Orientalische Tische: So erkennst du echte Schätze und entlarvst billige Blender – Der Guide vom Profi

Trendy oder zeitlos? Entdecke, wie Mode die Grenzen der Zeit sprengt und deinen persönlichen Stil neu definiert!

von Anna Müller

In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre schon so ziemlich jedes Holz in den Händen gehalten. Ich kenne den Geruch von frisch geschnittener Eiche, die widerspenstige Härte von Buche und wie samtig sich polierter Nussbaum anfühlt. Aber ganz ehrlich? Es gibt eine Art von Möbeln, die mich immer wieder packt: orientalische Tische.

Ich weiß noch genau, wie ich meinen ersten Auftrag dieser Art bekam: die Restaurierung eines syrischen Beistelltischs. Das Ding war uralt und übersät mit winzigen Intarsien aus Perlmutt und Ebenholz. Jedes kleine Teil schien eine Geschichte zu flüstern. Das war keine Fließbandarbeit. Das war pure Hingabe und Kunst.

Viele, die zu mir kommen, sind von den Preisen total verwirrt. Sie sehen einen Tisch für 500 Euro und einen, der fast genauso aussieht, für 5.000 Euro. Die Frage ist immer dieselbe: „Meister, wie kann das sein?“ Die Antwort liegt nicht nur im Sichtbaren. Sie steckt im Holz, in den Techniken und in der Seele, die in so einem Tisch wohnt. Lass uns mal zusammen eintauchen. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt – als wärst du bei mir in der Werkstatt. Das hier ist kein einfacher Kaufratgeber. Es ist ein Blick hinter die Kulissen.

wunderschöner-orientalischer-tisch-interessante-form

Das Herzstück: Warum das richtige Holz alles entscheidet

Alles fängt beim Holz an. Das ist die Basis, das Fundament für Langlebigkeit und Schönheit. Ein billiger Tisch mag auf den ersten Blick blenden, aber wenn an der Basis gespart wurde, rächt sich das. Garantiert.

Von Palisander bis Mango: Nicht jedes Holz spielt in der gleichen Liga

Traditionell werden im Orient Hölzer genutzt, die dem Klima trotzen und sich gut bearbeiten lassen. Meistens sind das dichte, oft ölhaltige Hölzer.

  • Palisander (Rosewood): Ein echter Klassiker. Extrem dicht und schwer, mit einer wunderschönen dunklen, oft rötlich-braunen Farbe und schwarzer Maserung. Noch wichtiger ist aber seine Stabilität. Palisander verzieht sich kaum und ist von Natur aus resistent gegen Insekten. Ein Tisch aus massivem Palisander? Eine Anschaffung fürs Leben.
  • Walnuss- oder Nussbaumholz: Oft die Grundlage für syrische und persische Tische. Es hat eine feine, gleichmäßige Struktur und lässt sich hervorragend für filigrane Schnitzereien oder als Träger für Intarsien verwenden.
  • Thuja-Wurzelholz: Besonders in Marokko sehr beliebt. Das Holz der Thuja-Wurzel hat eine einzigartige, fast marmorierte Maserung und riecht intensiv und angenehm. Es ist aber auch recht spröde, weshalb es oft als edles Furnier auf einem stabileren Trägerholz landet.
  • Ebenholz: Ein extrem teures, tiefschwarzes und steinhartes Holz. Wegen des Preises wird es fast nur für feinste Intarsien oder kleine Zier-Akzente genutzt. Echtes Ebenholz fühlt sich fast kühl und wie Stein an.

Im krassen Gegensatz dazu stehen Billighölzer wie Mangoholz. Klar, es wächst schnell, ist weich und leicht zu bearbeiten – ideal für die Massenproduktion. Aber es ist auch super anfällig für Feuchtigkeitsschwankungen und neigt zu Rissen. Ein Tisch aus Mangoholz, der in Indien gefertigt wurde, bekommt in einem deutschen Wohnzimmer mit trockener Heizungsluft schnell mal Existenzängste.

wunderschöner-orientalischer-tisch-modell-mit-ovaler-form

Ein bisschen Physik: Holzfeuchte und warum Geduld Gold wert ist

Und hier kommt ein Punkt, den fast jeder Laie übersieht: Holz „arbeitet“. Es atmet quasi, nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Dabei dehnt es sich aus oder zieht sich zusammen. Ein Tisch, der in einer feuchten Werkstatt in Kairo bei 60 % Luftfeuchtigkeit gebaut wurde, wird in einem deutschen Winter bei 30 % Luftfeuchtigkeit leiden. Das Holz schwindet. Wenn die Konstruktion das nicht abkann, entstehen Risse, Fugen gehen auf und die schönen Intarsien können rausfallen.

Ein guter Handwerker weiß das. Er trocknet sein Holz über Jahre oder in einer professionellen Kammer auf eine Holzfeuchte, die zum Zielland passt (für uns idealerweise 8–10 %). Bei Billig-Ware wird dieser Schritt einfach übersprungen. Das ist einer der unsichtbaren Gründe für die riesigen Preisunterschiede.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Wenn du einen Tisch kaufst, gib ihm Zeit! Stell ihn nicht sofort neben die Heizung oder in die pralle Sonne. Lass ihn sich mindestens zwei Wochen akklimatisieren. Bei sehr trockener Heizungsluft im Winter kann ein kleiner Luftbefeuchter in der Nähe des Tisches Wunder wirken und Risse verhindern.

wunderschöner-orientalischer-tisch-rundes-modell-mit-stühlen

Der Schmuck des Tisches: Perlmutt, Knochen, Metall & Fakes

Die Einlagen machen den Tisch oft erst zum Kunstwerk. Auch hier gibt’s gewaltige Unterschiede.

  • Perlmutt: Aus der inneren Schale von Muscheln. Echtes Perlmutt schimmert je nach Lichteinfall in allen Regenbogenfarben. Wunderschön, aber hart und spröde – die Verarbeitung ist eine Kunst für sich.
  • Knochen: Meist von Kamelen oder Rindern. Hat eine cremige, elfenbeinartige Farbe, aber ohne den schillernden Glanz von Perlmutt. Ist günstiger und einfacher zu bearbeiten.
  • Metalle: Feine Drähte aus Messing, Kupfer oder sogar Silber werden für filigrane Muster verwendet, besonders in der persischen Khatam-Technik.
  • Plastikimitate: Bei Billigst-Tischen. Du erkennst sie an ihrem unnatürlich gleichmäßigen Glanz und dem Fehlen jeder Struktur. Fühl mal drüber: Plastik fühlt sich oft weicher und wärmer an als echtes Perlmutt oder Knochen.

Wenig bekannter Trick für Mutige: Um Plastik von echtem Knochen zu unterscheiden, gibt es einen Test. Aber Achtung, sei EXTREM vorsichtig! Erhitze die Spitze einer Nadel kurz mit einem Feuerzeug und berühre dann GANZ KURZ eine winzige, unauffällige Stelle der Einlage. Riecht es nach verbranntem Plastik? Finger weg! Echtes Knochenmaterial riecht eher dezent nach verbranntem Haar. Mach das aber nur, wenn du dir absolut sicher bist und den Tisch schon besitzt.

wunderschöner-orientalischer-tisch-sehr-gemütliches-wohnzimmer

Die Handschrift des Meisters: Techniken, die den Preis machen

Ein Haufen edler Materialien ist noch lange kein guter Tisch. Die wahre Kunst liegt in der Verarbeitung.

Echt oder Fake? So erkennst du den Unterschied auf den ersten Blick

Oft ist es gar nicht so schwer, wenn man weiß, worauf man achten muss. Es ist der Unterschied zwischen einem schnellen Snack und einem Sterne-Menü.

Echte Handwerkskunst fühlt sich so an: Die Oberfläche ist spiegelglatt. Wenn du mit der Hand darüberfährst, spürst du keinen Übergang zwischen Holz und Einlage. Die Muster sind fein, detailliert und wirken lebendig, mit winzigen, charmanten Unregelmäßigkeiten. Die Fugen sind hauchfein und präzise. Die Schnitzereien haben Tiefe, oft mit Hinterschneidungen, die ein Gefühl von Dreidimensionalität erzeugen.

Eine billige Kopie entlarvt sich so: Du spürst deutliche Kanten zwischen Holz und den Einlagen, weil sie nicht perfekt plan geschliffen sind. Die Muster sind oft grob, einfach und wirken „tot“ oder steril perfekt, weil sie maschinell gefräst wurden. Manchmal sind Muster auch nur aufgemalt! Die Einlagen wirken wie Plastik (siehe Nadel-Test) und die Fugen sind unsauber oder klaffen sogar. Alles wirkt irgendwie lieblos zusammengeschustert.

wunderschöner-orientalischer-tisch-eleganter-tisch-mit-vielen-stühlen
What's Hot
batch pexels zvolskiy 1721937 copy

Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Die Konstruktion: Zapfen schlägt Schraube – immer!

Ein Punkt, den ich meinen Lehrlingen einbleue: Eine gute Verbindung ist das A und O. Trau dich und dreh den Tisch mal um!

  • Schlecht: Einfache Metallwinkel und Schrauben. Billig, schnell, aber nicht für die Ewigkeit. Unter Belastung lockern sich die Schrauben mit der Zeit.
  • Gut: Klassische Holzverbindungen wie die Zapfenverbindung. Diese sind stabil, langlebig und ein Zeichen für echtes Handwerk. Sie erfordern Präzision und Zeit.
  • Sehr gut: Solche Verbindungen werden zusätzlich mit Holzdübeln gesichert und mit traditionellem Knochenleim verleimt. Der Clou an Knochenleim: Er ist reversibel. Ein Restaurator kann ihn mit Wärme und Feuchtigkeit lösen, um eine Reparatur durchzuführen. Moderne Kunstharzleime machen das fast unmöglich.

Die Oberfläche: Schellack-Seele gegen Plastik-Panzer

Die Oberflächenbehandlung ist wie das letzte Gewürz am Gericht. Eine traditionelle Methode ist die Schellackpolitur. Das ist ein Harz, das in Dutzenden hauchdünnen Schichten von Hand aufgetragen wird. Ein irrsinniger Aufwand, der viel Erfahrung braucht. Das Ergebnis ist eine Oberfläche mit einer unglaublichen Tiefe und einem warmen Glanz. Sie fühlt sich organisch an. Ein weiterer Vorteil: Kratzer kann ein Fachmann oft lokal ausbessern.

wunderschöner-orientalischer-tisch-hölzernes-schönes-modell

Die moderne Alternative sind Lacke auf Kunststoffbasis (z. B. Polyurethan). Sie werden aufgespritzt, härten schnell und bilden eine dicke, widerstandsfähige Schicht. Praktisch und billig. Aber die Oberfläche sieht oft leblos und „plastikartig“ aus. Bei einer Beschädigung muss oft die gesamte Fläche abgeschliffen werden – bei Intarsien der absolute Super-GAU.

Wo kauft man so einen Tisch überhaupt?

Okay, du weißt jetzt, worauf du achten musst. Aber wo fängst du an zu suchen?

  • Spezialisierte Importeure: Das ist oft die sicherste, aber auch teuerste Anlaufstelle. Diese Händler kennen ihre Ware, reisen oft selbst in die Herkunftsländer und können dir viel über die Stücke erzählen. Die Qualität ist meist hoch. Du findest sie oft in größeren Städten oder online mit sehr detaillierten Shops.
  • Antiquitätenhändler: Hier kannst du echte Schätze finden, oft mit einer faszinierenden Geschichte. Du brauchst aber etwas mehr eigenes Wissen oder einen Händler, dem du blind vertraust. Die Preise können stark variieren.
  • Online-Marktplätze (Ebay, Etsy & Co.): Das ist die riskanteste Variante. Du kannst Glück haben und ein Schnäppchen von einem privaten Verkäufer machen, aber du kannst auch grandios auf die Nase fallen. Hier sind gute Fotos und die richtigen Fragen entscheidend. Kaufe hier nur, wenn du dir deiner Sache sehr sicher bist.
wunderschöner-orientalischer-tisch-interessant-aussehen-weißer-hintergrund
What's Hot
wir schreiben

Architekturprojekte dokumentieren: Tipps für professionelle Studienarbeiten

Der Praxistest: Dein Weg zum Traumtisch

Jetzt wird’s konkret. Mit diesem Wissen gehst du selbstbewusst auf die Suche.

Deine 5-Minuten-Inspektion im Laden

  1. Dreh den Tisch um! Schau drunter. Siehst du saubere Holzverbindungen oder billige Metallwinkel? Ist die Unterseite genauso sorgfältig bearbeitet wie die Oberseite?
  2. Fahr mit der Hand drüber! Schließ die Augen. Ist die Fläche spiegelglatt oder spürst du Kanten und Huckel bei den Intarsien? Perfektion ist hier ein Qualitätsmerkmal.
  3. Geh ganz nah ran! Schau dir die Einlagen an. Erkennst du die natürliche Struktur von Perlmutt oder Knochen? Oder sieht es nach Plastik aus? Sind die Fugen hauchfein oder klaffen Lücken?
  4. Mach den Wackel-Test! Ist der Tisch stabil? Drück leicht auf die Ecken. Ein gut gebauter Tisch gibt nicht nach.
  5. Sei neugierig! Frag den Verkäufer Löcher in den Bauch. Ein seriöser Händler wird deine Fragen gerne und kompetent beantworten.

Die 5 wichtigsten Fragen an den Verkäufer

Damit du nicht sprachlos dastehst, hier dein Spickzettel. Das zeigt dem Verkäufer auch, dass du kein Anfänger bist.

schöner hölzerner orientalischer tisch
  1. Aus welchem Kernholz besteht der Korpus des Tisches?
  2. Handelt es sich um eine traditionelle Schellackpolitur oder um einen modernen Kunststofflack?
  3. Können Sie mir die Holzverbindungen der Beine zeigen? Sind sie verzapft?
  4. Sind die Einlagen aus echtem Perlmutt/Knochen oder handelt es sich um Imitate?
  5. Aus welcher Region stammt der Tisch genau und wie alt ist er ungefähr?

Was ist ein fairer Preis? Eine realistische Einschätzung

Vergiss die Vorstellung, ein handgefertigtes Meisterstück für 150 Euro zu finden. Das ist ein Märchen.

  • Bis 500 Euro: In diesem Bereich reden wir meist von maschinell unterstützter Ware, oft als kleiner Beistelltisch oder Deko-Objekt aus Indien oder Ägypten. Oft aus Mangoholz, mit einfacheren Schnitzereien oder groben Knocheneinlagen. Kann dekorativ sein, ist aber kein Sammlerstück.
  • 500 bis 2.500 Euro: Hier beginnt die echte Handarbeit. Du kannst gute Tische aus Marokko oder solide gearbeitete Couchtische aus Syrien finden. Die Materialien sind besser (z.B. Walnuss), die Intarsien sind echt (oft Knochen) und die Konstruktion ist solide.
  • Ab 2.500 Euro aufwärts: Willkommen in der Königsklasse. Hier findest du aufwendige Esstische, feine Damaszener Arbeiten mit viel Perlmutt oder exzellent erhaltene antike Stücke. Die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau, die Materialien erstklassig. Das sind Stücke für Liebhaber.
wunderschöner-orientalischer-tisch-klassisches-schönes-design
What's Hot
look der iphone 17

Wie könnte der Look der iPhone 17 Hüllen aussehen? Erste Trends in Farbe und Form.

Pflege: Wie dein Schatz ein Schatz bleibt

So ein Tisch ist eine Investition. Mit der richtigen Pflege überdauert er Generationen.

Achtung! Verwende niemals scharfe Haushaltsreiniger, Möbelpolituren aus der Sprühdose oder trockene Mikrofasertücher. Reiniger können Schellack angreifen, Poliersprays enthalten oft Silikone, die eine spätere Restaurierung unmöglich machen, und Mikrofasertücher können feine Kratzer verursachen. Zum Staubwischen reicht ein weiches Baumwolltuch.

Was tun bei kleinen Schäden?

Ein Kratzer oder eine herausgefallene Einlage ist kein Weltuntergang. Aber der Griff zum Sekundenkleber ist es! Bitte, tu das nicht. Ich hatte mal einen Kunden, der eine wertvolle Perlmutt-Einlage mit Sekundenkleber fixieren wollte. Eine Katastrophe! Der Kleber war steinhart und hatte das Holz verätzt. Ich musste das ganze Umfeld mühsam abschleifen, um den Schaden zu beheben. Merke dir: Sekundenkleber ist der Tod für jedes Edelholz!

Mein Rat: Fällt ein Teil raus, bewahre es sicher auf. Kleb es mit einem kleinen Stück Malerkrepp in eine Tüte und kontaktiere einen Möbelrestaurator. Ein Fachmann setzt das Teil mit dem richtigen Leim (oft warmer Knochenleim) wieder perfekt ein.

wunderschöner-orientalischer-tisch-kreative-form-weißer-hintergrund

Meine abschließenden Gedanken

Ein orientalischer Tisch ist so viel mehr als die Summe seiner Teile. Er ist Kultur, jahrhundertealtes Wissen und ein Denkmal für die Geduld und Fingerfertigkeit von echten Künstlern. Der Preis spiegelt genau diese unsichtbaren Werte wider.

Wenn du dich für so einen Tisch entscheidest, kaufst du nicht nur ein Möbel. Du holst dir eine Geschichte ins Haus. Behandle sie gut. Und wenn du unsicher bist, frag lieber einen Profi. Das kostet vielleicht erst mal etwas, sichert aber den Wert und die Schönheit deines Tisches für viele, viele Jahre.

Bildergalerie

wunderschöner-orientalischer-tisch-mit-sehr-interessanter-form
What's Hot
das minikleid

Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

wunderschöner-orientalischer-tisch-ovale-form-mit-stühlen
  • Fahren Sie mit der Hand über die Intarsien. Echte Einlagen aus Perlmutt oder Holz fühlen sich kühl und minimal erhaben an, während aufgeklebte Folien absolut glatt sind.
  • Klopfen Sie sanft auf die Tischplatte. Klingt es massiv und satt? Ein hohler, leichter Klang deutet auf minderwertiges Pressholz als Trägermaterial hin.
  • Riechen Sie am Holz, besonders an Schubladeninnenseiten. Echtes Zedern- oder Thujaholz verströmt auch nach Jahren noch einen charakteristischen Duft.
wunderschöner-orientalischer-tisch-sehr-elegantes-modell-neben-einem-sofa
What's Hot
digitale intelligenz

Digitale Intelligenz für Glas, Fenster und Türen: So gestaltet Software die Zukunft des Bauens

Schließen Sie die Augen und atmen Sie tief ein. Ein authentischer orientalischer Tisch duftet nicht nach Lack oder Leim. Er riecht nach seiner Herkunft. Thuja-Wurzelholz aus Marokko verströmt einen würzig-harzigen Duft, der an einen Spaziergang durch einen Atlas-Wald erinnert. Indischer Palisander hat eine schwere, fast erdige Note. Diese olfaktorische Signatur ist ein unsichtbares Echtheitssiegel, das keine Fälschung nachahmen kann.

wunderschöner-orientalischer-tisch-super-cooles-modell

Der häufigste Trugschluss: Perfekte Symmetrie ist ein Qualitätsmerkmal. Bei handgefertigten Stücken ist das Gegenteil der Fall! Suchen Sie nach winzigen Unregelmäßigkeiten in den Mustern oder minimalen Abweichungen in den Schnitzereien. Diese „Fehler“ sind die Handschrift des Kunsthandwerkers und beweisen, dass keine Maschine am Werk war. Absolute Perfektion riecht nach Massenproduktion.

wunderschöner-orientalischer-tisch-super-cooles-modell-mit-ornamenten

Ein einziger syrischer

wunderschöner-orientalischer-tisch-super-cooles-modell-vom-esszimmer

Ein opulenter Orient-Tisch in meinem minimalistischen Wohnzimmer – geht das gut?

Absolut! Der Trick liegt im Kontrast. Behandeln Sie den Tisch nicht wie ein Möbelstück, sondern wie ein Kunstwerk. Stellen Sie ihn als Solitär auf, mit viel freiem Raum drumherum. Kombinieren Sie ihn mit ruhigen, einfarbigen Elementen: ein schlichtes Leinenssofa, ein unifarbener Teppich, Wände in neutralen Tönen wie Greige oder Salbei. So wird der Tisch zum bewussten Highlight und überlädt den Raum nicht.

wunderschöner-orientalischer-tisch-super-elegantes-modell

Echtes Perlmutt: Schimmert irisierend in Regenbogenfarben, wenn sich der Lichteinfall ändert. Die Oberfläche ist kühl und fühlt sich fast wie Stein an.

Knochen-Inlays: Meist aus Kamelknochen gefertigt. Haben einen cremeweißen, eher matten Farbton ohne das typische Perlglanz-Farbspiel. Oft sind feine Poren oder Linien der Knochenstruktur erkennbar.

Beides sind traditionelle Materialien, aber Perlmutt ist deutlich wertvoller und ein Zeichen für ein besonders hochwertiges Stück.

wunderschöner-orientalischer-tisch-super-tolles-design-runde-forme

Die Pflege eines solchen Schatzes ist einfacher als gedacht, wenn man weiß, wie. Das Wichtigste: Halten Sie aggressive Reiniger und Mikrofasertücher fern!

  • Staub nur mit einem weichen Baumwolltuch oder einem Staubwedel aus Straußenfedern entfernen.
  • Zur Pflege und Auffrischung eignet sich ein hochwertiges Bienenwachs-Balsam, wie z.B. das von Renuwell. Hauchdünn auftragen und nach kurzer Einwirkzeit mit einem sauberen Tuch sanft nachpolieren.
  • Verschüttete Flüssigkeiten sofort mit einem Tuch abtupfen, nicht wischen, um die Feuchtigkeit nicht in die feinen Fugen zu reiben.
wunderschöner-orientalischer-tisch-süßes-modell-mit-zwei-schubladen

Nicht jedes Budget erlaubt einen Tisch mit aufwendigen Perlmutt-Intarsien. Eine wunderschöne und ebenso authentische Alternative sind handbemalte marokkanische Tische. Oft auf Basis von Zedern- oder Lorbeerholz, werden diese Stücke mit traditionellen Berber- oder Arabesken-Mustern in leuchtenden Farben verziert. Ein Tisch von einer Kooperative aus Fès oder Marrakesch bringt dieselbe handwerkliche Seele und Farbenpracht in Ihr Zuhause, ist aber oft zugänglicher im Preis.

wunderschöner-orientalischer-tisch-weißer-hintergrund

Viele der geometrischen Muster auf orientalischen Tischen, die uns heute so faszinieren, basieren auf komplexen mathematischen Prinzipien, die von Gelehrten entlang der Seidenstraße entwickelt wurden.

Das ist mehr als nur Dekoration. Es ist angewandte Geometrie und ein Echo jahrhundertealten Wissensaustauschs. Die Sterne, die Sechsecke, die verschlungenen Linien – sie spiegeln eine Weltsicht wider, in der Kunst, Wissenschaft und Spiritualität untrennbar miteinander verbunden waren. Jeder Blick auf den Tisch ist somit eine kleine Reise in die Kulturgeschichte.

wunderschöner-orientalischer-tisch-weißes-elegantes-design-im-wohnzimmer
  • Die Farben der Hölzer leuchten wieder tief und satt.
  • Feine Kratzer auf der Oberfläche verschwinden optisch.
  • Das Holz ist vor Austrocknung und Rissbildung geschützt.

Das Geheimnis? Eine jährliche Öl-Kur! Verwenden Sie ein hochwertiges, säurefreies Möbelöl (z.B. dänisches Teak-Öl). Nach einer sanften Reinigung mit einem nebelfeuchten Tuch das Öl mit einem weichen Lappen dünn auftragen, 15 Minuten einziehen lassen und den Überschuss gründlich abpolieren. Ihr Tisch wird es Ihnen danken.

wunderschöner-orientalischer-tisch-wunderschönes-modell-mit-runder-form

Trend-Update: Der Orient-Look wird neu interpretiert. Designer wie die Libanesin Nada Debs verbinden traditionelle Handwerkstechniken wie Intarsien mit klaren, fast skandinavischen Formen. Das Ergebnis sind

„Ein handgefertigtes Objekt besitzt eine Aura. Es ist die kumulierte Energie der Stunden, der Konzentration und der Sorgfalt, die in seine Entstehung geflossen ist.“ – Edmund de Waal, Künstler und Autor

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.