und freuen Sie sich auf seine lebendige Veränderung.

Wabi-Sabi ist die japanische Kunst, Schönheit in der Unvollkommenheit und Vergänglichkeit zu finden. Ein kleiner Riss im Holz, eine unregelmäßige Form – das sind keine Fehler, sondern Zeichen von Charakter und Geschichte.

Passen Sie Ihre Holzkerzenständer der Jahreszeit an!
- Herbst: Umwickeln Sie den Fuß locker mit einem Lederband und arrangieren Sie ihn mit Kastanien und Moos.
- Winter: Ein kleiner Zweig Tannengrün oder Eukalyptus, mit Juteschnur am Kerzenständer befestigt, sorgt für sofortige Weihnachtsstimmung.
- Frühling/Sommer: Stellen Sie ihn auf ein Tablett mit frischen Blüten oder Sand und Muscheln.
Achtung, hochentzündlich: Vermeiden Sie unbedingt Oberflächen wie Schellack oder Nitrolacke für einen Kerzenständer! Diese traditionellen Lacke sind zwar schön, aber extrem feuergefährlich. Eine heruntertropfende Wachsperle oder eine zu weit heruntergebrannte Kerze könnte eine Lackschicht entzünden. Bleiben Sie bei nicht-filmbildenden Ölen oder Wachsen, die ins Holz einziehen. Sicherheit hat immer Vorrang vor Ästhetik.




