Edelstahl & Glas: Dein ultimativer Guide für den perfekten Couchtisch – Kaufen oder selber bauen?

Eleganz in jedem Raum! Entdecken Sie, wie ein Couchtisch aus Glas und Edelstahl Ihr Wohnzimmer verwandeln kann.

von Anna Müller

Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt habe ich schon so ziemlich alles gebaut, was man sich vorstellen kann. Aber ganz ehrlich? Eine Kombination lässt die Herzen immer wieder höherschlagen: kühler, matter Edelstahl und kristallklares Glas. So ein Couchtisch wirkt einfach unglaublich edel, modern und trotzdem massiv. Er ist ein echtes Statement.

Viele zucken aber beim Preis zusammen oder fragen sich: „Kann ich das nicht vielleicht sogar selbst bauen?“ Und genau darüber wollen wir heute mal ganz offen sprechen. Ich nehme dich mit in die Werkstatt und zeige dir, was einen hochwertigen Tisch aus diesen Materialien wirklich ausmacht. Das hier wird kein trockener Bauplan, sondern ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen. Danach kannst du selbst entscheiden, worauf es ankommt – egal, ob du kaufst, in Auftrag gibst oder die Ärmel hochkrempelst.

Das Material verstehen – Mehr als nur schöne Optik

Alles fängt mit der richtigen Materialauswahl an. Und glaub mir, bei Edelstahl und Glas gibt es gewaltige Unterschiede, die nicht nur den Preis, sondern auch die Stabilität und vor allem deine Sicherheit beeinflussen. Billig kauft man hier fast immer zweimal.

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Edelstahl: Warum nicht jeder Stahl glänzt

Wenn Profis im Möbelbau von „Edelstahl“ reden, meinen wir fast immer den sogenannten V2A-Stahl. Das ist der absolute Standard für hochwertige Möbelgestelle im Innenbereich, weil er dank seiner Legierung absolut unempfindlich gegen Rost ist. Planst du einen Tisch für die Terrasse, solltest du nach V4A-Stahl fragen. Der ist noch widerstandsfähiger, zum Beispiel gegen salzhaltige Luft, aber für drinnen ist das Overkill und nur unnötig teuer.

Viel wichtiger für den Look ist aber die Oberfläche. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen:

  • Geschliffen: Das ist der Klassiker. Der Stahl bekommt durch feines Schleifen (meist mit einer 240er Körnung) eine edle, matte Strichoptik. Achtung! Jeder Kratzer quer zur Schliffrichtung ist ein Drama und kaum zu reparieren. Man muss beim Verarbeiten also höllisch aufpassen.
  • Poliert: Das ist die Hochglanz-Variante, bei der der Stahl spiegelt wie Chrom. Extrem aufwendig in der Herstellung, weil man jede noch so kleine Unebenheit sofort sieht. Ein poliertes Gestell ist daher immer deutlich teurer.
  • Glasperlengestrahlt: Meine persönliche Lieblingsvariante. Die Oberfläche wird mit feinen Kügelchen beschossen und erhält dadurch ein absolut gleichmäßiges, seidenmattes Finish ohne jede Schliffrichtung. Sieht wahnsinnig edel aus, ist aber etwas anfälliger für Fingerabdrücke.

Für einen typischen Couchtisch nutzen wir meist Vierkantrohr, zum Beispiel mit den Maßen 40×40 mm und einer Wandstärke von 2 mm. Das ist ein guter Kompromiss aus Eleganz und Stabilität.

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Kleiner Profi-Tipp: Wusstest du schon, dass V2A-Edelstahl im Normalfall nicht magnetisch ist? Wenn du also mal unsicher bei der Materialqualität bist, halt einfach einen Magneten dran. Bleibt er nicht haften, ist das ein gutes Zeichen!

Das Glas: Hier geht es um deine Sicherheit!

Bei der Glasplatte für einen Tisch gibt es absolut keine Kompromisse. Hier muss, und ich kann das nicht oft genug sagen, IMMER Sicherheitsglas verwendet werden. Normales Fensterglas (Floatglas) ist lebensgefährlich. Bei einem Bruch entstehen riesige, rasiermesserscharfe Scherben. Stell dir nur mal vor, ein Kind fällt darauf …

Deshalb gibt es zwei sichere Optionen:

  1. Einscheibensicherheitsglas (ESG): Das ist die Standardwahl für Tischplatten. Das Glas wird nach dem Zuschnitt thermisch vorgespannt. Dadurch ist es viel stoßfester. Und das Wichtigste: Wenn es doch mal bricht, zerfällt es in tausende kleine, stumpfkantige Krümel. Die Verletzungsgefahr ist minimal. Für einen Couchtisch sind 8 mm, besser noch 10 mm Stärke ideal. Gut zu wissen: Einmal gehärtetes ESG kann man nicht mehr bearbeiten, also nicht mehr schneiden oder bohren!
  2. Verbundsicherheitsglas (VSG): Kennst du von der Windschutzscheibe deines Autos. Zwei Glasscheiben werden mit einer reißfesten Folie verbunden. Bricht das Glas, bleiben die Scherben an der Folie kleben. Noch sicherer, aber auch schwerer und teurer. Für einen Couchtisch ist ESG in der Regel völlig ausreichend.

Übrigens: Normales Glas hat immer einen leichten Grünstich, den man besonders an den Kanten sieht. Wenn dich das stört, frag beim Glaser nach „Weißglas“. Das ist nahezu farbneutral, kostet aber gut und gerne 20-30 % mehr. Eine weitere coole Option ist „Satinato-Glas“, das auf einer Seite geätzt ist. Es ist blickdicht und kaschiert Fingerabdrücke super.

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Die Konstruktion – Schweißen oder doch lieber Schrauben?

Ein Gestell ist nur so stark wie seine Verbindungen. Hier entscheidet sich, ob dein Tisch nach einem Jahr wackelt oder auch in zehn Jahren noch bombenfest steht. Grundsätzlich gibt es zwei saubere Methoden: die Profi-Variante (Schweißen) und die ambitionierte Heimwerker-Variante (Schrauben).

Die Königsdisziplin: WIG-Schweißen

Für wirklich makellose Möbel ist das WIG-Schweißen die erste Wahl. Es erzeugt extrem saubere und stabile Nähte fast ohne Spritzer. Eine perfekte Schweißnaht an einer sichtbaren Ecke zu ziehen, ist aber eine Kunst, die jahrelange Übung erfordert. Danach kommt der aufwendigste Teil: das Verschleifen und Finishen der Naht, bis man absolut keinen Übergang mehr sieht. Allein das kann für vier Ecken schon mal ein bis zwei Stunden dauern. Das ist Handwerk pur und einer der Hauptgründe, warum solche Tische ihren Preis haben.

Die clevere Alternative: Stabil verschrauben

Aber keine Sorge, eine geschraubte Konstruktion kann ebenfalls extrem stabil und hochwertig aussehen, wenn sie gut gemacht ist! Das ist die realistische Methode für alle, die keine teure Schweißausrüstung im Keller haben. Die Herausforderung hier ist Präzision. Edelstahl ist zäh und verzeiht keine Fehler beim Bohren.

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Der große Vorteil: Du kannst es mit überschaubarem Werkzeug selbst umsetzen. Und das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.

Dein DIY-Projekt: So baust du ein verschraubtes Gestell

Okay, Butter bei die Fische. Du willst es selbst versuchen? Perfekt! Hier ist ein kleiner Fahrplan, wie du eine stabile, verschraubte Konstruktion hinbekommst.

Deine Einkaufsliste (Beispiel für einen Tisch 100×60 cm):

  • Ca. 5 Meter Edelstahl-Vierkantrohr 40x40x2 mm (Such online oder lokal nach „Stahlhandel“ oder „Edelstahl-Zuschnitt“)
  • 16x M6 Senkkopfschrauben aus A2-Edelstahl (Länge ca. 40 mm)
  • 4x stabile Winkelverbinder aus Stahl oder Edelstahl für die Innenecken
  • Eine kleine Flasche Schneidöl
  • Transparente Silikonpuffer als Auflage für die Glasplatte

Das Werkzeug, das du wirklich brauchst:

  • Eine gute Bohrmaschine (am besten eine Ständerbohrmaschine)
  • Hochwertige HSS-Bohrer (am besten kobaltlegiert, HSS-Co) in 5 mm und 6 mm
  • Einen M6-Gewindeschneider und einen Kegelsenker
  • Eine Metallsäge (oder ein Winkelschleifer mit dünner Trennscheibe)
  • Eine Feile zum Entgraten
  • Stabile Schraubzwingen und einen großen Schreinerwinkel

Die wichtigsten Schritte im Überblick:

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

  1. Zuschnitt & Entgraten: Schneide alle Teile exakt auf Länge und im 45-Grad-Winkel für die Gehrungen. Ein halbes Grad daneben, und die Ecke wird schief! Nach dem Sägen ist jede Kante rasiermesserscharf. Nimm dir Zeit und entgrate jeden einzelnen Schnitt sorgfältig mit einer Feile. Das ist Pflicht!
  2. Bohren (der knifflige Teil): Edelstahl hasst Hitze. Bohre immer mit niedriger Drehzahl und kühle mit Schneidöl. Sonst glüht dein Bohrer aus und du kommst keinen Millimeter weiter. Für die Schrauben bohrst du in ein Teil ein 6-mm-Durchgangsloch und senkst es an, damit der Schraubenkopf bündig verschwindet. In das Gegenstück bohrst du mit 5 mm vor und schneidest dann das M6-Gewinde.
  3. Zusammenbau: Lege zwei Teile auf einer ebenen Fläche zu einer Ecke zusammen. Fixiere sie mit Schraubzwingen und dem Schreinerwinkel, sodass sie exakt 90 Grad haben. Erst dann bohrst du durch das erste Teil ins zweite. So stellst du sicher, dass die Löcher perfekt fluchten. Für zusätzliche Stabilität kannst du innen noch Winkelverbinder anbringen.

Kleine Material-Mutprobe gefällig? Bevor du 150 € für den Stahl ausgibst, kauf dir beim Händler ein Reststück für 5 € und versuch mal, ein sauberes Loch zu bohren und ein M6-Gewinde reinzuschneiden. Dann merkst du sofort, worauf du dich einlässt und ob dein Werkzeug dafür taugt.

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Die 3 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)

Aus meiner Erfahrung gibt es drei typische Fallen, in die fast jeder Heimwerker tappt:

  1. Das falsche Glas bestellen: Nochmal: Niemals normales Fensterglas! Bestelle bei einer Glaserei explizit „ESG 10 mm mit polierten Kanten“. Das kostet zwar, aber alles andere ist lebensgefährlich.
  2. Den Bohrer „verbrennen“: Zu schnell, zu viel Druck, keine Kühlung. Das ist der sichere Tod für jeden Bohrer in Edelstahl. Langsam und mit Gefühl ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
  3. Kratzer quer zur Faser: Wenn du geschliffenen Edelstahl bearbeitest, achte immer darauf, dass Werkzeuge oder Schleifmittel nur in Schliffrichtung bewegt werden. Ein tiefer Kratzer quer dazu ist wie eine Narbe, die für immer bleibt.

Was kostet der Spaß denn nun? Und wie pflegt man das gute Stück?

Jetzt mal ganz ehrlich zu den Kosten. Für ein einfaches Gestell (ca. 100x60x45 cm) und eine passende 10-mm-ESG-Platte landest du allein bei Materialkosten von rund 300 bis 400 Euro. Wenn du so einen Tisch bei einem Profi wie mir in Auftrag gibst, musst du je nach Ausführung und Region mit Preisen zwischen 900 und 1.500 Euro rechnen. Das liegt nicht an goldenen Schrauben, sondern an der reinen Arbeitszeit für präzisen Zuschnitt, perfektes Schweißen und vor allem das stundenlange, aufwendige Schleifen und Finishen der Oberflächen.

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Aber die gute Nachricht: Die Pflege ist ein Klacks! Das Edelstahlgestell wischst du einfach mit einem feuchten Mikrofasertuch in Schliffrichtung ab. Für die Glasplatte nimmst du normalen Glasreiniger. Fertig.

Ein Tisch aus Edelstahl und Glas ist eine Anschaffung fürs Leben. Ob du ihn kaufst oder mit Schweiß und Geduld selbst baust – du bekommst ein Möbelstück mit Charakter, das nie aus der Mode kommt. Und die Freude, jeden Tag ein selbst geschaffenes, solides Schmuckstück zu sehen, ist für jeden leidenschaftlichen Macher sowieso unbezahlbar.

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„Weniger ist mehr.“

Dieser berühmte Satz von Architekt Ludwig Mies van der Rohe ist die Essenz des Bauhaus-Designs und die DNA eines jeden guten Edelstahl-Glas-Tisches. Er feiert nicht, was hinzugefügt wird, sondern die Perfektion des Übriggebliebenen: klare Linien, ehrliche Materialien und eine Funktion, die für sich selbst spricht. Ein solcher Tisch ist kein Möbelstück, er ist eine Haltung.

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  • Vermeiden Sie scheuernde Reiniger oder kratzige Schwämme. Ein weiches Mikrofasertuch ist Ihr bester Freund.
  • Für den Edelstahl gibt es spezielle Reiniger (z.B. von Würth oder Frosch), die einen Schutzfilm hinterlassen und die matte Optik erhalten.
  • Bei Glas wirkt ein hochwertiger Reiniger mit Spiritus Wunder gegen Schlieren. Ein Spritzer Spülmittel in warmem Wasser tut es aber oft auch.

Der Trick für streifenfreien Glanz? Mit einem trockenen Tuch nachpolieren!

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Ist Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) wirklich bruchsicher?

Nein, aber es ist „sicher“. Im Gegensatz zu normalem Floatglas zerbricht ESG bei einem starken Stoß nicht in große, gefährliche Scherben, sondern in tausende kleine, stumpfkantige Krümel. Das minimiert das Verletzungsrisiko enorm. Achten Sie beim Kauf auf eine Glasdicke von mindestens 10 mm, bei größeren Tischen sind 12 mm oder sogar 15 mm die stabilere und optisch hochwertigere Wahl.

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Achtung, Schwergewicht: Unterschätzen Sie niemals das Gewicht! Eine Glasplatte von nur einem Quadratmeter und 12 mm Dicke wiegt allein schon über 30 Kilogramm. Addiert man dazu ein massives Edelstahlgestell, kommt man schnell auf 50-70 kg. Planen Sie den Transport und das Aufstellen also immer zu zweit und schützen Sie Ihren Bodenbelag beim Verrücken.

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Quadratisch: Perfekt für große Wohnlandschaften oder U-förmige Sofas. Definiert den Mittelpunkt des Raumes klar und bietet von allen Seiten gleich viel Ablagefläche.

Rund oder Oval: Ideal für kleinere Räume oder Sofas mit einer Chaiselongue. Die fehlenden Ecken erleichtern das Vorbeigehen und wirken weicher und kommunikativer. Ein runder Tisch bricht starre Linien auf.

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Die Transparenz einer Glasplatte hat einen einzigartigen Nebeneffekt: Ihr Teppich wird zur zweiten Tischplatte. Ein grafisches Muster, wie bei den Teppichen von HAY oder &Tradition, kommt darunter brillant zur Geltung. Ein hochfloriger Berber-Teppich hingegen schafft einen spannenden Kontrast zwischen kühlem Glas und warmer, weicher Wolle. Der Boden wird Teil des Designs.

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  • Bietet eine Bühne für Ihre schönsten Coffee-Table-Books und Vasen.
  • Vergrößert optisch den Raum, da der Blick nicht blockiert wird.
  • Lässt sich mit fast jedem Einrichtungsstil kombinieren, von ultramodern bis industrial.

Das Geheimnis? Die visuelle Leichtigkeit, die der massiven Bauweise entgegenwirkt.

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Fingerabdrücke – ein ewiger Kampf?

Ja und nein. Auf poliertem Edelstahl und klarem Glas sieht man sie am deutlichsten. Eine glasperlengestrahlte Oberfläche ist hier verzeihender, ebenso wie satiniertes oder getöntes Rauchglas. Ein kleiner Tipp: Platzieren Sie strategisch ein schönes Tablett, eine Schale oder ein paar Untersetzer. Das reduziert nicht nur die Fingerabdruck-Fläche, sondern fügt auch eine wohnliche, dekorative Ebene hinzu.

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„Ein zeitloses Möbelstück ist eines, das nach 20 Jahren nicht veraltet, sondern charaktervoll aussieht.“

Edelstahl und Glas sind Materialien, die in Würde altern. Anders als bei Trends, die kommen und gehen, basieren diese Tische auf einer Materialehrlichkeit, die überdauert. Ein Kratzer im Stahl oder eine kleine Macke im Glas erzählen eine Geschichte – die Ihres Lebens.

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Fahren Sie mal mit dem Finger über eine massive, geschliffene Edelstahlkante. Spüren Sie die kühle, glatte und doch irgendwie raue Haptik? Hören Sie das satte, leise „Klonk“, wenn Sie ein Glas abstellen? Diese subtilen sensorischen Erlebnisse sind es, die einen hochwertigen Tisch von einer billigen Kopie unterscheiden. Es ist die spürbare Qualität.

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Ikone des Designs: Der Adjustable Table E1027

Obwohl sein Gestell aus verchromtem Stahlrohr ist, hat der Beistelltisch von Eileen Gray aus dem Jahr 1927 die Designwelt revolutioniert. Er verkörpert die Verbindung von kühlem Metall und Glas wie kein zweiter und beweist, dass diese Materialkombination absolut zeitlos ist. Ein Blick auf solche Klassiker, die heute noch von Herstellern wie ClassiCon produziert werden, ist pure Inspiration.

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Ein glänzendes Gestell muss nicht immer polierter Edelstahl sein. Manchmal wird pulverbeschichtetes Aluminium oder Stahl verwendet, um Kosten zu sparen. Der Unterschied?

  • Echter Edelstahl: Massiv, schwer, unempfindlich gegen Kratzer im Material selbst. Die Oberfläche kann bei Bedarf neu geschliffen werden.
  • Pulverbeschichtung: Eine Farbschicht auf einem Trägermaterial. Ein tiefer Kratzer kann die Beschichtung abplatzen lassen und das darunterliegende, oft nicht rostfreie Metall freilegen.
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Verleihen Sie der kühlen Eleganz Wärme, indem Sie gezielt Gegenstücke setzen. Eine große Holzschale, eine Keramikvase mit rauer Textur oder eine Lampe mit einem Stoffschirm neben dem Tisch durchbrechen die Strenge. Dieser Materialmix schafft eine wohnliche Spannung und macht Ihr Wohnzimmer erst richtig gemütlich.

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Der wichtigste Tipp für DIY-Bauer?

Präzision ist alles! Besonders beim Schweißen von Edelstahl. Jeder Millimeter Abweichung im Winkel führt zu einem wackeligen Gestell. Profis nutzen spezielle Schweißtische und Vorrichtungen, um absolute Rechtwinkligkeit zu garantieren. Ein weiterer Punkt: Schweißverzug. Edelstahl neigt dazu, sich durch die Hitze zu verziehen. Das erfordert Erfahrung und die richtige Technik, um ein gerades Ergebnis zu erzielen.

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Laut einer Studie des Umweltbundesamtes ist die Nutzungsdauer von Möbeln in den letzten Jahrzehnten gesunken.

Ein Tisch aus Edelstahl und Glas widersetzt sich diesem Trend. Beide Materialien sind extrem langlebig und zu fast 100 % recycelbar. Eine Investition in ein solches Stück ist also nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine nachhaltige Entscheidung gegen die Wegwerfgesellschaft.

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Der häufigste Fehler: Ein wunderschöner, teurer Tisch auf einem unebenen Boden. Wenn der Tisch kippelt, leidet nicht nur die Optik, sondern es entstehen auch Spannungen im Material. Die Lösung sind verstellbare Füße. Ob unsichtbar im Tischbein versenkt oder als bewusstes Design-Element – sie sorgen für einen bombenfesten Stand und schützen Glas und Gestell.

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Der Trend geht weg vom absolut klaren Glas. Getönte Varianten erobern die Wohnzimmer:

  • Rauchglas (Grau): Wirkt dezent, elegant und sehr modern. Passt hervorragend zu schwarzen oder grauen Sofas.
  • Bronzeglas (Braun): Schafft eine warme, fast luxuriöse Atmosphäre im Stil der 70er-Jahre und harmoniert toll mit Cognac-Tönen und Messing-Accessoires.

Der Vorteil: Fingerabdrücke und Staub sind auf getöntem Glas etwas weniger sichtbar.

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Geschliffener Stahl: Der Klassiker mit der typischen „Strichrichtung“. Er wirkt technisch und puristisch. Kleine Kratzer in Schliffrichtung fallen kaum auf, quer dazu aber umso mehr.

Glasperlengestrahlt: Erzeugt eine absolut homogene, seidenmatte Oberfläche ohne Richtung. Fühlt sich samtig an und sieht extrem edel aus, fast wie Titan. Gilt als etwas unempfindlicher gegenüber Fingerabdrücken als polierter Stahl.

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Lassen Sie das Licht für sich arbeiten! Ein Glas-Couchtisch in der Nähe eines Fensters fängt das Tageslicht ein und wirft faszinierende Reflexionen durch den Raum. Abends kann eine tief hängende Pendelleuchte oder ein gut platzierter Spot dramatische Lichtkanten auf der Glasplatte und dem Stahlgestell erzeugen. So wird der Tisch selbst zur Lichtquelle.

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Eine Alternative zum Schweißen beim DIY-Projekt?

Ja, eine Verschraubung! Gestelle, die aus einzelnen Profilen zusammengeschraubt werden, sind für Heimwerker oft einfacher umzusetzen. Der Trick liegt in einer präzisen Planung und Bohrung. Man kann die Schraubenköpfe (z.B. Linsen- oder Senkkopfschrauben aus Edelstahl) entweder sichtbar als Teil des industriellen Designs belassen oder sie durch geschickte Konstruktion verdecken.

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  • Messen Sie vorher alle Türen, Flure und Treppenhäuser aus!
  • Legen Sie Decken oder Pappe auf den Boden, um Kratzer zu vermeiden.
  • Tragen Sie die Glasplatte immer hochkant – so ist sie am stabilsten.
  • Nutzen Sie Handschuhe, um Fingerabdrücke auf der frisch geputzten Platte zu vermeiden.
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Stichwort Facettenschliff: Für einen Hauch von klassischer Eleganz sorgt eine geschliffene Facette an der Kante der Glasplatte. Diese abgeschrägte Kante bricht das Licht wie ein Kristall und lässt die Platte noch edler und filigraner wirken. Es ist ein kleines Detail mit großer Wirkung, das man oft bei hochwertigen, maßgefertigten Tischen findet.

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Tische von Marken wie Draenert oder B&B Italia zeigen oft, was möglich ist, wenn Design auf Ingenieurskunst trifft.

Schauen Sie sich deren ausziehbare oder höhenverstellbare Modelle an. Die komplexen, aber butterweich laufenden Mechanismen aus Edelstahl sind nicht nur funktional, sondern auch ein ästhetisches Highlight. Das ist die hohe Kunst des Möbelbaus.

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Die Unterseite der Glasplatte wird oft vernachlässigt. Dabei kann sie eine entscheidende Rolle für die Stabilität und Sicherheit spielen. Hochwertige Tische haben oft kleine, transparente Silikonpuffer, auf denen die Platte rutschfest aufliegt. Bei manchen Designs wird die Platte sogar durch eine UV-Verklebung direkt mit dem Gestell verbunden – eine unsichtbare, aber extrem stabile Verbindung.

Ein Couchtisch aus Glas und Edelstahl ist wie ein gutes weißes Hemd in der Mode: Er passt fast immer, kann je nach Styling lässig oder elegant wirken und kommt nie aus der Mode. Er ist die perfekte, neutrale Basis, auf der Ihre persönliche Dekoration, Ihre Bücher und Ihr Leben die Hauptrolle spielen können.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.