Schluss mit dem Lärm im Büro: Dein Praxis-Guide für echte Ruhe (und nicht nur Sichtschutz)
Büros brauchen mehr als nur Schreibtische! Entdecken Sie kreative Sichtschutzlösungen, die Stil und Funktion perfekt vereinen.
Ein Büro ohne Sichtschutz ist wie ein Gemälde ohne Rahmen – unvollständig. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Raum, in dem Privatsphäre und Stil Hand in Hand gehen. Was, wenn die Wände nicht nur trennen, sondern auch Geschichten erzählen? Entdecken Sie, wie innovative Trennwände und kreative Designs Ihre Arbeitsumgebung auf ein neues Level heben können.
Hey, schön, dass du hier bist. Wenn du nach „Sichtschutz im Büro“ suchst, dann wette ich, dass es dir um mehr als nur eine Trennwand geht. In meiner langen Zeit im Innenausbau habe ich unzählige Büros gesehen – vom chaotischen Großraumbüro, in dem Telefonate zu einem Wettkampf werden, bis zum totenstillen Chefbüro. Und fast immer, wenn jemand nach mehr Privatsphäre ruft, meint er eigentlich: „Ich brauche mehr Ruhe!“
Inhaltsverzeichnis
- Die Physik des Lärms: Warum eine einfache Wand oft alles schlimmer macht
- Was die Profis anders machen: Ein Blick hinter die Kulissen
- Praktische Lösungen für jeden Geldbeutel
- Häufige Fehler, die am Ende richtig teuer werden
- So findest du den richtigen Fachbetrieb
- Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt
- Bildergalerie
Es geht also nicht nur ums Sehen, sondern fast immer auch ums Hören. Ein guter Sichtschutz, der gleichzeitig die Akustik im Raum verbessert, ist keine reine Kosmetik. Ganz ehrlich, es ist eine der besten Investitionen in die Konzentration und das Wohlbefinden von allen im Team. Und damit eine Notwendigkeit für richtig gute Arbeit.
Viele sind dann erstmal von den Preisunterschieden geschockt. Eine simple Stellwand aus dem Baumarkt ist schnell geholt, klar. Eine professionelle Lösung vom Fachbetrieb kostet ein Vielfaches. Der Unterschied liegt aber nicht nur im Preis, sondern in der Wirkung, der Haltbarkeit und, ganz wichtig, in der Sicherheit. In diesem Guide teile ich mein Wissen aus der Praxis mit dir. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt, welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest und wie du die perfekte Lösung für dein Budget und deine Nerven findest.

Die Physik des Lärms: Warum eine einfache Wand oft alles schlimmer macht
Keine Sorge, das wird jetzt keine Vorlesung. Aber um zu verstehen, warum manche Lösungen top sind und andere ein totaler Flop, müssen wir kurz über Schallwellen quatschen. Stell dir vor, du wirfst einen Stein ins Wasser – die Wellen breiten sich aus. Genauso macht es der Schall. Trifft er auf eine Wand, passieren drei Dinge: Ein Teil wird reflektiert (zurückgeworfen), ein Teil absorbiert (geschluckt) und ein kleiner Rest wird durchgelassen.
Schalldämmung vs. Schallabsorption – Der eine Unterschied, den du kennen musst
Hier liegt der häufigste Denkfehler. Leute werfen Dämmung und Absorption in einen Topf, aber das sind zwei komplett verschiedene Paar Schuhe.
- Schalldämmung blockiert den Schall. Ihr Ziel ist es, zu verhindern, dass Lärm von einem Raum in den nächsten gelangt. Denk an eine massive Betonwand. Sie ist schwer und lässt sich kaum in Schwingung versetzen. Perfekt, um den Besprechungsraum vom Flur zu trennen, damit draußen niemand die vertraulichen Details mitbekommt.
- Schallabsorption verbessert den Klang im Raum. Sie killt den Nachhall und das Echo. Weiche, poröse Materialien wie dicke Stoffe, spezielle Schaumstoffe oder Holzfaserplatten sind hier die Helden. Sie schlucken die Schallenergie und machen den Raumklang angenehmer und klarer.
Moderne Büros mit viel Glas, glatten Böden und Betonwänden sind oft akustische Alpträume. Jedes Gespräch, jedes Telefonklingeln hallt ewig nach. Und jetzt kommt’s: Eine dünne Glaswand als reiner Sichtschutz kann das Problem sogar noch verschlimmern. Sie wirkt wie ein Spiegel für den Schall und wirft den Lärm einfach nur zurück in den Raum. Man sieht sich nicht mehr, aber der Geräuschpegel steigt. Super, oder?

Was die Profis anders machen: Ein Blick hinter die Kulissen
Wenn wir einen Auftrag für Akustik und Sichtschutz annehmen, kleben wir nicht einfach ein paar Platten an die Wand. Wir analysieren das Problem und entwickeln ein maßgeschneidertes Konzept. Das ist der große Unterschied zur schnellen Baumarkt-Lösung.
1. Die Wahl des richtigen Materials (und warum das über alles entscheidet)
Das Material ist das Herzstück. Es muss nicht nur schick aussehen, sondern auch die physikalischen und gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Hier ein kleiner Überblick über gängige Optionen:
Glas-Systeme: Modern und beliebt, aber Achtung! Normales Glas ist ein Schall-Spiegel. Für echte Schalldämmung greifen die Profis zu Verbundsicherheitsglas (VSG) mit speziellen Akustikfolien dazwischen. Diese Folien sind das Geheimnis, sie dämpfen die Schwingungen. Das ist ideal für Besprechungsräume. Preislich musst du hier aber schon mit dem Zwei- bis Dreifachen im Vergleich zu einer Standard-Glasscheibe pro Quadratmeter rechnen.
Holz und Holzwerkstoffe: Holz schafft eine warme, angenehme Atmosphäre. Was viele nicht wissen: Gelochte oder geschlitzte Holzplatten sind echte Akustik-Wunder. Dahinter platzieren wir ein Akustikvlies und Dämmmaterial. Der Schall dringt durch die kleinen Öffnungen ein und wird im Inneren absorbiert. Sieht super edel aus und ist extrem wirksam, kostet aber auch entsprechend.

Akustikpaneele & Stoffe: Hier ist die Auswahl riesig. Es gibt Paneele aus PET-Filz (oft aus recycelten Flaschen, also auch nachhaltig), Mineralwolle oder speziellen Akustikschäumen wie Basotect. Hier ist der sogenannte Absorptionsgrad (Alpha-Wert α) entscheidend. Ein Wert von 1,0 bedeutet, 100 % des Schalls werden geschluckt. Ein seriöser Anbieter zeigt dir dazu immer die Messprotokolle.
ACHTUNG, BRANDSCHUTZ! Das ist der Punkt, den ich nicht oft genug betonen kann. Billiger Akustikschaumstoff aus dem Internet ist oft normal entflammbar und hat in einem Büro absolut nichts zu suchen. Im Brandfall entwickelt er hochgiftige Gase und beschleunigt das Feuer. Das ist ein riesiges Sicherheitsrisiko! In Büros und öffentlichen Gebäuden müssen alle wichtigen Baustoffe mindestens die Brandschutzklasse „schwer entflammbar“ erfüllen. Wir verwenden daher ausschließlich zertifizierte Materialien. Frag immer nach dem Zertifikat!
2. Die fachgerechte Montage: Wo der Teufel im Detail steckt
Das beste Material bringt nichts, wenn es falsch montiert ist. Schall ist wie Wasser – er findet jede noch so kleine Lücke. Bei einer schalldämmenden Trennwand müssen alle Anschlüsse an Boden, Decke und Wände penibel abgedichtet werden. Eine Lücke von nur 1 % der Gesamtfläche kann die Schalldämmung um bis zu 10 Dezibel verschlechtern. Das ist so, als würdest du die gefühlte Lautstärke halbieren! Ein Fakt, der immer wieder unterschätzt wird.

Kleiner Tipp vom Profi: Bei schallschluckenden Absorbern ist der Abstand zur Wand entscheidend. Ein Akustikpaneel, das mit 5-10 cm Abstand montiert wird, wirkt deutlich besser, besonders bei tiefen Frequenzen. Der Schall geht einmal durch, wird von der Wand reflektiert und muss auf dem Rückweg nochmal durchs Paneel. Doppelte Wirkung, gleiches Material!
3. Die strategische Platzierung: Weniger ist oft mehr
Du musst nicht den ganzen Raum zukleistern. Viel effektiver ist es, die Absorber an den sogenannten Erstreflexionsflächen zu platzieren. Das sind die Punkte, an denen der Schall von deinem Mund auf dem kürzesten Weg über eine Wand oder die Decke zu den Ohren deines Gegenübers reflektiert wird. Diese frühen Reflexionen stören die Sprachverständlichkeit am meisten.
Der Spiegel-Trick für Schlaue: Setz dich auf deinen Bürostuhl. Ein Kollege soll mit einem kleinen Spiegel an den Wänden und der Decke entlangfahren. Überall dort, wo du deinen eigenen Mund im Spiegel siehst, ist ein solcher Erstreflexionspunkt. Genau da gehört ein Absorber hin!

Und wenn du allein bist? Kein Problem. Nimm dein Handy, starte die Selfie-Kamera und fahre damit langsam an der Wand entlang. So siehst du auch, wann dein Mund im Bild erscheint. Funktioniert prima!
Praktische Lösungen für jeden Geldbeutel
Nicht jeder will oder kann sofort eine komplette Sanierung stemmen. Hier sind ein paar realistische Optionen, von der schnellen Hilfe bis zur Profi-Ausstattung.
Für den kleinen Geldbeutel (bis ca. 500 €)
Hier geht es mehr um Schadensbegrenzung als um Perfektion, aber auch das kann schon viel bewirken.
- Akustikvorhänge: Schwere, dicke Stoffvorhänge vor Fenstern oder Glaswänden können den Hall spürbar reduzieren. Achte auf spezielle Akustikstoffe (oft über 300 g/m²). Die kosten zwischen 30 € und 80 € pro laufendem Meter, sind aber deutlich wirksamer als dünne Deko-Gardinen.
- Möbel als Teiler: Ein hohes, gut gefülltes Bücherregal (wichtig: nicht nur drei Ordner reinstellen!) bricht den Schall durch seine unregelmäßige Oberfläche. Eine echte Dämmung ist das aber nicht.
- DIY-Akustikpaneele: Wenn du handwerklich geschickt bist, kannst du Absorber selbst bauen. Das ist eine günstige, aber zeitaufwändige Alternative.
Mini-Anleitung für dein DIY-Absorber-Projekt:
Du brauchst einen einfachen Holzrahmen (z.B. aus Fichtenlatten 4×6 cm), den du dir im Baumarkt zuschneiden lassen kannst. Als Füllung nimmst du Dämmmaterial wie Steinwolle (z.B. Rockwool Sonorock) oder, umweltfreundlicher, Hanffasern. Das Ganze bespannst du dann mit einem luftdurchlässigen, aber robusten Stoff – schau mal in Online-Shops für Bühnenbedarf, die haben oft zertifizierten Akustikstoff. Rechne mit Materialkosten von etwa 80 € bis 120 € pro selbstgebautem Paneel (ca. 1×1 Meter).

Lösungen im mittleren Bereich (ca. 500 € – 2.500 €)
Hier gibt’s schon professionelle Produkte, die einen echten Unterschied machen.
- Freistehende Akustik-Stellwände: Gute Modelle haben einen soliden, schallabsorbierenden Kern und sind super flexibel, um Arbeitsinseln zu schaffen. Plane hierfür etwa 300 € bis 700 € pro Wand ein.
- Schreibtisch-Aufsätze (Desk Screens): Kleine Paneele, die direkt am Schreibtisch montiert werden. Sie schirmen den direkten Schall zum Nachbarn ab und schaffen eine kleine Konzentrations-Oase. Eine sehr effektive Maßnahme!
- Fertige Wandabsorber: Statt selbst zu bauen, kaufst du zertifizierte Paneele und montierst sie an den strategisch wichtigen Stellen. Gibt’s in allen Farben und Formen und können sogar als Design-Element dienen.
Professionelle Lösungen (ab 2.500 € aufwärts)
Hier sprechen wir von fest installierten Systemen, die zur Gebäudestruktur gehören. Eine langfristige Investition, die sich aber auszahlt.
- Fest installierte Trennwände: Ob Trockenbauwände mit doppelter Beplankung und Innendämmung oder die erwähnten Glassysteme mit Akustikfolie – das ist die Königsklasse für Schalldämmung. Eine solche Wand einziehen zu lassen, kann je nach Größe und Material schnell mal 2-3 Arbeitstage in Anspruch nehmen.
- Akustikdecken: Eine abgehängte Decke aus schallschluckenden Platten ist eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Hall im ganzen Raum.
- Integrierte Wandverkleidungen: Hier werden ganze Wände mit Akustik-Stoffen, Holzpaneelen oder sogar speziellem Akustikputz verkleidet. Optisch unauffällig und extrem leistungsstark.

Kleiner Tipp für Sofort
Du willst heute noch was für die Akustik tun, ohne Geld auszugeben? Stell dein Bücherregal nicht an die kurze, sondern an die lange Wand des Raumes. Die größere, unebene Fläche bricht den Schall effektiver und reduziert den Flatterecho-Effekt zwischen den parallelen Wänden.
Helfen Pflanzen wirklich bei der Akustik?
Ach ja, die gute alte Pflanzenfrage. Ehrlich gesagt: kaum. Ein paar Gummibäume sehen zwar nett aus, aber ihre akustische Wirkung ist minimal. Die Blätter sind zu klein und dünn, um Schallwellen effektiv zu brechen oder zu absorbieren. Um einen spürbaren Effekt zu erzielen, müsstest du schon einen dichten Dschungel im Büro anlegen. Also, Pflanzen sind super fürs Klima und die Seele, aber für die Akustik sind sie kein Ersatz für echte Absorber.
Häufige Fehler, die am Ende richtig teuer werden
Ich habe so oft gesehen, wie am Anfang gespart wurde, nur um am Ende doppelt zu zahlen. Hier sind die Top 3 der teuersten Fehler:

- Nur an den Sichtschutz denken: Ein Kunde wollte eine günstige Glaswand. Nach dem Einbau war der Lärm unerträglich. Wir mussten nachträglich teure Deckensegel montieren. Eine integrierte Planung wäre günstiger gewesen.
- Am falschen Material sparen: Ein Start-up kaufte den billigsten Schaumstoff aus dem Netz. Bei einer Brandschutzbegehung wurde das Material als hochgefährlich eingestuft und musste auf eigene Kosten entfernt und entsorgt werden. Der Schaden war am Ende riesig.
- Die Montage unterschätzen: Ein Kunde montierte teure Paneele selbst direkt an die Wand. Die Wirkung war gleich null. Nachdem wir dieselben Paneele mit dem korrekten Abstand montiert hatten, war der Unterschied wie Tag und Nacht.
So findest du den richtigen Fachbetrieb
Du bist überzeugt und willst einen Profi ranlassen? Gute Entscheidung! Aber woran erkennst du einen guten Betrieb? Stell diese Fragen:
- Frage nach Referenzen: Lass dir ähnliche Projekte zeigen, die sie umgesetzt haben.
- Fordere ein detailliertes Angebot: Stehen dort nur Posten wie „Akustikwand“ oder sind die Materialien und Arbeitsschritte genau aufgeschlüsselt?
- Sprich über den Brandschutz: Ein guter Betrieb wird dieses Thema von sich aus ansprechen und dir die Zertifikate der Materialien vorlegen können.
- Gibt es eine Analyse? Kommt der Experte vorbei, schaut sich den Raum an, hört zu und stellt Fragen? Oder will er dir am Telefon sofort was verkaufen? Das ist ein klares Qualitätsmerkmal.

Ein letzter Gedanke aus der Werkstatt
Ein gutes Büro ist wie ein gutes Werkzeug: Es muss einfach funktionieren und darf dich bei der Arbeit nicht behindern. Sichtschutz und Akustik sind da keine Nebensache. Eine billige, unüberlegte Lösung ist oft nur ein Pflaster auf einer akustischen Wunde – sie schafft vielleicht Privatsphäre für die Augen, aber Stress für die Ohren.
Eine durchdachte Lösung, die auf den Raum und die Menschen darin abgestimmt ist, ist eine echte Wertanlage. Sie steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit. Und das rechnet sich auf lange Sicht immer. Nimm dir die Zeit, sprich mit Experten. Es lohnt sich, in Ruhe zu investieren.
Bildergalerie


Wussten Sie, dass der Boden und die Decke oft die größten „Lärm-Spiegel“ im Raum sind? Bevor Sie nur an Wände denken, kann ein hochfloriger Teppich oder ein Akustiksegel unter der Decke bereits Wunder wirken. Sie schlucken den Schall, bevor er sich überhaupt im Raum ausbreiten kann und reduzieren den allgemeinen Geräuschpegel spürbar.

Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zufolge kann eine Reduzierung des Nachhalls in Büros die kognitive Leistungsfähigkeit um bis zu 10 % steigern.
Das ist mehr als nur ein Gefühl von Ruhe. Es bedeutet weniger Fehler, mehr Konzentration und letztendlich eine bessere Arbeitsqualität. Diese Zahl zeigt, dass Akustikmaßnahmen keine reine Kosmetik, sondern eine knallharte Investition in die Produktivität sind.

Müssen Akustiklösungen immer grau und funktional aussehen?
Absolut nicht! Der Trend geht klar in Richtung „Acoustic Art“. Hersteller wie BuzziSpace oder Abstracta bieten Paneele in unzähligen Farben, geometrischen Formen oder sogar mit Fotodrucken an. So wird die Schallabsorption zum gestalterischen Statement und Teil Ihrer Corporate Identity. Eine bedruckte Wand, die aussieht wie ein Kunstwerk, kann in Wahrheit ein hochwirksamer Schallschlucker sein.

- Verbesserte Sprachverständlichkeit bei Telefonaten.
- Weniger Störgeräusche für die Tischnachbarn.
- Optisch ansprechende Integration in das Raumkonzept.
Das Geheimnis? Eine Akustik-Leuchte. Diese cleveren Produkte kombinieren Lichtquelle und Schallabsorber in einem. Marken wie Lodes oder Artemide bieten elegante Designs, die über Schreibtischinseln oder Meeting-Tischen nicht nur für gutes Licht, sondern auch für angenehme Ruhe sorgen.

Schon mal was von PET-Filz gehört? Dieses Material ist der heimliche Star der modernen Büroakustik. Es wird oft aus recycelten Plastikflaschen hergestellt, ist also nachhaltig, robust, leicht und in vielen Farben erhältlich. Marken wie EchoJazz haben die Verarbeitung perfektioniert und bieten vom einfachen Wandpaneel bis zur komplexen 3D-Form alles an. Ein perfekter Kompromiss aus Ökologie, Ästhetik und Funktion.

- Der „Clap-Test“: Stellen Sie sich in die Mitte des Raumes und klatschen Sie einmal kräftig. Hören Sie ein metallisches, langes Echo oder einen flatternden Nachhall? Dann haben Sie ein Akustikproblem.
- Die „Gesprächs-Probe“: Führen Sie ein Gespräch in normaler Lautstärke über eine Distanz von 4-5 Metern. Ist es anstrengend, den Gesprächspartner zu verstehen? Ein weiteres klares Zeichen.

Manchmal sind es nicht die Kollegen, sondern die Technik, die am meisten nervt. Achten Sie auf versteckte Lärmquellen: Das laute Surren des Netzwerkdruckers, das ständige Brummen der Klimaanlage oder die Kaffeemaschine in der offenen Büroküche. Oft hilft es schon, diese Geräte auf schwingungsdämpfende Unterlagen zu stellen oder sie durch leisere Modelle zu ersetzen.

Der größte Fehler: Akustik als nachträglichen Einfall betrachten. Eine effektive Raumakustik sollte von Anfang an Teil der Büroplanung sein, genau wie die Beleuchtung oder die Wahl der Bürostühle. Wer erst nachträglich mit einzelnen Paneelen „herumdoktert“, erzielt oft nur geringe Effekte bei hohen Kosten. Eine integrierte Planung ist immer die günstigere und wirksamere Lösung.

Der „Lombard-Effekt“ beschreibt das unbewusste Phänomen, dass Menschen in lauter Umgebung automatisch lauter sprechen, um sich selbst zu hören.
Das Ergebnis ist eine sich selbst verstärkende Lärmspirale im Großraumbüro. Eine gute Schallabsorption durchbricht diesen Teufelskreis, da die allgemeine Lautstärke sinkt und man nicht mehr gegen den Lärm der anderen anreden muss.

Akustikvorhänge: Schwere, mehrlagige Stoffe von Anbietern wie Création Baumann können flexibel vor Fenstern oder als Raumteiler eingesetzt werden. Sie sind ideal, um die Akustik temporär zu verändern.
Feste Paneele: An Wand oder Decke montiert, bieten sie eine dauerhafte und oft effektivere Lösung, da sie gezielt an den Reflexionspunkten platziert werden können.
Die Wahl hängt von der Flexibilität ab, die Sie benötigen. Für Meetingräume sind Vorhänge oft eine smarte Ergänzung.

Ein Trend, der Ästhetik und Funktion perfekt vereint, ist die biophile Akustik. Echte Mooswände oder konservierte Pflanzenwände sehen nicht nur fantastisch aus und verbessern das Raumklima, ihre unregelmäßige, weiche Oberfläche ist auch ein exzellenter natürlicher Schallabsorber. Sie schlucken vor allem die hohen Frequenzen der menschlichen Stimme.

Nicht jeder Schallschutz muss eine Wand sein. Sogenannte „Acoustic Furniture“ sind Möbelstücke mit akustischer Wirkung. Denken Sie an Sofas mit extra hohen, gepolsterten Rücken- und Seitenlehnen, wie die Serie „BuzziBooth“ von BuzziSpace. Sie schaffen kleine Inseln der Ruhe für informelle Gespräche oder konzentriertes Arbeiten, ohne dass man einen separaten Raum benötigt.

Warum sind manche Telefonate im Büro so anstrengend?
Oft liegt es am Fehlen von absorbierenden Flächen in der Nähe des Sprechers. Harte Oberflächen wie Glaswände, Whiteboards oder leere Schreibtische reflektieren den Schall direkt und erzeugen einen unangenehmen, halligen Klang. Schon ein kleines, auf dem Schreibtisch platziertes Tischtrennelement oder ein Akustikbild an der Wand hinter dem Arbeitsplatz kann die Sprachverständlichkeit für beide Gesprächspartner massiv verbessern.

- Schaffen eine warme, natürliche Ästhetik.
- Sind extrem robust und ballwurfsicher (ideal für belebte Zonen).
- Bestehen aus Holzwolle und mineralischen Bindemitteln.
Die Rede ist von Holzwolle-Leichtbauplatten. Produkte wie Heradesign von Knauf Ceiling Solutions sind ein Klassiker in Schulen und öffentlichen Gebäuden, finden aber auch immer mehr Anklang in modernen Büros, die einen rohen, industriellen Look mit exzellenter Akustik verbinden wollen.

In den USA geben fast 80 % der Mitarbeiter in offenen Bürolandschaften an, dass sie durch den Lärm von Kollegen in ihrer Konzentration gestört werden.
Diese überwältigende Zahl hat zu einem Gegentrend geführt: dem Aufstieg der Büro-Telefonzelle. Kompakte, schallisolierte Kabinen wie die von Framery oder Hushoffice werden zu unverzichtbaren Rückzugsorten für fokussierte Arbeit und vertrauliche Telefonate.

Budget-Tipp: Sie müssen nicht den ganzen Raum verkleiden. Konzentrieren Sie sich auf die „ersten Reflexionspunkte“. Das sind die Flächen an Wänden und Decke, an denen der Schall von einer Schallquelle (z.B. einem sprechenden Kollegen) auf dem Weg zu Ihrem Ohr zuerst auftrifft. Platzieren Sie Ihre Absorber genau dort, um mit minimalem Materialeinsatz die maximale Wirkung zu erzielen.

Die Reinigung von Akustikelementen ist einfacher als gedacht. Die meisten Stoffpaneele können vorsichtig mit einer Polsterdüse abgesaugt werden. Bei Flecken hilft oft ein leicht feuchtes Tuch mit einem neutralen Reiniger. PET-Filz ist von Natur aus recht schmutzabweisend. Wichtig ist, niemals aggressive Chemie oder zu viel Wasser zu verwenden, um die schallabsorbierenden Eigenschaften nicht zu beeinträchtigen.
Glaswände sorgen für Transparenz, sind aber akustisch eine Katastrophe. Die Lösung? Mikroperforierte Folien. Diese fast unsichtbaren Folien werden auf die Glasfläche geklebt und enthalten tausende winziger Löcher. Sie verwandeln die harte, schallreflektierende Glasfläche in einen wirksamen Breitbandabsorber, ohne die offene und helle Ästhetik des Raumes zu zerstören. Eine geniale High-Tech-Lösung für ein häufiges Problem.




