Deine Holzwand: Der ehrliche Guide vom Profi – Ohne Frust zum Traum-Ergebnis
Holz an der Wand? Ja, bitte! Entdecken Sie, wie hölzerne Wandpaneele Ihr Zuhause in eine Wohlfühloase verwandeln können.
Wenn Wände sprechen könnten, würden sie Geschichten von Wärme und Geborgenheit erzählen. Stellen Sie sich ein Stück Holz vor, das nicht nur Raum trennt, sondern auch Herzen verbindet. In einer Welt voller kalter Materialien und steriler Designs ist Holz der rebellische Held, der Gemütlichkeit in unsere vier Wände bringt. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Wandpaneele aus Holz und lassen Sie sich inspirieren!
Ich werde eine Geschichte nie vergessen, die mich zu Beginn meiner Laufbahn eine Menge Geld und Nerven gekostet hat. Ich war noch jung, stolz auf mein Handwerk und, ehrlich gesagt, vielleicht einen Tick zu selbstsicher. Der Auftrag: eine schicke Akzentwand aus Eichendielen in einem alten Stadthaus. Alles lief wie am Schnürchen, die Dielen saßen perfekt, die Optik war ein Traum. Zum Schluss nur noch schnell die Sockelleisten festnageln. Ich setzte den Druckluftnagler an, zielte und… ZISCH. Stille. Und dann dieses leise, aber absolut unheilvolle Tropfen in der Wand.
Inhaltsverzeichnis
Volltreffer. Mitten in eine Wasserleitung, die natürlich in keinem einzigen Plan verzeichnet war. Der Schaden, die Reparatur, die Kosten – das hat mich Demut gelehrt. Diese Erfahrung hat meine Arbeitsweise für immer geprägt. Es geht eben nicht nur darum, irgendwie Holz an die Wand zu klatschen. Es geht um Sorgfalt, um Wissen und um den Respekt vor dem, was man nicht sieht. Nach Jahrzehnten in der Werkstatt gebe ich dieses Wissen heute weiter. An dich. Damit deine Holzwand pure Freude auslöst und keinen Wasserschaden.
Das A und O: Versteh dein Material, denn Holz lebt
Wenn wir Handwerker sagen „Holz arbeitet“, ist das keine leere Phrase. Es ist die wichtigste Regel im Spiel. Holz nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab, fast wie ein Schwamm. Im feuchten Sommer dehnt es sich aus, bei trockener Heizungsluft im Winter zieht es sich zusammen. Das sind oft nur Millimeter, aber diese Millimeter haben eine gewaltige Kraft.
Ignoriert man das, bekommt man gerissene Dielen, gewölbte Paneele oder hässliche Spalten. Darum ist der erste Schritt eines Profis nie die Säge, sondern das Messgerät. Bevor du auch nur eine Schraube kaufst, besorg dir ein Hygrometer. Gibt’s für ’nen Fünfer im Baumarkt oder online. Miss mal ein paar Tage die Luftfeuchtigkeit in dem Raum. Parallel dazu müssen die Holzpaneele selbst sich akklimatisieren. Lass sie mindestens 48 Stunden, am besten noch verpackt, in genau dem Raum liegen, in dem sie später hängen sollen. So gewöhnen sie sich an ihr neues Zuhause, bevor du sie festnagelst.
Welches Holz für deine Wand? Eine Frage des Stils und des Geldbeutels
Nicht jedes Holz passt überall. Die Wahl hängt von der Optik, der Beanspruchung und natürlich vom Budget ab. Hier mal eine ehrliche Einschätzung aus der Praxis:
- Fichte/Tanne: Der Klassiker für Sparfüchse und Liebhaber des skandinavischen Looks. Hell, leicht zu verarbeiten und duftet herrlich. Ideal für Decken oder Wände, wo nicht ständig jemand dagegen rempelt. Der Nachteil ist klar: Es ist ein Weichholz. Einmal unachtsam mit dem Staubsauger dran gestoßen, und du hast eine Delle. Preislich bist du hier mit etwa 15 € bis 30 € pro Quadratmeter dabei.
- Kiefer: Ein bisschen härter und kerniger als Fichte, mit einer lebhafteren Maserung durch die Äste. Verleiht Räumen einen rustikalen, gemütlichen Charakter. Aber Achtung: Kiefer dunkelt unter Lichteinfluss stark nach und wird mit der Zeit richtig honiggelb. Das muss man wollen. Preislich oft nur einen kleinen Sprung über der Fichte, so um die 20 € bis 40 € pro m².
- Eiche: Das ist die Königsklasse. Extrem hart, langlebig und ausdrucksstark. Eine Eichenwand ist eine Investition, die Generationen überdauert und auch mal einen härteren Umgang verzeiht. Kleiner Profi-Tipp: Eiche enthält Gerbsäure, die mit normalen Metallschrauben reagiert und hässliche schwarze Flecken verursachen kann. Deshalb IMMER Edelstahlschrauben verwenden! Preislich wird’s hier sportlich. Unter 80 € bis 100 € pro m² wird’s schwierig, nach oben ist alles offen.
- Zirbe (oder Arve): Mein persönlicher Favorit fürs Schlafzimmer. Ein eher weiches Holz, aber sein unschlagbarer Vorteil sind die ätherischen Öle. Der Duft wirkt nachweislich beruhigend und kann die Schlafqualität verbessern. Das ist kein Marketing-Gerede, das spürt man wirklich. Ein echtes Wellness-Holz, das seinen Preis hat – rechne mit ab 70 € pro m² aufwärts.
Natürlich gibt’s noch viel mehr: Lärche, Esche, Ahorn… Geh in den Fachhandel, fass die Muster an, riech daran. Gutes Holz spricht die Sinne an.
Die Vorbereitung: Das unsichtbare Fundament deiner Traumwand
Eine Holzwand ist immer nur so gut wie ihr Untergrund. Die meiste Arbeit, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, sieht man am Ende gar nicht.
Warum du (fast) immer eine Unterkonstruktion brauchst
Ich sehe es immer wieder: Heimwerker schrauben die Paneele direkt an die Wand. Kann gut gehen, ist aber russisches Roulette. Eine fachgerechte Montage braucht ein Lattengerüst, die sogenannte Unterkonstruktion. Ja, das ist mehr Arbeit, aber die Gründe dafür sind verdammt gut:
- Hinterlüftung: Das ist der wichtigste Punkt! Der kleine Abstand von 2-4 cm zwischen Holz und massiver Wand lässt die Luft zirkulieren. Das verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut und Schimmel bildet. Gerade an Außenwänden ist das ein absolutes Muss.
- Unebenheiten ausgleichen: Keine Wand ist perfekt gerade. Mit den Latten und kleinen Unterlegkeilen schaffst du eine absolut plane Ebene für dein Holz.
- Platz für Technik: Hinter der Verkleidung kannst du wunderbar Kabel für Spots, LED-Streifen oder Lautsprecher verstecken.
Was muss also in den Einkaufswagen? Getrocknete, gehobelte Latten (oft reicht das Standardmaß 24×48 mm), passende Schrauben und Dübel. Der Abstand zwischen den Latten sollte bei dünnen Paneelen etwa 40-50 cm betragen.
Ganz wichtig bei der Befestigung der Latten: Für eine massive Ziegelwand nimmst du klassische 6er oder 8er Dübel mit passenden Schrauben (z. B. 5×60 mm). Bei einer Gipskartonwand sieht die Sache anders aus. Hier brauchst du spezielle Hohlraumdübel (z. B. aus Metall), die sich hinter der Platte verspreizen, um wirklich Halt zu finden.
Wand checken und Leitungen finden
Und hier schließt sich der Kreis zu meiner kleinen Horrorgeschichte. Bevor du auch nur ein Loch bohrst: Orten! Investier die 30 bis 50 € in ein brauchbares Leitungssuchgerät. Die Dinger finden nicht nur Stromkabel, sondern oft auch Metall- und manchmal sogar Kunststoffrohre. Verlass dich niemals auf alte Pläne. Markier alles gefundene mit Bleistift an der Wand. Diese fünf Minuten können dir Tausende von Euro sparen.
Die Montage: Jetzt wird’s sichtbar!
Wenn die Vorbereitung stimmt, ist das hier der schönste Teil der Arbeit. Hier entsteht endlich deine Wand. Für eine 10-Quadratmeter-Wand solltest du als ambitionierter Heimwerker übrigens locker ein volles Wochenende einplanen – ohne Hektik.
Der wichtigste Tipp überhaupt: Die erste Diele
Achtung, das ist ein Geheimnis aus der Meisterwerkstatt: Die Ausrichtung der allerersten Diele entscheidet über das gesamte Ergebnis! Nimm dir eine lange Wasserwaage und richte das erste Brett absolut perfekt aus. Verlass dich NIEMALS auf den Boden oder die Decke als Referenz – die sind in 99 % der Fälle schief. Wenn die erste Diele sitzt, dient sie als Referenz für alle folgenden.
Befestigung: Sichtbar oder unsichtbar?
Die eleganteste Methode ist die verdeckte Befestigung mit Profilholzkrallen. Das sind kleine Metallklammern, die du in die Nut des Bretts einhakst und auf der Lattung festnagelst oder schraubst. Die Feder des nächsten Bretts verdeckt alles. Sieht super sauber aus. Alternativ kannst du bei Nut-und-Feder-Brettern auch schräg durch die Feder nageln oder schrauben. Das erfordert aber etwas Übung, um das Holz nicht zu spalten.
Der Schreckmoment: Ausschnitte für Steckdosen
Jeder kennt die Angst vor dem Loch in der neuen, teuren Diele. Aber keine Panik! Miss die Position der Steckdose exakt aus und übertrage die Maße aufs Holz. Kleiner Trick: Kleb die Schnittlinie mit Malerkrepp ab. Das verhindert, dass die Holzfasern beim Sägen ausfransen. Dann bohrst du in den Ecken mit einem Holzbohrer Löcher und sägst die Linien dazwischen vorsichtig mit einer Stichsäge und einem feinen Sägeblatt aus.
Der wichtigste Millimeter: Die Dehnungsfuge
Ich kann es nicht oft genug sagen: Holz braucht Platz zum Arbeiten. Lass zu allen angrenzenden Teilen – Boden, Decke, Wände – immer einen Spalt von 10 bis 15 Millimetern. Diese Fuge verschwindet später elegant hinter den Sockel- oder Deckenleisten. Ohne diese Fuge drückt sich das Holz bei Feuchtigkeit mit roher Gewalt gegen die Wände und wölbt sich.
Ach ja, und was ist mit Außenecken? Du hast zwei saubere Optionen: Entweder du schneidest die Bretter auf Gehrung (also im 45-Grad-Winkel), was sehr edel aussieht, aber präzises Arbeiten erfordert. Oder du nutzt spezielle Eckleisten aus Holz, die den Übergang sauber verdecken – das ist die anfängerfreundlichere Variante.
Oberfläche behandeln: Öl, Wachs oder Lack?
Die Oberfläche entscheidet über Haptik und Pflege. Ich bin ein riesiger Fan von geöltem Holz. Das Öl schützt das Holz von innen, lässt es aber atmen, was super fürs Raumklima ist. Die Haptik ist natürlich und warm. Ein gutes Hartwachsöl kostet vielleicht 25-40 € für eine Dose, die aber oft für die ganze Wand reicht. Lackiertes Holz ist robuster und abwischbar, aber die Oberfläche ist versiegelt und fühlt sich künstlicher an. Ein tiefer Kratzer im Lack bedeutet oft, dass die ganze Fläche neu geschliffen werden muss.
DIY oder doch lieber den Profi rufen?
Eine einfache Wand an einer unkritischen Innenwand? Ein super Projekt für einen geschickten Heimwerker! Aber sei ehrlich zu dir selbst. Sobald es komplex wird – bei Außenwänden mit Dämmung, bei teuren Materialien oder wenn Elektro- und Wasserinstallationen im Spiel sind – ist der Anruf beim Fachbetrieb die bessere Wahl. Der bringt nicht nur Werkzeug mit, sondern auch Erfahrung, Gewährleistung und die Sicherheit, dass am Ende alles passt.
Eine Wand aus Holz ist so viel mehr als nur Deko. Sie bringt Charakter und Wärme in einen Raum. Und wenn du mit Sorgfalt und dem richtigen Wissen herangehst, schaffst du etwas, das dich jeden Tag aufs Neue stolz machen wird. Ganz ohne dieses leise, unheilvolle Tropfen in der Wand.
Bildergalerie
„Holz ist ein einsilbiges Wort, aber dahinter verbirgt sich eine Welt voller Schönheit und Wunder.“ – Theodor Heuss
Diese Welt bringen Sie sich direkt ins Haus. Jede Maserung erzählt eine Geschichte, jede Astgabel ist ein Unikat. Eine Holzwand ist mehr als nur eine Verkleidung, sie ist ein lebendiges Stück Natur, das mit Ihnen und Ihrem Raumklima interagiert und altert.
- Horizontale Verlegung: Lässt den Raum breiter und ruhiger wirken. Ideal für schmale Zimmer.
- Vertikale Verlegung: Streckt die Deckenhöhe optisch und verleiht dem Raum eine elegante, erhabene Note.
- Diagonale Verlegung: Ein dynamischer Hingucker, der allerdings mehr Verschnitt und einen höheren Planungsaufwand bedeutet.
Das Geheimnis? Die Wahl der Verlegerichtung beeinflusst die Raumwirkung massiv. Überlegen Sie vorher, welchen Effekt Sie erzielen möchten.
Schon mal was von Akustikpaneelen gehört?
Das sind die absoluten Trendsetter und Problemlöser in einem. Dabei handelt es sich um Holzlamellen, die auf einer schallabsorbierenden Filzunterlage montiert sind. Marken wie Woodupp oder AcuPanel sind hier Pioniere. Der Effekt ist erstaunlich: Sie reduzieren nicht nur den Hall in minimalistisch eingerichteten Räumen erheblich, sondern sehen dabei auch noch extrem stylisch aus. Die Montage ist oft verblüffend einfach – perfekt für ein schnelles, effektvolles Upgrade mit hörbarem Mehrwert.
Der Millimeter, der alles rettet: Vergiss niemals die Dehnungsfuge! Das ist der kleine Spalt (ca. 10-15 mm), den du an allen Rändern zur Decke, zum Boden und zu angrenzenden Wänden frei lässt. Er ist unsichtbar, da er später von Leisten verdeckt wird, aber er gibt dem Holz den nötigen Raum zum „Arbeiten“. Ohne diese Fuge wölbt sich deine Wand bei hoher Luftfeuchtigkeit unweigerlich auf – ein klassischer und teurer Anfängerfehler.
Geölt: Fühlt sich pur und natürlich an, da die Holzporen offen bleiben. Das Holz kann atmen und das Raumklima positiv beeinflussen. Kleine Macken lassen sich lokal ausbessern. Produkte wie das Hartwachs-Öl von Osmo sind hier ein bewährter Klassiker.
Lackiert: Bildet eine geschlossene, robuste Schutzschicht. Ideal für stärker beanspruchte Bereiche wie Flure. Die Reinigung ist einfacher, Reparaturen sind aber aufwendiger.
Fazit: Für das authentische Holzgefühl ist Öl unschlagbar. Für maximale Pflegeleichtigkeit gewinnt der Lack.
Wussten Sie schon? Ein Kubikmeter Holz speichert etwa eine Tonne CO₂.
Indem Sie Holz als Baustoff in Ihrem Zuhause verwenden, schaffen Sie nicht nur eine warme Atmosphäre, sondern auch eine kleine, private Kohlenstoffsenke. Achten Sie beim Kauf auf Zertifizierungen wie FSC oder PEFC. Diese Siegel garantieren, dass das Holz aus nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt.
Eine Holzwand lebt vom richtigen Licht. Streiflicht, also Licht, das flach über die Wand fällt, betont die Textur, die Maserung und jede Unebenheit auf dramatische Weise. Eine von oben oder unten beleuchtete Holzwand mit einer LED-Lichtschiene (z.B. von Paulmann) wird zum Kunstwerk. Frontales, diffuses Licht hingegen lässt die Wand ruhiger und flächiger erscheinen. Experimentieren Sie mit einem beweglichen Spot, bevor Sie die finale Beleuchtung installieren!
Warum schwören so viele auf Zirbenholz im Schlafzimmer?
Es ist weit mehr als nur rustikale Optik. Dem Holz der Zirbelkiefer, auch ‚Königin der Alpen‘ genannt, wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt. Die enthaltenen ätherischen Öle duften nicht nur angenehm harzig, sondern sollen laut Studien des Joanneum Research Instituts die Herzfrequenz im Schlaf senken können. Das Ergebnis: ein potenziell tieferer, erholsamerer Schlaf. Eine Zirbenwand ist also nicht nur Design, sondern eine Investition ins Wohlbefinden.
Bevor die erste Diele die Wand berührt: Prüfen Sie den Untergrund! Eine Holzwand braucht eine trockene, stabile und saubere Basis.
- Feuchtigkeit: Gibt es Anzeichen für Feuchte oder gar Schimmel? Ein günstiges Feuchtigkeitsmessgerät gibt schnell Aufschluss. Hier muss erst die Ursache behoben werden.
- Stabilität: Ist der Putz fest oder bröckelt er? Klopfen Sie die Wand ab. Lockere Stellen müssen saniert werden, sonst finden Schrauben und Dübel keinen Halt.
Altholz: Einzigartiger Charakter mit sonnenverbrannter Patina und gelebter Geschichte. Ökologisch unschlagbar, da Holz wiederverwendet wird. Oft teurer und in der Verarbeitung anspruchsvoller.
Neuholz im Altholz-Look: Gleichmäßige, industriell gefertigte Paneele, die durch Bürsten, Beizen oder Hacken auf alt getrimmt werden. Einfacher zu verarbeiten und oft günstiger.
Für Puristen führt kein Weg am echten Altholz vorbei. Wer eine kontrolliertere Optik und einfachere Montage bevorzugt, ist mit neuem Holz im Vintage-Stil bestens bedient.
- Verbessert die Raumakustik spürbar.
- Versteckt unschöne Kabel elegant dahinter.
- Ermöglicht eine bessere Hinterlüftung der Holzpaneele.
- Gleicht Unebenheiten der ursprünglichen Wand perfekt aus.
Das Geheimnis dieser Vorteile? Eine Unterkonstruktion aus Holzlatten. Sie ist zwar ein zusätzlicher Arbeitsschritt, aber für ein wirklich professionelles und langlebiges Ergebnis oft unerlässlich.
Shou Sugi Ban (焼杉板)
Diese traditionelle japanische Technik der Holzkonservierung ist heute ein globaler Design-Trend. Dabei wird die Oberfläche des Holzes, meist Zeder, kontrolliert verkohlt. Das Ergebnis ist nicht nur eine spektakuläre, tiefschwarze Optik mit silbrigem Schimmer, sondern auch eine natürliche Imprägnierung gegen Witterung, Schädlinge und Feuer. Ein starkes Statement für mutige Innenräume.
Wichtiger Punkt: Die Befestigung. Statt die Dielen sichtbar zu nageln oder zu schrauben, sollten Sie spezielle Profilholzkrallen oder Montageclips verwenden. Diese werden unsichtbar in die Nut der Diele eingehakt und an der Unterkonstruktion befestigt. So erhalten Sie eine makellose Oberfläche ohne störende Nagelköpfe und das Holz kann sich bei Feuchtigkeitsschwankungen minimal bewegen, ohne dass die Befestigung leidet.
Kann ich eine Holzwand auch im Badezimmer haben?
Ja, aber mit Bedacht! Nicht jedes Holz ist geeignet. Wasserresistente Arten wie Teak, Zeder oder Lärche sind eine gute Wahl. Noch besser ist Thermoholz – durch eine spezielle Hitzebehandlung wird es extrem formstabil und resistent gegen Feuchtigkeit. Entscheidend sind zudem eine perfekte Versiegelung aller Kanten und eine gute Belüftung des Raumes, um Staunässe und Schimmelbildung zu verhindern.
- Staub: Regelmäßig mit einem weichen Staubwedel oder dem Bürstenaufsatz des Staubsaugers entfernen.
- Flecken: Bei geölten Oberflächen mit einem nebelfeuchten Tuch und milder Holzbodenseife (z.B. von WOCA) wischen. Bei lackierten Flächen reicht oft ein feuchtes Tuch.
- Pflege: Geölte Wände freuen sich alle paar Jahre über eine Auffrischung mit Pflegeöl. Das nährt das Holz und erneuert den Schutz.
Ihre Holzwand muss nicht nur flach sein. Denken Sie dreidimensional! Planen Sie eine kleine Nische für Dekoration ein, lassen Sie ein einzelnes Brett etwas hervorstehen, um ein kleines Bild darauf abzustellen, oder integrieren Sie eine verdeckte Tür (Tapetentür) zum Nebenraum. Solche Details machen aus einer schönen Wand ein cleveres, individuelles Design-Element, das perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Der häufigste Fehler bei der Werkzeugwahl ist nicht die Qualität, sondern das Fehlen eines entscheidenden Details.
Neben Säge und Akkuschrauber ist eine hochwertige Wasserwaage (mindestens 1 Meter lang) und ein präziser Winkel Ihr bester Freund. Ein Profi-Tipp: Investieren Sie in eine Kappsäge, selbst ein günstiges Modell von Einhell oder Bosch. Sie ermöglicht perfekt saubere und winkelgenaue Schnitte, die von Hand kaum zu erreichen sind. Der Unterschied ist am Ende deutlich sichtbar.
Holz und kühler Beton. Holz und glatter, schwarzer Stahl. Holz und rauer Backstein. Diese Materialkombinationen schaffen spannende Kontraste und heben die warme, organische Qualität des Holzes noch stärker hervor. Anstatt einen ganzen Raum mit Holz zu verkleiden, kann eine einzelne Akzentwand in Kombination mit anderen Texturen eine viel modernere und interessantere Wirkung erzielen.
Kleine Kratzer, große Panik?
Keine Sorge! Bei geölten Oberflächen ist die Reparatur oft simpel. Schleifen Sie die betroffene Stelle vorsichtig mit feinem Schleifpapier (z.B. 240er Körnung) in Faserrichtung an und tragen Sie anschließend mit einem Tuch etwas von dem Original-Holzöl auf. Nach dem Trocknen polieren und der Kratzer ist meist unsichtbar. Bei lackierten Flächen ist es schwieriger, hier sind spezielle Reparatur-Kits mit Wachs oft die beste Lösung.
DIY-Budget-Tipp: Palettenholz. Aber Vorsicht! Verwenden Sie ausschließlich Paletten, die mit „HT“ (Heat Treated) gestempelt sind. Diese wurden hitzebehandelt und sind frei von Chemikalien. Paletten mit „MB“-Stempel (Methylbromid) sind giftig und haben im Haus nichts zu suchen! Der Aufwand für Demontage, Schleifen und Bearbeiten ist hoch, aber das Ergebnis kann eine einzigartige, rustikale Wand für kleines Geld sein.
- Ein leiseres, angenehmeres Raumgefühl.
- Weniger Hall und Echo.
- Eine klarere Sprachverständlichkeit.
Der Grund? Holz ist von Natur aus ein Material, das Schall nicht nur reflektiert, sondern durch seine poröse Struktur und Dichte auch teilweise absorbiert und streut. Eine Holzwand, insbesondere mit Unterkonstruktion, bricht die Schallwellen und macht Räume akustisch „wärmer“ und behaglicher.
Der Teufel steckt im Detail, und bei einer Holzwand sind das die Abschlüsse. Saubere Innen- und Außenecken sowie ein eleganter Übergang zum Boden sind entscheidend für eine professionelle Optik. Verwenden Sie passende Eck- und Abschlussleisten aus dem gleichen Holz. Ein Gehrungsschnitt sorgt dabei für nahtlose, unsichtbare Übergänge an den Ecken – eine kleine Mühe, die den Gesamteindruck enorm aufwertet.
„Holz ist für den Architekten das, was für den Bildhauer der Ton ist. Ein Material, das Wärme, Menschlichkeit und Leben ausstrahlt.“ – Frei nach Alvar Aalto
Der berühmte finnische Architekt setzte Holz wie kein anderer ein, um sterile Modernität mit organischer Behaglichkeit zu verbinden. Seine Philosophie ist heute relevanter denn je: Eine Holzwand ist kein reines Dekoelement, sondern ein fundamentaler Baustein für eine Architektur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Vergessen Sie nicht, was hinter dem Holz passiert. Planen Sie zukünftige Installationen schon jetzt mit ein. Möchten Sie vielleicht später einmal Wandleuchten anbringen oder einen Fernseher aufhängen? Markieren Sie die Positionen auf der Unterkonstruktion oder ziehen Sie Leerrohre für Kabel ein, bevor Sie die Wand schließen. Eine gute Planung erspart Ihnen später aufwendiges Bohren und Suchen in Ihrer neuen, makellosen Wand.
Wichtiger Tipp für den Einkauf: Kaufen Sie immer etwa 10-15 % mehr Holz, als die reine Quadratmeterzahl Ihrer Wand ergibt. Dieser Puffer ist unerlässlich für den Verschnitt, der beim Zuschneiden der Dielen für Anfang und Ende einer Reihe sowie bei eventuellen Fehlschnitten anfällt. Nichts ist ärgerlicher, als wegen zwei fehlender Bretter das Projekt unterbrechen und nachkaufen zu müssen – oft mit dem Risiko, keine exakt passende Charge mehr zu finden.
