Dein Brautstrauß: Was er wirklich kostet und wie du ihn (vielleicht) selbst machst
Runde Brautsträuße sind der neue Hit! Entdecken Sie, warum diese Form nicht nur trendy, sondern auch praktisch ist.
„Die Blumen sind der Ausdruck der Seele“, sagte einst ein unbekannter Florist. Während die Welt sich in Farben verliert, haben Bräute den runden Brautstrauß als Symbol ihrer Liebe entdeckt. Er ist mehr als nur ein Accessoire – er ist der Kompass, der das Herz auf den großen Tag lenkt. In einer Welt voller Optionen bleibt er der sichere Hafen im Meer der Hochzeitsvorbereitungen.
In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Brautsträuße gebunden. Ehrlich gesagt, ich erinnere mich noch gut an meinen allerersten Versuch in der Ausbildung. Meine Hände haben gezittert und der Meister hat mir über die Schulter geschaut. Damals hab ich eine Sache gelernt, die bis heute gilt: Ein Brautstrauß ist so viel mehr als nur ein Bündel Blumen. Er ist echtes Handwerk, ein Begleiter für einen riesigen Tag und spiegelt die ganze Persönlichkeit wider.
Inhaltsverzeichnis
- Das Handwerk hinter dem Preis: Warum ein Profi-Strauß sein Geld wert ist
- Das geheime Leben der Blumen: Was Profis für die Haltbarkeit tun
- Die Magie der Hände: Das Geheimnis der perfekten Form
- Blumen nach Kalender: Warum die Saison dein bester Freund ist
- Der Weg zum eigenen Brautstrauß: Eine ehrliche DIY-Anleitung
- Zwischenfazit: DIY vs. Profi – eine Frage des Typs
- Fazit: Deine Hochzeit, deine Entscheidung
- Bildergalerie
Viele Paare kommen zu mir und sind erstmal baff, wenn sie die Preise hören. Total verständlich! Sie sehen traumhafte Bilder im Netz und vergleichen das gedanklich mit den Blumen aus dem Supermarkt. Aber das ist ein bisschen so, als würde man ein maßgeschneidertes Kleid mit einem von der Stange vergleichen. Beides hat seine Berechtigung, aber es sind einfach zwei komplett verschiedene Welten.
Deswegen will ich hier mal ganz offen plaudern. Ich zeige dir, was einen professionell gebundenen, runden Brautstrauß ausmacht, wie wir die Blumen auswählen, welche Techniken dahinterstecken und – ganz wichtig – wie sich die Kosten zusammensetzen. Und falls du überlegst, deinen Strauß selbst zu binden, bekommst du hier auch eine ehrliche Anleitung. Mein Ziel ist, dass du danach genau weißt, was für dich die richtige Entscheidung ist.

Das Handwerk hinter dem Preis: Warum ein Profi-Strauß sein Geld wert ist
Wenn eine Braut in meinen Laden kommt, fängt die Arbeit nicht mit den Blumen an, sondern mit einem Gespräch. Ich will alles wissen: Wie sieht das Kleid aus? Wo feiert ihr? Gibt es ein Farbmotto? Wie groß ist die Braut? Ein winziger Strauß geht an einer großen Frau einfach unter, während ein wuchtiges Gesteck eine zierliche Person fast erdrücken kann. Diese Beratung ist der erste, oft unsichtbare Kostenpunkt.
Die ehrliche Kalkulation eines Floristen
Okay, Butter bei die Fische. Ein professioneller Strauß hat seinen Preis. Ganz ehrlich, bei einem erfahrenen Floristen solltest du für einen schönen, runden Brautstrauß je nach Blumenwahl und Aufwand mit einer Preisspanne von etwa 150 € bis 300 € rechnen. Klar, nach oben gibt es kaum Grenzen, wenn es besonders exotisch oder aufwendig wird. Aber warum ist das so?
- Die Arbeitszeit: Das ist der größte Brocken. Für einen richtig schönen Brautstrauß plane ich oft mehrere Stunden ein. Das geht los bei der Beratung, über den Einkauf (oft mitten in der Nacht!), die aufwendige Vorbereitung jeder einzelnen Blume bis zum eigentlichen Binden. Manchmal muss ich einzelne Blüten andrahten oder Stiele mit speziellem Tape umwickeln. Das ist Millimeterarbeit, die Konzentration frisst.
- Blumenqualität & Einkauf: Ich kaufe meine Blumen nicht im Baumarkt. Ich fahre zum Blumengroßmarkt, meist schon um vier Uhr morgens, um die absolut beste Ware zu kriegen. Dort kennt man seine Händler und weiß, wer die haltbarsten Rosen oder die prächtigsten Pfingstrosen hat. Diese A-Qualität kostet. Eine einfache Rose liegt im Einkauf vielleicht bei 1,50 €, eine edle Gartenrose kann aber schon mal 5 bis 7 € kosten. Für einen dichten, runden Strauß brauchst du schnell 30 bis 60 Stiele. Kannst du dir ja selbst ausrechnen.
- Zubehör & Schnickschnack: Dazu kommen noch die Kosten für feines Seidenband, vielleicht ein paar Perlen, Bindedraht, Floristen-Tape und natürlich eine sichere Verpackung für den Transport. Kleinvieh macht auch Mist, wie man so schön sagt.
- Die Fixkosten: In den Preis fließt natürlich auch anteilig die Ladenmiete, Strom, Wasser und ganz wichtig: die Kühlung. Ohne ein professionelles Kühlhaus bei konstanten 4-6 Grad kann ich die Frische der Blumen schlicht nicht garantieren.
Kleiner Tipp: Kümmere dich am besten 3 bis 6 Monate vor der Hochzeit um den Floristen. Gerade in der Hauptsaison von Mai bis September sind die besten Leute oft schnell ausgebucht.

Das geheime Leben der Blumen: Was Profis für die Haltbarkeit tun
Ein Brautstrauß muss echt was aushalten: die Trauung, das Fotoshooting in der Sonne, die Feier am Abend. Die meiste Zeit steht er nicht im Wasser. Damit er nicht schon nachmittags schlapp macht, braucht es einiges an Know-how.
Wenn die Blumen vom Großmarkt kommen, werden sie bei uns erstmal „versorgt“. Jede Blume wird mit einem rasiermesserscharfen Floristenmesser schräg angeschnitten. Niemals mit einer Schere, die quetscht die Leitungsbahnen nur zu! Dann bekommen sie lauwarmes Wasser mit einem professionellen Frischhaltemittel. Das ist quasi ein Energy-Drink für Blumen, der sie mit Nährstoffen versorgt und Bakterien im Wasser hemmt.
Übrigens: Ein unsichtbarer Feind im Blumenladen ist Ethylen. Das ist ein Reifegas, das zum Beispiel von Äpfeln oder Bananen ausgestoßen wird. Deshalb wirst du in einer professionellen Werkstatt niemals eine Obstschale in der Nähe der Blumen finden. Das Gas lässt Blüten nämlich extrem schnell altern. Das sind so die kleinen Details, die man nicht sieht, aber die am Ende den Unterschied machen.

Die Magie der Hände: Das Geheimnis der perfekten Form
Einen wirklich runden Brautstrauß zu binden, ist eine Kunst. Das Geheimnis ist die Spiralbindung. Dabei wird jede Blume schräg an die anderen angelegt, sodass sich alle Stiele nur an einem einzigen Punkt kreuzen. Das macht den Strauß superstabil und sorgt dafür, dass jede Blume in der Vase wieder optimal Wasser ziehen kann. Das braucht Wochen an Übung, bis die Bewegung im Handgelenk sitzt.
Wo wir bei der Form sind: Eine gute Faustregel für die Größe ist, dass der Strauß nicht breiter sein sollte als die Taille der Braut, wenn sie ihn vor sich hält. Das sorgt für eine harmonische Silhouette.
Für ganz zarte Blüten wie Orchideen oder Maiglöckchen greifen wir Profis in die Trickkiste und drahten die Blüten an. Das stabilisiert sie und man kann sie perfekt platzieren. Dieser angedrahtete Stiel wird dann mit einem speziellen, selbstklebenden Band umwickelt. Und das Finish? Das macht den Look erst perfekt. Wir verdecken das technische Binde-Band mit einem hochwertigen Seidenband, schlagen die Enden sauber ein und befestigen es mit ein paar Perlkopf-Nadeln, die fast unsichtbar im Stielbündel verschwinden.

Blumen nach Kalender: Warum die Saison dein bester Freund ist
Ich rate jeder Braut, saisonal zu denken. Klar, Pfingstrosen im Dezember sind irgendwie machbar – sie werden dann aus Neuseeland oder Chile eingeflogen. Aber mal ehrlich: Die sind dann nicht nur sündhaft teuer, sondern die Qualität leidet unter dem langen Transport enorm. Ein Strauß mit Blumen der Saison ist nicht nur günstiger und nachhaltiger, die Blumen sind auch auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit und Kraft.
- Frühling: Die Zeit der Tulpen, Ranunkeln, Anemonen und natürlich Maiglöckchen.
- Sommer: Ein Traum aus Pfingstrosen, Rosen, Hortensien, Dahlien und duftenden Wicken.
- Herbst: Wunderschöne Astern, Chrysanthemen, Dahlien und tolle Akzente mit Hagebutten.
- Winter: Elegant mit Amaryllis, Christrosen, Ilex und Eukalyptus.
Der Weg zum eigenen Brautstrauß: Eine ehrliche DIY-Anleitung
Vielleicht spielst du mit dem Gedanken, deinen Strauß selbst zu binden. Das kann eine total schöne, persönliche Sache sein! Aber sei ehrlich zu dir: Plane das nur ein, wenn du eher locker feierst und damit leben kannst, wenn das Ergebnis nicht 100% perfekt wird. Der Tag vor der Hochzeit ist oft eh schon stressig. Überleg dir gut, ob du dann noch die Nerven dafür hast. Plane dafür realistisch mindestens 2-3 Stunden ruhige Zeit am Vortag ein, plus die Zeit für den Einkauf!

Dein Material: Woher und was?
Für den Anfang empfehle ich robuste Blumen, die dir kleine Fehler verzeihen. Rosen, Nelken, Chrysanthemen und Schleierkraut sind super. Als Grün eignen sich Eukalyptus oder Pistazie. Finger weg von sehr durstigen Diven wie Hortensien oder Dahlien, die sind für Anfänger knifflig.
Um dir mal ein konkretes Beispiel zu geben: Für einen romantisch-verspielten Look, der dich im Einkauf etwa 50-70 € kosten dürfte, könntest du folgendes besorgen:
- 10-12 schöne Rosen in deiner Wunschfarbe
- 5 große Stiele Schleierkraut (das füllt wunderbar und schafft Volumen)
- 3-4 Stiele Eukalyptus für das Grün und den tollen Duft
Die Blumen bekommst du auf Blumenfeldern zum Selbstschneiden, auf dem Wochenmarkt oder du fragst einfach nett bei einem Floristen nach, ob du Bundware kaufen kannst.
Schritt-für-Schritt zum eigenen Glück
- Vorbereiten: Schneide alle Blumen frisch an und entferne die unteren Blätter. Lass sie ein paar Stunden in einem kühlen, dunklen Raum Wasser trinken.
- Binden: Nimm eine stabile Blüte als Zentrum in die Hand. Lege die nächste Blume schräg darüber an. Drehe den Strauß ein kleines Stück und lege die nächste Blume wieder schräg an. So arbeitest du dich rundherum vor.
- Formen: Füge abwechselnd Blumen und Grün hinzu und schau immer wieder von oben drauf, ob die Form schön rund wird.
- Abbinden: Wenn der Strauß die gewünschte Größe hat, binde ihn an der Kreuzungsstelle fest mit Bast oder einem starken Band ab.
- Finish: Schneide alle Stiele auf eine Länge und wickle ein schönes Seidenband darüber, um den Bast zu verdecken.
Ach ja, der Transport: Am besten stellst du den fertigen Strauß aufrecht in einen Eimer mit ein paar Zentimetern Wasser. Den Eimer klemmst du dann sicher im Fußraum des Autos ein, damit nichts kippt.

Und was, wenn alles schiefgeht? Mein Notfall-Tipp für alle DIY-Bräute: Kauf immer einen extra Bund einfacher, hübscher Blumen, z.B. nur Schleierkraut oder ein paar günstige Rosen. Im schlimmsten Fall hast du in 10 Minuten einen schlichten, aber schönen Plan-B-Strauß gebunden. Das nimmt unheimlich viel Druck raus!
Zwischenfazit: DIY vs. Profi – eine Frage des Typs
Also, lass uns das mal kurz zusammenfassen. Der DIY-Weg ist unschlagbar, was die Kosten (ca. 50-80 €) und die persönliche Note angeht. Der Haken? Der Zeitaufwand am Vortag und, seien wir ehrlich, ein gewisses Stresslevel. Die Qualität und Haltbarkeit hängen komplett von deinem Geschick ab.
Der Gang zum Profi kostet dich zwar eher zwischen 150 € und 300 €, aber du kaufst dir damit absolute Gelassenheit. Du bekommst perfekte Qualität, maximale Haltbarkeit und hast null Stress damit. Du musst am Ende für dich abwägen: Was ist dir an diesem Tag wichtiger – Geld sparen und selbst kreativ sein oder absolute Sicherheit und Entspannung?

Fazit: Deine Hochzeit, deine Entscheidung
Die Wahl des Brautstraußes ist am Ende eine Herzenssache. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Ein vom Profi gefertigter Strauß ist eine Investition in Fachwissen, erstklassiges Material und vor allem in die Sicherheit, dass an deinem Hochzeitstag alles perfekt ist. Du kaufst nicht nur Blumen, sondern auch die Erfahrung und die Ruhe des Experten.
Ein selbstgemachter Strauß kann eine wunderbare, persönliche Note sein, wenn du den Prozess genießen kannst und das Ergebnis nicht bis ins letzte Detail makellos sein muss. Sei dir aber des zusätzlichen Aufwands bewusst.
Egal, wofür du dich entscheidest, ich hoffe, dieser kleine Einblick in mein Handwerk hat dir geholfen. Dein Brautstrauß soll deine Geschichte erzählen und dir einfach nur Freude machen. Und das, mein Freund, ist am Ende das Einzige, was wirklich zählt.
Bildergalerie


Und was passiert mit dem Strauß nach dem großen Tag?
Die schönste Erinnerung kann man bewahren! Viele Bräute entscheiden sich, ihren Strauß professionell trocknen oder in Kunstharz eingießen zu lassen. Anbieter wie „Flora Studio“ oder „ Blüten(t)raum“ haben sich darauf spezialisiert und verwandeln die Blumen in ein ewiges Kunstwerk für die Wand oder als Dekorationsobjekt. Wer es selbst versuchen möchte: Einzelne Blüten zwischen die Seiten eines dicken Buches legen oder den gesamten Strauß kopfüber an einem dunklen, trockenen Ort aufhängen. Das Ergebnis ist rustikaler, aber nicht weniger charmant.


Wussten Sie schon? Die Tradition des Brautstraußes geht auf die Renaissance zurück. Damals sollten stark duftende Kräuter und Gewürze wie Rosmarin und Myrte nicht nur böse Geister abwehren, sondern auch die damals üblichen Körpergerüche überdecken.

Die Magie liegt oft im Detail. Ein hochwertiges Seidenband, das im Wind flattert, verleiht dem Strauß eine unvergleichliche Eleganz. Marken wie „Seidenband“ oder „Tine K Home“ bieten handgefärbte Bänder in unzähligen Nuancen an, die perfekt auf das Farbkonzept abgestimmt werden können. Eine wunderbare Alternative zu klassischem Satin!


- Frischegarantie: Saisonale Blumen sind auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit und Kraft.
- Budgetfreundlich: Keine hohen Kosten für Import und aufwendige Kühlung.
- Nachhaltig: Kürzere Transportwege bedeuten einen kleineren ökologischen Fußabdruck.
Das Geheimnis? Ein Gespräch mit dem Floristen über die Stars der aktuellen Jahreszeit. Im Frühling Ranunkeln, im Sommer Dahlien, im Herbst Astern – jede Saison hat ihre eigenen Schätze.

Die unterschätzte Komponente: das Gewicht. Ein üppiger Strauß, besonders im angesagten „Undone“-Look mit viel Eukalyptus und langen Stielen, kann schnell über 1,5 Kilogramm wiegen. Das klingt nach wenig, aber nach einer halben Stunde Fotoshooting und dem Gang zum Altar fühlen sich die Arme schnell schwer an. Ein guter Florist achtet auf die Balance und die Handlichkeit.


DIY-Checkliste: Was du wirklich brauchst
- Eine scharfe Gartenschere (keine Küchenschere!) für saubere Schnitte.
- Grünes Floristen-Tape (z.B. von Oasis) zum Bündeln der Stiele.
- Blumendraht, um empfindliche Blütenköpfe zu stützen.
- Ein schönes Band für den Abschluss.
- Ein großer Eimer mit frischem Wasser und Blumenfrischhaltemittel.

Hilfe, ich habe Heuschnupfen! Muss ich auf Blumen verzichten?
Keine Sorge! Es gibt viele wunderschöne „allergikerfreundliche“ Optionen. Rosen, Orchideen, Calla-Lilien und die meisten Ranunkeln produzieren kaum Pollenflug. Verzichten sollte man hingegen auf stark duftende Lilien, Schleierkraut oder Sonnenblumen. Ein Gespräch mit dem Floristen ist hier Gold wert, um einen atemberaubenden und gleichzeitig niesfreien Tag zu garantieren.


Der Wurftstrauß-Trick: Du liebst deinen Strauß und möchtest ihn auf keinen Fall in die Menge werfen? Absolut verständlich! Viele Floristen bieten an, eine kleinere, einfachere und kostengünstigere Version deines Brautstraußes als speziellen „Wurfstrauß“ zu binden. So bleibt das Original unversehrt und die schöne Tradition kann trotzdem stattfinden.

Laut einer Studie der Rutgers University haben Blumen eine unmittelbare positive Auswirkung auf Glücksgefühle und verbessern die Stimmung langfristig. Der Brautstrauß ist also nicht nur Deko, sondern auch ein echter emotionaler Begleiter.


Frische Blumen: Der klassische, lebendige Look mit intensivem Duft. Sie symbolisieren den blühenden Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
Trockenblumen: Nachhaltig, haltbar und perfekt für den angesagten Boho-Stil. Ein Strauß aus Pampasgras, Eukalyptus und Lagurus ist von Anfang an eine bleibende Erinnerung.
Die Wahl hängt ganz vom Stil der Hochzeit und dem Wunsch ab, den Strauß als Andenken zu behalten.

Nicht jede Blume ist für die Strapazen eines Hochzeitstages gemacht. Zu den Sensibelchen gehören Hortensien, die ohne ständige Wasserzufuhr schnell schlappmachen, oder weiße Gardenien, deren Blütenblätter bei der kleinsten Berührung braune Flecken bekommen. Vertraue auf die Erfahrung deines Floristen, er kennt die wahren Diven unter den Blumen.


Die geheime Lebensversicherung: Ein guter Florist sorgt dafür, dass der Strauß den ganzen Tag frisch aussieht. Ein Trick dafür ist, die Stielenden mit einem kleinen, in Wasser getränkten Wattebausch zu umwickeln und diesen mit Parafilm (einem dehnbaren, selbstklebenden Band) zu versiegeln, bevor das Schmuckband darüber kommt. Unsichtbar, aber extrem wirkungsvoll!

Der Anstecker für den Bräutigam, die sogenannte Boutonnière, ist wie ein kleines Echo des Brautstraußes. Er sollte idealerweise eine der Hauptblumen oder eine kleinere, passende Blüte aus dem Strauß aufgreifen und mit einem Blatt oder etwas Grün kombiniert werden. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild des Paares.


- Klassisch Rund (Biedermeier): Zeitlos, elegant und kompakt gebunden. Passt zu fast jedem Kleid und Stil.
- Fließend (Kaskade): Dramatisch und opulent, die Blumen ergießen sich nach unten. Ideal für große, glamouröse Hochzeiten.
- Wild & Asymmetrisch: Der moderne „Boho“-Look. Wirkt wie frisch von der Wiese gepflückt, mit viel Grün und verschiedenen Texturen.

Wie transportiere ich den Strauß sicher zur Location?
Am besten in einer Vase mit etwas Wasser, die im Fußraum des Autos steht und mit Handtüchern verkeilt wird, damit sie nicht umkippt. Den Strauß niemals in den heißen Kofferraum oder in die direkte Sonneneinstrahlung auf der Hutablage legen. Kühle und Feuchtigkeit sind seine besten Freunde bis zum großen Auftritt.


Wussten Sie, dass der durchschnittliche Preis für einen einzelnen Stiel einer hochwertigen David Austin Rose im Großhandel bei 4 bis 7 Euro liegen kann? Bei einem Strauß mit 15 dieser Rosen macht allein das Material schon einen erheblichen Teil der Kosten aus.
Diese exklusiven Züchtungen sind für ihre opulente Form und ihren intensiven Duft berühmt, was sie zu einer beliebten, aber auch kostspieligen Wahl für Brautsträuße macht. Hier zeigt sich der Unterschied zu Supermarkt-Rosen deutlich.

Manchmal ist weniger mehr. Ein Strauß, der nur aus einer einzigen Blumensorte besteht, kann eine unglaublich starke und moderne Aussage treffen. Stellen Sie sich einen reinen Strauß aus eleganten Calla-Lilien, duftendem Lavendel, zarten Maiglöckchen oder einem üppigen Bund weißer Tulpen vor. Puristisch, edel und absolut unvergesslich.


Der häufigste Budget-Fehler: Sich in eine Blume verlieben, die absolut nicht in der Saison ist. Pfingstrosen im Oktober oder Dahlien im Mai sind nur als teure Importware aus fernen Ländern zu bekommen. Das treibt nicht nur den Preis in die Höhe, sondern ist auch wenig nachhaltig. Flexibilität bei der Blumenwahl ist der beste Weg, um das Budget im Griff zu behalten.

Ein Trend, der bleibt: die Symbolik der Blumen. Die sogenannte „Floriographie“ war im viktorianischen Zeitalter eine Geheimsprache. Auch heute macht es Spaß, dem Strauß eine persönliche Note zu verleihen:
- Rose (rot): Wahre Liebe
- Pfingstrose: Glück und Ehre
- Myrte: Ehe und Fruchtbarkeit (eine Tradition in vielen königlichen Brautsträußen!)
- Lavendel: Hingabe und Reinheit


Wann sollte ich meinen Floristen buchen?
Für beliebte Hochzeitsdaten gilt: so früh wie möglich! Ideal sind 6 bis 9 Monate im Voraus. Gute Floristen, besonders jene mit einem speziellen Stil, sind oft lange im Voraus ausgebucht. Das erste Beratungsgespräch sollte stattfinden, wenn das Kleid und das Farbkonzept der Hochzeit bereits feststehen.

Option A: Der Großmarkt. Hier gibt es eine riesige Auswahl zu günstigeren Preisen. Der Nachteil: Man kauft oft nur in großen Gebinden und muss die Qualität selbst beurteilen können. Ideal für geübte DIY-Bräute.
Option B: Der Blumenladen um die Ecke. Hier kann man einzelne Stiele kaufen und bekommt eine Basis-Beratung. Die Qualität ist meist gut, der Preis höher als im Großmarkt.
Für ein stressfreies DIY-Erlebnis ist eine Mischung oft ideal: Hauptblumen im Laden aussuchen und günstiges Grünzeug vom Markt.


- Erleichtert das Tragen über Stunden.
- Lenkt nicht vom Hochzeitskleid ab.
- Ist oft kostengünstiger in der Anschaffung.
Das Geheimnis? Der Petite-Bouquet-Trend! Ein kleiner, aber feiner Strauß kann genauso wirkungsvoll sein wie ein opulentes Gesteck, besonders bei zierlichen Bräuten oder sehr detailreichen Kleidern.

Denken Sie über den Tellerrand hinaus! Ein Brautstrauß muss nicht immer aus frischen Blumen bestehen. Wie wäre es mit einem eleganten Strauß aus Broschen, die von den Frauen der Familie gesammelt wurden? Oder einer Kreation aus Papierblumen, die aus den Seiten Ihres Lieblingsbuchs gefaltet sind? Auch Federn, Knöpfe oder Stoffblüten können eine einzigartige und sehr persönliche Alternative sein.


Der teuerste Brautstrauß der Welt wurde 2007 auf einer Luxus-Hochzeitsmesse in Hanoi, Vietnam, ausgestellt. Er bestand aus 100-jährigen Rubinen, Diamanten und seltenen Orchideen und hatte einen Wert von 120.000 US-Dollar.
Das zeigt, dass dem Brautstrauß als Statussymbol und Kunstwerk nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind. Im Vergleich dazu wirken die Kosten für einen handwerklich perfekten Floristenstrauß doch gleich viel bodenständiger.
Nachhaltigkeit im Strauß: Immer mehr Paare legen Wert auf eine umweltbewusste Hochzeit. Das geht auch beim Brautstrauß! Fragen Sie Ihren Floristen gezielt nach Blumen aus lokalem Anbau, um lange Transportwege zu vermeiden. Es gibt auch Züchter mit Bio- oder Fair-Trade-Siegeln (z.B. „Fair Flowers Fair Plants“). Eine weitere Option sind „Slowflower“-Kollektive, die auf saisonale, regionale und pestizidfreie Blumen setzen.




