Kerzenhalter aus Holz selber machen: Die ehrliche Anleitung aus der Werkstatt

Ich steh in meiner Werkstatt, rieche das Holz und hab schon unzählige Projekte unter den Händen wachsen sehen. Von großen Schränken bis zu winzigen Details. Aber ganz ehrlich? Am meisten Spaß machen mir oft die kleinen, feinen Dinge. Ein Kerzenhalter aus Holz zum Beispiel. Da kommt einfach alles zusammen: die Wärme des Materials und das lebendige Licht einer Flamme. Magisch, oder?

Im Netz liest man ja ständig, wie viel Geld man mit DIY sparen kann. Kann sein, aber darum geht’s mir heute nicht. Ein selbstgemachter Kerzenhalter ist mehr als nur günstig. Es ist eine kleine Auszeit für den Kopf, ein Stück Persönlichkeit und – das ist das Wichtigste – eine Übung in Verantwortung. Wir hantieren hier schließlich mit offenem Feuer. Ein Fehler beim Design oder Material? Das kann böse enden.

Deshalb gibt’s hier keine schnelle Bastel-Anleitung, sondern echtes Wissen aus der Praxis. So, wie ich es auch meinen Leuten beibringe. Wir reden über das richtige Holz, sichere Techniken und die kleinen Kniffe, die aus einem wackeligen Versuch ein echtes Lieblingsstück machen. Also, konzentrieren wir uns auf das, was zählt: gutes, ehrliches Handwerk.

Das A und O: Deine Sicherheit – hier gibt’s keine Kompromisse

Bevor du auch nur ans Sägen denkst, müssen wir über Sicherheit reden. Das ist das absolute Fundament. Ich hab leider schon oft genug gesehen, was passiert, wenn man hier schludert. Angekokelte Tischplatten sind da wirklich das kleinste Problem. Nimm dir diese Punkte also bitte zu Herzen.

Warum Holz und Feuer keine direkten Freunde sind

Es ist simpel: Holz brennt. Die Hitze einer Kerze strahlt, steigt nach oben und leitet sich direkt durch den Kerzenboden. Ein simples Teelicht in seiner Aluhülle kann am Boden locker über 100 °C heiß werden. Steht es direkt auf dem Holz, fängt das Holz irgendwann an zu verkohlen. Und dieser Prozess setzt brennbare Gase frei. Du ahnst, was dann passiert.

Die Lebensversicherung für deinen Tisch: Metalleinsätze

Deshalb die goldene Regel, die du dir tätowieren lassen solltest: Die Kerze hat NIEMALS direkten Kontakt zum Holz. Immer einen passenden Metalleinsatz verwenden! Für Teelichter gibt es spezielle Einsätze, die man ins Holz einlässt. Für Stabkerzen nennt man sie Kerzentüllen. Diese Dinger haben zwei Jobs:

• Hitzeschild: Das Metall fängt die Hitze ab und verteilt sie. Es ist die Pufferzone zwischen der heißen Kerze und dem Holz.
• Wachsfänger: Runterlaufendes Wachs landet im Einsatz und nicht auf deinem schönen Holz oder dem Esstisch.

Ganz ehrlich, diese Einsätze kosten fast nichts, oft unter einem Euro pro Stück. Du findest sie in Bastelläden, online bei Anbietern wie Dictum oder Modulor, manchmal sogar im Baumarkt. An dieser Stelle zu sparen, ist einfach nur fahrlässig.

Eine Frage der Balance: Die Standsicherheit

Klingt banal, wird aber oft vergessen: Ein Kerzenhalter muss felsenfest stehen. Ein hoher, schmaler Turm für eine lange Stabkerze kippt beim kleinsten Windstoß. Die Grundfläche muss immer in einem gesunden Verhältnis zur Höhe stehen. Im Zweifel gilt: lieber breiter und niedriger als hoch und schmal. Mach am Ende den Kipp-Test: Stell den fertigen Halter auf den Tisch und stups ihn leicht an. Er muss sich von selbst wieder fangen.

Das richtige Holz: Woraus Träume (und Kerzenhalter) gemacht sind

Die Holzwahl entscheidet über die Optik, wie gut sich das Stück bearbeiten lässt und auch ein bisschen über die Sicherheit. Klar, dichte Harthölzer fackeln nicht ganz so schnell wie leichte Weichhölzer, aber ich sag’s nochmal: Jedes Holz brennt ohne Schutz.

Hier mal eine kleine Orientierung, ganz ohne komplizierte Tabellen:

• Für Einsteiger (günstig & einfach): Super für den Start sind Kiefer oder Fichte. Das Holz ist weich, lässt sich leicht sägen und bohren und du bekommst es in jedem Baumarkt. Nachteil: Es bekommt schnell mal eine Delle. Buche ist auch klasse, ein heimisches Hartholz mit ruhiger Maserung. Perfekt für schlichte, moderne Designs und sehr gut zu schleifen.
• Für Fortgeschrittene (Charakter & Edel-Look): Wenn du dich sicherer fühlst, versuch’s mit Eiche. Die ist hart, schwer und hat eine tolle, markante Maserung. Sieht immer wertig aus, braucht aber scharfe Werkzeuge. Für den minimalistischen Skandi-Stil ist helles, dichtes Ahorn perfekt. Und wenn’s richtig edel werden soll: Nussbaum oder Kirsche. Die dunklen, warmen Töne sind ein absoluter Hingucker.

Kleiner Tipp: Statt in den Baumarkt zu gehen, frag doch mal bei einem lokalen Sägewerk oder Tischler nach. Viele haben eine „Restekiste“, aus der man für 2-5 € echte Schätze fischen kann. Achte nur darauf, dass das Holz richtig trocken ist. Frisches Holz aus dem Wald reißt dir im warmen Wohnzimmer.

Dein Werkzeug: Qualität siegt immer

Du brauchst keine Profi-Werkstatt für tausende von Euro. Aber ein paar gute Basics machen den Unterschied zwischen Frust und Freude.

Die Grundausstattung:

• Eine scharfe Säge: Mein Favorit für saubere Schnitte ist eine japanische Zugsäge (kostet ca. 20-30 €, eine Anschaffung fürs Leben).
• Maßband & Winkel: Ein Schreinerwinkel, Lineal und Bleistift. Der Spruch „Zweimal messen, einmal sägen“ hat schon viel Brennholz verhindert.
• Schraubzwingen: Das Wichtigste überhaupt! Sie halten dein Werkstück bombenfest. Das ist nicht nur präziser, sondern vor allem sicherer.
• Der richtige Bohrer: Für die Vertiefung eines Teelichts ist ein Forstnerbohrer die erste Wahl. Er bohrt ein sauberes Loch mit flachem Boden, sodass der Metalleinsatz perfekt sitzt.

Keine Werkbank? Kein Problem! Für den Anfang reicht auch ein stabiler Küchentisch. Leg eine rutschfeste Matte drunter, um Kratzer zu vermeiden, und spann dein Holzstück mit zwei kleinen Schraubzwingen fest. Das geht wunderbar.

Schritt für Schritt: Dein erster Teelichthalter aus Buche

Okay, packen wir’s an! Für diesen einfachen, aber schicken Kerzenhalter aus einem Buchenklotz (ca. 8x8x4 cm) solltest du als Anfänger etwa 1,5 bis 2 Stunden einplanen. Und die Kosten? Absolut überschaubar!

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Deine Einkaufsliste:

• Buchenklotz aus der Restekiste: ca. 2-5 €
• Metalleinsatz für ein Teelicht (40 mm): ca. 1 €
• Schleifpapier-Set (Körnung 120, 180, 240): ca. 5 €
• Kleine Dose Leinölfirnis: ca. 8-10 €

Du landest also bei unter 20 € für dein erstes, hochwertiges Projekt. Ziemlich fair, oder?

1. Planen & Anzeichnen: Such dir die schönste Seite deines Holzklotzes aus – das wird die Oberseite. Zeichne mit dem Winkel die Diagonalen ein. Der Schnittpunkt ist deine exakte Mitte.
2. Einspannen: Spann den Klotz mit den Schraubzwingen fest. Leg kleine Holzreste dazwischen, um Druckstellen zu vermeiden. Da darf sich nichts bewegen!
3. Bohren: Nimm den 40-mm-Forstnerbohrer. Stell die Bohrtiefe so ein, dass der Einsatz später bündig mit der Oberfläche abschließt oder leicht versenkt ist. Bohre mit mittlerer Drehzahl und wenig Druck. Zieh den Bohrer immer mal wieder kurz raus, damit die Späne entweichen können.
4. Kanten brechen & Schleifen: Fahr mit einem Schleifklotz (120er Papier) ein paar Mal im 45-Grad-Winkel über alle Kanten. Das fühlt sich besser an und sieht professioneller aus. Dann schleifst du alle Flächen – immer in Richtung der Maserung! Erst mit 120er, dann Staub weg, dann mit 180er.
5. Der Profi-Trick für glatte Haut: Wisch das Holz jetzt mit einem leicht feuchten Tuch ab. Dadurch stellen sich winzige Holzfasern auf. Lass es komplett trocknen und schleif ein letztes Mal ganz sanft mit 240er Papier drüber. Das Ergebnis ist eine Oberfläche so glatt wie ein Babypopo!
6. Ölen & Schützen: Nimm ein sauberes Baumwolltuch und trag das Leinölfirnis oder Hartwachsöl dünn auf. Lass es 15 Minuten einziehen und poliere dann mit einem frischen, trockenen Tuch ALLES Überschüssige wieder runter. Wenn was kleben bleibt, hast du zu viel draufgelassen.

Achtung, jetzt kommt die wichtigste Sicherheitswarnung des Tages! Mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Kein Witz! Ich hatte mal ’nen Azubi, der dachte, ich übertreibe … bis der Mülleimer in der Ecke anfing zu qualmen. Seit diesem Tag vergisst das bei uns keiner mehr. Also: Lappen nach Gebrauch flach im Freien ausbreiten oder in einem luftdichten Glas mit Wasser aufbewahren.

Und was ist mit Stabkerzen?

Gute Frage! Das Prinzip ist genau dasselbe, du brauchst nur eine andere Art von Einsatz: eine Kerzentülle aus Metall. Der Bohrerdurchmesser muss hier exakt zum Schaft der Tülle passen (meist 18, 20 oder 22 mm – vorher messen!). Bohre das Loch etwa 1,5 bis 2 cm tief, damit die Tülle einen sicheren Halt hat. Der Rest, also Schleifen und Ölen, bleibt gleich.

Typische Anfängerfehler (und wie du sie vermeidest)

• Der Wackelkandidat: Die Unterseite ist nicht plan. Leg Schleifpapier auf eine ebene Fläche (z.B. Küchenarbeitsplatte) und schleif den Boden mit kreisenden Bewegungen eben.
• Brandspuren im Bohrloch: Bohrer war stumpf oder du hast zu schnell gebohrt. Scharfe Werkzeuge sind die halbe Miete!
• Die Oberfläche klebt: Du hast das überschüssige Öl nicht richtig abpoliert. Einfach nochmal eine hauchdünne Schicht Öl auftragen, um das alte anzulösen, und dann sofort energisch alles abwischen.

Ein letztes Wort aus der Werkstatt

So einen Kerzenhalter selbst zu bauen, ist ein fantastisches Gefühl. Du schaffst etwas mit deinen Händen, das bleibt. Der wahre Wert liegt nicht in den paar Euro, die du sparst, sondern im Machen selbst. Im Geruch des Holzes, im Stolz auf das fertige Stück.

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Aber denk immer dran: Die allerwichtigste Regel, die über allem steht, lautet: Lass eine brennende Kerze niemals, wirklich NIEMALS, unbeaufsichtigt.

Und jetzt wünsche ich dir ganz viel Spaß und gutes Gelingen! Ich bin gespannt, was du zauberst. Wenn du Lust hast, schick mir doch ein Foto von deinem Werk oder tagge die Werkstatt auf Social Media. Ich freu mich drauf!

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Weihnachten und Silvester

Basteln wie die Profis: So wird eure Weihnachtswerkstatt zum vollen Erfolg

Die Wahl des Holzes ist eine Charakterfrage. Eiche und Nussbaum wirken durch ihre markante Maserung schwer und edel – perfekt für massive, skulpturale Kerzenhalter. Helle Hölzer wie Ahorn oder Esche bringen eine skandinavische Leichtigkeit ins Spiel. Wer es rustikal mag, greift zu einem Stück Treibholz oder einer Birkenholz-Scheibe. Jede Holzart erzählt eine eigene Geschichte und verlangt nach einem anderen Designansatz.

• Ein präziser Forstnerbohrer für saubere, ausrissfreie Sacklöcher (z.B. von Famag).
• Passende Kerzentüllen oder Teelichteinsätze aus Metall – das ist nicht verhandelbar.
• Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (von 80 bis 240) für eine samtweiche Oberfläche.
• Ein hochwertiges Holzöl oder -wachs (wie das Hartwachs-Öl von Osmo) zum Schutz und zur Betonung der Maserung.

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Der häufigste Fehler neben der Brandgefahr: Ein instabiler Stand. Besonders bei Haltern für hohe Stabkerzen ist eine breite, schwere Basis entscheidend. Machen Sie den Wackeltest! Ein guter Kerzenhalter kippt auch dann nicht, wenn man versehentlich den Tisch anstößt. Im Zweifel gilt: Lieber breiter und flacher gestalten als hoch und schmal.

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Dekoration

Schneeflocken aus Holz & Papier: Die Werkstatt-Anleitung, die wirklich funktioniert

Wussten Sie schon? Holz ist ein schlechter Wärmeleiter. Das ist ein Grund, warum es sich so angenehm anfühlt, aber auch ein trügerischer Vorteil. Die Hitze staut sich direkt unter der Kerze, auch wenn sich der Rest des Halters kühl anfühlt. Der Metalleinsatz ist daher unverzichtbar, um diesen Hitzestau zu unterbrechen.

Welche Holzart für welchen Stil?

Die Antwort hängt ganz von Ihrem gewünschten Ambiente ab. Für einen modernen, minimalistischen Look sind glatte, helle Hölzer wie Ahorn oder Birke ideal. Wer den rustikalen Charme einer Alpenhütte liebt, sollte zu Zirbenholz greifen, das zudem herrlich duftet. Für ein dunkles, edles Statement-Stück im Mid-Century-Stil sind Nussbaum oder geräucherte Eiche die erste Wahl.

Das Finish ist nicht nur Schutz, sondern auch ein Design-Statement. Die Oberfläche entscheidet darüber, wie Ihr Kerzenhalter am Ende wirkt und sich anfühlt.

• Geölt: Feuert die Maserung an, ergibt eine natürliche, seidenmatte Haptik. Fühlt sich „echt“ an.
• Gewachst: Bietet leichten Schutz und einen sanften Glanz, bewahrt den ursprünglichen Holzfarbton.
• Lackiert: Versiegelt die Oberfläche komplett, kann je nach Lack stark glänzen. Fühlt sich weniger nach Holz an.
• Bemalt: Mit Kreidefarben (z.B. von Farrow & Ball) lassen sich tolle Vintage- oder Scandi-Looks erzeugen.

Für den Bohrer: Forstnerbohrer. Er schneidet dank seiner Umfangschneiden zuerst den Rand des Lochs, bevor er das Innere ausräumt. Das Ergebnis ist ein extrem sauberes Loch mit einem flachen Boden – perfekt für den bündigen Sitz eines Teelichteinsatzes.

Die Alternative: Schlangenbohrer. Eher für tiefe Löcher in Balken gedacht. Er hinterlässt oft eine rauere Kante und ist für präzise Sacklöcher im Möbelbau weniger geeignet.

Für Kerzenhalter ist der Forstnerbohrer klar der Profi.

• Sie schaffen eine Verbindung zur Natur im eigenen Zuhause.
• Jedes Stück ist ein Unikat mit eigener Geschichte und Maserung.
• Sie sind ein Statement gegen die Massenproduktion.

Das Geheimnis? Die Verwendung von Altholz. Ein alter Eichenbalken vom Dachboden oder ein ausgedienter Kirschbaum-Pfosten aus dem Garten tragen Spuren der Zeit in sich, die kein neues Holz je haben könnte.

Kombinieren Sie die Wärme des Holzes mit der kühlen Eleganz anderer Materialien. Ein einfacher Holzklotz wird zum Designobjekt, wenn er auf einem dünnen Sockel aus Beton ruht. Ein Lederband, das um eine Gruppe von schlanken Holzhaltern gewickelt wird, schafft eine rustikale, aber edle Verbindung. Oder integrieren Sie Kupferrohre als Halterungen für Stabkerzen – ein Klassiker des Industrial-Designs, der wunderbar mit dunklem Holz harmoniert.

Laut einer Studie des European Candle Manufacturer’s Association (ECMA) ist Dänemark Spitzenreiter im Pro-Kopf-Verbrauch von Kerzen in Europa. Der dänische Begriff „Hygge“ beschreibt genau das Gefühl von Gemütlichkeit, das Kerzenlicht erzeugt.

Ihr selbstgemachter Kerzenhalter ist also mehr als nur ein Deko-Objekt; er ist ein aktiver Beitrag zu Ihrer eigenen Hygge-Atmosphäre. Er schafft eine kleine, warme Insel der Ruhe im oft hektischen Alltag.

Darf ich einfach Holz aus dem Wald verwenden?

Prinzipiell ja, aber mit Bedacht. Frisch geschlagenes oder feuchtes Holz („Grünholz“) wird beim Trocknen in der warmen Wohnung fast immer Risse bekommen. Lassen Sie Fundstücke aus dem Wald daher an einem kühlen, luftigen Ort langsam über Monate trocknen. Totholz, das bereits trocken am Boden lag, ist oft besser geeignet, muss aber auf Insektenbefall geprüft werden. Ein Stück aus dem Brennholzstapel ist oft die sicherste Wahl.

Die Pyrographie, auch Brandmalerei genannt, ist eine wunderbare Technik, um Holzkerzenhalter zu personalisieren. Mit einem speziellen Brennkolben können Sie feine Linien, Muster oder sogar Initialen dauerhaft ins Holz einbrennen. Das Ergebnis ist eine sehr persönliche und rustikale Verzierung, die perfekt zum natürlichen Charakter des Materials passt. Beginnen Sie mit einfachen Mustern auf einem Übungsstück, um ein Gefühl für Temperatur und Geschwindigkeit zu bekommen.

• Stabilität: Das Loch für eine Stabkerze sollte mindestens 2-3 cm tief sein.
• Wachsauffang: Planen Sie bei Stabkerzen eine kleine Vertiefung oder einen breiteren Rand um die Tülle ein, um tropfendes Wachs aufzufangen.
• Gruppierung: Anstatt eines einzelnen Lochs, bohren Sie drei oder fünf Löcher in unterschiedlichen Tiefen in einen größeren Holzblock. Das erzeugt eine dynamische und interessante Optik.

Wichtiger Punkt: Achten Sie beim Bohren auf die Maserung. Das Bohren in Stirnholz (quer zur Faser, also in die Jahresringe) ist anspruchsvoller und neigt eher zum Ausreißen als das Bohren in Längsholz (parallel zur Faser). Eine hohe Drehzahl und ein scharfer Bohrer sind hier entscheidend für ein sauberes Ergebnis.

„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams

Dieser Grundsatz des legendären Designers passt perfekt zu Kerzenhaltern aus Holz. Oft ist es die einfachste Form – ein perfekt geschliffener Kubus, ein glatter Zylinder, eine naturbelassene Astscheibe –, die die Schönheit der Holzmaserung am besten zur Geltung bringt. Konzentrieren Sie sich auf makellose Verarbeitung statt auf komplizierte Formen.

Der Metalleinsatz ist nicht nur ein Sicherheitselement, sondern auch ein Design-Detail. Wählen Sie das Material passend zum Holz und Ihrem Stil:

• Messing: Wirkt warm und klassisch, passt wunderbar zu dunklen Hölzern wie Nussbaum oder Eiche.
• Kupfer: Setzt einen modernen, warmen Akzent und harmoniert toll mit hellen Hölzern oder im Industrial-Stil.
• Edelstahl/Aluminium: Kühl, modern und minimalistisch. Perfekt für Ahorn, Esche oder schwarz lackiertes Holz.

Mein Holz ist beim Trocknen gerissen, was nun?

Ein Riss muss nicht das Ende des Projekts bedeuten. Im Gegenteil, er kann zum Charaktermerkmal werden! In der japanischen Kintsugi-Tradition werden Risse in Keramik mit Gold repariert und betont. Übertragen Sie diese Philosophie: Füllen Sie den Riss mit einem farbigen Epoxidharz (z.B. schwarz, gold oder türkis). So wird aus dem vermeintlichen Makel ein einzigartiger und wunderschöner Blickfang.

Hartholz wie Eiche: Sehr dicht und robust. Bietet einen guten, festen Sitz für die Kerzentülle. Die markante, offene Porung sorgt für eine rustikale Optik, die durch Ölen wunderschön betont wird.

Weichholz wie Kiefer: Leichter zu bearbeiten, aber auch anfälliger für Dellen. Harzeinschlüsse können die Bearbeitung erschweren, geben dem Stück aber einen rustikalen Duft und Charakter.

Für Anfänger ist Kiefer oft einfacher, Eiche verzeiht jedoch bei der Stabilität mehr.

• Ein tiefes Schwarz, das die Holzstruktur durchscheinen lässt.
• Eine karbonisierte, widerstandsfähige Oberfläche.
• Ein einzigartiger, archaischer Look.

Das Geheimnis? Shou Sugi Ban, eine traditionelle japanische Technik der Holzkonservierung. Dabei wird die Oberfläche des Holzes kontrolliert mit einer Lötlampe verkohlt, anschließend abgebürstet und geölt. Das Ergebnis ist spektakulär und überraschend langlebig.

Schließen Sie für einen Moment die Augen in der Werkstatt. Der Duft von frisch geschnittenem Eichenholz ist herb und erdig. Kiefer riecht nach Wald und Harz. Zirbe beruhigt mit ihrem balsamischen Aroma. Diese olfaktorische Ebene ist Teil des Schaffensprozesses und macht die Arbeit mit Holz zu einem Erlebnis für alle Sinne – etwas, das kein gekaufter Kerzenhalter je bieten kann.

Die Flamme einer Kerze kann Temperaturen von bis zu 1.400 °C im hellsten Teil erreichen.

Auch wenn die meiste Hitze nach oben steigt, ist die Strahlungswärme nach unten und zur Seite nicht zu vernachlässigen. Dies unterstreicht erneut, warum ein großzügiger Abstand zwischen Flamme und Holzkante sowie ein isolierender Metalleinsatz keine optionalen Details, sondern absolute Notwendigkeiten sind.

Denken Sie über den einzelnen Kerzenhalter hinaus. Gestalten Sie eine kleine Familie von Haltern aus demselben Holzstück, aber in unterschiedlichen Höhen (z. B. 5 cm, 8 cm und 11 cm). Zusammen auf einem Tablett oder Sideboard arrangiert, schaffen sie ein stimmiges und dynamisches Gesamtbild, das weitaus mehr hermacht als ein einzelnes Stück.

Upcycling-Ideen für Ihr Projekt:

• Der abgesägte Stiel eines alten Holzhammers.
• Dicke, quadratische Füße eines ausrangierten Tisches oder Schranks.
• Ein Reststück von einer Massivholz-Küchenarbeitsplatte.
• Ein alter Balkenabschnitt aus einer Renovierung.

Diese Hölzer haben oft eine schönere Patina und Qualität als vieles, was man neu im Baumarkt kauft.

Muss ich eine spezielle feuerhemmende Lasur verwenden?

Für den Privatgebrauch ist das in der Regel nicht nötig und oft sogar kontraproduktiv. Wichtiger als jede chemische Behandlung ist das konstruktive Design: der obligatorische Metalleinsatz, ein sicherer Stand und genügend Abstand der Flamme zu allen Holzteilen. Eine korrekte Bauweise bietet mehr Sicherheit als jede nachträglich aufgetragene Schicht, deren Langzeitwirkung im Wohnraum zudem fraglich sein kann.

Wenn der letzte Schliff getan ist, das Öl eingezogen ist und die erste Kerze in ihrem neuen Zuhause brennt, entsteht ein besonderer Moment. Sie haben nicht nur einen Gegenstand geschaffen. Sie haben einem Stück Natur eine neue Form und Funktion gegeben und einen Träger für Licht und Wärme erschaffen. Das ist die ehrliche Belohnung des Handwerks.