Kürbis schnitzen wie ein Profi: Dein ehrlicher Werkstatt-Guide für ein gruseliges Meisterwerk
Halloween steht vor der Tür! Entdecken Sie kreative Kürbisideen, die selbst die Geister zum Staunen bringen.
"Ich kann die Dunkelheit nicht ertragen!" rief ein kleiner Kürbis, während er in der Ecke des Gartens stand. Jedes Jahr träumt er davon, aus der Masse herauszustechen und die Nachbarn mit seinem strahlenden Lächeln zu verzaubern. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie auch Ihr Kürbis zum Star der Halloween-Nacht werden kann – mit Ideen, die so kreativ sind, dass selbst die Geister applaudieren würden!
Jedes Jahr im Herbst, wenn die Luft kühler wird und es nach feuchtem Laub riecht, kribbelt es mir in den Fingern. Dann freue ich mich auf ein ganz besonderes Material, das weder Holz noch Stein ist. Es ist orange, es ist vergänglich und es hat das Potenzial, von innen heraus zu leuchten. Genau, ich spreche vom Kürbis.
Inhaltsverzeichnis
Ich verbringe schon seit Jahrzehnten meine Tage in der Werkstatt, meist mit ganz anderen Materialien. Aber die Techniken und der Respekt vor dem Rohstoff, die man dort lernt, lassen sich wunderbar auf das Kürbisschnitzen übertragen. Und ganz ehrlich: Es macht einfach einen riesen Spaß.
Vergiss die verrückten Geschichten über Kürbisse, die tausende von Euro kosten. Darum geht es hier nicht. Es geht um Kreativität, ein bisschen Handarbeit und die Freude daran, etwas Einzigartiges zu schaffen. Das ist übrigens keine neumodische Erfindung; schon lange bevor Halloween bei uns so groß wurde, gab es die Tradition der „Rübengeister“. Damals wurden aus Futterrüben schaurige Gesichter geschnitzt, um böse Geister zu verscheuchen. Das Prinzip ist also altbewährt. In diesem Guide zeige ich dir, wie du mit dem richtigen Vorgehen einen Kürbis zauberst, der wirklich Charakter hat.
1. Die Basis: So findest du den perfekten Kürbis
Alles fängt mit der richtigen Wahl an. Ein guter Kürbis ist wirklich die halbe Miete. Also, nicht einfach den erstbesten im Supermarkt schnappen! Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um dein Exemplar zu prüfen. Ich hole meine am liebsten direkt vom Bauernhof in der Nähe. Die Auswahl ist meistens riesig und die Qualität top.
Worauf du achten musst:
- Die richtige Sorte: Speisekürbisse wie der Hokkaido sind zwar lecker, aber mit ihrer harten Schale und dem dicken Fruchtfleisch eine echte Qual beim Schnitzen. Halte Ausschau nach den klassischen Schnitzkürbissen, die oft als „Jack O’Lantern“ oder „Ghost Rider“ verkauft werden. Die haben eine weichere Schale und sind innen schön hohl. Weiße Sorten wie „Lumina“ sind übrigens eine coole Alternative für ganz besondere Designs.
- Der Klang-Check: Klopf mal mit dem Fingerknöchel drauf. Klingt er schön hohl? Perfekt! Ein dumpfer Ton deutet auf zu viel Fruchtfleisch oder sogar schon beginnende Fäulnis hin – beides wollen wir nicht.
- Der Stiel ist Trumpf: Ein fester, trockener und leicht verholzter Stiel ist ein super Zeichen für Frische. Ein weicher oder gar fehlender Stiel ist wie eine offene Tür für Bakterien. Und ganz wichtig: Trage den Kürbis niemals am Stiel! Wenn der abbricht, ist die natürliche Versiegelung futsch.
- Die Haut: Schau dir die Oberfläche genau an. Weiche Stellen, tiefe Macken oder dunkle Flecken sind schlechte Zeichen. Eine gesunde Haut ist fest und gleichmäßig. Oberflächliche Kratzer sind hingegen völlig normal.
- Ein fester Stand: Such dir einen Kürbis mit einer möglichst flachen Unterseite, damit er von allein sicher steht. Ein wackeliger Kandidat ist nicht nur beim Schnitzen nervig, sondern später auch eine echte Gefahr, falls du eine Kerze hineinstellen willst.
Was kostet der Spaß? Rechne mal mit Preisen zwischen 5 € für ein mittelgroßes Exemplar und bis zu 15 € für einen richtigen Brocken direkt vom Hof. Das ist gut investiertes Geld.
2. Die Werkstatt: Das richtige Werkzeug und die Vorbereitung
Ein Handwerker ist nur so gut wie sein Werkzeug. Das gilt auch hier. Die billigen Schnitzsets aus dem Supermarkt kannst du ehrlich gesagt vergessen. Das dünne Blech verbiegt sich sofort und die Sägen bleiben stecken. Das führt nur zu Frust und unsauberen Schnitten.
Dein Werkzeugkasten für den Kürbis
Du musst kein Vermögen ausgeben, vieles hast du vielleicht schon daheim.
- Für den Deckel: Ein stabiles Messer mit Sägezahnung ist gut. Noch besser ist eine kleine Stichsäge für Gipskarton aus dem Baumarkt – die gleitet durch die Schale wie durch Butter.
- Zum Aushöhlen: Ein großer, stabiler Löffel geht immer. Mein Geheimtipp ist aber ein Eisportionierer! Seine scharfen Kanten kratzen Fruchtfleisch und Fasern super effizient von der Wand.
- Für die Details: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Statt Spielzeugmessern liebe ich Werkzeuge aus der Holz- oder Tonbearbeitung. Ein kleines Linolschnitt-Set aus dem Künstlerbedarf ist Gold wert und kostet oft nur 15 bis 25 Euro. Mit den verschiedenen Klingen (V-Form, U-Form) kannst du Linien ziehen oder die Oberfläche nur abschälen. Auch Tonschlingen sind genial.
- Zum Vorzeichnen: Ein wasserlöslicher Folienstift ist perfekt. Den kannst du später einfach feucht abwischen. Ein Bleistift geht zur Not auch, man sieht ihn aber schlechter.
Schritt für Schritt: Die Vorbereitung
Plane als Anfänger ruhig mal zwei bis drei Stunden für das ganze Projekt ein, dann kommst du nicht in Hektik.
1. Saubere Sache: Wasch den Kürbis zuerst außen mit lauwarmem Wasser und einem Tropfen Spüli. Das entfernt Dreck und Bakterien. Danach gut abtrocknen!
2. Der Deckel: Schneide den Deckel nicht gerade, sondern schräg nach innen, also konisch. So bekommt er eine Kante und kann später nicht in den Kürbis fallen. Mach eine kleine Kerbe in Deckel und Kürbis, damit du ihn später wieder richtig aufsetzen kannst.
3. Aushöhlen: Jetzt wird’s matschig! Erst die losen Fasern und Kerne raus. Die Kerne kannst du übrigens waschen, trocknen, mit etwas Öl und Salz in der Pfanne rösten – ein super Snack! Danach kratzt du das Fruchtfleisch von den Wänden, bis sie überall etwa 2 bis 3 Zentimeter dick sind. Zu dünn, und der Kürbis fällt zusammen; zu dick, und das Licht kommt kaum durch.
Kleiner Tipp: Was tun mit dem ganzen Fruchtfleisch? Bloß nicht wegwerfen! Du kannst daraus super einfach eine leckere Suppe machen. Einfach das Fruchtfleisch mit einer Zwiebel in etwas Butter andünsten, mit Gemüsebrühe aufgießen, 20 Minuten köcheln lassen, pürieren und mit einem Schuss Sahne oder Kokosmilch, Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!
3. Das Schnitzen: Von der Grimasse zum Kunstwerk
Jetzt kommt der kreative Teil. Dein Kürbis ist bereit. Keine eigene Idee für ein Gesicht? Kein Problem! Such online einfach mal nach „Kürbis-Schnitzvorlagen“ oder „pumpkin carving stencils“. Die kannst du ausdrucken, auf den Kürbis legen und die Konturen mit einer Reißzwecke oder einem Nagel durchstechen.
Technik 1: Der Klassiker (Durchstechen)
Hier werden Teile der Wand komplett entfernt. Fange immer mit den kleinsten Details an! Wenn du zuerst die großen Löcher schneidest, wird der Kürbis instabil und die Feinarbeit wird zum Geduldsspiel. Stich die Kontur erst komplett vor und drücke das Stück dann vorsichtig von innen nach außen.
Technik 2: Das Relief (mein Favorit)
Diese Methode erzeugt mega coole Effekte. Statt Löcher zu schneiden, schälst du nur die äußere, orange Haut ab. Das hellere Fruchtfleisch darunter lässt das Licht sanft durchscheinen. Je dünner du es schabst, desto heller leuchtet es.
So geht’s ganz einfach: 1. Schäl mit einem Linolschnittmesser (oder vorsichtig mit einem Gemüseschäler) die orange Haut entlang deiner vorgezeichneten Linien ab. 2. Arbeite die Stellen, die heller leuchten sollen, tiefer aus. So erzeugst du einen tollen 3D-Effekt. 3. Teste zwischendurch immer wieder mit einer Taschenlampe im Kürbis, wie der Effekt wirkt. So siehst du sofort, wo du noch etwas Material wegnehmen musst.
Was tun, wenn was abbricht? Kein Grund zur Panik. Ein abgebrochener Zahn lässt sich retten. Nimm einen Zahnstocher, brich ihn in der Mitte durch und stecke die Hälften in das abgebrochene Teil und in den Kürbis, quasi wie zwei kleine Holzdübel. Das hält super und fällt später kaum auf.
Für die ganz Eiligen: Keine Zeit für ein Gesicht? Höhle den Kürbis nur aus und bohre dann mit einem Akkuschrauber und verschieden großen Bohrern einfach ein Muster aus Löchern hinein. Sieht im Dunkeln fantastisch aus und dauert nur 20 Minuten!
4. So bleibt dein Kürbis länger frisch
Ein geschnitzter Kürbis ist ein Naturprodukt und fängt leider sofort an zu altern. Mit ein paar Tricks kannst du seine Lebensdauer aber locker auf eine Woche oder mehr verlängern.
Nach dem Schnitzen sprühst du den Kürbis innen und an allen Schnittkanten mit einer Mischung aus Wasser und einem Schuss Essig (Verhältnis ca. 10:1) ein. Das desinfiziert und bremst den Schimmel. Danach kommt der Profi-Tipp: Reibe alle Schnittflächen großzügig mit Vaseline oder Melkfett ein. Das versiegelt die „Wunden“ und verhindert, dass der Kürbis austrocknet. Lagere ihn außerdem möglichst kühl, wenn er nicht gerade im Einsatz ist.
5. Die Beleuchtung: So bringst du ihn zum Strahlen
Erst das Licht macht dein Werk perfekt. Du hast zwei Optionen.
Eine echte Kerze sieht natürlich toll aus. Das Flackern hat eine unschlagbare Atmosphäre. Aber Achtung: Das ist eine offene Flamme! Stelle den Kürbis immer auf eine feuerfeste Unterlage, weit weg von Vorhängen. Außerdem braucht eine Kerze Sauerstoff. Wenn der Deckel zu fest sitzt, geht sie aus. Ein kleiner Spalt oder ein unauffälliges „Kaminloch“ auf der Rückseite hilft. Der größte Nachteil ist aber, dass die Hitze den Kürbis von innen gart und ihn schneller verderben lässt.
Aus diesen Gründen greife ich fast immer zu batteriebetriebenen LED-Lichtern. Ehrlich gesagt, die sind die schlauste Wahl. Es gibt keine Brandgefahr, sie werden nicht heiß (was den Kürbis schont) und es gibt sie mit Flackereffekt, der einer echten Kerze verblüffend nahekommt. So ein LED-Teelicht bekommst du im Baumarkt oder oft auch im Supermarkt schon für 3 bis 5 Euro.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Lass dich bloß nicht von perfekten Bildern im Internet einschüchtern. Dein erster Kürbis muss kein Meisterwerk sein – er muss von dir sein. Experimentiere, hab Spaß und sei nicht frustriert, wenn mal ein Schnitt daneben geht. Das ist Handwerk: Probleme kreativ lösen. Wenn dein leuchtender Kürbis dann am Abend auf der Treppe steht und grinst, wirst du stolz sein. Und dieses Gefühl kann man nicht kaufen.
Also, ran an den Kürbis – ich wünsche dir viel Spaß und eine ruhige Hand!
Kleiner Hinweis: Dieser Guide basiert auf praktischer Erfahrung. Der Umgang mit scharfen Werkzeugen ist immer mit einem Risiko verbunden. Bitte sei vorsichtig und arbeite auf eigene Verantwortung. Kinder sollten beim Schnitzen immer von einem Erwachsenen beaufsichtigt werden. Bei der Verwendung von Kerzen gelten die üblichen Brandschutzregeln.
Bildergalerie
Vergessen Sie die kleinen Plastiksägen aus dem Supermarkt-Set. Echte Kürbis-Enthusiasten schwören auf Werkzeuge aus der Holz- und Tonbearbeitung. Ein Set mit Linolschnittmessern ermöglicht feine Linien und Details, während Tonschlingen (Loop Tools) perfekt sind, um die Schale abzuschaben, ohne sie ganz zu durchstechen. Das schafft tolle Effekte mit durchscheinendem Licht.
Der ursprüngliche „Jack-o‘-Lantern“ aus der irischen Sage war gar kein Kürbis, sondern eine ausgehöhlte Steckrübe, in die eine glühende Kohle gelegt wurde.
Der Frische-Kick für Ihr Kunstwerk: Damit Ihr Kürbis länger hält, reiben Sie alle Schnittflächen und das Innere dünn mit Vaseline oder Pflanzenöl ein. Das versiegelt die Oberfläche, verlangsamt die Austrocknung und beugt Schimmelbildung für einige Tage vor. So leuchtet Ihr Meisterwerk auch noch am Tag nach Halloween.
Echte Kerze oder LED-Licht?
Eine echte Kerze verleiht dem Kürbis ein lebendiges, flackerndes Licht und einen leicht angerösteten Duft – das ist unbestreitbar atmosphärisch. Aber Vorsicht: Sorgen Sie für eine Öffnung im Deckel, damit der Sauerstoff zirkulieren kann und die Hitze entweicht. Sicherer und langlebiger sind LED-Teelichter, besonders die mit Flackereffekt. Sie sind ideal, wenn der Kürbis unbeaufsichtigt bleibt oder kleine Kinder im Haus sind. Plus: Sie blasen nicht im Wind aus!
Die Vorlage ist fertig, aber wie kommt sie auf die runde Oberfläche? Statt freihändig zu kritzeln, greifen Profis zu diesen Tricks:
- Durchstich-Methode: Kleben Sie die Papiervorlage auf den Kürbis und stechen Sie die Konturen mit einer Nadel oder einem kleinen Nagel Punkt für Punkt nach. Nach dem Entfernen des Papiers verbinden Sie einfach die Punkte.
- Transferpapier: Legen Sie ein Blatt Graphit- oder Kohlepapier (im Bastelladen erhältlich) zwischen Vorlage und Kürbis. Zeichnen Sie die Linien mit einem Kugelschreiber nach, und das Design überträgt sich sauber auf die Schale.
Schließen Sie mal die Augen und denken Sie an den Geruch: eine Mischung aus erdiger Frische, süßlichem Fruchtfleisch und, wenn eine Kerze brennt, einem Hauch von geröstetem Herbst. Das ist der Duft, der die Saison einläutet. Das Schnitzen ist nicht nur ein visuelles, sondern ein echtes Sinneserlebnis – vom Gefühl der glatten Schale bis zum schmatzenden Geräusch, wenn der Löffel das Fruchtfleisch herauskratzt.
Tiefes Schnitzen: Hier werden Teile komplett entfernt, um Löcher für den Lichtaustritt zu schaffen. Ideal für klassische Gesichter und klare Silhouetten.
Oberflächliches Schaben: Hier wird nur die orangefarbene Außenschale entfernt, das helle Fruchtfleisch darunter aber intakt gelassen. Das Ergebnis ist ein subtiler, leuchtender Effekt, der an eine Lithophanie erinnert. Perfekt für komplexe Muster und Schattierungen.
Für Profi-Ergebnisse kombinieren Sie beide Techniken.
- Ermöglicht unglaublich präzise, gleichmäßige Löcher und Muster.
- Schafft in Sekunden Effekte, die von Hand Stunden dauern würden.
- Ideal für filigrane, fast spitzenartige Designs.
Das Geheimnis? Ihr Akku-Bohrschrauber! Mit verschiedenen Bohrergrößen können Sie faszinierende Sternenhimmel oder geometrische Muster in die Kürbiswand bohren. Ein 10-mm-Bohrer für große Punkte, ein 3-mm-Bohrer für feine Details – probieren Sie es aus!
„If you want to make a realistic face, you have to be a student of the human face.“ – Ray Villafane, weltbekannter Kürbiskünstler.
Dieser Satz bringt es auf den Punkt. Schauen Sie sich für Inspiration nicht nur andere Kürbisse an, sondern studieren Sie Gesichtsausdrücke in Comics, auf Fotos oder an antiken Skulpturen. Wo liegen die Schatten? Wie formt sich ein Lächeln oder ein zorniger Blick? Das Verstehen von Anatomie macht aus einem einfachen Gesicht einen echten Charakterkopf.
Der häufigste Anfängerfehler: Schneiden Sie den Deckel niemals in einem geraden 90-Grad-Winkel aus! Er wird unweigerlich nach innen fallen. Schneiden Sie stattdessen in einem Winkel von etwa 45 Grad nach innen, sodass der Deckel eine konische Form bekommt und sicher auf der Öffnung aufliegt.
Ihr Kürbis ist ein Naturprodukt – nutzen Sie es auch so! Was mit den „Resten“ passiert:
- Die Kerne: Nicht wegwerfen! Waschen, trocknen, mit etwas Öl und Salz vermischen und im Ofen bei 160 °C goldbraun rösten. Ein perfekter Herbst-Snack.
- Das Fruchtfleisch: Wenn Sie einen essbaren Kürbis wie ‚Jack O’Lantern‘ (der zwar nicht so aromatisch wie ein Hokkaido, aber essbar ist) verwendet haben, kochen Sie eine leckere Suppe oder pürieren Sie es für einen Kürbiskuchen.
- Die Schale: Nach Halloween gehört der Kürbis auf den Kompost oder in die Biotonne, wo er zu wertvoller Erde wird.
Welche Farbe hält am besten auf der glatten Kürbishaut?
Für das Bemalen von Kürbissen, ob als Ergänzung zum Schnitzen oder als Alternative, sind Acrylfarben die beste Wahl. Sie sind wasserbasiert, trocknen schnell und bilden eine haltbare, leicht glänzende Oberfläche. Für besonders gute Haftung können Sie die Kürbisoberfläche vorher leicht mit feinem Schleifpapier anrauen und mit einer Grundierung (Gesso) versehen. Marken wie Liquitex oder Schmincke bieten eine riesige Farbpalette.
Profi-Tipp: Denken Sie dreidimensional! Ein Gesicht muss nicht immer frontal auf der flachsten Seite des Kürbisses platziert werden. Nutzen Sie die natürliche Form. Eine krumme Nase kann perfekt über eine Wölbung geschnitzt werden, und ein langer Stiel kann als Haar oder Hut in das Design integriert werden. Drehen Sie den Kürbis mehrmals, bevor Sie den ersten Schnitt machen.
Wussten Sie schon? Botanisch gesehen ist der Kürbis eine Frucht, genauer gesagt eine Panzerbeere.
Wer sagt, dass ein Kürbis nur aus Kürbis bestehen muss? Erwecken Sie Ihr Design zum Leben, indem Sie andere Materialien einbauen.
- Verwenden Sie getrocknete Äste als Arme oder Beine.
- Stecken Sie alte Knöpfe oder Murmeln als Augen in die Höhlen.
- Eine Perücke oder etwas Moos aus dem Garten kann als verrückte Frisur dienen.
- Zahnstocher eignen sich hervorragend für gruselige Zähne oder zum Befestigen kleinerer Kürbisteile.
Profi-Werkzeugkasten: Spezielle Sägen und Schaber für präzise Kontrolle und weniger Bruchgefahr. Ideal für ambitionierte Projekte.
Küchen-Arsenal: Ein stabiler Eisportionierer zum Aushöhlen, ein scharfes Schälmesser für Details und ein Apfelausstecher für perfekte runde Augen. Oft reicht das für den Anfang völlig aus.
Das Ergebnis hängt weniger vom Werkzeug ab als von der Geduld und der Idee dahinter.
- Sorgt für eine glatte Innenwand, an der das Licht besser reflektiert wird.
- Entfernt die faserigen Stränge, die später schimmeln könnten.
- Macht die Kürbiswand dünner und leichter zu bearbeiten.
Das Geheimnis für ein perfekt sauberes Inneres? Ein stabiler Eisportionierer mit scharfer Kante. Er ist ergonomischer und effektiver als jeder Löffel und schabt die Wände mühelos glatt.
Die im Artikel erwähnten weißen Kürbisse der Sorte ‚Lumina‘ oder ‚Cotton Candy‘ sind eine fantastische Leinwand. Ihr geisterhaftes, blasses Fruchtfleisch erzeugt einen besonders ätherischen Leuchteffekt. Anstatt sie gruselig zu schnitzen, wirken hier elegante, filigrane Muster oder sogar aufgemalte, monochrome Designs im Scandi-Look besonders edel. Ein echter Hingucker in einer modernen Herbstdekoration.
Der schwerste Kürbis der Welt wurde 2021 in Italien gewogen und brachte unglaubliche 1.226 kg auf die Waage – so viel wie ein kleines Auto!
Auch wenn unsere Schnitzkürbisse zum Glück leichter sind, zeigt dies die erstaunliche Vielfalt und Kraft dieser Pflanze. Beim Kauf gilt jedoch: Ein mittelgroßer Kürbis (ca. 5-8 kg) ist oft ideal. Er bietet genug Fläche für Kreativität, ist aber noch handlich genug zum Bearbeiten.
Keine ruhige Hand für feine Linien? Kein Problem! Für einfache, aber effektvolle Muster sind Plätzchenausstecher aus Metall Ihre besten Freunde. Suchen Sie sich eine Form aus (Stern, Mond, Fledermaus), setzen Sie sie auf der Kürbisoberfläche an und schlagen Sie vorsichtig mit einem Gummihammer darauf, bis der Ausstecher die Schale durchdringt. Einfacher geht’s nicht!
Sicherheit geht vor: Kürbisschnitzen ist Familienspaß, aber die Werkzeuge sind scharf. Größere Kinder können unter Aufsicht mit den sichereren Sägen aus den Schnitzsets arbeiten. Kleinere Kinder können das Design aufmalen, beim Aushöhlen der Kerne helfen (eine wunderbar matschige Angelegenheit!) oder den fertigen Kürbis mit ungiftigen Farben bemalen.
Ein Trend für Fortgeschrittene kommt aus der Werkstatt: der Einsatz eines Multifunktionswerkzeugs wie dem Dremel. Mit verschiedenen Fräs- und Schleifaufsätzen lassen sich unglaublich detaillierte „Radierungen“ in die Kürbisschale zaubern. Von feinen Haaren bis zu komplexen Texturen – hiermit heben Sie Ihre Kunst auf ein neues Level. Wichtig: Schutzbrille tragen, da feiner Kürbisstaub entsteht!
- Weiche, verfaulte Stellen an der Unterseite vermeiden.
- Ein flacher Boden, damit er stabil steht.
- Eine möglichst glatte, gleichmäßige Oberfläche ohne tiefe Rillen (es sei denn, Sie wollen diese ins Design integrieren!).
Der wichtigste Check, den viele vergessen? Der Wackel-Test! Stellen Sie den Kürbis im Laden auf den Boden. Steht er von allein oder kippelt er? Ein wackeliger Kürbis ist später eine ständige Frustquelle.
Wenn Halloween vorbei ist, beginnt der zweite Akt Ihres Kürbis-Kunstwerks: der Verfall. Beobachten Sie, wie die Kanten weicher werden, die Haut Falten wirft und die Natur sich das Stück zurückholt. Es ist ein melancholischer, aber auch schöner Prozess, der uns an die Vergänglichkeit und den Kreislauf des Lebens erinnert. Das perfekte Finale für ein Herbst-Ritual.
Schaffen Sie eine ganze Kürbis-Familie! Anstatt nur einen großen Star-Kürbis zu schnitzen, kombinieren Sie ihn mit mehreren kleinen Exemplaren. Die kleinen Zierkürbisse (Gourds) müssen nicht einmal geschnitzt werden; bemalt mit Gesichtern oder Mustern, ergänzen sie den großen „Jack O’Lantern“ perfekt. So entsteht eine dynamische und charaktervolle Szenerie auf Ihrer Veranda oder Fensterbank.
