Luxustasche kaufen? Was ein Profi dir verrät, bevor du Tausende Euro ausgibst
Die Chanel Tasche – ein zeitloses Must-Have, das jeden Look aufwertet. Entdecken Sie die Vielfalt und Eleganz in 50 beeindruckenden Bildern!
„Die Tasche ist nicht nur ein Accessoire, sie ist ein Statussymbol, ein Kunstwerk, ein Teil Ihrer Identität.“ So könnte Coco Chanel selbst die Faszination um ihre Taschen beschreiben. In einer Welt, in der der erste Eindruck zählt, wird die Chanel Tasche zum Schlüssel, der Türen zu unzähligen Stilwelten öffnet. Sie ist der unverzichtbare Begleiter bei jedem Abenteuer, egal ob im Alltag oder auf dem Laufsteg des Lebens.
Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre wirklich alles gesehen: nagelneue Schätze, geliebte Erbstücke und Taschen, die schon bessere Tage erlebt haben. Viele davon tragen berühmte Logos und kosten ein kleines Vermögen. Und fast immer kommt die Frage: „Warum ist das eigentlich so unfassbar teuer?“
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Meine Antwort ist immer dieselbe: Lass uns mal genauer hinschauen. Nicht auf das glänzende Logo, sondern auf das, was eine Tasche wirklich ausmacht. Als Feintäschner-Meister lebe ich für Leder, solides Garn und präzise Handarbeit. Komm mit, wir zerlegen so eine Tasche gedanklich in ihre Einzelteile. Danach verstehst du nicht nur den Preis, sondern erkennst auch echte Qualität – und schützt deine Investition.
Es geht hier nicht um Statussymbole. Es geht um ehrliches Handwerk, das eine Tasche zu einem Begleiter für Jahrzehnte machen kann.
Das Herzstück: Warum Leder nicht einfach nur Leder ist
Alles fängt beim Material an. Das Leder ist die Seele der Tasche. Es entscheidet über Haptik, Optik und wie sie in Würde altert. Bei den ganz großen Luxusmarken findet man oft zwei Haupttypen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Die butterweiche Schönheit: Lammleder
Nimm mal eine Tasche aus Lammleder in die Hand. Das fühlt sich unglaublich weich und geschmeidig an, fast wie Butter. Die Oberfläche ist ganz glatt, feinporig und hat einen dezenten, edlen Glanz. Das liegt daran, dass hier nur die allerbesten, makellosen Häute verwendet werden. Jede kleine Narbe würde sofort auffallen.
Die Realität aus der Werkstatt: Dieses Leder ist ein Traum, aber auch eine echte Diva. Ein unachtsamer Fingernagel, ein Schlüsselbund in der Nähe, das Streifen an einer rauen Wand … all das hinterlässt sofort Spuren. Ich sag meinen Azubis immer: „Behandelt das wie eure eigene Haut!“ Es ist nichts für den rabiaten Alltag, sondern eher für besondere Anlässe oder für Menschen, die extrem pfleglich mit ihren Sachen umgehen.
Der robuste Alleskönner: Genarbtes Kalbsleder
Das genaue Gegenteil ist das, was Kenner oft „Kaviar“-Leder nennen. Dahinter verbirgt sich ein Kalbsleder, dessen Oberfläche künstlich geprägt wurde, um diese typische körnige Struktur zu erzeugen. Das sieht nicht nur interessant aus, sondern macht das Leder vor allem unglaublich robust. Es ist dicker, fester und verzeiht den Alltagskampf mit dem Schlüsselbund deutlich eher. Kratzer? Kaum eine Chance.

Kleiner Tipp aus Erfahrung: Wenn eine Kundin eine Tasche für jeden Tag sucht, ist das meine klare Empfehlung. Sie hält einfach mehr aus und sieht länger wie neu aus. Für den Werterhalt ist das oft die klügere Wahl, weil Gebrauchsspuren viel später sichtbar werden. Um den Unterschied klarzumachen:
- Lammleder: Fühlt sich luxuriös und weich an, ist aber extrem kratzempfindlich. Der Pflegeaufwand ist hoch, und der Werterhalt hängt stark vom Zustand ab. Eher für sorgfältige Nutzer.
- Genarbtes „Kaviar“-Leder: Fühlt sich fest und strukturiert an und ist sehr widerstandsfähig gegen Kratzer. Der Pflegeaufwand ist gering, und der Werterhalt ist oft stabilder, da die Tasche länger neuwertig aussieht. Perfekt für den täglichen Gebrauch.
Die unsichtbaren Helden: Was eine Meisterhand wirklich ausmacht
Eine Tasche ist mehr als nur ein Stück Leder. Die Art, wie sie zusammengesetzt wird – das ist es, was ein Massenprodukt von einem Meisterstück unterscheidet. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Die Naht: Der Pulsschlag der Qualität
Eine gute Naht ist wie ein gleichmäßiger Pulsschlag. Bei den ikonischen Luxustaschen findest du oft eine extrem hohe Stichdichte, manchmal 10 bis 12 Stiche auf nur 2,5 Zentimetern. Das macht die Naht nicht nur bombenfest, sondern sorgt auch dafür, dass das Leder nicht einreißt. Der Faden selbst ist meist ein reißfestes, leicht gewachstes Garn, das sauber durchs Leder gleitet.
Profi-Trick: Fahr mal mit dem Finger über die Naht deiner Tasche. Fühlt sie sich glatt und eben an? Steht kein Faden ab? Verlaufen die Stiche exakt parallel zur Kante? Das sind die ersten, untrüglichen Zeichen für saubere Arbeit. Bei Fälschungen? Da sind die Nähte oft krumm, die Abstände variieren und der Faden wirkt dünn und billig.
Die berühmte Rautensteppung ist übrigens die Königsdisziplin. Hier muss das Muster auch bei geschlossener Tasche nahtlos von der Klappe auf den Körper übergehen. Das erfordert Millimeterarbeit beim Zuschneiden und Nähen – ein Detail, an dem die meisten Fälscher grandios scheitern.

Die Kanten: Das heimliche Zeichen für Geduld
Schau dir mal die Kanten einer Tasche genau an. Bei günstigen Modellen sind sie oft nur umgeklappt oder mit einer dicken, gummiartigen Farbe bepinselt, die nach kurzer Zeit bricht und abblättert. Sieht furchtbar aus.
Bei einer echten Luxustasche werden die Kanten in einem aufwendigen Prozess versiegelt. Sie werden geschliffen, bemalt, getrocknet, wieder geschliffen, wieder bemalt … das geht so oft, bis eine perfekt glatte, abgerundete Kante entsteht. Das kann Stunden dauern. Aber das Ergebnis ist eine Kante, die flexibel bleibt und sich wie ein Teil des Leders anfühlt.
Aus dem Nähkästchen geplaudert: Letzte Woche kam eine Kundin mit einer Tasche, deren Ecken komplett grau und aufgeraut waren. Sah wirklich traurig aus. Nach einer professionellen Kantenaufarbeitung sahen sie wieder satt, dunkel und glatt aus. Die Investition von rund 150 € hat den gefühlten Wert der Tasche locker um 1.000 € gesteigert. Das macht den Unterschied.

Die Beschläge: Das Gewicht der Qualität
Fass die Kette an. Nimm den Verschluss in die Hand. Echte Qualität hat Gewicht! Die Metallteile sind oft aus massivem Messing gefertigt und dann hochwertig vergoldet oder beschichtet. Sie fühlen sich kühl und substanziell an. Billige Beschläge? Meist eine leichte Zinklegierung, die sich schnell abnutzt und sich fast warm und hohl anfühlt.
Achtung, Detail-Check: Betätige den Verschluss. Ein hochwertiger Drehverschluss klickt satt und präzise, ohne zu wackeln. Billige Kopien haken, fühlen sich locker an oder klingen blechern. Schau dir auch mal die Schrauben an, die die Platten halten. Oft werden hier flache, elegante Schlitzschrauben verwendet, wie bei einer alten Uhr – und keine billigen Kreuzschlitzschrauben aus dem Baumarkt.
Der Kauf: So sicherst du deine Investition
Okay, Butter bei die Fische: Der Kauf ist eine große Sache. Eine neue, ikonische Flap Bag einer bestimmten französischen Marke kostet heute locker über 10.000 Euro. Gebraucht in gutem Zustand findet man sie selten unter 6.000 Euro. Da willst du sicher sein, dass du keinen Fehler machst.

So erkennst du Authentizität (auch ohne Zertifikat)
Vergiss mal kurz die Echtheitskarte und den Staubbeutel. Die werden am besten gefälscht. Konzentrier dich auf das Handwerk:
- Symmetrie ist alles: Eine meisterhaft gefertigte Tasche ist perfekt symmetrisch. Die Klappe sitzt mittig, die aufgesetzte Tasche hinten passt exakt. Leg sie hin und schau sie dir frontal an.
- Die Nahtübergänge: Wie gesagt, das Steppmuster muss an der Klappe perfekt weiterlaufen.
- Der Geruchstest: Echte Ledertaschen riechen nach … nun ja, Leder. Angenehm und natürlich. Viele Fälschungen haben einen penetranten Gestank nach Chemie, Plastik oder lösungsmittelhaltigem Kleber, der einem fast in der Nase sticht und auch nach Wochen nicht verfliegt.
- Seriennummern-Logik: Viele Marken verwenden seit Jahrzehnten Seriennummern im Inneren. Das Design dieser Sticker und die Anzahl der Ziffern haben sich aber über die Zeit geändert. Eine schnelle Online-Recherche, wie die Nummer für einen bestimmten Zeitraum aussehen sollte, entlarvt oft schon plumpe Fälschungen.
Der Second-Hand-Kauf: Ein ehrlicher Rat
Der Gebrauchtmarkt auf Plattformen wie Vestiaire Collective oder Rebelle ist super, aber birgt auch Risiken. Schau dir die Ecken und Kanten genau an – das ist der Bereich mit dem größten Verschleiß. Frag den Verkäufer explizit nach Reparaturen. Und ganz wichtig: Wenn du eine größere Summe ausgibst, investiere die 50 bis 100 Euro in einen unabhängigen Authentifizierungsservice. Das kann dir Tausende sparen.

Muss es immer die oberste Preisklasse sein?
Vielleicht liebst du die Qualität, aber nicht den Preis, der durch Marketing und Prestige entsteht. Es gibt fantastische Alternativen! Wenn du ehrliches Handwerk suchst, schau dich mal bei Marken wie zum Beispiel Polène oder bei kleineren deutschen Manufakturen um. Da bekommst du für unter 1.000 Euro oft eine Tasche, die in puncto Leder- und Verarbeitungsqualität in einer sehr hohen Liga mitspielt, ohne dass du für den riesigen Markennamen zahlst.
Pflege: Damit die Freude ewig währt
Eine gute Tasche ist kein Wegwerfartikel. Mit der richtigen Pflege kann sie dich ein Leben lang begleiten.
Was du JETZT SOFORT für deine Tasche tun kannst:
Nimm deine liebste Ledertasche zur Hand. Stopf sie, bevor du sie zurück ins Regal stellst, mit Seidenpapier oder einem alten Schal aus. So behält sie ihre Form. Leg die Kette immer ins Innere, damit sie keine Abdrücke auf dem Leder hinterlässt. Das dauert 30 Sekunden und verlängert das Leben deiner Tasche um Jahre!

Für die Pflege gilt: Weniger ist mehr. Ein trockenes, weiches Tuch für Staub reicht meistens. Wenn du spezielle Pflegeprodukte von Marken wie Collonil oder Saphir verwendest, teste sie IMMER zuerst an einer unauffälligen Stelle. Und bitte, versuch niemals, eine offene Naht selbst zu flicken. Ein unsachgemäßer Reparaturversuch kann den Wert dramatisch senken. Eine professionelle Reparatur kostet zwar (z.B. 100-200 Euro für die Kanten), erhält aber den Wert.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Eine solche Tasche ist ein Produkt aus zwei Welten: Sie ist ein Objekt herausragender Handwerkskunst, gleichzeitig aber auch ein Luxusgut, dessen Preis durch Image und künstliche Verknappung in die Höhe getrieben wird. Mein Rat? Konzentrier dich auf die erste Welt. Lerne, die Qualität zu fühlen, die Präzision zu sehen und das Handwerk dahinter wertzuschätzen. Wenn du das tust, ist es mehr als nur ein teures Accessoire. Dann ist es ein Stück gelebte Tradition, das du mit Stolz trägst. Und diese Wertschätzung, die ist wirklich unbezahlbar.

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Was bedeutet „Full Grain“-Leder wirklich?
Das ist die Crème de la Crème. „Full Grain“ oder vollnarbiges Leder ist die oberste, widerstandsfähigste Schicht der Tierhaut, bei der die natürliche Narbung komplett erhalten bleibt – inklusive kleiner Unvollkommenheiten, die seine Authentizität beweisen. Es ist das langlebigste und hochwertigste Leder, das mit der Zeit eine wunderschöne Patina entwickelt. Im Gegensatz dazu wird bei „Top Grain“-Leder die Oberfläche leicht angeschliffen, um Makel zu entfernen, was es etwas weniger robust macht.


„Eine Chanel Classic Flap Bag hat ihren Wert zwischen 2010 und 2022 um über 100 % gesteigert und damit den S&P 500 übertroffen.“
Diese Zahlen zeigen: Eine Tasche ist nicht nur ein Accessoire. Bei den richtigen Modellen von Marken wie Chanel oder Hermès handelt es sich um eine handfeste Wertanlage. Der Schlüssel liegt in der Wahl zeitloser Ikonen, deren Nachfrage das Angebot konstant übersteigt – eine bewusste Entscheidung, die sich buchstäblich auszahlt.

Der Hardware-Check: Nehmen Sie die Metallteile genau unter die Lupe. Bei Premium-Taschen sind sie oft aus massivem Messing gefertigt und anschließend vergoldet oder mit Palladium beschichtet. Sie fühlen sich schwer und kühl an. Achten Sie auf saubere Gravuren des Markennamens und die Qualität der Reißverschlüsse. Marken wie Riri oder Lampo sind hier oft ein Zeichen für höchste Güte, die sich in einem butterweichen Gleiten bemerkbar macht.


- Ein Stift ohne Kappe
- Ein offener Lippenstift
- Ein loser Schlüsselbund
Das sind die drei Erzfeinde jedes Tascheninnenfutters. Kugelschreibertinte ist oft das Todesurteil für helles Lammleder- oder Stofffutter, während scharfe Schlüssel das Material zerreißen können. Investieren Sie in ein kleines, schönes Etui (Pochette) für solche Kleinteile – Ihre Tasche wird es Ihnen über Jahrzehnte danken.

Kennen Sie das Geheimnis des verdeckten Reißverschlussfachs auf der Innenseite des Überschlags der Chanel 2.55? Die Legende besagt, dass Coco Chanel es als geheimes Versteck für ihre Liebesbriefe entworfen hat. Ein Detail, das einer ohnehin schon ikonischen Tasche eine Schicht persönlicher Geschichte und romantischer Nostalgie verleiht.


Gold-Finish: Klassisch, warm und opulent. Passt wunderbar zu erdigen Tönen, Schwarz und warmen Farben. Wirkt traditionell und ist oft die erste Wahl bei ikonischen Modellen wie der schwarzen Chanel Flap.
Palladium/Silber-Finish: Modern, kühl und dezent. Harmoniert perfekt mit grauen, blauen und pastelligen Tönen. Eine exzellente Wahl für einen minimalistischeren, zeitgenössischen Look.
Die Wahl ist rein ästhetisch, aber sie definiert den Charakter der Tasche maßgeblich.

Warum fühlt sich das Futter mancher Taschen so luxuriös an?
Weil es oft aus demselben Material wie das Äußere gefertigt ist – oder aus einem ebenso hochwertigen. Ein Innenfutter aus Lammleder, Ziegenleder (Chèvre) oder feinem Grosgrain-Stoff ist nicht nur ein Genuss für die Hände, sondern auch ein Indikator für kompromisslose Qualität. Billigere Taschen sparen hier oft mit einfachem Baumwoll- oder Synthetikfutter. Das Futter ist die private Seite des Luxus, nur für Sie bestimmt.


Der globale Markt für gebrauchte Luxusgüter soll bis 2027 voraussichtlich einen Wert von 75 Milliarden Euro erreichen.
Dieser Trend ist mehr als nur cleveres Shopping. Der Kauf einer Pre-Loved-Tasche bei zertifizierten Händlern wie Vestiaire Collective oder The RealReal ist ein Statement für Nachhaltigkeit. Sie geben einem handwerklichen Meisterstück ein zweites Leben und erhalten oft Zugang zu seltenen oder ausverkauften Modellen zu einem Bruchteil des Neupreises.


- Stellt die ursprüngliche Form wieder her
- Frischt verblasste Farben auf
- Repariert abgenutzte Ecken und Kanten
- Reinigt und pflegt das Leder tiefenwirksam
Das Geheimnis? Ein professionelles „Taschen-Spa“. Spezialisierte Werkstätten wie die „Bag-Klinik“ oder lokale Feintäschner bieten einen Service an, der weit über eine einfache Reinigung hinausgeht. Eine solche Behandlung alle paar Jahre kann das Leben Ihrer Lieblingstasche verdoubern und sie wieder wie neu aussehen lassen.

Verleihen Sie Ihrer Tasche eine persönliche Note und schützen Sie gleichzeitig die empfindlichen Henkel vor Hautfetten und Abnutzung. Ein seidenes „Twilly“ oder ein schmales „Bandana“ (berühmt gemacht durch Hermès) wird kunstvoll um die Griffe gewickelt. Es ist eine einfache, reversible Möglichkeit, Farbe ins Spiel zu bringen und Ihre Tasche an Ihr jeweiliges Outfit anzupassen – ein kleiner Trick mit großer Wirkung.


Die Diva unter den Materialien: Exotische Leder.
Sie sind der Inbegriff von Opulenz und erfordern enormes handwerkliches Geschick in der Verarbeitung. Zu den bekanntesten gehören:
- Python: Charakteristisch für seine feinen, symmetrischen Schuppen und seine weiche Textur.
- Alligator/Krokodil: Gilt als das edelste Leder, erkennbar an den größeren, quadratischeren Schuppen und einem kleinen Punkt (eine Haarpore) in jeder Schuppe bei Krokodil.
- Strauß: Unverwechselbar durch die Noppenstruktur, die von den Federfollikeln stammt. Extrem haltbar und weich.

Ein Wort zur Naht: Schauen Sie genau hin. Die legendäre „Sattlernaht“, wie sie von Hermès von Hand ausgeführt wird, ist leicht schräg und unglaublich robust. Sollte ein Faden reißen, löst sich die Naht nicht auf. Bei maschinengenähten Taschen (was kein Makel sein muss!) kommt es auf die absolute Gleichmäßigkeit und die Fadenspannung an. Eine perfekte Naht ist wie eine saubere Handschrift – sie zeugt von Sorgfalt und Können.


„Luxus muss bequem sein, sonst ist es kein Luxus.“ – Coco Chanel
Dieses Zitat ist der ultimative Praxistest. Eine Tasche kann noch so schön sein – wenn die Riemen einschneiden, sie zu schwer ist oder das Öffnen unpraktisch ist, werden Sie sie nicht gerne tragen. Echter Luxus integriert sich nahtlos in Ihr Leben und verbessert es, anstatt es zu komplizieren.

Der Geruch von neuem Luxus ist unverwechselbar. Schließen Sie die Augen und atmen Sie ein. Eine hochwertige Ledertasche verströmt einen satten, leicht erdigen und natürlichen Duft. Riecht es hingegen stechend chemisch oder nach Plastik, ist das ein Warnsignal. Oft deutet dies auf minderwertige Gerbprozesse oder die Verwendung von zu viel synthetischem Klebstoff oder Finish hin. Ihre Nase ist ein erstaunlich guter Qualitätsdetektor!


Meine Tasche hat einen Wasserfleck – und jetzt?
Handelt es sich um unbehandeltes, helles Leder wie Vachetta (typisch für die Henkel einer Louis Vuitton Speedy), ist schnelles Handeln gefragt: mit einem sauberen, trockenen Tuch sanft abtupfen, nicht reiben! Bei den meisten behandelten Ledern (wie dem im Artikel erwähnten Kaviar-Leder) können Sie Wassertropfen einfach abwischen. Der schlimmste Fehler: versuchen, den Fleck mit einem Föhn zu trocknen. Das trocknet das Leder aus und macht den Schaden oft schlimmer.

Der Luxus der Zukunft ist grün. Während traditionelle Häuser wie Hermès mit innovativen Materialien wie Sylvania (einem Leder-Hybrid aus Myzel) experimentieren, setzen Marken wie Stella McCartney schon lange auf vegane Alternativen. Auch neue Materialien wie Piñatex (aus Ananasblättern) oder Mylo™ (aus Pilzen) zeigen: Nachhaltigkeit und High-Fashion schließen sich nicht mehr aus. Ein spannendes Feld, das die Branche revolutioniert.


- Sie mit säurefreiem Seidenpapier ausstopfen, um die Form zu erhalten.
- Sie in ihrem originalen Staubbeutel (Dust Bag) aufbewahren, der sie atmen lässt.
- Sie aufrecht in einem Regal lagern, niemals hängend am Henkel.
So lagern Profis eine Tasche für die Nebensaison. Plastiktüten sind tabu, da sie die Luftzirkulation verhindern und zu Schimmel oder Austrocknung des Leders führen können.


Strukturierte Ikone: Eine Tasche wie die Dior Lady Dior oder eine Fendi Peekaboo behält ihre architektonische Form, egal ob sie voll oder leer ist. Sie strahlt Eleganz und formellen Chic aus.
Lässige Silhouette: Eine „Slouchy“ oder „Hobo“ Bag wie die Bottega Veneta Jodie passt sich dem Körper an und wirkt weich und entspannt. Perfekt für einen unangestrengten, modernen Look.
Die Wahl zwischen diesen beiden Stilen definiert, ob Ihr Auftritt eher formell und klassisch oder leger und modern wirkt.

Sie wollen exzellente Qualität, aber nicht den Preis eines Kleinwagens ausgeben? Richten Sie Ihren Blick auf das „Entry-Luxury“-Segment. Marken wie Polène aus Paris, A.P.C. oder Mansur Gavriel haben sich einen Namen für ihr minimalistisches Design, hochwertiges Leder und erstklassige Verarbeitung gemacht – oft zu einem Zehntel des Preises der ganz großen Namen. Sie investieren hier primär in das Produkt, nicht in ein riesiges Marketingbudget.


Ein einzelner Täschner bei Hermès benötigt zwischen 18 und 24 Arbeitsstunden, um eine Birkin Bag von Hand zu fertigen.
Diese Zeitspanne umfasst nicht die sorgfältige Auswahl des Leders oder die Herstellung der Metallteile. Es sind reine, hochkonzentrierte Handarbeitsstunden. Das erklärt, warum diese Taschen nicht einfach Produkte, sondern Werke der Handwerkskunst sind – geschaffen von einem Meister, der oft jahrelang trainiert hat, um dieses Niveau zu erreichen.

- Zugang zu seltenen oder eingestellten Modellen (Vintage-Schätze!)
- Ein deutlich geringerer Preis bei zertifizierter Echtheit
- Ein nachhaltigerer Konsum, der Ressourcen schont
Das Geheimnis? Der clevere Kauf auf dem Pre-Loved-Markt. Plattformen, die Echtheit garantieren, haben die Art und Weise, wie wir Luxus konsumieren, revolutioniert. Sie machen ihn zugänglicher und zirkulärer. Der Nervenkitzel, genau das Modell zu finden, das man seit Jahren sucht, ist dabei unbezahlbar.


Lohnt sich eine spezielle Taschenversicherung?
In vielen Fällen ist Ihre wertvolle Tasche bereits über die Außenversicherung Ihrer Hausratversicherung bei Diebstahl abgedeckt. Prüfen Sie jedoch die Deckungssumme! Liegt der Wert der Tasche (oder Ihrer Sammlung) deutlich über dieser Summe, kann eine spezielle Valorenversicherung oder die Erhöhung Ihrer bestehenden Police sinnvoll sein. Das gilt insbesondere für Modelle, deren Wert stetig steigt.

Die berühmte Steppung, im Französischen „Matelassé“ genannt, ist ein Markenzeichen von Chanel. Die Inspiration dazu fand Coco Chanel jedoch an einem unerwarteten Ort: bei den gesteppten Jacken und Satteldecken der Jockeys und Stalljungen auf der Pferderennbahn. Sie adaptierte diesen funktionalen, polsternden Stil und verwandelte ihn in ein Symbol zeitloser, femininer Eleganz.


Der Kardinalfehler: Eine Tasche, egal wie robust, gehört niemals auf den Boden. Böden in Restaurants, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln sind nicht nur schmutzig, sondern oft auch rau und feucht. Das ruiniert nicht nur die Unterseite und die Ecken, sondern ist auch unhygienisch. Ein kleiner, faltbarer Taschenhaken für den Tisch ist eine der besten Investitionen unter 20 Euro, die Sie für den Schutz Ihrer Tasche tätigen können.
Psychologische Studien zeigen, dass die Farbe Rot Aufmerksamkeit erregt und mit Energie und Selbstvertrauen assoziiert wird.
Die Wahl einer roten Tasche ist also oft mehr als eine modische Entscheidung; es ist ein unbewusstes Statement. Im Gegensatz dazu signalisiert eine Tasche in einem klassischen Blauton eher Ruhe, Vertrauen und Seriosität. Ihre Farbwahl kommuniziert, noch bevor Sie ein Wort sagen.




