Uhren-Geheimnisse vom Profi: Woran du echten Wert erkennst (und nicht nur den Preis)
Uhren sind mehr als nur Zeitmesser – sie sind Statements. Entdecken Sie 53 einzigartige Modelle, die Stil und Persönlichkeit vereinen!
„Die Zeit ist ein Illusionist, der jeden Moment in ein Kunstwerk verwandelt.“ So könnte ein Zeitreisender die Armbanduhr beschreiben, die nicht nur die Stunden zählt, sondern auch Geschichten erzählt. In einer Welt voller Möglichkeiten kann die Wahl der passenden Armbanduhr zur aufregendsten Herausforderung werden. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Uhren, wo jedes Design ein neues Kapitel aufschlägt!
Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt sehe ich tagtäglich, wie unterschiedlich Menschen ihre Uhren sehen. Da kommt jemand mit einer brandneuen, teuer aussehenden Uhr, aber wenn ich sie öffne, sehe ich ein billiges Plastikwerk. Kurz darauf legt mir jemand ein altes Erbstück auf den Tisch – von außen unscheinbar, aber im Inneren tickt ein echtes Meisterwerk der Feinmechanik. Beide wollen wissen: „Was ist sie wert?“ Und ganz ehrlich, meine Antwort ist selten die, die sie erwarten.
Inhaltsverzeichnis
Der wahre Wert einer Uhr steht nämlich nicht auf dem Preisschild. Er versteckt sich in der Mechanik, in den Materialien und in einer Handwerkskunst, die man erst auf den zweiten Blick – oder eben unter der Lupe – erkennt. Ich bin seit über 30 Jahren im Geschäft, hab unzählige Zeitmesser repariert und restauriert. Lass uns mal gemeinsam hinter das Zifferblatt schauen. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt.
Das Herzstück: Was im Inneren deiner Uhr tickt
Alles fängt beim Uhrwerk an. Das ist der Motor, das Herz. Hier entscheidet sich, ob du Schrott oder einen Schatz am Handgelenk trägst. Grob gesagt gibt es da zwei Welten: Quarz und Mechanik.

Eine Quarzuhr läuft mit Batterie. Ein kleiner Quarzkristall schwingt super schnell und präzise, eine simple Elektronik zählt mit und bewegt die Zeiger. Das ist genau, günstig und braucht kaum Wartung – außer einem Batteriewechsel alle paar Jahre, der dich beim Uhrmacher vielleicht 10 bis 20 Euro kostet. Geht das Werk kaputt, wird es meist komplett getauscht. Praktisch, aber irgendwie seelenlos, findest du nicht?
Eine mechanische Uhr ist da eine ganz andere Hausnummer. Ein kleines, autarkes Wunderwerk ohne Batterie und Elektronik. Die Energie kommt aus einer Feder, die du per Hand oder durch die Bewegung deines Arms aufziehst. Ein komplexes System aus Zahnrädern gibt diese Kraft kontrolliert frei. Dieses leise, rhythmische Ticken? Das ist das Geräusch purer Mechanik bei der Arbeit. Eine gut gebaute mechanische Uhr kann Generationen überdauern, denn man kann sie immer wieder reparieren. Das ist Nachhaltigkeit am Handgelenk!
Manufakturwerk vs. Standard-Arbeitstier: Was ist besser?
Du hörst sicher oft den Begriff „Manufakturwerk“. Das klingt super exklusiv, weil die Marke das Werk komplett selbst entwickelt und gebaut hat. Das ist auch eine enorme Leistung! Aber Achtung: Das ist keine automatische Garantie für überlegene Qualität. Ich hatte schon schlecht konstruierte Manufakturwerke auf dem Tisch, die eine absolute Qual zu warten waren.

Dem gegenüber stehen bewährte Standardwerke, oft von großen Schweizer Spezialisten gefertigt. Das sind die echten Arbeitstiere, die millionenfach in Uhren ticken. Sie sind robust, super zuverlässig und jeder gute Uhrmacher kennt sie in- und auswendig. Ersatzteile? Kein Problem. Viele renommierte Marken kaufen diese „Traktoren“, veredeln sie aber noch. Sie tauschen Teile, polieren Oberflächen und regulieren das Werk auf höchste Genauigkeit. Oft ist so ein optimiertes Standardwerk die klügere und servicefreundlichere Wahl als ein mittelmäßiges Manufakturkaliber.
Die Kunst der Veredelung: Mehr als nur Bling-Bling
Wenn du durch einen Glasboden auf ein schönes Uhrwerk schaust, siehst du oft feine Streifenschliffe, kreisförmige Muster (Perlage) oder polierte Kanten an den Bauteilen. Das ist weit mehr als nur Dekoration. Früher hatten diese Verzierungen einen praktischen Zweck: Auf glatten Flächen konnte man Schmutz besser erkennen, und die Schliffe fingen kleinste Partikel auf, bevor sie ins empfindliche Räderwerk gelangten. Polierte Kanten waren zudem widerstandsfähiger gegen Rost.
Heute ist das vor allem ein Zeichen für den Grad der Handarbeit. Eine von Hand polierte Schraube oder eine perfekt abgeschrägte Kante (man nennt das „Anglieren“) erfordert unglaublich viel Zeit und Geschick. Genau das ist oft der Unterschied zwischen einer Uhr für 500 Euro und einer für 5.000 Euro.

Die Rüstung: Was deine Uhr schützt
Das beste Werk nützt nichts, wenn es nicht gut geschützt ist. Hier kommen Gehäuse und Glas ins Spiel.
Stahl, Titan oder Keramik? Eine Frage des Gefühls
Die meisten Gehäuse bestehen aus Edelstahl, meistens der Sorte 316L, auch Chirurgenstahl genannt. Super robust und alltagstauglich. Manche Luxusmarken setzen auf eine noch beständigere Stahllegierung, die aber in der Verarbeitung deutlich teurer ist. Im Alltag wirst du den Unterschied kaum merken.
- Edelstahl hat diese kühle, satte Schwere am Handgelenk, die viele als sehr wertig empfinden.
- Titan ist eine spannende Alternative. Es ist rund 40 % leichter, fühlt sich fast warm auf der Haut an und ist hypoallergen – perfekt, wenn du auf Nickel im Stahl reagierst. Der Nachteil: Unbehandeltes Titan ist weicher und verkratzt leichter.
- Keramik ist das Hightech-Material. Extrem kratzfest, eine Keramikuhr sieht oft nach Jahren noch aus wie am ersten Tag. Aber Vorsicht! Das Material ist spröde. Ein harter Sturz auf den Fliesenboden im Bad kann das Gehäuse brechen lassen – und das ist dann ein Totalschaden.

Das Fenster zur Zeit: Welches Glas darf es sein?
Beim Uhrenglas gibt es drei Kandidaten:
Plexiglas (Hesalit): Ein Kunststoff. Sein riesiger Vorteil ist, dass es extrem bruchsicher ist und nicht splittert. Dafür verkratzt es aber sehr leicht. Kleiner Tipp: Leichte Kratzer kannst du mit einer speziellen Politurpaste wie Polywatch, die du für ’nen Fünfer online bekommst, in wenigen Minuten selbst rauspolieren!
Mineralglas: Im Grunde wie Fensterglas, nur gehärtet. Es ist deutlich kratzfester als Plexi, aber wenn mal ein tiefer Kratzer drin ist, bleibt er da. Bei einem harten Stoß kann es splittern.
Saphirglas: Heute der Goldstandard für hochwertige Uhren. Ein synthetischer Kristall, der extrem hart und kratzfest ist. Eigentlich kann nur ein Diamant ihm was anhaben. Klingt perfekt, oder? Fast. Saphirglas ist spröder und kann bei einem direkten, heftigen Schlag zerbrechen. Außerdem spiegelt es stark, weshalb gute Gläser eine Antireflexbeschichtung haben sollten.
Vorsicht, Falle! Was „wasserdicht“ wirklich bedeutet
Auf fast jeder Uhr steht was zur Wasserdichtigkeit: 30 m, 50 m, 100 m. Diese Angabe ist wahrscheinlich das größte Missverständnis der Uhrenwelt. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viele „Aquarien am Handgelenk“ ich schon auf dem Tisch hatte, weil der Besitzer dachte, seine „50 m“ Uhr wäre zum Schwimmen geeignet.

Ganz ehrlich, vergiss die Meter-Angabe. Sie bezieht sich auf einen statischen Druck im Labor. Im echten Leben zählt nur diese Faustregel:
- 3 bar (30 m): Händewaschen, Regen. Mehr nicht. Auf keinen Fall duschen!
- 5 bar (50 m): Duschen ist okay. Baden auch. Aber Schwimmen? Lieber nicht. Ein Sprung vom Beckenrand erzeugt einen Druck, der viel höher ist.
- 10 bar (100 m): Jetzt wird’s interessant. Damit kannst du schwimmen und schnorcheln gehen.
- 20 bar (200 m) und mehr: Das sind waschechte Taucheruhren, gebaut für den harten Einsatz unter Wasser.
Ach ja, und diese Wasserdichtigkeit wird durch Gummidichtungen erreicht. Die altern, werden spröde und müssen regelmäßig (am besten jährlich) geprüft werden. Nach jedem Öffnen der Uhr, auch nur für einen Batteriewechsel, ist ein professioneller Dichtigkeitstest absolute Pflicht! Das ist der häufigste Grund für Wasserschäden.
Oft übersehen: Armband und Schließe
Ein klapperndes, haareziependes Armband kann die beste Uhr ruinieren. Günstige Metallbänder haben oft gefaltete Blechglieder. Hochwertige Bänder erkennst du an massiven Gliedern, die sich geschmeidig anfühlen. Das Gleiche gilt für die Schließe: eine simple Blechschließe verbiegt sich, eine aus dem Vollen gefräste Schließe schließt mit einem satten „Klick“ und hält ewig. Ein Pro-Tipp: Achte auf eine Feinverstellung in der Schließe. Im Sommer, wenn das Handgelenk leicht anschwillt, ist das Gold wert.

Warum eine Uhr 500 € und eine andere 10.000 € kostet
Es ist die Summe all dieser Details. Und ja, eine gute mechanische Uhr braucht Pflege. Alle 5 bis 8 Jahre sollte sie zur Revision. Dabei wird sie komplett zerlegt, gereinigt, geölt und neu justiert. Das ist aufwendig. Rechne für ein einfaches Dreizeiger-Werk mal so mit 250 bis 450 Euro. Bei einem Chronographen mit Stoppfunktion geht’s schnell auf 600 bis 900 Euro hoch. Das klingt viel, aber es ist die Investition in ein Stück Technik, das dich ein Leben lang begleiten kann.
Kleiner Exkurs: Der Gebrauchtmarkt
Für den Einstieg kann der Gebrauchtmarkt super sein! Du bekommst oft mehr Uhr für dein Geld. Aber sei vorsichtig. Es gibt Fälschungen und Uhren mit versteckten Mängeln. Achte darauf, ob Papiere und die originale Box dabei sind und, ganz wichtig, ob es eine Service-Historie gibt. Ein Kauf bei einem seriösen Händler mit Gewährleistung ist für Anfänger oft die sicherere Wahl als ein Privatkauf.

Worauf du beim Kauf wirklich achten solltest
Lass dich nicht von großen Namen und schickem Marketing blenden. Wenn du im Laden stehst oder online schaust, achte auf die harten Fakten. Frag dich: Hat die Uhr Saphirglas? Fass das Armband an – klappert es oder fühlt es sich massiv und wertig an? Probier die Schließe aus – macht sie einen satten Eindruck? Bei einer Uhr, die mehr als nur Spritzwasser aushalten soll: Ist die Krone verschraubt? Und welches Werk tickt darin? Ein bewährtes Automatikwerk von einem der großen Schweizer oder japanischen Spezialisten ist für den Anfang immer eine sichere Bank. So findest du schon für unter 1.000 Euro eine fantastische Uhr für die Ewigkeit.
Die 3 goldenen Regeln für den Alltag
- Vermeide Magnetismus: Halte deine mechanische Uhr von starken Magneten fern (Lautsprecher, Tablet-Hüllen, etc.). Wenn sie plötzlich stark vor- oder nachgeht, ist sie wahrscheinlich magnetisiert. Keine Panik, das kann jeder Uhrmacher in Sekunden beheben.
- Verschraube die Krone: Immer! Nach jedem Stellen der Zeit, dreh die Krone wieder fest zu. Nur so ist sie wirklich dicht.
- Reinige sie richtig: Eine wasserdichte Uhr mit Stahlband kannst du super reinigen. Erstens, und das ist das Allerwichtigste: Krone zudrehen! Zweitens, nimm eine alte, weiche Zahnbürste, lauwarmes Wasser und einen Tropfen Spüli und schrubbe Gehäuse und Band sanft ab. Gut abspülen, abtrocknen, fertig.
Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in meine Welt hat dir geholfen. Eine gute Uhr ist so viel mehr als nur ein Zeitmesser. Sie ist ein faszinierendes Stück Mechanik in unserer digitalen Welt. Und wenn du die richtige für dich findest, erzählt sie ihre Geschichte ein ganzes Leben lang.

Bildergalerie


Saphirglas: Nahezu unzerkratzbar und oft an einem leichten bläulichen Schimmer durch die Antireflex-Beschichtung zu erkennen. Der Standard für hochwertige Uhren.
Mineralglas: Deutlich anfälliger für Kratzer, aber auch günstiger zu ersetzen. Oft in Uhren des unteren bis mittleren Preissegments zu finden.
Ein kleiner Tipp: Versuchen Sie, einen Wassertropfen auf das Glas zu geben. Auf Saphirglas bleibt er dank der hohen Oberflächenspannung eher als kompakter Tropfen stehen, auf Mineralglas verläuft er leichter.


Der sanft gleitende Sekundenzeiger einer mechanischen Uhr ist kein reines Designmerkmal. Er ist der sichtbare Puls einer komplexen, lebendigen Mikromaschine am Handgelenk.


Sie stehen vor einer gebrauchten Uhr? Achten Sie auf diese Details:
- Die Krone: Lässt sie sich leicht ziehen und drehen? Spüren Sie beim Aufziehen einen sanften, gleichmäßigen Widerstand?
- Die Datumsschaltung: Schaltet das Datum exakt um Mitternacht (oder kurz danach)? Ein „schleichender“ Datumswechsel über Stunden ist oft ein Zeichen für ein simpleres Werk.
- Die Zeiger: Sind sie perfekt ausgerichtet? Wenn der Minutenzeiger auf der 12 steht, sollte der Stundenzeiger exakt auf der Stunde stehen.


Was bedeutet „wasserdicht bis 30 Meter“ wirklich?
Vorsicht, das ist eine der größten Fallen! Diese Angabe ist ein reiner Laborwert, der unter statischem Druck ermittelt wird. „30M“ oder „3 bar“ bedeutet lediglich, dass die Uhr spritzwassergeschützt ist, etwa beim Händewaschen. Zum Duschen sollte sie mindestens „50M“, zum Schwimmen „100M“ und zum Tauchen „200M“ (oder mehr) aufweisen. Alles andere ist ein Risiko für das Uhrwerk.


Wichtiger Punkt: Das „Arbeitstier“ ETA 2824-2. Dieses Schweizer Uhrwerk ist kein Manufakturkaliber, aber eine Legende. Es treibt seit Jahrzehnten unzählige Uhren von Marken wie Tissot, Hamilton oder Oris an. Es ist zuverlässig, präzise und jeder gute Uhrmacher kann es warten. Ein solches Werk in einer Uhr ist oft ein Zeichen für ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis und Langlebigkeit.


- Leichter als Stahl und dadurch sehr angenehm zu tragen.
- Hypoallergen und somit ideal für empfindliche Haut.
- Extrem korrosionsbeständig, auch gegen Salzwasser.
Das Geheimnis? Titan. Marken wie Tudor mit der Pelagos oder Certina in der DS Action-Reihe zeigen eindrucksvoll die Vorteile dieses Hightech-Materials, das der Uhr einen modernen, matten Look verleiht.

Hinter dem Begriff „Microbrand“ verbergen sich kleine, unabhängige Uhrenmarken, die oft von echten Enthusiasten gegründet wurden. Anstatt auf riesige Marketingbudgets setzen sie auf hochwertige Komponenten, kreative Designs und den direkten Draht zur Community. Marken wie Baltic (Vintage-Flair), Zelos (robuste Taucheruhren) oder Furlan Marri (elegante Chronographen) bieten oft eine Verarbeitungsqualität, die man sonst nur in deutlich höheren Preisklassen findet. Eine fantastische Möglichkeit, eine besondere Uhr mit Charakter zu entdecken.


Allein das Uhrwerk eines Patek Philippe Grande Complication kann aus über 1.300 Einzelteilen bestehen.
Diese Zahl verdeutlicht die unfassbare Komplexität, die in der Haute Horlogerie steckt. Jedes einzelne Teil – ob Hebel, Feder oder winziges Zahnrad – muss perfekt gefertigt und von Hand justiert werden, damit die Uhr nicht nur die Zeit anzeigt, sondern auch Komplikationen wie einen ewigen Kalender oder eine Minutenrepetition meistert.


Lohnt sich eine Vintage-Uhr als Einstieg in die Welt der Mechanik?
Absolut, aber mit Bedacht! Eine gut erhaltene Vintage-Uhr von Marken wie Omega, Longines oder Tissot aus den 60er- oder 70er-Jahren bietet zeitloses Design und bewährte Technik für oft überschaubares Geld. Wichtig ist jedoch, den Zustand genau zu prüfen. Rechnen Sie immer das Budget für eine professionelle Revision (ca. 250-500 Euro) mit ein, falls der letzte Service lange her ist. So haben Sie einen zuverlässigen und stilvollen Begleiter mit Geschichte.


Die Finissierung – also die Veredelung von Gehäuse und Werk – ist ein klares Qualitätsmerkmal. Ein Wechselspiel aus polierten und satinierten (gebürsteten) Flächen an einem Uhrengehäuse ist kein Zufall. Es bricht das Licht auf interessante Weise und verleiht der Uhr optische Tiefe und Spannung. Eine saubere, scharfe Kante zwischen einer polierten und einer satinierten Fläche zeugt von hohem fertigungstechnischem Aufwand.


Der einfachste Weg, den Look Ihrer Uhr komplett zu verändern? Ein neues Armband! Es ist wie ein neues Paar Schuhe für Ihr Handgelenk. Ein sportlicher Diver wirkt an einem eleganten Lederband plötzlich viel formeller. Eine schlichte Dresswatch bekommt an einem farbigen NATO-Band einen lässigen Sommer-Vibe. Werkzeug zum Bandwechsel ist günstig und der Tausch dauert nur wenige Minuten. Experimentieren Sie!


„Die Bitterkeit schlechter Qualität währt noch lange, nachdem die Süße des niedrigen Preises längst verflogen ist.“ – Benjamin Franklin

Das Zifferblatt ist das Gesicht der Uhr. Besonders aufwendig ist das „Guillochieren“: Hier werden mit einer traditionellen, handgeführten Maschine feine, sich wiederholende Muster in das Metall graviert. Dieses Handwerk, das Marken wie Breguet perfektioniert haben, erzeugt ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten, das ein einfach bedrucktes Zifferblatt niemals erreichen kann.


Ein fataler Fehler: Eine Vintage-Uhr zu stark polieren zu lassen. Klingt paradox, aber die scharfen Kanten und die ursprüngliche Form des Gehäuses sind ein entscheidender Teil ihres Charakters und Wertes. Jede Politur trägt Material ab und kann eine Uhr „rundlutschen“, wodurch sie an Authentizität und Sammlerwert verliert. Leichte Tragespuren, die „Patina“, erzählen die Geschichte einer Uhr und sollten oft lieber erhalten bleiben.


Kennen Sie den Bauhaus-Stil bei Uhren? Er folgt dem Prinzip „Form folgt Funktion“.
- Klare, aufgeräumte Zifferblätter
- Schlichte, gut lesbare Typografie
- Verzicht auf jegliche überflüssige Verzierung
Das Ergebnis? Zeitlose Eleganz und maximale Lesbarkeit. Ikonen dieses Stils sind die Uhren von Junghans, entworfen von Max Bill, oder die klaren Designs von Nomos Glashütte. Sie beweisen, dass wahrer Luxus oft in der Reduktion liegt.


Was genau ist ein Chronograph?
Einfach gesagt: eine Uhr mit Stoppuhr-Funktion. Die Drücker am Gehäuserand dienen zum Starten, Stoppen und Zurücksetzen des zentralen Sekundenzeigers und der kleinen Hilfszifferblätter (Totalisatoren), die die gemessenen Minuten und Stunden zählen. Das Herzstück ist ein extrem komplexes mechanisches Kaliber. Berühmte Chronographenwerke sind das Valjoux 7750 oder das El Primero von Zenith.


Laut dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) bedeutet „Swiss Made“, dass mindestens 60% der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen müssen.
Das bedeutet auch: Das Uhrwerk muss schweizerisch sein, in der Schweiz eingeschalt (ins Gehäuse eingesetzt) und vom Hersteller in der Schweiz endkontrolliert werden. Es ist also ein starkes, aber kein alleiniges Qualitätsmerkmal. Eine Uhr aus Japan (wie Grand Seiko) oder Deutschland (wie A. Lange & Söhne) kann qualitativ weit darüber liegen.


Das leise Versprechen: Eine mechanische Uhr ist für die Ewigkeit gebaut, aber nicht ohne Pflege. Stellen Sie sich einen Automotor vor, der 24/7 läuft. Die Öle im Uhrwerk altern und verharzen. Eine professionelle Revision alle 5 bis 7 Jahre ist daher entscheidend, um den Verschleiß gering zu halten und die Präzision zu sichern. Diese Investition schützt den wahren Wert Ihrer Uhr und sichert ihre Funktion für die nächste Generation.

- Exzellente Stoßsicherung für den Alltag
- Hohe Ganggenauigkeit nach Justierung
- Jahrzehntelang bewährte und robuste Architektur
Das sind die Stärken von Uhrwerken von Sellita (z.B. das SW200-1). Sie sind im Grunde Klone der bewährten ETA-Werke, deren Patente abgelaufen sind, und gelten heute als absolut ebenbürtige Alternative. Viele renommierte Marken verbauen sie als zuverlässigen Antrieb ihrer Uhren.


Die japanische Uhrmacherkunst, insbesondere bei Marken wie Grand Seiko, ist von einer eigenen Philosophie geprägt. Ein Beispiel ist die „Zaratsu“-Politur. Dabei werden die Gehäuse von Hand an einer rotierenden Zinnplatte poliert, um perfekt spiegelnde, verzerrungsfreie Oberflächen zu erzeugen. Das Ergebnis ist ein unvergleichliches Lichtspiel und eine Schärfe der Gehäusekanten, die maschinell kaum zu erreichen ist. Es ist der Respekt vor dem Detail, der hier den Wert ausmacht.


Alligatorleder: Gilt als die luxuriöseste Option. Erkennbar am rechteckigen, narbigen Muster. Sehr haltbar, aber auch am teuersten.
Kalbsleder: Ein vielseitiger Klassiker. Es ist weich, in vielen Farben und Prägungen (z.B. Kroko-Optik) erhältlich und bietet einen hohen Tragekomfort zu einem moderaten Preis.
Die Wahl des Leders hat einen enormen Einfluss auf den Charakter der Uhr – von rau und sportlich bis hin zu hoch elegant.


Eine Automatikuhr zieht sich durch die Bewegung Ihres Arms selbst auf. Wenn Sie sie aber länger nicht getragen haben und sie stehen geblieben ist, geben Sie ihr Starthilfe:
- Schrauben Sie die Krone auf (falls verschraubt).
- Drehen Sie die Krone in Aufzugsrichtung (meist im Uhrzeigersinn) etwa 20-30 Mal sanft.
- Stellen Sie Zeit und Datum ein und tragen Sie die Uhr. Der Rest erledigt sich von selbst.
Ein Überziehen ist bei modernen Automatikwerken durch eine Rutschkupplung unmöglich.


Was bedeutet „PVD-Beschichtung“?
„Physical Vapour Deposition“ (Physikalische Gasphasenabscheidung) ist ein Hightech-Verfahren, um eine Uhr z.B. schwarz, goldfarben oder anthrazit zu beschichten. Dabei wird das Beschichtungsmaterial im Vakuum verdampft und schlägt sich als hauchdünne, aber sehr harte Schicht auf dem Edelstahlgehäuse nieder. Eine hochwertige PVD-Beschichtung ist deutlich kratzfester und haltbarer als eine einfache Lackierung.


Breguet-Zeiger: Erkennbar an den charakteristischen, durchbrochenen „Apfel“-Spitzen. Sie wurden Ende des 18. Jahrhunderts von Abraham-Louis Breguet entworfen und stehen für klassische Eleganz und Uhrmacher-Tradition.
Dauphine-Zeiger: Eine facettierte, spitz zulaufende Form, die an eine Lanzenspitze erinnert. Sie sind typisch für Dresswatches der 50er und 60er Jahre und wirken sehr edel und präsent.
Die Form der Zeiger ist ein entscheidendes Designelement, das den Stil einer Uhr maßgeblich prägt.
Auch wenn eine Quarzuhr keine Seele aus hunderten mechanischen Teilen hat, gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Ein billiges Plastikwerk ist eine Wegwerfkomponente. Ein hochwertiges Quarzwerk hingegen, wie sie etwa die Schweizer Firma Ronda herstellt, ist oft aus Metall gefertigt, teilweise reparierbar (lagersteingesetzt) und bietet eine höhere Langlebigkeit und Präzision. Einige Premium-Quarzwerke, wie die von Breitling (SuperQuartz™), sind sogar thermokompensiert und um ein Vielfaches genauer als Standard-Quarzwerke.




