Herbst-Basteln, das wirklich hält: Die Werkstatt-Tricks vom Profi
Herbstzeit ist Bastelzeit! Entdecken Sie kreative Ideen, um mit Ihren Kindern die farbenfrohe Magie der Saison zu erleben.
Ein kleiner Kürbis sitzt einsam auf dem Tisch, umgeben von bunten Blättern und glänzenden Eicheln. Plötzlich erwacht er zum Leben und ruft: „Lasst uns zaubern!“ Der Herbst ist eine Bühne voller Farben und Formen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Mit einfachen Materialien und einer Prise Fantasie können Kinder und Eltern gemeinsam die schönsten Kunstwerke erschaffen.
In meiner Werkstatt riecht es eigentlich fast immer nach Holz und Leim. Aber im Herbst, da kommt dieser ganz besondere Duft dazu: eine Mischung aus trockenem Laub, erdigen Kastanien und dem Harz von Kiefernzapfen. Als jemand, der seit Jahrzehnten mit den Händen arbeitet, habe ich gelernt, Materialien zu „lesen“. Und jedes Jahr sehe ich Familien aus dem Wald kommen, die Taschen voller Naturschätze, aus denen dann oft wackelige Männchen entstehen, die nach drei Tagen schlappmachen.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Das ist schade. Denn in diesen Fundstücken steckt so viel mehr! Ich will dir hier keinen x-beliebigen Bastelblog vorsetzen. Ich möchte dir die Handgriffe zeigen, die den Unterschied machen. Techniken, mit denen du aus den Geschenken des Herbstes kleine, haltbare Kunstwerke schaffst – Dinge, die nicht nur eine Woche überleben, sondern dich vielleicht sogar bis zum nächsten Herbst erfreuen.
Die Basis für alles: Richtig sammeln und vorbereiten
Jedes gute Projekt beginnt lange vor dem eigentlichen Bauen – nämlich draußen im Wald. Die Qualität deiner Arbeit steht und fällt mit dem, was du mit nach Hause bringst. Also, sei wählerisch, so wie ein Tischler sein Holz aussucht.

Was, wann und wie man am besten sammelt
Geh an einem trockenen Tag los. Nasse Blätter schimmeln schnell, und feuchte Kastanien platzen später oft unschön auf. Nimm am besten einen Stoffbeutel oder einen Korb, bloß keine Plastiktüte! Darin schwitzen die Sachen und fangen an zu modern.
- Blätter: Ahornblätter sind die Stars in Form und Farbe, aber auch recht empfindlich. Für robustere Projekte wie Girlanden sind Eichen- oder Buchenblätter stabiler. Such nach Blättern, die frisch gefallen, aber noch nicht brüchig sind.
- Kastanien & Eicheln: Drück jede Kastanie einmal kurz. Fühlt sie sich weich an oder hat kleine Löcher? Liegen lassen, da ist oft der Wurm drin. Schön glänzende, feste Exemplare sind perfekt. Bei Eicheln darauf achten, dass das Hütchen noch gut festsitzt.
- Zapfen: Kiefern- und Fichtenzapfen sind Klassiker. Besonders schick sind die kleinen, rosettenartigen Lärchenzapfen. Kleiner Tipp für Spaß mit den Kindern: Sammle auch ein paar geschlossene Zapfen. Leg sie zu Hause auf die warme Heizung und nach ein paar Stunden öffnen sie sich mit einem leisen, befriedigenden Knacken.
- Äste & Rinde: Dünne Birkenrinde eignet sich super für Verkleidungen. Gerade Äste von Haselnuss oder Weide sind ideal für Rahmen oder als stabile Beine für Figuren.
Dein schneller Start für heute: Finde auf dem Heimweg das allerschönste Herbstblatt, das du entdecken kannst. Zuhause legst du es direkt zwischen zwei Seiten in ein dickes Buch. Siehst du? Der erste Schritt zur Haltbarkeit ist schon getan!

Die Vorbereitung: Geduld ist der Kleber, der alles zusammenhält
Fast jeder überspringt diesen Schritt, und genau deshalb scheitern die meisten Projekte. Naturmaterialien enthalten Wasser. Wenn das unkontrolliert entweicht, verzieht sich alles, reißt oder schimmelt. Also, gib den Dingen Zeit.
Blätter pressen und für die Ewigkeit (fast) konservieren
Leg die Blätter einzeln zwischen Zeitungspapier in ein dickes Buch, beschwer es und warte mindestens eine Woche. Für richtig leuchtende Farben und mehr Flexibilität gibt es einen alten Trick:
- Mische Glycerin (bekommst du für ein paar Euro in der Apotheke oder im Bastelladen) mit Wasser im Verhältnis 1:2. Für eine gute Handvoll Blätter reicht eine Mischung aus 100 ml Glycerin und 200 ml Wasser locker aus.
- Leg die Blätter in eine flache Schale und gieß die Mixtur darüber, bis alles bedeckt ist.
- Lass sie 2-3 Tage darin ziehen. Du kannst zusehen, wie sie die Flüssigkeit aufsaugen.
- Danach vorsichtig herausholen, trocken tupfen und noch für ein paar Tage wie oben beschrieben pressen. Das Glycerin ersetzt das Wasser in den Zellen und hält die Blätter weich und farbintensiv.

Kastanien, Eicheln und Zapfen fit machen
Leg Kastanien und Eicheln an einem luftigen Ort aus, zum Beispiel auf einem Gitter. Wende sie alle paar Tage. Nach einer Woche sind sie bereit. Achtung: Niemals im Backofen trocknen! Die Hitze lässt sie platzen.
Zapfen hingegen dürfen kurz in den Ofen. Das killt kleine Insekten und schmilzt überschüssiges Harz. Einfach für ca. 30 Minuten bei 100°C auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Aber behalte sie im Auge! Danach komplett abkühlen lassen.
Deine Werkbank: Gutes Werkzeug, gute Laune
Du brauchst keine Profi-Ausstattung. Aber ein paar gute Werkzeuge entscheiden über Frust oder Freude. Und vor allem über die Sicherheit.
Was du wirklich brauchst (und was es kostet)
Vergiss den Nagel und den Hammer. Ein einfacher Handbohrer mit Holzgriff, oft als Kastanienbohrer verkauft, ist das A und O. Der gibt dir Kontrolle und Sicherheit. Den kriegst du schon für ca. 5 bis 10 Euro im Bastelladen oder online. Ein Muss!

Dazu eine gute Haushaltsschere und eine kleine Gartenschere für Äste. Und für die Erwachsenen: eine Heißklebepistole. Die ist fantastisch für schnelle Verbindungen, aber eben auch extrem heiß. Einsteiger-Modelle gibt’s oft schon für unter 15 Euro inklusive Klebesticks.
Welcher Kleber für was? Ein kleiner Guide
Der normale Bastelkleber reicht oft nicht. Hier sind deine drei wichtigsten Helfer:
- Holzleim (Weißleim): Das ist der Profi für alles, was aus Holz ist – also Kastanien, Eicheln, Äste. Er trocknet transparent und schafft eine bombenfeste, aber leicht flexible Verbindung. Achte auf die Bezeichnung „D3“ auf der Flasche (eine gute Flasche kostet ca. 8 € bei Hornbach & Co.), dann ist er sogar wasserfest. Trocknungszeit: Gib ihm ein paar Stunden.
- Heißkleber: Der Sprinter. Ideal für raue Oberflächen wie Zapfen oder Rinde, wo anderer Kleber schlecht haftet. Hält sofort, ist aber starr und… heiß. Eine Aufgabe für Erwachsene!
- Bastelkleber: Der Klassiker für Papier und leichte Blätterarbeiten. Hier ist er in Ordnung. Achte auf Produkte, die für Kinderspielzeug geeignet sind (EN 71-3 Norm), dann bist du auf der sicheren Seite.

Projekt-Ideen: Vom Einfachen zum Hingucker
Hier sind keine starren Anleitungen, sondern erprobte Baupläne, die du als Basis für deine eigene Kreativität nutzen kannst.
1. Die stabile Kastanienfigur (ca. 1 Stunde Bastelzeit)
Ein Männchen, das nicht nach einem Tag umfällt? Das Geheimnis ist die Statik!
- Die Basis schaffen: Statt vier wackeliger Beine, klebe deine Figur auf eine stabile Basis. Eine große, flache Kastanie oder eine kleine Holzscheibe (gibt’s im Bastelbedarf) senkt den Schwerpunkt.
- Verbindungen bohren & leimen: Bohre mit dem Handbohrer saubere Löcher für die Verbindungen. Nimm Zahnstocher oder abgebrochene Streichhölzer. Gib einen winzigen Tropfen Holzleim ins Loch, bevor du den Zahnstocher einsteckst. Das hält ewig!
- Charakter geben: Statt Augen aufzumalen, bohre winzige Löcher und fülle sie mit einem Tropfen schwarzer Farbe. Sieht viel lebendiger aus. Eichelhütchen werden mit Holzleim zu perfekten Kopfbedeckungen.
Profi-Tipp: Wenn alles trocken ist, poliere die Kastanien mit einem Hauch Bienenwachs (aus dem Drogerie- oder Bioladen). Das gibt einen edlen, tiefen Glanz und schützt zusätzlich!

2. Die sichere Blätterlaterne (ca. 2-3 Stunden Bastelzeit + Trocknen)
Eine Laterne mit echten Blättern ist ein Traum, aber Sicherheit geht hier absolut vor!
- Der Rahmen: Nimm den Boden und den Deckelring einer alten Rundkäseschachtel. Das ist die perfekte, stabile Basis.
- Die Bespannung: Spanne festes Transparentpapier (kein Butterbrotpapier!) um den Rahmen und klebe es fest.
- Das Blättermosaik: Bestreiche eine kleine Fläche des Papiers mit Bastelkleber und leg deine vorbereiteten Blätter darauf. Arbeite dich Stück für Stück vor, lass die Blätter leicht überlappen.
- Die Versiegelung: Wenn alles trocken ist, streiche die Außenseite vorsichtig mit einer dünnen Schicht Klarlack auf Wasserbasis oder Mod Podge. Das schützt und macht die Laterne robuster.
- Die Beleuchtung: NIEMALS eine echte Kerze! Das ist keine Empfehlung, das ist eine Regel. Trockene Blätter brennen wie Zunder. Nimm ausschließlich einen elektrischen Laternenstab oder ein LED-Teelicht. Glaub mir, der Geruch von verschmortem Papier und die Gefahr sind es absolut nicht wert.

3. Die Natur-Girlande (ca. 1 Stunde Bastelzeit)
Damit die Elemente nicht alle an eine Stelle rutschen, gibt es einen einfachen Trick.
- Das Material: Nimm eine stabile Schnur wie Jutekordel oder gewachste Baumwollschnur.
- Die Elemente auffädeln: Kombiniere durchbohrte Kastanien, kleine Zapfen und gefaltete Eichenblätter (stich mit einer dicken Nadel zwei Löcher durch).
- Der Trick zum Fixieren: Damit alles an seinem Platz bleibt, mache einfach vor und hinter jedem aufgefädelten Objekt einen festen Knoten in die Schnur. So bestimmst du den Abstand und nichts verrutscht mehr. Genial einfach, oder?
Was tun, wenn’s schiefgeht? Lösungen aus der Werkstatt
Problem: „Meine Kastanien sind gerissen!“
Ursache & Lösung: Wahrscheinlich zu schnell getrocknet. Lass sie beim nächsten Mal langsamer an einem luftigen Ort trocknen. Retten kann man die gerissenen leider nicht – sieh es als Lernerfahrung.
Problem: „Der Kleber hält einfach nicht!“
Ursache & Lösung: Falscher Kleber oder staubige Oberflächen. Nimm Holzleim für Kastanien & Co. und sorge dafür, dass die Klebestellen sauber sind. Ein leichtes Anrauen mit Schleifpapier kann manchmal Wunder wirken.

Problem: „Die Blattfarben sind ganz blass geworden.“
Ursache & Lösung: UV-Licht war der Feind. Die Blätter wurden nicht konserviert. Nutze nächstes Mal die Glycerin-Methode und versiegle das fertige Werk mit UV-beständigem Klarlack. Und häng es nicht in die pralle Mittagssonne.
Das Wichtigste zum Schluss: Sicherheit und Lagerung
Basteln mit Kindern ist super, aber du als Erwachsener trägst die Verantwortung. Sei bei spitzen Werkzeugen immer dabei und erkläre die Regeln. Und bring den Kindern bei, niemals Beeren in den Mund zu nehmen – im Zweifel lieber einmal zu viel liegen lassen.
Und wie bewahrst du die Schätze auf? Damit deine Werke den Winter überleben, lagere sie an einem trockenen, nicht zu kalten Ort. Ein Schuhkarton, ausgelegt mit etwas Seidenpapier, im Schrank oder auf dem Dachboden ist ideal. So vermeidest du Feuchtigkeit und Schimmel und kannst dich im nächsten Herbst wieder daran erfreuen.
Wenn du so ein Projekt angehst, lehrst du so viel mehr als nur das Kleben von Blättern. Du lehrst Geduld, Sorgfalt und schärfst den Blick für die Natur. Und am Ende steht dieses unbezahlbare Gefühl, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, das durchdacht und solide ist. Das ist der wahre Kern des Handwerks. Nimm dir die Zeit, es richtig zu machen. Es lohnt sich!

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Wussten Sie, dass ein einzelner Kiefernzapfen bis zu 100 Schuppen haben kann? Jede davon reagiert auf Luftfeuchtigkeit – bei Trockenheit öffnet sie sich, um Samen freizugeben, bei Nässe schließt sie sich.
Genau diesen Mechanismus machen wir uns zunutze. Im Artikel wird erwähnt, geschlossene Zapfen auf die Heizung zu legen. Für ein dauerhaftes Kunstwerk sollten Sie die Zapfen aber im offenen Zustand konservieren. Ein Hauch Klarlack, zum Beispiel farbloser Acryllack aus der Sprühdose, versiegelt die Schuppen und verhindert, dass Ihr Zapfen-Mobile bei der nächsten Regenfront plötzlich wieder „zufällt“.




Der häufigste Fehler? Heißkleber. Ja, er ist schnell und einfach, aber auf glatten, organischen Oberflächen wie Kastanienschalen oder Hagebutten hält er nur kurz. Die Verbindung wird spröde und bricht bei der kleinsten Erschütterung. Heißkleber bildet nur eine oberflächliche Haftung, die sich löst, sobald das Naturmaterial nachtrocknet und sich leicht zusammenzieht.




Wie bohre ich Löcher in Kastanien, ohne dass sie platzen?
Das ist der Klassiker unter den Herbst-Frustrationen. Der Trick liegt nicht in der Kraft, sondern in der Technik und im Werkzeug. Vergessen Sie dicke Nägel und den Hammer. Ein kleiner Handbohrer (auch Kastanienbohrer oder Drillbohrer genannt) ist die beste Investition. Setzen Sie die Spitze an und drehen Sie langsam und mit wenig Druck. So entsteht ein sauberes Loch, anstatt die Schale zu sprengen. Für besonders harte Exemplare leistet ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel mit einem feinen Holzbohrer exzellente Dienste.




- Stabilität ohne sichtbare Klebestellen
- Eine Verbindung, die „mit dem Holz arbeitet“
- Haltbarkeit über Jahre, nicht nur Wochen
Das Geheimnis? Eine Zapfenverbindung im Mini-Format. Anstatt Figuren plump aufeinander zu kleben, bohren Sie in beide zu verbindenden Teile (z.B. Eichel als Kopf, Ast als Körper) ein kleines Loch. Stecken Sie ein kurzes Stück eines harten Zahnstochers oder Schaschlikspießes mit einem Tropfen Ponal Holzleim hinein. Das Ergebnis ist eine unsichtbare und extrem stabile Verbindung wie bei echten Möbelstücken.





Holzleim vs. Bastelkleber: Für Projekte, die halten sollen, ist die Wahl des Klebers entscheidend. Weißer Bastelkleber ist oft günstig, trocknet aber nicht wasserfest und bleibt leicht flexibel. Für Verbindungen von Holz, Zapfen oder trockenen Rindenstücken ist ein echter Holzleim (z.B. Ponal Classic) die Profi-Wahl. Er zieht in die Fasern ein und schafft eine Verbindung, die oft stärker ist als das Material selbst.
Fazit: Für Papier- und Blattprojekte reicht Bastelkleber. Sobald „holziges“ Material ins Spiel kommt, investieren Sie in Holzleim.




Die schönsten Herbstfarben sind oft flüchtig. Um die Leuchtkraft von Ahorn- oder Buchenblättern zu konservieren, gibt es einen alten Werkstatt-Trick:
- Die frisch gesammelten, trockenen Blätter zwischen zwei Lagen Backpapier legen.
- Mit dem Bügeleisen auf niedriger bis mittlerer Stufe (ohne Dampf!) kurz darüber bügeln. Dadurch wird Restfeuchtigkeit entzogen.
- Die Blätter anschließend in geschmolzenes Bienenwachs tauchen (ein altes Einmachglas im Wasserbad eignet sich super). Abtropfen lassen und auf Backpapier aushärten.
Das Wachs versiegelt die Poren, schützt die Farbe und verleiht einen wunderschönen, seidenmatten Glanz.




„Wabi-Sabi ist die Schönheit der unvollkommenen, unbeständigen und unvollständigen Dinge. Es ist die Schönheit der bescheidenen und unkonventionellen Dinge.“ – Leonard Koren
Dieser japanische Gedanke passt perfekt zum Herbst-Basteln. Streben Sie nicht nach makelloser Symmetrie. Ein leicht gekrümmter Ast hat mehr Charakter als ein perfekt gerader. Eine Kastanie mit einer kleinen Delle erzählt eine Geschichte. Feiern Sie diese kleinen „Fehler“ – sie machen Ihr Werk einzigartig und lebendig.




In der Galerie sehen Sie Kürbisse, die mit der Serviettentechnik verziert sind. Damit diese Kunstwerke auch draußen auf der Veranda eine Weile überstehen, ist der letzte Schritt entscheidend: die Versiegelung. Verwenden Sie einen speziellen „Serviettenlack & -kleber“, der meist schon im Set enthalten ist. Für echten Wetterschutz tragen Sie nach dem Trocknen noch eine oder zwei Schichten Bootslack oder einen Klarlack für den Außenbereich (z.B. von Clou) auf. So perlt der Regen einfach ab.





Akzente setzen: Denken Sie über die typische Herbstpalette hinaus. Ein tiefes Petrolblau, ein sattes Violett oder ein kräftiges Magenta können als Akzentfarben Wunder wirken. Bemalen Sie einige wenige Eicheln oder Bucheckern in solch einem unerwarteten Ton und mischen Sie sie unter die Naturmaterialien in einer Schale. Dieser Kontrast lässt die natürlichen Braun- und Orangetöne erst richtig strahlen.




Meine Eicheln verlieren ständig ihre Hütchen. Was kann ich tun?
Ein bekanntes Problem, da die Eichel beim Trocknen leicht schrumpft, das Hütchen aber nicht. Die Lösung ist einfach und schnell: Trennen Sie Hütchen und Eichel vorsichtig. Geben Sie einen winzigen Tropfen Sekundenkleber oder UHU Hart an den inneren Rand des Hütchens und drücken Sie es wieder auf die Eichel. Einmal getrocknet, ist die Verbindung bombenfest und übersteht jede weitere Verarbeitung.




- Echte Blätter: Unvergleichlich in ihrer authentischen Form und Maserung. Sie sind kostenlos, aber fragil und ihre Farbe verblasst mit der Zeit, selbst wenn sie konserviert werden. Ideal für kurzfristige, saisonale Dekorationen.
- Filzblätter: Können jedes Jahr wiederverwendet werden. Die Farben bleiben brillant und das Material ist weich und unzerbrechlich, was sie perfekt für Girlanden im Kinderzimmer macht. Der Nachteil ist der fehlende natürliche Charme.
Tipp: Kombinieren Sie beides! Mischen Sie in einer Girlande echte, gewachste Blätter mit farblich passenden Filzblättern. So erhalten Sie das Beste aus beiden Welten: die Authentizität der Natur und die Langlebigkeit des Filzes.




Die kleinen, filigranen Kunstwerke aus der Galerie, wie der Baum aus Knöpfen auf Leinwand, leben von präziser Arbeit. Anstatt mit einer klobigen Klebetube zu hantieren, füllen Sie etwas Bastelkleber in eine kleine Spritzflasche mit feiner Metalltülle (bekommt man im Bastelbedarf). Damit können Sie Klebepunkte exakt und sauber dosieren – perfekt für Knöpfe, kleine Steinchen oder getrocknete Blüten.





Laut einer Studie der University of Michigan kann schon ein kurzer Aufenthalt im Wald den Spiegel des Stresshormons Cortisol um über 20% senken.
Dieses Gefühl der Ruhe muss nicht enden, wenn Sie die Haustür schließen. Das konzentrierte Arbeiten mit den Händen – das Fädeln, Kleben und Formen der gesammelten Schätze – ist eine Form der aktiven Meditation. Es verlängert die entschleunigende Wirkung des Waldes und schafft einen friedlichen Gegenpol zum hektischen Alltag.




Verleihen Sie Ihren Fundstücken einen Hauch von Glamour. Mit Goldspray (z.B. Edding Permanent Spray) lassen sich getrocknete Blätter, Zapfen oder Walnüsse veredeln. Für einen noch edleren, strukturierten Look eignet sich Anlegemilch und Blattmetall. Tragen Sie die Milch dünn auf, lassen Sie sie antrocknen und tupfen Sie dann vorsichtig die hauchdünnen Metallflocken auf. Das Ergebnis ist eine faszinierend rissige und antike Optik, die an vergoldete Ikonen erinnert.




Der Profi-Tipp für die Vorbereitung: Backen Sie Ihre Schätze! Legen Sie Kiefernzapfen, Eicheln und Bucheckern für etwa eine Stunde bei ca. 100°C auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den Ofen. Das hat drei entscheidende Vorteile: Es tötet eventuelle kleine Insekten oder deren Eier ab, entzieht dem Material Restfeuchtigkeit für bessere Haltbarkeit und öffnet geschlossene Zapfen auf kontrollierte Weise.




Ein stabiles Mobile oder eine hängende Dekoration braucht eine gute Basis. Statt nur einen Ast zu nehmen, formen Sie ein Kreuz aus zwei gleich langen, geraden Ästen (Haselnuss ist ideal). Binden Sie sie in der Mitte mit festem Jutegarn über Kreuz zusammen. Diese Kreuzbindung sorgt für Stabilität und bietet vier Aufhängepunkte, was das Ausbalancieren der herabhängenden Elemente erheblich erleichtert.





Muss es immer Lack sein?
Nein. Für eine natürliche, matte und pflegende Behandlung von Hölzern, Kastanien oder Rindenstücken ist ein Hartwachsöl eine wunderbare Alternative. Produkte wie das „Hartwachs-Öl“ von Osmo dringen tief ein, schützen von innen und feuern die natürliche Maserung und Farbe des Materials an, ohne eine künstliche Plastikschicht zu bilden. Es fühlt sich einfach natürlicher an und riecht angenehm.




- Verwenden Sie nur ungiftige, wasserbasierte Farben und Klebstoffe (achten Sie auf das „EN 71“-Siegel für Spielzeugsicherheit).
- Lassen Sie Kinder nie allein mit spitzen Werkzeugen wie Bohrern oder Scheren.
- Vorsicht bei Kleinteilen wie Perlen oder getrockneten Beeren, die verschluckt werden könnten.




Der geheime Duft der Werkstatt: Es ist nicht nur der Holzleim. Viele Profis reiben ihre fertigen Holz- und Zapfenobjekte dezent mit ein paar Tropfen Zirbenöl ein. Der Duft ist nicht nur angenehm waldig, sondern wirkt auch beruhigend und soll sogar mottenabweisend sein – ideal, wenn Sie Ihre Kreationen bis zum nächsten Herbst aufbewahren wollen.




Die schönsten Materialien sind oft die unscheinbarsten. Halten Sie Ausschau nach Moosstücken (trocknen und mit Haarspray fixieren), getrockneten Farnwedeln, leeren Schneckenhäusern oder der papierartigen Rinde von Birken. In Kombination mit den klassischen Kastanien und Blättern schaffen diese unterschiedlichen Texturen eine viel tiefere und interessantere visuelle Ebene.





Der Begriff „Biophilic Design“ beschreibt die Idee, natürliche Elemente in unsere gebaute Umgebung zu integrieren, um Wohlbefinden und Produktivität zu steigern.
Ihre selbstgemachte Herbstdeko ist genau das im Kleinen! Sie holen sich nicht nur ein Stück Natur ins Haus, sondern schaffen eine bewusste Verbindung zu den Zyklen der Jahreszeiten. Das ist mehr als nur Dekoration – es ist ein kleiner Beitrag zu einem gesünderen und natürlicheren Wohnumfeld.




Lagerung für das nächste Jahr: Damit Ihre Schätze den Sommer unbeschadet überstehen, ist die richtige Lagerung entscheidend. Wickeln Sie jedes größere Stück einzeln in Seidenpapier oder Zeitungspapier. Lagern Sie alles in einem Schuhkarton an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort wie dem Keller oder einem Schrank. Ein paar Lavendelsäckchen oder Zedernholzstücke im Karton halten zusätzlich Schädlinge fern.




Kann ich auch frische, biegsame Zweige verwenden?
Ja, aber mit Bedacht. Frische Weiden- oder Birkenzweige lassen sich wunderbar zu Kränzen oder Formen biegen. Bedenken Sie aber, dass sie beim Trocknen schrumpfen. Binden Sie sie also sehr fest mit Draht, nicht nur mit Garn. Wenn sie einmal getrocknet sind, behalten sie ihre Form, aber die Verbindungen könnten sich lockern und müssen eventuell nachgezogen werden.




Farbige Transparenz: Einmachgläser mit Blättern zu bekleben, ist ein Klassiker. Für einen moderneren, haltbareren Look versuchen Sie Folgendes: Bestreichen Sie das Glas außen dünn mit farbigem Transparentpapier-Kleber (Decoupage-Kleber). Legen Sie ein einzelnes, schön geformtes und gewachstes Herbstblatt darauf und streichen Sie nochmals eine Schicht Kleber darüber. Das Ergebnis ist ein leuchtendes, glasmalereiartiges Windlicht, das die Struktur des Blattes elegant durchscheinen lässt.



Vergessen Sie nicht die Basis. Ihre Figuren und kleinen Kunstwerke wirken doppelt so edel, wenn sie auf einem passenden Sockel präsentiert werden. Eine dicke, trockene Scheibe von einem Ast, ein flacher, interessanter Stein aus dem Flussbett oder ein kleines Stück Schiefer aus dem Baumarkt geben Ihren Kreationen Gewicht und einen würdigen Stand. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung.




