Parkett selbst verlegen? So klappt’s wie beim Profi – ohne die teuren Fehler!
Parkettboden ist mehr als nur ein Fußboden – er ist der Herzschlag Ihres Raumes! Entdecken Sie, wie er Atmosphäre und Stil verleiht.
„Wenn die Wände sprechen könnten, würden sie Geschichten von Eleganz und Gemütlichkeit erzählen.“ Ein Stück Holz, kunstvoll verlegt, kann die Seele eines Raumes offenbaren. Der Parkettboden, oft übersehen, ist der stille Protagonist jeder Einrichtung. Er erzählt von Tradition und Modernität, von rustikalem Charme und urbanem Chic. Wie verändert sich Ihr Raum, wenn der Boden zu einem Kunstwerk wird?
Ich liebe Holz. Ehrlich, in meiner langen Zeit als Parkett-Profi habe ich eine echte Leidenschaft für dieses Material entwickelt. Ich kenne seinen Geruch, seine Eigenheiten und die unglaubliche Wärme, die ein perfekt verlegter Holzboden einem Raum verleiht. Aber ich habe auch schon alles gesehen: Böden, die sich wölben wie eine Berglandschaft, Fugen so breit wie Autobahnen und das traurige Gesicht von Bauherren, die dachten, sie könnten mal eben schnell sparen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Basis: Warum dein Boden atmet und der Untergrund alles ist
- Holz, Werkzeug & Co: Was kostet der Spaß eigentlich?
- Die Verlegung: Schwimmend für Anfänger, geklebt für die Ewigkeit?
- Das Finish: Öl oder Lack – eine Glaubensfrage
- Die 3 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)
- Wann der Profi ran muss
- Bildergalerie
Und genau darum geht es hier. Es geht nicht darum, Ihnen zu sagen, dass Sie es nicht selbst schaffen können. Ganz im Gegenteil! Mit dem richtigen Wissen und einer guten Portion Geduld können Sie ein Ergebnis erzielen, auf das Sie verdammt stolz sein können. Vergessen wir mal die unrealistischen Versprechen von Komplett-Parkett für 200 Euro. Reden wir lieber darüber, wie man es richtig macht.
Die Basis: Warum dein Boden atmet und der Untergrund alles ist
Bevor wir auch nur ein einziges Paket Parkett aufmachen, müssen wir eine Sache verstehen: Holz lebt. Es ist ein Naturprodukt, das auf seine Umgebung reagiert. Fachleute nennen das „hygroskopisch“, aber im Grunde ist es ganz einfach: Ist die Luft feucht, dehnt sich das Holz aus. Ist sie trocken, wie im Winter bei Heizungsluft, zieht es sich zusammen. Das ist simple Physik. Wenn wir das ignorieren, sind knackende Fugen oder unschöne Wölbungen quasi vorprogrammiert.

Deshalb ist der Untergrund, meistens der Estrich, das absolute A und O. Ich kann es nicht oft genug betonen: 90 % aller späteren Probleme mit Parkett entstehen durch einen schlecht vorbereiteten Untergrund. Wenn mich jemand anruft, weil sein Boden knarrt, ist meine erste Frage immer: „Was haben Sie denn mit dem Estrich gemacht?“
Ein Profi achtet auf drei Dinge:
- Ebenheit: Der Boden muss glatt sein. Schnappen Sie sich eine lange Wasserwaage (mindestens 2 Meter) und prüfen Sie das. Mehr als 3 Millimeter Abweichung auf 2 Meter sind zu viel. Solche Dellen müssen Sie mit einer Ausgleichsmasse glätten. Das Zeug gibt’s im Baumarkt, kostet um die 20-30 € pro Sack und rettet Ihnen später den Boden. Ansonsten liegt das Parkett hohl und kann an diesen Stellen brechen.
- Festigkeit: Kratzen Sie mal mit einem spitzen Gegenstand über den Estrich. Bröselt er oder ist er ganz sandig? Dann braucht er eine Grundierung zur Verfestigung, sonst hält später kein Kleber.
- Feuchtigkeit: Das ist der Endgegner. Ein frischer Estrich braucht Wochen, manchmal Monate, um durchzutrocknen. Wird das Parkett zu früh verlegt, saugt das Holz die Restfeuchte auf und verformt sich katastrophal. Kleiner Tipp, der kaum was kostet: Besorgen Sie sich für 10 Euro ein einfaches Hygrometer. Stellen Sie es in den Raum, Wochen bevor es losgeht. So entwickeln Sie ein Gefühl für Ihr Raumklima. Die Profis nutzen teure CM-Messgeräte, aber als Faustregel gilt: Warten Sie lieber eine Woche zu lang als einen Tag zu kurz!
Ach ja, und bevor es losgeht, muss der Boden blitzsauber sein. Nicht nur besenrein, sondern richtig staubgesaugt. Jedes Körnchen ist eines zu viel.

Holz, Werkzeug & Co: Was kostet der Spaß eigentlich?
Okay, Butter bei die Fische: Was müssen Sie budgetieren? Qualität hat ihren Preis, aber man muss nicht das Teuerste vom Teuren nehmen. Machen wir mal eine grobe Beispielrechnung für ein typisches Wohnzimmer mit 20 Quadratmetern:
- Das Parkett selbst: Ein gutes Eichen-Fertigparkett (also Mehrschicht) liegt meist zwischen 50 € und 80 € pro Quadratmeter. Für 20 qm sind das also 1.000 € bis 1.600 €.
- Verschnitt einplanen! Ganz wichtig: Kaufen Sie immer 10 % mehr Material, als der Raum Quadratmeter hat. Sie brauchen das für die Zuschnitte an den Rändern und für eventuelle Fehler. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende zwei Dielen fehlen. Also planen wir mit 22 qm.
- Die Verlegeart entscheidet über die weiteren Kosten:
- Für die schwimmende Verlegung: Sie brauchen eine gute Trittschalldämmung (ca. 5-8 €/qm) und eine Dampfbremsfolie (ca. 2-3 €/qm). Macht zusammen rund 200 € extra.
- Fürs Verkleben: Ein hochwertiger, elastischer Parkettkleber (schauen Sie nach SMP- oder PU-Klebstoffen, z.B. von Stauf oder Uzin) kostet etwa 10-15 €/qm. Das wären also 200-300 €. Dispersionskleber ist billiger, enthält aber Wasser – keine gute Idee für Holz.
- Sockelleisten & Kleinzeug: Rechnen Sie pauschal mit 150-200 € für passende Leisten, Ecken, Clips und Übergangsprofile.
- Werkzeug: Eine Kappsäge können Sie oft im Baumarkt für ca. 40 € pro Tag mieten. Ein Set mit Zugeisen, Schlagklotz und Abstandskeilen kostet um die 20 €. Mein Geheimtipp: Investieren Sie 25 € in eine japanische Zugsäge. Damit bekommen Sie unglaublich saubere Schnitte hin, zum Beispiel wenn Sie Türzargen kürzen müssen.
- Die Feuchtigkeits-Falle: Wie schon gesagt – Ungeduld ist der größte Feind. Ein Boden, der auf zu feuchtem Estrich verlegt wird, ist ein Totalschaden. Keine Diskussion.
- Die vergessene Dehnungsfuge: Das Parkett braucht Platz zum Atmen. An allen Wänden, an Heizungsrohren, an Türschwellen – überall muss ein Abstand von 10-15 mm bleiben. Diese Fuge wird später von der Sockelleiste verdeckt. Wird sie vergessen, drückt sich der Boden bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer selbst hoch.
- Die hohle Stelle beim Kleben: Wer am Kleber spart oder den falschen Zahnspachtel nimmt, riskiert Hohlstellen. Das hört sich nicht nur billig an, wenn man drüberläuft, sondern an diesen Stellen kann auch die Verbindung zwischen den Dielen brechen.
- Stabile Verbindung zwischen den Dielen
- Kaum hörbarer Trittschall, kein „Klack-Klack“-Geräusch
- Optimale Wärmeübertragung bei Fußbodenheizung
- Längs zum Lichteinfall: Die Dielen folgen der Hauptlichtquelle (meist das größte Fenster). Das lässt den Raum harmonisch und ruhig wirken und kaschiert kleine Unebenheiten.
- Quer zum Raum: In langen, schmalen Räumen wie Fluren kann eine Querverlegung den Raum optisch verbreitern.
- Diagonal: Eine mutige, dynamische Wahl, die den Raum größer erscheinen lässt, aber mit deutlich mehr Verschnitt verbunden ist.
- Messen Sie die verbleibende Breite an mehreren Stellen (Wände sind selten perfekt gerade).
- Übertragen Sie die Maße auf die Diele, aber denken Sie daran, die 10-15 mm Dehnungsfuge abzuziehen!
- Legen Sie die zugeschnittene Diele an und hebeln Sie sie mit einem Zugeisen (auch „Kuhfuß“ genannt) in die Verbindung der vorletzten Reihe. Das schont die Diele und die Wand.
- Einzigartige, tiefdunkle bis graue Farbtöne
- Betonung der natürlichen Maserung
- Hohe Farbstabilität ohne künstliche Beizen
- Staub und Bauschmutz sofort mit einem Besen oder Staubsauger (mit Parkettbürste!) entfernen.
- In den ersten zwei Wochen den Boden nur trocken reinigen. Keine feuchten Wischer! Der Lack oder das Öl braucht Zeit zum vollständigen Aushärten.
- Sofort alle Möbel mit Filzgleitern versehen. Das ist der einfachste und effektivste Schutz vor Kratzern.
- Teppiche erst nach 2-3 Wochen auslegen, damit das Holz gleichmäßig dem Licht ausgesetzt ist und seine endgültige Farbe annehmen kann.
- Fischgrät: Der zeitlose Klassiker, der Eleganz und Dynamik ausstrahlt. Perfekt für Altbauten und großzügige Räume. Erfordert eine spezielle Verlegetechnik.
- Chevron (Französisches Fischgrät): Ähnlich dem Fischgrät, aber die Dielen treffen in einem 45°- oder 60°-Winkel aufeinander und bilden eine durchgehende Pfeilspitze. Sehr edel und modern.
- Würfelverband: Mehrere kurze Holzstäbe werden zu Quadraten gruppiert. Ein ruhiges, geometrisches Muster, das an alte Herrenhäuser erinnert.
- Schlagholz: Schont die empfindliche Nut- und Feder-Verbindung beim Zusammenfügen der Dielen. Niemals direkt mit dem Hammer auf die Diele schlagen!
- Zugeisen: Ein Hebel aus Metall, um die letzte Diele einer Reihe kraftvoll und ohne Beschädigung an die Wand zu ziehen.
- Abstandskeile: Kleine Helfer aus Kunststoff, die die so wichtige Dehnungsfuge zur Wand sicherstellen und während der Verlegung an Ort und Stelle halten.
Unterm Strich landen Sie also bei einem 20-qm-Raum schnell bei 1.500 € bis 2.200 € nur für das Material. Dafür haben Sie dann aber auch was Ordentliches.

Die Qual der Wahl beim Holz
Eiche ist der absolute Bestseller – und das zu Recht. Sie ist hart, relativ unempfindlich gegenüber Klimaschwankungen und passt zu fast jedem Stil. Buche ist auch sehr hart, aber eine kleine Diva. Sie „arbeitet“ deutlich mehr, reagiert also stärker auf Feuchtigkeit. Hier sind Dehnungsfugen extra wichtig. Ahorn ist hell und edel, dunkelt aber oft nach. Nussbaum ist wunderschön dunkel, aber auch weicher und teurer. Grundsätzlich gilt: Je härter das Holz, desto besser steckt es Dellen von herunterfallenden Gegenständen weg.
Die Verlegung: Schwimmend für Anfänger, geklebt für die Ewigkeit?
Es gibt zwei Wege, den Boden reinzubekommen. Keiner ist per se besser, es kommt einfach drauf an, was Sie wollen.
Die schwimmende Verlegung ist die klassische Heimwerker-Methode. Die Dielen werden nur ineinander geklickt und liegen auf einer Dämmunterlage. Das geht schnell, ist günstiger und man kann den Boden theoretisch bei einem Umzug wieder mitnehmen. Der Nachteil? Es ist lauter beim Gehen (Trittschall) und fühlt sich nicht ganz so massiv an. Bei einer Fußbodenheizung ist es auch nicht optimal, weil die Luftschicht unter dem Parkett die Wärme etwas bremst.

Die vollflächige Verklebung ist die Profi-Variante. Das Parkett wird direkt auf den Estrich geklebt. Das Ergebnis ist ein sattes, leises und extrem wertiges Gehgefühl. Bei einer Fußbodenheizung ist das die beste Methode, da die Wärme direkt übertragen wird. Aber Achtung: Hier muss der Untergrund absolut perfekt sein und Fehler verzeiht diese Methode nicht. Was einmal klebt, das klebt.
Der magische erste Schritt: Die erste Reihe entscheidet alles
Egal, welche Methode Sie wählen, der Start ist entscheidend. Legen Sie niemals einfach an einer Wand los! Ein häufiger Fehler ist, dass die letzte Dielenreihe am anderen Ende des Raumes nur noch ein winziger, hässlicher Streifen ist.
So geht’s richtig: Messen Sie die genaue Breite des Raumes. Ziehen Sie davon auf beiden Seiten die Dehnungsfuge ab (also insgesamt ca. 2-3 cm). Teilen Sie das Ergebnis durch die Breite einer einzelnen Diele. So sehen Sie, wie breit die letzte Reihe werden würde. Ist sie schmaler als 5 cm, sieht das nicht gut aus. Die Lösung: Sägen Sie bereits die erste Dielenreihe in der Länge schmaler. Ja, das ist am Anfang mehr Arbeit, aber das Ergebnis sieht am Ende um Längen professioneller aus. Glauben Sie mir, dieser Trick rettet Ihnen den ganzen Look!

Das Finish: Öl oder Lack – eine Glaubensfrage
Der rohe Boden ist verlegt, jetzt kommt der Schutz. Und hier scheiden sich die Geister.
Lack (oder Versiegelung) bildet eine geschlossene Schicht auf dem Holz. Das ist super pflegeleicht und robust gegen Flecken. Der Nachteil: Man spürt das Holz nicht mehr, es fühlt sich ein bisschen nach Plastik an. Und tiefe Kratzer sind ein Desaster – da muss meist der ganze Raum abgeschliffen werden.
Öl oder Hartwachs-Öl dringt in das Holz ein und schützt es von innen. Die Oberfläche bleibt atmungsaktiv und man spürt die natürliche Maserung. Ich liebe den Geruch von frisch geöltem Holz! Der große Vorteil: Kratzer und kleine Macken kann man oft lokal ausbessern, einfach leicht anschleifen und nachölen. Dafür braucht ein geölter Boden etwas mehr Pflege mit der richtigen Holzbodenseife. Für die meisten Wohnbereiche ist ein gutes Hartwachs-Öl (z. B. von Osmo oder WOCA) der perfekte Kompromiss.
Die 3 häufigsten Fehler (und wie du sie vermeidest)

Wann der Profi ran muss
Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Es gibt Projekte, da ist ein Fachmann die klügere (und am Ende günstigere) Wahl. Das ist keine Schande, sondern schlau.
Das gilt bei: sehr unebenen Untergründen, bei Fußbodenheizungen (hier muss alles perfekt abgestimmt sein), bei komplexen Mustern wie Fischgrät oder wenn es um denkmalgeschützte Altbauten geht. Ein kurzes Beratungsgespräch mit einem Profi vor Ort kostet nicht die Welt, kann aber Tausende von Euro an Reparaturkosten sparen.
Ein Parkettboden ist ein Projekt, das man mit den eigenen Händen schafft und das für Jahrzehnte Freude bereitet. Der Schlüssel liegt in der Geduld und der Sorgfalt. Nehmen Sie sich die Zeit für die Vorbereitung, dann werden Sie am Ende auf einem Boden stehen, der sich nicht nur fantastisch anfühlt, sondern eine Geschichte erzählt: Ihre.
Bildergalerie


Ihr Parkett ist angekommen? Perfekt. Aber widerstehen Sie dem Drang, sofort loszulegen. Die geschlossenen Pakete müssen sich mindestens 48 Stunden im Verlegeraum akklimatisieren. Legen Sie sie flach auf den Boden, nicht an die Wand gelehnt. So passt sich das Holz an die Temperatur und Luftfeuchtigkeit des Raumes an – der erste und einfachste Schritt, um späteres Verziehen oder Fugenbildung zu vermeiden.

Wussten Sie schon? Der Begriff „Parkett“ stammt vom französischen „parchet“, der Verkleinerungsform von „parc“ (Gehege). Er bezeichnete ursprünglich den abgegrenzten Bereich in Audienzsälen, in dem sich der König aufhielt – und dessen Boden oft kunstvoll mit Holz ausgelegt war.


Klick-Parkett oder vollflächig verkleben – was ist besser für mich?
Das hängt von Ihren Prioritäten ab. Klick-Parkett (schwimmende Verlegung) ist anfängerfreundlicher, schneller und kann bei einem Umzug theoretisch wieder mitgenommen werden. Die vollflächige Verklebung mit einem hochwertigen Parkettkleber, z. B. auf Silanbasis von Herstellern wie Uzin oder Bona, ist die Profi-Variante: Sie sorgt für eine unschlagbare Stabilität, reduziert den Trittschall erheblich und ist ideal für Fußbodenheizungen, da die Wärmeübertragung besser ist. Der Aufwand ist höher, das Ergebnis aber auch langlebiger und wertiger.

Das Geheimnis? Eine vollflächige Verklebung. Sie macht den Boden zu einer festen, ruhigen Einheit mit dem Untergrund.

Die Wahl der Oberfläche: Geölt oder lackiert?
Diese Entscheidung prägt nicht nur die Optik, sondern auch das Gefühl und den Pflegeaufwand. Eine Lackierung (oft Acryllack) versiegelt das Holz komplett und macht es sehr widerstandsfähig und pflegeleicht – ideal für stark beanspruchte Bereiche. Naturgeöltes Parkett hingegen lässt das Holz atmen, die Poren bleiben offen. Das fühlt sich wärmer und natürlicher an. Kratzer lassen sich lokal ausbessern, aber der Boden benötigt regelmäßige Pflege mit speziellen Holzseifen und Ölen.


Die Verlegerichtung der Dielen hat einen enormen Einfluss auf die Raumwirkung. Als Faustregel gilt:

Massivparkett: Besteht zu 100 % aus einer einzigen Holzart. Extrem langlebig, kann mehrfach abgeschliffen und renoviert werden, reagiert aber stärker auf Feuchtigkeitsschwankungen.
Fertigparkett (Mehrschicht): Besitzt eine Trägerschicht (oft aus günstigerem Holz oder HDF) und eine Nutzschicht aus Echtholz (meist 2,5-4 mm). Es ist formstabiler, oft günstiger und in der Regel für die schwimmende Verlegung optimiert.
Für den DIY-Einsteiger ist Fertigparkett meist die unkompliziertere Wahl.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann ein Holzboden die wahrgenommene Raumtemperatur um bis zu 2 Grad Celsius erhöhen, was zu einem gesteigerten Wohlbefinden und potenziellen Energieeinsparungen führt.
Dieses Phänomen, bekannt als „thermischer Komfort“, liegt an der geringen Wärmeleitfähigkeit von Holz. Anders als kalte Fliesen entzieht Holz dem Körper bei Kontakt kaum Wärme, was wir als angenehm und „fußwarm“ empfinden.


Überlebenswichtig: Die Dehnungsfuge. Holz arbeitet, und es braucht Platz dafür. Planen Sie umlaufend an allen Wänden, aber auch an Türzargen, Heizungsrohren oder Säulen eine Fuge von mindestens 10-15 mm ein. Diese „Soll-Bewegungszone“ wird später von der Sockelleiste verdeckt und ist die Lebensversicherung Ihres Bodens gegen Wölbungen und Spannungen. Spezielle Abstandskeile sind hierfür eine unverzichtbare Hilfe.

Die erste Reihe ist verlegt, die letzte stellt viele vor eine Herausforderung. So klappt’s:

Kann ich Parkett in der Küche verlegen?
Ja, absolut! Die Zeiten, in denen Holz in der Küche ein No-Go war, sind vorbei. Wählen Sie eine harte, widerstandsfähige Holzart wie Eiche. Entscheidend ist die Oberflächenbehandlung: Eine hochwertige Lackierung ist hier oft besser als eine Ölung, da sie das Holz besser vor Spritzwasser und Flecken schützt. Wichtig ist, verschüttete Flüssigkeiten immer sofort aufzuwischen. Das Ergebnis ist eine unglaublich wohnliche und warme Atmosphäre, die jede Standard-Küche aufwertet.


Das Geheimnis? Geräucherte Eiche. Hier reagiert die Gerbsäure im Eichenholz mit Ammoniak in einer speziellen Klimakammer. Das Ergebnis ist eine durchgehende, natürliche Farbveränderung, die weit über einen oberflächlichen Anstrich hinausgeht und dem Boden einen edlen, zeitlosen Charakter verleiht.

Denken Sie über den reinen Boden hinaus. Die Sockelleiste ist der elegante Abschluss, der den Übergang zur Wand definiert. Vom geschwungenen „Berliner Profil“ für Altbauten bis zur schlichten, kubischen Leiste für moderne Interieurs – die Auswahl ist riesig. Ein Tipp vom Profi: Weiße, hohe Leisten (z. B. 8-10 cm) schaffen einen tollen Kontrast zum Holz und lassen die Wände höher wirken.


„Ein Holzboden ist eine Entscheidung fürs Leben. Bei richtiger Pflege kann ein hochwertiger Parkettboden über 100 Jahre alt werden und wird mit den Jahren oft nur noch schöner.“ – Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp)

Fehler, der teuer wird: An der Trittschalldämmung sparen. Sie ist mehr als nur eine weiche Unterlage. Eine gute Dämmung (z. B. aus Kork oder speziellen PE-Schäumen) gleicht minimale Unebenheiten aus, reduziert den Gehschall im Raum und den Trittschall für die Nachbarn unter Ihnen erheblich. Bei mineralischen Untergründen wie Estrich ist eine Unterlage mit integrierter Dampfbremse (PE-Folie) absolute Pflicht, um das Parkett vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen.

Eiche: Der robuste Alleskönner. Hart, langlebig und in unzähligen Sortierungen und Farben erhältlich. Verzeiht auch mal einen heruntergefallenen Gegenstand.
Nussbaum: Der edle Charakterdarsteller. Dunkler, weicher und mit einer eleganten, lebhaften Maserung. Perfekt für repräsentative Wohnräume, aber empfindlicher gegenüber Kratzern.
Für Familien und stark genutzte Bereiche ist Eiche oft die pragmatischere Wahl.


Schließen Sie für einen Moment die Augen und stellen Sie es sich vor: das Gefühl von warmem, leicht strukturiertem Holz unter nackten Füßen an einem Sonntagmorgen. Der dezente, harzige Duft, der den Raum erfüllt. Das sanfte, satte Geräusch Ihrer Schritte, das nichts mit dem kalten Klicken von Laminat zu tun hat. Ein Parkettboden ist keine reine Funktionsfläche, er ist ein sinnliches Erlebnis, das die Atmosphäre eines Raumes fundamental verändert und eine Oase der Ruhe und Geborgenheit schafft.

Achten Sie auf das FSC®- oder PEFC™-Siegel!
Diese Zertifikate garantieren, dass das Holz für Ihr Parkett aus nachhaltig und verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. Das bedeutet, es wird nicht mehr Holz eingeschlagen, als nachwachsen kann, und die ökologischen Funktionen des Waldes sowie die Rechte der Arbeiter und der lokalen Bevölkerung werden respektiert. Eine kleine Markierung auf der Verpackung mit großer Wirkung für unseren Planeten.

Profi-Tipp: Das Opferstück. Bevor Sie an einer teuren Diele sägen, nutzen Sie ein Reststück für Probeschnitte. Das ist besonders wichtig bei kniffligen Ausschnitten für Heizungsrohre oder unregelmäßige Wandecken. So können Sie die Einstellung Ihrer Säge (z.B. Stichsäge oder Kappsäge) perfektionieren und teuren Verschnitt vermeiden. Einmal kurz geübt, erspart oft großen Ärger.



Abseits des klassischen Schiffsboden-Verbands gibt es Muster, die Ihrem Boden eine ganz besondere Note verleihen:

Hilfe, mein neuer Boden knarrt an einigen Stellen!
Keine Panik, das muss nicht am Untergrund liegen. Oft ist die Ursache eine zu geringe Luftfeuchtigkeit, besonders im Winter bei trockener Heizungsluft. Das Holz zieht sich zusammen, und es entsteht Spannung im Klick-System. Versuchen Sie, die Luftfeuchtigkeit mit einem Luftbefeuchter auf ideale 45-60 % zu erhöhen. Oft verschwindet das Knarren dann von selbst. Auch kann es sein, dass sich der frisch verlegte Boden in den ersten Wochen noch „setzt“.


Fast die Hälfte (48%) aller Reklamationen bei Bodenbelägen sind auf Fehler bei der Untergrundvorbereitung oder Verlegung zurückzuführen, nicht auf Materialfehler. – Quelle: Institut für Bauforschung (IFB)
Das unterstreicht, was der Profi sagt: Die Zeit, die Sie in einen perfekt ebenen, trockenen und sauberen Untergrund investieren, ist die beste Versicherung für ein dauerhaft schönes Ergebnis. Nehmen Sie sich diese Zeit – es zahlt sich aus.

Sie haben das perfekte Parkett gefunden, aber Ihr Budget ist begrenzt? Überlegen Sie, wo Sie sparen können, ohne an Qualität zu verlieren. Sparen Sie niemals am Kleber, der Trittschalldämmung oder den Werkzeugen. Wo Sie sparen können: Wählen Sie statt einer „Prime“-Sortierung (nahezu astfrei) eine „Rustikal“-Sortierung. Die lebhaftere Optik mit mehr Ästen und Farbunterschieden ist oft günstiger und verleiht dem Raum einen authentischen, charaktervollen Look, der perfekt zu Stilen wie Boho oder Industrial passt.
Unverzichtbares Trio: Neben Säge und Maßband gibt es drei Werkzeuge, die über Erfolg und Frust entscheiden:




