Mut zur Farbe: Warum Orange dein Wohnzimmer rockt (und wie du es richtig machst)

Lust auf frische Inspiration für dein Zuhause? Orange bringt sommerliche Frische und Energie in dein Wohnzimmer!

von Anna Müller

Na, hallo! Schön, dass du hier bist. Wenn du das liest, spielst du wahrscheinlich mit einem Gedanken, der viele erstmal abschreckt: Orange im Wohnzimmer. Ich kann die Sorgen fast hören: „Ist das nicht viel zu grell? Zu aufdringlich? Wie in den Siebzigern?“

Ganz ehrlich? Ja, kann es sein. Aber nur, wenn man es falsch macht. Ich bin seit über 30 Jahren Malermeister und habe schon alles gesehen – von sterilen, weißen Neubauten bis zu Altbauwohnungen mit Charakter (und rissigen Wänden). Und ich kann dir sagen: Richtig eingesetzt, ist Orange die vielleicht wärmste, einladendste und gemütlichste Farbe, die es gibt. Sie verwandelt ein „ganz nettes“ Zimmer in ein echtes Zuhause, in dem man sich sofort fallen lassen kann.

Stell dir mal ein typisches Wohnzimmer vor: weiße Wände, graues Sofa, alles irgendwie korrekt, aber auch ein bisschen seelenlos. Und jetzt stell dir vor, eine Wand erstrahlt in einem warmen, erdigen Terrakotta. Plötzlich hat der Raum eine Seele, eine Wärme, die man fast spüren kann. Genau das ist die Magie von Orange.

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In diesem Guide verzichte ich auf hochtrabendes Design-Gequatsche. Hier gibt’s ehrliches Handwerk und Tipps aus der Praxis, damit dein Projekt nicht im Chaos endet. Los geht’s!

Erst mal verstehen: Warum die Farbe im Baumarkt anders aussieht als bei dir daheim

Bevor du auch nur einen Pinsel anfasst, müssen wir kurz über Licht reden. Klingt theoretisch, ist aber der häufigste Grund für Frust. Farbe ist im Grunde nur reflektiertes Licht. Und das Licht in deinem Wohnzimmer ist komplett anders als das Neonlicht im Baumarkt.

Dieses Phänomen nennen wir Profis „Metamerie“. Heißt im Klartext: Ein Farbton kann unter Kunstlicht super aussehen, aber im kühlen Morgenlicht an deiner Wand plötzlich schmutzig oder ganz anders wirken. Ein sattes Kürbisorange kann tagsüber beleben, aber abends bei Lampenlicht ins Bräunliche kippen.

Mein wichtigster Profi-Tipp: Kauf NIEMALS sofort einen großen Eimer. Hol dir eine kleine Probiergröße (kostet meist unter 5 Euro) und streiche eine große Fläche – mindestens einen Quadratmeter – auf ein Stück Pappe oder direkt an die Wand. Und dann beobachte diese Fläche einen ganzen Tag lang: morgens, mittags, abends und bei Kunstlicht. Nur so siehst du, wie die Farbe wirklich bei dir wirkt.

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Welches Orange für welches Gefühl?

Orange ist nicht gleich Orange. Die Wirkung ist total unterschiedlich:

  • Terrakotta oder Rostorange: Erdig, ruhig und unglaublich gemütlich. Perfekt für eine entspannte, warme Atmosphäre. Funktioniert super mit Holz und Naturmaterialien.
  • Aprikose oder Pfirsich: Sanft, hell und freundlich. Macht den Raum heller und wirkt subtiler als kräftige Töne. Ideal für einen Hauch von Farbe, ohne zu überfordern.
  • Kräftiges Kürbis- oder Korallenorange: Energetisch, fröhlich und ein echtes Statement. Am besten als Akzentwand, sonst kann es schnell unruhig werden.

Kleiner Quick-Win für Unentschlossene: Noch nicht bereit für die ganze Wand? Kauf dir für 20 Euro drei Kissenbezüge in deinem Wunsch-Orange und leg sie auf dein Sofa. Leb eine Woche damit. Wenn du dich jedes Mal freust, wenn du sie siehst, ist es die richtige Farbe für dich.

Die Vorbereitung: 70 % der Arbeit für ein 100 % Ergebnis

Ich sag’s meinen Azubis immer wieder: Die Vorbereitung ist alles. Wer hier pfuscht, wird sich später schwarzärgern, egal wie teuer die Farbe war. Also, bevor du loslegst, mach den schnellen Wand-Check:

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Deine Mini-Checkliste für die Wand:

  • Der Kratztest: Fahr mit einem Schraubendreher oder Schlüssel fest über die alte Farbe. Platzt etwas ab? Dann ist der Altanstrich nicht tragfähig und muss leider runter. Hält alles? Super, weiter geht’s.
  • Der Wischtest: Reib mal mit deiner flachen Hand über die Wand. Hast du einen mehligen, weißen Staub an der Hand? Das nennt man „Kreiden“. Diese Schicht muss vor dem Streichen gründlich abgewaschen werden, sonst hält die neue Farbe nicht.
  • Der Wassertest: Spritz ein wenig Wasser an die Wand. Zieht es sofort ein und der Fleck wird dunkel? Dann ist die Wand stark saugend (typisch für Putz oder Gipskarton). Perlt das Wasser ab? Dann saugt sie kaum. Das ist entscheidend für die Grundierung.

Der Geheimtipp, der dir einen Anstrich spart: Getönte Grundierung

Orange ist eine Diva unter den Farben. Die Pigmente decken oft nicht so gut wie bei einem schlichten Grau. Das Ergebnis ohne richtige Vorbereitung? Flecken und Wolken, weil die Wand die Farbe ungleichmäßig aufsaugt. Du streichst und streichst und bist am Ende nur noch frustriert.

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Achtung, jetzt kommt der Trick, mit dem wir Profis arbeiten: Lass dir deine Grundierung im Baumarkt im Farbton der Wandfarbe abtönen, nur etwas heller. Das kostet kaum mehr, hat aber zwei riesige Vorteile: Die Saugfähigkeit wird ausgeglichen UND die Deckfarbe hat schon eine farbliche Basis. Dein erstes Orange deckt dann schon fast perfekt. Du sparst dir locker einen kompletten Anstrich – und damit Zeit, Geld und Nerven.

Dein Masterplan: Vom Einkaufen bis zur fertigen Wand

Ein professionelles Ergebnis braucht gutes Material. Vergiss die Billigfarbe aus dem Discounter – da ist mehr Wasser drin als Pigment. Das willst du dir nicht antun.

Deine Einkaufsliste für eine perfekte Akzentwand (ca. 20 m² Wandfläche):

  • Guter Tiefgrund: Wenn deine Wand saugt. Ca. 5 Liter für 20-30 €.
  • Deine orange Traumfarbe: Achte auf Deckkraft-Klasse 1 und Nassabrieb-Klasse 1 oder 2 (damit du sie abwischen kannst). Rechne mit ca. 2,5 Litern für 35-50 €.
  • Eine gute Farbrolle: Am besten aus Lammfell oder hochwertigem Polyamid. Die fusseln nicht. Kostet ca. 15 €.
  • Ein guter Pinsel zum „Beschneiden“ der Ecken. Ca. 8-10 €.
  • Gutes Malerkrepp: Nimm das gelbe oder goldene, nicht das billige weiße. Das schützt die Kanten besser. Ca. 5-7 €.
  • Abdeckvlies für den Boden: Viel besser als dünne Folie. Ca. 10 €.

Gesamtkosten: Für eine richtig gute Qualität im Eigenbau landest du bei etwa 100-120 €.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Der Zeitplan für ein Wochenende (für ein ca. 20 m² Wohnzimmer):

Tag 1: Vorbereitung (ca. 3-4 Stunden)

  • Möbel rücken, Boden abdecken, Steckdosen und Lichtschalter abkleben.
  • Wand prüfen und ggf. säubern/spachteln.
  • Grundierung auftragen und alles gut trocknen lassen.

Tag 2: Farbe! (ca. 4-5 Stunden inkl. Trocknungszeit)

  • Ecken und Kanten mit dem Pinsel vorstreichen.
  • Erster Anstrich mit der Rolle.
  • Mindestens 4-6 Stunden warten (wichtig!).
  • Zweiter Anstrich. Klebeband entfernen, solange die Farbe noch leicht feucht ist.
  • Aufräumen und dein Werk bewundern!

So streichst du wie ein Profi: Die „Nass-in-Nass“-Technik

Für eine streifenfreie Wand ist der Trick, immer „nass in nass“ zu arbeiten. Mach also keine Pause mitten auf der Wand, sonst siehst du später Ansätze. Streich immer eine komplette Wand am Stück.

Die beste Methode ist der sogenannte „Kreuzgang“:

  1. Trag die Farbe zuerst in senkrechten Bahnen auf (von oben nach unten).
  2. Verteile sie dann sofort quer (von links nach rechts), ohne neue Farbe auf die Rolle zu nehmen.
  3. Zum Schluss rollst du die ganze Fläche nochmal ganz sanft von oben nach unten ab. Das sorgt für ein perfektes, gleichmäßiges Finish.
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Kleine Pannen? Kein Problem! Erste Hilfe für Heimwerker

Auch dem Profi geht mal was daneben. Keine Panik!

  • Farbe auf den Boden getropft? Solange sie frisch ist (Dispersionsfarbe), einfach mit einem feuchten Lappen aufwischen. Ist sie schon trocken, kannst du sie oft mit einem Ceranfeldschaber vorsichtig abkratzen.
  • Die Wand ist streifig geworden? Meistens liegt das an zu wenig Farbe, zu schnellem Trocknen oder falschem Werkzeug. Die Lösung ist fast immer: vollständig trocknen lassen und einen zweiten, satten Anstrich im Kreuzgang auftragen.
  • Farbe unter das Kreppband gelaufen? Passiert mit billigem Band. Wenn die Wand trocken ist, kannst du die Kante ganz vorsichtig mit einem feinen Pinsel und der Farbe der angrenzenden Wand (meist Weiß) nachziehen.

Wozu passt Orange eigentlich? Die besten Kombi-Partner

Eine orange Wand ist der Star, braucht aber gute Nebendarsteller. Hier ein paar sichere Kombinationen:

  • Orange + Grau/Anthrazit: Modern, edel und sehr erwachsen. Das Grau erdet das leuchtende Orange.
  • Orange + sattes Dunkelblau oder Petrol: Ein unglaublich starker, mutiger Kontrast. Wirkt sehr designorientiert und schafft eine tolle Tiefe.
  • Orange + Creme/Wollweiß: Die sanfte, gemütliche Variante. Wirkt harmonisch und warm, perfekt für den Boho- oder Landhaus-Look.
  • Orange + dunkles Holz (z.B. Nussbaum): Eine edle Kombination, die an klassisches Mid-Century-Design erinnert. Sehr stilvoll.

Übrigens, wann solltest du doch lieber den Profi rufen? Wenn du massive Risse in der Wand hast, Feuchtigkeit im Spiel ist oder du in einem sehr alten Haus wohnst (Stichwort Schadstoffe in alten Farbschichten). Auch bei sehr hohen Decken oder Treppenhäusern: Lass das uns machen, deine Sicherheit geht vor!

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Und zum Schluss noch ein Wort aus der Werkstatt: Ich hatte mal eine Kundin, total unsicher, wollte eigentlich nur beiges Raufaser. Ich hab sie überredet, mir zu vertrauen und eine Probefläche in einem warmen Terrakotta zu streichen. Zwei Tage später rief sie an: „Wir nehmen das Orange! Es fühlt sich an wie Urlaub!“

Genau das ist es. Orange ist eine mutige Wahl, ja. Aber Mut wird oft belohnt – mit einem Raum, der nicht nur gut aussieht, sondern sich auch gut anfühlt. Ein Raum voller Wärme und Lebensfreude. Und das ist doch das Wichtigste, oder?

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„Orange ist die glücklichste Farbe“, sagte Frank Sinatra einst.

Und er hatte recht. Ein Akzent in dieser Farbe kann die Stimmung eines ganzen Raumes heben. Es ist nicht nur eine Farbe, es ist ein Gefühl von Optimismus und Lebensfreude, eingefangen an deiner Wand.

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Denken Sie über die Wandfarbe hinaus. Orange entfaltet seine volle Pracht im Zusammenspiel mit den richtigen Materialien. Ein Samtsofa in einem satten Rostrot vor einer neutralen Wand wirkt unglaublich luxuriös. Kissen aus grobem Leinen in Kürbisfarben bringen Textur ins Spiel. Und vergessen Sie nicht Metalle: Gebürstetes Messing oder Kupfer bei Leuchten und Deko-Objekten fangen das Licht ein und lassen das Orange noch wärmer und edler wirken.

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Welcher Orangeton passt zu meinem Stil?

Das ist die entscheidende Frage! Für einen modernen Mid-Century-Look greif zu einem kräftigen, klaren Orange wie bei einem Eames-Stuhl. Liebhaber des Boho-Stils sollten erdige Töne wie Rost oder Terrakotta wählen, die wunderbar mit Makramee und Rattan harmonieren. Wer es minimalistisch mag, setzt auf einen Hauch von zartem Apricot, um Wärme zu erzeugen, ohne den Raum zu dominieren.

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  • Tiefes Blau: Schafft einen dramatischen, edlen Kontrast, der an einen Sonnenuntergang am Meer erinnert.
  • Salbeigrün: Beruhigt die Energie des Oranges und erzeugt eine natürliche, erdige Harmonie.
  • Warmes Grau: Dient als neutraler, moderner Partner, der das Orange strahlen lässt, ohne selbst zu konkurrieren.
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Der perfekte Ton für Einsteiger: Wenn du dich langsam herantasten willst, probier mal „Setting Plaster“ von Farrow & Ball. Es ist ein staubiges Rosa mit einer deutlichen orangen Basis, das extrem sanft und wandelbar ist. Es verleiht Wänden eine unglaubliche Tiefe und Wärme, ohne je aufdringlich zu sein – fast wie ein permanenter, sanfter Sonnenuntergang im Raum.

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Matt-Finish: Schluckt das Licht und lässt die Farbe satter, erdiger und ruhiger wirken. Ideal für eine gemütliche Akzentwand, kaschiert zudem kleine Unebenheiten.

Seidenglanz-Finish (Satin): Reflektiert sanft das Licht, was die Farbe lebendiger und intensiver erscheinen lässt. Perfekt für Bereiche, die etwas mehr Strapazierfähigkeit benötigen.

Unsere Empfehlung? Für die pure, samtige Wirkung von Orange ist ein mattes Finish meist die edlere Wahl.

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  • Es bringt sofort Wärme in eine kühle Farbpalette.
  • Es zieht den Blick auf sich und schafft einen Fokuspunkt.
  • Es lässt sich leicht austauschen, wenn sich der Geschmack ändert.

Das Geheimnis? Ein einzelnes, mutiges Statement-Möbelstück. Ein Sessel, ein Sideboard oder eine Konsole in leuchtendem Orange kann einen Raum komplett verwandeln, ohne dass du auch nur einen Pinsel in die Hand nehmen musst.

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Orange und Holz sind natürliche Partner. Die warmen Untertöne in vielen Holzarten werden durch eine orange Wandfarbe wunderschön hervorgehoben.

  • Helle Hölzer (Eiche, Ahorn): Sorgen für einen frischen, skandinavischen Look in Kombination mit Apricot oder Pfirsich.
  • Dunkle Hölzer (Nussbaum, Teak): Schaffen eine edle, retro-inspirierte Atmosphäre, besonders mit einem kräftigen Burnt Orange.
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Laut Farbpsychologie regt Orange die Kreativität und Kommunikation an.

Das macht es zur idealen Farbe für das Wohnzimmer – den Ort, an dem wir zusammenkommen, reden und entspannen. Es ist kein Zufall, dass viele kreative Agenturen oder gemütliche Cafés auf orange Akzente setzen. Die Farbe schafft unbewusst eine offene und gesellige Atmosphäre.

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Die richtige Beleuchtung ist entscheidend. Verwenden Sie Leuchtmittel mit einem warmweißen Licht (ca. 2700 Kelvin), um die gemütliche Wirkung von Orangetönen zu unterstreichen. Kaltes, bläuliches Licht kann erdige Terrakotta-Töne schnell schmutzig und fahl aussehen lassen.

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Der Architekt Luis Barragán, Meister der Farbe, nutzte leuchtende Orange- und Rosatöne, um Licht, Schatten und Emotionen in seinen Bauten zu formen.

Seine Arbeit lehrt uns, dass Orange nicht nur Dekoration ist, sondern ein architektonisches Werkzeug sein kann. Es kann Wände optisch nach vorne holen, Tiefe erzeugen oder einfach nur pure Freude ausdrücken.

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Häufiger Fehler: Die Sättigung ignorieren. Ein hochgesättigtes, fast neonartiges Orange kann in einem Wohnraum schnell überfordern und an eine Warnweste erinnern. Suchen Sie nach Tönen mit einem leichten Grau- oder Braunanteil. Diese „gebrochenen“ Farben, wie der Ton „Terracotta“ von Schöner Wohnen-Farbe, sind viel wohnlicher und lassen sich leichter kombinieren.

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Ja, Orange war die Signaturfarbe der 70er. Aber statt Prilblumen und Kunststoff setzen wir heute auf eine edle Neuinterpretation. Kombinieren Sie ein tiefes Rostorange mit dunklem Holz, Cord-Texturen und organischen Formen. Fügen Sie Akzente in Chrom oder Rauchglas hinzu, um den Bogen zur Gegenwart zu schlagen. So entsteht ein Look, der eine Hommage an die Ära ist, aber fest im Hier und Jetzt verankert bleibt.

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  • Definiert den Sitzbereich und schafft eine Insel der Gemütlichkeit.
  • Bringt Farbe und Muster auf den Boden, ohne permanent zu sein.
  • Fühlt sich unter den Füßen wärmer an als jeder Holzboden.

Die Lösung für Farbmuffel? Ein großer Teppich mit warmen Orangetönen. Er kann ein ansonsten neutrales Wohnzimmer erden und ihm sofort Charakter verleihen. Modelle mit persischem oder Berber-Muster sind hierfür besonders gut geeignet.

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Produkt-Tipp: Suchen Sie nach einem Sofa, das den Test der Zeit besteht? Der samtige „Mags Soft Sofa“ von HAY in einem rostorangen Farbton ist eine Ikone des modernen Designs. Er ist nicht nur ein Möbelstück, sondern eine Skulptur, die Wärme und Stil ausstrahlt und perfekt zu neutralen Wänden passt.

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Trendforscher beobachten seit Jahren eine Rückkehr zu wärmeren, erdigeren Paletten. Farben wie „Canyon Clay“ oder „Spiced Honey“ sind Antworten auf unseren Wunsch nach mehr Geborgenheit und Naturverbundenheit in den eigenen vier Wänden.

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Die Kombination von Orange und Grau ist der Inbegriff moderner Eleganz. Doch die Wahl des richtigen Grautons ist entscheidend.

  • Kühles Anthrazit: Lässt ein kräftiges Orange regelrecht aufleuchten und sorgt für einen starken, grafischen Kontrast.
  • Warmes Greige (Grau-Beige): Schafft einen weicheren, harmonischeren Übergang und eine sehr wohnliche, unaufdringliche Atmosphäre.
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Unterschätzen Sie niemals die Wirkung der Decke! Während eine orange Wand den Raum wärmt, kann eine strahlend weiße Decke den Kontrast zu hart wirken lassen. Überlegen Sie, die Decke in einem sehr blassen Off-White oder sogar einem Hauch des Orangetons (mit 90 % Weiß gemischt) zu streichen. Das schafft einen weicheren, professionelleren Übergang.

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Hilfe, ein Kratzer an meiner neuen orangen Wand! Was nun?

Bei kräftigen Farben sind Ausbesserungen heikler als bei Weiß. Der Trick ist, die Farbe nicht nur zu tupfen, sondern die ursprüngliche Applikationsmethode nachzuahmen. Haben Sie gerollt? Dann verwenden Sie eine sehr kleine Rolle für die Reparaturstelle und arbeiten Sie mit „nassen Kanten“ in den bestehenden Anstrich hinein, um Ansätze zu vermeiden. Bewahren Sie dafür immer einen kleinen Rest der Originalfarbe in einem beschrifteten Einmachglas auf.

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Nordfenster: Liefern kühles, indirektes Licht. Hier kann ein sattes Orange schnell etwas gedämpft wirken. Wählen Sie einen Ton mit mehr gelben Pigmenten, um dem entgegenzuwirken.

Südfenster: Bieten warmes, direktes Licht. Hier strahlt fast jeder Orangeton, aber sehr kräftige Töne können bei direkter Sonne fast vibrieren. Ein erdigeres Terrakotta ist hier oft die harmonischere Wahl.

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  • Setzt einen emotionalen und intellektuellen Akzent.
  • Führt die Farbpalette des Raumes zusammen.
  • Ist ein persönliches Statement.

Sie trauen sich nicht an eine ganze Wand? Ein großes, abstraktes Kunstwerk, in dem Orange eine zentrale Rolle spielt, kann dieselbe Wirkung haben. Es wird zum Herzstück des Raumes und legitimiert die Verwendung kleinerer oranger Deko-Objekte im Rest des Zimmers.

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  • Streiche die Innenseite eines Bücherregals in einem knalligen Orange.
  • Lackiere einen alten Holzstuhl in einem frischen Mandarinen-Ton.
  • Bespanne eine Leinwand mit einem orange gemusterten Stoff für ein schnelles Kunstwerk.
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Akzentwand: Der Klassiker. Sie gibt dem Raum einen Fokuspunkt und eine klare Richtung, ohne ihn zu erdrücken. Ideal, um die Wand hinter dem Sofa oder dem Sideboard zu betonen.

Alle Wände: Mutig, aber oho! Funktioniert am besten mit einem sehr sanften, hellen Orangeton wie Pfirsich oder Apricot, um eine warme, umhüllende Kokon-Atmosphäre zu schaffen. Dunkle Töne an allen Wänden sind nur für große, lichtdurchflutete Räume zu empfehlen.

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Und wie kombiniere ich Orange mit Mustern?

Ganz wunderbar! Der Schlüssel ist, dem Orange die Hauptrolle zu lassen. Kombinieren Sie eine orange Akzentwand mit Kissen oder einem Teppich, der ein grafisches Schwarz-Weiß-Muster hat. Auch botanische Muster mit viel Grün funktionieren hervorragend, da Grün der Komplementärkontrast zu Rot-Orange ist. Vermeiden Sie es, zu viele kleinteilige, bunte Muster zu mischen – das wirkt schnell unruhig.

Kleine Dosen, große Wirkung: Manchmal reicht schon ein Hauch von Orange, um einem Raum Leben einzuhauchen. Denken Sie an die Kissen auf dem Sofa, eine einzelne Decke über der Armlehne, ein paar Kerzen auf dem Tisch oder sogar nur frische Orangen in einer Schale. Diese kleinen Farbtupfer ziehen den Blick an und schaffen Wärme, ohne dass Sie sich auf eine Wandfarbe festlegen müssen.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.