Deine Gitarre an der Wand? So geht’s richtig (und ohne teure Schäden)
Akustikgitarren sind nicht nur Instrumente, sie sind auch stilvolle Akzente für dein Zuhause. Entdecke, wie sie dein Interieur verzaubern können!
"Die Stille ist der beste Klang." – Wer hätte gedacht, dass ein simples Möbelstück wie eine Akustikgitarre eine ganze Atmosphäre kreieren kann? Während sie im Eck steht, träumt sie von Melodien und Geschichten, die durch den Raum fließen. Jedes Zimmer kann durch diesen einzigartigen Akzent transformiert werden, der nicht nur zum Spielen einlädt, sondern auch das Auge erfreut.
Jeder von uns kennt das: Man kommt nach Hause, sieht die eigene Akustikgitarre in der Ecke stehen und denkt sich: Was für ein schönes Instrument! Man möchte sie am liebsten direkt an die Wand hängen, als Kunstwerk, immer griffbereit für die nächste spontane Jam-Session. Ich verstehe das total. Eine Gitarre ist einfach mehr als nur ein Stück Holz, sie ist pure Leidenschaft.
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Aber ganz ehrlich? Ich habe über die Jahre in der Werkstatt so viele Gitarren gesehen, die genau durch diese gut gemeinte Idee gelitten haben. Risse in der Decke, verzogene Hälse, stumpfer Lack … vieles davon wäre so einfach vermeidbar gewesen. Denn deine Gitarre ist kein totes Deko-Objekt, sie lebt und atmet.
Keine Sorge, du musst dein Schätzchen nicht für immer im Koffer einsperren. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deine Gitarre sicher und stylisch bei dir zu Hause präsentierst. Wir decken die größten Gefahren auf und finden die perfekte Lösung für dich und dein Instrument.

Keine Zeit? Die 3 goldenen Regeln für deine Gitarre
Falls du es eilig hast, hier das absolute Minimum, das du wissen musst, um 90 % der häufigsten Schäden zu vermeiden:
- Check die Luftfeuchtigkeit! Deine Gitarre hasst trockene Heizungsluft im Winter. Ideal sind 45-55 % Luftfeuchtigkeit. Ganz im Ernst: Hör kurz auf zu lesen und bestell dir online ein digitales Hygrometer. Kostet ’nen Zehner und ist die beste Investition, die du tätigen kannst. Mach es jetzt.
- Weg von Heizung & Sonne! Häng oder stell deine Gitarre niemals direkt neben eine Heizung oder in die pralle Sonne. Die Hitze kann den Leim aufweichen und das Holz austrocknen – ein Todesurteil für jedes Instrument.
- Keine Billig-Halterungen! Egal ob Ständer oder Wandhalterung: Gib lieber 20 Euro mehr für was Stabiles aus. Ein wackeliger Ständer ist der Hauptgrund für umgefallene Gitarren und teure Kopfplattenbrüche.
Warum deine Gitarre ein Sensibelchen ist
Bevor wir über Halterungen sprechen, müssen wir kurz verstehen, was da eigentlich in deiner Gitarre vorgeht. Korpus, Hals, Griffbrett – alles ist aus Holz. Und Holz arbeitet. Es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab. Stell dir die Holzzellen wie winzige Schwämme vor.

Gleichzeitig ziehen die Stahlsaiten mit einer Kraft von rund 80 Kilo an der Konstruktion. Das ist, als würde permanent eine schwere Person auf der Gitarrendecke stehen. Solange das Klima stimmt, ist alles im Lot. Aber wenn die Luftfeuchtigkeit schwankt, gerät dieses sensible Gleichgewicht aus den Fugen.
- Zu trocken (unter 40 %): Das ist der Klassiker im Winter. Die „Schwämme“ ziehen sich zusammen, das Holz schrumpft. Plötzlich fühlen sich die Kanten der Bundstäbchen scharf an, die Saiten schnarren, und im schlimmsten Fall reißt die massive Holzdecke. Ein Riss ist eine aufwendige und teure Reparatur.
- Zu feucht (über 60 %): Das passiert oft im Sommer oder in schlecht gelüfteten Altbauten. Das Holz quillt auf, die Decke wölbt sich, die Saitenlage wird unspielbar hoch und der Klang dumpf. Langfristig können sich sogar Leimverbindungen lösen oder Schimmel bilden.
Übrigens, auch der Lack ist nicht gleich Lack. Ältere oder sehr hochwertige Gitarren haben oft einen dünnen Nitrolack, der super für den Klang, aber empfindlich gegenüber Weichmachern in billigen Plastikständern ist. Moderne Instrumente haben meist einen robusteren Polyurethan-Lack (PU). Kleiner Tipp: Wenn du unsicher bist, was deine Gitarre hat, schau auf der Webseite des Herstellers nach den Spezifikationen deines Modells. Meistens wird dort der Lacktyp angegeben.

Die besten Methoden für die Aufbewahrung – ein ehrlicher Vergleich
Okay, jetzt aber zur Sache. Wie bringst du deine Gitarre nun sicher unter? Hier sind die gängigsten Optionen, ganz ohne Schnickschnack.
Die einfache Lösung: Der Bodenständer
Ein Ständer ist flexibel und macht die Gitarre sofort spielbereit. Aber bitte, tu dir selbst einen Gefallen und kauf keinen 10-Euro-Wackel-Kandidaten. Ein guter, stabiler Ständer mit drei Beinen kostet zwischen 30 € und 50 € und ist jeden Cent wert. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Ein Sturz vom Billigständer führt fast immer zu einer Reparatur, die ein Vielfaches kostet. Ganz ehrlich, am Anfang meiner Gitarren-Laufbahn hab ich auch gedacht, ein günstiger Ständer tut’s schon… bis meine erste gute Gitarre fast einen Abgang gemacht hätte. Seitdem nie wieder. Auf einer Sicherheitsskala von 1 bis 5 würde ich einem guten Ständer eine solide 3 geben – er ist stabil, aber eben nicht vor spielenden Kindern oder Haustieren sicher.

Die elegante Lösung: Die Wandhalterung
Eine Wandhalterung sieht super aus, spart Platz und hält die Gitarre aus der Gefahrenzone am Boden fern. Hier ist die Montage aber absolut entscheidend! Ich habe mal eine wunderschöne Gitarre reparieren müssen, die mitsamt Halterung aus einer Gipskartonwand gebrochen ist. Ein Albtraum.
Investiere in eine Halterung aus massivem Metall, am besten eine mit diesen automatischen Greifarmen, die zufahren, wenn du die Gitarre einhängst. Das ist ein fantastisches Sicherheits-Feature und kostet um die 20-30 Euro. Bei der Montage gilt: In einer massiven Wand nimmst du hochwertige Markendübel, zum Beispiel diese Zwei-Komponenten-Dübel in Größe 8 oder 10. Bei einer Gipskartonwand sind spezielle Hohlraumdübel aus Metall Pflicht! Zieh nach der Montage einmal kräftig dran. Da darf sich absolut nichts bewegen. Sicherheitslevel? Bei korrekter Montage eine glatte 4 von 5. Nur das Raumklima kontrolliert sie eben nicht.
Die beste Lösung (aus Werkstattsicht): Der Koffer
Ja, ich weiß, das ist die unsexy Antwort. Aber aus technischer Sicht ist der Gitarrenkoffer der sicherste Ort. Er schützt vor Staub, Stößen und vor allem vor schnellen Klimaschwankungen. Im Koffer kannst du mit kleinen Helfern ein perfektes Mikroklima schaffen.

Gerade im Winter ist das Gold wert. Dafür gibt es simple Befeuchter-Schwämmchen oder – mein Favorit – diese Zwei-Wege-Befeuchtungssysteme in kleinen Päckchen. Die halten die Feuchtigkeit automatisch bei idealen 47 %. Die sind super, aber denk dran, die halten nicht ewig. Je nach Klima musst du sie alle 2 bis 4 Monate tauschen, was dich im Jahr so um die 30-40 Euro kostet. Eine kleine Investition für den maximalen Schutz. Sicherheitslevel: Klare 5 von 5. Nachteil: Die Gitarre ist nicht sichtbar und nicht sofort griffbereit.
Ach ja, kleiner „Opa-Trick“ für den Notfall: Wenn du merkst, die Heizungsluft ist extrem trocken und du hast keinen Befeuchter zur Hand, stell einfach eine Schale mit Wasser auf die Heizung im selben Raum. Das ist zwar nicht perfekt, kann die Luftfeuchtigkeit aber um ein paar kritische Prozentpunkte anheben und im Zweifel einen Riss verhindern.
Pflege ist kein Hexenwerk
Eine offen präsentierte Gitarre fängt natürlich Staub. Ein weiches Mikrofasertuch (bekommst du für 5 € im Drogeriemarkt) ist dein bester Freund. Für Fingerabdrücke gibt es spezielle Gitarrenreiniger. Wichtig: Immer aufs Tuch sprühen, nie direkt auf die Gitarre!

Ein- bis zweimal im Jahr, am besten beim Saitenwechsel, freut sich das unbehandelte Holz des Griffbretts über ein paar Tropfen spezielles Griffbrettöl. Kurz einwirken lassen und die Reste gründlich abwischen. Weniger ist hier definitiv mehr.
Wann muss der Profi ran?
Bitte versuch dich nicht an Dingen, die Erfahrung und Spezialwerkzeug erfordern. Geh immer zu einem qualifizierten Gitarrenbauer bei:
- Einstellen des Halsstabs
- Anpassungen an Sattel oder Stegeinlage
- Jeglicher Art von Rissen oder Brüchen (BITTE nicht mit Baumarkt-Leim kleben!)
- Arbeiten an den Bundstäbchen
Eine gut gemeinte „Reparatur“ macht den Schaden oft nur schlimmer und teurer.
Kurz nachgedacht: Versicherung und Werterhalt
Wenn dein Instrument einen Wert von 1.500 bis 2.000 Euro übersteigt, denk mal über eine spezielle Musikinstrumentenversicherung nach. Die kostet nicht die Welt und deckt auch Schäden ab, bei denen die normale Hausratversicherung oft abwinkt, wie zum Beispiel einen simplen Sturz.
Und noch was: Bei sehr alten, wertvollen Instrumenten mit geschützten Tropenhölzern gibt es besondere Auflagen für den Verkauf oder die Reise. Die richtige Aufbewahrung ist hier nicht nur Pflege, sondern essenzieller Werterhalt für ein Stück Handwerkskunst.

Fazit für dich und deine Gitarre
Deine Gitarre an der Wand ist kein Problem, sondern eine Bereicherung für dein Zuhause – wenn du es richtig machst. Behalte das Klima im Auge, investiere in eine sichere Halterung und montiere sie bombenfest. Mit ein bisschen Pflege wird dein Instrument dir dann nicht nur als schöner Anblick, sondern auch mit seinem vollen, wunderbaren Klang über Jahre hinweg treu zur Seite stehen.
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Achtung, Nitrolack! Bei vielen hochwertigen Gitarren, insbesondere bei Gibson-, Fender Custom Shop- oder Martin-Modellen, wird ein empfindlicher Nitrozelluloselack verwendet. Bestimmte Weichmacher in Gummi- oder Schaumstoffüberzügen von günstigen Halterungen können mit diesem Lack chemisch reagieren und unschöne, permanente Verfärbungen oder sogar Lackschäden hinterlassen. Gehen Sie auf Nummer sicher und wählen Sie Halterungen von Marken wie König & Meyer oder Hercules, die explizit als „nitrolackverträglich“ deklariert sind.


Wie finde ich den richtigen Montagepunkt an der Wand?
Für maximalen Halt sollte die Halterung direkt in einem Holzständer der Wandkonstruktion verschraubt werden, besonders bei schweren E-Gitarren. Einen solchen Ständer finden Sie am einfachsten mit einem elektronischen Ortungsgerät. Alternativ funktioniert die „Klopfmethode“: Klopfen Sie die Wand ab, bis der Klang von hohl zu dumpf und solide wechselt. Dort befindet sich der Ständer. Bei Hohlraumwänden sind spezielle Dübel (z.B. Kippdübel oder Hohlraum-Metalldübel) unerlässlich, um das Gewicht sicher zu tragen.


Wussten Sie schon? Eine typische Akustikgitarre mit Stahlsaiten steht unter einer permanenten Zugkraft von etwa 75 Kilogramm. Das entspricht dem Gewicht eines erwachsenen Menschen!
Diese enorme Spannung ist der Grund, warum Hals und Korpus so empfindlich auf Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit reagieren. Eine stabile Umgebung ist also kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um die strukturelle Integrität Ihrer Gitarre zu bewahren.

Mehrere Gitarren an einer Wand können wie eine private Kunstgalerie wirken. Für ein harmonisches Gesamtbild gibt es ein paar einfache Designregeln:
- Symmetrie: Hängen Sie drei Gitarren in einer geraden Linie mit exakt gleichem Abstand auf.
- Gruppierung: Ordnen Sie akustische und elektrische Gitarren in getrennten Gruppen an.
- Asymmetrische Balance: Platzieren Sie zwei Gitarren auf einer Seite und eine einzelne, optisch auffällige Gitarre auf der anderen Seite, leicht versetzt.


Eine an der Wand hängende Gitarre ist mehr als nur Deko – sie ist eine Einladung. Die ständige Sichtbarkeit senkt die Hemmschwelle, sie in die Hand zu nehmen. Statt im Koffer zu verstauben, wird sie zum festen Bestandteil Ihres Alltags. Fünf Minuten hier, zehn Minuten da – diese kleinen, spontanen Sessions summieren sich und fördern Ihre Kreativität und Ihr Können oft mehr als eine einzige, lang geplante Übungseinheit pro Woche.


- Direkte Beleuchtung: Ein einzelner, schwenkbarer LED-Spot von oben oder schräg unten kann die Konturen und die Holzmaserung Ihrer Gitarre dramatisch hervorheben.
- Indirektes Licht: Ein LED-Streifen hinter einem nahegelegenen Möbelstück oder entlang einer Fußleiste schafft eine sanfte, atmosphärische Aura um das Instrument.
Der Trick? Verwenden Sie warmweißes Licht (unter 3300 Kelvin), um die natürlichen Holztöne zu betonen und eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.

Auto-Grip-System: Marken wie Hercules Stands bieten Halterungen mit einem cleveren Mechanismus. Das Gewicht der Gitarre schließt automatisch zwei kleine Bügel vor der Kopfplatte und sichert sie gegen versehentliches Herausfallen. Ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.
Klassischer Gabel-Halter: Modelle von String Swing oder König & Meyer sind einfacher, aber ebenso effektiv. Hier wird die Gitarre einfach in eine offene Gabel gehängt. Sie sind oft unauffälliger und in verschiedenen Holzarten (Eiche, Nussbaum) erhältlich, um perfekt zu Ihrer Einrichtung zu passen.


UV-Strahlung, selbst durch Fensterglas, bleicht die Farbe von Gitarrenlacken über die Zeit aus. Ein „Sunburst“-Finish kann blasser werden, leuchtende Farben können vergilben.
Das ist nicht immer schlecht – viele Musiker schätzen diesen natürlichen „Aging“-Prozess. Wenn Sie jedoch den Originalzustand Ihrer Gitarre erhalten möchten, wählen Sie einen Platz ohne direkte, stundenlange Sonneneinstrahlung. UV-Schutzfolien für Fenster sind eine weitere, effektive Option.


Eine leere Ecke im Wohnzimmer, ein ungenutzter Platz neben dem Bücherregal? Perfekt! Schaffen Sie eine dedizierte „Musik-Ecke“. Hängen Sie die Gitarre an die Wand und ergänzen Sie den Bereich mit einem kleinen Hocker oder einem bequemen Sessel, einem Notenständer und vielleicht einer kleinen Ablage für Plektren, Kapodaster und Stimmgerät. So entsteht ein einladender, funktionaler Raum, der Sie förmlich zum Spielen auffordert und gleichzeitig ein stilvolles Statement in Ihrer Wohnung setzt.

Reicht ein einfacher Bodengitarrenständer nicht auch?
Absolut, aber mit Vor- und Nachteilen! Ein guter, stabiler Ständer (z.B. von A-Frame-Ständer von K&M) ist eine tolle Alternative, wenn Bohren keine Option ist. Der Nachteil: Er nimmt Bodenfläche weg und ist eine potenzielle Stolperfalle. Staubsaugerroboter und unachtsame Mitbewohner sind die größten Feinde einer frei stehenden Gitarre. Die Wandmontage ist meist die sicherere und platzsparendere Lösung für die langfristige Präsentation.


- Sorgt für sicheren Halt an fast jeder Wand
- Spart wertvolle Bodenfläche
- Reduziert das Risiko von Umstoßen und Stolperunfällen
Das Geheimnis? Die richtige Wandhalterung. Sie ist die Brücke zwischen sicherem Aufbewahren und stilvollem Dekorieren und verwandelt Ihr Instrument in ein jederzeit spielbereites Kunstwerk.


Laut einer Umfrage des Magazins „Gitarre & Bass“ sind Kopfplattenbrüche, oft verursacht durch Stürze aus ungeeigneten Ständern, eine der häufigsten und teuersten Reparaturen an E-Gitarren.
Eine stabile, korrekt montierte Wandhalterung eliminiert dieses Risiko fast vollständig. Die Investition von 30 Euro in eine Marken-Halterung kann Ihnen leicht eine Reparatur im Wert von mehreren hundert Euro ersparen.

Ein entscheidender Tipp: Vermeiden Sie es, Ihre Gitarre an eine Außenwand zu hängen. Diese Wände sind im Winter kälter und im Sommer wärmer als Innenwände. Die ständigen Temperaturschwankungen, oft in Kombination mit Feuchtigkeitsänderungen, stressen das Holz und den Leim Ihrer Gitarre unnötig und können zu feinen Rissen im Lack oder sogar im Holz führen.


Hängt Ihre Gitarre offen an der Wand, wird sie zwangsläufig einstauben. Planen Sie eine schnelle, regelmäßige Reinigung ein:
- Wöchentlich: Mit einem weichen Mikrofasertuch oder einem Staubwedel sanft über Korpus, Saiten und Kopfplatte wischen.
- Monatlich: Die Gitarre kurz abnehmen. Mit einem leicht angefeuchteten Tuch (nur Wasser!) hartnäckigeren Schmutz entfernen und sofort trocken nachwischen. Dies ist auch der perfekte Moment, um kurz zu überprüfen, ob noch alles stimmt.


Die Gitarre an der Wand wird schnell zum Mittelpunkt des Raumes und zu einem natürlichen Gesprächsstarter. Gäste werden fragen, ob Sie spielen, welche Geschichte hinter dem Instrument steckt oder welches Ihr Lieblingslied ist. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, Ihre Leidenschaft zu teilen und eine persönliche, kreative Atmosphäre in Ihrem Zuhause zu schaffen, die weit über ein gewöhnliches Deko-Objekt hinausgeht.

Meine Gitarre hat einen asymmetrischen Headstock (z.B. Fender Stratocaster). Hält das trotzdem?
Ja, absolut! Die meisten modernen Wandhalterungen, wie die von Hercules oder String Swing, haben eine drehbare oder schwenkbare Gabel. Diese passt sich automatisch dem Winkel der Kopfplatte an, egal ob es sich um eine symmetrische Gibson-Kopfplatte oder eine asymmetrische von Fender, Ibanez oder Jackson handelt. Die Gitarre hängt immer gerade nach unten und wird sicher gehalten.


Denken Sie über das Material der Halterung selbst nach. Während schwarzer Stahl oder Kunststoff funktional sind, kann eine Halterung mit einer Grundplatte aus Holz eine viel wärmere, edlere Optik erzeugen. Marken wie String Swing bieten Optionen in Eiche, Kirsche, Esche oder Nussbaum an. Wählen Sie ein Holz, das entweder zur Decke Ihrer Akustikgitarre, zu Ihrem Parkettboden oder zu anderen Möbelstücken im Raum passt, um ein stimmiges Gesamtkonzept zu schaffen.


„Eine Gitarre, die man nicht sieht, ist eine Gitarre, die man nicht spielt.“ – John 5, Gitarrist für Rob Zombie & Mötley Crüe
Dieser einfache Satz fasst die Magie der Wandpräsentation perfekt zusammen. Die ständige visuelle Präsenz Ihres Instruments ist die beste Motivation, es regelmäßig in die Hand zu nehmen und die Verbindung zu Ihrer Musik lebendig zu halten.

Kork: Dieses Naturmaterial ist nicht nur nachhaltig, sondern auch chemisch inert. Das bedeutet, es reagiert nicht mit empfindlichen Lacken – eine absolut sichere Wahl für jede Vintage-Gitarre mit Nitrolack.
Spezialschaumstoff: Hochwertige Hersteller verwenden speziell formulierte Schaumstoffe, die keine Weichmacher enthalten und als „nitrolack-sicher“ gelten. Sie bieten exzellenten Grip und Schutz.
Für wertvolle Instrumente ist Kork oft die erste Wahl von Sammlern und Profis.


Nutzen Sie moderne Technik zu Ihrem Vorteil. Ein kleines, smartes Hygrometer, zum Beispiel von Govee, kostet kaum mehr als ein Standard-Digitalhygrometer. Der Vorteil: Es verbindet sich per Bluetooth oder WLAN mit Ihrem Smartphone. Sie können Warnungen einrichten, die Sie benachrichtigen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum in einen kritischen Bereich fällt – selbst wenn Sie nicht zu Hause sind. Das ist die ultimative Absicherung für Ihr wertvolles Instrument.


Ihre Gitarre muss nicht allein an der Wand hängen. Erweitern Sie den Bereich zu einer funktionalen und schönen „Kommandozentrale“:
- Ein kleines, magnetisches Board für Plektren.
- Ein eleganter Haken für Ihren Gitarrengurt.
- Ein schmales Wandregal direkt darunter für Stimmgerät, Kapodaster und Saitenreiniger.
So ist nicht nur die Gitarre, sondern auch alles Zubehör immer griffbereit und ordentlich verstaut.

Wichtiger Punkt: Das Gewicht! Eine durchschnittliche Akustikgitarre wiegt etwa 2-3 kg. Eine massive E-Gitarre wie eine Gibson Les Paul kann jedoch über 5 kg wiegen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Wandhalterung und vor allem die Befestigung in der Wand (Dübel, Schrauben) für dieses Gewicht ausgelegt sind. Im Zweifel immer die stabilere Befestigungsmethode wählen – die Wand muss mehr aushalten als nur das Instrument selbst.


Muss ich die Saiten entspannen, wenn die Gitarre über längere Zeit hängt?
Nein, das ist ein Mythos. Gitarren sind dafür gebaut, der Saitenspannung dauerhaft standzuhalten. Das ständige Entspannen und Stimmen würde dem Hals sogar mehr schaden als nützen, da es zu ständigen Spannungsänderungen führt. Lassen Sie die Gitarre einfach in der Standardstimmung. Die einzige Ausnahme: Wenn Sie das Instrument für viele Monate oder Jahre einlagern, kann ein leichtes Entspannen der Saiten sinnvoll sein.


Der Klang einer Akustikgitarre wird maßgeblich durch die Schwingung der dünnen Massivholzdecke erzeugt. Diese Decke ist oft nur 2.5 bis 3 Millimeter dick.
Diese filigrane Konstruktion macht sie unglaublich reaktionsfreudig für den Klang, aber eben auch extrem anfällig für Rissbildung bei zu trockener Luft. Das erklärt, warum die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, wie im Hauptartikel beschrieben, so entscheidend ist.
Der größte Feind Ihrer an der Wand hängenden Gitarre ist nicht die Schwerkraft, sondern die Vergesslichkeit. Hängt sie einmal, wird sie Teil der Einrichtung. Vergessen Sie aber nicht, sie regelmäßig abzunehmen – nicht nur zum Spielen, sondern auch um sie zu pflegen. Befeuchten Sie das Griffbrett ein- bis zweimal im Jahr mit speziellem Griffbrettöl und nutzen Sie die Gelegenheit, um den Zustand von Holz und Lack zu überprüfen. Eine gepflegte Gitarre ist eine glückliche Gitarre.




