Gardinen, die wirklich was können: Dein Guide für den perfekten Vorhang

Hey, schön, dass du hier bist! Lass uns mal ganz ehrlich über Gardinen reden. Für viele sind das einfach nur Stoffbahnen, die man mal schnell im Möbelhaus mitnimmt, damit das Fenster nicht so nackt aussieht. Aber ich sag dir was: Eine richtig gute Gardine kann so viel mehr. Sie kann einen Raum komplett verwandeln, die Akustik verbessern und sogar deine Heizkosten senken. Kein Witz!

Ich hab in meiner Laufbahn schon alles gesehen und gelernt, dass zwischen einer Gardine für 50 Euro und einer für 1.500 Euro Welten liegen. Das ist wie der Unterschied zwischen einem Papphocker und einem massiven Eichenstuhl vom Tischler. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – ohne Fachchinesisch, sondern so, wie ich es einem guten Freund erklären würde.

Erst die Funktion, dann der Stoff: Was soll deine Gardine leisten?

Bevor du dich in einen hübschen Stoff verliebst, frag dich: Was ist der Job dieser Gardine? Das ist der wichtigste erste Schritt, denn die Funktion bestimmt das Material, nicht umgekehrt.

1. Licht und Privatsphäre regeln
Das ist der Klassiker. Hier unterscheiden wir Profis grob zwischen drei Typen:

• Transparent: Stell dir feine Stoffe wie Voile oder Organza vor. Sie sind perfekt für einen dezenten Sichtschutz, lassen aber fast das ganze Tageslicht rein. Dein Raum bleibt hell und freundlich. Ideal fürs Wohnzimmer.
• Dim-Out: Diese Stoffe sind die Allrounder. Sie dunkeln den Raum zu etwa 80-95 % ab – genug, um nervige Spiegelungen auf dem Fernseher oder Monitor zu vermeiden, aber ohne dass du im Stockdunkeln sitzt.
• Blackout (Verdunkelung): Hier wird’s zappenduster. Dank einer speziellen Beschichtung oder eines mehrlagigen Gewebes blockieren diese Stoffe das Licht zu 99-100 %. Ein absolutes Muss fürs Schlafzimmer, besonders wenn du im Schichtdienst arbeitest oder eine Laterne direkt vors Fenster scheint.

Ein oft vergessener, aber super wichtiger Punkt ist die Lichtechtheit. Die wird auf einer Skala von 1 (mies) bis 8 (hervorragend) bewertet. Ein billiger Stoff mit niedrigem Wert bleicht in der Sonne aus wie ein T-Shirt nach zehn Sommern. Ich hatte mal einen Kunden, dessen dunkelblauer Baumwollvorhang nach zwei Jahren am Südfenster fleckig hellblau war und beim Waschen wie Papier zerriss. Achte auf einen Wert von mindestens 5 oder 6. Das kostet anfangs mehr, aber du hast auch ewig was davon.

2. Raumklima verbessern (und Geld sparen!)
Eine Gardine ist wie eine passive Klimaanlage. Zwischen Fenster und Stoff bildet sich eine isolierende Luftschicht. Im Winter kann ein schwerer, dichter Vorhang den Wärmeverlust am Fenster um bis zu 30 % reduzieren! Das merkst du am Ende des Jahres auf deiner Heizkostenabrechnung. Im Sommer funktioniert es genau andersherum: Der Vorhang blockiert die heiße Sonneneinstrahlung. Kleiner Tipp: Helle Stoffe sind hier besser, weil sie das Licht reflektieren, während dunkle Stoffe die Wärme eher schlucken.

3. Schluss mit dem Hall
Moderne Wohnungen mit glatten Wänden, großen Fenstern und harten Böden? Klingen oft wie eine Turnhalle. Textilien sind der natürliche Feind des Halls. Eine Gardine mit schönen, tiefen Wellen ist ein fantastischer Schallschlucker. Fürs Heimkino oder das Homeoffice gibt es sogar spezielle Akustikstoffe, die bis zu 80 % des Schalls absorbieren. Der Unterschied ist wirklich hörbar.

Der Stoff: Das Herzstück deiner Gardine

Okay, jetzt wo du weißt, was deine Gardine können soll, schauen wir uns die Materialien an. Jeder Stoff hat seinen eigenen Charakter – und seine Tücken.

• Polyester (PES): Der unkomplizierte Alleskönner. Er ist pflegeleicht, knittert kaum und ist meistens ziemlich preiswert (ab ca. 20-40 €/Meter). Moderne Polyesterstoffe können täuschend echt wie Leinen oder Seide aussehen, sind aber viel robuster. Einziger kleiner Nachteil: Sie können sich manchmal statisch aufladen.
• Trevira CS: Das ist quasi der Superheld unter den Polyestern. Diese Faser ist permanent schwer entflammbar, was bedeutet, dass der Brandschutz fest im Material verankert ist und sich nicht auswäscht. Für öffentliche Gebäude ist das Pflicht (Stichwort Brandschutzklasse B1), aber für zu Hause ist es einfach ein riesiges Sicherheitsplus, gerade im Kinderzimmer oder in der Küche.
• Leinen: Ich liebe Leinen! Es sieht edel aus, hat diesen lässigen Knitterlook und fühlt sich toll an. Aber Vorsicht: Leinen lebt. Es reagiert stark auf Luftfeuchtigkeit und kann sich dehnen oder zusammenziehen. Also nichts für Perfektionisten und absolut ungeeignet für feuchte Räume wie das Bad. Preislich liegt gutes Leinen oft zwischen 40 € und 80 € pro Meter.
• Baumwolle: Ein vielseitiger Klassiker. Baumwolle ist robust, aber sie knittert und kann in der Sonne ausbleichen. Für bodenlange Vorhänge an einem Südfenster würde ich sie immer füttern lassen, damit die Farbe schön bleibt.
• Wolle: Der Champion in Sachen Gemütlichkeit. Wolle ist ein fantastischer Isolator, schluckt Schall wie verrückt und ist von Natur aus schmutzabweisend. Sie schafft eine unglaublich warme Atmosphäre, gehört aber definitiv in die professionelle Reinigung. Preislich ist man hier schnell bei 80 € bis über 150 € pro Meter.

Kleiner Design-Tipp: Helle, unifarbene Stoffe lassen kleine Räume größer und luftiger wirken. In großen Räumen oder an einer Akzentwand darfst du ruhig mutig sein! Ein großes, grafisches Muster oder eine kräftige Farbe kann ein echtes Statement sein.

Vom Stoff zur Gardine: Auf die inneren Werte kommt es an

Ein teurer Stoff, der schlecht verarbeitet ist? Rausgeschmissenes Geld. Die Art der Anfertigung entscheidet, wie die Gardine fällt und wie lange sie schön bleibt.

Die 3 größten Pannen – und wie du sie vermeidest:

1. Panne: Gardine nach dem Waschen 10 cm kürzer.
   Lösung: Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle sollten immer vorgewaschen werden, bevor sie zugeschnitten werden. Ein Profi macht das oder rechnet den möglichen Schwund mit ein.
2. Panne: Verdunklungsstoff gekauft, aber es scheint Licht an den Seiten rein.
   Lösung: Plane die Gardinenstange oder -schiene immer mindestens 15-25 cm breiter als die Fensternische auf jeder Seite! So überdeckt der Vorhang das Fenster komplett, auch wenn er zugezogen ist.
3. Panne: Die Gardine hängt schlaff und wellt sich ungleichmäßig.
   Lösung: Nicht am Stoff sparen! Für schöne, tiefe Falten brauchst du das 2- bis 2,5-fache der Stangenbreite an Stoff. Eine glatte Stoffbahn sieht immer irgendwie billig aus.

Die Details, die den Unterschied machen:

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• Der „Kopf“ (oben): Hier entscheidet sich der Look. Ein Wellenband sorgt für moderne, gleichmäßige S-Wellen. Ein klassisches Faltenband (z.B. als 2er- oder 3er-Falte) wirkt sehr elegant und geordnet.
• Der Saum (unten): Profis nähen unten immer einen breiten, doppelten Saum (ca. 8-10 cm). Das gibt Gewicht. Das Geheimnis für den perfekten Fall ist aber das Bleiband – eine kleine Kordel mit Bleikugeln, die unsichtbar im Saum eingenäht wird. Das beschwert den Stoff und lässt ihn schön gerade hängen. Das findest du bei Fertigware so gut wie nie.

Die richtige Aufhängung: Stange oder Schiene?

Die schönste Gardine nützt nichts, wenn sie von der Wand fällt. Die Aufhängung ist das Fundament.

• Gardinenstangen sind ein sichtbares Deko-Element. Es gibt sie in Holz, Edelstahl, Messing… super für Ösenschals oder Schlaufengardinen. Achte aber auf einen stabilen Durchmesser, damit bei schweren Stoffen nichts durchhängt.
• Gardinenschienen sind dezenter und werden oft an der Decke montiert. Sie sind perfekt für einen modernen Look mit raumhohen Gardinen. Hochwertige Aluminiumschienen können sogar für Erker oder runde Wände exakt gebogen werden. Wenn du was richtig Gutes suchst, schau mal bei Anbietern, die für Qualität bekannt sind, zum Beispiel im Fachhandel für Systeme von Silent Gliss oder Interstil.

Achtung, Handwerker! Bevor du bohrst, prüfe die Wand mit einem Leitungssucher. Nichts ist ärgerlicher als eine angebohrte Stromleitung. Und denk an den Untergrund: Eine Rigipswand braucht spezielle Hohlraumdübel, während in Beton ein normaler Dübel bombenfest hält. Ein schwerer Samtvorhang kann schnell über 20 kg wiegen – das muss halten!

So pflegst du deine neuen Schätze richtig

Eine gute Gardine ist eine Investition, also sollte sie auch gut behandelt werden. Hier eine ehrliche Pflegeanleitung:

• Polyester & Trevira CS: Die pflegeleichten Helden. Die meisten können bei 30 Grad im Schonwaschgang in die Maschine. Am besten im Wäschesack und nur kurz anschleudern. Oft reicht es, sie tropfnass aufzuhängen, dann ziehen sie sich von selbst glatt.
• Leinen & Baumwolle: Hier ist Vorsicht geboten. Kalt waschen oder im Wollprogramm, um Einlaufen zu vermeiden. Niemals in den Trockner!
• Wolle, Samt & Seide: Finger weg von der Waschmaschine! Diese edlen Stoffe gehören in die Hände einer professionellen Reinigung. Jeder andere Versuch endet meist in einer Katastrophe.

Generell reicht es, Gardinen ein- bis zweimal im Jahr zu waschen, es sei denn, du bist Raucher oder wohnst an einer stark befahrenen Straße.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Gegenüberstellung

Okay, kommen wir zum Geld. Nehmen wir ein typisches Fenster von 3 Metern Breite. Was sind die Optionen?

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1. Die Schnäppchen-Lösung aus dem Möbelhaus (ca. 40 € – 150 €)
Du kaufst fertige Schals in Standardmaßen. Das ist billig und sofort verfügbar. Der Haken? Die Maße passen selten perfekt, die Stoffqualität ist oft mäßig und die Optik wirkt schnell etwas „dünn“, weil an Stoff gespart wurde. Montage machst du selbst.

2. Maßkonfektion aus dem Online-Shop (ca. 250 € – 600 €)
Du misst selbst, suchst online einen Stoff aus und bekommst eine passgenaue Gardine zugeschickt. Das ist ein guter Mittelweg. Das Risiko für Messfehler liegt aber bei dir, und du kannst den Stoff vorher nicht fühlen. Montage ist wieder dein Job.

3. Das Rundum-Sorglos-Paket vom Profi (ca. 700 € – 2.500 €+)
Ja, das ist eine andere Hausnummer. Aber was steckt dahinter? Nicht nur der Stoff. Du bezahlst für einen kompletten Service: Eine ausführliche Beratung bei dir zu Hause (oft 1-2 Stunden), das präzise Aufmaß, hochwertige Stoffe und Schienensysteme, viele Stunden Handarbeit in der Werkstatt durch eine Fachkraft und die professionelle Montage (ca. 1-2 Stunden), bei der am Ende alles perfekt gedämpft wird. Und ganz wichtig: Du hast eine Garantie. Wenn was nicht passt, kommt der Profi wieder.

Dein Weg zur Traumgardine: Eine kleine Checkliste

Wenn du dich für eine professionelle Beratung entscheidest, bist du mit diesen Überlegungen perfekt vorbereitet:

1. Funktion: Was ist der Hauptzweck? Sichtschutz, Verdunkelung, Akustik?
2. Stil: Wie möchtest du dich im Raum fühlen? Modern und clean, gemütlich und warm, oder lieber lässig-elegant?
3. Bedienung: Reicht manuelles Ziehen oder wäre ein elektrisches System (gerade bei hohen Fenstern) eine Überlegung wert?
4. Budget: Hab eine grobe Vorstellung, was du investieren möchtest. Ein guter Berater findet auch für ein kleineres Budget eine tolle Lösung.

Eine gute Gardine ist eben kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis von guter Planung und gutem Handwerk. Nimm dir die Zeit, fühl die Stoffe und überleg dir, was du wirklich brauchst. Eine hochwertige, gut gemachte Gardine begleitet dich locker 10-15 Jahre und schenkt dir jeden Tag ein Stück Wohnqualität. Und das, ganz ehrlich, ist unbezahlbar.

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• Breite messen: Messen Sie die gesamte Breite Ihrer Gardinenstange oder -schiene, nicht nur das Fenster. Rechnen Sie dann das 1,5- bis 2,5-fache dieser Breite für eine schöne Fülle.
• Länge messen: Messen Sie vom unteren Rand der Gardinenringe (bei Stangen) oder von der Oberkante der Schiene bis zum gewünschten Endpunkt. Beliebte Längen sind „schwebend“ (ca. 1-2 cm über dem Boden), „bodenlang“ oder „Puddle-Effekt“ (mit 10-20 cm Überlänge).

Das Geheimnis? Genauigkeit! Ein Zentimeter kann den Unterschied zwischen „perfekt“ und „fast“ ausmachen.

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Der häufigste Fehler: Die Gardinenstange hängt zu tief und zu schmal. Sie sollte mindestens 10-15 cm über dem Fensterrahmen und auf jeder Seite 15-25 cm über den Rahmen hinausragen. Dadurch wirkt das Fenster größer und es gelangt maximales Licht in den Raum, wenn die Vorhänge geöffnet sind.

Leinen ist der Inbegriff lässiger Eleganz. Seine natürliche, leicht unregelmäßige Textur bringt Leben und Weichheit in einen Raum, ohne zu dominieren. Leinenvorhänge fallen wunderschön und filtern das Licht auf eine sanfte, fast poetische Weise. Perfekt für Wohn- und Schlafzimmer, in denen eine entspannte Atmosphäre gewünscht ist. Marken wie Himla oder Libeco bieten fantastische Optionen in erdigen Tönen, die mit der Zeit nur noch schöner werden.

Wussten Sie schon? Dichte, schwere Vorhänge können den Schall in einem Raum um bis zu 10 Dezibel reduzieren.

Das ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen einem lauten Gespräch und einem leisen Flüstern. Schwere Stoffe wie Samt, Velours oder spezielle Akustikstoffe absorbieren Schallwellen und minimieren Hall – ein Segen in minimalistisch eingerichteten Räumen mit vielen harten Oberflächen.

Der sogenannte „Puddle-Effekt“, bei dem der Vorhang elegant auf dem Boden aufliegt, ist zurück!

Dieser Look, bei dem der Stoff 10 bis 20 cm länger als nötig ist, verleiht einem Raum sofort ein Gefühl von Luxus und Opulenz. Er funktioniert am besten mit weich fließenden Stoffen wie Seide, Samt oder einem schweren Leinen-Mix. Aber Vorsicht: In Haushalten mit Haustieren oder kleinen Kindern ist dieser Stil weniger praktisch, da sich Staub und Haare leicht am Boden sammeln.

Gardinenstange: Klassisch und dekorativ. Die Stange selbst und die Endstücke werden zum Designelement. Ideal, wenn Sie die Aufhängung betonen wollen, zum Beispiel mit markanten Ösen-Gardinen.

Gardinenschiene: Modern und dezent. Die Schiene verschwindet fast an der Decke und lässt den Vorhang nahtlos vom Plafond bis zum Boden fließen. Perfekt für einen minimalistischen Look oder um Räume höher wirken zu lassen.

Die Wahl hängt also rein von Ihrem gewünschten Stil ab.

Die Magie des Layering! Kombinieren Sie einen transparenten Store für den Tag mit einem blickdichten Vorhang für den Abend. Das geht am besten mit einer doppelten Gardinenstange oder -schiene.

• Für Privatsphäre am Tag: Ein leichter Voile-Store in Weiß oder Creme.
• Für Gemütlichkeit am Abend: Ein schwererer Dim-Out- oder Blackout-Vorhang in einer Akzentfarbe oder mit einem Muster.

So sind Sie für jede Lichtsituation und Stimmung perfekt gerüstet.

Samt ist nicht nur ein Stoff, es ist ein Gefühl. Die Dichte und der kurze Flor des Gewebes verleihen ihm einen unvergleichlichen, tiefen Glanz, der je nach Lichteinfall changiert. Ein Samtvorhang, zum Beispiel von „Designers Guild“ in einem satten Juwelenton wie Smaragdgrün oder Saphirblau, wird sofort zum luxuriösen Statement-Piece im Raum. Er hat zudem exzellente wärme- und schalldämmende Eigenschaften – die perfekte Verbindung von Ästhetik und Funktion.

• Verleiht jedem Vorhang eine persönliche, maßgeschneiderte Note.
• Kann einen schlichten, günstigen Stoff sofort aufwerten.
• Ermöglicht die Aufnahme von Akzentfarben aus dem Raum.

Das Geheimnis? Zierborten, Quasten oder Pompons! Ein aufgenähtes Samtband oder eine farbenfrohe Pompon-Borte an der Innenkante eines einfachen weißen Vorhangs kann eine dramatische Wirkung erzielen und zeigt Liebe zum Detail.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) können Thermovorhänge den Wärmeverlust durch ein Fenster im Winter um bis zu 25 % reduzieren.

Diese Spezialvorhänge haben eine isolierende Zwischenschicht oder eine reflektierende Beschichtung auf der Rückseite. Das hält im Winter die Wärme drinnen und im Sommer die Hitze draußen. Eine Investition, die nicht nur den Komfort erhöht, sondern sich auch auf der Energierechnung bemerkbar machen kann.

Achtung, Ausbleich-Gefahr: Naturfasern wie Seide und Baumwolle sind anfälliger für das Ausbleichen durch UV-Strahlen als synthetische Fasern wie Polyester. Wenn Ihr Fenster viel direkte Sonneneinstrahlung abbekommt, sollten Sie entweder einen Stoff mit hoher Lichtechtheit (mindestens 6 auf der Skala von 1-8) wählen oder den Vorhang mit einem Futterstoff versehen. Das schützt nicht nur die Farbe, sondern verbessert auch den Fall und die Isolierung.

Muster können einen Raum beleben, aber wie kombiniert man sie richtig? Eine einfache Regel ist die „Drei-Muster-Regel“:

• Ein großes Muster: Das ist der Star, z.B. auf den Vorhängen oder einem großen Teppich.
• Ein mittleres Muster: Wählen Sie ein Muster in halber Größe, z.B. für Sessel oder Kissen.
• Ein kleines Muster: Ein feines, wiederkehrendes Muster als Akzent, z.B. auf einem kleinen Kissen oder einer Lampe.

Halten Sie sich dabei an eine einheitliche Farbpalette, um Harmonie zu schaffen.

Welche Aufhängung für welchen Look?

Die Art, wie ein Vorhang oben konfektioniert ist, bestimmt seinen Faltenwurf entscheidend. Ösen ergeben große, gleichmäßige Wellen für einen modernen, klaren Look. Das klassische Kräuselband erzeugt viele kleine, eher traditionelle Fältchen. Ein Wellenband, verwendet mit speziellen Gleitern, sorgt für eine perfekte, sinusförmige Welle, die sehr edel und architektonisch wirkt – oft in Hotels zu sehen.

„Fenster sind die Augen eines Hauses, und Vorhänge sind die Augenbrauen. Sie geben dem Blick Charakter und Ausdruck.“ – Frei nach einer Weisheit unter Innenarchitekten.

Auch im Badezimmer? Aber ja! Ein Vorhang kann hier wahre Wunder wirken, um Sterilität zu durchbrechen und eine wohnliche Spa-Atmosphäre zu schaffen. Wählen Sie unbedingt Stoffe, die feuchtigkeitsbeständig sind, wie Polyester oder spezielle Outdoor-Stoffe. Ein leichter, halbtransparenter Stoff vor einem Milchglasfenster sorgt für Weichheit, ohne die Privatsphäre zu kompromittieren. Achten Sie auf gute Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Fertigvorhang: Die schnelle und günstige Lösung. Perfekt für Standardfenster und wenn es unkompliziert sein soll. Der Nachteil: begrenzte Auswahl an Stoffen und Maßen. Passt oft nicht perfekt.

Maßanfertigung: Die Investition in Perfektion. Sie wählen aus hunderten Stoffen und der Vorhang wird exakt auf Ihr Fenster zugeschnitten. Das Ergebnis ist unvergleichlich hochwertiger und passgenauer.

Ein guter Kompromiss: Einen hochwertigen Fertigvorhang kaufen und von einer Schneiderei professionell kürzen lassen.

Nachhaltigkeit ist auch bei Vorhängen ein großes Thema. Achten Sie auf Stoffe aus recyceltem Polyester (oft aus PET-Flaschen hergestellt) oder auf Naturfasern aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA-Baumwolle, Bio-Leinen). Siegel wie Oeko-Tex Standard 100 garantieren zudem, dass der Stoff frei von Schadstoffen ist. Marken wie „Rohleder“ mit ihrer „Sustainable Living“-Kollektion zeigen, wie stilvoll und umweltbewusst Textilien sein können.

Wie reinige ich meine Vorhänge richtig?

Das hängt ganz vom Material ab. Werfen Sie immer zuerst einen Blick auf das Pflegeetikett! Generell gilt: Baumwolle und Polyester sind oft bei 30°C im Schonwaschgang waschbar. Leinen kann einlaufen und sollte besser professionell gereinigt werden. Samt und Seide sind extrem empfindlich – hier ist eine chemische Reinigung fast immer Pflicht. Ein regelmäßiges Absaugen mit dem Bürstenaufsatz befreit die Vorhänge von Staub und verlängert die Waschintervalle.

• Verwenden Sie Raffhalter, um die Vorhänge tagsüber elegant zur Seite zu binden. Es gibt sie aus Metall, Seil oder Stoff.
• Bügeln Sie Ihre Vorhänge nach dem Waschen. Glatte Stoffe reflektieren das Licht besser und sehen viel edler aus.
• Tauschen Sie schlichte Gardinenringe gegen dekorativere Modelle aus, um der Stange ein schnelles Upgrade zu verpassen.

Die Farbe Ihrer Vorhänge hat einen direkten Einfluss auf die Raumstimmung. Blau- und Grüntöne wirken beruhigend und eignen sich hervorragend für Schlafzimmer. Gelb- und Orangetöne sind anregend, fröhlich und passen gut in Küchen oder Essbereiche. Erdige Töne wie Beige, Taupe oder Terrakotta schaffen eine warme, geerdete und gemütliche Atmosphäre, die im Wohnzimmer sehr beliebt ist.

Der Vorläufer der Gardine war der Bettvorhang im Mittelalter. Er diente in zugigen Burgen nicht der Dekoration, sondern dem reinen Schutz vor Kälte und dem Schaffen einer winzigen, privaten und wärmeren Zone rund um das Bett.

Voile: Ein feinfädiges, glattes Gewebe, meist aus Polyester oder Baumwolle. Fällt sehr weich und fließend, wirkt zart und ist die klassische Wahl für transparente Stores.

Organza: Etwas steifer und fester als Voile, oft mit einem leichten, eleganten Schimmer. Besteht häufig aus Seide oder synthetischen Filamenten. Erzeugt durch seine Steifigkeit mehr Volumen und einen „knisternden“ Fall.

Wählen Sie Voile für Weichheit und Organza für einen Hauch von Drama.

Sie wollen den Look einer maßgefertigten Gardine, aber ohne den Preis? Kaufen Sie extralange Fertigvorhänge, zum Beispiel die „AINA“ oder „SANELA“ Modelle von IKEA, und lassen Sie diese von einer lokalen Änderungsschneiderei auf die exakt richtige Länge kürzen. Das kostet nur einen Bruchteil einer Maßanfertigung, aber das Ergebnis ist ein perfekt passender Vorhang, der den Raum sofort aufwertet.

• Sie erzeugen eine perfekt gleichmäßige, moderne Wellenform.
• Der Vorhang lässt sich extrem leicht und leise bewegen.
• Der Stoffbedarf ist exakt kalkulierbar und der Faltenwurf bleibt auch nach dem Waschen erhalten.

Das Geheimnis? Ein sogenanntes Wellenband (oder Wave-Band), das in Kombination mit speziellen, an einer Schnur aufgereihten Gleitern in einer Schiene verwendet wird. Dieser Look, der lange Zeit der Hotellerie vorbehalten war, erobert nun auch private Wohnräume.

Der Trend geht eindeutig zu texturierten, natürlichen Stoffen. Bouclé, Leinenmischungen und Stoffe mit sichtbarer Webstruktur sind extrem gefragt. Farblich dominieren ruhige, von der Natur inspirierte Töne: Salbeigrün, Terrakotta, Sand, Greige und warme Graunuancen. Der Vorhang wird nicht mehr nur als Funktionselement gesehen, sondern als wichtiger Teil einer haptischen, wohligen Gesamtkomposition im Raum.