Lila Haare selber färben? Dein ehrlicher Guide, der dich vor der Katastrophe bewahrt
Lila Haare – eine Entscheidung für Mutige! Entdecken Sie, wie dieser extravagante Farbton Ihre Persönlichkeit zum Strahlen bringt.
In einer Welt, in der sich Farben in der Natur harmonisch vereinen, erscheint lila wie ein ungezähmter Traum. Was würde ein Schmetterling über den Mut der Menschen denken, sich mit solch einer auffälligen Farbe zu schmücken? Lila Haarfarbe ist mehr als nur eine Nuance; sie ist eine Revolution, die den Alltag auf den Kopf stellt und die eigene Identität feiert. Lassen Sie sich von der Magie des Lila verzaubern und finden Sie heraus, wie Sie mit diesem Farbton zum strahlenden Mittelpunkt jeder Begegnung werden können!
Lila Haare. Kaum eine Farbe hat diese magische Anziehungskraft. Sie ist mutig, sie ist individuell und sie schreit förmlich „Ich mach mein eigenes Ding“. Ich sehe es ständig: Jemand kommt in den Laden, hält mir ein Handy mit einem perfekten, fast schon unwirklich strahlenden Violett unter die Nase und sagt: „Genau das will ich.“
Inhaltsverzeichnis
- Die Grundlage: Was du über deine Haare wissen musst
- Die Chemie dahinter: Mehr als nur Farbe anrühren
- Die Vorbereitung: Deine Einkaufsliste für die Mission Lila
- Der Weg zu Lila: Schritt für Schritt erklärt
- Hilfe, es ist was schiefgegangen! – Typische Pannen & Lösungen
- Die Pflege danach: So bleibt dein Lila brillant
- Wann du besser zum Profi gehst
- Bildergalerie
Und ich verstehe das total! Aber was die meisten auf diesen Hochglanz-Bildern nicht sehen, ist die knallharte Arbeit, die dahintersteckt. Ganz ehrlich? Eine Packung aus der Drogerie für 8 Euro wird dir dieses Ergebnis in den seltensten Fällen liefern. Ein sattes, gleichmäßiges und haltbares Lila ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Wissen, Technik und vor allem Respekt vor dem Haar.
Aber keine Sorge, ich will dir den Traum vom lila Kopf nicht ausreden. Im Gegenteil! Ich will dir eine ehrliche Anleitung an die Hand geben, wie du es richtig anstellst – ohne böse Überraschungen. Wir sprechen über die Chemie, die richtigen Handgriffe und wann du lieber die Finger davon lassen und zum Profi gehen solltest. Denn nichts ist schlimmer als ein Farbunfall, der nicht nur teuer wird, sondern auch deine Haare für lange Zeit beleidigt.

Die Grundlage: Was du über deine Haare wissen musst
Bevor wir auch nur an Farbe denken, fängt alles mit einer knallharten Analyse an. Das ist kein optionaler Schritt, sondern das Fundament. Wenn du das überspringst, arbeitest du im Grunde blind.
Die Ausgangslage: Deine Naturtonhöhe
Zuerst müssen wir wissen, wo du startest. Profis nennen das die „Naturtonhöhe“. Stell dir einfach eine Skala von 1 (tiefschwarz) bis 10 (superhelles Platinblond) vor. Ein leuchtendes Lila braucht eine helle Leinwand. Auf dunkelbraunem Haar (sagen wir mal, eine Tonhöhe 4 oder 5) wird ein direkt aufgetragenes Lila im besten Fall ein rötlicher Schimmer in der Sonne sein. Für dieses krasse, intensive Ergebnis musst du aufhellen, also blondieren. Und zwar richtig hell – denk an die Farbe im Inneren einer Bananenschale. Das ist ungefähr eine 9 oder 10.
Die Haarstruktur: Fühl mal!
Nimm mal eine Strähne zwischen die Finger. Ist dein Haar fein oder dick? Glatt oder eher spröde? Poröses Haar, oft durch frühere Färbe-Experimente oder Hitze geschädigt, saugt Farbe auf wie ein Schwamm. Das klingt erst mal gut, bedeutet aber auch, dass die Farbe schnell fleckig werden und sich noch schneller wieder auswaschen kann. Glattes, gesundes Haar hingegen hat eine geschlossene Oberfläche. Da muss man schon etwas präziser arbeiten, damit die Farbe überhaupt hält.

Die Akte deines Haares
Dein Haar vergisst nichts. Absolut nichts. Jede Blondierung, jede dunkle Tönung, jede chemische Glättung aus den letzten Jahren hat Spuren hinterlassen. Manchmal schlummern Reste einer alten, dunklen Farbe im Haar, die erst beim Blondieren als fieser orangefarbener Streifen wieder zum Vorschein kommen. Eine vergessene Henna-Behandlung kann sogar zu einer chemischen Reaktion führen, die das Haar im schlimmsten Fall einfach abbrechen lässt. Sei also ehrlich zu dir selbst, was du deinen Haaren schon alles angetan hast.
Die Chemie dahinter: Mehr als nur Farbe anrühren
Viele denken, Haarefärben sei wie Malen nach Zahlen. Falsch. Es ist angewandte Chemie. Und wenn man hier patzt, riskiert man nicht nur ein mieses Ergebnis, sondern echte Haarschäden.
Blondierung ist kein Farbstoff
Das Wichtigste zuerst: Blondierung ist keine „blonde Farbe“. Sie ist ein chemischer Prozess, der die Pigmente in deinem Haar zerstört. Dafür brauchst du zwei Dinge: Blondierpulver und einen Entwickler (Wasserstoffperoxid, H₂O₂).

Den Entwickler gibt es in verschiedenen Stärken:
- 3 %: Sehr sanft, für leichte Aufhellungen.
- 6 %: Der Allrounder. Standard für die meisten Anwendungen, hellt ein bis zwei Stufen auf. Für Anfänger die sicherste Wahl.
- 9 %: Schon deutlich stärker, für dunkles Haar. Hier musst du die Einwirkzeit GANZ genau im Auge behalten.
- 12 %: Achtung! Das ist Profi-Material. Das Zeug ist extrem aggressiv. Für den Heimgebrauch ist das absolut tabu. Das Risiko für Verätzungen auf der Kopfhaut und Haarbruch ist einfach viel zu hoch. Finger weg!
Beim Blondieren quillt dein Haar auf, damit die Chemie eindringen kann. Das ist notwendig, aber eben auch super anstrengend fürs Haar.
Dein bester Freund: Der Farbkreis
Nach dem Blondieren ist das Haar selten neutral-hell, sondern hat fast immer einen unerwünschten Stich. Dunkles Haar wird über Rot zu Orange zu Gelb. Und hier kommt der Farbkreis ins Spiel. Er zeigt, welche Farben sich gegenseitig aufheben:

- Gelb wird mit Violett neutralisiert.
- Orange wird mit Blau neutralisiert.
- Rot wird mit Grün neutralisiert.
Klartext: Wenn du ein kühles Lila willst, kannst du es nicht einfach auf ein kanariengelbes Haar klatschen. Das Gelb mischt sich mit dem Blauanteil im Lila und das Ergebnis wird ein schmutziger, oft leicht grünlicher Ton. Deshalb ist der Zwischenschritt, das „Abmattieren“ mit einem Toner (einer schwachen Tönung mit violetten Pigmenten), so unglaublich wichtig.
Die Vorbereitung: Deine Einkaufsliste für die Mission Lila
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Hektik und fehlendes Werkzeug führen garantiert zu Flecken und Frust. Bevor du loslegst, geh auf Shoppingtour. Das brauchst du:
- Blondierpulver & Entwickler (6%): Am besten von der gleichen Marke, um sicherzugehen, dass sie gut zusammenarbeiten. Gute Erfahrungen habe ich mit Schwarzkopf BlondMe oder dem Wella Blondor gemacht.
- Lila Haarfarbe: Das sind Direktzieher. Beliebte und gute Marken sind Directions, Manic Panic oder Arctic Fox (z.B. der Ton ‚Purple AF‘). Die sind vegan und pflegend.
- Digitale Küchenwaage: Kein Scherz! Das Mischungsverhältnis ist entscheidend. Auf der Packung steht oft 1:2, das heißt z.B. 30g Pulver auf 60g Entwickler. Pi mal Daumen funktioniert hier nicht.
- Färbeschale und Pinsel: WICHTIG: Die Schale darf NIEMALS aus Metall sein. Metall reagiert mit der Blondierung und kann zu extremer Hitze und Haarbruch führen. Nimm Plastik oder Glas. Gibt’s oft als Set für wenige Euro.
- Plastik-Haarklammern, Handschuhe, alter Umhang/Handtuch.
- Fettcreme (z.B. Vaseline): Um den Haaransatz und die Ohren vor Farbflecken zu schützen.
Kleiner Kosten-Check: Rechne für diese Erstausstattung mit etwa 50 bis 80 Euro. Das meiste bekommst du im Friseurbedarfshandel oder bequem online.

Der Weg zu Lila: Schritt für Schritt erklärt
Okay, du bist bereit. Plane dir dafür aber genug Zeit ein. Das ist ein Projekt für einen ganzen Samstagnachmittag, kein Job für 20 Minuten zwischendurch.
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Die Aufhellung (Blondierung): Dein Haar sollte trocken und nicht frisch gewaschen sein. Der natürliche Talg schützt die Kopfhaut ein wenig. Teile deine Haare in vier Partien ab und klemme sie fest. Mische die Blondierung an, die Konsistenz sollte wie dicker Joghurt sein. Trage sie dann zuerst auf Längen und Spitzen auf, lass aber 2-3 cm am Ansatz frei. Die Kopfhaut gibt Wärme ab, dort zieht es schneller. Erst wenn die Längen heller werden, trägst du die Mischung zügig auf die Ansätze auf. Alle 5-10 Minuten kontrollieren! Wenn der gewünschte Ton (helles Gelb!) erreicht ist, gründlich ausspülen und sanft waschen.
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Die Neutralisierung (falls nötig): Ist das Haar noch sehr gelb, kommt jetzt der Toner drauf. Aufs handtuchtrockene Haar auftragen, 5-15 Minuten beobachten und sobald das Gelb weg ist, sofort raus damit.
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Das Finale: Die lila Farbe: Das Haar muss für diesen Schritt KOMPLETT trocken sein. Sei hier nicht geizig! Jedes einzelne Haar muss satt mit der lila Farbe bedeckt sein. Massiere sie richtig ein. Ein Profi-Tipp für mehr Tiefe: Mische zwei Töne. Ein dunkleres Violett am Ansatz und ein helleres Lavendel in den Spitzen lässt die Farbe viel lebendiger wirken. Einwirkzeit ist meist 30-45 Minuten. Danach nur mit KÜHLEM Wasser ausspülen, ohne Shampoo! Das schließt die Farbe ein.

Hilfe, es ist was schiefgegangen! – Typische Pannen & Lösungen
Ich musste schon so viele missglückte Heimversuche retten. Die schlimmste Geschichte war eine junge Frau mit einem fleckigen, grasgrün-grauen Kopf, die eigentlich ein schönes Pastell-Lila wollte. Sie hatte versucht, ihre dunkel gefärbten Haare selbst aufzuhellen. Ergebnis: Ein fleckiges Orange. Das Blau im lila Farbstoff reagierte mit dem Orange und wurde… grün. Die Rettung hat uns sechs Stunden und ein kleines Vermögen gekostet. Wenn was schiefgeht: Versuch nicht, es mit noch mehr Farbe zu überdecken. Das macht es nur schlimmer.
Hier ein paar schnelle Erste-Hilfe-Tipps:
- „Meine Haare sind orange geworden!“: Das bedeutet, sie sind einfach noch nicht hell genug. Da hilft nur eine weitere, aber sehr vorsichtige Blondier-Runde. Oder, wenn es nur ein leichter Orange-Stich ist, kannst du mit einem blauen Toner gegensteuern.
- „Ich wollte eigentlich Pastell-Lila!“: Ganz einfacher Trick! Mische deine intensive lila Farbe einfach mit einer großzügigen Menge weißem Conditioner, bis du den gewünschten Pastellton erreichst. Je mehr Conditioner, desto heller wird’s.

Die Pflege danach: So bleibt dein Lila brillant
Lila ist leider eine Diva und wäscht sich recht schnell aus. Mit der richtigen Pflege kannst du die Leuchtkraft aber deutlich verlängern.
- Seltener waschen: Trockenshampoo ist dein neuer bester Freund.
- Kalt waschen: Heißes Wasser öffnet die Haarstruktur und spült die Pigmente raus. Gewöhn dich an eine kühle Haarwäsche.
- Sulfatfreie Produkte: Sulfate sind aggressive Reiniger und der Tod für jede bunte Farbe. Investiere in ein gutes Farbshampoo.
- Farbauffrischer: Es gibt geniale Farb-Conditioner (z.B. von Maria Nila oder Revlon Professional), die bei jeder Wäsche ein wenig Farbe zurückgeben. So überbrückst du die Zeit bis zum nächsten Färben. Sei dir aber bewusst: Alle 6-8 Wochen ist der Ansatz wieder dran.
Wann du besser zum Profi gehst
Ich liebe DIY, aber es gibt Grenzen. Geh bitte unbedingt in einen Salon, wenn:
- Dein Haar bereits stark geschädigt ist.
- Du eine alte, dunkle Farbe im Haar hast.
- Du dir einfach unsicher bist. Dein Bauchgefühl hat meistens recht.
Und jetzt die Gretchenfrage: Was kostet der Spaß? Dein DIY-Projekt kostet dich an Material vielleicht 50-80 Euro. Ein Profi verlangt je nach Aufwand, Stadt und Haarlänge zwischen 150 und 400 Euro. Ja, das ist ein Unterschied. Aber du bezahlst für Sicherheit, Profi-Produkte und die Gewissheit, dass jemand die Verantwortung übernimmt. Eine missglückte Färbung zu retten, kostet am Ende oft ein Vielfaches mehr.

Ein strahlendes Lila ist eine Verpflichtung. Aber wenn du es mit Sorgfalt und dem nötigen Respekt angehst, wirst du mit einer Farbe belohnt, die einfach umwerfend ist und sich trotzdem gesund anfühlt.
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Hilfe, mein Lila wäscht sich blau oder pink aus! Woran liegt das?
Das ist reine Farbtheorie. Jede lila Tönung hat eine Basis – entweder rot oder blau. Ein blaustichiges Lila (wie Lavendel oder Indigo) wird beim Verblassen eher silbrig-blau. Ein rotstichiges Lila (wie Magenta oder Pflaume) verblasst oft zu einem kräftigen Pink. Achte beim Kauf auf die Nuance: Marken wie Directions geben oft Hinweise wie „Plum“ (rotbasiert) oder „Lagoon Blue“, das man zu einem Violett mischen kann.


Historisch gesehen war der Farbstoff Purpur, gewonnen aus der Purpurschnecke, so selten und teuer, dass er Kaisern und Königen vorbehalten war. Ein einziges Gramm erforderte über 10.000 Schnecken.
Auch wenn deine Haarfarbe von Manic Panic oder Arctic Fox deutlich einfacher zu beschaffen ist, trägst du mit lila Haaren ein Stück dieser exklusiven Geschichte auf dem Kopf. Es ist eine Farbe, die seit jeher für Macht, Magie und Individualität steht.


Der Strähnchentest: Dein wichtigstes Sicherheitsnetz. Wir können es nicht oft genug sagen: Bevor du die Farbe auf den ganzen Kopf aufträgst, teste sie an einer unauffälligen Strähne im Nacken. Nur so siehst du, wie die Farbe auf deiner einzigartigen Haarbasis wirklich wird und – noch wichtiger – ob du allergisch auf die Inhaltsstoffe reagierst.


- Erhöht die Farbbrillanz sichtbar.
- Verlängert die Haltbarkeit um bis zu zwei Wochen.
- Sorgt für ein gleichmäßigeres Verblassen.
Das Geheimnis? Ein sogenannter „Color Sealer“ direkt nach dem Auswaschen. Produkte wie der „Colour Sealer“ von Maria Nila oder ein einfacher Spritzer Apfelessig in kaltem Wasser (Mischverhältnis 1:5) schließen die Schuppenschicht des Haares und sperren die Farbpigmente förmlich ein.


Die Wahl des richtigen Entwicklers beim Blondieren ist entscheidend. Lass dich nicht von hohen Prozentzahlen beeindrucken. Für eine schonende Aufhellung zu Hause ist ein Entwickler mit 6% (20 Vol.) meist die beste und sicherste Wahl. 9% oder gar 12% sind extrem aggressiv und gehören in Profihände, da sie das Haar bei falscher Anwendung unwiderruflich schädigen können.


Pastell-Lila: Benötigt eine fast weiße Basis (Tonhöhe 10). Mische einen winzigen Klecks einer intensiven lila Tönung wie ‚Purple AF‘ von Arctic Fox in eine große Menge weißen Conditioner. Jeder Fehler bei der Blondierung ist sichtbar.
Neon-Violett: Funktioniert bereits auf einem hellblonden Haar (Tonhöhe 8-9). Hier kannst du die Farbe pur verwenden. Kleine Unregelmäßigkeiten im Blondton werden durch die hohe Pigmentierung eher kaschiert.
Für Anfänger ist ein sattes, dunkles Lila daher oft die dankbarere Wahl.


„Farbe lebt von Licht. Ein tiefes Violett kann im Badezimmer fast schwarz wirken, explodiert aber im Sonnenlicht förmlich zu einem multidimensionalen Farbspiel.“ – Zitat eines Londoner Star-Coloristen


Denk an die „Aftercare“ wie an die Pflege eines teuren Kaschmirpullovers. Du würdest ihn auch nicht bei 60 Grad waschen. Für deine lila Haare gilt:
- Kalt waschen: So kalt, wie du es aushältst. Heißes Wasser öffnet die Schuppenschicht und spült die Farbe raus.
- Sulfatfreie Shampoos: Investiere in Produkte für coloriertes Haar, z. B. von Redken oder Kérastase. Sulfate sind aggressive Reiniger und der Erzfeind jeder bunten Farbe.
- Hitzeschutz: Immer. Ohne Ausnahme. Föhn, Glätteisen und sogar UV-Strahlung lassen die Farbe verblassen.

Wichtiger Punkt: Metall ist Tabu! Verwende zum Anmischen deiner Farbe niemals eine Metallschüssel oder einen Metalllöffel. Die chemische Reaktion zwischen der Farbe (insbesondere bei Blondierung) und dem Metall kann die Farbwirkung unvorhersehbar verändern oder sogar zu Haarschäden führen. Greife immer zu Schüsseln und Pinseln aus Plastik.


Du willst kein permanentes Commitment?
Teste den Look für eine Nacht oder ein Wochenende! Farbige Haarsprays oder Haar-Kreiden wie die von L’Oréal Paris Colorista sind perfekt dafür. Sie legen sich nur auf die Haaroberfläche und waschen sich bei der nächsten Haarwäsche komplett aus. Ideal, um zu sehen, wie dir der Farbton steht, bevor du zur Blondierung greifst.


Das Phänomen der „Hot Roots“: Trägst du die Farbe zuerst am Ansatz auf, wird sie dort durch die Kopfhautwärme intensiver und heller als in den Längen. Profi-Tipp: Beginne mit dem Färben in den Längen und Spitzen und trage die Farbe erst in den letzten 10-15 Minuten auf den Ansatz auf. Das sorgt für ein gleichmäßiges Ergebnis.


- Ein satter, gleichmäßiger Ton ohne Flecken.
- Deutlich weniger Produktverbrauch.
- Keine vergessenen Partien im Nacken oder hinter den Ohren.
Das Werkzeug dafür? Vier einfache Haarklammern. Teile dein trockenes Haar vor dem Färben in vier saubere Sektionen (zwei vorne, zwei hinten). Bearbeite dann eine Sektion nach der anderen in dünnen Abteilungen. Das wirkt professionell, ist es auch – und der Unterschied im Ergebnis ist riesig.


Ein Bond-Builder ist beim Aufhellen für Lila keine Option, sondern eine Pflicht. Produkte wie Olaplex No.1 (das dem Blondierbrei beigemischt wird) oder K18 (als Pre-Treatment) reparieren gebrochene Disulfidbrücken im Haar während des chemischen Prozesses. Das ist der Unterschied zwischen elastischem, glänzendem Haar und trockenem, brüchigem „Stroh“ nach der Prozedur.


Wusstest du, dass die meisten semi-permanenten Lilatöne auf veganer Basis hergestellt und nicht an Tieren getestet werden? Marken wie Manic Panic, Directions und Arctic Fox sind hier Vorreiter und bieten intensive Farben mit gutem Gewissen.


Farbtheorie für Fortgeschrittene: Um zu verhindern, dass dein Lila zu grell oder „künstlich“ wirkt, kannst du einen winzigen Tropfen der Komplementärfarbe Gelb oder einen Hauch Schwarz hinzufügen. Das „bricht“ den Ton, macht ihn rauchiger und verleiht ihm eine edle, komplexe Tiefe, die weniger schnell verblasst.


Was ist eigentlich „Co-Washing“?
Co-Washing bedeutet „Conditioner only Washing“. Anstatt eines Shampoos verwendest du nur eine Pflegespülung, um deine Haare zu waschen. Das ist die sanfteste Reinigungsmethode überhaupt und ideal, um die Lebensdauer deiner lila Farbe maximal zu verlängern. Probiere es bei jeder zweiten Haarwäsche aus, um die Pigmente zu schonen.

Der „Shadow Root“ Trend ist dein bester Freund. Anstatt den Ansatz bis zur Kopfhaut zu blondieren, lässt du bewusst einen dunklen Ansatz stehen oder färbst ihn dunkler. Das sieht nicht nur edgy aus, sondern macht das Herauswachsen viel unkomplizierter und verzeihender. Der Kontrast lässt das Lila in den Längen zudem noch intensiver leuchten.


- Directions ‚Lilac‘: Ein sehr heller, bläulicher Pastellton. Perfekt für den Feen-Look.
- Manic Panic ‚Ultra Violet‘: Ein leuchtendes, intensives Blau-Violett. Ein echter Klassiker.
- Arctic Fox ‚Purple AF‘: Ein tiefes, hochpigmentiertes, warmes Lila. Hält extrem gut.
- Pulp Riot ‚Velvet‘: Ein sattes, dunkles und sehr edles Violett, oft in Salons verwendet.


Vergiss nicht, deine Umgebung zu schützen! Vaseline oder eine andere Fettcreme entlang des Haaransatzes, auf den Ohren und im Nacken verhindert unschöne Hautverfärbungen. Alte Handtücher auf Schultern und Boden sind obligatorisch. Ein kleiner Spritzer Haarspray auf Farbflecken im Waschbecken kann helfen, sie vor dem Eintrocknen zu lösen.


Mythos vs. Wahrheit:
Mythos: „Du musst deine Haare vor dem Färben tagelang nicht waschen.“
Wahrheit: Ein Tag ist genug. Zu viel Talg und Styling-Rückstände können die Farbaufnahme blockieren. Das Haar sollte trocken und frei von Produkten sein, aber der leichte, natürliche Fettfilm schützt die Kopfhaut.


„Buntes Haar ist nicht unprofessionell. Es ist ein Ausdruck von Kreativität in einer Welt, die mehr Farbe braucht.“ – Ein viraler Tweet, der die moderne Arbeitswelt auf den Punkt bringt.
Lila Haare sind längst nicht mehr nur ein Zeichen der Rebellion. In vielen kreativen und modernen Branchen werden sie als Statement für Selbstbewusstsein und Persönlichkeit gefeiert.


Dein Haar hat ein Gedächtnis. Eine frühere Rotfärbung kann dein Lila wärmer und magentafarbener machen. Reste einer grünen oder blauen Tönung können es schlammig und bräunlich werden lassen. Wenn du unsicher bist, was sich noch in deinem Haar befindet, ist eine Teststrähne oder eine professionelle Farbreinigung der einzige sichere Weg.


Wie viel Farbe brauche ich eigentlich?
Ein häufiger Fehler ist, zu wenig Produkt zu verwenden, was zu Flecken führt. Die Haare müssen vollständig mit Farbe gesättigt sein, fast wie beim Auftragen einer Haarmaske. Als Faustregel gilt: Für kurzes Haar reicht oft ein Topf (ca. 100ml), für schulterlanges Haar brauchst du eher zwei, und bei sehr langem oder dickem Haar können auch drei Töpfe nötig sein.


Lila ist nicht gleich Lila. Die Nuance sollte zu deinem Hautton passen. Ein kleiner Trick:
- Kühle Hauttöne (mit bläulichem/rosa Unterton): Harmonieren perfekt mit kühlen Lilatönen wie Lavendel, Indigo oder Flieder.
- Warme Hauttöne (mit goldenem/pfirsichfarbenem Unterton): Leuchten mit warmen Lilatönen wie Magenta, Pflaume oder Brombeere um die Wette.
Die Verwandlung von Lila ist ein Prozess. Anstatt das Verblassen zu fürchten, sieh es als Teil der Reise. Ein sattes Violett wird zu einem leuchtenden Lila, dann zu einem sanften Lavendel und endet vielleicht in einem rauchigen Silber-Mauve. Jeder Schritt hat seinen eigenen Charme und gibt dir die Möglichkeit, deinen Look immer wieder neu zu entdecken.




