Holzwand selber machen: Der ultimative Guide ohne Marketing-Blabla
Holz verleiht nicht nur Wärme, sondern auch Charakter! Entdecken Sie 95 kreative Ideen für eine stilvolle Wandverkleidung.
Ein Raum ohne Holz ist wie ein Gedicht ohne Reime. Stellen Sie sich vor, die Wände erzählen Geschichten von Wäldern, in denen die Luft nach frischem Harz duftet. Eine Holzwand ist nicht nur eine Verkleidung, sondern ein lebendiges Element, das jeden Raum in eine Oase der Gemütlichkeit verwandelt. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Wandverkleidungen aus Holz und lassen Sie sich inspirieren!
Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Wohntrends miterlebt, aber einer geht einfach nicht weg: die Liebe zu echtem Holz an der Wand. Und mal ganz ehrlich, das ist auch kein Wunder. Eine Holzwand ist so viel mehr als nur Dekoration. Sie bringt eine unglaubliche Wärme und Ruhe in den Raum – ein echtes Stück Natur für dein Zuhause. Trotzdem zögern viele. Man hört Horrorgeschichten von explodierenden Kosten oder komplizierten Techniken, die nur Profis beherrschen. Damit räumen wir heute auf.
Inhaltsverzeichnis
- Bevor du loslegst: Die wichtigste Lektion über Holz
- Welches Holz für deine Wand? Eine Frage des Typs (und des Geldbeutels)
- Deine Ausrüstung: Was du wirklich brauchst
- Die Montage: Schritt für Schritt zur Traumwand
- Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
- Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
- Bildergalerie
Vergiss die Hochglanzbroschüren. Hier bekommst du einen ehrlichen Einblick, worauf es wirklich ankommt – direkt aus der Praxis. Wir sprechen über das richtige Holz, die saubere Vorbereitung und die kleinen Tricks, die den großen Unterschied machen. Und ich verrate dir auch, wo du clever sparen kannst und wo Geiz am Ende richtig teuer wird. Denn eine gut gemachte Holzwand ist eine Anschaffung fürs Leben. Eine schlecht gemachte… naja, ein ständiges Ärgernis. Packen wir’s an!
Bevor du loslegst: Die wichtigste Lektion über Holz
Halt, stopp! Bevor du auch nur an Werkzeug denkst, müssen wir kurz über das Material selbst reden. Das ist keine langweilige Theorie, sondern die absolute Grundlage für alles Weitere. Wer das ignoriert, ärgert sich später garantiert über fiese Fugen, Risse oder gewölbte Bretter.
Dein Holz atmet – kein Witz!
Holz ist hygroskopisch. Klingt kompliziert, heißt aber nur: Es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab. Stell es dir wie ein lebendiges Wesen vor, das immer im Gleichgewicht mit seiner Umgebung sein will. Im Winter, bei trockener Heizungsluft, zieht es sich zusammen. Im feuchten Sommer dehnt es sich aus. Das sind nur Millimeter, aber die haben es in sich!
Genau deshalb ist eine Unterkonstruktion so verdammt wichtig. Die Bretter müssen „arbeiten“ können. Klebst du sie starr auf die Wand, baut sich eine enorme Spannung auf, die unweigerlich zu Schäden führt. Genauso entscheidend: die Akklimatisierung. Lass das Holz mindestens 48 Stunden, besser noch eine ganze Woche, unverpackt in dem Raum liegen, in dem es montiert wird. Ich hab mal einen Fall gesehen, da wurden teure Paneele direkt aus dem eiskalten Lager an die warme Wohnzimmerwand geschraubt. Nach drei Wochen sahen sie aus wie Schiffsplanken. Alles musste neu gemacht werden – ein teurer Fehler.
Mehr als nur schön: Was eine Holzwand wirklich kann
Eine Holzwand ist nicht nur hübsch, sie ist auch ein cleverer Alltagshelfer. Holz leitet Wärme schlecht, was hier ein riesiger Vorteil ist. Fass mal an eine Steinwand und dann an ein Stück Holz – du spürst den Unterschied sofort. Die Holzwand fühlt sich wärmer an, was die Behaglichkeit im Raum enorm steigert und sogar ein bisschen Heizkosten sparen kann. Der Luftspalt dahinter wirkt wie eine zusätzliche, kleine Dämmschicht und beugt Schimmel vor, da Feuchtigkeit aus der Wand entweichen kann.
Ach ja, und die Akustik! Glatte, harte Wände werfen den Schall hin und her, was für einen unangenehmen Hall sorgt. Holz bricht und schluckt den Schall. Der Raum wirkt sofort ruhiger, Gespräche werden angenehmer und der Sound vom Fernseher klingt viel klarer. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Welches Holz für deine Wand? Eine Frage des Typs (und des Geldbeutels)
Im Baumarkt kann einen die Auswahl echt erschlagen. Jedes Holz hat seinen eigenen Charakter. Um dir die Entscheidung leichter zu machen, hier ein kleiner Überblick mit ehrlichen Preisschätzungen. Kleiner Tipp: Miss deine Wand (Breite x Höhe) und rechne immer 10–15 % für Verschnitt dazu. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende ein halbes Brett fehlt!
Die Preiswerten für den Einstieg (Nadelhölzer):
- Fichte: Der ungeschlagene Klassiker für den rustikalen Landhausstil. Helles Holz, viele Äste, sehr gemütlich. Aber Achtung: Fichte ist sehr weich, Dellen und Kratzer sind vorprogrammiert. Perfekt für Wände, die nicht viel aushalten müssen. Preis: ca. 15-25 €/m².
- Kiefer: Etwas härter als Fichte, mit einer lebhafteren Maserung. Kann bei Wärme manchmal etwas harzen. Ein absoluter Heimwerker-Favorit und super im Preis-Leistungs-Verhältnis. Preis: ca. 18-30 €/m².
- Lärche: Mein persönlicher Favorit in dieser Kategorie. Deutlich robuster als Fichte und Kiefer, mit einer wunderschönen rötlichen Farbe. Kommt auch mit etwas mehr Feuchtigkeit klar, daher eine Option fürs Bad (bei guter Lüftung!). Preis: ca. 30-50 €/m².
- Zirbe: Das Wellness-Holz. Bekannt für seinen beruhigenden, langanhaltenden Duft. Ideal fürs Schlafzimmer. Ist aber auch weicher und spielt in einer höheren Preisliga. Preis: oft ab 60 €/m² aufwärts.
Die Edlen für die Ewigkeit (Laubhölzer):
- Eiche: Der König unter den Hölzern. Extrem hart, langlebig und zeitlos elegant. Ob ruhig und astfrei oder als rustikale Wildeiche – Eiche geht einfach immer. Eine echte Investition, die sich auszahlt. Preis: ca. 80-120 €/m², je nach Sortierung.
- Buche: Sehr hart, aber auch eine kleine Diva. Sie neigt dazu, bei Feuchtigkeitsschwankungen stark zu arbeiten. Hier sind perfekte Akklimatisierung und Montage absolute Pflicht! Preis: ca. 40-70 €/m².
- Nussbaum: Ein echtes Statement. Dunkel, edel und mit einer atemberaubenden Maserung. Macht jede Wand zum Hingucker. Eher im oberen Preissegment angesiedelt. Preis: oft über 100 €/m².
Ein kleiner Praxistipp, bevor du dich entscheidest: Investiere ein paar Euro und kauf dir von deinen 2-3 Favoriten jeweils EIN Brett. Nimm sie mit nach Hause, schleife eine Hälfte leicht an und öle sie. Dann lehnst du sie an die Wand, für die sie gedacht sind. Beobachte sie morgens, mittags und bei künstlichem Licht am Abend. Du wirst überrascht sein, wie unterschiedlich Holz im Licht wirkt! Das bewahrt dich vor teuren Fehlkäufen.
Deine Ausrüstung: Was du wirklich brauchst
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du musst dir nicht gleich eine Profi-Werkstatt einrichten, aber mit dem richtigen Equipment wird die Arbeit sauberer, einfacher und sicherer.
Deine Einkaufsliste (die Kleinigkeiten, die man oft vergisst):
- Getrocknete Latten für die Unterkonstruktion (Standardmaß ist ca. 24×48 mm oder 30×50 mm)
- Passende Schrauben und Dübel für deine Wand (frag im Fachmarkt nach, die wissen, was für deine Wand passt)
- Befestigungsclips (z.B. Profilholzkrallen Größe C4) ODER passende Schrauben für die verdeckte Montage
- Schleifpapier (Körnung 120 für den Feinschliff)
- Holzöl, -wachs oder -lack deiner Wahl
- Fusselfreie Lappen (zum Ölen) und Pinsel (zum Lackieren)
- Eine gute Staubmaske (mindestens FFP2 – deine Lunge wird es dir danken!)
Werkzeug-Check: Minimalausstattung vs. Luxus-Helfer
- Das brauchst du mindestens: Zollstock, Bleistift, Wasserwaage (je länger, desto besser!), Bohrmaschine/Akkuschrauber, Hammer und eine Stichsäge.
- Das macht dein Leben leichter: Eine Kappsäge für perfekt gerade und winkelige Schnitte (kann man oft im Baumarkt leihen!), ein Laser zur Ausrichtung der Unterkonstruktion und ein Multitool für knifflige Ausschnitte.
Die Montage: Schritt für Schritt zur Traumwand
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Nimm dir Zeit, arbeite sauber, und das Ergebnis wird dich umhauen. Hektik ist hier dein größter Feind.
Schritt 1: Wand vorbereiten & Unterkonstruktion bauen
Die Wand muss trocken, sauber und tragfähig sein. Alte, lose Tapeten müssen runter. Dann kommt das Skelett deiner Wand: die Unterkonstruktion. Die Latten sorgen für den entscheidenden Luftspalt. Bei senkrechten Brettern montierst du die Latten waagerecht, bei waagerechten Brettern senkrecht. Ein Abstand von 50-60 cm zwischen den Latten ist ideal.
Der kritischste Punkt: Die Unterkonstruktion muss perfekt eben sein. Keine Wand ist zu 100 % gerade. Nutze deine lange Wasserwaage und gleiche Unebenheiten mit kleinen Holzplättchen oder Justierschrauben aus. Das ist eine fummelige Arbeit, aber wenn du hier schlampst, wird die ganze Wand krumm und schief. Garantiert.
Schritt 2: Bretter befestigen (und der Steckdosen-Trick)
Für die Befestigung hast du mehrere Möglichkeiten. Sichtbar verschrauben ist am einfachsten, aber nur schön mit hochwertigen Schrauben in einer exakten Linie. Die elegante Methode ist die verdeckte Befestigung mit Profilholzkrallen. Das sind kleine Metallclips, die in die Nut des Brettes greifen und auf der Lattung festgenagelt oder geschraubt werden. Das nächste Brett verdeckt sie komplett.
Und was ist mit Steckdosen und Lichtschaltern? Keine Panik! Hier der einfache Trick: 1. Sicherung raus! Immer! 2. Halte das Brett an seine exakte Position und zeichne die Umrisse der Unterputzdose präzise an. 3. Bohre in den Ecken der Markierung Löcher und säge die Aussparung mit der Stichsäge aus. 4. Sei ruhig großzügig und säge ein paar Millimeter größer als angezeichnet. Der Rahmen der Steckdose oder des Schalters verdeckt das später locker.
Ganz wichtig: Lass zu Boden, Decke und den seitlichen Wänden immer eine Lücke von 10-15 mm. Das ist die Dehnungsfuge. Das Holz braucht diesen Platz zum Atmen. Die Fuge verschwindet später unsichtbar hinter der Fuß- oder Deckenleiste.
Schritt 3: Das Finish – Ölen, Wachsen oder Lackieren?
Eine unbehandelte Wand ist anfällig für Schmutz. Die Behandlung schützt das Holz und gibt ihm den letzten Schliff. Ich persönlich bin ein großer Fan von Öl. Es feuert die Maserung wunderschön an, lässt das Holz atmen und fühlt sich natürlich an. Ein Kratzer? Einfach anschleifen und nachölen. Lack bildet eine robuste, geschlossene Schicht. Super pflegeleicht, aber es fühlt sich künstlicher an und Reparaturen sind ein Albtraum. Meistens muss man die ganze Fläche abschleifen.
Die häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
Glaub mir, ich hab schon alles gesehen. Hier sind die Top 5 Fehler, die dich am Ende Zeit, Geld und Nerven kosten:
- Keine oder falsche Unterkonstruktion: Der absolute Killer. Führt zu Schimmel, Verzug und Frust.
- Holz nicht akklimatisiert: Die Ungeduld rächt sich mit riesigen Fugen oder Wölbungen.
- Dehnungsfugen vergessen: Das Holz stößt an die Wand und drückt sich in der Mitte nach oben.
- Am falschen Material gespart: Billige, rostende Schrauben oder falsche Clips, die nicht halten.
- Oberfläche falsch behandelt: Zuviel Öl, das klebrig bleibt, oder fleckiger Lack. Lies die Anleitung auf der Dose!
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung
Wie lange dauert das eigentlich? Für eine 15 m² große Wand solltest du als ambitionierter Heimwerker ein volles, langes Wochenende einplanen – ohne Hektik.
Die Kostenfrage ist natürlich entscheidend. Ein Projekt für unter 500 €? Machbar, wenn du einfache Fichtenbretter nimmst, alle Werkzeuge schon hast und deine Arbeitszeit nicht zählst. Das Ergebnis wird rustikal sein. Ein Projekt für 10.000 €? Das ist dann die astreine Eichenwand vom Meisterbetrieb. Inklusive Planung, Material, Arbeitszeit und vor allem: Gewährleistung.
Ein realistisches DIY-Projekt mit guter Qualität landet oft irgendwo zwischen 1.500 € und 3.000 €. Dafür bekommst du ordentliches Holz, hochwertiges Zubehör und hast vielleicht noch Budget für ein Leihgerät.
Sei am Ende ehrlich zu dir selbst. Wenn du zwei linke Hände hast, keine Zeit oder einfach nur ein perfektes Ergebnis mit Garantie willst, dann hol dir einen Profi. Ein Kostenvoranschlag von einem Tischler vor Ort ist meist kostenlos und gibt dir eine solide Basis für deine Entscheidung. Aber wenn du es mit Sorgfalt und Respekt vor dem Material angehst, ist eine Holzwand ein unglaublich lohnendes Projekt, das dein Zuhause für viele Jahre aufwerten wird.
Bildergalerie
Eine Holzwand ist nicht nur ein optisches, sondern auch ein akustisches Upgrade. Die unregelmäßige Oberfläche von Echtholz bricht Schallwellen und reduziert den Nachhall im Raum spürbar. Plötzlich klingen Gespräche angenehmer und Musik voller. Das ist einer dieser unbemerkten Vorteile, die man erst zu schätzen weiß, wenn man sie erlebt.
„Die Integration von natürlichen Elementen wie Holz in Innenräumen kann das Stressniveau senken und das allgemeine Wohlbefinden um bis zu 15 % steigern.“ – Studie „Biophilic Design in the Workplace“, 2015
Welches Holz für welchen Look?
Die Wahl der Holzart prägt die Atmosphäre entscheidend. Kiefer oder Fichte sind hell, freundlich und perfekt für den skandinavischen Stil – und schonen das Budget. Eiche wirkt mit ihrer markanten Maserung edel und robust, ideal für ein zeitloses Ambiente. Für den rustikalen Charme einer Almhütte ist sonnenverbranntes Altholz unschlagbar; jedes Brett erzählt eine eigene Geschichte. Wer es moderner mag, kann zu dunklem Nussholz oder thermisch behandelter Esche greifen.
Die erste Reihe entscheidet alles: Nehmen Sie sich für die erste Planke doppelt so viel Zeit wie für alle anderen. Sie ist das Fundament. Nutzen Sie eine Wasserwaage und eine Schlagschnur, um eine absolut gerade Linie zu ziehen. Schon ein Millimeter Abweichung am Anfang kann sich über die Wandhöhe zu einem schiefen Desaster summieren, das nicht mehr zu korrigieren ist.
Die Königsklasse der Oberflächenbehandlung? Hartwachs-Öl. Im Gegensatz zu Lack, der die Poren versiegelt, lässt ein Öl wie das „Hartwachs-Öl Original“ von Osmo das Holz atmen.
- Es feuert die Maserung wunderschön an.
- Kleine Kratzer lassen sich lokal ausbessern, ohne die ganze Wand schleifen zu müssen.
- Es bewahrt die natürliche Haptik des Holzes.
Der Nachteil? Es muss gelegentlich, je nach Beanspruchung, nachgeölt werden.
Vertikale vs. Horizontale Verlegung:
Horizontal: Lässt einen Raum breiter und ruhiger wirken. Die klassische Wahl, die Geborgenheit ausstrahlt.
Vertikal: Streckt die Wände optisch und lässt niedrige Decken höher erscheinen. Wirkt oft moderner und dynamischer.
Es gibt keine richtige oder falsche Wahl – es geht rein um die gewünschte Raumwirkung.
Kann ich einfach Palettenholz verwenden?
Vorsicht! Zwar ist der rustikale Look verlockend und das Material oft kostenlos, aber nicht jede Palette ist geeignet. Achten Sie unbedingt auf den Stempel „HT“ (Heat Treated). Paletten mit dem Stempel „MB“ (Methyl Bromide) sind chemisch begast und haben in Wohnräumen absolut nichts zu suchen. Zudem ist Palettenholz oft von minderer Qualität, rissig und voller Nägel.
- Eine saubere, professionelle Optik
- Keine unschönen, offenen Schnittkanten
- Perfekte Übergänge an Innen- und Außenecken
Das Geheimnis? Eine gute Gehrungslade und eine feinzahnige Japansäge. Damit gelingen Ihnen präzise 45-Grad-Schnitte, die sich nahtlos aneinanderschmiegen.
Profi-Tipp: Brechen Sie die Monotonie auf, indem Sie Bretter mit unterschiedlichen Breiten mischen. Eine zufällige Abfolge von zum Beispiel 8, 10 und 12 cm breiten Planken verleiht der Wand eine unglaubliche Lebendigkeit und einen individuellen, handwerklichen Charakter, den Standardpaneele niemals erreichen.
Wussten Sie schon? Jede Tonne wiederverwendetes Altholz anstelle von neuem Holz spart rund 1,5 Tonnen CO2-Emissionen ein.
Ihre Altholzwand ist also nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Anbieter wie „Altholz-Liebe“ oder lokale Sägewerke bieten oft zertifiziertes Altholz aus dem Rückbau alter Scheunen oder Bauernhäuser an.
Keine Angst vor Steckdosen und Lichtschaltern! Der Trick für saubere Ausschnitte:
- Position des Bretts exakt bestimmen und fixieren.
- Konturen der Dose mit einem Bleistift auf das Brett übertragen.
- An den Ecken des Umrisses mit einem Holzbohrer Löcher bohren.
- Mit einer Stichsäge von Loch zu Loch schneiden.
Immer etwas großzügiger schneiden – die Blende der Steckdose verdeckt kleine Ungenauigkeiten.
Eine Holzwand ist eine Investition, also sparen Sie nicht bei den Schrauben für die Unterkonstruktion. Verwenden Sie Qualitätsschrauben mit Teilgewinde und Schneidkerbe, z.B. von Spax oder Würth. Diese ziehen die Lattung fest an die Wand, ohne das Holz zu spalten, und sorgen für einen dauerhaft sicheren Halt.
Was ist mit der Wand hinter dem Kaminofen?
Hier ist absolute Vorsicht geboten! Holz ist ein brennbarer Baustoff. Prüfen Sie unbedingt die Herstellerangaben Ihres Ofens zu den Mindestabständen zu brennbaren Materialien. Oft sind nicht brennbare Platten (z.B. Kalziumsilikatplatten) als Brandschutz hinter dem Ofen vorgeschrieben. Eine Holzwand ist hier nur mit ausreichendem Sicherheitsabstand oder einer entsprechenden Schutzwand möglich. Im Zweifel immer den Schornsteinfeger fragen!
„Eine Holzwand ist die einfachste Form des biophilen Designs. Sie stillt unsere unbewusste Sehnsucht nach einer Verbindung zur Natur und schafft einen Zufluchtsort im eigenen Zuhause.“ – Zitat eines Innenarchitekten
Bringen Sie Ihre Holzwand zum Leuchten! Eine gezielte Beleuchtung kann die Textur und Wärme des Holzes dramatisch hervorheben. Streiflicht von oben oder unten durch eingelassene LED-Profile oder sogenannte „Wallwasher“-Spots ist ideal, um die Maserung und Struktur plastisch zu betonen. Vermeiden Sie frontales, flaches Licht, das die Wand eindimensional wirken lässt.
- Staubwedel oder Mikrofasertuch für die regelmäßige Reinigung.
- Bei Flecken ein leicht angefeuchtetes Tuch (nebelfeucht!).
- Niemals scharfe Reiniger oder nasse Lappen verwenden.
Bei geölten Oberflächen können hartnäckige Flecken oft mit einem speziellen Holzbodenseifen-Reiniger, z.B. von WOCA, und einem leichten Anschliff mit einem Schleifvlies entfernt und anschließend nachgeölt werden.
Der Trend: Akustikpaneele. Sie sehen sie gerade überall: senkrechte Holzlamellen auf einem dunklen Filz-Untergrund. Diese Paneele, populär gemacht durch Marken wie WoodUpp oder Acoupanel, kombinieren die warme Ästhetik von Holz mit exzellenter Schalldämmung. Sie sind oft als fertige Module erhältlich und lassen sich relativ einfach montieren – eine moderne und funktionale Alternative zur klassischen Vollholzwand.
Muss die alte Tapete wirklich runter?
Klare Antwort: Ja, am besten schon. Eine Tapete kann sich durch die Feuchtigkeitsschwankungen des Holzes oder des Klebers lösen. Im schlimmsten Fall bildet sich dahinter unbemerkt Schimmel. Die Unterkonstruktion sollte immer auf einem festen, tragfähigen und sauberen Untergrund wie Putz oder Gipskarton verschraubt werden. Der Mehraufwand lohnt sich für ein langlebiges Ergebnis.
- Ein perfekter, sauberer Abschluss zur Decke oder zu angrenzenden Wänden.
- Eine optische Leichtigkeit, die Wand scheint zu schweben.
- Genügend Platz für indirekte LED-Beleuchtung.
Das Geheimnis? Planen Sie eine Schattenfuge ein. Anstatt die Bretter direkt anstoßen zu lassen, halten Sie einen Abstand von 1-2 cm und streichen den sichtbaren Streifen der Wand dahinter schwarz.
Inspiration aus Japan: Shou Sugi Ban (焼杉板). Bei dieser traditionellen Technik wird die Oberfläche von Zedernholz kontrolliert verkohlt. Das Ergebnis ist eine tiefschwarze, einzigartige Textur, die das Holz konserviert und es widerstandsfähig gegen Schädlinge und Wasser macht. Eine spektakuläre Option für eine Akzentwand mit dramatischer Wirkung.
Achten Sie auf das Siegel! FSC® und PEFC™ sind die zwei wichtigsten Zertifikate für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Sie garantieren, dass für Ihre Wand kein Raubbau betrieben wurde und die Waldökosysteme erhalten bleiben. Ein gutes Gefühl, das die Freude an Ihrer Holzwand noch verstärkt.
Letzte Schraube, letztes Brett: Denken Sie beim Kauf an den Verschnitt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende zwei Bretter fehlen. Eine gute Faustregel:
- Bei einfacher, horizontaler Verlegung: +10% Material extra einplanen.
- Bei diagonaler oder Fischgrät-Verlegung: +15-20% Material einplanen, da hier deutlich mehr Anschnitte anfallen.
Neues Holz: Bietet eine gleichmäßige Optik, ist einfach zu beschaffen und in genormten Maßen verfügbar. Perfekt für moderne, saubere Designs.
Altholz: Jedes Brett ist ein Unikat mit Rissen, Wurmlöchern und Farbveränderungen. Der Look ist unnachahmlich authentisch, aber das Material ist teurer und die Verarbeitung anspruchsvoller.
Ihre Wahl hängt davon ab, ob Sie Perfektion oder Charakter suchen.
Wichtiger Punkt: Die Unterkonstruktion dient nicht nur dazu, dem Holz das Arbeiten zu ermöglichen, sondern auch zur Hinterlüftung. Ein Luftspalt von 1-2 cm zwischen Wand und Holzverkleidung ist entscheidend. Er verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut und beugt so Schimmelbildung effektiv vor. Das ist besonders in Altbauten oder an Außenwänden unerlässlich.
Ihre Holzwand wird mit Ihnen leben. Sie wird im Laufe der Jahre durch das Sonnenlicht ihre Farbe leicht verändern, vielleicht die eine oder andere kleine Macke bekommen und so immer mehr zu einem Teil Ihres Zuhauses. Sie ist kein steriles Designobjekt, sondern ein lebendiger Begleiter, der mit der Zeit nur an Charakter gewinnt.
