Schwarz im Wohnzimmer? So geht’s richtig (und ohne böse Überraschungen)
Schwarz ist nicht nur die Abwesenheit von Farbe – es ist ein Statement. Entdecken Sie, wie elegante Dunkelheit Ihr Wohnzimmer verwandeln kann!
„Die Nacht ist dunkler als der tiefste Abgrund, doch in ihrem Schatten entfaltet sich die Eleganz.“ Wenn Sie je in einem Raum saßen, umgeben von schimmerndem Schwarz und dem geheimnisvollen Flüstern der Schatten, wissen Sie, dass Dunkelheit nicht nur abweisend ist. Sie kann einladend und faszinierend sein. Lassen Sie uns in die Welt des stilvollen Schwarz eintauchen und herausfinden, wie Sie mit dieser Farbe ein Wohnzimmer gestalten, das sowohl mysteriös als auch einladend wirkt.
Ganz ehrlich? Früher dachte ich auch, ein Raum muss hell sein, um gut auszusehen. Schwarz im Wohnzimmer klang für mich nach einer dunklen, erdrückenden Höhle. Das hat sich schlagartig geändert, als ein Kunde mit einer ziemlich mutigen Vision auf mich zukam: Er wollte sein Bibliothekszimmer komplett in Tiefschwarz getaucht haben. Ich war, sagen wir mal, skeptisch. Aber das Ergebnis? Es hat mir die Augen geöffnet. Der Raum war nicht düster, er war unglaublich elegant, ruhig und hatte eine Tiefe, die ich so noch nie gesehen hatte. Jedes Möbelstück, jedes Buch im Regal, wirkte plötzlich wie ein Kunstwerk auf einer Bühne.
Inhaltsverzeichnis
- Warum Schwarz so eine Wucht ist (und was du darüber wissen musst)
- Die Planung: Dein Schlachtplan für ein perfektes Ergebnis
- Jetzt wird’s ernst: Die Umsetzung Schritt für Schritt
- Das große Ganze: So wird ein Raum draus
- Was kostet der Spaß? Eine realistische Einschätzung
- Noch nicht ganz überzeugt? Der Quick-Win-Tipp
- Bildergalerie
Seit diesem Schlüsselmoment ist die Arbeit mit dunklen, satten Farben meine absolute Leidenschaft. Ein schwarzes Wohnzimmer ist aber, das muss man klar sagen, die Königsdisziplin. Es verzeiht keine Fehler. Aber wenn du es richtig anstellst, belohnt es dich mit einer Atmosphäre, die keine andere Farbe der Welt schaffen kann. In diesem Guide teile ich alles, was ich über die Jahre gelernt habe – nicht nur, wie man eine Wand schwarz streicht, sondern wie man einen ganzen Raum mit Charakter und Stil erschafft.

Warum Schwarz so eine Wucht ist (und was du darüber wissen musst)
Um zu verstehen, wie man mit Schwarz arbeitet, müssen wir kurz über Licht reden. Keine Sorge, wird nicht zu technisch. Es geht darum, wie viel Licht eine Oberfläche zurückwirft. Ein Standard-Weiß reflektiert fast das gesamte Licht, das darauf trifft. Deshalb fühlen sich weiße Räume so hell an. Ein sattes Tiefschwarz hingegen schluckt fast das ganze Licht. Es absorbiert es einfach.
Und genau das ist das Geheimnis seiner Wirkung! Weil so wenig Licht zurückgeworfen wird, treten die Konturen des Raumes zurück. Die Wände scheinen sich optisch aufzulösen und erzeugen eine faszinierende Tiefe. Das ist auch der Grund, warum Möbel, Bilder oder deine Lieblingspflanze vor einer schwarzen Wand so unglaublich brillant und intensiv aussehen. Die schwarze Fläche ist die perfekte, ruhige Bühne, die alles andere strahlen lässt.
Aber – und das ist ein großes Aber – das bedeutet auch, dass du nicht mit einer einzigen Deckenlampe davonkommst. Das würde furchtbar aussehen. Ein schwarzer Raum lebt von einem durchdachten Lichtkonzept mit mehreren Quellen. Aber dazu später mehr.

Die Planung: Dein Schlachtplan für ein perfektes Ergebnis
Ein schwarzes Wohnzimmer entsteht im Kopf, lange bevor du den Farbeimer überhaupt aufmachst. Hektik ist hier dein größter Feind. Nimm dir Zeit, denn jeder Fehler, den du in der Planung machst, wird dir später von der Wand entgegen schreien.
Die richtige Wand (oder Wände) finden
Nicht jeder Raum ist für eine komplette schwarze Verwandlung geeignet. Schau dir dein Wohnzimmer mal ganz genau an. Woher kommt das Tageslicht? Ein Raum mit großen Fenstern verträgt Schwarz natürlich viel besser als ein kleines, dunkles Zimmerchen, das nach Norden ausgerichtet ist.
Wenn du wenig Tageslicht hast, ist eine einzelne schwarze Akzentwand oft die bessere und sicherere Wahl. Das gibt dem Raum Tiefe, ohne ihn zu erschlagen. Kleiner Tipp: Wähle dafür am besten die Wand, die beim Betreten des Raumes am weitesten entfernt ist. Das verstärkt den Tiefeneffekt enorm. Und noch ein Gedanke für spezielle Grundrisse: In einem langen, schmalen Raum kann eine schwarze Stirnwand den Raum optisch stauchen und ihm bessere Proportionen geben.

Vorbereitung ist (fast) alles: Die ungeschminkte Wahrheit
Das ist der Punkt, den die meisten Heimwerker gnadenlos unterschätzen. Ich sage immer: 80 % der Arbeit stecken in der Vorbereitung, nur 20 % im eigentlichen Streichen. Bei einer hellen Raufasertapete fallen kleine Dellen im Putz nicht auf. Eine glatte, schwarze Wand? Die verzeiht absolut nichts. Jeder Kratzer, jede noch so kleine Unebenheit wird durch Streiflicht gnadenlos entlarvt.
Der Taschenlampen-Trick: Du bist unsicher, wie gut deine Wand ist? Nimm eine starke Taschenlampe, halte sie flach an die Wand und leuchte drüber. Du wirst sofort jede einzelne Delle und jeden Kratzer sehen. Ein ehrlicher, aber sehr hilfreicher Test!
Für ein wirklich perfektes, glattes Ergebnis brauchst du eine top vorbereitete Wand, im Fachjargon Q4-Qualität genannt. Das bedeutet, die gesamte Wand wird dünn mit Spachtelmasse überzogen und superfein geschliffen. Das ist eine Arbeit, die viel Übung braucht. Wenn du dir das nicht zutraust, ist das der Moment, wo man über einen Profi nachdenken sollte. Das ist eine Investition, die sich am Ende wirklich auszahlt.

Die richtige Farbe: Mehr als nur Schwarz
Im Baumarkt gibt es Regale voller schwarzer Farbe, aber die Unterschiede sind riesig. Und nein, es gibt nicht nur ein Schwarz. Es gibt warme Schwarztöne mit einem bräunlichen oder rötlichen Unterton und kühle, die eher ins Bläuliche gehen. Überleg dir, welche Atmosphäre du schaffen willst: Warmes Schwarz wirkt gemütlicher, kühles Schwarz moderner und schärfer.
Worauf du beim Kauf achten solltest:
- Die Qualität der Pigmente: Günstige Farben wirken oft eher wie ein schmutziges Anthrazit. Hochwertige Produkte, die du oft im Maler-Fachhandel oder in den Premium-Linien der Baumärkte findest (heißen oft sowas wie „Feine Farben“ oder „Design-Edition“), nutzen ultrafeine Pigmente für eine unvergleichliche Farbtiefe.
- Die Deckkraft: Auf dem Eimer steht eine „Deckkraftklasse“. Für Schwarz brauchst du unbedingt Klasse 1. Das bedeutet, die Farbe deckt extrem gut. Trotzdem sind immer zwei Anstriche nötig, vertrau mir.
- Die Robustheit: Die „Nassabriebbeständigkeit“ verrät, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist scheuerbeständig, Klasse 2 ist waschbeständig. Für ein Wohnzimmer solltest du mindestens Klasse 2 nehmen.
Stumpfmatt oder Seidenmatt? Die große Glaubensfrage.

Stumpfmatte Farbe ist der absolute Star, wenn es um die Optik geht. Sie schluckt das Licht perfekt, die Wand wirkt fast wie Samt. Aber, und das ist der Haken, sie ist empfindlich. Jede Berührung kann zu glänzenden Stellen führen, dem sogenannten „Schreibeffekt“. Also eher nichts für den Flur oder direkt neben dem Esstisch, wo ständig jemand entlangstreift.
Seidenmatte Farbe ist der robustere Allrounder. Sie hat einen leichten, dezenten Glanz und ist deutlich widerstandsfähiger und sogar abwaschbar. Der Kompromiss: Sie reflektiert etwas mehr Licht und zeigt Unebenheiten im Untergrund einen Tick deutlicher als die stumpfmatte Variante. Für Familien oder stärker genutzte Bereiche ist sie oft die klügere Wahl.
Profi-Tipp, der Gold wert ist: Grau grundieren!
Streiche NIEMALS eine weiße Wand direkt mit Schwarz. Du wirst drei, vier oder sogar fünf Anstriche brauchen und am Ende verzweifeln. Profis machen es anders: Wir nutzen eine getönte Grundierung. Lass dir im Fachhandel oder an der Farbmischstation im Baumarkt eine hochwertige Grundierung in einem mittleren, neutralen Grauton (ähnlich RAL 7040, falls du eine Referenz brauchst) abtönen. Diese graue Basis neutralisiert den weißen Untergrund. Der finale schwarze Anstrich deckt darauf viel satter und schneller. Das spart dir einen kompletten, teuren Farbdurchgang und das Ergebnis wird unschlagbar besser.

Jetzt wird’s ernst: Die Umsetzung Schritt für Schritt
Okay, die Planung steht, das Material liegt bereit. Jetzt geht es an die Pinsel. Und auch hier gilt: Geduld und die richtige Technik sind alles.
Dein Werkzeug – bitte nicht sparen!
Eine billige Farbrolle, die fusselt, oder ein Pinsel, der Haare verliert, kann dir die ganze Arbeit ruinieren. Investiere hier ein paar Euro mehr, es lohnt sich.
- Farbrolle: Nimm eine kurzflorige Walze aus Mikrofaser. Die gibt die Farbe schön gleichmäßig ab, ohne eine grobe Struktur zu hinterlassen. Kostet vielleicht 10-15 €.
- Pinsel: Für die Ecken und Kanten einen hochwertigen Pinsel, der eine saubere, scharfe Linie ermöglicht.
- Abklebeband: Gutes Malerkrepp ist Pflicht! Das billige Zeug weicht durch oder reißt beim Abziehen die Farbe mit ab. Für super-scharfe Kanten gibt es spezielles „Präzisionskrepp“ (oft gelb oder lila).
Der Anstrich in 5 Schritten
- Abkleben: Klebe alles sorgfältig ab – Steckdosen, Lichtschalter, Fußleisten, Fensterrahmen. Drück das Band mit dem Finger oder einem Spachtel fest an, damit keine Farbe drunter läuft.
- Grundieren: Trage die graue Grundierung auf. Arbeite immer „nass in nass“, also eine komplette Wand am Stück, ohne Kaffeepause mittendrin. Sonst siehst du später unschöne Ansätze.
- Erster Anstrich (Schwarz): Nachdem die Grundierung komplett trocken ist (Herstellerangaben beachten, dauert meist 6-12 Stunden), kommt der erste schwarze Anstrich. Rolle die Farbe satt und gleichmäßig auf.
- Zweiter Anstrich (Schwarz): Lass den ersten Anstrich wieder vollständig durchtrocknen! Ungeduld ist hier dein Feind. Das kann je nach Temperatur gut und gerne 12 bis 24 Stunden dauern. Der zweite Anstrich sorgt dann für die endgültige, satte Farbtiefe und ein fleckenfreies Ergebnis.
- Klebeband entfernen: Das ist wichtig: Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Wenn du wartest, bis sie komplett trocken ist, kann die Kante beim Abziehen brechen.

Hilfe, ein Kratzer! Was nun?
Es ist passiert: Ein Stuhl ist gegen die Wand gestoßen und jetzt ist da ein heller Kratzer in deiner wunderschönen matten Wand. Keine Panik! Kleine Stellen kann man ausbessern. Der Trick ist, die Reparatur so klein wie möglich zu halten. Nimm einen ganz feinen Künstlerpinsel, tupfe ein winziges bisschen von der Originalfarbe auf den Kratzer und lass es trocknen. Wichtig: Nicht reiben oder großflächig drübermalen, sonst gibt es einen sichtbaren Fleck. Nur den Kratzer selbst betupfen.
Das große Ganze: So wird ein Raum draus
Eine schwarze Wand ist nur die halbe Miete. Das Gesamtkonzept entscheidet, ob dein Raum am Ende wie ein edles Loft oder eine Gruft aussieht.
- Der Boden: Ein heller Holzboden (z.B. Eiche) ist der Klassiker und schafft einen wunderbar warmen Kontrast. Dunkle Böden (Nussbaum, Räuchereiche) wirken sehr edel, brauchen dann aber unbedingt helle Möbel und Teppiche als Gegengewicht. Ein kühler Betonboden sorgt für einen modernen Industrie-Look.
- Möbel & Textilien: Hier kannst du richtig Gas geben! Ein Sofa in einem hellen Grau, Beige oder einem kräftigen Cognac-Ton wird zum absoluten Hingucker. Textilien sind dein bester Freund, um Gemütlichkeit zu schaffen: Samtvorhänge, ein flauschiger Wollteppich, Kissen aus Leinen – der Materialmix bricht die Strenge auf.
- Metalle: Setze gezielte Akzente. Messing und Gold wirken warm und luxuriös. Chrom und Edelstahl schaffen einen kühlen, modernen Kontrast.
- Das Licht: Ich kann es nicht oft genug sagen. Plane mindestens drei Lichtebenen: Eine diffuse Grundbeleuchtung (z.B. dimmbare Spots), Akzentlicht (eine Stehlampe am Sessel, ein Spot auf ein Bild) und Stimmungslicht (indirekte LED-Streifen hinter dem Sideboard). Achte auf eine warmweiße Lichtfarbe (ca. 2700 Kelvin), damit es wohnlich wird.

Was kostet der Spaß? Eine realistische Einschätzung
Was ein schwarzes Wohnzimmer kostet, hängt komplett von der Vorarbeit und deiner Eigenleistung ab.
Wenn du alles selber machst (DIY):
Rechnen wir mal für ein typisches 20 m² Wohnzimmer mit einer Wandfläche von ca. 25 m². Wenn die Wand schon glatt ist, landest du bei reinen Materialkosten von etwa 200 bis 280 €. Das beinhaltet gute Grundierung (ca. 60 €), hochwertige schwarze Farbe (ca. 90-130 € für 5 Liter) und gutes Werkzeug plus Abdeckmaterial (ca. 50 €).
Musst du die Wände erst noch glatt spachteln, kommt Spachtelmasse und Schleifmaterial dazu (ca. 50-100 €), aber vor allem: Zeit!
Wie lange dauert das eigentlich?
Sei realistisch. Wenn du nur streichst, schaffst du das an einem Wochenende. Musst du aber spachteln, schleifen und die Trocknungszeiten einhalten, plane als Laie für ein Zimmer mal locker 4 bis 5 volle Tage ein. Das ist kein schnelles Projekt.

Wenn der Profi ran soll:
Ein Malerbetrieb liefert dir ein perfektes Ergebnis mit Gewährleistung. Für das reine Streichen einer vorbereiteten 25 m² Wandfläche kannst du mit ca. 700 bis 1.300 € rechnen. Muss die Wand erst auf Top-Niveau (Q4) gespachtelt werden, kann der Preis schnell auf 1.800 bis 2.800 € klettern. Das klingt erstmal viel, aber du bekommst ein makelloses Ergebnis und sparst dir unfassbar viel Arbeit und Nerven.
Noch nicht ganz überzeugt? Der Quick-Win-Tipp
Du findest die Idee super, traust dich aber noch nicht an die ganze Wand? Kein Problem! Kauf dir eine kleine Testdose schwarze Farbe (kostet ca. 10 €) und streiche ein altes Möbelstück, das du sowieso nicht mehr magst. Ein kleines Regal, ein Beistelltisch, ein paar Bilderrahmen. So bekommst du ein Gefühl für die Farbe und ihre Wirkung, ganz ohne Risiko.
Ein schwarzes Wohnzimmer ist definitiv ein Statement. Es ist ein Bekenntnis zu Mut und persönlichem Stil. Aber mit guter Planung, dem richtigen Wissen und hochwertigen Materialien schaffst du einen Raum, der dich jeden Tag aufs Neue begeistern wird. Und das ist doch die Mühe wert, oder?

Bildergalerie


Wirkt ein schwarzer Raum nicht automatisch kleiner und drückend?
Ein weit verbreiteter Mythos! Tatsächlich kann Schwarz das genaue Gegenteil bewirken. Indem es das Licht absorbiert, lässt es die Ecken und Kanten eines Raumes optisch verschwimmen. Die Wände treten zurück und erzeugen eine fast unendliche Tiefe. Der Trick ist, diesen Effekt mit gezielten Lichtinseln und spiegelnden Oberflächen zu unterstützen. So entsteht kein Gefühl der Enge, sondern eine intime, fast bühnenhafte Weite.

Der häufigste Fehler: Die falsche Farbtemperatur bei der Beleuchtung. Kaltweißes Licht (über 4000 Kelvin) lässt schwarze Wände schnell steril, fast bläulich und ungemütlich wirken. Setzen Sie unbedingt auf warmweißes Licht (2700-3000 Kelvin), um die satten Pigmente der Farbe zu betonen und eine einladende, wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Dimmbare Leuchten sind hier Ihr bester Freund!

Schwarz ist bescheiden und arrogant zugleich. Schwarz ist faul und einfach – aber geheimnisvoll. Aber vor allem sagt Schwarz: Ich störe dich nicht – störe du mich auch nicht.
Dieser Gedanke des Designers Yohji Yamamoto fängt die Essenz perfekt ein. Ein schwarzes Wohnzimmer ist ein Statement des Rückzugs, ein persönlicher Kokon, der die laute Welt draußen lässt und dem, was drinnen ist – Ihnen und Ihren Lieblingsstücken – die volle Aufmerksamkeit schenkt.

- Samt in Juwelentönen (Smaragdgrün, Saphirblau)
- Messing- oder Goldakzente bei Leuchten und Griffen
- Helles, naturbelassenes Eichenholz für den Boden
- Grob gewebtes Leinen für Vorhänge oder Kissen
- Spiegel mit antiken Rahmen
Diese Materialien leben von dem Kontrast zur dunklen Wand und bringen Wärme und Textur in den Raum.

Trauen Sie sich, auch die Decke mit einzubeziehen! Eine schwarz gestrichene Decke, besonders in Räumen mit hoher Deckenhöhe, kann ein unglaublich gemütliches und umhüllendes Gefühl erzeugen. Es zieht den Raum optisch zusammen und schafft eine intime, fast zeltartige Atmosphäre. In Kombination mit einer markanten Hängeleuchte wird die Decke selbst zum Design-Statement.

Matt-Schwarz: Die erste Wahl für eine edle, samtige Optik. Es schluckt maximal viel Licht und kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand. Ideal für den „All-Over“-Look.
Seidenmatt/Satin-Schwarz: Reflektiert ein wenig Licht und ist dadurch robuster und leichter zu reinigen. Perfekt für Wände, die mehr beansprucht werden, oder um gezielt subtile Lichtreflexe zu erzeugen.
Unsere Empfehlung? Für die ultimative Tiefe und Eleganz ist ein hochwertiger matter Lack unschlagbar.

Der tiefste künstliche Schwarzton, Vantablack, absorbiert 99,965 % des sichtbaren Lichts.
Auch wenn Sie Ihr Wohnzimmer nicht mit diesem High-Tech-Material aus der Raumfahrt ausstatten können, zeigt es doch das Prinzip: Je höher die Pigmentdichte Ihrer Farbe, desto satter und tiefgründiger die Wirkung. Investieren Sie daher in eine Qualitätsfarbe von Herstellern wie Farrow & Ball (z.B. „Railings“ oder „Off-Black“) oder Little Greene („Lamp Black“), deren hoher Pigmentanteil den Unterschied macht.

Pflanzen wirken vor Schwarz besonders lebendig. Die dunkle Kulisse hebt jede Nuance ihres Grüns hervor und lässt sie skulptural erscheinen. Besonders gut eignen sich:
- Die Geigenfeige (Ficus lyrata) mit ihren großen, architektonischen Blättern.
- Die Monstera Deliciosa, deren Blattschlitze wie Kunstwerke wirken.
- Der Bogenhanf (Sansevieria), der mit seiner strengen Vertikalen für einen spannenden Kontrast sorgt.

- Die Farben von Kunstwerken leuchten intensiver.
- Die Silhouette von Designklassikern wird schärfer.
- Textile Strukturen fühlen sich fast greifbar an.
Das Geheimnis liegt im Kontrast. Schwarz ist die perfekte neutrale Bühne. Es fordert keine Aufmerksamkeit für sich selbst, sondern überlässt sie voll und ganz den Objekten, die Sie lieben und in Szene setzen möchten.

Denken Sie an den Boden! Ein heller Holzboden, zum Beispiel aus Eiche oder Ahorn, erdet den Raum und verhindert, dass das Schwarz erdrückend wirkt. Der warme Naturton bildet einen wichtigen Gegenpol zur kühlen Eleganz der Wände und sorgt für Balance und Gemütlichkeit.

Akustik-Tipp: Schwarze Wände können einen Raum nicht nur optisch, sondern auch akustisch verändern. Harte, nackte Flächen reflektieren Schall. Um eine „hallige“ Atmosphäre zu vermeiden, integrieren Sie weiche Elemente: einen hochflorigen Teppich, schwere Samtvorhänge, ein großes Stoffsofa und Akustikpaneele, die mit schwarzem Filz bezogen sind. Das schafft eine angenehm gedämpfte, ruhige Klangkulisse.

Welches Sofa passt am besten zu schwarzen Wänden?
Das hängt vom gewünschten Effekt ab. Ein Sofa in einem kräftigen Cognac-Leder wird zum warmen, einladenden Mittelpunkt. Ein hellgraues oder cremeweißes Stoffsofa schafft einen klassischen, starken Kontrast und bringt Helligkeit. Mutige wählen ein Ton-in-Ton-Sofa aus schwarzem Samt oder Bouclé – hier wird die Form und Textur des Möbels durch gezieltes Licht hervorgehoben.

Bevor Sie zum Pinsel greifen, testen Sie die Farbe richtig:
- Streichen Sie nicht direkt auf die weiße Wand – der Kontrast verfälscht die Wahrnehmung.
- Nutzen Sie große Musterpappen (mind. 50×50 cm) und streichen Sie diese zweimal.
- Hängen Sie die Pappen für 24 Stunden an verschiedene Wände im Raum.
- Beobachten Sie, wie sich die Farbe im Morgen-, Tages- und Kunstlicht verändert.

Es ist die Stille, die ein schwarzes Zimmer ausstrahlt. Der visuelle Lärm des Alltags tritt in den Hintergrund. Die Augen müssen sich nicht mehr anstrengen, um Details zu filtern. In dieser Ruhe liegt eine besondere Kraft. Der Raum wird zu einer Oase, in der Gedanken klarer und Gespräche intensiver werden können. Ein perfekter Ort, um bei einem Glas Wein und guter Musik den Tag ausklingen zu lassen.

Schwarze Akzentwand: Ein starkes Statement, ohne den ganzen Raum zu vereinnahmen. Ideal, um einen Bereich zu definieren, z.B. hinter dem Sofa oder dem TV. Ein guter Einstieg in die Welt der dunklen Farben.
Schwarzer Raum („All-Over“): Die mutige, immersive Variante. Schafft eine unglaublich kohärente und elegante Atmosphäre, die den Raum wie eine schützende Hülle umgibt. Hier ist das Lichtkonzept entscheidend.
Beide Optionen haben ihren Reiz, es ist eine Frage des persönlichen Mutes und der Raumwirkung, die Sie erzielen möchten.

Laut einer Studie von 2021 assoziieren Menschen die Farbe Schwarz stark mit Luxus, Eleganz und Macht.
Diese psychologische Wahrnehmung können Sie gezielt nutzen. Kombinieren Sie Ihre schwarzen Wände mit hochwertigen Materialien wie Marmor, Messing oder edlen Hölzern. Selbst ein einzelnes, gut platziertes Designobjekt, wie ein modulares Regal von USM Haller oder eine ikonische Leuchte von Flos, erhält vor diesem Hintergrund eine fast museale Wertigkeit.
Schwarz hat alles. Weiß auch. Ihre Schönheit ist absolut. Es ist die perfekte Harmonie.
Coco Chanel wusste um die unschlagbare Kraft dieses Duos. Ein schwarzes Wohnzimmer lebt oft von weißen oder cremefarbenen Akzenten. Ob es die Stuckleisten an der Decke, die Fensterrahmen, ein großes helles Sofa oder die Passepartouts Ihrer Bildergalerie sind – diese Lichtpunkte durchbrechen die Dunkelheit und schaffen eine zeitlose, grafische Spannung.




