Kragenlose Hemden: Dein Guide vom Profi – Woran du Qualität wirklich erkennst
Ein Hemd ohne Kragen – der neue König der Männermode? Entdecke, wie dieser frische Look dein Outfit revolutionieren kann!
Wie fühlt es sich an, wenn dein Hemd die Krawatte über Bord wirft und stattdessen mit einem Hauch von Nonchalance aufwartet? In einer Welt, in der Business-Codes über das Leben entscheiden, gibt es immer einen Rebell – das kragenlose Hemd. Es ist nicht nur ein Kleidungsstück, sondern ein Statement für all jene, die sich von der Konvention abheben möchten.
In all den Jahren in meiner Werkstatt habe ich wirklich unzählige Hemden gesehen, genäht und wieder zum Leben erweckt. Vom robusten Arbeitshemd bis zum feinsten Teil aus edelster Baumwolle. Und in letzter Zeit taucht eine Frage immer wieder auf, egal ob von alten Kunden oder jungen Leuten: Was hat es mit diesem kragenlosen Hemd auf sich? Die einen nennen es Stehkragenhemd, die anderen Grandad-Hemd. Und ich sage dir: Das ist weit mehr als nur ein flüchtiger Trend. Es ist die Rückkehr zu einer wunderbar schlichten, ehrlichen Form des Hemdes.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal Klarheit schaffen: Ein kleines Kragen-ABC
- 1. Die Grundlage von allem: Der richtige Stoff
- 2. Die Seele des Hemdes: Schnitt und Passform
- 3. Die verborgene Qualität: Ein Blick auf die Verarbeitung
- 4. So trägt man das Ding eigentlich: Ein paar Styling-Tipps
- 5. Ab zum Schneider? Was es kostet und wann es sich lohnt
- Abschließende Gedanken und eine letzte Warnung
- Bildergalerie
Aber genau diese Schlichtheit kann ganz schön trügen. Ich hatte schon kragenlose Hemden für 50 Euro in der Hand und welche für über 500 Euro. Der Unterschied? Der liegt nicht nur im Preis, sondern im Detail, in der Handwerkskunst und im Material. Wenn du weißt, worauf du achten musst, entlarvst du jeden Blender, egal was auf dem Preisschild steht. Und genau das zeige ich dir hier. Wir pfeifen auf Markennamen und schauen uns an, was ein Hemd wirklich wertvoll macht: der Stoff, der Schnitt und die saubere Verarbeitung.

Erstmal Klarheit schaffen: Ein kleines Kragen-ABC
Bevor wir in die Details gehen, lass uns kurz aufräumen. Die Begriffe fliegen ja nur so durch die Gegend. Ganz einfach erklärt:
- Stehkragen: Das ist der Überbegriff. Ein kurzer Kragen, der einfach nur am Hals „steht“, ohne umgeklappt zu werden. Er ist meistens eher schmal und schließt sauber am Hals ab.
- Grandad-Kragen: Stell dir ein normales Hemd vor, bei dem jemand den Kragen einfach abgeschnitten hat. Übrig bleibt nur der Kragensteg, also das Band, auf dem der Kragen sonst sitzen würde. Oft ist dieser Kragen etwas runder und lässiger als ein klassischer Stehkragen.
- Mandarin-Kragen: Eine spezielle Form des Stehkragens, die oft etwas höher ist und vorne eine kleine Lücke lässt oder sich nur knapp berührt, statt zu überlappen. Man kennt ihn aus der asiatischen Kleidungstradition.
Für uns sind heute vor allem der Steh- und der Grandad-Kragen spannend, da sie im Alltag am häufigsten vorkommen.

1. Die Grundlage von allem: Der richtige Stoff
Ein Hemd ist nur so gut wie der Stoff, aus dem es gemacht ist. Das ist eine alte Weisheit, die einfach immer stimmt. Die Qualität des Stoffes bestimmt, wie sich das Hemd anfühlt, wie es fällt, wie atmungsaktiv es ist und wie lange du Freude daran hast.
Die Faser: Baumwolle ist nicht gleich Baumwolle
Klar, die meisten Hemden sind aus Baumwolle. Aber das Wort allein sagt fast nichts aus. Entscheidend ist die Länge der Fasern, die sogenannte Stapellänge.
Ganz ehrlich, der Unterschied zwischen Kurzstapel- und Langstapel-Baumwolle ist gewaltig. Kurzstapel-Fasern sind rau und brechen leichter. Das Ergebnis? Ein Hemd, das sich nach wenigen Wäschen wie Schmirgelpapier anfühlt und sich verzieht. Viele günstige Hemden werden leider so hergestellt.
Wirklich gut wird es mit Langstapel-Baumwolle. Die Fasern sind länger, feiner und glatter. Das Garn wird dadurch stabiler und weicher. Solche Hemden haben einen dezenten, natürlichen Glanz und fühlen sich auf der Haut einfach fantastisch an. Die absolute Königsklasse ist dann extralangstapelige Baumwolle (manchmal auch als Sea-Island- oder Giza-Qualität bezeichnet), die für ihren seidigen Griff und ihre Langlebigkeit bekannt ist. Das ist aber eher was für absolute Liebhaber und Maßhemden.

Kleiner Tipp für den Laden: Reib den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger. Hochwertiges Material fühlt sich glatt, kühl und dicht an. Billigware fühlt sich oft dünn, seltsam „leer“ oder leicht kratzig an.
Die Webart: Der Charakter des Hemdes
Die Art, wie die Garne verwoben werden, gibt dem Hemd seine Persönlichkeit. Für kragenlose Hemden sind diese hier besonders interessant:
- Popeline: Der Klassiker. Glatt, dicht und leicht. Wirkt immer frisch und eher elegant. Perfekt, wenn du das Hemd auch mal unter einem Sakko tragen willst. Aber Achtung: Popeline knittert relativ leicht.
- Oxford: Mein persönlicher Favorit für einen lässigen Look. Oxford ist robuster und hat eine typische, leicht körnige Struktur. Das ideale Material für ein Grandad-Hemd. Das Beste daran? Guter Oxford-Stoff wird mit jedem Tragen und Waschen weicher und schöner.
- Twill (Köperbindung): Erkennst du an der feinen diagonalen Struktur. Twill-Stoffe fallen oft weicher als Popeline und sind deutlich knitterärmer. Eine super Wahl für ein unkompliziertes Ganzjahreshemd.
- Leinen: Die ultimative Wahl für den Sommer. Leinen ist extrem atmungsaktiv und kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich klamm anzufühlen. Das edle Knittern gehört hier einfach dazu! Aber Vorsicht: Billiges Leinen kann hart und kratzig sein. Gutes Leinen hingegen ist eine Anschaffung fürs Leben.
Übrigens, ein klares Qualitätsmerkmal ist die sogenannte Merzerisation. Dabei wird der Baumwollstoff veredelt, was ihm mehr Glanz, Festigkeit und eine bessere Farbaufnahme verleiht. Steht das auf dem Etikett, ist das ein gutes Zeichen. Von „bügelfrei“ rate ich persönlich ab. Oft sind das Chemiekeulen, die dem Stoff die Atmungsaktivität rauben. Man schwitzt leichter, und die Wirkung wäscht sich aus. Ein gutes Hemd lässt sich auch so leicht bügeln.

2. Die Seele des Hemdes: Schnitt und Passform
Der teuerste Stoff ist verschwendet, wenn der Schnitt nicht sitzt. Gerade beim kragenlosen Hemd, das oft solo getragen wird, ist die Passform alles. Sie macht den Unterschied zwischen „lässig-elegant“ und „Schlafanzug-Oberteil“.
Der 60-Sekunden-Check für die Umkleide
Keine Zeit für langes Analysieren? Kein Problem. Mit diesen vier Schritten prüfst du die Passform in unter einer Minute:
- Der Schulter-Check: Die Naht, die Ärmel und Rumpf verbindet, muss exakt auf deinem Schulterknochen enden. Nicht davor, nicht dahinter.
- Der „Arme-hoch“-Test: Heb deine Arme. Rutscht das ganze Hemd aus der Hose? Dann sind die Armlöcher zu tief geschnitten – ein typisches Merkmal günstiger Hemden. Ein hohes, sauberes Armloch gibt dir Bewegungsfreiheit, ohne dass alles verrutscht.
- Der Umarmungs-Test: Breite die Arme aus, als wolltest du jemanden umarmen. Spannt der Stoff über dem Rücken? Dann ist es zu eng.
- Der Kragen-Check: Auch wenn er klein ist – zwischen den geschlossenen Stehkragen und deinen Hals sollten noch bequem ein bis zwei Finger passen.

Versteckte Zeichen für einen guten Schnitt
Ein Profi achtet auf Details, die den meisten entgehen. Ein super Indikator ist die geteilte Schulterpasse (Split Yoke). Das ist das Stoffstück über den Schultern. Bei hochwertigen Hemden besteht es aus zwei Teilen, die in der Mitte mit einer senkrechten Naht verbunden sind. Warum? Weil sich der Stoff so der natürlichen Rundung der Schultern viel besser anpasst. Das sorgt für mehr Komfort und eine saubere Optik. Ein kleines Detail mit großer Wirkung!
Bei karierten oder gestreiften Stoffen zeigt sich die wahre Meisterschaft: Laufen die Muster an den Nähten (z.B. von der Schulter zum Ärmel) sauber weiter? Das ist ein klares Zeichen für höchste Sorgfalt und einen großzügigen Stoffverbrauch.
3. Die verborgene Qualität: Ein Blick auf die Verarbeitung
Jetzt wird’s spannend. Um die wahre Qualität zu beurteilen, musst du das Hemd manchmal auf links drehen.
Nähte und Knöpfe – die verräterischen Details
Schau dir die Seitennähte von innen an. Siehst du nur eine ausgefranste Kettelnaht (Overlock)? Eher ein Zeichen für schnelle Massenproduktion. Richtig gut sind französische Nähte, bei denen die Stoffkante sauber im Inneren der Naht verschwindet. Das ist aufwendiger, aber extrem haltbar und sauber.

Zähl auch mal die Stiche pro Zentimeter an der Knopfleiste. Ein gutes Hemd hat hier 7-9 Stiche. Günstige Ware oft nur 4-5. Mehr Stiche bedeuten eine feinere, stabilere Naht.
Und dann die Knöpfe. Plastik ist Standard, bricht aber leicht und schmilzt unter dem heißen Bügeleisen. Das Nonplusultra sind Perlmuttknöpfe. Sie haben einen tiefen, irisierenden Glanz und fühlen sich kühl und schwer an. Der ultimative Trick: Tippe einen Knopf sanft gegen deine Zähne. Perlmutt fühlt sich hart und kühl an, fast wie Stein. Plastik fühlt sich wärmer und „weicher“ an. Funktioniert immer!
Die Einlagen: Das unsichtbare Gerüst
Der Stehkragen und die Manschetten brauchen Stabilität. Diese bekommen sie durch eine Einlage. Billig ist eine geklebte Einlage. Das Problem: Nach einigen Wäschen kann sich der Kleber lösen und unschöne Blasen werfen. Ich erinnere mich an einen Kunden, der meinte, die Knopfleiste eines Hemdes, das ich mal für ihn machte, fühle sich an wie Pappe – eine Lektion, die ich nie vergessen habe. Seitdem achte ich penibel auf die richtige Einlage. Die beste Methode sind vernähte Einlagen. Sie sind nicht geklebt und sorgen für einen weicheren, natürlicheren Fall. Das ist traditionelle Handwerkskunst und hält ewig.

4. So trägt man das Ding eigentlich: Ein paar Styling-Tipps
Okay, du hast das perfekte Hemd gefunden. Und jetzt? Das Tolle am kragenlosen Hemd ist seine Vielseitigkeit.
- Ganz lässig: Kombiniere ein Grandad-Hemd aus Oxford oder Leinen mit einer gut sitzenden Jeans oder Chino. Ärmel hochkrempeln, die oberen beiden Knöpfe offen lassen. Perfekt für den Alltag oder das Wochenende.
- Smart-Casual: Ein feines Stehkragenhemd aus Popeline, komplett zugeknöpft, sieht unter einem leichten Sakko aus Wolle oder Leinen extrem schick aus. Dazu eine elegante Stoffhose. Das ist ein moderner, minimalistischer Look, der Selbstbewusstsein ausstrahlt.
- Für Mutige: Im Sommer funktioniert ein weißes Leinenhemd mit Stehkragen auch super zu einer Shorts – aber bitte zu einer hochwertigen, gut geschnittenen Variante, nicht zu Badeshorts!
Generell gilt: Weil der Kragen fehlt, rückt dein Gesicht mehr in den Fokus. Der Look ist cleaner und reduzierter.
5. Ab zum Schneider? Was es kostet und wann es sich lohnt
Selbst ein gutes Hemd von der Stange passt selten zu 100%. Ein kleiner Eingriff vom Änderungsschneider kann hier Wunder wirken und ist oft günstiger als gedacht.

Ein häufiger Fehler ist, ein zu großes Hemd zu kaufen. Kleinere Anpassungen sind immer möglich, aber aus einem Zelt lässt sich kein Maßhemd schneidern. Die Schulterpartie muss von Anfang an sitzen!
Typische Anpassungen und was sie dich ungefähr kosten:
- Taille enger machen: Die häufigste und wichtigste Änderung. Macht aus einem geraden Sack ein perfekt sitzendes Hemd. Rechne hier mit ca. 20€ bis 35€.
- Ärmel kürzen: Absolut entscheidend für die Optik. Ein Profi kürzt den Ärmel immer von der Schulter her, um die Manschette und den Schlitz intakt zu lassen. Das ist aufwendiger, aber die einzig richtige Methode. Plane hierfür ca. 25€ bis 45€ ein.
Glaub mir, diese Investition verwandelt ein 150-Euro-Hemd in eines, das sich wie 500 Euro anfühlt.
Abschließende Gedanken und eine letzte Warnung
Ein Wort zur Vorsicht: Riecht ein sehr günstiges Textil stark nach Chemie, sei misstrauisch. Aggressive Farbstoffe oder Ausrüstungschemikalien können Hautreizungen auslösen. Ein solches Hemd immer, wirklich immer, mehrmals waschen, bevor es auf die Haut kommt.

Lass dich nicht vom Mythos „teuer ist immer besser“ blenden. Ich habe Hemden großer Designermarken gesehen, deren Verarbeitung den Preis nie im Leben rechtfertigte. Du zahlst da oft nur für den Namen. Umgekehrt gibt es kleine Manufakturen, oft aus Ländern wie Portugal, die exzellente Qualität zu fairen Preisen bieten.
Also, wenn du das nächste Mal auf Hemdenjagd gehst, nimm dir diese Punkte zu Herzen. Fass den Stoff an. Dreh das Hemd auf links. Zähl die Stiche. Mach den Zahn-Test. Vertrau deinen Sinnen mehr als dem Marketing. Ein gutes Hemd ist wie ein guter Freund: Es begleitet dich über Jahre und wird mit der Zeit nur noch besser.
Bildergalerie


Das kragenlose Hemd ist der perfekte Partner für subtiles Layering. Tragen Sie es offen über einem schlichten, hochwertigen T-Shirt für einen entspannten Wochenend-Look oder geschlossen unter einem leichten Sakko aus Leinen oder einer minimalistischen Bomberjacke. Der fehlende Kragen verhindert, dass der Look unter dem Revers überladen wirkt.

- Reduziert waschen: Ein hochwertiges Leinenhemd muss nicht nach jedem Tragen in die Maschine. Oft genügt gründliches Auslüften.
- Kalt und schonend: Wenn gewaschen wird, dann bei maximal 30 °C im Schonwaschgang. Verwenden Sie ein mildes Flüssigwaschmittel.
- Feucht bügeln: Bügeln Sie das Hemd, solange es noch leicht feucht ist. Das glättet die typischen Leinenfalten am effektivsten.

Ein Detail für Kenner: Die Knöpfe. Echte Perlmuttknöpfe (Mother-of-Pearl) sind ein untrügliches Zeichen für Qualität. Im Gegensatz zu Plastik haben sie einen einzigartigen, tiefen Glanz, fühlen sich kühl an und sind extrem langlebig. Marken wie Turnbull & Asser oder auch die Premium-Linien von Herstellern wie Suitsupply setzen konsequent auf dieses edle Naturmaterial.

Wussten Sie schon? Das Grandad-Hemd hat seinen Ursprung in der Arbeiterklasse des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Arbeiter trennten die Kragen von ihren Hemden ab, um bei der Arbeit an Maschinen nicht hängenzubleiben – eine pragmatische Entscheidung, die heute für lässige Eleganz steht.

Für die wärmeren Tage sind zwei Stoffe unschlagbar, wenn es um kragenlose Hemden geht. Sie definieren den Tragekomfort neu:
- Leinen: Der Klassiker. Unvergleichlich atmungsaktiv und kühlend, entwickelt es mit der Zeit eine wunderschöne, lässige Knitteroptik. Perfekt für den Urlaub.
- Chambray: Oft als „kleiner Bruder des Denim“ bezeichnet. Es ist leichter, weicher und hat eine subtile, melierte Textur, die optisch sofort für mehr Tiefe sorgt.

Ist ein Hemd ohne Kragen auch im Büro eine Option?
Absolut, aber mit Bedacht. In kreativen oder modernen Branchen ist ein hochwertiges Stehkragenhemd aus Popeline oder Oxford-Stoff, kombiniert mit einer eleganten Chino und Lederslippern, eine stilvolle Alternative zum klassischen Businesshemd. In sehr konservativen Umfeldern (z.B. Banken, Kanzleien) sollten Sie jedoch eher beim traditionellen Kent-Kragen bleiben.

Slim Fit: Betont die Körperform, liegt enger an Brust und Taille an. Ideal für schlanke bis athletische Staturen. Funktioniert gut unter einem ebenfalls schmal geschnittenen Sakko.
Regular Fit (oder Classic Fit): Bietet mehr Bewegungsfreiheit und fällt gerader. Eine komfortable Wahl für kräftigere Männer oder für einen bewusst entspannteren Look. Passt hervorragend zu lässigen Leinenhosen oder Jeans.

Tencel™ Lyocell-Fasern können über 50 % mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Baumwolle.
Das macht Stoffe aus Tencel zu einer exzellenten, nachhaltigen Wahl für Hemden. Sie fühlen sich nicht nur seidig-weich an und sind atmungsaktiv, sondern werden auch in einem umweltfreundlichen, geschlossenen Kreislaufsystem hergestellt. Marken wie Armedangels oder Closed haben oft Modelle aus diesem innovativen Material im Sortiment.

- Es wirkt moderner als ein klassisches Hemd.
- Es lässt sich mühelos von schick bis lässig stylen.
- Es lenkt den Fokus auf Gesicht und Statur.
Das Geheimnis? Die richtige Hose. Ein kragenloses Hemd entfaltet seine volle Wirkung erst mit dem passenden Gegenstück. Eine schmale Wollhose hebt die Eleganz, eine helle Leinenhose den Sommer-Look und eine dunkle Raw-Denim-Jeans den urbanen Charakter.

Die Kunst des kragenlosen Hemdes liegt oft in der Reduktion. Skandinavische Marken wie COS oder Arket beherrschen diesen Minimalismus perfekt. Ihre Hemden zeichnen sich oft durch eine klare Linienführung, hochwertige, aber unaufdringliche Stoffe und eine durchdachte Passform aus – oft zu einem sehr fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein guter Startpunkt, um ein Gefühl für den Stil zu bekommen.

Die ultimative Anprobe-Checkliste:
- Schulternaht: Sitzt sie exakt auf dem Übergang von Schulter zu Arm?
- Ärmellänge: Endet sie genau am Handgelenksknochen?
- Bewegungsfreiheit: Können Sie die Arme problemlos heben und kreuzen, ohne dass das Hemd spannt?
- Kragenabschluss: Liegt der Stehkragen sauber an, ohne am Hals zu würgen? Zwei Finger sollten bequem Platz haben.

Typischer Fehler: Ein zu eng anliegender Steh- oder Mandarin-Kragen. Anders als ein klassischer Hemdkragen, der durch eine Krawatte kaschiert werden kann, sitzt ein Stehkragen direkt auf der Haut. Ist er zu eng, wirkt es schnell eingeschnürt und unbequem. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie den Hals noch frei bewegen können.

„Der Stehkragen ist kein fehlender Kragen, sondern eine bewusste Entscheidung für Klarheit. Er befreit den Hals und verlagert die Eleganz in die Silhouette des Trägers.“ – Giorgio Armani

Wenn die Temperaturen fallen, muss das kragenlose Hemd nicht im Schrank verschwinden. Es wird zum idealen Mid-Layer:
- Unter Strick: Tragen Sie ein Modell aus dickerem Oxford-Stoff oder Flanell unter einem Rundhals-Pullover aus Merinowolle. Der kleine Kragenrand, der oben herausschaut, wirkt subtil und durchdacht.
- Mit einer Weste: Eine Kombination mit einer gesteppten oder einer klassischen Wollweste verleiht dem Outfit eine rustikale, aber dennoch gepflegte Note.

Welcher Schmuck passt zum Ausschnitt eines kragenlosen Hemdes?
Die offene Kragenpartie ist die perfekte Bühne für eine dezente Halskette. Eine feingliedrige Silber- oder Goldkette mit einem kleinen, unaufdringlichen Anhänger funktioniert am besten. Sie sollte so lang sein, dass sie knapp unterhalb des Schlüsselbeins liegt. Vermeiden Sie massive Ketten, die vom minimalistischen Charakter des Hemdes ablenken würden.

Popeline: Glatt, leicht und mit einem feinen Gewebe. Sie hat einen leichten Glanz und wirkt formeller und feiner. Ideal für ein elegantes Stehkragenhemd, das man auch zum Sakko trägt.
Oxford: Robuster, mit einer deutlich sichtbaren Korbwebstruktur. Der Stoff ist dicker, weicher und hat einen sportlicheren Charakter. Perfekt für ein langlebiges Grandad-Hemd im Casual-Look.

Die Farbe „Off-White“ oder „Ecru“ wird vom menschlichen Auge als weicher und zugänglicher empfunden als reines, hartes Weiß.
Gerade bei kragenlosen Hemden ist ein gebrochenes Weiß oft die bessere Wahl. Es unterstreicht den entspannten, unaufgeregten Charakter des Kleidungsstücks und harmoniert wunderbar mit natürlichen Materialien wie Leinen, Baumwolle und Leder. Zudem schmeichelt es den meisten Hauttönen mehr als ein klinisches Weiß.

- Ein perfekt gebügelter Kragensteg.
- Keine unschönen Falten an der Knopfleiste.
- Ein insgesamt makelloser, glatter Look.
Das Geheimnis? Die richtige Reihenfolge beim Bügeln. Beginnen Sie immer mit dem Kragenband, zuerst von innen, dann von außen. Danach kommen die Manschetten, dann die Knopfleiste, gefolgt von der Rückenpartie und zum Schluss die beiden Vorderteile. So vermeiden Sie, bereits geglättete Partien erneut zu zerknittern.

Stellen Sie sich vor: Ein lauer Sommerabend an der Amalfiküste. Sie tragen nichts weiter als ein luftiges, weißes Leinenhemd mit Grandad-Kragen, die Ärmel hochgekrempelt, dazu eine bequeme Hose. Dieses Hemd ist mehr als nur Kleidung – es ist das Gefühl von unbeschwerter Freiheit, von Salzwasser auf der Haut und von einer Eleganz, die keine Anstrengung braucht. Das ist die wahre Magie des kragenlosen Hemdes.

Die Schuhwahl rundet den Look ab. Diese drei Optionen funktionieren fast immer:
- Weiße Sneaker: Der moderne Klassiker. Bringt eine sportliche Note in jedes Outfit mit kragenlosem Hemd.
- Loafer (aus Wildleder): Die smarte Wahl. Perfekt für einen gepflegten Freizeit-Look oder sogar für das kreative Büro.
- Chelsea Boots: Ideal für Herbst und Winter. Verleiht dem Hemd eine coole, leicht rockige Attitüde.

Das verräterische Detail: Achten Sie an der unteren Seitennaht auf ein kleines, dreieckiges Stoffstück, den sogenannten „Gusset“. Dieses Detail verstärkt einen Belastungspunkt und verhindert das Ausreißen der Naht. Es ist ein Merkmal traditioneller, hochwertiger Hemdenmacherei, das bei günstiger Massenware fast immer fehlt.

Der Online-Marktplatz Lyst verzeichnete einen Anstieg von 38 % bei den Suchanfragen nach „Leinenhemd Herren Stehkragen“ im Vergleich zum Vorjahr, was seine Position als fest etabliertes Sommer-Essential bestätigt.
Dieser Trend zeigt, dass Männer zunehmend nach Kleidungsstücken suchen, die Komfort, Funktion und Stil mühelos miteinander verbinden. Das kragenlose Hemd ist die perfekte Antwort auf diesen Wunsch nach unkomplizierter, aber durchdachter Mode.
Ein Leinenhemd knittert immer so stark. Ist das nicht ein Nachteil?
Ganz im Gegenteil! Bei Leinen sind die Falten kein Makel, sondern ein Qualitätsmerkmal. Sie gehören zum Charakter des Stoffes und verleihen ihm seine Lebendigkeit. Die Italiener nennen diese Kunst der gepflegten Lässigkeit „Sprezzatura“. Anstatt zwanghaft gegen die Falten anzukämpfen, sollten Sie sie als Teil des entspannten, eleganten Looks annehmen.




