Schwarze Tulpen: Dein Guide für die geheimnisvolle Blütenpracht im Garten

Jedes Jahr das gleiche Bild: Im Herbst werden voller Vorfreude teure Blumenzwiebeln gekauft, und im Frühling ist die Enttäuschung riesig, wenn nur mickrige Blättchen oder gar nichts aus der Erde lugt. Ganz ehrlich, besonders bei den sogenannten schwarzen Tulpen ist der Frust oft vorprogrammiert. Der Wunsch nach dieser tiefdunklen, fast mystischen Blüte ist aber auch einfach zu verständlich!

Ich hab im Laufe meiner Gärtnerzeit schon so viele Tulpenbeete gesehen – die prachtvollen und die, naja, bemitleidenswerten. Die gute Nachricht ist: Es ist kein Hexenwerk, diese eleganten Schönheiten zum Blühen zu bringen. Es braucht nur ein bisschen Wissen und die richtige Herangehensweise. Lass uns mal gemeinsam durchgehen, wie du deinen Traum von schwarzen Tulpen zur blühenden Realität machst, ohne die typischen Fehler zu wiederholen.

Die Wahrheit über „schwarze“ Tulpen – ein kleiner Ausflug in die Biologie

Okay, zuerst müssen wir mal mit einem Mythos aufräumen. Eine wirklich pechschwarze Tulpe, so wie schwarzer Lack, gibt es nicht. Was unsere Augen als Schwarz interpretieren, ist in Wirklichkeit ein unglaublich tiefes, gesättigtes Violett, ein dunkles Bordeauxrot oder ein samtiges Rotbraun. Die Pflanze zaubert das mit einer extrem hohen Konzentration von Anthocyanen. Das sind dieselben Farbstoffe, die auch Auberginen oder dunklen Kirschen ihre Farbe geben.

Und dieses Wissen ist für uns Gärtner Gold wert! Es erklärt nämlich, warum der Standort so eine entscheidende Rolle spielt. Knallige Mittagssonne kann diese empfindlichen Farbpigmente regelrecht ausbleichen. Die Blüte verliert ihre beeindruckende Tiefe und sieht dann schnell nur noch wie ein schmutziges Rot aus. Der perfekte Platz ist also ein Standort mit Morgen- oder Abendsonne, der vor der heißen Mittagshitze geschützt ist. Die Morgensonne ist ideal, weil sie den Tau sanft trocknet und so auch Pilzkrankheiten vorbeugt.

Alles beginnt mit der Zwiebel: Worauf du beim Kauf achten musst

Der Erfolg deines Tulpenprojekts entscheidet sich schon an der Ladentheke. Billigangebote aus dem Discounter sind oft eine Lotterie. Häufig sind die Zwiebeln zu klein, schon leicht vertrocknet oder tragen unsichtbare Krankheiten in sich. Investiere lieber ein paar Euro mehr in Qualitätsware von spezialisierten Gärtnereien oder bekannten holländischen Online-Versendern. Das erspart dir eine Menge Ärger.

Rechne für eine hochwertige Zwiebel einer bekannten dunklen Sorte mit etwa 0,70 € bis 1,20 € pro Stück. Ein 10er-Pack liegt also meist zwischen 7 € und 12 €. Klingt erstmal mehr, aber dafür bekommst du auch eine Blütengarantie.

Dein Qualitäts-Check im Laden:

• Größe und Gewicht: Eine gute Tulpenzwiebel fühlt sich fest, prall und überraschend schwer an. Für eine richtig tolle Blüte sollte der Umfang bei mindestens 11-12 cm liegen. Alles darunter blüht im ersten Jahr oft gar nicht oder nur kümmerlich.
• Die Haut: Die braune, papierartige Hülle sollte möglichst intakt sein. Sie ist der natürliche Schutzmantel. Ein paar kleine Risse sind okay, aber wenn große Teile fehlen, ist die Zwiebel anfälliger.
• Schimmel-Alarm: Schau dir die Zwiebel genau an, besonders den Boden, wo die Wurzeln rauskommen. Blaue oder grüne Flecken? Finger weg! Riecht die Zwiebel muffig? Ebenfalls ein schlechtes Zeichen.
• Der Drucktest: Drück die Zwiebel sanft zusammen. Sie muss sich fest anfühlen. Weiche, matschige Stellen deuten auf Fäulnis im Inneren hin. Solche Zwiebeln unbedingt aussortieren!

Kleiner Sicherheitshinweis: Manche Menschen reagieren auf den Saft der Zwiebeln mit Hautreizungen. Das nennt sich „Tulpenzwiebel-Dermatitis“. Es ist also schlau, beim Pflanzen einfach ein Paar Handschuhe zu tragen.

Bewährte dunkle Sorten, die wirklich was hermachen:

Nicht jede dunkle Tulpe ist gleich. Es gibt frühe, späte, gefüllte oder ausgefallene gefranste Sorten. Hier sind ein paar Favoriten, die sich bei uns bewährt haben und zuverlässig blühen:

• ‚Queen of Night‘: Der absolute Klassiker und immer eine gute Wahl. Sie ist eine späte Triumph-Tulpe, wird schön hoch (ca. 50-60 cm) und hat diese unglaublich samtig-violette Farbe. Blüht zuverlässig Ende April bis Mai.
• ‚Paul Scherer‘: Gilt unter Kennern als eine der dunkelsten Tulpen überhaupt, oft noch einen Tick schwärzer als die ‚Queen of Night‘. Gehört ebenfalls zu den späten, robusten Sorten.
• ‚Black Parrot‘: Eine für alle, die es exotisch mögen. Als Papageien-Tulpe hat sie stark gewellte und gefranste Blütenblätter, die wie das Gefieder eines Vogels aussehen. Die Farbe ist ein tiefes Purpur mit fast schwarzen Schattierungen.
• ‚Black Hero‘: Sieht aus wie eine dunkle, edle Pfingstrose. Diese Sorte hat gefüllte Blüten und ist ein echter Hingucker. Wegen der schweren Blütenköpfe braucht sie aber unbedingt einen windgeschützten Platz, damit die Stiele nicht knicken.

Dein Tulpen-Projekt: Die Einkaufsliste für den Start

Bevor es ans Einpflanzen geht, hier eine kleine Checkliste, damit du alles parat hast. Für ein kleines, aber wirkungsvolles Grüppchen brauchst du:

• Ca. 15 Qualitäts-Tulpenzwiebeln: (ca. 10-18 €)
• 1 kleiner Sack grober Sand oder feiner Kies: (ca. 5 € im Baumarkt) zur Drainageverbesserung bei Lehmboden.
• 1 Sack reifer Kompost oder Pflanzerde: (ca. 7 €) zur Nährstoffversorgung.
• Gartenhandschuhe und eine kleine Pflanzkelle.

Das Fundament: So bereitest du den Boden perfekt vor

Tulpen stammen aus Gegenden mit kalten Wintern und trockenen Sommern. Daraus leitet sich die wichtigste Regel ab: Sie hassen nasse Füße! Staunässe, gerade im Winter, ist der sichere Tod für jede Tulpenzwiebel. Der Boden muss also absolut wasserdurchlässig sein.

Grabe den Bereich, in dem die Tulpen wachsen sollen, gut spatentief (ca. 30 cm) um. Entferne dabei alle Unkräuter und größeren Steine. Und jetzt kommt der Profi-Schritt – die Bodenverbesserung:

• Hast du schweren Lehm- oder Tonboden? Dann musst du für Drainage sorgen. Arbeite großzügig groben Sand (keinen feinen Spielsand!) und reifen Kompost ein. Das lockert den Boden und verhindert, dass Wasser stehen bleibt.
• Hast du leichten Sandboden? Der ist zwar gut durchlässig, hält aber kaum Wasser und Nährstoffe. Hier musst du die Speicherfähigkeit verbessern. Arbeite dafür reichlich Kompost oder gute Pflanzerde ein. Das organische Material wirkt wie ein Schwamm.

Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal, aber die meisten Gartenböden bei uns liegen sowieso in diesem Bereich. Da musst du dir in der Regel keine großen Sorgen machen.

What's Hot

Garten und Pflanzen

Tulpen Pflege: Alles, was Sie darüber wissen sollten

Ab in die Erde: Der richtige Zeitpunkt und die perfekte Tiefe

Der ideale Pflanzzeitpunkt ist der Herbst, von September bis in den November hinein, solange der Boden noch nicht gefroren ist. Der Oktober ist meistens perfekt. Dann haben die Zwiebeln genug Zeit, um Wurzeln zu bilden, bevor der Winter kommt.

1. Die richtige Tiefe: Eine alte Gärtnerregel, die immer stimmt: Das Pflanzloch sollte dreimal so tief sein wie die Zwiebel hoch ist. Bei einer 5 cm hohen Zwiebel gräbst du also ein 15 cm tiefes Loch.
2. Der Abstand: Setze die Zwiebeln mit etwa 10-15 cm Abstand zueinander. So haben sie genug Platz, wirken aber später als dichte, eindrucksvolle Gruppe. Ganz wichtig: Pflanze sie nie in einer akkuraten Reihe wie Zinnsoldaten! Das sieht unnatürlich aus. Besser sind lockere Grüppchen oder „Tuffs“ von 7 bis 15 Stück.
3. Die Ausrichtung: Die Zwiebel kommt mit der Spitze nach oben ins Loch. Falls du mal nicht sicher bist, wo oben und unten ist: Leg sie einfach seitlich rein. Die Pflanze ist schlau genug und findet ihren Weg zum Licht.
4. Der ultimative Profi-Tipp: Ich gebe immer eine kleine Handvoll groben Sand oder feinen Kies direkt unter jede Zwiebel ins Pflanzloch. Diese Drainageschicht ist die beste Versicherung gegen Fäulnis am empfindlichen Zwiebelboden.
5. Zudecken und Angießen: Fülle das Loch mit der vorbereiteten Erde, drücke sie leicht an und gieße einmal kräftig. Das schließt Luftlöcher und gibt den Wurzeln den Startschuss.

Achtung Wühlmäuse! Diese kleinen Nager lieben Tulpenzwiebeln. Wenn du weißt, dass du welche im Garten hast, pflanze die Zwiebeln am besten in spezielle Pflanzkörbe aus engmaschigem Draht. Die gibt’s im Gartencenter oder man kann sie sich aus Volierendraht auch schnell selbst basteln.

Für Balkon-Gärtner: Schwarze Tulpen im Topf

Kein Garten? Kein Problem! Schwarze Tulpen sehen auch im Kübel auf Balkon oder Terrasse fantastisch aus. Hier gibt es aber ein paar Besonderheiten zu beachten.

Wähle einen ausreichend großen und vor allem tiefen Topf. Er sollte mindestens 30 cm hoch sein, damit die Zwiebeln genug Platz nach unten haben. Entscheidend ist ein großes Abflussloch am Boden, damit überschüssiges Wasser entweichen kann. Lege eine Schicht Blähton oder Tonscherben als Drainage ganz unten in den Topf. Als Erde nimmst du eine Mischung aus guter Kübelpflanzenerde und etwa einem Viertel Sand.

Pflanze die Zwiebeln hier genauso tief wie im Beet. Im Winter darf der Topf nicht komplett durchfrieren. Stelle ihn an eine geschützte Hauswand und wickle ihn mit Jute oder Luftpolsterfolie ein. Ab und zu an frostfreien Tagen ein ganz kleines bisschen gießen, damit die Zwiebeln nicht komplett austrocknen.

Pflege im Frühling: Was die Tulpe jetzt braucht

Wenn die ersten grünen Spitzen durch die Erde brechen, beginnt die heiße Phase. Jetzt braucht die Pflanze Kraft.

What's Hot

Trends

Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

• Wasser: Halte den Boden bei Trockenheit mäßig feucht, aber vermeide Staunässe.
• Dünger: Die Zwiebel ist zwar ein Kraftpaket, aber eine kleine Stärkung hilft für eine üppige Blüte und fürs nächste Jahr. Sobald die Blätter etwa 10 cm hoch sind, kannst du düngen. Dafür brauchst du keinen teuren Spezialdünger. Einfacher Tomatendünger aus dem Baumarkt ist perfekt, weil er viel Kalium enthält. Ein alter Gärtnertrick: eine kleine Handvoll Holzasche (aus unbehandeltem Holz!) um die Pflanzen streuen. Das ist pures Kalium. Bloß keinen Dünger mit zu viel Stickstoff (wie Blaukorn) verwenden, der macht nur labberige Blätter.

Nach der Blüte ist vor der Blüte: Der häufigste Fehler!

Die Tulpen sind verblüht – und jetzt? Genau hier machen die meisten den entscheidenden Fehler. Die Pflege nach der Blüte ist das Wichtigste für das Überleben der Zwiebel.

1. Verblühtes abschneiden: Schneide nur den welken Blütenkopf ab. Den Stiel und vor allem die Blätter lässt du aber unbedingt stehen!
2. Die Blätter sind die Kraftwerke: Das ist die goldene Regel! Die grünen Blätter sammeln jetzt über die Photosynthese die gesamte Energie für die Blüte im nächsten Jahr und speichern sie in der Zwiebel. Schneide das Laub erst ab, wenn es komplett gelb und vertrocknet ist und sich leicht aus der Erde ziehen lässt. Nicht einen Tag früher!
3. Die Sommerruhe: Ehrlich gesagt, die meisten modernen Tulpen, gerade die edlen dunklen Sorten, sind im Garten nicht besonders ausdauernd. Sie mögen unsere oft feuchten Sommer nicht. Viele erfahrene Gärtner behandeln sie daher wie einjährige Pflanzen und setzen jeden Herbst neue, kräftige Zwiebeln. Das garantiert jedes Jahr eine perfekte, dichte Blüte und man erspart sich Enttäuschungen.

Traumpartner im Beet: Womit schwarze Tulpen am besten aussehen

Schwarze Tulpen sind Diven, die mit den richtigen Partnern erst so richtig zur Geltung kommen. Die Kontraste machen’s!

• Klassisch & Edel: Kombiniere sie mit reinweißen Tulpen oder Narzissen. Das sieht unglaublich elegant aus.
• Frühlingshaft & Zart: Ein Teppich aus blauen Vergissmeinnicht oder weißen Schleifenblumen unter den hohen, dunklen Tulpen ist ein wunderschöner Anblick.
• Modern & Frisch: Pflanze sie zusammen mit hellgrünen Ziergräsern oder Wolfsmilchgewächsen (Euphorbia). Das leuchtende Grün bringt die dunklen Blüten zum Strahlen.

Ein kleines Fazit

Du siehst, schwarze Tulpen im Garten sind keine Zauberei, sondern einfach gutes Handwerk. Es ist die Summe der kleinen, richtigen Entscheidungen: eine gute Zwiebel kaufen, den Boden richtig vorbereiten und die Blätter nach der Blüte in Ruhe lassen. Wenn du diese Punkte beachtest, wirst du im Frühling mit einer Blütenpracht belohnt, die jeden Nachbarn neidisch macht. Und dieser Moment, wenn du eine perfekt geformte, dunkelsamtige Tulpe im Morgenlicht betrachtest… das ist einfach unbezahlbar.

What's Hot

Trends

Architekturprojekte dokumentieren: Tipps für professionelle Studienarbeiten

Bildergalerie

What's Hot

Trends

Wie könnte der Look der iPhone 17 Hüllen aussehen? Erste Trends in Farbe und Form.

Der wahre Zauber schwarzer Tulpen entfaltet sich oft erst im Kontrast. Pflanzen Sie sie neben leuchtend weiße Narzissen wie ‚Thalia‘ oder cremefarbene Tulpen der Sorte ‚Purissima‘. Dieser Hell-Dunkel-Kontrast hebt die Tiefe der dunklen Blüten hervor und verhindert, dass sie im Gartenbeet untergehen. Das Ergebnis ist ein edles, fast grafisches Frühlingsbild.

• Kalk für die Farbe: Ein leicht alkalischer Boden (pH-Wert 7-7,5) kann die violetten und roten Pigmente intensivieren. Eine kleine Gabe Gartenkalk bei der Bodenvorbereitung im Herbst wirkt oft Wunder.
• Drainage ist alles: Fügen Sie dem Pflanzloch eine Handvoll groben Sand oder feinen Kies hinzu. Das verhindert Staunässe, den Todfeind jeder Tulpenzwiebel.

What's Hot

Trends

Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

Die richtige Tiefe entscheidet: Die Faustregel lautet, die Zwiebel dreimal so tief zu pflanzen, wie sie hoch ist. Bei einer 5 cm hohen Zwiebel bedeutet das ein 15 cm tiefes Pflanzloch. Diese Tiefe schützt vor spätem Frost und sorgt für einen stabilen Stand.

Wussten Sie schon? Die berühmte Sorte ‚Queen of Night‘, lange Zeit als die schwärzeste Tulpe gefeiert, wurde bereits 1944 in den Niederlanden eingeführt.

Kreieren Sie einen dramatischen „River of Black“ in Ihrem Beet. Anstatt die Zwiebeln einzeln zu setzen, pflanzen Sie sie in Gruppen von mindestens 10-15 Stück in geschwungenen Bändern. Das erzeugt eine viel stärkere visuelle Wirkung.

• Beginnen Sie mit einer breiteren Gruppe.
• Lassen Sie das Band in der Mitte schmaler werden.
• Enden Sie wieder mit einer breiteren Pflanzung.

Kommen meine Tulpen im nächsten Jahr wieder?

Schwarze Tulpen, wie viele moderne Hybriden, neigen dazu, nach der ersten Blüte an Kraft zu verlieren. Um die Chance auf eine Wiederkehr zu erhöhen, schneiden Sie nach der Blüte nur den Blütenstiel ab und lassen das Laub vollständig vergilben. So kann die Zwiebel alle Nährstoffe für das nächste Jahr speichern. Eine Düngung mit einem kaliumbetonten Dünger, z.B. von Compo, direkt nach der Blüte hilft zusätzlich.

‚Queen of Night‘: Der Klassiker. Eine Triumph-Tulpe mit einem tiefen, samtigen Kastanienbraun-Violett und einer eleganten, ovalen Blütenform. Blüht relativ spät in der Saison.

‚Black Parrot‘: Die Diva. Eine Papageien-Tulpe mit stark gefransten, gewellten Blütenblättern in einem dramatischen Schwarzviolett. Jede Blüte ist ein Unikat und ein echter Hingucker.

Für ein klassisches Beet ist ‚Queen of Night‘ die sichere Wahl, für einen extravaganten Akzent ist ‚Black Parrot‘ unschlagbar.

Die Niederlande exportieren jährlich rund zwei Milliarden Tulpenzwiebeln. Diese riesige Industrie treibt die Entwicklung immer neuer, dunklerer und robusterer Sorten voran.

Das bedeutet für uns Gärtner, dass jedes Jahr neue, aufregende „schwarze“ Sorten auf den Markt kommen. Halten Sie bei renommierten Züchtern wie J.W.A. Lefeber oder Anbietern wie Fluwel Ausschau nach den neuesten Kreationen – oft sind sie noch widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

• Ein tiefes, sattes Schwarzrot, das in der Sonne nicht ausbleicht.
• Starke, standfeste Stiele, die auch Wind und Regen trotzen.
• Eine besonders lange Blütezeit im späten Frühling.

Das Geheimnis? Die Sorte ‚Paul Scherer‘. Sie gilt bei vielen Experten als eine der dunkelsten und zuverlässigsten Tulpen überhaupt und übertrifft oft sogar die berühmte ‚Queen of Night‘.

Für den perfekten „Gothic Garden“ Look kombinieren Sie Ihre schwarzen Tulpen mit dunkelrotem Laub, wie dem von Purpurglöckchen (Heuchera ‚Palace Purple‘) oder dunklen Felsenbirnen. Die unterschiedlichen Texturen und Formen schaffen eine geheimnisvolle, aber elegante Atmosphäre, die den ganzen Frühling über fasziniert.

Wühlmaus-Alarm: Diese kleinen Nager lieben Tulpenzwiebeln. Der sicherste Schutz ist, die Zwiebeln in spezielle Pflanzkörbe aus Draht oder Kunststoff zu setzen. Diese Körbe graben Sie einfach mit ein. So kommen die Schädlinge nicht an ihre unterirdische Mahlzeit.

Welche Begleiter passen farblich am besten?

Vermeiden Sie ein zu unruhiges Bild. Konzentrieren Sie sich auf eine oder zwei Begleitfarben. Limettengrün, wie es die Blätter der Wolfsmilch (Euphorbia) oder das Frauenmantelkraut (Alchemilla mollis) bieten, ist ein fantastischer, moderner Partner. Auch leuchtendes Orange von Sorten wie ‚Orange Princess‘ sorgt für einen feurigen, unvergesslichen Kontrast.

Schwarze Tulpen in Töpfen sind ein Statement auf Balkon oder Terrasse. Wählen Sie einen ausreichend großen Topf (mindestens 30 cm tief) und sorgen Sie für eine Drainageschicht aus Blähton am Boden. Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde und pflanzen Sie die Zwiebeln etwas dichter als im Beet, um einen üppigen Effekt zu erzielen.

„Dunkle Farben im Garten sind wie Pausen in der Musik. Sie geben den helleren Tönen Raum zu atmen und schaffen Tiefe.“ – Piet Oudolf, renommierter Gartendesigner

Wenn Sie Ihre schwarzen Tulpen für die Vase schneiden, tun Sie es am besten am frühen Morgen, wenn die Stiele noch prall mit Wasser gefüllt sind. Wählen Sie Blüten, die schon Farbe zeigen, aber noch nicht vollständig geöffnet sind. Ein schräger Anschnitt mit einem scharfen Messer vergrößert die Wasseraufnahmefläche und lässt sie länger frisch bleiben.

• Verwenden Sie eine hohe, schmale Vase, um die langen Stiele zu stützen.
• Entfernen Sie alle Blätter, die im Wasser stehen würden, um Fäulnis zu vermeiden.
• Fügen Sie dem Wasser ein Frischhaltemittel für Schnittblumen hinzu.
• Stellen Sie den Strauß nicht in die pralle Sonne oder in die Nähe von Obstschalen.

Der häufigste Fehler: Das Gießen im Frühling. Tulpenzwiebeln benötigen im Frühjahr nur bei extremer Trockenheit zusätzliches Wasser. Zu viel Nässe fördert die gefürchtete Grauschimmelfäule (Botrytis tulipae), die Stängel und Blüten befallen kann. Weniger ist hier definitiv mehr.

Fühlen Sie einmal vorsichtig über die Blütenblätter einer dunklen Tulpe. Viele Sorten, insbesondere die ‚Queen of Night‘, haben eine fast wachsartige, samtige Textur, die sich kühl und fest anfühlt. Dieses haptische Erlebnis ist Teil der Faszination dieser außergewöhnlichen Pflanzen.

Triumph-Tulpen: Klassische Blütenform, robuste Stiele, mittlere Blütezeit. Ideal für Beete und formale Anlagen. Beispiel: ‚Queen of Night‘.

Gefüllte späte Tulpen: Üppige, pfingstrosenartige Blüten, die spät in der Saison erscheinen. Ein opulenter Anblick. Beispiel: ‚Black Hero‘.

Für ein langes Blühfenster können Sie einfach beide Typen pflanzen. Die Triumph-Tulpen beginnen, und wenn sie verblühen, übernehmen die gefüllten Sorten die Show.

Eine einzelne schwarze Tulpe in einer schlichten Glasflasche auf dem Schreibtisch oder Beistelltisch ist ein minimalistisches Design-Statement. Ihre skulpturale Form und die intensive Farbe kommen so am besten zur Geltung und verleihen jedem Raum einen Hauch von Eleganz.

Muss ich die Zwiebeln nach dem Kauf sofort pflanzen?

Nein, Sie haben Zeit. Lagern Sie die Zwiebeln bis zur Pflanzzeit im Herbst (Oktober bis November) an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort, idealerweise in den Papiertüten oder Netzen, in denen sie geliefert wurden. Ein Keller oder eine Garage sind perfekt. Vermeiden Sie Plastiktüten, da diese die Schimmelbildung fördern.

Die Suche nach der schwarzen Tulpe inspirierte Alexandre Dumas 1850 zu seinem Roman „Die schwarze Tulpe“, der während der historischen Tulpenmanie im 17. Jahrhundert in den Niederlanden spielt.

Dieser Roman zementierte den Mythos und die Sehnsucht nach dieser unmöglichen Blume in der europäischen Kultur und macht das Gärtnern mit ihren Nachfahren heute zu einem kleinen Stück gelebter Geschichte.

Der letzte Schliff für Ihr Beet: Eine dünne Schicht dunkler Rindenmulch oder Pinienrinde, die im Frühjahr um die austreibenden Tulpen verteilt wird, hat gleich mehrere Vorteile. Sie unterdrückt Unkraut, hält die Feuchtigkeit im Boden und lässt die dunklen Blüten noch intensiver und edler wirken, da der helle Erdboden abgedeckt ist.