Hängender Nachttisch: Dein Guide für einen bombenfesten & stylischen Selbstbau
Wussten Sie, dass der perfekte Nachttisch den Unterschied zwischen einem chaotischen und einem harmonischen Schlafzimmer ausmachen kann? Entdecken Sie, wie!
„Der Nachttisch ist der geheime Held jedes Schlafzimmers, ein Ort, an dem Träume und Realität aufeinandertreffen.“ So könnte ein berühmter Designer über die Kunst des Einrichtens philosophieren. Während Sie im Dunkeln nach Ihrer Brille tappen oder das nächste Buch greifen, offenbart sich die wahre Magie dieser Möbelstücke: Funktionalität trifft auf stilvolles Design. Lassen Sie sich von innovativen Ideen für hängende Nachttische inspirieren und verwandeln Sie Ihre nächtliche Oase in einen stilvollen Rückzugsort.
Ein hängender Nachttisch – sieht super schick und minimalistisch aus, oder? Fast so, als würde er an der Wand schweben. Aber ganz ehrlich? Genau diese Leichtigkeit ist es, die so ein Projekt ganz schön knifflig machen kann. Ich habe in meiner Werkstatt schon alles gesehen: vom massiven Schrank bis zum filigranen Hocker. Und oft sind es die kleinen, unscheinbaren Möbel, die die meiste Planung brauchen.
Inhaltsverzeichnis
Im Netz findest du unzählige Anleitungen, die dir das als schnelles Wochenend-Projekt verkaufen. Kann es auch sein – wenn man weiß, worauf es ankommt. Ich habe aber leider auch schon die andere Seite gesehen: aus der Wand gerissene Dübel, schiefe Kästen und Macken im teuren Holzboden darunter. Das muss echt nicht sein.
Deshalb gibt’s hier mal Klartext aus der Praxis. Wir reden nicht über Deko-Trends, sondern über das, was wirklich zählt: stabiles Holz, clevere Verbindungen und eine Montage, die auch hält, wenn du mal mehr als nur dein Handy drauflegst. Lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen.

Bevor du auch nur einen Cent ausgibst: Der 5-Minuten-Wand-Check
Stop! Bevor du zum Holzhandel fährst, müssen wir über den wichtigsten Partner bei diesem Projekt sprechen: deine Wand. Die stärkste Konstruktion bringt nichts, wenn die Wand schlappmacht. Das Ganze ist simple Physik: Dein Nachttisch wirkt wie ein Hebel. Jedes Buch, jedes Wasserglas übt eine Zugkraft auf die oberen Schrauben aus – und die ist viel höher, als man denkt.
Ein kleiner Nachttisch von 40 cm Tiefe, beladen mit 10 Kilo, zerrt an der oberen Schraube mit einer Kraft von über 25 Kilo! Das ist kein Pappenstiel. Deshalb ist es so verdammt wichtig, deine Wand zu kennen.
Kleiner Tipp: Mach den schnellen Wand-Check. Nimm einen kleinen Bohrer (so 5-6 mm) und bohre an einer Stelle, die später vom Nachttisch verdeckt wird, ein kleines Loch. Das Bohrmehl verrät alles:
- Rotes, feines Mehl? Glückwunsch, das ist Ziegelstein. Der Idealfall. Hier halten hochwertige Spreizdübel aus dem Baumarkt bombenfest. Bitte ohne Schlagfunktion bohren, damit der Stein nicht ausbricht.
- Graues, sandiges Mehl? Wahrscheinlich Kalksandstein oder Beton. Ebenfalls super stabil. Hier brauchst du einen guten Steinbohrer und ebenfalls Markendübel.
- Weißes, feines Mehl, das fast staubt? Achtung, Gipskarton! Das ist der Endgegner für hängende Möbel. Die Platte allein trägt fast nichts. Du musst entweder die Metall- oder Holzständer dahinter finden (abklopfen und suchen!) oder spezielle Hohlraumdübel nutzen. Diese spreizen sich hinter der Platte auf und verteilen die Last. Aber auch ihre Kraft ist begrenzt.
- Weißes, leicht klebriges oder grobes Mehl? Könnte Porenbeton sein. Das Zeug ist sehr weich. Normale Dübel drehen hier durch. Du brauchst zwingend spezielle Porenbetondübel, die sich ins Material schneiden.
Diese fünf Minuten sparen dir später eine Menge Ärger, glaub mir.

Das richtige Holz: Nicht nur eine Frage der Optik
Das Material ist die Seele deines Nachttisches. Es bestimmt nicht nur, wie er aussieht, sondern auch, wie stabil er ist und was der Spaß kostet. Billiges Holz, das sich durchbiegt, macht auf Dauer keine Freude.
Massivholz: Der Klassiker mit Charakter
Echtes Holz ist einfach unschlagbar. Es ist langlebig, du kannst es abschleifen, wenn mal ein Kratzer reinkommt, und es wird mit der Zeit immer schöner.
- Eiche: Der Alleskönner. Super hart, robust und mit einer tollen, markanten Maserung. Eiche verzeiht auch mal einen kleinen Fehler und ist perfekt für so ein Projekt. Ist aber auch recht schwer, das solltest du bei der Montage bedenken.
- Buche: Ebenfalls sehr hart, aber mit einer ruhigeren, feineren Maserung. Ein tolles Möbelholz, das sich gut bearbeiten lässt.
- Nussbaum: Sehr edel und dunkel, mit einer wunderschönen, lebhaften Struktur. Ein bisschen weicher als Eiche, aber für einen Nachttisch mehr als stabil genug.
- Zirbe: Besonders im Alpenraum ein traditioneller Favorit. Das Holz ist super leicht und weich, was die Bearbeitung erleichtert. Der große Pluspunkt ist der anhaltende, angenehme Duft, dem eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Ein echtes Wellness-Holz, aber man drückt auch schneller mal eine Delle rein.

Plattenwerkstoffe: Modern und kerzengerade
Für einen cleanen, modernen Look sind Platten oft die bessere Wahl. Sie verziehen sich nicht und sind perfekt eben.
- Multiplex (Birkensperrholz): Mein absoluter Favorit unter den Platten! Besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Schichten. Das macht die Platten extrem stabil und biegefest. Die gestreiften Kanten sind ein cooles Design-Detail, das man einfach so lassen kann.
- Tischlerplatte: Eine Mittellage aus Holzstäbchen, beidseitig mit Furnier beplankt. Leichter als Multiplex, aber immer noch sehr stabil. Gut für den Korpusbau.
- MDF: Günstig und perfekt zum Lackieren, weil es keine Maserung hat. ABER: MDF ist bleischwer und der absolute Feind von Wasser. Wenn die Oberfläche nicht 100% versiegelt ist und mal ein Wasserglas umkippt, quillt es auf wie ein Hefeteig. Ehrlich gesagt, für einen Nachttisch nicht meine erste Wahl.
Klartext zu den Kosten: Eine massive Eichenplatte (ca. 120×40 cm, 20 mm stark) kostet im Holzfachhandel oder online gut und gerne 50-70 €. Eine einfache Leimholzplatte aus Buche im Baumarkt bekommst du vielleicht schon für 30-40 €. Dieser Unterschied steckt aber auch in der Qualität, der Haptik und der Langlebigkeit.

Die Konstruktion: So wird ein Schuh draus
Ein Kasten ist nicht gleich ein Kasten. Wie die Teile verbunden sind, ist entscheidend. Auf Gehrung geschnittene Ecken (also im 45-Grad-Winkel) sehen zwar super aus, sind aber ohne zusätzliche Verstärkung (wie z. B. Flachdübel) eine ziemliche Wackelpartie. Für den Anfang ist eine einfach verschraubte und geleimte Verbindung absolut solide und ausreichend.
Die 3 häufigsten Fehler beim Selbstbau – und wie du sie vermeidest:
- Leimreste nicht entfernt: Ausgetretener Holzleim, der trocknet, verhindert, dass Öl oder Lack gleichmäßig einziehen. Das Ergebnis sind hässliche, helle Flecken. Die Lösung: Leimreste immer SOFORT mit einem feuchten Tuch abwischen, solange sie frisch sind.
- Schrauben ohne Vorbohren: Wer Schrauben einfach so ins Kantenholz jagt, riskiert, dass das Holz aufplatzt. Gerade bei Hartholz ist das quasi garantiert. Die Lösung: Immer mit einem Bohrer, der etwas dünner als der Schraubenkern ist, vorbohren.
- Scharfe Kanten gelassen: Eine sägerauhe, scharfe Kante ist nicht nur unschön, sie ist auch extrem stoßempfindlich. Da platzt sofort was ab. Die Lösung: Nach dem Zusammenbau alle Kanten mit Schleifpapier (Körnung 120) leicht brechen, also abrunden. Das fühlt sich viel besser an und ist haltbarer.

Die Oberfläche: Schutz und pures Gefühl
Die Behandlung schützt das Holz und gibt ihm den finalen Touch. Pulverbeschichtung ist übrigens was für Metall, bei Holz machen wir das anders. Du hast zwei Hauptoptionen:
- Ölen und Wachsen: Meine absolute Empfehlung für Massivholz. Das Öl zieht ein, betont die Maserung und das Holz fühlt sich weiterhin wie Holz an – warm und natürlich. Kleine Kratzer? Einfach leicht anschleifen und nachölen. Das Auftragen ist einfach: dünn mit einem Lappen auftragen, einziehen lassen, Überstand abnehmen. Fertig.
- Lackieren: Lack bildet einen Film auf dem Holz. Das ist super robust gegen Schmutz und Wasser, fühlt sich aber auch ein bisschen nach Plastik an. Und wenn der Lack mal eine tiefe Macke hat, ist die Reparatur aufwendig. Meist muss man die ganze Fläche neu schleifen.
Die Montage: Der Moment der Wahrheit
Jetzt wird’s ernst. Der schönste Nachttisch nützt nichts, wenn er schief hängt oder runterfällt. Vergiss sichtbare Winkel aus dem Baumarkt. Es gibt eine geniale und simple Methode.

Das beste System für Heimwerker: die Keilleiste. Stell dir zwei Holzleisten vor, deren Längskante auf 45 Grad gesägt wurde. Eine Leiste schraubst du mit der Schräge nach oben an die Wand. Die andere, gegenläufige Leiste schraubst du an die Rückseite deines Nachttisches. Jetzt kannst du den Kasten einfach einhängen. Fertig! Die Vorteile sind riesig: Das Gewicht verteilt sich über die ganze Breite, du kannst den Nachttisch seitlich noch ein bisschen verschieben und die Montage ist kinderleicht und absolut unsichtbar.
Ach ja, es gibt auch diese verdeckten Stahlstifte, die man in die Wand dübelt. Die sind aber was für Profis. Wenn du da nicht auf den halben Millimeter genau bohrst, hängt alles schief oder du bekommst den Kasten gar nicht erst draufgeschoben. Lass lieber die Finger davon.
Anleitung: Dein Nachttisch in 6 Schritten
Ein einfacher, offener Kasten ist ein super Anfängerprojekt. Plan dafür ruhig ein ganzes Wochenende ein, damit kein Stress aufkommt.

Einkaufsliste für einen Kasten (ca. 40x30x25 cm):
- Holz: 1x Leimholzplatte Buche oder Eiche, 18-20 mm stark, ca. 120×40 cm (Preis: ca. 30-60 €). Tipp: Lass dir die Teile im Baumarkt oder Holzfachhandel schon grob zuschneiden!
- Kleinkram: Guter Holzleim (D3-Qualität), ca. 16 Holzschrauben (z.B. 4×40 mm), Schleifpapier (Körnung 120, 180).
- Oberfläche: Eine kleine Dose Hartwachsöl (ca. 15-20 €).
- Befestigung: Eine Holzleiste für die Keilleiste, passende Dübel und Schrauben für deine Wand (ca. 10 €).
- Werkzeug: Akku-Bohrschrauber, Bohrer (Holz & Stein), Schraubzwingen (mind. 2, besser 4), Zollstock, Bleistift, Wasserwaage.
Die Schritte:
- Zuschnitt: Säge deine Teile auf Maß. Beispiel: Oben/Unten je 40×30 cm, Seiten je 21,4×30 cm (damit die Gesamthöhe 25 cm wird). Der Spruch „Zweimal messen, einmal sägen“ ist heilig!
- Zusammenbau: Bohre die Löcher für die Schrauben in den Ober- und Unterteilen vor. Gib eine dünne Schicht Leim auf die Kanten der Seitenteile, füge alles zusammen und presse es mit Schraubzwingen. Dann verschrauben. Und denk dran: Leimreste sofort wegwischen!
- Rückwand (Optional, aber empfohlen): Eine dünne Sperrholz-Rückwand, die du aufschraubst, gibt dem Kasten eine enorme Stabilität gegen Verwinden.
- Schleifen: Wenn der Leim trocken ist (Herstellerangabe beachten!), schleifst du alles schön glatt. Erst mit 120er, dann mit 180er Papier. Brich auch alle Kanten. Es muss sich am Ende alles weich und glatt anfühlen.
- Ölen: Staub entfernen und dann das Öl mit einem Lappen dünn auftragen. Nach 15-20 Minuten den Überstand sorgfältig mit einem sauberen Lappen abnehmen. Gut trocknen lassen!
- Montage: Schraube deine Keilleiste an die Rückseite des Kastens und das Gegenstück absolut waagerecht (WASSERWAAGE!) an die Wand. Häng den Nachttisch ein, richte ihn aus – und freu dich!

Und wann sollte doch der Profi ran?
Sei ehrlich zu dir. Ein Projekt soll Spaß machen und kein Sicherheitsrisiko werden. Ein Schreiner ist die bessere Wahl, wenn:
- Du eine wirklich schwierige Wand hast (bröseliger Altbau, unklare Struktur).
- Du dir eine integrierte Schublade mit Softeinzug oder eingebaute LED-Lichter wünschst.
- Du ein perfektes, hochglänzendes Lack-Finish möchtest, das man zu Hause einfach nicht hinbekommt.
- Dir schlicht die Zeit, das Werkzeug oder die Nerven fehlen.
Klar, das kostet dann mehr. Aber du kaufst dir nicht nur ein Möbelstück, sondern auch Sicherheit, eine perfekte Ausführung und die Gewissheit, dass es die nächsten Jahrzehnte überdauert. Manchmal ist das die beste Investition.
Bildergalerie


Schublade oder offenes Fach – was passt zu mir?
Das ist mehr als eine Designfrage, es ist eine Frage der Lebensart. Ein offenes Fach wirkt luftig und lädt dazu ein, nur das Nötigste – ein schönes Buch, eine Tasse Tee – abzulegen. Es zwingt zur Ordnung. Eine Schublade hingegen ist der ultimative Verbündete gegen Chaos. Ladekabel, Handcreme und Ohrenstöpsel verschwinden elegant aus dem Blickfeld. Für den perfekten Kompromiss: Ein Korpus mit einer Schublade und einem kleinen, offenen Fach darüber kombiniert das Beste aus beiden Welten.

- Stabilität durch clevere Verbindungen
- Einzigartiger Look durch freie Holzwahl
- Perfekte Anpassung an deine Betthöhe
Das Geheimnis? Eine „French Cleat“-Aufhängung. Statt den Korpus direkt an die Wand zu schrauben, befestigst du eine Leiste mit 45-Grad-Schräge an der Wand und das passende Gegenstück am Nachttisch. Das Ergebnis ist bombenfest, unsichtbar und das Möbelstück lässt sich sogar seitlich verschieben.


Ein einziger Fischer DuoPower Dübel (10 x 50 mm) kann in Beton eine empfohlene Last von bis zu 135 kg tragen.
Diese Zahl zeigt, dass nicht die Schraube, sondern die Verbindung zur Wand die eigentliche Heldin des Projekts ist. Investieren Sie in hochwertige Markendübel statt in No-Name-Produkte aus der Grabbelkiste. Der Artikel hat recht: Die Hebelwirkung ist enorm, und ein Qualitätsanker von Fischer oder TOX ist die beste Versicherung für Ihr Projekt und Ihren Parkettboden.

Massivholz vs. Multiplex:
Massivholz (z.B. Eiche, Nussbaum): Bietet eine unschlagbar warme, natürliche Haptik und eine einzigartige Maserung. Es „lebt“ und kann sich bei Feuchtigkeitsschwankungen minimal verziehen. Die Verarbeitung erfordert präzise Leimfugen.
Multiplex (z.B. Birke): Extrem formstabil und robust. Die sichtbaren Kanten mit ihren Schichten sind ein eigenes Design-Statement und sehr beliebt im skandinavischen Stil. Zudem ist es oft preiswerter und einfacher zu verarbeiten.

Der Teufel steckt im Detail, genauer gesagt im Finish. Für eine samtig-matte und natürliche Oberfläche, die das Holz atmen lässt, ist Hartwachsöl wie das Osmo Polyx-Öl unschlagbar. Es feuert die Maserung wunderschön an und lässt sich bei Kratzern lokal ausbessern. Für farbige Akzente oder einen deckenden Look eignen sich seidenmatte Lacke, zum Beispiel von Farrow & Ball, die eine edle, robuste Oberfläche schaffen.


Wichtiger Punkt: Das Kabelchaos. Nichts zerstört die schwebende Optik so sehr wie ein Kabelsalat, der zur Steckdose baumelt. Planen Sie von Anfang an eine Lösung ein. Eine kleine, unauffällige Bohrung in der Boden- oder Deckplatte mit einer Kabeldurchlassdose oder eine eingefräste Nut auf der Rückseite sind simple, aber extrem effektive Lösungen, um Ladekabel und Lampenanschluss unsichtbar zu machen.

- Holzleim (z.B. Ponal Express)
- Feines Schleifpapier (120er und 240er Körnung)
- Präziser Winkel
- Ein Satz Schraubzwingen
- Holzbohrer-Set mit Senker

„Weniger, aber besser.“ – Dieter Rams
Dieses Zitat der Design-Legende ist die perfekte Leitlinie für Ihr Projekt. Ein hängender Nachttisch ist die physische Manifestation dieses Prinzips. Er zwingt Sie, sich auf das Wesentliche zu beschränken, und schafft so eine ruhige, aufgeräumte Atmosphäre im Schlafzimmer – die beste Voraussetzung für erholsamen Schlaf.


Die perfekte Höhe ist entscheidend für die Harmonie im Raum. Als Faustregel gilt:
- Die Oberkante des Nachttisches sollte sich auf gleicher Höhe wie die Oberkante Ihrer Matratze befinden.
- Eine leichte Abweichung von 2-5 cm nach oben oder unten ist je nach persönlicher Vorliebe möglich.
Tipp: Bevor Sie bohren, lassen Sie eine zweite Person den Nachttisch an die Wand halten, während Sie im Bett liegen. So finden Sie die für Sie bequemste und ästhetischste Position.

Denken Sie über das klassische Rechteck hinaus. Ein hängender Nachttisch mit einer abgerundeten Außenecke wirkt weicher und verhindert schmerzhafte Begegnungen in der Nacht. Aktuell im Trend sind auch Fronten mit vertikalen Rillen (Fluting) oder die Verwendung von innovativen Materialien wie dem durchgefärbten MDF Valchromat, das eine samtige Oberfläche und intensive Farben bietet.

Was, wenn ich gar keine Schublade will?
Eine fantastische Alternative für einen ultra-minimalistischen Look ist eine einzelne, massive Holzbohle. Wählen Sie ein schönes Stück Altholz oder eine Leimholzplatte aus Eiche von 4-5 cm Stärke. Mit zwei unsichtbaren Tablarträgern, die in die Wand und die Bohle eingelassen werden, scheint die Platte förmlich an der Wand zu schweben. Puristischer geht es kaum.


Tipp für Perfektionisten: Für eine makellose Verbindung der Holzteile ohne sichtbare Schraubenköpfe sollten Sie über Dübelverbindungen oder Pocket-Holes (verdeckte Schraubverbindungen) nachdenken. Ein Pocket-Hole-Jig-Set, zum Beispiel von Kreg, ist eine erschwingliche Investition, die die Stabilität und Optik Ihrer DIY-Möbel auf ein professionelles Niveau hebt.

Die Illusion des Schwebens wird perfekt, wenn Sie eine indirekte Beleuchtung integrieren. Ein selbstklebender LED-Streifen, der an der Unter- oder Rückseite des Nachttisches angebracht wird, sorgt für ein sanftes, diffuses Licht. Es dient als Orientierungslicht in der Nacht und schafft eine unglaublich gemütliche Hotel-Atmosphäre. Achten Sie auf eine warmweiße Lichtfarbe (ca. 2700 Kelvin).


Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann die Verwendung von Holz im Innenraum den Puls senken und zur Stressreduktion beitragen.
Ihr selbstgebauter Nachttisch aus Echtholz ist also nicht nur ein praktisches Möbelstück, sondern trägt aktiv zu einer entspannteren und gesünderen Schlafumgebung bei. Die Haptik und der dezente Duft von geöltem Holz sind ein kleines Stück Natur direkt neben Ihrem Bett.

Achtung, häufiger Fehler: Die Sockelleiste ignorieren. Wenn Ihr Bett direkt an der Wand steht, kann eine vorstehende Sockelleiste verhindern, dass der Nachttisch bündig platziert werden kann. Messen Sie den Abstand und planen Sie entweder eine entsprechende Aussparung auf der Rückseite Ihres Nachttisches ein oder montieren Sie ihn so, dass seine Unterkante knapp über der Leiste schwebt.

Die Magie liegt im Inneren. Wenn Sie sich für eine Schublade entscheiden, sparen Sie nicht an der Führung. Hochwertige Vollauszüge mit Soft-Close-Funktion, etwa von Blum oder Hettich, sind ein Game-Changer. Das sanfte, geräuschlose Schließen in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden ist ein kleiner Luxus, den Sie jeden Tag zu schätzen wissen werden.


Meine Wand ist aus Gipskarton, was nun?
Keine Panik! Der Artikel hat recht, es ist knifflig, aber nicht unmöglich. Die beste Methode ist, die Unterkonstruktion aus Metall- oder Holzprofilen mit einem Multidetektor zu finden und direkt dort zu verschrauben. Ist das nicht möglich, sind spezielle Hohlraumdübel aus Metall Ihre Rettung. Modelle wie der fischer HM oder der TOX Acrobat spreizen sich hinter der Platte auf und bieten eine erstaunlich hohe Tragkraft für Ihr schwebendes Projekt.

- Einzigartiger Charakter mit Geschichte
- Nachhaltig und ressourcenschonend
- Oftmals kostenlos oder sehr günstig
Die Quelle? Altes Holz. Eine Diele aus einem Abrisshaus, die Front einer alten Kommode oder sogar eine robuste Weinkiste können die Basis für einen Nachttisch mit unverwechselbarem Charme sein. Die Spuren der Zeit – kleine Risse, alte Nagellöcher oder Farbreste – erzählen eine Geschichte und machen Ihr Möbelstück zu einem echten Unikat.

Die Proportionen müssen stimmen. Ein wuchtiger Nachttisch neben einem filigranen Bettgestell wirkt ebenso unharmonisch wie ein winziges Brettchen neben einem massiven Boxspringbett. Eine gute Orientierung: Der Nachttisch sollte in der Breite nicht wesentlich über die Hälfte der Breite Ihrer Matratze (pro Person) hinausragen. Bei einem 180 cm breiten Bett wäre eine Breite von 40-50 cm pro Nachttisch also ein guter Ausgangspunkt.


Der Begriff „Nachttisch“ entstand im 17. Jahrhundert, als man begann, den Nachttopf in einem kleinen Schränkchen neben dem Bett zu verbergen.
Glücklicherweise haben sich die Anforderungen geändert! Heute dient er als elegante Ablage für Technik und Lektüre und trägt maßgeblich zur beruhigenden Ästhetik des Schlafzimmers bei. Die schwebende Variante ist die modernste Evolutionsstufe dieses historischen Möbelstücks.

Budget-Tipp: Wenn Eiche oder Nussbaum das Budget sprengen, ist Leimholz aus Kiefer eine fantastische und sehr preiswerte Alternative. Mit der richtigen Behandlung kann es großartig aussehen! Eine dunkle Beize kann beispielsweise eine edle Nussbaum-Optik imitieren, während ein weißes Hartwachsöl den beliebten gekälkten Skandi-Look erzeugt. So sparen Sie beim Material, aber nicht beim Stil.

Was, wenn die Wand krumm ist?
Ein Problem, das in Altbauten häufig auftritt. Wenn Sie den Nachttisch direkt an eine unebene Wand schrauben, entsteht ein unschöner Spalt. Die Lösung ist auch hier die „French Cleat“-Aufhängung. Befestigen Sie die Wandleiste absolut gerade (mit Wasserwaage!) und gleichen Sie kleine Unebenheiten mit Unterlegplättchen aus. Ihr Nachttisch wird dann perfekt gerade hängen, auch wenn die Wand es nicht ist.


Die Kraft der Kante: Bei der Verwendung von Multiplex- oder Tischlerplatten ist die Behandlung der Kante entscheidend. Sie können sie entweder naturbelassen und nur fein schleifen, um den Lagenlook zu betonen. Oder Sie versehen sie mit einem passenden Umleimer, der mit einem Bügeleisen aufgebügelt wird, um den Eindruck einer massiven Holzplatte zu erwecken. Beide Optionen haben ihren eigenen ästhetischen Reiz.

Wenn Sie eine lackierte Oberfläche anstreben, ist die Vorbereitung alles. Für ein professionelles Ergebnis:
- Grundieren Sie das Holz (besonders bei MDF oder Kiefer) mit einem Sperrgrund, um das Durchschlagen von Holzinhaltsstoffen zu verhindern.
- Tragen Sie zwei dünne Schichten Lack mit einer feinen Schaumstoffrolle auf, statt einer dicken Schicht mit dem Pinsel.
- Machen Sie zwischen den Anstrichen einen leichten Zwischenschliff mit 240er Papier für eine spiegelglatte Oberfläche.
Am Ende geht es um mehr als nur ein Möbelstück. Es ist das Gefühl, morgens aufzuwachen und etwas zu sehen, das man mit den eigenen Händen geschaffen hat. Ein Stück Holz, das man ausgewählt, gesägt, geschliffen und veredelt hat. Dieser kleine, schwebende Kasten ist ein Beweis für die eigene Geduld und Fähigkeit. Er ist nicht nur ein Nachttisch – er ist ein Stück Zuhause, das man sich selbst gebaut hat.




