Frühlingsdeko, die wirklich hält: Der ehrliche Werkstatt-Guide für dein Zuhause
Jedes Jahr das Gleiche. Sobald die Tage länger werden und die Luft nach Neuanfang riecht, fängt es bei mir an zu kribbeln. Auch nach Jahrzehnten in der Werkstatt, umgeben von Erde und Grün, ist diese Magie ungebrochen. Es ist dieser ganz bestimmte Duft von feuchter Erde und frisch geschnittenen Weidenzweigen, der den Winter endgültig vertreibt. Dann weiß ich: Es ist Zeit, den Frühling ins Haus zu holen.
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? In all den Jahren habe ich unzählige Deko-Trends kommen und gehen sehen. Oft wird einem eingeredet, dass schöne Deko kompliziert oder teuer sein muss. Absoluter Quatsch. Es geht auch nicht darum, krampfhaft zu sparen. Worauf es wirklich ankommt, ist das ehrliche Wissen über die Materialien und das Beherrschen von ein paar einfachen Handgriffen. Das ist das ganze Geheimnis hinter einer Dekoration, die nicht nur beeindruckt, sondern auch wochenlang Freude macht. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen die Grundlagen, die ich auch meinen Lehrlingen mit auf den Weg gebe. So schaffen Sie Stücke, die leben und eine Geschichte erzählen.

Teil 1: Die Basis – Kennen Sie Ihr Material
Eine gelungene Deko beginnt nicht beim Binden, sondern bei der Auswahl und Vorbereitung. Wer die Natur versteht, arbeitet mit ihr, nicht gegen sie. Das ist der wichtigste Grundsatz.
Holz und Zweige: Das stabile Rückgrat für Ihre Ideen
Zweige sind so viel mehr als nur Füllmaterial. Sie geben Struktur, Charakter und Farbe. Aber Zweig ist nicht gleich Zweig.
Weide (Salix): Die unangefochtene Königin, wenn es um Biegsamkeit geht. Besonders die jungen Triebe sind unglaublich flexibel. Frisch geschnitten lassen sie sich sofort verarbeiten. Wenn Sie getrocknete Zweige haben (gibt’s oft für 5-8 € pro Bund im Gartencenter oder online), legen Sie diese einfach für 12 bis 24 Stunden in eine Wanne mit lauwarmem Wasser. Sie werden wieder so geschmeidig, als kämen sie frisch vom Strauch. Man spürt den Unterschied sofort: Ein trockener Zweig macht „Knack!“, ein gewässerter gibt sanft nach.
Kleiner Tipp: Einen Weidenkranz selbst winden. Das ist einfacher, als man denkt! Nehmen Sie 3-5 lange, biegsame Weidenruten. Halten Sie die dicken Enden in einer Hand und formen Sie mit der anderen Hand die dünnen Spitzen zu einem ersten Kreis. Wickeln Sie die Enden umeinander. Nehmen Sie die nächste Rute und weben Sie sie einfach um den entstandenen Ring, immer in die gleiche Richtung. Die Enden werden einfach in das Geflecht gesteckt. Fertig! Schon der pure Kranz ist eine Schönheit.

Birke (Betula): Birkenzweige bringen mit ihrer hellen Rinde und den feinen Ästchen eine wunderbare Leichtigkeit in jedes Arrangement. Sie sind nicht so biegsam wie Weide, aber perfekt als Hingucker in hohen Vasen oder um Gestecken eine luftige Struktur zu geben.
Hartriegel (Cornus): Mit seiner leuchtend roten Rinde ist er ein echtes Geschenk der Natur. Er setzt kräftige Farbakzente, lange bevor die ersten Blüten da sind. Da er recht steif ist, eignet er sich super, um klare Linien in Kränze oder Gestecke zu bringen.
Frischblumen: So bleiben sie wochenlang schön
Nichts schreit lauter „Frühling!“ als ein Strauß frischer Blumen. Doch die Freude kann schnell vorbei sein, wenn man ein paar Basics ignoriert.
Die drei häufigsten Fehler bei der Blumenpflege:
- Der falsche Schnitt: Bitte, bitte vergessen Sie die Küchenschere. Sie quetscht die feinen Wasserleitungsbahnen im Stiel. Die Blume steht auf dem Trockenen, obwohl sie im Wasser ist. Benutzen Sie IMMER ein scharfes, glattes Messer (ein günstiges Teppichmesser, das nur für Blumen genutzt wird, ist perfekt). Ein langer, schräger Schnitt vergrößert die Oberfläche für die Wasseraufnahme massiv. Diesen Schnitt alle zwei Tage erneuern!
- Narzissen-Schleim ignorieren: Narzissen (und auch Hyazinthen) sind kleine Diven. Sie sondern einen Schleim ab, der für andere Blumen giftig ist. Lassen Sie sie nach dem Anschneiden erst mal für ein paar Stunden allein in einer Vase „ausschleimen“. Das Wasser danach wegschütten, dann dürfen sie zu den anderen.
- Die Steckmasse ertränken: Bei Gestecken mit grüner Steckmasse (bekannt als „Oasis“) sehe ich immer wieder, wie der Ziegel unter Wasser gedrückt wird. Dadurch entstehen Lufteinschlüsse im Inneren. Jeder Stiel, der in so einer Luftblase landet, welkt in Rekordzeit. Richtig geht’s so: Eine Schüssel mit Wasser füllen und den Ziegel einfach auf die Oberfläche legen. Warten Sie ein paar Minuten, bis er sich von selbst vollgesogen hat und untergegangen ist. Nur so ist er komplett durchnässt.
Ach ja, und das Wasser: Bitte handwarm, nicht eiskalt. Und wechseln Sie es am besten täglich. Ein Tütchen Frischhaltemittel vom Floristen wirkt Wunder. Alternativ hilft ein winziger Tropfen Chlorreiniger oder eine Messerspitze Zitronensäure gegen Bakterien.

Moos und Co.: Der grüne Teppich
Moos ist ein fantastischer Werkstoff. Es speichert Feuchtigkeit und verdeckt unschöne Technik. Aber Achtung! Im Wald steht Moos fast überall unter Naturschutz. Nehmen Sie es also nur aus dem eigenen Garten oder kaufen Sie es. Im Gartencenter oder Bastelladen bekommen Sie gereinigtes Platten- oder Kugelmoos für Dekorationszwecke, meist für 5-10 € pro Beutel.
Teil 2: Das Handwerk – So bekommt Ihre Deko Halt
Eine gute Idee braucht eine solide technische Umsetzung. Diese Techniken sind das A und O.
Der Kranz: Den richtigen Rohling wählen
Die Basis, der sogenannte Rohling, ist entscheidend. Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile:
- Strohrömer: Das ist der Klassiker. Ein fest gebundener Ring aus Stroh, super stabil und günstig (oft nur 3-5 €). Er ist die perfekte Wahl, wenn Sie den Kranz komplett mit Grün oder Moos bedecken wollen. Kleiner Profi-Tipp: Sprühen Sie ihn vor dem Binden leicht mit Wasser ein, dann findet der Draht besseren Halt.
- Weidenring: Ob gekauft oder selbst gewunden – dieser Rohling ist oft schon eine Deko für sich. Er ist ideal für minimalistische, natürliche Designs, bei denen man die Basis sehen darf und soll.
- Drahtring: Für die filigranen und asymmetrischen Kränze ist ein einfacher Drahtring (kostet oft nur 1-2 €) die beste Wahl. Er bietet maximale Freiheit, erfordert aber auch am meisten Übung, um eine schöne, gleichmäßige Form zu erhalten.
Beim Binden selbst gilt eine Regel: Spannung, Spannung, Spannung! Nehmen Sie dünnen, grünen Wickeldraht (Stärke 0,65 mm ist ideal). Legen Sie kleine Bündel aus Grün an und umwickeln Sie diese 2-3 Mal fest. Das nächste Bündel legen Sie schuppenartig über die Bindestelle des vorherigen. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch als Lehrling. Mein Kranz sah super aus, bis ich ihn aufhängen wollte… und er sich langsam in seine Einzelteile zerlegte. Das passiert einem genau einmal. Danach achtet man auf die Spannung des Drahtes.

Gestecke: Nachhaltige Alternativen zu Steckmasse
Steckmasse ist praktisch, aber nicht besonders umweltfreundlich. Es gibt tolle Alternativen! Ein in eine Schale geknüllter Ballen aus Hasendraht (auch Hühnerdraht genannt) bietet eine fantastische Steckhilfe. Die Zwischenräume kann man mit Moos füllen, das zusätzlich Wasser speichert. Eine andere, sehr elegante Methode ist der japanische Kenzan, auch Blumenigel genannt. Das ist eine schwere Metallplatte mit vielen kleinen Nadeln, auf die die Stiele gesteckt werden. Das erfordert etwas Übung, führt aber zu wunderschönen, minimalistischen Arrangements.
Teil 3: Von der Idee zum fertigen Stück – Zwei Projekte für Sie
So, genug Theorie. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Nehmen Sie sich Zeit, gutes Handwerk braucht keine Hektik.
Projekt 1: Der langlebige Türkranz (hält wochenlang!)
Material & Kosten:
- Ein Weidenrohling (ca. 30 cm): ca. 5-8 €, alternativ selbst gemacht
- 10-15 biegsame Birkenzweige: ca. 5 €, oft kostenlos beim Spaziergang
- Einige Zweige roten Hartriegels für Farbakzente
- Ein Bund Eukalyptus (trocknet schön ein): ca. 4-7 € beim Floristen
- Getrocknete Blüten wie Statice oder Schleierkraut: ca. 5 €
- Wickeldraht & eine gute Gartenschere
Anleitung: Wickeln Sie zuerst die Birkenzweige locker um den Rohling. Schneiden Sie den Eukalyptus in kleine Stücke (ca. 10 cm) und binden Sie ihn schuppenartig auf. Weben Sie dann die roten Hartriegelzweige hindurch und stecken Sie zum Schluss die Trockenblumen fest. Zeitaufwand: Planen Sie als Anfänger gut 1,5 bis 2 Stunden ein.

Projekt 2: Zwiebelblumen im Glas – Ein lebendiges Stillleben
Material & Kosten:
- Ein hohes Glasgefäß: ca. 10-20 €
- Kleine Narzissen oder Hyazinthen im Topf: ca. 2-3 € pro Topf
- Eine Handvoll Kieselsteine: ca. 2 € im Baumarkt oder Bastelladen
- Etwas Moos zur Abdeckung
Anleitung: Befreien Sie die Zwiebeln vorsichtig von der Erde und spülen Sie die Wurzeln sanft ab. Geben Sie eine 2-3 cm hohe Schicht Kiesel als Drainage ins Glas. Arrangieren Sie die Zwiebeln darauf und füllen Sie so viel Wasser ein, dass nur die Wurzelspitzen im Nassen stehen. Die Zwiebel selbst muss trocken bleiben, sonst fault sie! Mit Moos abdecken – fertig. Was passiert danach? Wenn die Blüten welk sind, schneiden Sie sie ab. Pflegen Sie die Blätter weiter, bis sie gelb werden. Dann können Sie die Zwiebeln einfach in den Garten pflanzen. Im nächsten Frühling werden sie dort wieder blühen!
Teil 4: Der Profi-Blick – Sicherheit & Grenzen des DIY
Bei aller Kreativität gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Achtung, giftig! Viele Frühlingsblüher wie Narzissen, Hyazinthen und Maiglöckchen sind giftig. Wenn Sie Kinder oder Haustiere haben, stellen Sie die Deko bitte außer Reichweite. Und waschen Sie sich nach der Arbeit immer die Hände.
Das richtige Werkzeug: Investieren Sie in eine gute Gartenschere (muss keine teure Marke sein, aber sie sollte scharf sein), ein eigenes Messer nur für Blumen und eine Rolle Wickeldraht. Mehr brauchen Sie am Anfang nicht. Ein scharfes Messer ist sicherer als ein stumpfes, weil man nicht abrutscht. Schneiden Sie immer vom Körper weg!
Wann braucht man einen Profi? Für die eigene Fensterbank ist Selbermachen wunderbar. Wenn es aber um eine Hochzeit oder ein großes Fest geht, lohnt sich der Gang zum Meisterfloristen. Wir haben Zugang zu einer ganz anderen Qualität und Auswahl, garantieren Frische und haben die Erfahrung, auch unter Zeitdruck perfekte Arbeit zu liefern. Dieser Service ist eine Investition in ein gelungenes Fest ohne Pannen.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in mein Handwerk hat Ihnen gefallen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Materialien zu spüren und die Techniken zu üben. Dann wird Ihre Frühlingsdeko mehr sein als nur Schmuck – sie wird zu einem Ausdruck Ihrer Kreativität.
Bildergalerie


Wussten Sie schon? Tulpen wachsen in der Vase weiter! Manchmal bis zu 5 cm. Deshalb sollten sie tiefer als andere Blumen im Strauss angeschnitten werden, um die Komposition nicht zu sprengen. Ein kleiner Stich mit einer Nadel direkt unter dem Blütenkopf soll zudem das lästige Hängenlassen reduzieren.

Wie erwecke ich kahle Zweige im Haus zum Leben?
Das Geheimnis nennt sich „Vortreiben“. Schneiden Sie Zweige von frühblühenden Gehölzen wie Forsythie, Zierkirsche oder Kornelkirsche an einem frostfreien Tag. Stellen Sie die Zweige für einen Tag in eine Wanne mit lauwarmem Wasser. Danach kommen sie in eine Vase mit frischem Wasser an einen kühlen Ort (ca. 10-15 °C). Sobald die Knospen dick anschwellen, dürfen sie ins warme Wohnzimmer umziehen. Innerhalb weniger Tage entfaltet sich der Frühling direkt vor Ihren Augen.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

- Verleiht Tiefe und eine samtige Optik.
- Wirkt als natürlicher Feuchtigkeitsspeicher.
- Schafft einen wunderschönen Kontrast zu glatten Oberflächen wie Eierschalen oder Porzellan.
Das Material? Moos! Ob als Bett für Wachteleier in einem Nest oder als Manschette um ein schlichtes Glas – frisches Kugel- oder Plattenmoos aus dem Floristikbedarf ist ein unverzichtbarer Alleskönner.

Der richtige Draht: Nicht jeder Draht ist für feine Frühlingsarbeiten geeignet. Ein grüner, papierummantelter Steckdraht von Marken wie „Oasis“ ist ideal. Er fügt sich unsichtbar in Arrangements ein und lässt sich leicht biegen, ohne die zarten Stiele zu verletzen.
Die glänzende Alternative: Feiner Bouillondraht in Gold oder Kupfer wird selbst zum Schmuck. Locker um ein Glas oder eine einzelne Blüte gewickelt, setzt er funkelnde Akzente, die das Frühlingslicht einfangen.

Eierfärben ganz ohne Chemie? Die Natur liefert die schönsten Töne direkt aus der Speisekammer. Für einen Sud einfach die Zutaten ca. 30 Minuten in Wasser auskochen, die Eier dazugeben und je nach gewünschter Intensität 10-30 Minuten mitköcheln lassen.
- Goldgelb: Kurkumapulver
- Zartrosa bis Rot: Rote Bete (frisch oder als Saft)
- Blau: Rotkohlblätter
- Grün: Spinat oder Petersilie
- Braun: Zwiebelschalen oder starker Kaffee


Laut einer Studie der Cranfield University kann ein aus Kenia eingeflogener Rosenstrauß einen bis zu zehnmal höheren CO2-Fußabdruck haben als saisonale, in Europa gezüchtete Blumen.
Das unterstreicht den Wert von heimischen Frühlingsboten wie Tulpen, Narzissen oder Ranunkeln. Wer beim lokalen Gärtner oder auf dem Wochenmarkt kauft, unterstützt nicht nur die Region, sondern erhält auch frischere Ware, die länger hält – und das mit gutem Gewissen.

Wichtiger Punkt: Steckmasse, oft als „Oasis“ bekannt, muss sich von selbst vollsaugen. Drücken Sie den Ziegel niemals unter Wasser! Legen Sie ihn einfach auf die Wasseroberfläche und warten Sie, bis er von allein untergeht. Nur so wird er bis in den Kern gleichmässig durchfeuchtet und versorgt Ihre Blumen zuverlässig.


In der schwedischen Tradition des „Påskris“ werden Birkenzweige in eine Vase gestellt und mit bunten Federn und kleinen Eier-Anhängern geschmückt. Es ist eine wunderbar einfache und fröhliche Art, die nordische Schlichtheit mit einem Farbtupfer zu verbinden und das Warten auf Ostern zu verkürzen.

Warum wirkt meine Deko oft überladen und unruhig?
Meist liegt es am Ignorieren von „negativem Raum“. Das ist der leere Bereich zwischen den Objekten. Statt jede Lücke zu füllen, lassen Sie bewusst Freiräume. Orientieren Sie sich an der japanischen Ikebana-Kunst: Ein einzelner, schöner Zweig kann mehr Wirkung haben als ein dichter Strauss. Gruppieren Sie Elemente in ungeraden Zahlen (3 oder 5) und variieren Sie die Höhen. Das schafft Spannung und Harmonie zugleich.


Der Zauber des Frühlings liegt nicht nur im Visuellen, sondern auch im Duft. Eine einzelne Hyazinthe im Glas kann einen ganzen Raum mit ihrem süssen, intensiven Parfüm erfüllen. Kombinieren Sie sie mit dem erdigen Geruch von feuchtem Moos und der frischen, grünen Note von frisch geschnittenen Gräsern. Diese Komposition ist der reinste Luxus für die Sinne und lässt sich mit keinem Raumspray der Welt nachahmen.

Die Narzisse, oft als Osterglocke bekannt, symbolisiert nicht nur den Frühling, sondern auch Wiedergeburt und Neuanfang – eine Symbolik, die bis in die griechische Mythologie zurückreicht.

Ranunkel, die kleine Diva: Ihre opulenten Blüten sind ein Traum, aber ihre hohlen Stiele faulen schnell in tiefem Wasser. Der Profi-Tipp: Füllen Sie die Vase nur 2-3 cm hoch mit Wasser und wechseln Sie es täglich. So haben Sie deutlich länger Freude an den prachtvollen Blütenbällen.


Upcycling ist die ehrlichste Form der Nachhaltigkeit. Bevor Sie etwas Neues kaufen, schauen Sie sich um:
- Leere Marmeladengläser werden zu Windlichtern oder Mini-Vasen.
- Alte Porzellantassen sind perfekte Gefässe für ein kleines Moos-Nest mit Wachteleiern.
- Eine schlichte Konservendose, mit Juteschnur umwickelt, wird zum rustikalen Übertopf für eine Traubenhyazinthe.

Korkenzieherhasel: Ihre dramatisch gedrehten Zweige sind ein skulpturales Statement. Perfekt für minimalistische Deko, an der einzelne, hochwertige Anhänger zur Geltung kommen.
Weidenkätzchen: Sie bringen Weichheit und eine sanfte, taktile Komponente ins Spiel. Ideal für flauschige Sträusse oder als zarter Kranz.
Beide Zweige sind extrem langlebig und können nach der Saison getrocknet und im nächsten Jahr wiederverwendet werden.


- Der Kranz behält seine Form und Farbe über Wochen.
- Frische Blätter und Blüten welken nicht so schnell.
- Das Arrangement wirkt wie professionell versiegelt.
Das Geheimnis? Ein Hauch von Sprühwachs aus dem Floristikbedarf. Dünn auf Moos, Zweige und Blattwerk aufgesprüht, reduziert es die Verdunstung und verleiht einen dezenten, seidigen Glanz.

Meine Hyazinthe im Glas ist verblüht. Muss ich sie wegwerfen?
Auf keinen Fall! Das ist der Beginn ihres zweiten Lebens. Schneiden Sie den verwelkten Blütenstiel ab, aber lassen Sie die grünen Blätter stehen. Pflanzen Sie die Zwiebel an einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Die Blätter sammeln nun Kraft für das nächste Jahr. Im kommenden Frühling wird sie Sie dort mit einer neuen Blüte überraschen. Ein kleiner Akt, der den Kreislauf der Natur ehrt.

Papier ist eine wunderbare, haltbare Alternative zu echten Blüten. Mit hochwertigem Tonpapier, beispielsweise von Clairefontaine (ca. 160 g/m²), lassen sich beeindruckende Dekorationen basteln, die die ganze Saison überdauern.
- Papierfedern: Leicht und luftig, als Alternative zu echten Federn am Osterstrauch.
- Origami-Kraniche: Ein Symbol des Glücks, aufgehängt an einem Birkenzweig.
- Einfache Blüten-Girlanden: Ausgestanzte oder ausgeschnittene Blüten, aufgefädelt auf einen Perlonfaden.


Das grösste Missverständnis bei Frühlingszwiebeln im Topf: Zu viel Wasser ist ihr schlimmster Feind. Narzissen, Tulpen und Hyazinthen wachsen aus einem Speicherorgan, das bei Staunässe sofort fault. Giessen Sie sparsam, aber regelmässig. Die Erde darf sich zwischen den Wassergaben an der Oberfläche leicht trocken anfühlen. Weniger ist hier definitiv mehr.

Der Wald und die Wiesen sind verlockende Materialquellen. Doch Vorsicht ist geboten. Sammeln Sie nur, was Sie eindeutig als ungiftig identifizieren können und was nicht unter Naturschutz steht (z.B. Leberblümchen, Märzenbecher). Die „Handstraussregel“ besagt, dass man nur so viel für den Eigenbedarf mitnehmen darf, wie zwischen Daumen und Zeigefinger passt. Das Sammeln in Naturschutzgebieten ist gänzlich verboten. Eine sichere und legale Alternative ist oft der eigene Garten oder der freundliche Grünschnitt-Container des Nachbarn.


„Der Schlüssel zu einer interessanten Komposition ist Textur. Das Auge sehnt sich nach Abwechslung, genau wie der Gaumen.“ – India Hicks, Designerin & Autorin
Denken Sie bei Ihrer Frühlingsdeko nicht nur in Farben, sondern auch in Oberflächen. Kombinieren Sie das Raue eines Rindstücks mit dem Glatten einer Eierschale, das Weiche von Federn mit dem Kühlen von Glas und das Zarte einer Blüte mit dem Rustikalen von Leinenstoff. Dieser Mix macht ein Arrangement erst richtig lebendig.

Stoffband aus Rohleinen: Mit seiner natürlichen Textur und den leicht ausgefransten Kanten passt es perfekt zum ehrlichen Werkstatt-Stil. Ideal, um einen Kranz aufzuhängen oder ein schlichtes Glas zu umwickeln.
Zartes Seidenband: Ein Hauch von Luxus. Ein in Pastellfarben handgefärbtes Seidenband, das locker um ein einzelnes Ei oder eine kleine Vase gebunden wird, setzt einen eleganten, fast schwebenden Akzent.
Die Wahl des Bandes kann die gesamte Anmutung Ihrer Dekoration verändern – von erdig-rustikal bis zu luftig-fein.

Eine ausgewogene Farbpalette muss nicht kompliziert sein. Folgen Sie der bewährten 60-30-10-Regel aus der Innenarchitektur:
- 60% Hauptfarbe: Neutrale Töne wie Weiss, Creme oder das helle Holz von Birkenzweigen bilden eine ruhige Basis.
- 30% Nebenfarbe: Frisches Blattgrün von Moos, Zweigen oder den ersten Blättern sorgt für Lebendigkeit.
- 10% Akzentfarbe: Ein kräftiges Sonnengelb von Narzissen oder ein zartes Rosa von Kirschblüten setzt gezielte, leuchtende Highlights.


- Säubern Sie den Kranzrohling vorsichtig von altem Grün und Drahtresten. Eine Drahtbürste hilft bei hartnäckigen Resten.
- Lassen Sie ihn an einem luftigen, trockenen Ort vollständig durchtrocknen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Lagern Sie ihn liegend in einer Papiertüte oder einem Karton an einem dunklen, trockenen Ort wie dem Keller oder Dachboden.
So ist Ihr Weiden- oder Strohrömer im nächsten Jahr sofort wieder einsatzbereit. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch wunderbar nachhaltig.

Wie bekomme ich hartnäckige Kalkränder aus schmalen Glasvasen?
Vergessen Sie mühsames Schrubben. Füllen Sie die Vase mit einer Mischung aus warmem Wasser und einem Päckchen Backpulver oder etwas Essigessenz. Lassen Sie die Mischung einige Stunden einwirken. Für mechanische Reinigung geben Sie eine Handvoll Reis dazu, halten die Öffnung zu und schütteln kräftig. Der Reis wirkt wie ein sanftes Scheuermittel. Anschliessend gut ausspülen – und die Vase strahlt wie neu.
Schaffen Sie eine dynamische Landschaft auf Ihrer Fensterbank oder dem Sideboard, indem Sie mit Ebenen arbeiten. Stellen Sie höhere Elemente wie eine Vase mit Zweigen nach hinten. Davor platzieren Sie mittelhohe Objekte wie eine Topf-Narzisse. Ganz vorne finden kleine Schätze wie ein Moos-Nest oder eine einzelne Blüte in einer Mini-Vase ihren Platz. Ein paar umgedrehte Untertassen oder ein Stapel alter Bücher können als unauffällige Podeste dienen, um interessante Höhenunterschiede zu erzeugen.


