Grüne Wände ohne Drama: Dein ultimativer Guide für ein Ergebnis wie vom Profi
Grün ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Lebensgefühl! Entdecken Sie 72 inspirierende Ideen für ein frisches Interieur.
Stellen Sie sich vor, die Wände Ihres Zimmers flüstern Geschichten aus dem tiefsten Wald. Ein sanftes Rascheln, das Sie umarmt und gleichzeitig belebt. Grün ist nicht nur ein Farbton, es ist der Puls der Natur, der in Ihre Räume einzieht. Ob zarte Mintnuancen oder kräftiges Waldgrün – diese Kollektion von 72 Ideen zeigt, wie Sie mit Farbe eine Atmosphäre schaffen, die sowohl beruhigt als auch inspiriert.
Ganz ehrlich? In all den Jahren, in denen ich den Pinsel schwinge, habe ich unzählige Farbtrends kommen und gehen sehen. Aber eine Farbe ist ein echter Dauerbrenner und hat sich ihren Platz verdient: Grün. Für mich ist das auch kein Wunder. Grün ist nicht einfach nur Farbe an der Wand – es ist ein Stück Natur für dein Zuhause, ein Versprechen von Ruhe und gleichzeitig ein genialer Konzentrations-Booster.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur Optik: Was Grün in deinem Raum wirklich bewirkt
- Das richtige Rüstzeug: Warum nicht jede grüne Farbe gleich ist
- Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für ein 100 % Ergebnis
- Jetzt wird’s bunt: So streichst du wie ein Meister
- Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
- Kosten & Zeit: Eine ehrliche Rechnung
- Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
- Bildergalerie
Aber, und das ist ein großes Aber, der Weg zur perfekten grünen Wand kann steinig sein. Ich habe wirklich alles gesehen. Fleckige Flächen, weil an der Grundierung gespart wurde. Wunderschönes Tannengrün, das im falschen Licht plötzlich wie ein schwarzes Loch wirkte und den ganzen Raum erdrückt hat. Genau deshalb gibt’s diesen Guide. Kein Fachchinesisch, sondern handfeste Tipps aus der Praxis, damit dein Projekt am Ende genau so aussieht, wie du es dir erträumt hast.
Mehr als nur Optik: Was Grün in deinem Raum wirklich bewirkt
Die erste Frage ist fast immer: „Welches Grün passt denn zu mir?“ Meine Gegenfrage lautet dann: „Was soll der Raum denn können?“ Die Wirkung von Grün ist nämlich pure Physik, kein esoterischer Hokuspokus. Das Zauberwort heißt Lichtreflexionswert, kurz LRV.

Stell es dir so vor: Ein hoher LRV (wie bei einem zarten Mintgrün) wirft viel Licht zurück und lässt den Raum größer und heller wirken. Ein niedriger LRV (wie bei einem tiefen Waldgrün) schluckt Licht und macht den Raum dunkler und gemütlicher. Der Unterschied ist gewaltig.
- Helle Grüntöne (Salbei, Mint): Perfekt für kleinere oder nordseitige Zimmer. Sie schaffen Weite und Freundlichkeit. Aber Achtung: In einem sonnendurchfluteten Südzimmer kann ein kühles Mint schnell fast schon klinisch oder grell wirken.
- Mittlere Grüntöne (Oliv, Schilf): Meine persönlichen Favoriten für Wohnbereiche. Sie schaffen eine wunderbar ausgewogene, beruhigende Atmosphäre, ohne einzuschläfern. Ein sattes Olivgrün ist eine traumhafte Bühne für Holzmöbel und Zimmerpflanzen.
- Dunkle Grüntöne (Tanne, Smaragd): Die Königsklasse! Sie sind anspruchsvoll, aber die Wirkung ist phänomenal. Sie brauchen aber entweder viel Tageslicht oder ein cleveres Beleuchtungskonzept. Ein kleines, dunkles Heimbüro komplett in Waldgrün zu streichen, ist eine schlechte Idee. Nur die Wand hinter dem Schreibtisch dunkel zu streichen und den Rest in einem hellen, warmen Grau zu halten? Das schafft Tiefe, Fokus und lässt den Raum trotzdem offen wirken. Das ist der kleine, aber feine Unterschied.

Das richtige Rüstzeug: Warum nicht jede grüne Farbe gleich ist
Du stehst im Baumarkt vor dieser riesigen Wand aus Farbeimern und bist überfordert? Kenn ich. Als Profi schaue ich nur auf zwei kleine Angaben auf dem Etikett, die über Sieg oder Niederlage entscheiden: die Deckkraft und die Nassabriebbeständigkeit.
Deckkraft (auf dem Eimer als „Deckvermögen Klasse“ zu finden):
- Klasse 1: Das ist die Champions League. Deckt meistens mit einem Anstrich, wenn der Untergrund gut ist. Bei kräftigen, dunklen Grüntönen ist das absolute Pflicht, sonst streichst du dir einen Wolf und siehst immer noch die alte Farbe durchscheinen. Kostet mehr, spart dir aber einen ganzen Arbeitstag und Nerven.
- Klasse 2: Solide, gute Qualität. Für die meisten hellen bis mittleren Grüntöne absolut ausreichend.
- Finger weg von Klasse 3 oder 4! Das sind oft die billigen Lockangebote, die am Ende durch mehrfaches Streichen teurer werden und trotzdem fleckig aussehen.
Scheuerfestigkeit (Nassabriebklasse):
- Klasse 1: Scheuerbeständig. Die kannst du mit einem Lappen und mildem Reiniger richtig schrubben. Ideal für Flur, Küche oder Kinderzimmer.
- Klasse 2: Waschbeständig. Hält einem feuchten Tuch stand. Der perfekte Allrounder für Wohn- und Schlafräume.
Kleiner Tipp zu den Farb-Arten: 95 % aller Projekte laufen mit einer guten Dispersionsfarbe. Die haftet auf fast allem und ist robust. Wenn du im Baumarkt stehst, machst du mit Marken wie Alpina oder der „Schöner Wohnen“-Kollektion nichts falsch. Wir Profis greifen oft zu Caparol oder Brillux. Für Keller oder alte Fachwerkhäuser ist Silikatfarbe genial, weil sie atmungsaktiv ist und Schimmel vorbeugt. Aber Achtung: Sie ist anspruchsvoller in der Verarbeitung und kostet auch gerne mal 30-40 % mehr. Lohnt sich aber in den richtigen Räumen!

Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für ein 100 % Ergebnis
Das hier ist der wichtigste Teil, also lies genau. Ein guter Anstrich steht und fällt mit der Vorbereitung. Hier gibt es keine Abkürzungen.
Deine Einkaufs-Checkliste für ein 20-m²-Zimmer: Bevor es losgeht, pack das hier in deinen Wagen:
- Farbe: 10 Liter hochwertige grüne Dispersionsfarbe (Deckkraft Klasse 1, Nassabrieb Klasse 2) – ca. 80-140 €
- Grundierung: 5-10 Liter Tiefengrund (je nach Saugfähigkeit der Wand) – ca. 30-50 €
- Abklebeband: 2 Rollen Qualitäts-Malerkrepp (z.B. das gelbe von Tesa oder das lila von Kip) – ca. 15 €
- Schutz: Ein Malervlies (ca. 4x5m), keine dünne Folie! – ca. 15-20 €
- Werkzeug: Eine Farbwanne, ein guter Farbroller (Kurzflor für glatte Wände, Langflor für Raufaser!), ein hochwertiger Pinsel für die Ecken – ca. 30 €
- Reparatur: Eine kleine Tube Spachtelmasse und etwas Schleifpapier – ca. 15 €
Schritt 1: Wand-Check. Reibe mit der Hand über die Wand. Kreidet sie? Dann abwaschen. Kratze mit einem Spachtel. Blättert Farbe ab? Dann muss alles Lose runter. Tupfe mit einem nassen Schwamm Wasser drauf. Zieht es sofort ein, brauchst du Tiefengrund. Perlt es ab, musst du die Wand leicht anschleifen.

Schritt 2: Reparieren & Grundieren. Spachtle alle Löcher zu und schleife sie glatt. Dann kommt der entscheidende Schritt: die Grundierung. Sie ist der Kleber zwischen Wand und Farbe und sorgt für ein fleckenfreies Ergebnis. Bei einem kräftigen Grün hat sich ein Trick bewährt: Lass dir die Grundierung im Baumarkt leicht im Farbton der Endfarbe abtönen. Das verbessert die Deckkraft enorm!
Jetzt wird’s bunt: So streichst du wie ein Meister
Endlich! Aber auch hier gibt’s eine Technik, die den Unterschied macht: das „Nass-in-Nass“-Arbeiten. So vermeidest du unschöne Streifen und Ansätze.
- Streiche zuerst alle Ecken und Kanten mit dem Pinsel vor (ca. 5-10 cm breit).
- SOFORT DANACH, solange die Kanten noch nass sind, füllst du die große Fläche mit dem Roller.
- Trage die Farbe in 2-3 senkrechten Bahnen auf.
- Verteile die Farbe dann quer, ohne neue Farbe aufzunehmen.
- Zum Schluss rollst du die ganze Bahn noch einmal sanft von oben nach unten ab. Das sorgt für eine perfekte Oberfläche.
Arbeite immer von der Lichtquelle (Fenster) weg und streiche eine komplette Wand in einem Rutsch fertig. Keine Kaffeepause mitten an der Wand!

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Meine Top 3 Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)
1. An der Grundierung sparen: Der häufigste Grund für fleckige Wände. Investiere die 30 € und eine Stunde Arbeit, es zahlt sich tausendfach aus.
2. Billiges Klebeband benutzen: Nichts ist ärgerlicher, als wenn das Klebeband beim Abziehen die frische Farbe oder den Putz mitreißt. Gutes Kreppband ist dein bester Freund.
3. Ungeduldig sein: Die Trocknungszeit auf dem Eimer ist keine Empfehlung, sondern Gesetz! Wer den zweiten Anstrich zu früh macht, reißt den ersten wieder auf. Katastrophe!
Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
Keine Panik, auch Profis müssen mal was ausbessern. Hier die schnelle Hilfe für typische Pannen:
- Die Wand ist fleckig geworden: Oft liegt es an ungleichmäßiger Trocknung. Lass alles 24 Stunden komplett durchtrocknen. Meistens löst ein zweiter, sauber aufgetragener Anstrich das Problem von selbst.
- Das Klebeband hat Farbe mitgerissen: Ärgere dich kurz, dann atme durch. Lass die Stelle trocknen, schleife den Übergang ganz vorsichtig mit feinem Schleifpapier (240er Körnung) und tupfe mit einem kleinen Künstlerpinsel etwas Farbe auf.
- Farbspritzer auf dem Holzboden: Wische sie NICHT nass weg, das verschmiert nur. Lass sie komplett trocknen und kratze sie dann vorsichtig mit dem Fingernagel oder einer alten Plastikkarte (z.B. Kreditkarte) ab. Geht rückstandslos.

Kosten & Zeit: Eine ehrliche Rechnung
Für ein 20-m²-Wohnzimmer (ca. 45 m² Wandfläche) sieht die Rechnung grob so aus:
Variante 1: Selbermachen (DIY) Materialkosten liegen, wie in der Einkaufsliste oben, bei etwa 180-250 €. Aber unterschätze den Zeitaufwand nicht! Plane ein ganzes Wochenende ein.
- Freitagabend (2-3 Std.): Möbel rücken, Boden abdecken, alles sorgfältig abkleben.
- Samstag (6-8 Std.): Löcher spachteln, trocknen lassen, schleifen, Staub wischen, grundieren, Werkzeug reinigen, warten.
- Sonntag (4-6 Std.): Erster Anstrich, 4 Stunden Trocknungspause, zweiter Anstrich, Abklebeband entfernen, aufräumen.
Variante 2: Der Malerbetrieb Ein Profi wird für das gleiche Zimmer je nach Zustand der Wände zwischen 700 und 1.200 € verlangen. Das klingt viel, aber dafür bekommst du ein perfektes Ergebnis, eine Gewährleistung und sparst dir ein ganzes Wochenende voller Arbeit und Staub.
Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
Moderne Farben sind zwar viel besser als früher, aber es bleibt Chemie. Lüfte immer gut, auch wenn „lösemittelfrei“ draufsteht. In alten Häusern, die vor den 80er-Jahren gebaut wurden, können alte Farbschichten Blei enthalten. Hier niemals trocken schleifen, ohne sicher zu sein! Und ganz wichtig: Überstreiche niemals einfach Schimmel. Der Pilz muss erst fachgerecht entfernt und die Ursache (meist Feuchtigkeit) behoben werden.

So, jetzt hast du das Rüstzeug. Nimm dir die Zeit, investiere in gutes Material und hab Spaß dabei. Eine Wand zu streichen, ist ein unglaublich befriedigendes Projekt.
Und jetzt bist du dran! Welchen Raum möchtest du grün streichen und welcher Farbton ist dein absoluter Favorit? Schreib es mir in die Kommentare, ich bin gespannt auf eure Projekte!
Bildergalerie



Der richtige Grünton ist gewählt, aber wie testet man ihn wirklich?
Malen Sie niemals direkt auf die weiße Wand! Der Kontrast verfälscht die Wahrnehmung. Streichen Sie stattdessen zwei Schichten auf ein großes Stück Pappe oder ein DIN-A3-Blatt. Pinnen Sie es an die Wand und beobachten Sie es zu verschiedenen Tageszeiten – morgens, mittags und bei Kunstlicht am Abend. Nur so sehen Sie, wie sich das Grün in Ihrem Raum wirklich entfaltet und ob es mit Ihrem Boden und den Möbeln harmoniert.


Einer Studie der Universität Wageningen zufolge kann das Betrachten der Farbe Grün Stress reduzieren und die Konzentration fördern – selbst wenn es sich nur um eine gestrichene Wand handelt.
Dieser Effekt, bekannt als Biophilie, ist unsere angeborene Verbindung zur Natur. Ein sattes Waldgrün im Heimbüro ist also nicht nur eine Stilentscheidung, sondern kann buchstäblich Ihre Produktivität und Ihr Wohlbefinden steigern.



- Samt: Bringt eine luxuriöse Tiefe und fängt das Licht auf eine Weise ein, die die Sättigung des Grüns unterstreicht. Ein Sofa aus moosgrünem Samt ist ein Statement.
- Messing & Gold: Diese warmen Metalle setzen leuchtende Akzente und verhindern, dass kühle Grüntöne zu streng wirken. Perfekt für Leuchten, Bilderrahmen oder Beistelltische.
- Helles Holz: Eiche oder Esche schaffen einen skandinavisch-leichten Kontrast zu mittleren Grüntönen wie Salbei oder Schilf.
Der Schlüssel? Texturvielfalt. Sie erweckt eine grüne Wand erst richtig zum Leben und schafft ein vielschichtiges, hochwertiges Gesamtbild.


Matt-Finish: Verleiht eine samtige, fast pudrige Oberfläche. Es kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand und sorgt für eine sehr ruhige, edle Atmosphäre. Ideal für Wohn- und Schlafräume.
Seidenmatt-Finish (Satin): Besitzt einen dezenten Glanz, der das Licht sanft reflektiert. Es ist strapazierfähiger und leichter zu reinigen als ein mattes Finish, was es zu einer guten Wahl für Flure oder Küchen macht.



Für eine perfekte, rasiermesserscharfe Kante zwischen zwei Farben schwören Profis auf einen Trick: Kleben Sie die Kante mit hochwertigem Malerkrepp (z.B. FrogTape) ab. Streichen Sie dann zuerst mit der alten Wandfarbe (oder dem helleren Ton) über die Kante des Klebebands. Dadurch werden kleine Lücken versiegelt. Erst danach streichen Sie mit dem neuen Grün. Das Ergebnis ist eine absolut saubere Linie ohne „Ausfransen“.


Wussten Sie schon? Das berühmte „Scheeles Grün“, ein leuchtender Farbton des 18. Jahrhunderts, war hochgiftig, da es Arsen enthielt. Historiker vermuten sogar, dass Napoleons Tod im Exil durch die Ausdünstungen seiner grünen Tapete beschleunigt wurde.



Gerade bei dunklen, satten Grüntönen wie „Racing Green“ von Farrow & Ball oder „Obsidian Green“ von Little Greene ist die Qualität der Werkzeuge entscheidend. Investieren Sie in einen hochwertigen Farbroller mit kurzem bis mittlerem Flor. Billige Roller können die Farbe ungleichmäßig auftragen und unschöne Streifen oder „Orangenhaut“ hinterlassen, was bei dunklen Farben sofort sichtbar ist.


Hilfe, mein Salbeigrün sieht plötzlich babyblau aus!
Das liegt an den Untertönen. Jedes Grün hat eine „Tendenz“ – entweder zu Gelb (warmes Grün wie Olive), zu Blau (kühles Grün wie Mint) oder zu Grau (gedecktes Grün wie Eukalyptus). Das Licht in Ihrem Raum interagiert mit diesen Untertönen. Nordlicht ist kühl und bläulich und verstärkt die blauen Anteile im Grün. Ein warmes, gelbstichiges Grün kann hier entgegenwirken und für Balance sorgen.



- Schafft eine wohnliche, erdige Atmosphäre
- Wirkt besonders natürlich und atmungsaktiv
- Erzeugt eine einzigartige, leicht wolkige Textur
Das Geheimnis? Kalkfarbe. Anders als herkömmliche Dispersionsfarbe bietet sie ein unvergleichlich mattes und lebendiges Finish. Marken wie Bauwerk Colour oder Kalklitir sind hier die erste Adresse für einen authentischen Look.


Die häufigste Falle bei grünen Wänden? Den falschen Weißton für Decke und Zierleisten zu wählen. Ein strahlend reines Weiß kann neben einem warmen Olivgrün hart und steril wirken. Greifen Sie stattdessen zu einem abgetönten Weiß mit einem Hauch von Creme oder Grau. Viele Farbenhersteller wie Schöner Wohnen-Farbe bieten passende „Partnerfarben“ an, die perfekt auf den Grünton abgestimmt sind.



Eine grüne Wand ist die perfekte Bühne für Kunst. Aber statt vieler kleiner Bilder, die unruhig wirken können, setzen Sie auf ein großes Statement-Piece. Schwarz-Weiß-Fotografien erhalten vor einer tiefgrünen Wand eine unglaubliche Tiefe. Grafische Prints mit warmen Tönen wie Terrakotta oder Senfgelb schaffen einen spannenden, modernen Kontrast.


Der Lichtreflexionswert (LRV) von „Tranquil Dawn“, der Dulux-Farbe des Jahres 2020, liegt bei etwa 58. Das bedeutet, der Ton reflektiert 58 % des Lichts, das auf ihn trifft – ein perfekter Mittelwert, der Helligkeit spendet, ohne zu blenden.



Kühles Licht (über 5.300 Kelvin): Diese Leuchtmittel haben einen hohen Blauanteil und lassen gelb-grüne Töne (wie Lindgrün) fahl oder sogar leicht schmutzig erscheinen, während sie blau-grüne Töne (wie Petrol) intensivieren.
Warmes Licht (unter 3.300 Kelvin): Das gelbliche Licht dieser LEDs oder Glühbirnen verstärkt die Wärme in Oliv- oder Moosgrün und lässt sie noch gemütlicher wirken. Ein kühles Mintgrün kann dadurch jedoch seine Frische verlieren.
Fazit: Für die meisten Wohnräume ist ein neutral-warmes Licht um 2.700 bis 3.000 Kelvin die sicherste Wahl, um die wahre Schönheit Ihres Grüntons zu zeigen.


Die Angst vor dunklen, matten Farben rührt oft von der Sorge um die Reinigung her. Die Lösung liegt in der Farbqualität. Hochwertige, scheuerbeständige Farben (achten Sie auf die Nassabriebklasse 1 oder 2 nach DIN EN 13300) lassen sich problemlos mit einem weichen, leicht feuchten Mikrofasertuch abtupfen. Vermeiden Sie starkes Reiben, um keine glänzenden „Polierstellen“ zu hinterlassen.



- Pflanzen mit panaschierten (weiß-grünen) Blättern wie die Efeutute ‚Marble Queen‘ oder die Dieffenbachia.
- Spiegel mit goldenen oder schwarzen Metallrahmen, um Licht zu reflektieren und Tiefe zu schaffen.
- Textilien in Kontrastfarben: Kissen in Altrosa, ein Plaid in Rostrot oder Vorhänge in einem warmen Greige.


Mut zur Farbe bedeutet nicht immer, den ganzen Raum zu streichen. Ein Trend, der Charakter und Raffinesse verleiht, ist das „Colour Drenching“ oder die Ton-in-Ton-Gestaltung. Streichen Sie nicht nur die Wände, sondern auch die Fußleisten, Türrahmen und sogar den Heizkörper im selben Grünton. Dies schafft eine unglaublich ruhige, durchgehende und moderne Optik, die den Raum paradoxerweise größer und aufgeräumter wirken lässt.



„Grün ist die Urfarbe der Welt und jene, aus der ihre Schönheit entspringt.“ – Pedro Calderón de la Barca


Kann man Rosa und Grün kombinieren, ohne dass es wie ein Kinderzimmer aussieht?
Unbedingt! Der Trick liegt in der Sättigung. Kombinieren Sie ein tiefes, sattes Flaschengrün nicht mit Bonbonrosa, sondern mit einem gedeckten, pudrigen Altrosa. Oder paaren Sie ein sanftes Salbeigrün mit einem erdigen Terrakotta-Ton. Diese erwachsenen Kombinationen sind elegant, modern und alles andere als kindisch.



Markenfarbe (z.B. Farrow & Ball): Oft teurer, aber mit einer unnachahmlichen Farbtiefe durch einen höheren Anteil an natürlichen Pigmenten. Die Deckkraft ist meist exzellent, was langfristig den Verbrauch senken kann.
Baumarktfarbe (z.B. Alpina „Farbrezepte“): Preiswerter und breiter verfügbar. Die Qualität ist heute sehr gut, aber die Nuancen sind oft weniger komplex als bei Premium-Anbietern. Für ein Standardprojekt eine absolut valide und gute Wahl.


Denken Sie über die Wand hinaus! Grüne Farbe kann architektonische Details wunderbar hervorheben. Streichen Sie die Innenseite eines Bücherregals in einem dunklen Smaragdgrün, um Ihre Bücher und Deko-Objekte wie in einer Schmuckschatulle zu präsentieren. Oder nutzen Sie ein sanftes Mintgrün für die Nische hinter dem Bett, um einen dezenten, aber wirkungsvollen Fokuspunkt zu schaffen.



- Schafft sofort einen visuellen Ankerpunkt im Raum.
- Ist budget- und zeitfreundlicher als alle vier Wände zu streichen.
- Erlaubt den Einsatz mutigerer, dunklerer Töne ohne den Raum zu erdrücken.
Die perfekte Kandidatin? Meist ist es die Wand hinter dem Sofa, dem Bett oder dem Esstisch – die natürliche Blickachse des Raumes.


Wichtiger Punkt: Steckdosen und Lichtschalter nicht vergessen! Nichts stört das Bild einer eleganten grünen Wand mehr als strahlend weiße Plastikrahmen. Tauschen Sie diese gegen Modelle in Schwarz, Anthrazit oder sogar Messing aus. Alternativ können Sie bei vielen Herstellern (z.B. Gira, Jung) die Rahmen in jedem beliebigen RAL-Ton lackieren lassen – für eine perfekte Ton-in-Ton-Optik.



Der Trend geht weg von knalligen, lauten Grüntönen hin zu komplexen, natürlichen Nuancen. Farben wie „Calamine Green“ von Ressource Peintures oder „Eucalyptus“ von Bauwerk Colour spiegeln unseren Wunsch nach Ruhe und Naturverbundenheit wider. Sie sind grau- oder braunstichig und wirken dadurch extrem beruhigend und zeitlos.


Die Welt der umweltfreundlichen Farben ist größer denn je. Marken wie Little Greene oder Farrow & Ball werben mit einem sehr niedrigen VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen), was für ein besseres Raumklima sorgt. Andere, wie die deutschen Hersteller Auro oder Biofa, setzen konsequent auf natürliche Inhaltsstoffe wie Lehm, Kalk oder Pflanzenöle. Sie sind nicht nur gut für Sie, sondern bieten oft auch eine einzigartige, atmungsaktive Oberflächenstruktur.

Ein kleines Detail mit großer Wirkung ist die Wahl des Vorstreich- oder Grundierfarbtons. Gerade bei sehr tiefen und satten Grüntönen empfehlen Profis oft eine Grundierung in einem mittleren Grauton anstelle von Weiß. Dadurch erreicht der finale Grünton schneller seine volle Deckkraft und Farbtiefe, oft sparen Sie sich sogar einen kompletten Anstrich.




