Wände streichen wie ein Profi: Dein kompletter Guide für perfekte Ergebnisse (ohne Nervenzusammenbruch)
Wandfarben können mehr als nur Wände schmücken – sie erzählen Geschichten! Entdecken Sie, wie Farben Ihr Zuhause transformieren können.
„Wenn Wände sprechen könnten, würden sie die Geheimnisse der Farben enthüllen.“ Nehmen Sie Platz im imaginären Farbkreis und lassen Sie sich von der Magie der Wandgestaltung entführen. Hier, wo Taupe auf Weiß trifft und Gelb als mutiger Akzent auftritt, entsteht eine Symphonie der Stile. Jedes Zimmer wird zum lebendigen Ausdruck Ihrer Persönlichkeit – vom gemütlichen Wohnzimmer bis zum eleganten Schlafzimmer.
Ganz ehrlich? Ich habe in meinem Leben schon unzählige Wände gestrichen – manche waren ein Traum, andere ein absoluter Albtraum. Und ich kann dir eines versprechen: Ob das Ergebnis am Ende top oder flop wird, hat selten etwas mit einem riesigen Budget zu tun. Es geht um das richtige Wissen. Du kannst den teuersten Farbeimer kaufen, aber wenn die Vorbereitung nicht stimmt, sieht es trotzdem furchtbar aus. Umgekehrt kannst du mit cleverer Planung und einer guten Technik auch mit normalem Budget ein Resultat zaubern, das jahrelang hält und aussieht wie vom Profi.
Inhaltsverzeichnis
Wenn ich heute jemanden anlerne, ist mein erster Satz immer derselbe: Ein guter Anstrich ist 80 % Vorbereitung und nur 20 % das eigentliche Pinselschwingen. Wer hier am Anfang schludert, streicht am Ende doppelt oder ärgert sich über Flecken, Streifen und abblätternde Farbe. Sieh diesen Artikel also als einen Blick in mein persönliches Notizbuch. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt.

Was steckt da eigentlich drin? Die Wissenschaft hinter der Wandfarbe
Viele denken, Farbe ist einfach nur bunte Flüssigkeit. Aber in jedem Eimer steckt eine ganze Menge Know-how. Wenn du die Grundlagen kapierst, triffst du im Baumarkt gleich viel bessere Entscheidungen. Es geht ja nicht nur darum, dass die Farbe an der Wand klebt, sondern dass sie eine dauerhafte, stabile Verbindung eingeht.
Dein Fundament: Der Untergrund entscheidet über alles
Stell dir vor, du baust ein Haus auf Sand – keine gute Idee, oder? Genauso ist es mit der Farbe. Der Untergrund ist dein Fundament. Er muss sauber, trocken, fest und tragfähig sein. Bevor wir also auch nur an den Farbeimer denken, müssen wir unsere Wand kennenlernen.
In den meisten Wohnungen haben wir es mit Putz, Gipskarton oder alten Farbanstrichen zu tun. Die zwei wichtigsten Fragen sind immer: Wie stark saugt die Wand und wie fest ist sie?
Der Saug-Test: Nimm einen nassen Schwamm und drück ihn an die Wand. Zieht das Wasser blitzschnell ein und die Stelle wird dunkel? Dann hast du eine stark saugende Wand. Das ist ein Problem, denn sie würde der frischen Farbe das Wasser zu schnell entziehen, was zu fiesen Flecken führt. Perlt das Wasser hingegen ab, ist alles gut. Bei stark saugenden Wänden ist eine Grundierung mit Tiefengrund ABSOLUT unerlässlich.

Der Festigkeits-Test: Fahr mal mit der flachen Hand über die Wand. Bleibt ein weißer, kreidiger Staub an deiner Hand kleben? Das ist oft bei alten Leimfarben der Fall und ein klares Warnsignal. Noch besser ist der Klebeband-Test: Ein starkes Paketklebeband fest auf die Wand drücken und ruckartig abreißen. Bleiben Farbstücke oder Putz daran haften, ist der Untergrund nicht tragfähig. Hier hilft nur eins: Die lose Schicht muss runter, sonst blättert deine neue Farbe mitsamt dem alten Zeug wieder ab.
Was eine gute Farbe ausmacht – mehr als nur Pigmente
Eine hochwertige Wandfarbe ist eine fein abgestimmte Mischung. Die Zusammensetzung entscheidet über Deckkraft, Haltbarkeit und wie gut du die Wand später reinigen kannst.
- Bindemittel: Das ist quasi der Klebstoff der Farbe. Bei den typischen Dispersionsfarben ist das eine Kunststoffmischung. Billige Farben sparen oft am Bindemittel, was du später merkst, weil die Wand super empfindlich ist.
- Pigmente: Sie sorgen für den Farbton und die Deckkraft. Für weiße Farbe ist Titandioxid das A und O. Je mehr davon drin ist, desto besser deckt die Farbe. Das wird übrigens in Klassen eingeteilt (DIN EN 13300).
- Füllstoffe: Sie geben der Farbe Masse. Günstige Farben haben oft viele grobe Füllstoffe wie Kreide, was die Deckkraft und Reinigungsfähigkeit stark reduziert.
- Additive: Kleine Helferlein, die zum Beispiel die Verarbeitung erleichtern oder vor Schimmel schützen.
Wenn du im Baumarkt stehst, lass dich nicht von Werbesprüchen blenden. Schau auf die Klassifizierung. Wichtig sind zwei Werte:

Deckvermögen: Klasse 1 ist die Champions League, deckt oft schon beim ersten Anstrich. Mit Klasse 3 oder 4 musst du garantiert zweimal ran, was am Ende mehr Arbeit und oft auch mehr Geld bedeutet.
Nassabriebbeständigkeit: Das ist die Angabe dafür, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 und 2 sind extrem strapazierfähig und schrubbfest, perfekt für Küche, Flur oder Kinderzimmer. Hier kannst du später auch mal mit einem feuchten Lappen einen Fleck wegwischen. Rechne hier mit Preisen zwischen 50 € und 80 € für einen 10-Liter-Eimer. Für normal beanspruchte Räume wie das Schlaf- oder Wohnzimmer reicht Klasse 3 völlig aus. Diese Farben sind günstiger, oft schon für 25 € bis 45 € zu haben. Aber Achtung: Hier solltest du nicht großartig schrubben, sonst reibst du die Farbe von der Wand.
Dein Schlachtplan: Vorbereitung, Material und der perfekte Anstrich
Sauberes Arbeiten ist keine Magie, sondern einfach nur Disziplin und die richtige Technik. Wer hier sorgfältig ist, spart sich stundenlanges Putzen und Nachbessern.

Schritt 1: Die Einkaufsliste für stressfreies Arbeiten
Nichts ist nerviger, als fünfmal zum Baumarkt zu fahren. Hier ist deine Checkliste, damit du alles parat hast:
- Abdeckmaterial: Am besten ist Abdeckvlies für den Boden. Es ist rutschfest und saugt Farbspritzer auf, im Gegensatz zu dünner Folie. Für Möbel reicht günstige Malerfolie.
- Malerkrepp: Investiere hier in gute Qualität! Für super saubere Kanten an Fenstern oder Akzentwänden lohnt sich spezielles Feinkreppband (wird oft als „FrogTape“ oder „Goldband“ verkauft).
- Spachtelmasse und Spachtel: Zum Füllen von Bohrlöchern und kleinen Rissen. Fertigspachtel aus der Tube ist für Anfänger ideal.
- Schleifpapier: Eine 120er-Körnung ist perfekt, um gespachtelte Stellen zu glätten.
- Grundierung: Je nach Wand entweder Tiefengrund (bei saugenden Wänden) oder Sperrgrund (bei Nikotin- oder Wasserflecken).
- Farbe: Natürlich die Wandfarbe deiner Wahl.
- Werkzeug: Ein guter Flachpinsel für die Ecken, eine Farbrolle mit passendem Bügel (Kurzflor für glatte Wände, Langflor für Raufaser/Putz) und eine Farbwanne mit Abstreifgitter.
Schritt 2: Die Vorbereitung – Das A und O
Räum das Zimmer so leer wie möglich. Schwere Möbel kommen in die Mitte und werden mit Folie abgedeckt. Dann legst du den Boden mit dem Vlies aus. Jetzt kommt das Abkleben. Drücke das Malerkrepp mit dem Fingernagel oder einem Spachtel fest an, damit keine Farbe darunterläuft. Steckdosen- und Schalterabdeckungen unbedingt abschrauben! Wichtig: Vorher die Sicherung rausnehmen!

Kleine Risse und Löcher werden jetzt verspachtelt. Nach dem Trocknen schleifst du die Stellen glatt, bis du mit der Hand keinen Übergang mehr spürst.
Schritt 3: Die Streichtechnik für streifenfreie Wände
Endlich geht’s an die Farbe! Rühre sie gut durch und fülle etwas in deine Farbwanne. Ein kleiner Profi-Tipp: Neue Farbrollen vor dem ersten Gebrauch mit lauwarmem Wasser auswaschen und trocknen lassen. Das entfernt lose Fasern, die sonst an deiner Wand landen.
Das Geheimnis für ein sauberes Ergebnis ist die Nass-in-Nass-Technik. Streiche zuerst die Ecken und Kanten eines Wandabschnitts (ca. 1-2 Meter breit) mit dem Pinsel vor. Und dann, solange die Ränder noch feucht sind, rollst du sofort die große Fläche. So verschmelzen die Pinselstriche nahtlos mit der gerollten Fläche.
Arbeite im sogenannten Kreuzgang: Rolle ein paar Bahnen von oben nach unten, verteile die Farbe dann quer und zum Schluss rollst du die ganze Fläche nochmal ganz sanft und ohne Druck von oben nach unten ab. So wird die Struktur perfekt gleichmäßig. Arbeite immer eine komplette Wand am Stück fertig, ohne längere Pausen.

Meister-Hack Nr. 1: Musst du eine kurze Pause machen? Wickle Pinsel und Rolle fest in eine Plastiktüte oder Frischhaltefolie. So trocknen sie nicht ein und du sparst dir das lästige Auswaschen für eine halbe Stunde Kaffeepause.
Meister-Hack Nr. 2: Zieh das Malerkrepp ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist! Wartest du, bis alles trocken ist, reißt du womöglich die saubere Farbkante mit ab. Das ist einer der häufigsten Fehler!
Planung ist alles: Dein Zeit- und Budgetplan
Wie viel Farbe brauche ich wirklich? Ein Rechenbeispiel
Messen ist angesagt! Die Formel ist einfach: (Raumbreite + Raumlänge) x 2 x Raumhöhe. Nehmen wir ein typisches Wohnzimmer: 4m x 5m, bei einer Höhe von 2,50m. Die Rechnung lautet: (4 + 5) x 2 x 2,50 = 45 qm Wandfläche. Ziehen wir großzügig 5 qm für Fenster und Türen ab, bleiben 40 qm. Da du fast immer zweimal streichen musst, brauchst du Farbe für 80 qm. Steht auf dem Eimer eine Reichweite von 7 qm pro Liter, brauchst du also rund 11,5 Liter. Kauf also den 12,5-Liter-Eimer! Es ist Gold wert, einen Rest für spätere Ausbesserungen zu haben – am besten von der gleichen Charge (die Nummer steht auf dem Deckel).

Wie lange dauert der Spaß? Ein realistischer Zeitplan für ein 20-qm-Zimmer
Unterschätze den Zeitaufwand nicht. Ein Wochenend-Projekt ist realistisch:
- Freitagnachmittag (ca. 2-3 Stunden): Zimmer ausräumen, Möbel abdecken, Boden auslegen, alles abkleben, Löcher verspachteln.
- Samstag (ca. 4-6 Stunden): Gespachtelte Stellen schleifen, Staub entfernen. Wenn nötig, die Grundierung auftragen und gut trocknen lassen (Herstellerangaben beachten!). Danach den ersten Anstrich auf alle Wände aufbringen.
- Sonntag (ca. 2-3 Stunden): Nach ausreichender Trocknungszeit (meist 6-8 Stunden) den zweiten Anstrich auftragen. Klebeband entfernen, solange es noch leicht feucht ist.
Danach heißt es: Aufräumen, lüften und sich über das Ergebnis freuen!
Was tun mit Resten und dreckigem Werkzeug?
Das Projekt ist fertig, aber die Sauerei ist noch da. Kein Problem! Bei wasserbasierten Dispersionsfarben kannst du Pinsel und Rollen einfach unter fließendem Wasser reinigen. Bei hartnäckigen Resten hilft etwas Kernseife. Lass alles gut trocknen, bevor du es wegräumst.
Den Farbeimer mit dem Restinhalt gut verschließen und auf den Kopf stellen. So bildet sich keine Haut auf der Farbe und du kannst sie monatelang für kleine Reparaturen verwenden. Alte, eingetrocknete Farbreste gehören nicht in den Hausmüll, sondern zum Wertstoffhof oder Sondermüll.

Wenn’s knifflig wird: Schimmel und Spezialfälle
Manchmal reicht einfaches Überstreichen nicht. Wenn du Schimmel entdeckst, streich ihn NIEMALS einfach über. Schimmel ist ein Gesundheitsrisiko und deutet auf ein Feuchtigkeitsproblem hin. Die Ursache muss behoben werden! Kleine, oberflächliche Stellen kannst du mit speziellen Schimmelentfernern behandeln, danach hilft eine Anti-Schimmel-Farbe. Bei größerem Befall solltest du aber unbedingt einen Fachmann rufen.
Auch in alten Fachwerkhäusern oder Gebäuden mit sehr traditioneller Bausubstanz gelten oft andere Regeln. Hier können moderne Farben die Wand „versiegeln“ und mehr schaden als nutzen. Diffusionsoffene Farben wie Silikat- oder Kalkfarben sind hier oft die bessere, aber auch anspruchsvollere Wahl. Im Zweifel ist eine kurze Beratung vom Profi vor Ort immer die beste Investition.
So, und jetzt ran an die Rolle! Mit der richtigen Vorbereitung und Technik schaffst du das locker. Viel Erfolg!
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- Beginnen Sie in einer Ecke und malen Sie einen 5-7 cm breiten Streifen entlang der Decke, der Fußleisten und um Fenster- sowie Türrahmen.
- Arbeiten Sie in kleinen Abschnitten von etwa einem Meter, um die Kanten „nass in nass“ mit der Farbrolle zu verbinden.
- Verwenden Sie einen hochwertigen, abgeschrägten Pinsel für maximale Kontrolle.
Das Geheimnis makelloser Kanten? Langsame, gleichmäßige Pinselstriche und nicht zu viel Farbe auf einmal.


Matt, Seidenmatt oder Glänzend? Das Finish Ihrer Farbe beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Haltbarkeit. Matte Farben (wie die von Farrow & Ball) kaschieren Unebenheiten und wirken sehr edel, sind aber empfindlicher. Seidenmatte Farben (ein Klassiker von Alpinaweiß) sind ein Allrounder: leicht zu reinigen und ideal für Flure oder Kinderzimmer. Glänzende Lacke sind extrem strapazierfähig und perfekt für Holzarbeiten, heben aber jede noch so kleine Delle an der Wand hervor.



Wussten Sie schon? Eine dunkle Akzentwand kann einen Raum optisch vergrößern, anstatt ihn zu verkleinern. Indem sie Tiefe schafft, tritt die Wand visuell zurück und lässt den Raum länger oder breiter wirken.


Hilfe, ich sehe nach dem Trocknen Streifen! Was ist passiert?
Meist liegt es an zwei Dingen: ungleichmäßiger Farbauftrag oder zu schnelles Trocknen. Nutzen Sie die „Nass-in-Nass“-Technik: Überlappen Sie jede neue Bahn mit der vorherigen, solange diese noch feucht ist. Streichen Sie bei normaler Raumtemperatur und vermeiden Sie Zugluft. Ein guter Trick ist die „W-Technik“: Rollen Sie ein großes W an die Wand und füllen Sie es dann mit horizontalen Strichen aus, bevor Sie alles leicht von oben nach unten abrollen.


Der richtige Rollerflor: Ein häufig übersehenes Detail, das über Top oder Flop entscheidet.
Glatte Wände (Putz, Gipskarton): Verwenden Sie einen Kurzflorroller (ca. 5-9 mm). Er nimmt genug Farbe auf, ohne eine unerwünschte Textur zu hinterlassen.
Raufaser & leichter Putz: Ein Langflorroller (ca. 12-18 mm) ist hier ideal. Die längeren Fasern gelangen in die Vertiefungen und sorgen für eine gleichmäßige Deckung.



Laut einer Studie der University of Sussex kann die Farbe Grün die Kreativität fördern und gleichzeitig eine beruhigende Wirkung haben.
Kein Wunder also, dass Farbtöne wie Salbei, Eukalyptus oder Moosgrün in Arbeits- und Wohnzimmern so beliebt sind. Sie verbinden uns mit der Natur und schaffen eine Atmosphäre der Konzentration und des Wohlbefindens. Marken wie Little Greene bieten hier eine enorme Vielfalt an nuancierten Grüntönen.


Investieren Sie in gutes Malerklebeband! Der Preisunterschied zwischen Standard-Kreppband und einem Qualitätsprodukt wie FrogTape oder Tesa Malerband GOLD ist minimal, aber das Ergebnis ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Gutes Klebeband verhindert das Unterlaufen von Farbe und lässt sich rückstandslos entfernen, was Ihnen stundenlanges Nachbessern erspart.



- Die 60-%-Regel: Ihre Hauptfarbe, die an den meisten Wänden zu finden ist. Sie setzt den Grundton des Raumes.
- Die 30-%-Regel: Eine sekundäre Farbe für eine Akzentwand, Vorhänge oder große Möbelstücke.
- Die 10-%-Regel: Die Akzentfarbe für Kissen, Kunstwerke oder Deko-Objekte.
Diese einfache Design-Regel sorgt für eine ausgewogene und professionell wirkende Farbharmonie im Raum.


Der häufigste Fehler: Zu wenig Farbe kaufen. Es ist verlockend, nur einen Eimer zu nehmen, aber nichts ist frustrierender, als wenn die Farbe mitten im letzten Anstrich ausgeht. Der Farbton einer nachgekauften Charge kann immer minimal abweichen (sogenannte Chargenunterschiede). Berechnen Sie die Fläche großzügig und kaufen Sie lieber einen Liter mehr. Ungeöffnete Eimer können oft zurückgegeben werden.


„Farbe ist ein Machtinstrument, das Emotionen beeinflussen und Reaktionen hervorrufen kann.“ – Verner Panton, dänischer Designer



Vergessen Sie nicht die fünfte Wand! Die Decke einfach weiß zu streichen ist der Standard, aber kein Muss. Eine in einem sehr hellen Pastellton der Wandfarbe gestrichene Decke kann den Raum größer und zusammenhängender wirken lassen. In Räumen mit sehr hohen Decken kann ein dunklerer Ton an der Decke für eine gemütlichere, intimere Atmosphäre sorgen.


Kann ich eine dunkle Wand einfach weiß überstreichen?
Technisch ja, aber es wird Sie viele Schichten Farbe, Zeit und Nerven kosten. Der Profi-Weg ist ein hochwertiger Sperrgrund oder eine stark deckende Grundierfarbe. Ein Anstrich davon isoliert die dunkle Farbe und schafft eine neutrale Basis. Danach reichen oft schon ein bis zwei Schichten Ihrer neuen, hellen Wunschfarbe für ein perfektes Ergebnis. Sie sparen am Ende also teure Deckfarbe!



- Pinsel aus Synthetikborsten (Nylon/Polyester): Die beste Wahl für moderne wasserbasierte Dispersionsfarben. Sie sind langlebig, leicht zu reinigen und behalten ihre Form.
- Pinsel aus Naturborsten (z.B. Chinaborsten): Traditionell für lösemittelhaltige Lacke verwendet. In Wasser quellen sie auf und verlieren ihre Spannung.
Für den typischen Wandanstrich ist also ein hochwertiger Synthetikpinsel Ihr bester Freund.


Der Zauber von Kalkfarben, wie sie zum Beispiel von Bauwerk Colour angeboten werden, liegt in ihrer einzigartigen Textur. Anders als normale Dispersionsfarben schaffen sie eine matte, leicht wolkige Oberfläche mit subtilen Farbnuancen. Das Licht wird sanft gebrochen, was den Wänden eine lebendige Tiefe und ein sehr natürliches, mediterranes Flair verleiht. Ideal für alle, die einen unperfekt-perfekten Look lieben.



- Farbton auf einem kleinen Stück Pappe oder direkt an einer unauffälligen Stelle testen.
- Den Test an verschiedenen Wänden des Raumes wiederholen (eine zum Fenster, eine gegenüber).
- Die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten betrachten – bei Morgenlicht, Mittagssonne und mit künstlicher Beleuchtung am Abend.
Eine Farbe kann je nach Lichteinfall dramatisch anders wirken. Dieser Schritt bewahrt Sie vor teuren Überraschungen.


Budget-Tipp: Fragen Sie im Baumarkt nach „Fehlmischungen“. Das sind hochwertige Farben, bei denen der gewünschte Farbton vom Kunden nicht exakt getroffen wurde. Oft finden sich hier wahre Schätze von Markenherstellern zu einem Bruchteil des Originalpreises. Wenn Sie bei der Farbnuance flexibel sind, können Sie hier enorm sparen.


Wichtiger Punkt: Die Trocknungszeit zwischen den Anstrichen ist entscheidend. Auch wenn sich die Farbe nach 2-3 Stunden trocken anfühlt, ist sie noch nicht vollständig durchgehärtet. Ein zu früher Zweitanstrich kann die erste Schicht wieder anlösen und zu einem unschönen, streifigen Ergebnis führen. Beachten Sie die Herstellerangaben auf dem Eimer – meist werden 4 bis 6 Stunden empfohlen.



Moderne Innenfarben enthalten heute bis zu 95 % weniger flüchtige organische Verbindungen (VOCs) als noch vor 20 Jahren.
Das ist eine gute Nachricht für unsere Gesundheit und die Umwelt. Achten Sie auf Siegel wie den „Blauen Engel“ oder die Kennzeichnung „VOC-frei“. Diese Farben dünsten kaum Schadstoffe aus und sorgen für ein besseres Raumklima, besonders wichtig in Schlaf- und Kinderzimmern.


Auch die besten Werkzeuge nützen nichts, wenn sie nicht richtig gepflegt werden. Nach dem Streichen Pinsel und Rollen gründlich mit lauwarmem Wasser (und eventuell Kernseife) auswaschen, bis das Wasser klar bleibt. Rollen an der Luft trocknen lassen, Pinsel am besten hängend, damit die Borsten ihre Form behalten. So sind sie für das nächste Projekt sofort wieder einsatzbereit.


Lust auf einen kreativen Akzent? Mit Malerklebeband lassen sich ganz einfach grafische Muster an die Wand zaubern. Eine einzelne Diagonale, die den Raum teilt, ein paar versetzte Dreiecke hinter dem Sofa oder breite horizontale Streifen. Streichen Sie zuerst die hellere Farbe, lassen Sie sie gut trocknen, kleben Sie Ihr Muster ab und malen Sie dann die dunklere Farbe. Das Ergebnis ist ein individueller Hingucker mit Wow-Effekt.



- Spart teure Deckfarbe, da der Untergrund nicht mehr so stark saugt.
- Sorgt für eine gleichmäßige Haftung und verhindert Flecken.
- Isoliert alte Flecken (Nikotin, Wasser) und verhindert, dass sie durchscheinen.
Das Geheimnis? Eine gute Grundierung. Sie ist die unsichtbare Heldin jedes perfekten Anstrichs und die beste Investition, die Sie in Ihre Wand tätigen können.


Wie retuschiere ich kleine Kratzer und Schrammen später?
Heben Sie immer einen kleinen Rest der Farbe in einem beschrifteten Schraubglas auf. Für die Ausbesserung verwenden Sie am besten einen sehr kleinen Künstlerpinsel oder ein Wattestäbchen. Tupfen Sie die Farbe nur auf die beschädigte Stelle und versuchen Sie, die Ränder sanft zu verwischen. Bei matten Farben ist eine solche Reparatur fast unsichtbar.



Farbpsychologie im Schlafzimmer: Blautöne sind hier die erste Wahl. Sie werden mit Ruhe, Gelassenheit und Himmel assoziiert, was nachweislich den Herzschlag verlangsamen und beim Entspannen helfen kann. Vermeiden Sie zu anregende Farben wie knalliges Rot oder intensives Orange, die den Schlaf stören könnten. Ein sanftes Taubenblau oder ein tiefes Nachtblau schaffen die perfekte Oase der Ruhe.


„Die beste Farbe der Welt ist die, die gut an dir aussieht.“ – Coco Chanel
Übertragen auf die Raumgestaltung bedeutet das: Trends sind inspirierend, aber die beste Farbe für Ihre Wand ist die, in der Sie sich wohlfühlen. Bevor Sie blind der „Farbe des Jahres“ folgen, fragen Sie sich: Passt dieser Ton zu mir, meinen Möbeln und der Stimmung, die ich erzeugen möchte?

Der Temperatur-Check: Streichen Sie nie bei extremen Temperaturen. Unter 5° Celsius können die Farbpartikel nicht richtig zu einem Film zusammenfließen, was zu Rissen führt. Bei großer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung trocknet die Farbe wiederum zu schnell an der Oberfläche, was unschöne Streifen und Ansätze verursacht. Ein bewölkter, milder Tag mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad ist absolut ideal.




