Panorama-Kamin: So wird der Traum vom Feuer sicher und bezahlbar
Ein Kamin ist nicht nur Wärmequelle, sondern auch ein Kunstwerk. Entdecken Sie die magische Welt der Panorama Kamine!
„Das Feuer spricht in einer Sprache, die nur die Seele versteht.“ Inmitten einer modern eingerichteten Wohnung thront der Panorama Kamin wie ein geheimnisvoller Wächter. Er erzählt Geschichten aus Flammen und Licht, während er gleichzeitig das Herzstück Ihres Wohnraums bildet. Tauchen Sie ein in die fesselnde Ästhetik und die warme Umarmung dieser einzigartigen Designs, die jeden Raum in ein behagliches Zuhause verwandeln.
Jeder kennt sie, diese Bilder aus Wohnmagazinen: Ein riesiger Kamin mit Glas an drei Seiten, das Feuer knistert, draußen ist es ungemütlich und drinnen pure Geborgenheit. Ganz ehrlich? Diesen Traum kann ich total verstehen. Nach unzähligen gebauten Kaminen weiß ich genau, wie sich diese wohlige Strahlungswärme anfühlt. Aber ich habe eben auch die andere Seite gesehen – unsachgemäße Bauten, die zu Rissen in der Wand, ständig verrußten Scheiben oder im schlimmsten Fall zu echter Brandgefahr geführt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Kaminofen oder Heizkamin? Ein Unterschied, der Tausende Euro ausmacht
- Die unsichtbare Magie: Strahlung, Konvektion und Speicherwärme
- Der Bau: Worauf die Profis WIRKLICH achten
- Dein wichtigster Partner: Der Schornsteinfeger
- Der realistische Zeitplan: Von der Idee zum ersten Feuer
- Damit die Freude bleibt: Pflege, Sicherheit und laufende Kosten
- Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
- So findest du den richtigen Handwerker (und vermeidest die Blender)
- Bildergalerie
Deshalb lass uns mal Klartext reden. Ein Kamin ist kein Möbelstück, das man mal eben in die Ecke stellt. Es ist eine komplexe technische Anlage, die tief in die Bausubstanz deines Hauses eingreift. Aber keine Sorge, ich will dir den Traum nicht ausreden, sondern dafür sorgen, dass er sicher und solide Wirklichkeit wird.
Kaminofen oder Heizkamin? Ein Unterschied, der Tausende Euro ausmacht
Als Erstes müssen wir mal ein riesiges Missverständnis aus dem Weg räumen. Nicht alles, was eine große Scheibe hat, ist ein „Panorama-Kamin“ im eigentlichen Sinne.

Auf der einen Seite gibt es den freistehenden Kaminofen. Das ist ein fertiger Kasten aus Stahl oder Gusseisen, den du kaufst und an den Schornstein anschließt. Manche haben auch drei Glasscheiben. Sie sind relativ fix aufgestellt und oft schon für 1.000 bis 4.000 € zu haben. Der Haken? Sie geben ihre Wärme sehr direkt und schnell ab. Der Raum wird zur Sauna, kühlt aber auch genauso schnell wieder ab, sobald das Feuer aus ist. Eher ein Sprinter als ein Marathonläufer.
Wovon wir hier aber sprechen, ist der individuell gebaute Heizkamin. Das Herzstück ist ein hochtechnischer Kamineinsatz, der fest im Haus verbaut wird. Um ihn herum bauen die Profis eine Verkleidung, die nicht nur schick aussieht, sondern ein entscheidender Teil der Heiztechnik ist. Diese Konstruktion speichert Wärme und gibt sie langsam wieder ab. Das ist die Champions League – nachhaltiger, effizienter, aber eben auch teurer und planungsintensiver.
Die unsichtbare Magie: Strahlung, Konvektion und Speicherwärme
Ein guter Kamin ist ein Meister der Physik. Er spielt mit drei Arten von Wärme, und wenn du das verstehst, kannst du Qualität viel besser beurteilen.

- Strahlungswärme: Das ist die direkte Wärme, die du durch das Glas spürst, wie Sonnenstrahlen auf der Haut. Sie erwärmt nicht die Luft, sondern dich, die Wände und die Möbel. Fühlt sich super angenehm an! Die Kunst bei dreiseitigen Kaminen ist, diese intensive Strahlung so zu steuern, dass man nicht gegrillt wird, wenn man davor sitzt.
- Konvektionswärme: Stell dir die Verkleidung des Kamins als Motor vor. Unten saugt er kühle Luft an, die am heißen Einsatz vorbeiströmt, sich erhitzt und oben aus Lüftungsgittern wieder austritt. Das ist Konvektion – sie sorgt für die gleichmäßige Wärmeverteilung im ganzen Raum.
- Speicherwärme: Das ist die Königsdisziplin. In die Verkleidung können schwere Materialien wie Schamotte oder spezielle Speichersteine integriert werden. Diese laden sich mit Hitze auf und geben sie noch Stunden, nachdem das Feuer erloschen ist, langsam wieder ab. Dein Wohnzimmer bleibt also lange warm, ohne dass du ständig Holz nachlegen musst. Das spart Heizkosten und ist unglaublich komfortabel.

Der Bau: Worauf die Profis WIRKLICH achten
Okay, ans Eingemachte. Der Bau eines solchen Kamins ist Millimeterarbeit. Hier gibt es keine Abkürzungen.
1. Das Fundament – Mehr als nur Boden
So ein kompletter Kamin wiegt schnell mal 500 bis über 1.000 Kilo. Hält dein Estrich das aus? Gerade in Neubauten mit Fußbodenheizung ist das ein kritisches Thema. Manchmal muss eine Lastverteilungsplatte her. Genauso wichtig ist der Brandschutz am Boden. Als Faustregel gilt oft: eine nicht brennbare Bodenplatte (z. B. aus Glas oder Stein), die an den Seiten mindestens 30 cm und nach vorne 50 cm übersteht. Brennbare Möbel sollten mindestens 80 cm Abstand von der Scheibe haben.
2. Das Herzstück – Die richtige Leistung (kW)
Ein typischer Anfängerfehler: „Viel hilft viel.“ Falsch! Ein überdimensionierter Kamin in einem gut gedämmten Wohnzimmer bedeutet, dass du ihn ständig drosseln musst. Ergebnis: Die Scheibe verrußt, es entsteht unnötig viel Feinstaub und im schlimmsten Fall droht ein Schornsteinbrand. Lass den Wärmebedarf von einem Profi berechnen. Oft sind 6-8 kW völlig ausreichend. Ach ja, in modernen, dichten Häusern ist ein raumluftunabhängiger Betrieb Pflicht. Das heißt, der Kamin zieht seine Verbrennungsluft über eine extra Leitung von außen. Achte auf eine offizielle Zulassung für diese dichte Bauweise, das garantiert Sicherheit.

3. Die Verkleidung – Schutzhülle und Designobjekt
Die Verkleidung wird meist aus hitzebeständigen Kalziumsilikatplatten gebaut. Entscheidend sind hier die Abstände! Zwischen dem heißen Einsatz und der Verkleidung muss Luft zirkulieren können. Zu angrenzenden Wänden, besonders Trockenbauwänden, sind exakte Sicherheitsabstände einzuhalten. Wer hier pfuscht, riskiert Risse im Putz oder – kein Witz – einen Schwelbrand in der Wand. Ich hab schon Holzbalken gesehen, die dahinter bereits schwarz verkohlt waren. Das ist keine Panikmache, sondern erlebte Realität.
Dein wichtigster Partner: Der Schornsteinfeger
In Deutschland ist das Kaminwesen zum Glück streng geregelt. Dein wichtigster Ansprechpartner ist immer der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister. Er ist nicht dein Gegner, sondern dein Partner für Sicherheit. Kein seriöser Betrieb wird mit dem Bau beginnen, ohne dass der Schornsteinfeger die Planung nach den geltenden technischen Normen geprüft und freigegeben hat. Nach der Fertigstellung nimmt er die Anlage ab. Erst dann darfst du zündeln!
Der realistische Zeitplan: Von der Idee zum ersten Feuer
Geduld ist hier eine Tugend. Mal eben in zwei Wochen ist das nicht erledigt. Rechne mal realistisch mit dieser Zeitachse:

- Planung & Genehmigung: Für die Detailplanung mit dem Fachbetrieb und die Freigabe durch den Schornsteinfeger solltest du 2 bis 4 Wochen einplanen.
- Bauphase: Der eigentliche Aufbau vor Ort dauert dann, je nach Komplexität und Trocknungszeiten, nochmal 5 bis 10 volle Arbeitstage.
Damit die Freude bleibt: Pflege, Sicherheit und laufende Kosten
Ein Kamin braucht ein bisschen Liebe. Mit der Anschaffung ist es nicht getan.
Sicherheit geht vor: Installiere unbedingt einen CO-Melder im Raum. Dieses Gas ist unsichtbar und lebensgefährlich. Die 30 € sind die beste Investition deines Lebens. Und falls kleine Kinder im Haus sind, ist ein Schutzgitter vor dem heißen Glas eine verdammt gute Idee.
Die kleine Einkaufsliste für die Pflege: Was du für den Alltag brauchst, ist überschaubar: – Ein Aschesauger (gibt’s ab ca. 50 €) macht die Reinigung sauber und einfach. – Spezieller Kaminglasreiniger (ca. 10 €) für den klaren Durchblick. Ein Tipp: Ein feuchtes Zeitungspapier in etwas weiße Asche tunken und die Scheibe damit abreiben. Wirkt Wunder und kostet nichts! – Ein Holzfeuchtemessgerät (ca. 20 €). Damit stellst du sicher, dass dein Holz wirklich trocken ist (Restfeuchte unter 20 %). Nasses Holz qualmt nur, stinkt und versaut dir Kamin und Schornstein.

Laufende Kosten pro Jahr: Vergiss nicht die jährlichen Kosten! Der Schornsteinfeger kommt regelmäßig und kostet je nach Region ca. 80 € bis 120 €. Für gutes, trockenes Buchenholz musst du pro Raummeter (das ist ein Würfel von 1x1x1 Meter) mit 150 € bis 200 € rechnen.
Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
Kommen wir zur Gretchenfrage. Ein hochwertiger, sicher gebauter Panorama-Heizkamin für 2.000 € ist eine absolute Illusion. Sorry. Lass uns realistisch rechnen:
- Guter Kamineinsatz (3-seitig, raumluftunabhängig): 3.000 – 7.000 €
- Material (Dämmung, Verkleidung, Rohre etc.): 1.500 – 3.000 €
- Arbeitslohn Fachbetrieb (Planung & Aufbau): 2.500 – 5.000 €
- Eventuell neuer Schornstein (falls nötig): 3.000 – 6.000 €
Du siehst, wir landen schnell bei einer Gesamtinvestition von 7.000 € bis über 15.000 €. Das ist eine Stange Geld, ja. Aber es ist eine Investition in die Sicherheit deines Hauses und in eine Wärmequelle, die dich jahrzehntelang glücklich macht.

So findest du den richtigen Handwerker (und vermeidest die Blender)
Der beste Plan nützt nichts ohne den richtigen Profi. Aber wie findet man den?
Deine Hausaufgaben vor dem Anruf: Mach es dem Handwerker (und dir selbst) leichter. Miss dein Wohnzimmer aus (Länge x Breite x Höhe), mach ein paar Fotos vom Aufstellort und sammle 3-4 Bilder von Kaminen, die dir gefallen. So wird das Erstgespräch 100% produktiver.
Checkliste für das Erstgespräch: – Fragt er nach dem Schornstein und will er mit dem Schornsteinfeger sprechen? (Sehr gut!) – Zeigt er dir Bilder von eigenen, fertigen Projekten? (Super!) – Erklärt er dir die Unterschiede bei den Einsätzen und Materialien? (Top!) – Eine absolute ROTE FLAGGE ist, wenn jemand sagt: „Das machen wir auch ohne Schornsteinfeger, das geht schneller.“ oder „Die Abstände sind nicht so wichtig.“ Bei solchen Sprüchen solltest du das Gespräch sofort beenden. Ehrlich.
Ein Panorama-Kamin ist eine wundervolle Sache. Er schenkt eine Atmosphäre, die man mit keiner anderen Heizung vergleichen kann. Aber er verzeiht keine Fehler. Nimm dir die Zeit, such dir einen qualifizierten Betrieb und lass dich beraten. Am Ende wollen alle das Gleiche: ein perfektes Feuer, das dein Zuhause sicher und zuverlässig wärmt.

Bildergalerie


Kann ein Panorama-Kamin auch in einem modernen, dichten KfW-Effizienzhaus betrieben werden?
Absolut, aber nur unter einer Bedingung: dem raumluftunabhängigen Betrieb. Dabei wird die für die Verbrennung nötige Luft über eine externe Leitung von draußen zugeführt, statt sie dem Wohnraum zu entziehen. Das verhindert nicht nur gefährlichen Unterdruck, sondern ist auch für Häuser mit kontrollierter Wohnraumlüftung unerlässlich. Achten Sie auf Modelle mit DIBt-Zulassung, wie sie etwa Hersteller wie Brunner oder Spartherm anbieten – das ist Ihr Garant für geprüfte Sicherheit und Dichtheit.

Wussten Sie schon? Moderne Heizkamine erreichen heute einen Wirkungsgrad von über 80 %. Das bedeutet, dass mehr als 80 % der im Holz gespeicherten Energie tatsächlich in nutzbare Wärme für Ihr Zuhause umgewandelt werden.


Ein Panorama-Kamin als Raumteiler ist mehr als nur eine Wärmequelle – er ist ein architektonisches Statement. Er zoniert offene Wohnbereiche auf elegante Weise, ohne sie optisch zu trennen. Stellen Sie sich einen fließenden Übergang vom Wohn- zum Essbereich vor, bei dem das Feuer von beiden Seiten erlebbar ist. Das schafft nicht nur eine einzigartige Atmosphäre, sondern verteilt die wohlige Strahlungswärme auch besonders gleichmäßig im Raum.

- Klare Sicht: Eine gute „Scheibenspülung“, bei der vorgeheizte Luft an der Innenseite des Glases entlanggeführt wird, verhindert die meisten Rußablagerungen.
- Das richtige Holz: Verwenden Sie ausschließlich trockenes Laubholz (Buche, Eiche) mit einer Restfeuchte unter 20 %.
- Genug Luft: Sorgen Sie beim Anzünden für maximale Luftzufuhr, damit das Feuer schnell auf Temperatur kommt.
Das Geheimnis? Eine heiße und saubere Verbrennung ist der beste Schutz vor verrußten Scheiben.


Die Wahl der Verkleidung:
Sichtbeton-Optik: Puristisch, modern und ein fantastischer Wärmespeicher. Passt perfekt zu minimalistischen Interieurs. Der kühle Look des Betons bildet einen spannenden Kontrast zum warmen Feuer.
Naturstein (z.B. Speckstein): Klassisch, edel und der König der Speicherwärme. Speckstein nimmt die Hitze langsam auf und gibt sie über viele Stunden hinweg wieder ab, selbst wenn das Feuer längst erloschen ist.

Wichtiger Punkt: Die Nennwärmeleistung. Lassen Sie sich nicht von der Devise „viel hilft viel“ leiten. Ein Kamin mit zu hoher kW-Leistung wird Ihren Wohnraum schnell in eine Sauna verwandeln. Das führt dazu, dass Sie das Feuer ständig drosseln, was wiederum zu unsauberer Verbrennung und verrußten Scheiben führt. Eine genaue Berechnung durch den Fachmann, die Raumgröße, Dämmung und Ihren Heizbedarf berücksichtigt, ist entscheidend für dauerhafte Freude am Feuer.


Die richtige Holzaufbewahrung ist die halbe Miete für ein schönes Flammenbild. Lagern Sie Ihr Holz niemals direkt an der heißen Kaminverkleidung. Planen Sie stattdessen ein integriertes, aber thermisch entkoppeltes Holzfach oder ein stilvolles, freistehendes Regal in der Nähe. Das ist nicht nur sicher, sondern macht den Holzvorrat selbst zum dekorativen Element.

„Das Feuer ist seit jeher der zentrale Sammelpunkt des menschlichen Lebens. In der modernen Architektur holen wir dieses Urelement zurück ins Zentrum des Wohnens, nicht nur als Wärmequelle, sondern als lebendigen, meditativen Mittelpunkt.“ – Frei nach einem Zitat des Architekten Frank Lloyd Wright


Vergessen Sie nicht die Nebenkosten, die über den reinen Kamineinsatz hinausgehen:
- Schornstein: Ist ein passender Schornstein vorhanden oder muss ein neuer (oft aus Edelstahl an der Außenwand) errichtet werden? Das kann mehrere tausend Euro kosten.
- Montage: Der fachgerechte Aufbau durch einen Ofenbaumeister ist komplex und macht einen erheblichen Teil der Gesamtkosten aus.
- Brandschutz: Notwendige Dämmungen zu Wänden und Decken sowie eine Bodenplatte aus Glas oder Stein sind sicherheitsrelevant und preislich einzuplanen.

Der Trend geht in die Vertikale! Neben den breiten Querformaten erobern hochformatige Panorama-Kamine die Wohnzimmer. Sie wirken wie ein lebendiges Kunstwerk, benötigen weniger Stellfläche in der Breite und betonen die Raumhöhe. Besonders in Räumen mit hohen Decken schaffen sie eine beeindruckende, fast skulpturale Präsenz.


Holz vs. Gas: Der schnelle Vergleich für Panorama-Optik
Holzfeuer: Authentisches Knistern, der Duft von Holz und die ursprüngliche Faszination des Feuers. Benötigt Holzlagerung, regelmäßige Reinigung und manuelles Anfeuern.
Gasfeuer: Perfektes Flammenbild auf Knopfdruck, per App steuerbar, keine Reinigung, kein Ruß. Die Flammen wirken oft sehr realistisch, es fehlt aber die typische Atmosphäre des Holzfeuers. Ideal für Puristen und Komfortliebhaber.

Seit 2010 regelt die 2. Stufe der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) strenge Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid bei Kleinfeuerungsanlagen.
Was bedeutet das für Sie? Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass der Kamineinsatz diese Norm erfüllt. Seriöse Hersteller wie Leda oder Schmid weisen dies explizit aus. Damit heizen Sie nicht nur sicher und effizient, sondern auch so umweltfreundlich, wie es mit moderner Technik möglich ist.


Das leise Knistern im Kamin ist pure Gemütlichkeit. Ein lautes Knallen oder gar kleine Funkenexplosionen sind jedoch oft ein Zeichen für ungeeignetes Holz. Meist ist es Nadelholz wie Fichte oder Kiefer, dessen Harzblasen mit einem Knall aufplatzen. Für ein ruhiges, gleichmäßiges Feuer und saubere Scheiben ist gut getrocknetes, harzarmes Laubholz wie Buche, Esche oder Eiche die deutlich bessere Wahl.

Welches Werkzeug brauche ich wirklich?
Vergessen Sie überladene Kaminbestecke. Was Sie wirklich brauchen, ist Qualität statt Quantität:
- Ein Feuchtemessgerät: Das wichtigste Tool überhaupt, um die Restfeuchte Ihres Brennholzes zu prüfen. Ideal sind Werte unter 20 %.
- Eine stabile, langstielige Zange: Um Holzscheite sicher und präzise nachzulegen.
- Ein guter Aschesauger (mit Filter): Macht die Reinigung des kalten Kamins sauber und einfach.
- Hitzebeständige Handschuhe: Für sicheres Hantieren an der heißen Tür.


Tipp vom Profi: Bevor die kalte Jahreszeit beginnt, lassen Sie Ihren Kamin und Schornstein unbedingt vom zuständigen Schornsteinfeger prüfen und reinigen. Er entfernt nicht nur Rußablagerungen, die die Brandgefahr (Schornsteinbrand!) erhöhen, sondern prüft auch die gesamte Anlage auf ihre Sicherheit und Funktionsfähigkeit. Dieser jährliche Check ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern Ihr wichtigster Beitrag zur Sicherheit.

Die Verkleidung eines Heizkamins ist kein reines Design-Element, sondern Teil des technischen Konzepts. Sie besteht aus speziellen, feuerfesten Materialien wie Schamotte oder Calciumsilikatplatten. Niemals dürfen hier Rigipsplatten oder brennbare Dämmstoffe verwendet werden! Ein unsachgemäßer Aufbau ist eine der häufigsten Ursachen für Bauschäden und Brände. Überlassen Sie diese Arbeit daher ausnahmslos einem zertifizierten Ofen- und Luftheizungsbauer.


- Gleichmäßige, milde Wärme im ganzen Raum.
- Langanhaltende Wärmeabgabe, auch Stunden nach Erlöschen des Feuers.
- Ein angenehmes, gesundes Raumklima ohne Luftzirkulation.
Das Geheimnis dahinter? Eine schwere Speichermasse! Materialien wie Schamotte, Speckstein oder spezielle Betonformteile in der Verkleidung nehmen die Energie des Feuers auf und geben sie langsam als wohltuende Strahlungswärme wieder ab – das Prinzip des Kachelofens, verpackt in modernem Design.

Kann ich meinen Panorama-Kamin ins Smart Home integrieren?
Ja, die Zukunft ist da! Moderne Kamineinsätze, insbesondere Gas-Modelle, aber auch einige Holz-Kamine mit elektronischer Abbrandsteuerung (z. B. von Brunner oder Spartherm), lassen sich per App steuern. Sie können die Luftzufuhr optimieren, die Leistung anpassen oder sich über den optimalen Zeitpunkt zum Nachlegen von Holz informieren lassen. Das ist nicht nur bequem, sondern sorgt auch für eine hocheffiziente und saubere Verbrennung.


Glas ist nicht gleich Glas. Viele hochwertige Panorama-Kamine verfügen über doppelt verglaste Scheiben.
Der Vorteil liegt nicht nur in einer verbesserten Sicherheit durch Hitzereduktion nach außen. Die Doppelverglasung sorgt auch für eine deutlich höhere Temperatur im Brennraum. Das Resultat: eine vollständigere, sauberere Verbrennung, ein höherer Wirkungsgrad und spürbar weniger Rußablagerungen an der Innenscheibe. Ein technisches Detail, das sich im Alltag bezahlt macht.

Zweiseitig oder dreiseitig?
Eckkamin (2-seitig): Perfekt, um eine Raumecke elegant zu nutzen und das Feuer aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zu genießen. Er schafft eine gemütliche Nische und wirkt weniger dominant als ein dreiseitiges Modell.
Panorama-Kamin (3-seitig): Die große Bühne für das Feuer. Ideal als markanter Raumteiler oder als zentraler Blickfang an einer geraden Wand. Bietet maximale Transparenz und ein Gefühl von Offenheit.


Die Reinigung der großen Glasflächen ist einfacher als gedacht. Warten Sie, bis der Kamin vollständig abgekühlt ist. Oft genügt ein feuchtes Zeitungspapier, das Sie kurz in die weiße Holzasche im Kamin tippen. Die feinen Aschepartikel wirken wie ein sanftes Scheuermittel. Anschließend mit einem sauberen, feuchten Tuch nachwischen. Bei hartnäckigem Ruß helfen spezielle Kaminglasreiniger, die aber frei von Scheuerpartikeln sein sollten.

Checkliste vor dem ersten Gespräch mit dem Kaminbauer:
- Machen Sie Fotos vom gewünschten Aufstellort und dem Raum.
- Halten Sie einen Grundriss des Hauses bereit.
- Informieren Sie sich über die Lage und den Durchmesser Ihres Schornsteins.
- Sammeln Sie Inspirationsbilder, die Ihren Wunsch-Stil zeigen.
Je besser Sie vorbereitet sind, desto genauer kann der Profi Sie beraten und ein erstes Angebot erstellen.


Wichtiger Aspekt: Die Wärmeabgabe. Ein freistehender Kaminofen gibt seine Wärme hauptsächlich als schnelle Konvektionsluft ab – heiße Luft, die aufsteigt und den Raum schnell aufheizt. Ein individuell gebauter Heizkamin hingegen setzt auf einen hohen Anteil an Strahlungswärme. Diese wird als viel angenehmer empfunden, ähnlich wie Sonnenstrahlen. Sie erwärmt nicht die Luft, sondern die Körper und Objekte im Raum, was für eine langanhaltende, tiefgehende Behaglichkeit sorgt.

Die Platzierung der Holzscheite im Brennraum ist eine Kunst für sich.
Stapeln Sie die Scheite immer locker und am besten quer zur Tür. So kann die Verbrennungsluft optimal alle Seiten des Holzes umströmen. Legen Sie niemals zu viel Holz auf einmal nach. Ein kleineres, aber heiß brennendes Feuer ist weitaus effizienter und sauberer als ein großes, schwelendes Feuer, das mangels Sauerstoff vor sich hin kokelt.
Denken Sie über den Kamin hinaus. Die Wand hinter dem Kamin bietet eine fantastische Gestaltungsfläche. Statt einfacher weißer Farbe können Sie hier mit Materialien Akzente setzen. Eine Verkleidung aus Altholz, eine Wand in Spachteltechnik oder Riemchen im Ziegel-Look schaffen einen spannenden Hintergrund, der die Wirkung des Feuers noch verstärkt und den Kamin perfekt ins Gesamtkonzept des Raumes integriert.




