Lila im Schlafzimmer? So wird’s ein Traum – und kein Albtraum!
Lila ist mehr als nur eine Farbe – es ist ein Gefühl, das Ihr Schlafzimmer in einen Traum verwandelt. Entdecken Sie die Magie!
Ein Schlafzimmer kann wie ein geheimnisvoller Garten voller Farben sein, in dem lila Blüten die Seele umarmen. Was wäre, wenn die Wände flüstern könnten? "Hier regiert die Kreativität!" – so könnte ein elegantes lila Schlafzimmer sprechen. Erinnern Sie sich an die Farben Ihrer Kindheit, die Sie zum Träumen brachten? Lassen Sie uns auf eine Reise gehen, bei der das Lila zum Hauptdarsteller wird und Ihre Fantasie entfesselt!
Lila im Schlafzimmer. Puh. Das ist eine Ansage, oder? Viele zucken da erst mal zurück. Zu dunkel, zu dominant, zu… gewagt. Aber ganz ehrlich? Wenn es richtig gemacht wird, gibt es kaum eine Farbe, die so viel Charakter und Gemütlichkeit ausstrahlt. Ich hab in meiner Laufbahn schon einige dieser Projekte umgesetzt, und die schönsten waren immer die, bei denen die Kunden sich was getraut haben.
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Ich erinnere mich an ein Schlafzimmer in einem alten Stadthaus, hohe Decken, Stuck, knarrende Dielen. Die Kundin wollte einen tiefen, satten Aubergine-Ton. Ihre Freunde haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. „Das wird eine Höhle!“, hieß es. Aber ich hab das Potenzial gesehen. Mit der richtigen Vorbereitung und einem guten Lichtkonzept wurde der Raum zu einer unfassbar edlen und ruhigen Oase. Ein echter Wow-Effekt.
Genau darum geht’s in diesem Artikel. Ich will euch mein Praxiswissen mitgeben, damit euer Projekt gelingt. Nicht als Verkäufer, sondern als Handwerker, der möchte, dass ihr am Ende stolz auf eure Wand seid. Wir klären, wie ihr den perfekten Ton findet, was handwerklich dahintersteckt und welche Fehler ihr unbedingt vermeiden solltet.

Den richtigen Ton treffen: Mehr als nur Farbe an der Wand
Bevor der Pinsel auch nur in die Nähe des Farbtopfes kommt, müssen wir über die Farbe selbst sprechen. Klingt theoretisch, ist aber die wichtigste Entscheidung im ganzen Prozess. Lila ist eine Mischung aus Rot und Blau – aus anregender Wärme und beruhigender Kühle. Genau das macht es so spannend.
Ein Lila mit hohem Rotanteil, so in Richtung Magenta, kann schnell zu energiegeladen für ein Schlafzimmer sein. Für einen Raum, in dem du zur Ruhe kommen willst, ist ein Ton mit mehr Blauanteil meist die bessere Wahl. Denkt an Lavendel, Flieder oder ein staubiges Veilchen mit einem leichten Grauanteil. Die wirken entspannend und sehr edel. Fragt im Fachhandel gezielt nach einem „blaustichigen“ oder „graustichigen“ Violett.
Dein größter Feind (und Freund): Das Licht
Glaub mir, der häufigste Fehler passiert schon vor dem Kauf. Eine Farbe sieht im Baumarkt unter Neonröhren komplett anders aus als bei dir zu Hause. Das Licht in deinem Raum verändert sich über den Tag. Morgens ist es kühl, abends warm und rötlich. Und deine Lampen am Abend machen auch wieder was ganz anderes daraus.

Deshalb mein absolut wichtigster Rat: Kauft kleine Probedosen! Das ist der bestinvestierte Euro eures Projekts. Streicht eine größere Fläche (mindestens 1×1 Meter) an zwei verschiedenen Wänden, am besten eine am Fenster und eine gegenüber. Und dann beobachtet die Farbe einen ganzen Tag lang. Wie sieht sie im Morgenlicht aus? Wie am Nachmittag? Und schaltet abends unbedingt eure Nachttischlampe an. Erst dann, wirklich erst dann, trefft ihr die finale Entscheidung.
Matt, seidenmatt, glänzend? Eine Frage des Stils (und der Nerven)
Ach ja, und dann ist da noch der Glanzgrad. Superwichtig!
- Matt: Sieht wahnsinnig edel und pudrig aus, schluckt das Licht und lässt dunkle Farben noch satter wirken. Aber Achtung: Matte Farbe ist empfindlich. Jeder Fettfinger, jede Schramme ist sofort sichtbar und lässt sich kaum entfernen. Eher was für Wände, die man nicht oft anfasst.
- Seidenmatt (oder seidenglänzend): Das ist der beste Kompromiss für die meisten Wohnräume. Die Oberfläche hat einen ganz leichten, dezenten Schimmer, ist aber deutlich robuster. Einen Fleck kann man hier auch mal vorsichtig mit einem feuchten Tuch abwischen. Für ein Schlafzimmer ist das meist die ideale Wahl.
Hochglänzende Farben würde ich im Schlafzimmer eher meiden, das wirkt schnell unruhig und verzeiht keine einzige Unebenheit in der Wand.

Die Vorbereitung: Wo aus Heimwerkern Profis werden
Jeder Azubi lernt bei mir als Erstes: Ein perfekter Anstrich entsteht nicht mit der Rolle, sondern mit dem Spachtel. 90 % des Erfolgs liegen in der Vorbereitung. Wenn ihr hier schludert, rettet euch auch die teuerste Farbe nicht. Im Gegenteil: Ein dunkler, matter Ton wie Lila betont jede Delle und jeden Riss gnadenlos.
Der schnelle Wand-Check
Bevor es losgeht, müsst ihr wissen, was eure Wand so draufhat. Macht diese drei schnellen Tests:
- Wischtest: Mit der flachen Hand über die Wand reiben. Bleibt weißer Staub an der Hand? Das ist kreidende Farbe. Die muss abgewaschen und grundiert werden.
- Kratztest: Mit einem Spachtel leicht über die Farbe kratzen. Blättert was ab? Dann muss alles Lose runter. Ja, das ist mühsam, aber es gibt keine Alternative.
- Klebebandtest: Ein Stück starkes Paketklebeband fest auf die Wand drücken und ruckartig abreißen. Bleiben Farbstücke kleben? Dann ist der Altanstrich nicht tragfähig.

Spachteln, Schleifen, Fühlen
Jedes Dübelloch muss sauber verspachtelt werden. Nutzt Fertigspachtel aus der Tube, das ist für Anfänger am einfachsten. Masse reindrücken, glatt ziehen. Weil Spachtel beim Trocknen etwas schrumpft, müsst ihr wahrscheinlich ein zweites Mal ganz fein drübergehen. Nach dem Trocknen mit feinem Schleifpapier (120er Körnung ist super) die Stelle so glatt schleifen, dass ihr mit geschlossenen Augen und der Hand keinen Übergang mehr fühlt. Genau dann ist es perfekt.
Grundieren: Der Schritt, den alle hassen, aber brauchen
Ich kann es nicht oft genug sagen: Grundiert die Wand! Ganz ehrlich, als junger Spund hab ich auch mal gedacht, Grundierung sei was für Feiglinge und überflüssig. Das Ergebnis war eine fleckige, scheckige Katastrophe an einer Kundenwand, die ich nie vergessen habe. Die hat mich eines Besseren belehrt.
Eine Grundierung sorgt dafür, dass die Wand die Farbe gleichmäßig aufnimmt und verhindert, dass gespachtelte Stellen später als dunkle Flecken durchscheinen. Kleiner Profi-Tipp: Wenn ihr einen sehr dunklen oder intensiven Farbton streichen wollt, lasst euch den Tiefgrund im Fachhandel in einem hellen Grau abtönen. Das verbessert die Deckkraft eurer teuren Farbe ungemein und ihr spart euch am Ende vielleicht sogar einen kompletten Anstrich.

Ab an die Wand: So gelingt der Anstrich ohne Streifen
So, jetzt aber! Mit dem richtigen Werkzeug und der richtigen Technik macht das Streichen richtig Spaß. Wer billig kauft, kauft hier zweimal – und ärgert sich grün und blau (oder eben lila).
Investiert in eine gute Polyamid-Farbrolle (ca. 18-25 cm breit), einen hochwertigen Pinsel für die Ecken und ein Abstreifgitter. Das kostet zusammen vielleicht 30 €, macht aber einen Riesenunterschied.
Und tut euch selbst einen Gefallen: Schraubt die Blenden von Steckdosen und Lichtschaltern ab! Erst die Sicherung rausnehmen, dann mit einem Spannungsprüfer checken, ob alles stromlos ist. Das dauert zwei Minuten und erspart euch eine halbe Stunde Gefummel mit Klebeband und unsaubere Kanten.
Gearbeitet wird immer „nass in nass“. Das heißt: Erst die Ecken einer Wand mit dem Pinsel vorstreichen und dann sofort, solange die Farbe noch feucht ist, die große Fläche mit der Rolle füllen. Rollt immer in überlappenden Bahnen von oben nach unten. Zum Schluss noch einmal ganz ohne Druck über die gesamte Bahn rollen, um eine gleichmäßige Struktur zu bekommen. Und dann: Finger weg und trocknen lassen! Ein tiefes Lila braucht fast immer zwei Anstriche. Lasst dem ersten aber genug Zeit (meist 4-6 Stunden), sonst löst ihr ihn mit der zweiten Schicht wieder an.

Zeitspar-Hack: Keine Lust, den Pinsel oder die Rolle zwischen den Anstrichen auszuwaschen? Wickelt sie einfach luftdicht in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So könnt ihr am nächsten Tag direkt weitermachen.
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
Ein hochwertiges Ergebnis hat seinen Preis. Seien wir realistisch. Für ein durchschnittliches Schlafzimmer von 15 qm (das sind etwa 40 qm Wandfläche) solltet ihr mit folgenden Materialkosten rechnen, wenn ihr es selbst macht:
- Abdeckmaterial & gutes Klebeband: ca. 35 €
- Spachtelmasse & Schleifpapier: ca. 10 €
- Grundierung (5 Liter): ca. 20-30 €
- Hochwertige Wandfarbe (10 Liter): ca. 80-150 €
- Gutes Werkzeug (falls noch nicht vorhanden): ca. 30 €
Summa summarum landet ihr also bei etwa 175 bis 255 €. Als grobe Faustformel für die Farbmenge könnt ihr mit etwa 1 Liter Farbe pro 7 qm Wand pro Anstrich rechnen. Für 40 qm braucht ihr für zwei Anstriche also gut 12 Liter. Messt aber lieber genau nach!

Wo ihr auf keinen Fall sparen solltet? Bei der Farbe selbst (Deckkraft Klasse 1 ist Pflicht!) und beim Malerkrepp. Billiges Klebeband führt zu Frust und unsauberen Kanten, versprochen.
Der Feinschliff: Lila richtig kombinieren
Eine lila Wand ist ein Statement, klar. Aber sie wirkt erst richtig, wenn der Rest des Raumes mitspielt. Hier ein paar Ideen:
- Holz: Helle, kühle Hölzer wie gekalkte Eiche schaffen einen modernen, skandinavischen Kontrast. Warme, rötliche Hölzer wie Nussbaum oder Kirsche wirken zusammen mit Lila sehr opulent und klassisch.
- Metalle: Glänzendes Messing oder Gold lässt Lila unglaublich edel und fast schon königlich wirken. Schwarzes, mattes Metall sorgt für einen kühlen, industriellen und modernen Look.
- Textilien: Samt in einer passenden Farbe oder einem tiefen Grün unterstreicht den luxuriösen Charakter. Leinen in Naturtönen oder hellem Grau bringt Lockerheit und eine natürliche Note rein.
Und die Decke? Die große Frage! Meistens ist es am besten, die Decke klassisch weiß zu lassen. Das hebt die Deckenhöhe optisch an und verhindert, dass der Raum drückend wirkt. Wenn ihr mutig seid, könnt ihr die Decke aber auch in einem ganz stark aufgehellten Ton des Wand-Lilas streichen. Das schafft eine sehr behagliche, höhlenartige Atmosphäre.

Ein letztes Wort: So ein Projekt braucht Zeit und Geduld, vor allem bei der Vorbereitung. Aber wenn ihr diese Schritte befolgt, schafft ihr ein Ergebnis, das weit über eine bloße Wandfarbe hinausgeht. Es ist ein Stück Handwerkskunst, auf das ihr jeden Abend, wenn ihr ins Bett geht, stolz sein könnt. Und das Gefühl ist unbezahlbar.
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Wussten Sie schon? Lila wird historisch mit Königtum, Luxus und Spiritualität in Verbindung gebracht. Der antike Farbstoff „Tyrian Purple“ war einst teurer als Gold, was der Farbe bis heute eine Aura des Besonderen und Edlen verleiht.

Ein tiefes Aubergine oder Pflaume entfaltet seine volle Wirkung erst mit den richtigen Partnern. Statt hartem Weiß oder Schwarz, probieren Sie es mit diesen Kombinationen für einen harmonischen Look:
- Salbeigrün: Wirkt natürlich und beruhigend, erdet das kräftige Lila.
- Senfgelb oder Ocker: Setzt einen warmen, lebendigen Akzent und sorgt für Spannung.
- Greige (Grau-Beige): Eine sanfte, neutrale Basis, die die Tiefe des Lilas elegant unterstreicht.
- Altrosa: Schafft einen weichen, fast tonalen Übergang und wirkt sehr romantisch.

Welche Farbtemperatur für meine Lampen?
Das ist entscheidend! Standard-LEDs mit „neutralweißem“ Licht (ca. 4.000 Kelvin) können ein warmes Lila kühl und ungemütlich wirken lassen. Greifen Sie für die Abendbeleuchtung im Schlafzimmer unbedingt zu „warmweißen“ Leuchtmitteln mit 2.700 bis 3.000 Kelvin. Sie haben einen höheren Rotanteil, der die wohnlichen, warmen Pigmente in Ihrer lila Wandfarbe hervorhebt und eine behagliche Atmosphäre schafft.

Textur ist der Schlüssel, um einer dunklen Farbe Leben einzuhauchen. Eine lila Wand schreit förmlich nach taktilen Gegenspielern. Stellen Sie sich einen schweren Samtvorhang vor, dessen Falten das Licht unterschiedlich einfangen. Oder grob gewebte Leinenbettwäsche, die eine lässige, natürliche Note einbringt. Auch ein hochfloriger Teppich oder ein Kissen aus Bouclé-Stoff verhindern, dass der Raum flach wirkt, und laden zum Anfassen und Wohlfühlen ein.

Der ultimative Test: Kaufen Sie niemals einen ganzen Eimer Farbe, ohne einen Probeanstrich gemacht zu haben! Malen Sie ein mindestens 50×50 cm großes Stück Pappe oder direkt einen Testfleck an die Wand. Beobachten Sie ihn zu verschiedenen Tageszeiten – im Morgenlicht, bei direkter Sonne und abends bei Kunstlicht. Nur so sehen Sie, wie Ihr Lila wirklich im Raum lebt.


Farbton-Spotlight: Nicht jedes Lila ist gleich. Wenn Sie eine edle, zeitlose und fast schon historische Tiefe suchen, schauen Sie sich die Nuance „Pelt“ von Farrow & Ball an. Sie ist ein sattes, fast schwärzliches Aubergine. Eine etwas zugänglichere, von der Natur inspirierte Alternative ist „Brassica“, ein staubiges Lavendel mit warmer Note. Für eine moderne, pudrige Variante ist „Poesie der Stille“ aus der Schöner Wohnen-Kollektion eine fantastische Wahl.

Matte Optik: Sehr edel, modern und kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand. Nachteil: empfindlicher gegenüber Fingerabdrücken und Kratzern.
Seidenglanz-Finish: Reflektiert etwas mehr Licht, was den Raum heller wirken lässt. Die Oberfläche ist robuster und leichter zu reinigen.
Für ein Schlafzimmer ist eine hochwertige, matte Dispersionsfarbe meist die erste Wahl für eine ruhige Atmosphäre. Achten Sie auf die Nassabriebklasse 1 oder 2 für bessere Haltbarkeit.

- Verleiht dem Raum eine unglaubliche Tiefe.
- Schafft ein Gefühl von Geborgenheit und Luxus.
- Lässt Kunstwerke und Möbel regelrecht leuchten.
Das Geheimnis? „Color Drenching“. Bei dieser Technik streichen Sie nicht nur die Wände, sondern auch die Fußleisten, Türrahmen und manchmal sogar die Decke im selben Lilaton. Das Ergebnis ist ein mutiger, aber extrem stimmiger Kokon-Effekt.

Sie lieben die Idee von Lila, aber eine ganze Wand ist Ihnen zu viel? Kein Problem! Die Farbe eignet sich perfekt für starke Akzente, die den Raum verwandeln, ohne ihn zu dominieren.
- Das Kopfteil: Ein gepolstertes Kopfteil aus lila Samt oder Leinen ist ein sofortiger Blickfang.
- Ein einzelnes Möbelstück: Ein alter Sessel oder eine Kommode, mit einem kräftigen Violett lackiert, wird zum Design-Statement.
- Textilien: Beginnen Sie mit Dekokissen, einem Plaid oder einem Teppich. So können Sie die Wirkung testen und leicht wieder verändern.

Kann ein dunkles Lila auch in einem kleinen Raum funktionieren?
Absolut, entgegen der landläufigen Meinung! Ein dunkler Farbton wie Pflaume oder Aubergine kann die Konturen des Raumes verschwimmen lassen und ihm dadurch eine ungeahnte Tiefe verleihen. Der Trick ist, die Farbe konsequent an mindestens einer, besser zwei oder drei Wänden einzusetzen. Helle Akzente durch Bettwäsche, einen Spiegel oder gezielte Beleuchtung verhindern dann, dass der Raum drückend wirkt.


„Digital Lavender“ wurde vom Trendforschungsinstitut WGSN zur Farbe des Jahres 2023 gekürt.
Dieser helle, digitale Lavendelton steht für Wohlbefinden, Gelassenheit und die zunehmende Verschmelzung unserer realen und digitalen Welt. Er ist eine frische, optimistische Variante des Themas und funktioniert wunderbar als sanfter, moderner Wandton, der nicht überfordert.

Häufigster Fehler: Der falsche Weißton für Decke und Leisten. Ein strahlendes Reinweiß (RAL 9010) kann neben einer tiefen, satten lila Wand oft hart und fast bläulich wirken. Das stört die Harmonie. Greifen Sie stattdessen zu einem leicht abgetönten, weicheren Weiß mit cremigen oder grauen Untertönen. Farbtöne wie „Wimborne White“ von Farrow & Ball oder „Alpinaweiß Seidenmatt“ sind oft die bessere, weil wärmere Ergänzung.

Der Kontrast zwischen dem satten, tiefen Lila und der lebendigen Frische von Grün ist einfach unschlagbar. Platzieren Sie Zimmerpflanzen mit interessantem Laub vor Ihrer lila Wand. Eine Geigenfeige, eine Monstera mit ihren großen Blättern oder hängender Efeu schaffen eine dynamische, fast schon tropische Atmosphäre und bringen die Wandfarbe erst richtig zum Leuchten.

Wichtiger Punkt: Eine hochwertige Grundierung ist bei dunklen Farben kein „Kann“, sondern ein „Muss“. Ein einfacher weißer Voranstrich reicht oft nicht. Verwenden Sie einen getönten Haftgrund im passenden Grau- oder Rotton. Er sorgt dafür, dass der teure lila Endanstrich perfekt deckt – oft schon nach dem ersten Mal – und die Farbe am Ende genau so intensiv und tief wirkt, wie auf der Farbkarte versprochen.

Lila muss nicht immer opulent und dramatisch sein. In Kombination mit hellen Hölzern wie Eiche oder Birke, Rattan-Möbeln und Makramee-Wandbehängen entsteht ein entspannter, warmer Boho-Look. Ein staubiger Fliederton oder ein erdiges Malve an der Wand schafft hier die perfekte, unkonventionelle Basis für einen individuellen und gemütlichen Rückzugsort.


- Schafft sofort eine gemütliche, in sich geschlossene Zone.
- Kann ein großes Zimmer optisch strukturieren.
- Verankert das Bett als zentralen Punkt im Raum.
Die Lösung? Ein großer Teppich. Ein Modell in einer Komplementärfarbe oder mit einem Muster, das Ihr Lila aufgreift, kann den gesamten Look zusammenhalten. Achten Sie darauf, dass der Teppich groß genug ist und mindestens die vorderen Bettfüße darauf Platz finden.

Wie pflege ich eine dunkle, matte Wand?
Matte Wände sind schön, aber sensibel. Leichte Staubablagerungen entfernen Sie am besten trocken mit einem weichen Staubwedel oder dem Bürstenaufsatz des Staubsaugers. Bei kleinen Flecken tupfen Sie vorsichtig mit einem leicht feuchten, sauberen Mikrofasertuch. Wichtig: Niemals fest reiben! Das poliert die matten Pigmente und hinterlässt unschöne, glänzende Stellen.

„Lila ist der ultimative Chamäleon-Farbton. Mit Gold wird es zur Königin, mit Grau zum Philosophen und mit Grün zum Gärtner.“
Dieses Zitat eines Innenarchitekten bringt es auf den Punkt: Kaum eine andere Farbe lässt sich durch ihre Begleiter so stark in ihrer Wirkung verändern. Experimentieren Sie mit Akzenten, um die Facette Ihres Lilas zu entdecken, die am besten zu Ihnen passt.

Besonders im Kinderzimmer ist Lila eine Farbe, die mitwächst. Statt eines süßlichen Baby-Flieders, wählen Sie lieber einen komplexeren, staubigeren Ton wie Malve oder Heidekraut. Diese Farben wirken auch im Jugendalter noch cool und modern und lassen sich später leicht mit erwachseneren Möbeln und Accessoires kombinieren. Eine nachhaltige Wahl, die viele Jahre Freude bereitet.

Metallische Akzente sind die perfekten Partner für Lila. Sie reflektieren Licht und setzen glamouröse Glanzpunkte.
- Gold oder Messing: Die wärmste und luxuriöseste Kombination. Ideal für Lampen, Bilderrahmen oder Griffe.
- Kupfer: Bringt eine moderne, rötliche Wärme ins Spiel, die besonders gut zu blaustichigen Lilatönen passt.
- Chrom oder Silber: Wirkt kühl, elegant und sehr modern. Perfekt für einen minimalistischen oder futuristischen Look.


Vorhang auf für Lila: Ein langer, bodentiefer Vorhang aus einem satten Violett kann einem neutralen Raum sofort Dramatik und Eleganz verleihen, ohne dass Sie zum Pinsel greifen müssen.
Lila Träume: Hochwertige Bettwäsche in einem sanften Lavendel- oder kräftigen Pflaumenton ist der einfachste Weg, die Farbe ins Schlafzimmer zu integrieren und ihre beruhigende Wirkung zu testen.
Unser Tipp: Beginnen Sie mit den Textilien. Sie sind eine geringere Investition und lassen sich leichter austauschen als ein Wand-Anstrich.

- Erlaubt kühne Muster, die von Hand kaum malbar wären.
- Lässt sich bei einem Umzug oder Stilwechsel wieder entfernen.
- Ideal für Mietwohnungen.
Das Geheimnis? Eine hochwertige Vlies- oder sogar selbstklebende Tapete. Marken wie Graham & Brown oder das schwedische Label Boråstapeter bieten atemberaubende Designs mit floralen oder grafischen Mustern in allen erdenklichen Lilatönen.

Eine monochrome Farbgestaltung, also die Kombination verschiedener Abstufungen desselben Farbtons, wirkt besonders raffiniert. Streichen Sie die Wand in einem mittleren Heidekraut-Ton, wählen Sie für die Vorhänge ein tiefes Aubergine und für die Dekokissen ein zartes Flieder. Das Ergebnis ist ein vielschichtiger, aber extrem ruhiger und harmonischer Look, der Tiefe und Interesse erzeugt.

Laut einer britischen Umfrage unter 2.000 Haushalten schlafen Menschen in lila dekorierten Schlafzimmern im Durchschnitt nur 5 Stunden und 56 Minuten pro Nacht.
Das klingt erstmal alarmierend. Der Grund ist aber oft nicht das Lila selbst, sondern ein zu energiereicher, rotstichiger Ton (wie Magenta). Ein blaustichiges, gedämpftes Lavendel oder Veilchen hingegen hat eine nachweislich beruhigende Wirkung, die dem blauen Himmel in der Dämmerung ähnelt und den Schlaf fördern kann. Die Wahl der richtigen Nuance ist also alles!
Wichtiger Punkt: Denken Sie über die Wand hinaus! Ein lila Teppich kann den gesamten Raum erden. Ein heller Holzboden reflektiert viel Licht und lässt die Farbe intensiver wirken. Ein dunkler Holzboden hingegen absorbiert Licht und sorgt für eine noch gemütlichere, höhlenartigere Atmosphäre. Der Boden ist die fünfte Wand und spielt eine entscheidende Rolle für die Gesamtwirkung.




