Dein erstes Kissen stricken: Der komplette Guide, ehrlich und ohne Schnickschnack
Kissen stricken? Das klingt nach einer gemütlichen Revolution für dein Zuhause! Entdecke die kreative Welt der DIY-Kissen.
„Die Wolle flüstert Geschichten, die nur die Hände der Schaffenden hören können.“ So könnte ein berühmter Strickmeister sagen, während die Nadeln rhythmisch klappern. In einer Welt, die oft hektisch und anonym erscheint, bringt das Kissen stricken nicht nur Farbe, sondern auch Seele in dein Zuhause. Diese einzigartigen DIY-Kreationen sind mehr als nur Dekoration – sie sind Ausdruck deiner Persönlichkeit und laden zum Verweilen ein.
Ich liebe das Gefühl, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Und ganz ehrlich, es gibt kaum etwas Gemütlicheres, als sich auf der Couch in ein Kissen zu kuscheln, das man selbst gestrickt hat. Das ist mehr als nur Deko – es ist ein Stück Persönlichkeit, das Wärme in dein Zuhause bringt. Über die Jahre habe ich gelernt, was ein Kissen wirklich gut macht, und es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
Viele fangen mit einem einfachen Kissenbezug an, um die Grundlagen zu lernen. Und das ist eine super Idee! Hier zeige ich dir alles, was du wissen musst, ganz ohne Fachchinesisch, dafür mit Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben. Wir reden über Wolle, Nadeln und die besten Methoden für ein Ergebnis, auf das du richtig stolz sein kannst.
Die Gretchenfrage: Welches Garn ist das richtige?
Die Wahl des Garns ist ehrlich gesagt die wichtigste Entscheidung. Sie bestimmt alles: die Optik, das Gefühl auf der Haut und wie gut dein Kissen den Alltag übersteht. Jedes Material hat seinen eigenen Charakter.

Tierische Fasern: Die kuscheligen Klassiker
Wolle ist einfach ein fantastisches Material, aber es gibt riesige Unterschiede. Ich setze am liebsten auf Schurwolle, also Wolle von lebenden, gesunden Schafen.
Merinowolle: Die Diva unter den Wollsorten – unglaublich fein und weich. Sie kratzt null und ist daher perfekt für Kissen, auf denen man auch mal ein Nickerchen machen will. Ein weiterer Pluspunkt ist ihre Elastizität, das Kissen bleibt super in Form. Aber Achtung! Merino ist eine Mimose, was die Wäsche angeht. Zu heiß gewaschen, und du hast einen Filzklumpen. Rechne hier mit Preisen zwischen 10 € und 20 € pro 100 Gramm für eine gute Qualität.
Alpakawolle: Noch eine Stufe weicher und wärmer als Merino. Die Fasern sind innen hohl, was sie superleicht und zu einem tollen Wärmeisolator macht. Sie hat einen wunderschönen, seidigen Glanz und enthält kaum Wollfett (Lanolin), was sie für viele Wollallergiker zu einer tollen Alternative macht. Sie ist aber nicht ganz so elastisch wie Schafwolle, du musst also schön gleichmäßig stricken, damit nichts ausleiert.

Kaschmir: Der pure Luxus. Unglaublich weich, leicht und teuer. Für ein ganzes Kissen wäre es fast zu schade und auch zu empfindlich. Man findet es eher in Mischgarnen, um ihnen einen Hauch von Eleganz zu verleihen.
Pflanzliche Fasern: Die coole Alternative für den Sommer
Gerade im Sommer oder für einen modernen, klaren Look sind pflanzliche Garne oft die bessere Wahl.
Baumwolle: Sehr robust und pflegeleicht. Ein Kissen aus Baumwolle fühlt sich angenehm kühl an. Der Haken: Baumwolle hat null Elastizität. Das bedeutet, sie verzeiht keine Strickfehler – jede ungleichmäßige Masche sieht man sofort. Kleiner Tipp: Greif zu mercerisierter Baumwolle. Die wurde speziell behandelt, glänzt dezent und ist etwas formstabiler.
Leinen: Eine meiner liebsten pflanzlichen Fasern. Extrem langlebig, kühlend und mit einer typischen, edel-rustikalen Struktur. Am Anfang ist Leinen etwas steif und strickt sich vielleicht etwas mühsam, aber es wird mit jeder Wäsche weicher und schöner. Perfekt für schlichte Design-Kissen.
Was ist mit Mischgarnen?
Auch wenn ich Naturfasern liebe, haben Kunstfasern ihre Berechtigung, vor allem in Mischungen. Ein kleiner Anteil von 10-20 % Polyamid kann zum Beispiel die Haltbarkeit von Sockenwolle… äh, ich meine von jedem Garn drastisch erhöhen. Reines Polyacryl würde ich für ein Kissen aber meiden – das lädt sich statisch auf und man schwitzt schnell. Wenn du zu Mischgarnen greifst, achte auf das OEKO-TEX Standard 100 Siegel. Das garantiert, dass das Garn schadstoffgeprüft ist, was bei direktem Hautkontakt immer eine gute Idee ist.

Mehr als nur Nadeln: Dein Werkzeug für den Erfolg
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Bitte spar nicht an den Stricknadeln! Billige Nadeln haben oft winzige Grate, an denen das Garn hängen bleibt. Das frustriert nur und ruiniert dein Maschenbild.
Welche Nadeln für dein Projekt?
Nadeln gibt’s aus Holz, Bambus, Metall oder Kunststoff. Holz- und Bambusnadeln sind leicht, warm und etwas „griffiger“. Das ist super für Anfänger, weil die Maschen nicht so leicht runterrutschen. Metallnadeln sind glatter und schneller, ideal für Garne, die gut flutschen sollen. Probier einfach aus, was dir am besten in der Hand liegt. Ein guter Startpunkt für die Nadelstärke steht übrigens immer auf der Banderole des Garns.
Profi-Tipp: Benutze IMMER Rundstricknadeln. Auch wenn du dein Kissen in zwei flachen Teilen strickst. Warum? Weil das Gewicht deines wachsenden Strickstücks auf dem Seil in deinem Schoß liegt und nicht auf den Nadeln. Deine Handgelenke werden es dir danken, besonders bei einem größeren Kissen von 50×50 cm. Das ist ein Game-Changer gegen müde Arme!

Die Maschenprobe: Dein unverhandelbarer Bauplan
Okay, jetzt kommt der Teil, den alle hassen und am liebsten überspringen. Aber hör mir zu: Die Maschenprobe ist NICHT verhandelbar. Ohne sie strickst du im Grunde blind und das Ergebnis wird reine Glückssache.
Und so geht’s richtig: 1. Stricke ein Probestück von mindestens 15×15 cm in dem Muster, das dein Kissen haben soll. 2. Wasche dieses Läppchen genau so, wie du später den fertigen Bezug waschen würdest. 3. Leg es flach zum Trocknen auf ein Handtuch. Niemals aufhängen! 4. Erst wenn es komplett trocken ist, wird gemessen. Zähle mit einem Maßband aus, wie viele Maschen und Reihen auf 10×10 cm kommen.
Stimmt deine Probe nicht mit der Angabe auf der Banderole überein? Kein Problem. Hast du zu viele Maschen auf 10 cm, nimm dickere Nadeln. Sind es zu wenige, nimm dünnere. Erst wenn die Probe passt, geht’s ans Rechnen.
Kleines Rechenbeispiel gefällig? Angenommen, deine Probe ergibt 18 Maschen auf 10 cm Breite. Du möchtest ein 40 cm breites Kissen stricken. Die Rechnung ist simpel: (40 cm gewünschte Breite / 10 cm) x 18 Maschen = 72 Maschen. Du musst also 72 Maschen anschlagen. Siehst du? Kein Hexenwerk!

Die besten Methoden für dein Kissen
Es gibt verschiedene Wege, ein Kissen zu stricken. Hier sind die gängigsten, mit meinen ehrlichen Anmerkungen dazu.
Methode 1: Zwei getrennte Teile (Anfängerfreundlich) Du strickst zwei gleich große Quadrate und nähst sie an drei Seiten zusammen. Füllkissen rein, vierte Seite zunähen. Der Nachteil sind die Nähte. Mein Tipp für fast unsichtbare Nähte: Stricke einen Knötchenrand (erste Masche jeder Reihe wie zum Linksstricken abheben, letzte Masche rechts stricken) und nähe die Teile mit dem Matratzenstich zusammen.
Methode 2: In der Runde gestrickt (Nahtlos & schick) Hier strickst du quasi einen Schlauch, der nur oben und unten geschlossen wird. Das Ergebnis sieht super professionell aus. Du brauchst eine Rundstricknadel, die etwas kürzer ist als der Umfang deines Kissens.
Methode 3: Der Hotelverschluss (Mein Favorit!) Super praktisch und elegant, weil du den Bezug zum Waschen einfach abnehmen kannst, ganz ohne Knöpfe oder Reißverschluss. Du strickst dafür ein langes Teil. Die Rückseite hat eine überlappende Öffnung. Klingt kompliziert? Ist es nicht! Eine einfache Faustregel: Für ein 40 cm hohes Kissen strickst du einfach ein langes Stück von ca. 60 cm. So überlappen sich die Rückenteile großzügig und es rutscht nichts heraus.

Welches Muster für mein Kissen?
Nicht jedes Muster ist ideal. Glatt rechts gestrickte Teile rollen sich an den Rändern stark ein. Besser sind Muster, die von Natur aus flach liegen.
Perlmuster: Im Wechsel 1 re, 1 li; in der nächsten Reihe versetzt. Ergibt eine tolle, feste Struktur, liegt absolut flach und sieht super edel aus. Meine klare Empfehlung für dein erstes Projekt!
Rippenmuster: Z.B. 2 re, 2 li. Sehr elastisch, zieht sich aber stark zusammen. Das musst du bei der Maschenprobe unbedingt beachten.
Zopfmuster: Der Klassiker. Sieht fantastisch aus, aber Achtung: Zöpfe „fressen“ deutlich mehr Garn und ziehen das Gestrick zusammen. Plane also großzügiger. Während du für ein glattes 40×40 cm Kissen mit ca. 200-300 Gramm dickerer Wolle (z.B. Aran-Stärke, erhältlich in jedem guten Wollgeschäft oder online) hinkommst, solltest du für ein Zopfmuster lieber ein Knäuel extra kaufen.
Das Innenleben: Worauf dein Kissen sitzt
Der schönste Bezug nützt nichts, wenn die Füllung nicht stimmt. Hier kommt einer der häufigsten Fehler!

Mein wichtigster Tipp überhaupt: Das Füllkissen muss immer größer sein als der Bezug! Für einen 40×40 cm Bezug kaufst du ein 45×45 cm Inlett. Nur so wird das Kissen schön prall und sieht nicht schlaff und traurig aus.
Bei der Füllung hast du die Wahl zwischen Feder/Daunen (super bequem, müssen aber aufgeschüttelt werden) und synthetischen Faserkugeln (allergikerfreundlich und waschbar). Hier lohnt es sich, ein paar Euro mehr für eine gute Qualität auszugeben, die nicht so schnell verklumpt.
Kleiner Tipp aus der Alpenregion: Eine Handvoll Zirbenspäne zur Füllung gemischt duftet herrlich und soll den Schlaf verbessern!
Der Verschluss: Knöpfe, Reißverschluss & Co.
Knöpfe: Eine schöne, dekorative Lösung. Stricke dafür auf einer Seite eine Knopfleiste. Ein einfaches Knopfloch ist übrigens kein Drama: An der gewünschten Stelle 2 Maschen abketten und in der nächsten Reihe über der Lücke einfach 2 neue Maschen aufschlingen. Fertig!
Reißverschluss: Die professionellste, aber auch kniffligste Variante. Mein Rat: Stabilisiere die Kanten, an die der Reißverschluss kommt, vorher mit einer Reihe fester Maschen (gehäkelt). Das verhindert, dass sich der dehnbare Strickstoff wellt.

Pflege, damit du lange Freude hast
Ein handgestricktes Teil will gut behandelt werden. Halte dich immer an die Pflegehinweise auf der Garnbanderole. Wollkissen am besten von Hand in lauwarmem Wasser mit Wollwaschmittel waschen. Sanft ausdrücken, nicht wringen! Zum Trocknen in ein Handtuch rollen, Wasser ausdrücken und dann flach liegend in Form ziehen und trocknen lassen. Kleine Knötchen (Pilling) sind bei weicher Wolle normal und lassen sich mit einem Fusselrasierer entfernen.
Noch ein paar Gedanken zum Schluss
Ein Kissen zu stricken ist eine wunderbare, fast meditative Arbeit. Sei nicht frustriert, wenn der erste Versuch nicht 100% perfekt wird – jedes Handwerk braucht Übung. Plane für dein erstes Projekt ruhig mal 10 bis 15 Stunden ein. Das ist eine realistische Zeit, in der du ohne Stress ein tolles Ergebnis erzielen kannst.
Ach ja, und falls du mal überlegst, deine Werke zu verkaufen: In Deutschland musst du dann die Faserzusammensetzung am Produkt angeben (z.B. „80 % Schurwolle, 20 % Polyamid“). Nur so als kleiner Hinweis am Rande.

Jetzt aber ran an die Nadeln! Du schaffst das. Und das Gefühl, wenn du dein fertiges Werk in den Händen hältst, ist einfach unbezahlbar.
Bildergalerie


Die perfekten Nadeln für den Anfang?
Gerade als Anfänger können die Nadeln über Lust oder Frust entscheiden. Bambus- oder Holznadeln, wie die von KnitPro „Symfonie“ oder Chiaogoo, sind ideal. Die Maschen rutschen nicht so leicht herunter wie bei glatten Metallnadeln, was dir mehr Kontrolle gibt. Eine Rundstricknadel der Stärke 6 bis 8 mm mit einem 60 cm langen Seil ist für ein Kissen meist die beste Wahl – so lastet das Gewicht deines Projekts nicht auf deinen Handgelenken.


Wussten Sie, dass Stricken nachweislich Stress reduziert? Eine Studie der Initiative „Stricken ist gut für dich“ ergab, dass 81 % der Befragten sich nach einer Strick-Session glücklicher fühlten.
Die rhythmische, repetitive Bewegung der Nadeln kann wie eine Form der Meditation wirken. Es senkt den Herzschlag und den Blutdruck. Dein Kissenprojekt ist also nicht nur eine Deko-Idee, sondern auch eine kleine Wellness-Einheit für dich selbst.


Der häufigste Anfängerfehler: die Maschenprobe auslassen. „Ich will doch einfach loslegen!“, denken viele. Aber diese 10×10 cm große Probe ist deine Versicherung. Sie verrät dir, ob deine Fadenspannung zur Anleitung passt. Ohne sie könnte dein 40×40 cm Kissen am Ende ein unförmiges 35×50 cm Etwas werden. Investiere diese eine Stunde – sie erspart dir viele Stunden Ärger.

Wenn es um die Füllung geht, hast du die Wahl zwischen zwei Welten:
Federfüllung: Unschlagbar in Sachen Gemütlichkeit und Formbarkeit. Man kann sie herrlich „aufschütteln“ und sie passt sich perfekt an. Ideal für das Nickerchen-Kissen auf dem Sofa.
Synthetikfüllung (Polyester): Diese Füllungen sind oft allergikerfreundlich, formstabiler und pflegeleichter. Sie sind perfekt für Kissen, die rein dekorativ sind oder eine feste, klare Form behalten sollen.
Für ein Kuschelkissen ist die Federfüllung oft die luxuriösere Wahl, während Synthetik praktischer und budgetfreundlicher ist.


Dein Kissen ist fertig gestrickt, aber wirkt irgendwie… ungleichmäßig? Keine Panik, jetzt kommt der magische Schritt: das Spannen (oder „Blocken“). Befeuchte dein Strickstück, spanne es vorsichtig auf die gewünschten Maße (z.B. auf einer Spielmatte für Kinder oder speziellen Spannmatten) und fixiere es mit rostfreien Nadeln. Wenn es trocknet, entspannen sich die Fasern und die Maschen legen sich zu einem wunderbar gleichmäßigen Bild. Dieser Schritt macht aus einem „hausgemachten“ ein „handgefertigtes“ Stück.


- Verleiht deinem Kissen eine professionelle Optik.
- Erlaubt es, den Bezug zum Waschen leicht abzunehmen.
- Verhindert unschöne Lücken.
Das Geheimnis? Der Hotelverschluss. Dafür strickst du die Rückseite in zwei überlappenden Teilen. Es ist viel einfacher als einen Reißverschluss einzunähen und sieht unglaublich schick aus. Eine perfekte Technik für dein erstes Kissenprojekt!

Schon mal an pflanzliche Fasern gedacht? Während der Artikel die tierischen Klassiker hervorhebt, gibt es tolle Alternativen:
- Baumwolle: Robust, atmungsaktiv und in unzähligen Farben erhältlich. Perfekt für Kissen im Sommerhaus-Look. Marken wie Drops „Paris“ bieten tolle, erschwingliche Optionen.
- Leinen: Kühl, edel und mit einem rustikalen Charme. Leinenmischgarne geben dem Kissen eine tolle Struktur und sind extrem langlebig.


Hygge (dänisch für Gemütlichkeit) ist mehr als ein Trend, es ist eine Lebensphilosophie. Und selbstgestrickte Kissen sind ihre perfekte Verkörperung.


Was tun mit all den Garnresten?
Dein erstes Kissen ist die perfekte Gelegenheit, Garnreste von anderen Projekten zu verwerten! Streifen in verschiedenen Farben und Texturen machen dein Kissen zu einem einzigartigen Unikat. Kombiniere eine glatte Baumwolle mit einer flauschigen Mohairwolle oder spiele mit Kontrastfarben. So erzählst du mit deinem Kissen eine ganz persönliche Geschichte und schonst gleichzeitig den Geldbeutel und die Umwelt.

Der Knopf macht den Unterschied: Eine einfache Knopfleiste kann dein Kissen von „schön“ zu „wow“ verwandeln. Wähle Knöpfe, die eine Geschichte erzählen. Große, rustikale Holzknöpfe für einen Landhaus-Stil. Schimmernde Perlmuttknöpfe für einen Hauch Eleganz. Oder wie wäre es mit einem einzigen, bunten Keramikknopf als Statement? Der Verschluss wird so zum Design-Element.


Langweilig wird’s nie! Kombiniere doch mal einfache rechte Maschen mit ein paar Reihen linker Maschen. Das ergibt sofort eine interessante Rippenstruktur. Oder wage dich an ein einfaches Perlmuster (abwechselnd eine rechte, eine linke Masche), das eine wunderschöne, körnige Textur erzeugt und super edel aussieht. Schon kleine Variationen im Muster heben dein Kissen auf ein neues Level.


- Ein weicher, griffiger Faden
- Ein satter, tiefer Farbton
- Eine gleichmäßige Struktur
Das Geheimnis? Ein gutes Merinogarn wie die „Merino Extrafine 120“ von Schachenmayr. Die Qualität des Garns ist direkt auf den Nadeln spürbar und motiviert ungemein. Gönn dir für dein erstes Projekt ein Garn, das sich gut anfühlt – das Stricken macht gleich doppelt so viel Spaß.

„Der Wert eines handgemachten Geschenks liegt in der Zeit, die man nicht kaufen kann.“ – Unbekannt
Ein selbstgestricktes Kissen ist eines der persönlichsten Geschenke überhaupt. Du schenkst nicht nur einen Gegenstand, sondern Stunden deiner Zeit, deiner Gedanken und deiner Kreativität. Personalisiere es mit den Initialen des Beschenkten oder in seinen Lieblingsfarben – eine solche Geste ist unbezahlbar.


Hilfe, eine Masche fallen gelassen!
Kein Grund zur Panik, das passiert jedem. Der Trick ist, sie sofort zu sichern, bevor sie sich weiter auflöst. Nimm eine kleine Häkelnadel, fahre von vorne in die fallengelassene Masche und „klettere“ den Faden Reihe für Reihe wieder nach oben, bis du wieder auf Höhe deiner Stricknadel bist. Auf YouTube gibt es unzählige Videos, die das unter dem Stichwort „dropped stitch“ perfekt zeigen.


Chunky Knits sind mehr als ein Trend: Sie sind ein Statement. Mit riesigen Nadeln (20 mm oder mehr) und extra dickem Garn, wie der „Big Wool“ von Rowan, strickst du ein Kissen an nur einem Nachmittag. Das Ergebnis ist modern, skulptural und unglaublich gemütlich. Perfekt, um einem minimalistischen Raum sofort Wärme und Textur zu verleihen. Es ist die schnellste und eindrucksvollste Art, ein Strickprojekt umzusetzen.

Verleihe deinem Kissen den letzten Schliff! Das geht ganz einfach mit:
- Pompoms: Befestige an jeder der vier Ecken einen großen, flauschigen Pompom.
- Quasten (Tassels): Eine elegante Quaste an einer Ecke verleiht einen Hauch von Boho-Chic.
- Aufgestickte Details: Mit einem andersfarbigen Faden kannst du nach Fertigstellung kleine Akzente wie Sterne oder ein Herz aufsticken.


Holznadeln: Wärmen sich in der Hand an, sind leise und ideal für rutschige Garne wie Seide oder Merinowolle. Sie sind oft die erste Wahl für ein entspanntes Strickerlebnis.
Metallnadeln: Super glatt und schnell. Perfekt für „griffige“ Garne wie Schurwolle, bei denen man Tempo machen will. Die „spitzen“ Spitzen von Marken wie Addi oder HiyaHiya sind fantastisch für komplexe Muster.
Für dein erstes Kissen empfehlen wir Holz oder Bambus, um die Kontrolle zu behalten.


Rund 90 % der Lebensdauer eines Kleidungsstücks – und auch deines Kissenbezugs – werden durch die Pflege bestimmt.
Wolle ist von Natur aus schmutzabweisend und selbstreinigend. Lüften reicht oft völlig aus! Wenn eine Wäsche nötig ist, dann kalt im Wollwaschgang mit einem speziellen Wollwaschmittel. So bleibt dein handgestrickter Schatz über Jahre hinweg schön.

Die Farbe deines Kissens kann die gesamte Stimmung eines Raumes verändern. Willst du Ruhe und Harmonie? Wähle Töne aus derselben Farbfamilie wie dein Sofa, aber in einer helleren oder dunkleren Nuance. Suchst du einen aufregenden Akzent? Greife zur Komplementärfarbe deiner Wandfarbe (z.B. ein Kissen in Ockergelb vor einer blauen Wand). Ein Blick auf einen Farbkreis kann wahre Wunder wirken!


Zopfmuster nur für Profis? Von wegen!
Ein einfacher Zopf ist viel leichter zu stricken, als er aussieht. Du benötigst nur eine kleine Hilfsnadel (Zopfnadel). Im Grunde legst du nur eine kleine Gruppe von Maschen kurz still, strickst die nächsten und hebst dann die stillgelegten Maschen wieder auf die Nadel. Das erzeugt die klassische Überkreuzung. Ein einzelner, breiter Zopf in der Mitte deines Kissens ist ein absoluter Hingucker und ein tolles Projekt, um eine neue Technik zu lernen.


- Zu feste Maschen: Führt zu einem steifen, brettartigen Strickstück. Versuche, die Maschen lockerer über die Nadel gleiten zu lassen.
- Verdrehte Maschen: Entsteht, wenn man falsch in die Masche einsticht. Achte darauf, dass das „rechte Beinchen“ der Masche immer vorne auf der Nadel liegt.
- Unterschiedliche Fadenspannung: Führt zu ungleichmäßigen Reihen. Übung hilft hier am besten!

Inspiration aus Irland: Die traditionellen Aran-Pullover der Fischer waren voller symbolischer Muster.
- Der Zopf (Cable): Symbol für das Seil des Fischers und die Hoffnung auf einen guten Fang.
- Das Wabenmuster (Honeycomb): Steht für die fleißige Biene und den Lohn harter Arbeit.
- Der Lebensbaum (Tree of Life): Ein Wunsch für ein langes Leben und Familieneinheit.
Warum nicht eines dieser bedeutungsvollen Muster in dein Kissen integrieren?


Schafwolle kann bis zu 30 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.
Diese Eigenschaft macht sie nicht nur zum perfekten Material für Kleidung, sondern auch für Wohntextilien. Dein Wollkissen hilft dabei, das Raumklima auf natürliche Weise zu regulieren – es wärmt im Winter und fühlt sich im Sommer nie unangenehm schwitzig an. Ein echtes Naturtalent!


DIY-Tipp für Fortgeschrittene: Upcycling! Hast du einen alten, eingelaufenen Wollpullover, den du liebst? Anstatt ihn wegzuwerfen, kannst du ihn in der Waschmaschine absichtlich weiter verfilzen. Der so entstandene, dichte Wollfilz franst nicht aus. Du kannst einfach zwei Quadrate ausschneiden und sie an den Rändern mit einem schönen Schlingstich zusammennähen. Fertig ist ein neues Kissen mit einer alten Geschichte.
Richte dir eine gemütliche Ecke nur fürs Stricken ein. Ein bequemer Sessel, gutes Licht von der Seite (eine Stehlampe ist ideal), ein kleiner Korb für dein Garn und deine Nadeln. Wenn du deinen Strickplatz liebst, wirst du auch die Zeit, die du dort verbringst, noch mehr genießen. Eine Tasse Tee oder ein guter Podcast dazu – und das Kissen strickt sich fast von allein.




