Kissenbezüge nähen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide zu Stoff, Technik & den kleinen Geheimnissen
Kissenbezüge sind nicht nur funktional, sie sind der Schlüssel zu einem gemütlichen Schlafzimmer. Entdecken Sie kreative Ideen, die Ihre Träume verschönern!
In einer Welt, in der Träume in bunten Kissenbezügen schlafen, fragt man sich: Was könnte ein einfaches Stück Stoff über unsere Persönlichkeit verraten? Diese Kissen sind nicht nur für den Kopf gedacht; sie tragen Geschichten, Erinnerungen und vielleicht sogar ein wenig Magie in sich. Lassen Sie sich von dieser einzigartigen Vielfalt inspirieren und verwandeln Sie Ihr Schlafzimmer in einen Ort der Ruhe und Kreativität.
Schon mal drüber nachgedacht, wie viele Stunden du jede Nacht mit deinem Gesicht auf dem Kissenbezug verbringst? Verrückt, oder? Er ist das Erste, was unsere Haut spürt, wenn wir uns hinlegen. Trotzdem behandeln wir ihn oft wie das ungeliebte Stiefkind im Kleiderschrank.
Inhaltsverzeichnis
Ich sehe das ständig. Leute kommen frustriert zu mir in die Werkstatt, weil ihre teuren Bezüge nach ein paar Wäschen aussehen wie ein verdrehter Lappen. Oder sie haben sich für Billigware entschieden, die sich anfühlt wie Schleifpapier. Die Frage ist immer dieselbe: „Woran liegt das? Und kann ich das selbst besser machen?“ Meine Antwort: Ein klares JA. Aber es gehört ein bisschen mehr dazu als nur Nadel und Faden. Es geht um das Gefühl für den Stoff und ein paar handwerkliche Kniffe.
Also, betrachte das hier als einen kleinen Workshop direkt aus der Praxis. Wir schauen uns an, was einen Bezug wirklich gut macht – ganz ohne Marketing-Blabla. Bereit?
Das Herzstück: Eine ehrliche Materialkunde für dich
Das Wichtigste zuerst: der Stoff. Vergiss für einen Moment die bunten Muster. Fühl das Material. Seine Eigenschaften entscheiden über Komfort, Langlebigkeit und wie einfach (oder nervenaufreibend) die Pflege ist. Die gängigsten Kissen in Deutschland sind übrigens 80×80 cm und 40×80 cm – das ist gut zu wissen, wenn du gleich Stoffmengen kalkulierst.
Baumwolle: Der Alleskönner mit feinen Unterschieden
Baumwolle ist der Klassiker, und das zurecht. Sie ist atmungsaktiv, nimmt Feuchtigkeit auf und ist echt robust. Aber Baumwolle ist nicht gleich Baumwolle. Ganz ehrlich, die Unterschiede sind riesig.
- Perkal: Dicht gewebt, glatt und kühl auf der Haut. Perfekt, wenn du nachts schnell ins Schwitzen kommst. Achte auf langstapelige Baumwolle, das macht den Stoff viel weicher. Preislich liegst du hier bei etwa 15-25 € pro Meter.
- Satin (aus Baumwolle!): Nicht mit dem billigen Polyester-Zeug verwechseln. Baumwollsatin hat einen edlen, dezenten Glanz, ist superglatt und fühlt sich luxuriös an. Eher was für die kühleren Monate. Kostet ähnlich wie guter Perkal.
- Jersey: Kennst du vom T-Shirt. Ein gestrickter Stoff, also dehnbar, weich und bügelfrei. Ideal für alle, die es unkompliziert mögen. Bei günstiger Qualität leiert er aber schnell aus, also lieber ein paar Euro mehr investieren (ca. 12-20 €/m).
- Flanell & Biber: Aufgeraut, flauschig und mollig warm. Die erste Wahl für Frostbeulen im Winter. Kleiner Nachteil: Am Anfang können sie etwas fusseln, das gibt sich aber nach den ersten Wäschen.
Kleiner Tipp: Egal, was du nimmst, achte auf das OEKO-TEX Standard 100 Siegel. Das garantiert, dass der Stoff schadstoffgeprüft ist. Gerade bei direktem Hautkontakt ein absolutes Muss.
Leinen: Die natürliche Klimaanlage
Leinen ist einfach ein ehrlicher Stoff. Er wird aus Flachs gewonnen, ist von Natur aus kühlend, extrem saugfähig und sogar antibakteriell. Der perfekte Sommerstoff! Und das Beste: Er wird mit jeder Wäsche weicher und schöner. Ja, Leinen knittert. Das ist kein Fehler, das ist sein Charakter. Wer versucht, Leinen glatt zu bügeln, kämpft einen verlorenen Kampf. Einfach diese Lässigkeit lieben lernen! Gutes Leinen startet bei ca. 25-40 € pro Meter.
Seide: Purer Luxus mit Tücken
Seide ist eine Diva. Unglaublich sanft zu Haut und Haar (man sagt, sie beugt Falten und Haarbruch vor), aber eine echte Herausforderung beim Nähen. Sie verrutscht, braucht extrem feine Nadeln (Größe 60 oder 70) und eine verdammt ruhige Hand. Bei Meterpreisen ab 50 € aufwärts tut jeder Fehler weh. Für Anfänger? Eher nicht. Starte lieber mit einem hochwertigen Baumwollsatin, der fühlt sich ähnlich an.
Synthetik: Praktisch, aber mit einem großen Aber
Mikrofaser (meist Polyester) ist günstig, trocknet schnell und ist oft was für Allergiker. Klingt gut. Aber der Haken ist die fehlende Atmungsaktivität. Du schwitzt darunter wie in einer Plastiktüte, weil die Feuchtigkeit nicht wegkann. Für ein reines Dekokissen im Wohnzimmer okay, aber für ein Schlafkissen? Aus meiner Sicht ein klares Nein.
Dein Weg zum perfekten Bezug: Das Handwerk zählt
Ein Top-Stoff ist nur die halbe Miete. Die saubere Verarbeitung entscheidet, ob dein Werk auch nach einem Jahr noch gut aussieht. Hetze ist hier dein größter Feind.
Schritt 1: Die Vorbereitung, die alles entscheidet
Das ist der Schritt, den die meisten überspringen – und der häufigste Grund, warum es schiefgeht.
- Stoff waschen! Ich kann es nicht oft genug sagen. Alle Naturfasern laufen bei der ersten Wäsche ein. Wenn du den Stoff erst nach dem Nähen wäschst, passt dein Bezug nicht mehr. Also rein in die Maschine, und zwar so, wie du ihn auch später waschen würdest.
- Gründlich bügeln: Nur auf einem glatten Stoff kannst du präzise zuschneiden. Nimm dir die Zeit, es lohnt sich.
- Der korrekte Zuschnitt: Achte auf den Fadenlauf (die Längsfäden im Gewebe). Schneide immer parallel dazu, sonst verdreht sich der ganze Bezug nach dem Waschen. Ich hatte mal einen Lehrling, der hat das ignoriert. Sein erster Kissenbezug sah danach aus wie ein Propeller. Seitdem ist das Lektion eins! Benutze eine scharfe Stoffschere oder einen Rollschneider mit Matte.
Achtung, ganz wichtig: Rollschneider sind extrem scharf. Arbeite immer vom Körper weg und lass die Klinge nie ausgefahren liegen. Ich habe da schon üble Schnittwunden gesehen. Respekt vor dem Werkzeug!
Schritt 2: Welches Garn und welche Nadel?
Eine Kleinigkeit, die oft übersehen wird. Die Faustregel ist einfach: Für leichte Stoffe wie Seide oder feinen Perkal nimmst du eine dünne Nadel (z.B. 70er Universalnadel). Für mittlere Stoffe wie Baumwolle oder Leinen ist eine 80er oder 90er Nadel perfekt. Als Garn ist ein Allesnäher-Garn aus Polyester fast immer die richtige Wahl. Es ist reißfest und pflegeleicht. Baumwollgarn ist schön, kann aber beim Waschen auch einlaufen.
Schritt 3: Der einfachste Verschluss für Anfänger – Der Hotelverschluss
Keine Knöpfe, kein Reißverschluss, kein Frust. Der Hotelverschluss ist genial einfach. Der Stoff wird einfach überlappend eingeschlagen. So geht’s:
- Stoff zuschneiden: Du brauchst ein langes Stück Stoff. Die Formel ist super einfach. Für ein 80×80 cm Kissen rechnest du in der Länge: 80 cm (Vorderseite) + 80 cm (Rückseite) + 20 cm (für die Überlappung) = 180 cm. In der Breite rechnest du: 80 cm + 3 cm (für 1,5 cm Nahtzugabe an jeder Seite) = 83 cm. Dein Stoffstück ist also 180 cm x 83 cm groß.
- Kanten versäubern: Nähe an den beiden kurzen Enden (den 83 cm Seiten) einen doppelten Saum. Also zweimal ca. 1 cm nach innen umschlagen und feststeppen. Das gibt eine saubere Kante.
- Falten und feststecken: Lege den Stoff mit der schönen Seite nach oben vor dich. Schlage ein Ende um 80 cm zur Mitte hin um. Schlage dann das andere Ende darüber, sodass die beiden gesäumten Kanten sich um ca. 20 cm überlappen und das Gesamtpaket jetzt 80×83 cm misst.
- Nähen: Stecke die beiden offenen Längsseiten gut fest und nähe sie mit 1,5 cm Nahtzugabe zusammen. Am besten die Nahtzugaben danach mit einem Zickzackstich versäubern. Wenden, Kissen rein, fertig!
Typische Anfängerfehler – und wie du sie locker vermeidest
- „Hilfe, meine Naht kräuselt sich!“: Das liegt meist an der Fadenspannung deiner Nähmaschine. Teste sie an einem Stoffrest. Oft hilft auch schon eine neue, frische Nadel!
- „Mein Zuschnitt ist total krumm!“: Hebe den Stoff beim Schneiden niemals an. Lass ihn flach auf dem Tisch liegen. Stoffgewichte oder einfach ein paar schwere Bücher helfen, damit nichts verrutscht.
- Vergessen, die Naht zu sichern: Am Anfang und Ende jeder Naht immer ein paar Stiche vor- und zurücknähen. Sonst geht die Naht beim ersten Waschgang auf.
Der Feinschliff für Kenner: Diese Details machen den Unterschied
Wenn die Basics sitzen, kannst du mit kleinen Extras richtig Eindruck machen.
- Perfekte Ecken: Schneide die Nahtzugabe an den Ecken nach dem Nähen schräg ab (Vorsicht, nicht die Naht erwischen!). So werden die Ecken nach dem Wenden schön spitz. Zum Ausformen nehme ich immer ein stumpfes Essstäbchen, niemals die Schere.
- Eleganter Stehsaum: Lass das Kissen luxuriöser wirken, indem du einen flachen Rand hinzufügst. Schneide den Bezug dafür einfach 3-5 cm pro Seite größer zu als das Kissen. Nach dem Nähen steppst du dann einfach im gewünschten Abstand eine Naht rundherum.
- Paspel als Akzent: Eine Paspel (eine in Stoff eingenähte Kordel) betont die Form des Kissens und ist ein toller farblicher Akzent. Man kann sie fertig kaufen (im Kurzwarenladen oder online bei Shops wie „Stoffe.de“ oder „Alles-fuer-Selbermacher“) oder selbst herstellen. Das Einnähen braucht etwas Geduld, aber das Ergebnis schreit förmlich „Maßarbeit!“.
Noch kein Näh-Profi? Der schnelle Trick für ein Upgrade!
Du traust dich noch nicht ans Selbernähen? Kein Problem. Hier ist ein Quick Win: Nimm einen alten, langweiligen Kissenbezug mit Knopfleiste und tausche die billigen Plastikknöpfe gegen schöne aus Holz, Perlmutt oder Metall aus. Die kosten nur ein paar Euro im Kaufhaus oder Stoffladen. Kleine Änderung, riesige Wirkung!
Zum Schluss: Ein ehrliches Wort zu Kosten und Freude
Ist Selbermachen denn günstiger? Nicht immer. Ein einfacher Baumwollbezug kostet dich an Material (Stoff für 15-25 €, Zubehör für 5 €) vielleicht 20-30 €. Dafür bekommst du oft schon einen von der Stange. Aber: Du kaufst Massenware. Beim Selbermachen bestimmst du die Qualität, das Design und die Verarbeitung. Du schaffst ein Unikat, das Jahre hält.
Am Ende geht es doch um die Freude am Machen. Ein selbstgenähter Kissenbezug erzählt eine Geschichte – von der sorgfältigen Stoffauswahl, von deiner Zeit und der Zufriedenheit, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben. Und dieses Gefühl, ehrlich gesagt, ist unbezahlbar.
Bildergalerie
Der vielleicht wichtigste, aber oft vergessene Schritt vor dem ersten Schnitt: Waschen Sie Ihren Stoff vor! Besonders Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Viskose können bei der ersten Wäsche um bis zu 10 % einlaufen. Wenn Sie diesen Schritt überspringen, könnte Ihr perfekt genähter Bezug nach der ersten Wäsche plötzlich zu klein für das Kissen sein. Einmal bei der Temperatur waschen und bügeln, die auch später zur Pflege verwendet wird, und Sie sind auf der sicheren Seite.
Welchen Reißverschluss nehme ich am besten?
Für einen unsichtbaren und professionellen Look ist ein nahtverdeckter Reißverschluss die erste Wahl. Diese speziellen Reißverschlüsse verschwinden komplett in der Naht. Man benötigt dafür ein spezielles Reißverschlussfüßchen für die Nähmaschine, aber die Investition lohnt sich. Achten Sie darauf, einen Reißverschluss zu wählen, der einige Zentimeter kürzer ist als die Kissenbreite, um das Einnähen an den Enden zu erleichtern.
- Professionelles Finish mit wenig Aufwand
- Keine störenden Knöpfe oder Reißverschlüsse
- Einfacher und schneller Wechsel des Bezugs
Das Geheimnis? Der Hotelverschluss. Er ist die einfachste und schnellste Verschlussart für Kissen. Dabei werden zwei Stoffteile auf der Rückseite überlappend genäht, sodass eine Tasche entsteht, in die das Kissen einfach eingeschoben wird. Perfekt für Nähanfänger und alle, die es unkompliziert mögen.
Die Nadel macht den Unterschied: Verwenden Sie für feine Stoffe wie Baumwollsatin oder Seide eine dünne Universalnadel (Stärke 60 oder 70) oder eine spezielle Microtex-Nadel. Für robuste Stoffe wie Leinen oder Denim ist eine Jeansnadel (Stärke 90 oder 100) die bessere Wahl, da sie nicht so leicht bricht. Eine stumpfe oder falsche Nadel kann den Stoff beschädigen und zu unschönen Nähten oder sogar Löchern führen.
Leinen kann bis zu 20 % seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen.
Das macht Kissenbezüge aus Leinen zum idealen Begleiter für warme Sommernächte. Der Stoff wirkt von Natur aus kühlend, ist atmungsaktiv und trocknet extrem schnell. Das leicht knittrige Aussehen ist dabei kein Makel, sondern ein gewolltes, lässiges Stilmerkmal, das perfekt zum entspannten Scandi- oder Landhaus-Look passt.
Für einen Hauch von Luxus und eine wirklich professionelle Kante sorgt eine Paspel. Dieses schmale, oft kontrastfarbige Band wird in die Nahtkante des Kissenbezugs eingenäht und rahmt das Kissen förmlich ein.
- Fertige Paspelbänder gibt es in Kurzwarenläden oder online, z.B. von Prym.
- Alternativ können Sie aus einem Schrägband und einer Kordel Ihre eigene, individuelle Paspel herstellen.
Upcycling-Denim: Alte Jeans sind viel zu schade für den Müll! Der robuste Stoff eignet sich hervorragend für coole, strapazierfähige Kissenbezüge. Kombinieren Sie verschiedene Blautöne für einen Patchwork-Look oder nutzen Sie die Gesäßtaschen als witziges Detail auf der Vorderseite. Ein roter Steppfaden, wie bei klassischen Jeans, setzt einen authentischen Akzent.
Hilfe, mein Stoff wellt sich beim Nähen! Was tun?
Dieses Problem tritt oft bei sehr feinen oder dehnbaren Stoffen wie Jersey oder Seide auf. Die Ursache ist meist eine zu hohe Fadenspannung oder ein zu starker Transport durch die Nähmaschine. Versuchen Sie, die Oberfadenspannung leicht zu reduzieren. Bei sehr heiklen Stoffen hilft es, Seidenpapier oder ausreißbares Stickvlies unter den Stoff zu legen und mitzunähen. Das stabilisiert den Stoff und kann nach dem Nähen einfach entfernt werden.
- Die Naht hält auch nach unzähligen Wäschen.
- Der Faden reißt nicht, selbst bei robusten Stoffen.
- Das Ergebnis sieht sauber und professionell aus.
Das Geheimnis? Hochwertiges Nähgarn. Sparen Sie nicht am Garn! Billiges Garn ist oft ungleichmäßig gesponnen und reißt leicht. Investieren Sie in ein Markengarn wie den „Allesnäher“ von Gütermann aus Polyester. Er ist extrem reißfest, farbecht und für fast alle Stoffarten geeignet. Die kleine Investition macht einen riesigen Unterschied in der Langlebigkeit Ihres Kissenbezugs.
„Textur ist das vergessene Element der Inneneinrichtung. Sie ist das, was einen Raum interessant und einladend macht.“ – Nate Berkus, Innenarchitekt
Der Fadentest: Bevor Sie einen Stoff kaufen, zupfen Sie vorsichtig einen einzelnen Faden heraus. Lässt er sich leicht und ohne großen Widerstand zerreißen, ist die Faserqualität minderwertig. Ein guter Faden, besonders bei Baumwolle oder Leinen, sollte eine hohe Reißfestigkeit aufweisen. Dieser simple Test kann Sie vor einem Fehlkauf bewahren und sicherstellen, dass Ihr Kissenbezug lange schön bleibt.
Hotelverschluss: Schnell und einfach zu nähen, keine zusätzlichen Materialien nötig. Ideal für Schlafkissen, da nichts drückt.
Reißverschluss: Sieht sehr sauber und professionell aus, schließt das Kissen komplett ein. Erfordert etwas mehr Übung und ein spezielles Nähfüßchen.
Für den Anfang ist der Hotelverschluss unschlagbar. Wer eine saubere, geschlossene Kante bevorzugt, sollte sich an den nahtverdeckten Reißverschluss wagen.
Schadstoffgeprüft nach OEKO-TEX® Standard 100
Was bedeutet dieses Label eigentlich? Es garantiert, dass alle Bestandteile des Stoffes – also auch Fäden und Farbstoffe – auf Schadstoffe geprüft wurden und gesundheitlich unbedenklich sind. Gerade bei Kissenbezügen, die direkten und langen Hautkontakt haben, ist dies ein wichtiges Qualitätsmerkmal für ein sicheres und gutes Gefühl.
Samt ist pure Sinnlichkeit, aber beim Nähen eine kleine Diva. Damit nichts verrutscht, sollten Sie den Stoff nur in eine Richtung zuschneiden und nähen (immer mit der Strichrichtung). Verwenden Sie viele Stoffklammern statt Stecknadeln, um Abdrücke zu vermeiden, und reduzieren Sie den Nähfußdruck an Ihrer Maschine, falls möglich. Ein Obertransportfuß ist hier Gold wert, um die beiden Stofflagen gleichmäßig zu transportieren.
Wichtiger Punkt: Die Nahtzugabe. Vergessen Sie nicht, zu Ihren zugeschnittenen Maßen eine Nahtzugabe hinzuzufügen! Das ist der Bereich, der später innen in der Naht verschwindet. Eine Standard-Nahtzugabe ist 1 bis 1,5 cm an allen Kanten. Wenn Sie diese vergessen, wird Ihr Bezug am Ende zu klein. Am besten zeichnen Sie sie mit Schneiderkreide direkt auf den Stoff, bevor Sie schneiden.
Ein Kissenbezug aus reiner Seide ist der ultimative Luxus für Haut und Haar. Die glatte Oberfläche reduziert die Reibung, was Frizz und Haarbruch vorbeugen kann. Außerdem entzieht Seide der Haut weniger Feuchtigkeit als Baumwolle, was sie besonders für Menschen mit trockener Haut interessant macht. Ein kleines Stück Luxus, das sich Nacht für Nacht auszahlt.
Dekokissen vs. Schlafkissen: Gibt es einen Unterschied beim Nähen?
Absolut! Bei einem Dekokissenbezug können Sie sich kreativ austoben: Perlen, grobe Stickereien, freiliegende Reißverschlüsse oder harte Applikationen sind erlaubt. Bei einem Kissenbezug, auf dem Sie schlafen, steht der Komfort an erster Stelle. Vermeiden Sie alles, was auf der Haut kratzen oder drücken könnte. Hier sind weiche Stoffe, ein verdeckter Verschluss (wie der Hotelverschluss) und glatte Nähte entscheidend für eine gute Nachtruhe.
Knopfleiste: Verleiht einen klassischen, fast hemdartigen Look. Ideal für Bezüge im Landhaus- oder Vintagestil. Das Anfertigen der Knopflöcher erfordert Präzision.
Bindebänder: Wirken romantisch und verspielt. Sie sind einfach zu nähen, da Sie nur Stoffstreifen an den Öffnungen anbringen müssen.
Beide Varianten sind eine stilvolle Alternative zum Reißverschluss und setzen einen bewussten Design-Akzent.
- Einzigartiges, selbstgemachtes Design
- Perfekt als persönliches Geschenk
- Keine Vorkenntnisse im Zeichnen nötig
Das Geheimnis? Kartoffeldruck! Ja, richtig gelesen. Mit einer halbierten Kartoffel, in die Sie ein einfaches Muster (Kreis, Dreieck, Kreuz) schnitzen, und etwas Stoffmalfarbe (z.B. von Marabu oder Javana) können Sie schlichte Baumwoll- oder Leinenstoffe in individuelle Designerstücke verwandeln. Nach dem Trocknen einfach bügelfixieren – fertig!
Der aktuelle Hype um Bouclé-Stoffe ist ungebrochen.
Dieser Stoff mit seiner charakteristischen, unregelmäßigen Schlingenoberfläche, bekannt durch die klassischen Chanel-Jacken, erobert jetzt auch unsere Wohnzimmer. Ein Kissenbezug aus Bouclé (oft aus Wolle oder Polyacryl) ist nicht nur ein optisches, sondern auch ein haptisches Highlight. Er verleiht jedem Sofa sofort eine gemütliche und gleichzeitig edle Note. Achten Sie beim Nähen darauf, die Kanten gut zu versäubern, da der Stoff leicht ausfranst.
Monogramme sind zurück! Ein aufgestickter Buchstabe verleiht Ihrem Kissenbezug eine edle, persönliche Note und macht ihn zu einem echten Erbstück.
- Für Anfänger eignet sich der einfache Rückstich, der wie eine gezeichnete Linie aussieht.
- Wer es opulenter mag, kann den Plattstich verwenden, um die Buchstabenfläche komplett auszufüllen.
- Verwenden Sie hochwertiges Stickgarn, zum Beispiel von DMC, für ein glänzendes und langlebiges Ergebnis.
Achtung, Fadenlauf! Jeder gewebte Stoff hat eine Längs- und eine Querrichtung (Kette und Schuss). Für ein formstabiles Ergebnis sollten Sie Ihre Kissen-Teile immer im Fadenlauf, also parallel zur Webkante des Stoffes, zuschneiden. Schneiden Sie diagonal zu, kann sich der Bezug verziehen und sieht nach dem Waschen unschön verdreht aus. Eine kleine Regel mit großer Wirkung auf das Endergebnis.
Spielen Sie mit Kontrasten! Die Zeit, in der alle Kissenbezüge auf dem Sofa identisch sein mussten, ist vorbei. Ein gekonnter Mustermix wirkt lebendig und modern. Die Faustregel für ein harmonisches Bild: Kombinieren Sie ein großflächiges Muster (z.B. große Blumen) mit einem kleinteiligen, geometrischen Muster (z.B. feine Streifen oder Punkte) und einem einfarbigen Kissen als Ruhepol. Bleiben Sie dabei in einer gemeinsamen Farbfamilie, um das Gesamtbild zusammenzuhalten.
Leinen im Sommer: Extrem atmungsaktiv und kühlend. Nimmt Feuchtigkeit hervorragend auf, ohne sich klamm anzufühlen. Knittert edel.
Perkal im Sommer: Fühlt sich glatt, frisch und kühl auf der Haut an. Sehr strapazierfähig und pflegeleicht. Knittert weniger als Leinen.
Wer das ultimative Frischegefühl liebt und sich am lässigen Look nicht stört, wählt Leinen. Wer einen glatten, unkomplizierten Klassiker bevorzugt, ist mit hochwertigem Baumwoll-Perkal bestens bedient.
Romantische Rüschen sind einfacher zu machen, als sie aussehen. Schneiden Sie einen langen Stoffstreifen zu (etwa 1,5- bis 2-mal so lang wie die Kissenkante, an die er genäht wird). Stellen Sie an Ihrer Nähmaschine die längste Stichlänge und eine lockere Oberfadenspannung ein. Nähen Sie einmal entlang der Längskante, ohne Anfang und Ende zu verriegeln. Ziehen Sie dann vorsichtig am Unterfaden, um den Stoff zur gewünschten Rüsche zusammenzuschieben. Fertig zum Einnähen!
