Dein Balkontisch aus Holz: Die ehrliche Anleitung für was Richtiges – ohne Baumarkt-Frust
Klein, aber oho! Entdecken Sie, wie ein kleiner Balkontisch das perfekte Ambiente für romantische Abende schafft.
„Die Sonne küsst die Dächer der Stadt, während der Wind sanft durch die Blätter tanzt.“ So könnte ein Balkon zum Paradies werden. Plötzlich verwandelt sich ein schlichter Tisch in den Mittelpunkt Ihrer Sommerabende. Ein kleiner Balkontisch, der nicht einfach nur funktional ist, sondern auch die Seele eines Raumes einfängt. Warum nicht jetzt schon träumen und planen?
Mehr als nur ein Brett auf vier Beinen
Ganz ehrlich? Ich sehe es jedes Jahr wieder. Leute kommen in die Werkstatt, frustriert von ihrem Balkon. Entweder haben sie einen günstigen Tisch gekauft, der nach dem ersten Winter aussieht wie ein nasser Waschlappen, oder sie haben ein Vermögen für ein Designerstück ausgegeben, das super unpraktisch ist. Nach Jahrzehnten in diesem Handwerk kann ich dir eines sagen: Ein guter, langlebiger Holztisch für den Balkon ist kein Hexenwerk. Aber er braucht gutes Material und ein bisschen Köpfchen.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur ein Brett auf vier Beinen
- 1. Das richtige Holz: Die Grundlage für alles, was kommt
- 2. Kaufen oder Selberbauen? Die ehrliche Abwägung
- 3. Die Konstruktion: Damit nichts wackelt
- 4. Die Oberfläche: Schutz vor Sonne und Regen
- 5. Häufige Fehler direkt aus der Werkstatt
- Fazit: Dein Platz an der Sonne, der auch bleibt
- Bildergalerie
Dieser Beitrag ist keine Verkaufsveranstaltung, sondern eine ehrliche Anleitung aus der Praxis. Bevor wir aber so richtig loslegen, hab ich eine kleine Hausaufgabe für dich: Geh mal raus auf deinen Balkon, schnapp dir einen Zollstock und miss den Platz ganz genau aus. Wie viel Raum hast du wirklich? Ein Gefühl dafür zu bekommen, ist der allererste und wichtigste Schritt. Versprochen.
Danach zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – egal, ob du kaufst oder selbst baust. Wir reden über ehrliches Holz, stabile Konstruktionen und die richtige Pflege, damit du viele Jahre Freude an deinem kleinen Platz an der Sonne hast.

1. Das richtige Holz: Die Grundlage für alles, was kommt
Die wichtigste Entscheidung triffst du beim Material. Das Holz entscheidet über Optik, Haltbarkeit und wie viel Arbeit du später damit hast. Draußen auf dem Balkon ist es ja gnadenlos dem Wetter ausgesetzt. Sonne, Regen, Frost … das steckt nicht jedes Holz einfach so weg. Hier ist eine realistische Einschätzung der gängigsten Kandidaten.
Europäische Hölzer, die was aushalten
Lärche: Für mich oft die beste Wahl, wenn Preis und Leistung stimmen sollen. Lärchenholz ist von Natur aus durch seinen hohen Harzgehalt super gegen Fäulnis geschützt. Unbehandelt bekommt es mit der Zeit eine wunderschöne, silbergraue Patina – das ist ein natürlicher Schutzfilm. Muss man mögen, ist aber extrem pflegeleicht. Preislich liegt Lärche im guten Mittelfeld, rechne mal mit etwa 8-12 € pro laufendem Meter für ein gängiges Brett. Ein Tisch daraus hält locker 10-15 Jahre und ist für den Selberbau super geeignet.
Douglasie: Wird oft im selben Atemzug genannt und ist meistens einen Ticken günstiger als Lärche. Auch sehr witterungsbeständig, neigt aber aus meiner Erfahrung etwas mehr zum Splittern, wenn die Qualität nicht top ist. Achte auf Holz mit eng stehenden Jahresringen, das ist stabiler. Eine gute, etwas preiswertere Alternative zur Lärche.

Robinie (oft als „falsche Akazie“ verkauft): Das ist das absolute Kraftpaket unter den europäischen Hölzern und gehört in die höchste Widerstandsklasse – auf einem Level mit Teak. Ein Tisch aus Robinie kann Jahrzehnte überdauern, quasi ohne Behandlung. Der Haken? Das Holz ist extrem hart und spröde. Für den Eigenbau ist es eine echte Herausforderung, weil es Werkzeuge schnell stumpf macht und beim Schrauben ohne Vorbohren sofort reißt. Also, ganz ehrlich: nur was für Fortgeschrittene mit gutem Werkzeug.
Eiche: Der Klassiker, wunderschön und robust. Draußen braucht Eiche aber unbedingt guten Schutz, sonst wird sie schnell fleckig. Achtung! Eiche enthält viel Gerbsäure. Wenn die mit normalem Stahl in Berührung kommt, gibt es fiese schwarze Flecken, die du nie wieder rauskriegst. Deshalb: IMMER Edelstahlschrauben (A2 oder besser A4) verwenden!
Exoten und behandelte Hölzer
Teak: Der unangefochtene König für draußen. Durch seine natürlichen Öle ist Teak quasi unzerstörbar durch Wasser. Ein Teaktisch braucht im Grunde keine Pflege, um zu überleben, er wird dann einfach silbergrau. Die Nachteile sind der hohe Preis und die oft undurchsichtige Herkunft. Wenn du Teak kaufst, achte auf jeden Fall auf FSC- oder PEFC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft.

Kesseldruckimprägnierte Kiefer (KDI): Das ist die absolute Budget-Option, die du im Baumarkt findest. Funktional, ja. Günstig, ja. Aber schön ist anders. Der oft grünliche Schimmer und die Neigung zum Verziehen machen es nicht gerade zum Favoriten für schöne Möbel. Kann man machen, wenn es nur um den Zweck geht, hat aber nichts mit der Wertigkeit der anderen Hölzer zu tun.
Kleiner Einkaufs-Guide für Holz-Neulinge
Der Sprung von „ich nehme Lärche“ zu „ich habe Lärchenbretter“ kann riesig sein. Wo gehst du also hin? Für Standardmaße reicht oft ein gut sortierter Baumarkt (z.B. Bauhaus, Hornbach). Wenn du was Besonderes willst oder sichergehen willst, dass die Qualität stimmt, ist ein lokaler Holzfachhändler die bessere Adresse. Die beraten dich auch.
Worauf achtest du im Stapel?
- Zieh ein paar Bretter raus und schau sie dir an. Sind sie gerade oder krumm wie eine Banane?
- Haben sie viele große, lose Äste oder tiefe Risse? Lieber liegen lassen.
- Profi-Tipp: Viele Baumärkte und jeder Holzhändler bieten einen Zuschnitt-Service an. Lass dir die Teile dort grob auf Länge schneiden. Das kostet nur ein paar Euro, spart dir Dreck zu Hause und die Schnitte sind oft präziser, als du es von Hand hinbekommst.

2. Kaufen oder Selberbauen? Die ehrliche Abwägung
Beides kann zum Ziel führen. Es hängt nur von deiner Zeit, deinem Werkzeug und deiner Lust am Basteln ab.
Der gekaufte Tisch: So erkennst du Qualität
Die Preise gehen von 50 € bis über 1.000 €. Aber teuer ist nicht immer gut. Mach im Laden den Praxistest:
- Der Wackel-Test: Rüttel mal kräftig am Tisch. Wenn er sofort wackelt, sind die Verbindungen Schrott. Finger weg.
- Die Verbindungen: Sind die Beine nur stumpf unter die Platte geschraubt? Das ist billig und hält nicht. Besser sind richtige Rahmenkonstruktionen (Zargen) unter der Platte.
- Materialstärke: Fühlt sich alles dünn an? Eine massive Platte sollte mindestens 2,5 cm dick sein, die Beine sollten solide wirken (z.B. 4,5 x 4,5 cm).
- Die Oberfläche: Fahr mal mit der Hand drüber. Fühlt es sich glatt an oder rau und faserig? Ein guter Schliff ist ein Qualitätsmerkmal.
Ein wirklich solider, langlebiger Tisch für zwei Personen aus Lärche oder Robinie/Akazie ist selten unter 200-300 € zu haben. Alles darunter ist meist ein Kompromiss.

Der selbst gebaute Tisch: Dein Projekt
Selberbauen ist eine tolle Sache, vor allem, wenn du eine ganz spezielle Größe brauchst oder einfach Spaß am Werkeln hast. Keine Werkstatt? Kein Problem! Die meisten Schritte wie Schleifen, Ölen und Verschrauben kannst du auch direkt auf dem Balkon machen. Leg einfach eine alte Decke oder Pappe drunter, um den Boden zu schützen.
Was kostet der Spaß? Hier mal eine grobe Einkaufsliste für einen Tisch von ca. 80×80 cm:
- Holz (gute Lärche/Douglasie): ca. 80 – 150 €
- Edelstahlschrauben: ca. 15 – 20 € (Spar hier nicht!)
- Wasserfester Holzleim (D4-Qualität): ca. 10 €
- Gutes Holzöl (z.B. von Osmo): ca. 25 € für eine kleine Dose, die ewig reicht
- Schleifpapier: ca. 10 €
Du landest also schnell bei 140 – 215 € nur für das Material. Dafür hast du aber auch genau den Tisch, den du willst, und die Qualität selbst in der Hand.
3. Die Konstruktion: Damit nichts wackelt
Die Stabilität kommt nicht von der Platte, sondern vom Untergestell. Eine Platte, an die du einfach vier Beine schraubst, wird IMMER wackeln.

Das Geheimnis ist ein stabiler Rahmen direkt unter der Tischplatte, die sogenannte Zarge. Dieser Rahmen verbindet die Beine fest miteinander und verhindert seitliches Wackeln. Für Heimwerker ist die beste und einfachste Methode, diesen Rahmen zu bauen, die Arbeit mit Taschenlochbohrungen (Pocket Holes). Dafür gibt es spezielle Bohrschablonen (z.B. von Kreg), die nicht die Welt kosten und super Ergebnisse liefern. Du bohrst damit schräge Löcher und kannst die Teile so bombenfest und unsichtbar miteinander verschrauben. Immer zusätzlich guten, wasserfesten D4-Leim verwenden!
Die Tischplatte selbst sollte immer aus mehreren einzelnen Brettern bestehen. Und jetzt kommt der entscheidende Trick: Lass zwischen den Brettern immer eine Fuge von 3-5 mm. Das ist kein Design-Gag! Dadurch kann Regenwasser sofort ablaufen und – noch wichtiger – das Holz hat Platz zum Arbeiten, ohne sich zu verziehen oder zu reißen. Das ist gelebter, konstruktiver Holzschutz.
4. Die Oberfläche: Schutz vor Sonne und Regen
Die Oberfläche schützt das Holz vor UV-Strahlung (macht es grau) und Feuchtigkeit (führt zu Fäulnis).

Meine liebste Methode: Ölen
Öl zieht ins Holz ein und schützt von innen, lässt das Holz aber atmen. Die Haptik bleibt natürlich und die Pflege ist kinderleicht: Reinigen, neu einölen, fertig. Kein Abschleifen nötig.
So geht’s richtig:
- Schleifen: Mit 120er Schleifpapier die Oberfläche sauber und glatt schleifen.
- Auftragen: Das Öl mit einem Lappen oder Pinsel satt auftragen.
- Einwirken lassen: Je nach Produkt 15-20 Minuten warten.
- Abnehmen (SUPER WICHTIG!): Wisch nach der Einwirkzeit ALLES überschüssige Öl, das noch auf der Oberfläche glänzt, mit einem sauberen Lappen restlos ab. Tust du das nicht, wird es zu einer klebrigen Schicht, die du hasst. Das ist der häufigste Fehler!
Achtung, Brandgefahr! Mit Öl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden. Das ist kein Witz. Nach Gebrauch die Lappen immer flach im Freien ausbreiten und trocknen lassen oder in einem Eimer Wasser lagern. Niemals zusammenknüllen und in den Müll werfen!
Andere Optionen: Lasieren oder Vergrauen
Eine Lasur legt einen Film auf das Holz. Ich rate bei Tischen von Dickschichtlasuren ab, denn wenn die einmal abblättern, musst du alles mühsam abschleifen. Wenn schon, dann eine Dünnschichtlasur. Die pflegeleichteste Variante ist, Harthölzer wie Lärche oder Robinie einfach unbehandelt zu lassen. Sie entwickeln dann ihre silbergraue Schutz-Patina und du hast gar keine Arbeit damit.

5. Häufige Fehler direkt aus der Werkstatt
Hier sind die Pannen, die ich immer wieder sehe und die du bitte vermeidest:
- Das Hirnholz vergessen: Stell dir die Enden eines Holzbretts (das Hirnholz) wie ein Bündel Strohhalme vor. Genau da saugt das Holz das meiste Wasser. Sei hier beim Ölen also besonders großzügig und gönn den Kanten eine Extra-Schicht!
- Die falschen Schrauben: Ich sag’s nochmal: NUR Edelstahl. Verzinkte Schrauben rosten draußen und machen hässliche Flecken. Wohnst du an der Küste, nimm wegen der salzigen Luft sogar A4-Edelstahl.
- Pflege vernachlässigen: Ein geölter Tisch braucht einmal im Frühling eine Auffrischung. Reinige ihn vorher mit einer Bürste und Seifenwasser, bei starker Vergrauung gibt es auch spezielle Holz-Entgrauer. Dann kurz anschleifen, neu ölen. Das ist eine Stunde Arbeit, die die Lebensdauer verdoppelt.
Fazit: Dein Platz an der Sonne, der auch bleibt
Ob gekauft oder selbst gebaut – du weißt jetzt, worauf es ankommt. Achte auf gutes Material, eine stabile Konstruktion und ein bisschen Pflege. Dann investierst du nicht in ein Wegwerfprodukt, sondern in ein echtes Möbelstück, das dich über viele Sommer begleitet.

Ein Tisch, den man mit Verstand ausgewählt oder sogar selbst gezimmert hat, ist so viel mehr als nur eine Abstellfläche. Er ist der Mittelpunkt für den Kaffee am Morgen und das Bier am Abend. Und das Gefühl, auf ein Stück ehrliche Handarbeit zu blicken, ist einfach unbezahlbar. Viel Erfolg bei deinem Projekt!
Bildergalerie


Rund oder eckig – was passt besser auf meinen Balkon?
Eine Frage, die mehr als nur den Geschmack betrifft. Quadratische Tische nutzen Ecken optimal aus und wirken oft klarer. Runde Tische hingegen fördern die Kommunikation, haben keine harten Kanten (ideal bei Kindern) und erleichtern das Vorbeigehen auf engem Raum, da man elegant „um die Kurve“ kommt. Für sehr schmale Balkone ist oft ein rechteckiger oder halbrunder Klapptisch, der an der Wand montiert wird, die Rettung.

„Holz ist ein ehrliches Material. Es zeigt, was es erlebt hat.“
Diese silbergraue Patina, die der Artikel bei Lärche erwähnt, ist kein Mangel, sondern ein Schutzmechanismus des Holzes. Lignin, ein Bestandteil des Holzes, wird durch UV-Strahlung abgebaut und ausgewaschen. Was bleibt, ist die robuste, silbrig schimmernde Zellulose. Dieser Prozess ist rein oberflächlich und beeinträchtigt die Stabilität des Holzes nicht – er macht es sogar noch widerstandsfähiger.

Der Wackel-Test vor Ort: Bevor du einen Tisch kaufst, leg die Hände auf die Platte und versuche, ihn diagonal zu verschieben. Gibt er stark nach oder knarzt das Gestell, deutet das auf eine schwache Verbindung zwischen Beinen und Zarge hin. Ein wirklich stabiler Tisch bewegt sich kaum. Das ist besonders wichtig, wenn du dich auch mal darauf abstützen willst.

- Vermeidet Staunässe unter Blumentöpfen.
- Schrauben gelegentlich auf festen Sitz prüfen.
- Einmal im Frühjahr gründlich reinigen.
Das Geheimnis? Regelmäßige Mini-Pflege ist effektiver als eine riesige Aktion alle paar Jahre. So bleibt das Holz gesund und die Freude am Tisch ungetrübt.

Der kleine, aber feine Unterschied: Robinie statt Lärche. Robinienholz, oft fälschlicherweise als Akazie verkauft, ist das härteste und dauerhafteste Holz Europas (Resistenzklasse 1). Es ist extrem widerstandsfähig gegen Fäulnis und Insekten, sogar bei direktem Erdkontakt. Es ist teurer und schwerer zu bearbeiten als Lärche, aber ein Tisch aus Robinie ist eine Anschaffung fürs Leben, die praktisch keine chemische Behandlung benötigt.

Schon gewusst? Holz fühlt sich bei gleicher Außentemperatur wärmer an als Metall oder Kunststoff, da es eine geringere Wärmeleitfähigkeit hat. Perfekt für gemütliche Abende, an denen man die Arme auch mal auf dem Tisch ablegt.

Achte beim Kauf oder Bau auf die Verschraubungen. Gewöhnliche, verzinkte Schrauben werden durch die Gerbsäure in Hölzern wie Eiche oder Robinie angegriffen und hinterlassen hässliche, schwarze Rostflecken. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern schwächt auf Dauer auch die Verbindung. Die Investition in Edelstahlschrauben (A2 oder bei Küstennähe A4) ist hier Gold wert und verhindert Frust.

Wie hoch sollte mein Balkontisch sein?
Die Standard-Tischhöhe liegt zwischen 74 und 78 cm. Wichtiger ist aber das Zusammenspiel mit deinen Stühlen! Die ideale Differenz zwischen Sitzhöhe und Tischoberkante beträgt 27 bis 32 cm. Miss deine Stühle, addiere ca. 30 cm und du hast die perfekte Höhe für eine bequeme und ergonomische Sitzhaltung – ohne krummen Rücken beim Essen.

Öl oder Lasur – was ist besser?
Öl: Zieht tief ins Holz ein, „feuert“ die Maserung an (macht sie intensiver) und lässt das Holz atmen. Es schützt von innen. Marken wie Osmo oder Leinos bieten hier tolle, auf Naturharz basierende Produkte. Muss aber 1-2 Mal pro Jahr erneuert werden.
Lasur: Bildet einen dünnen, schützenden Film auf der Oberfläche. Oft mit UV-Schutz, der das Vergrauen verlangsamt. Moderne Dünnschichtlasuren (z.B. von Bondex) blättern nicht ab. Der natürliche Holzcharakter geht aber etwas verloren.
Für ein möglichst natürliches Gefühl ist Öl die erste Wahl.

Ein cleverer Trick für kleine Balkone sind Hängetische. Modelle wie die von ‚Esschert Design‘ oder einfache DIY-Konstruktionen werden direkt am Balkongeländer eingehängt. So bleibt die gesamte Bodenfläche frei, was den Raum sofort größer wirken lässt. Perfekt für den Morgenkaffee zu zweit oder als Abstellfläche für Kräuter und Drinks.

- Holz mit dem FSC- oder PEFC-Siegel stammt aus nachweislich nachhaltiger Forstwirtschaft.
- Es sichert den Erhalt der Wälder und faire Arbeitsbedingungen.
- Achte beim Kauf aktiv auf diese Logos – sie sind oft direkt auf dem Holz oder dem Produktetikett zu finden.

Wichtiger Punkt: Die Unterseite nicht vergessen! Viele konzentrieren sich auf die Pflege der Tischplatte, die dem Regen direkt ausgesetzt ist. Doch Feuchtigkeit zieht auch von unten ins Holz, besonders wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Behandle die Unterseite und die Beine deines Tisches immer mit derselben Sorgfalt wie die Oberfläche. Das verhindert einseitiges Verziehen der Platte und sorgt für eine deutlich längere Lebensdauer.

Inspiration aus Japan: Das Prinzip des „Shibui“ strebt eine schlichte, unaufdringliche und subtile Schönheit an. Ein Holztisch in diesem Stil hat klare Linien, verzichtet auf Ornamente und besticht allein durch sein perfektes Material und seine Proportionen. Es geht darum, im Wenigen das Besondere zu finden – ein Gedanke, der perfekt zu einem kleinen, aber feinen Balkonplatz passt.

Thermoholz: Eine interessante Alternative. Hier wird heimisches Holz (z.B. Esche oder Kiefer) einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen. Dadurch verändert sich seine Zellstruktur, es wird extrem formstabil und witterungsbeständig, ähnlich wie Tropenholz – aber ganz ohne lange Transportwege. Die Optik ist oft ein edler, dunkler Braunton.

Dein Balkonboden ist uneben? Kein Problem. Anstatt den Tisch mit Bierdeckeln zu unterfüttern, nutze verstellbare Möbelfüße. Diese kleinen Schraubfüße, z.B. von ‚Hettich‘ oder ‚Wagner‘, lassen sich in jedes Tischbein einsetzen und ermöglichen einen millimetergenauen Ausgleich. So steht der Tisch bombenfest, ohne zu kippeln.

Der Charme des Unvollkommenen: Anstatt einen neuen Tisch zu kaufen, halte Ausschau nach einer alten Werkbank oder einem massiven Küchentisch aus Omas Zeiten. Mit etwas Schleifarbeit und einem schützenden Öl wird daraus ein Unikat mit Charakter und Geschichte. Gebrauchsspuren sind hier kein Makel, sondern erzählen eine Geschichte.

- Ein leuchtendes Gelb oder Türkis für mediterranes Flair.
- Ein sattes Waldgrün, um mit den Pflanzen zu verschmelzen.
- Ein mattes Anthrazit für einen modernen, grafischen Look.
Du musst nicht den ganzen Tisch streichen. Manchmal reicht es schon, nur die Tischbeine oder die Kante der Platte farbig abzusetzen, um einen tollen Akzent zu schaffen. Verwende dafür eine wetterfeste Außenfarbe.

Wasserflecken oder Rotweinringe – was tun?
Bei geölten Oberflächen ist das oft kein Drama. Leichte Flecken lassen sich mit einem feinen Schleifpad (z.B. Körnung 240) und etwas Seifenlauge oft einfach „ausradieren“. Danach die Stelle dünn mit dem passenden Pflegeöl nachbehandeln und polieren. Der Fleck ist weg und der Schutz wiederhergestellt. Bei lackierten Flächen ist das deutlich schwieriger.

Der größte Fehler beim Selbstbau: Gewöhnlicher Ponal-Holzleim (D2) ist nicht wasserfest! Für einen Tisch, der draußen steht, brauchst du zwingend einen wasserfesten (D3) oder wasserbeständigen (D4) Leim, oft als „PU-Leim“ oder „Konstruktionsklebstoff“ bezeichnet. Ansonsten quellen die Leimfugen bei der ersten Feuchtigkeit auf und die ganze Konstruktion verliert ihre Stabilität. Ein kleines Detail mit riesiger Wirkung.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann die Anwesenheit von sichtbarem Holz in Räumen nachweislich Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Dein kleiner Holztisch ist also nicht nur praktisch, sondern auch eine Mini-Wellness-Oase für die Seele.
Dieser Effekt wird auf die natürliche, warme Ausstrahlung und die haptischen Qualitäten des Materials zurückgeführt. Er macht den Balkon zu einer echten Erweiterung des Wohnraums, in der man sich instinktiv wohlfühlt.

Denk an die Stühle! Ein wunderschöner Holztisch wirkt nur halb so gut mit unbequemen oder unpassenden Stühlen. Ob klappbare Metallstühle im Bistro-Stil, leichte Sessel aus Polyrattan oder passende Holzbänke – die Sitzgelegenheit definiert den Komfort und den Look deines Essplatzes entscheidend mit. Plane sie beim Kauf oder Bau des Tisches von Anfang an mit ein.

DIY-Upgrade: Du willst mehr als nur einen Tisch? Integriere eine kleine Zinkwanne in die Mitte der Tischplatte. Im Sommer dient sie als Getränkekühler mit Eiswürfeln, im Frühling und Herbst als Mini-Beet für Kräuter wie Minze oder Rosmarin. So hast du die Zutaten für deinen Drink oder dein Essen immer griffbereit. Einfach ein passendes Loch aussägen und die Wanne einsetzen.

Die Maserung macht die Musik. Achte beim Holzkauf auf das Schnittbild. Eine „stehende“ Maserung (Jahresringe stehen senkrecht zur Oberfläche) macht die Tischplatte formstabiler und weniger anfällig für Verzug. Eine „liegende“ oder „gefladerte“ Maserung zeigt oft ein lebhafteres Bild, neigt aber eher zum „Schüsseln“ (sich wölben). Für den Außeneinsatz ist eine stehende oder diagonal geschnittene Maserung (Riftschnitt) die technisch bessere Wahl.

Trend: Schwarzes Holz. Inspiriert von der alten japanischen Technik „Shou Sugi Ban“, bei der Holz durch kontrolliertes Verkohlen haltbar gemacht wird, sind tiefschwarze Oberflächen im Kommen. Dieser Look lässt sich einfacher mit schwarzen Ölen oder Lasuren (z.B. „Schwedenfarbe“) erzielen. Der Kontrast zu grünen Pflanzen und hellen Polstern ist dramatisch und extrem edel.
Ein Tisch muss nicht immer vier Beine haben. Ein sogenannter „Beistelltisch“ oder ein kleinerer „Couchtisch“ für den Außenbereich kann flexibler sein. Modelle wie der „ÄPPLARÖ“ Beistelltisch von IKEA oder ähnliche Designs lassen sich leicht bewegen – mal als Ablage neben dem Liegestuhl, mal als kleiner Esstisch für eine Person. Diese Flexibilität ist auf begrenztem Raum oft mehr wert als eine große, starre Tischplatte.




