Bad fliesen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein Bad, das Jahrzehnte hält
Badezimmerfliesen sind nicht nur funktional, sie verwandeln den Raum in eine Design-Oase. Entdecken Sie die besten Ideen für Ihr stilvolles Bad!
„Fliesen sind die Pinselstriche eines Künstlers, der mit jedem Quadrat ein neues Bild malt.“ Glauben Sie nicht? Dann werfen Sie einen Blick auf die magische Verwandlung, die Ihre Badezimmerwände durch kreative Fliesenmuster erfahren können. Wenn Sie dachten, dass Fliesen nur eine praktische Funktion erfüllen, lassen Sie sich überraschen – sie können Ihre persönliche Wohlfühloase gestalten!
Mal ganz ehrlich: Ein neues Badezimmer ist eine riesige Sache. Und die meisten Leute konzentrieren sich auf die Optik – auf diese eine, wunderschöne Fliese, die sie im Baumarkt gesehen haben. Ich versteh das total! Aber nach unzähligen Baustellen, von blitzsauberen Neubauten bis zu staubigen Altbauten, kann ich dir eins sagen: Die wahre Magie (und die größte Gefahr) liegt in dem, was du am Ende gar nicht mehr siehst.
Inhaltsverzeichnis
Ich hab die schlimmsten Katastrophen miterlebt. Abgeplatzte Fliesen, weil der Kleber falsch war. Schwarzer Schimmel, der aus den Ecken kriecht. Und das Allerschlimmste: Wasserschäden, die die Decke der Wohnung darunter ruinieren. Fast immer liegt das Problem unter der Oberfläche – bei einer schlampigen Abdichtung oder einem schlecht vorbereiteten Untergrund.
Deshalb gibt’s diesen Guide. Kein Hochglanz-Blabla, sondern pures Praxiswissen. Dein Bad ist eine Investition, die locker 15 Jahre und mehr halten soll. Und damit das klappt, müssen wir uns das Handwerk von Grund auf ansehen. Lass uns mal schauen, worauf es wirklich ankommt.

Die Fliesen-Basics: Mehr als nur Deko
Im Bad ist eine Fliese nicht nur Deko, sie ist eine echte Schutzschicht. Sie muss Wasser abwehren, sich gut putzen lassen und – ganz wichtig – dich nicht auf die Nase fallen lassen. Dafür gibt’s ein paar technische Werte, die kein Schnickschnack sind, sondern deine Garantie für Qualität.
Rutschgefahr? Nein, danke!
Klar, im Bad wird es nass. Eine hochglanzpolierte Fliese sieht im Laden vielleicht super aus, wird mit nassen Füßen aber zur reinsten Rutschpartie. Achte deshalb immer auf die Rutschhemmungsklasse. Für den Boden im privaten Bad ist die Gruppe R9 das absolute Minimum. In bodengleichen Duschen sollte es immer R10 oder sogar mehr sein. Das ist keine Geschmacksfrage, sondern pure Sicherheit. Frag im Fachhandel gezielt danach – für die Wand ist das natürlich egal.
Bleibt die Fliese auch schön? Die Abriebgruppe verrät’s.
Auf dem Badezimmerboden landet so einiges: Sand unter den Schuhen, die Borsten der Reinigungsbürste, alltägliche Abnutzung. Die Abriebgruppe (von 1 bis 5) sagt dir, wie kratzfest die Glasur ist. Für ein normales Bad würde ich immer mindestens Gruppe 3, besser noch Gruppe 4 empfehlen. Dann hast du auch nach Jahren keine unschönen Laufspuren.

Der wichtigste Faktor: Wie durstig ist die Fliese?
Fliesen können Wasser aufnehmen. Wie viel, hängt vom Material ab. Das ist im Bad natürlich entscheidend. Grob gesagt gibt es drei Hauptdarsteller:
- Steingutfliesen: Sie sind die „Durstigen“ und können recht viel Wasser aufnehmen (über 10 %). Ihr Kern, den wir Profis „Scherben“ nennen, ist ziemlich porös. Deswegen gehören sie ausschließlich an die Wand und am besten außerhalb des direkten Duschbereichs. Ihr Vorteil: Sie sind oft günstiger und es gibt sie in unzähligen Designs.
- Steinzeugfliesen: Der solide Alleskönner. Mit einer Wasseraufnahme von unter 3 % sind sie viel robuster und sogar frostfest. Perfekt für Böden und Wände im gesamten Bad. Preislich liegen sie im Mittelfeld.
- Feinsteinzeugfliesen: Das ist die absolute Königsklasse. Mit einer Wasseraufnahme von unter 0,5 % sind sie quasi wasserdicht. Sie werden unter extrem hohem Druck gepresst, was sie unglaublich hart und widerstandsfähig macht. Für stark beanspruchte Böden oder die bodengleiche Dusche gibt es für mich keine bessere Wahl. Sie sind zwar oft die teuerste Option, aber die Langlebigkeit rechtfertigt den Preis.

Naturstein im Bad: Wunderschön, aber eine Diva
Marmor, Schiefer oder Travertin sehen natürlich umwerfend luxuriös aus. Jeder Stein ist ein Unikat der Natur. Aber Achtung: Natur hat auch ihre Tücken. Die meisten Natursteine sind nicht säurefest. Ein Spritzer Essig- oder Zitronenreiniger kann irreparable, matte Flecken hinterlassen. Sie müssen außerdem regelmäßig mit einer speziellen Imprägnierung geschützt werden.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Wenn du dich für Naturstein entscheidest, lass dir vom Verleger ein paar Reststücke geben. Daran kannst du neue Reinigungsmittel immer erst testen, bevor du den ganzen Boden ruinierst.
Das Fundament: Warum die Vorbereitung 50 % der Arbeit ist
Hier zeigt sich, wer sein Handwerk versteht. Du kannst die teuerste Fliese der Welt haben – auf einem schlechten Untergrund wird sie nicht halten. Ein guter Untergrund muss vier Dinge sein: tragfähig, eben, trocken und sauber.
Schritt 1: Der Untergrund-Check
Wir prüfen mit einer langen Wasserwaage oder Richtlatte, ob die Wände und der Boden gerade sind. Kleine Dellen gleichen wir mit dem Fliesenkleber aus. Größere Macken müssen vorher mit Spachtelmasse begradigt werden. Auf alte Fliesen neu draufzufliesen geht, aber nur, wenn die alten bombenfest sind. Klopf sie mal ab – klingt eine hohl, muss sie raus.

Schritt 2: Die Grundierung
Bevor irgendetwas an die Wand kommt, wird grundiert. Das ist superwichtig, damit die nachfolgende Abdichtung auch wirklich hält. Und hier musst du genau hinschauen: Auf saugfähige Untergründe wie Zementputz oder Gipskartonplatten kommt ein Tiefengrund. Willst du auf alte, glatte Fliesen drauf, brauchst du eine spezielle Haftgrundierung. Die hat oft kleine Quarzkörner beigemischt, damit sich die nächste Schicht richtig festkrallen kann.
Schritt 3: Die Abdichtung – Deine wichtigste Versicherung!
Eine Zementfuge ist niemals zu 100 % wasserdicht. Deshalb ist die Schicht unter den Fliesen das Wichtigste im ganzen Bad. Wir nennen das Verbundabdichtung, und hier zu sparen ist der fatalste Fehler überhaupt.
Gut zu wissen: Für eine typische Duschecke mit ca. 5 m² Wandfläche brauchst du als Material grob geschätzt: 1 Liter Grundierung (ca. 10-15 €), 10 Meter Dichtband für die Ecken (ca. 20-25 €), 2 Dichtmanschetten für die Wasseranschlüsse (ca. 10 €) und einen 5-kg-Eimer Flüssigabdichtung (ca. 30-40 €). Die Investition von unter 100 € kann dich vor Schäden in Höhe von Tausenden von Euro bewahren.

Der Ablauf ist immer gleich: Erst alle Ecken und Rohranschlüsse sorgfältig mit Dichtbändern und Manschetten abkleben, die man in die erste Schicht der flüssigen Dichtmasse einarbeitet. Danach wird die Fläche mindestens zweimal mit der Flüssigabdichtung gestrichen. Und jetzt kommt’s: Plane die Trocknungszeiten ein! Die Grundierung braucht je nach Produkt und Temperatur 2-4 Stunden. Zwischen den beiden Abdichtungsanstrichen solltest du mindestens 4-6 Stunden warten. Und danach das Ganze für mindestens 24 Stunden komplett in Ruhe trocknen lassen, bevor auch nur eine einzige Fliese an die Wand kommt. Ungeduld ist hier dein größter Feind.
Die Verlegung: Jetzt wird’s sichtbar
Ist die Vorbereitung perfekt, kommt der schönste Teil. Aber auch hier gibt es ein paar Tricks.
Das Layout: Bloß keine Schnipsel!
Profis fangen nie einfach in einer Ecke an. Wir messen den Raum aus und planen die erste Fliesenreihe so, dass an beiden Wandenden ungefähr gleich große Zuschnitte entstehen. Kleine, hässliche Fliesen-Schnipsel in den Ecken sehen einfach unprofessionell aus.

Der Kleber: Das richtige Rezept
Nimm unbedingt einen flexiblen Fliesenkleber (Flexkleber). Er gleicht kleine Spannungen aus. Rühr ihn exakt nach Anleitung an und lass ihn dann ein paar Minuten „reifen“, bevor du loslegst. Bei großen Fliesen (ab ca. 60×60 cm) ziehen wir den Kleber nicht nur auf die Wand, sondern auch dünn auf die Fliesenrückseite. Das nennt sich „Buttering-Floating“ und sorgt dafür, dass keine Hohlräume entstehen. So bricht die Fliese später nicht, wenn mal was drauf fällt.
Übrigens: Es gibt schnell und normal abbindende Kleber. Ein Blick aufs technische Datenblatt verrät dir, wie viel Zeit du hast. Bei Marken wie Ardex oder PCI machst du in der Regel nichts falsch.
Der Abschluss: Fugen, Silikon und der letzte Schliff
Fast geschafft! Die Fuge ist aber mehr als nur der Füller für die Lücke.
Der Fugenmörtel: Zement oder Epoxidharz?
Für die meisten Bereiche reicht ein guter, flexibler Fugenmörtel auf Zementbasis. In der Dusche empfehle ich aber oft einen Epoxidharzfugenmörtel. Der ist zwar deutlich teurer und schwieriger zu verarbeiten, aber das Ergebnis ist der Hammer. Rechne mal grob: Zementfuge kostet dich im Material ca. 2-3 € pro m², bei Epoxidharz bist du schnell bei 10-15 € pro m². Dafür ist die Fuge aber komplett wasserdicht, schmutzabweisend und schimmelsicher. Eine Fuge für die Ewigkeit.


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Die Silikonfuge: Ein Teil mit Ablaufdatum
Alle Ecken und Anschlussfugen (z. B. zur Duschwanne) werden mit Silikon abgedichtet. Ganz wichtig: Eine Silikonfuge ist eine Wartungsfuge! Sie hält nicht ewig und muss je nach Pflege alle paar Jahre erneuert werden. Wenn du schwarze Punkte oder Risse siehst, ist es Zeit zu handeln.
Und hier die Mini-Anleitung für den Austausch: Das alte Silikon muss restlos raus! Nimm dafür einen speziellen Fugenkratzer und bei Bedarf einen Silikonentferner aus der Tube. Die Fuge muss danach absolut sauber und trocken sein. Dann klebst du die Ränder mit Malerkrepp ab, spritzt das neue Sanitärsilikon ein und ziehst es mit einem Fugenglätter und etwas Glättmittel (bitte kein Spüli, das schwächt die Haftung!) sauber ab. Kreppband abziehen, fertig!
Mach doch mal den Test: Geh nach dem Lesen direkt in dein Bad und inspizier die Silikonfuge in der Dusche. Alles top? Super! Siehst du Probleme? Dann weißt du, was dein nächstes kleines Wochenend-Projekt ist.

Selber machen oder den Profi rufen? Eine ehrliche Rechnung
Ein Bad ist teuer, keine Frage. Aber am falschen Ende zu sparen, kann dich am Ende ein Vermögen kosten. Die Materialkosten für die unsichtbare Arbeit (Abdichtung, Kleber, Fugen) liegen schnell bei 25-40 Euro pro Quadratmeter. Die Arbeitskosten für einen Fachbetrieb liegen je nach Region zwischen 60 und 90 Euro pro Stunde. Und eine saubere Arbeit dauert seine Zeit.
Mein Rat: Wenn du sparen musst, dann kauf lieber eine etwas günstigere, aber technisch einwandfreie Fliese. Investiere das gesparte Geld aber unbedingt in einen guten Handwerker für die Abdichtung und die kritischen Arbeiten. Das ist die beste Versicherung für ein Bad, an dem du wirklich lange, lange Freude hast.
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der unsichtbare Held in Ihrem Bad ist der Fliesenkleber. Vergessen Sie Standardkleber! Für Badezimmer, besonders bei großformatigen Fliesen oder einer Fußbodenheizung, ist ein hochflexibler Fliesenkleber (Klasse S1) absolute Pflicht. Produkte wie der PCI Flexmörtel® oder Ardex X7G Plus gleichen minimale Spannungen im Untergrund aus und sorgen dafür, dass Ihre Fliesenträume nicht nach dem ersten Winter Risse bekommen.



- Kante an Kante: Verlegen Sie eine Fliesenreihe probeweise trocken auf dem Boden, um die Fugenbreite zu bestimmen.
- Die Mitte finden: Messen Sie die Wand aus und markieren Sie die exakte Mitte. Von hier aus planen Sie nach links und rechts.
- Zuschnitte visualisieren: Planen Sie so, dass die zugeschnittenen Fliesen in den Ecken möglichst gleich breit sind. Das sorgt für eine harmonische Optik.
Ein guter Plan erspart Ihnen unschöne, schmale Fliesenreste in sichtbaren Bereichen.



Die unterschätzte Macht der Fuge: Die Farbe des Fugenmörtels verändert die gesamte Wirkung einer Fliese dramatisch. Eine helle Fuge auf einer dunklen Fliese erzeugt ein grafisches Gittermuster, während eine farblich angepasste Fuge eine ruhige, flächige Optik schafft. Dunkle Fugen sind auf dem Boden oft pflegeleichter, können aber in der Dusche bei kalkhaltigem Wasser ebenfalls Flecken zeigen.



Wussten Sie schon? Eine fachmännisch verlegte Feinsteinzeugfliese auf einem korrekt vorbereiteten Untergrund kann eine Lebensdauer von über 50 Jahren erreichen und ist damit einer der langlebigsten Bodenbeläge überhaupt.



Der klassische Kreuzverband ist sicher, aber warum nicht etwas wagen? Ein anderes Verlegemuster kann Ihrem Bad sofort eine individuelle Note verleihen.
- Fischgrätmuster: Elegant und dynamisch, besonders wirkungsvoll mit länglichen Fliesen.
- Halbversatz (oder Drittelversatz): Der Ziegelstein-Look. Zeitlos und ideal, um Unebenheiten in Altbauwänden optisch auszugleichen.
- Römischer Verband: Kombiniert verschiedene Fliesengrößen zu einem lebhaften, fast historischen Muster.



Was genau bedeutet „rektifiziert“ bei Fliesen?
Wenn eine Fliese als rektifiziert bezeichnet wird, bedeutet das, dass ihre Kanten nach dem Brennen maschinell auf ein exaktes 90-Grad-Maß geschliffen wurden. Das Ergebnis sind messerscharfe, perfekt gerade Kanten. Der Vorteil für Sie: Es sind extrem schmale Fugen von nur 1,5 bis 2 mm möglich, was eine sehr moderne, fast fugenlose Optik erzeugt. Der Haken: Der Untergrund muss dafür absolut eben sein, da jede kleinste Unebenheit sofort sichtbar wird.



Fugenmörtel – Zement vs. Epoxidharz:
Zementfuge: Der Klassiker. Günstiger und einfacher zu verarbeiten. Moderne Produkte wie der Mapei Ultracolor Plus sind bereits wasserabweisend und schimmelresistent, benötigen in Nassbereichen aber regelmäßige Pflege.
Epoxidharzfuge: Die Premium-Lösung. Absolut wasserdicht, säurebeständig und unempfindlich gegen Schmutz und Schimmel. Ideal für Duschen. Die Verarbeitung ist jedoch anspruchsvoller und verzeiht keine Fehler.
Für die bodengleiche Dusche ist Epoxidharz eine Investition, die sich langfristig auszahlt.



Der Trend zu großformatigen Fliesen (XXL-Fliesen) ist ungebrochen. Laut Branchenberichten machen Formate ab 60×60 cm einen immer größeren Marktanteil aus.
Für den Heimwerker bedeutet das: weniger Fugen und eine großzügige, ruhige Optik. Aber Achtung! Diese Platten sind schwer und unhandlich. Sie benötigen spezielle Werkzeuge wie Saugheber zum Tragen und unbedingt ein Fliesen-Nivelliersystem, um Kantenversätze („Lippage“) zu vermeiden.



- Keine rostenden Duschkörbe mehr.
- Integrierter, unauffälliger Stauraum.
- Ein hochwertiger Look wie im Designer-Hotel.
Das Geheimnis? Vorgefertigte, wasserdichte Nischen-Elemente. Marken wie Wedi oder Schlüter-Systems bieten Einbauboxen aus Hartschaum an, die direkt in die Wandkonstruktion integriert und dann einfach mitgefliest werden. Eine geniale und sichere Lösung.



Stellen Sie sich einen kalten Wintermorgen vor. Das Erste, was Ihre Füße auf dem Weg zur Dusche berühren, ist ein angenehm warmer Boden. Eine elektrische Fußbodenheizung unter den Fliesen ist kein unbezahlbarer Luxus mehr. Dünne Heizmatten lassen sich direkt im Fliesenkleber verlegen und verwandeln Ihr Bad in eine kleine Wellness-Oase. Der Komfortgewinn ist jeden einzelnen Tag spürbar.



Die richtige Pflege für jede Oberfläche:
- Hochglanzfliesen: Hier ist weniger mehr. Meist reicht ein Mikrofasertuch mit klarem Wasser. Bei Kalkflecken hilft ein Schuss Essigreiniger.
- Matte Fliesen: Sie sind unempfindlicher gegen Wasserflecken, aber Fett oder Öl kann Spuren hinterlassen. Ein pH-neutraler Reiniger ist hier die beste Wahl.
- Strukturierte Fliesen: Um Schmutz aus den Vertiefungen zu bekommen, hilft eine weiche Bürste oder ein Schrubber in Kombination mit einem milden Badreiniger.



Der teuerste Fehler: Bei der Abdichtung sparen. Die paar hundert Euro, die Sie für ein komplettes Abdichtungssystem wie Schlüter-KERDI (mit Dichtbändern und Manschetten) ausgeben, sind die beste Versicherung Ihres Lebens. Ein Wasserschaden, der durch eine unsachgemäße Abdichtung entsteht, kostet schnell das Zehn- oder Hundertfache und wird von keiner Versicherung übernommen, wenn Eigenleistung im Spiel war.


Die ikonische weiße „Metro-Fliese“ mit ihren abgeschrägten Kanten (Facette) wurde erstmals um 1904 für die Wände der New Yorker U-Bahn entworfen. Ihr Zweck war rein praktisch: Der Glanz reflektierte das spärliche Licht und die glasierte Oberfläche war extrem leicht zu reinigen.



Ein Materialmix kann Spannung erzeugen und Bereiche definieren. Anstatt das ganze Bad einheitlich zu fliesen, können Sie Akzente setzen.
- Der Klassiker: Eine auffällige, gemusterte Zementfliesen-Optik am Boden, kombiniert mit schlichten, weißen Metro-Fliesen an der Wand.
- Die Akzentwand: Nutzen Sie eine Mosaikfliese oder eine Fliese in kräftiger Farbe, um die Wand hinter dem Waschbecken oder in der Dusche hervorzuheben.
- Die Holz-Optik: Fliesen in Holzoptik am Boden bringen Wärme und Gemütlichkeit ins Spiel, während die Wände hell und frisch bleiben.



Wie lange muss der Fliesenkleber wirklich trocknen, bevor ich verfugen darf?
Die Ungeduld ist der Feind des Fliesenlegers! Auch wenn sich die Fliesen schon nach wenigen Stunden fest anfühlen, ist der Kleber darunter noch nicht vollständig durchgehärtet. Die genaue Zeit steht immer auf der Verpackung des Klebers, aber als Faustregel gilt: mindestens 24 Stunden warten. Bei kühlen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit lieber 48 Stunden. Wer zu früh verfugt, schließt Restfeuchtigkeit ein, was die Haftung schwächt und zu Schimmelbildung führen kann.



Steingut vs. Feinsteinzeug:
Steingut (Keramik): Besteht aus einer gröberen Keramikmischung und ist poröser. Es ist leichter, einfacher zu schneiden und meist günstiger. Perfekt für die Wand, aber für den Boden im Bad nicht robust genug.
Feinsteinzeug (Porzellan): Wird unter extrem hohem Druck gepresst und bei hohen Temperaturen gebrannt. Das macht es extrem dicht, hart und wasserabweisend (Wasseraufnahme < 0,5%). Es ist die unangefochtene Wahl für jeden Badezimmerboden.



Nachhaltigkeit im Bad? Ja, das geht! Führende Fliesenhersteller wie Villeroy & Boch oder Marazzi geben an, dass viele ihrer Produkte bereits aus 20-40% recycelten Materialien bestehen.
Diese Praxis reduziert nicht nur den Abbau neuer Rohstoffe, sondern senkt auch den Energieverbrauch bei der Produktion. Achten Sie auf Umweltzertifikate wie das EU Ecolabel. Eine gute Fliese ist also nicht nur langlebig, sondern kann auch einen positiven ökologischen Fußabdruck haben.



- Absolut keine überstehenden Kanten oder Ecken.
- Eine perfekt plane Oberfläche, selbst bei XXL-Formaten.
- Ein professionelles Ergebnis, das man sonst nur vom Fachmann kennt.
Das Geheimnis? Fliesen-Nivelliersysteme. Kleine Kunststofflaschen und Keile (z.B. von Rubi oder Peygran), die zwischen die Fliesen gesteckt werden, ziehen benachbarte Fliesen während des Trocknens auf exakt dieselbe Höhe. Ein Game-Changer für jeden DIY-Enthusiasten.



Terrazzo feiert ein riesiges Comeback! Doch statt des schweren, teuren und kompliziert zu gießenden Originals erobern hochwertige Feinsteinzeugfliesen in Terrazzo-Optik die Bäder. Sie bieten die gleiche lebendige, gesprenkelte Ästhetik, sind aber so pflegeleicht und robust wie eine normale Fliese. Eine fantastische Möglichkeit, einen Hauch von italienischem Vintage-Flair in ein modernes Badezimmer zu bringen, ohne das Budget zu sprengen.



Neben Kelle und Fliesenschneider gibt es ein paar Werkzeuge, die den Unterschied zwischen Frust und Freude ausmachen:
- Ein starker Rührquirl für die Bohrmaschine: Sorgt für absolut klumpenfreien Fliesenkleber – von Hand fast unmöglich.
- Ein Satz Diamant-Bohrkronen: Für perfekt runde, ausrissfreie Löcher für Wasseranschlüsse oder Halterungen.
- Ein Gummi-Waschbrett und Schwammbrett: Unerlässlich für das saubere Auswaschen der Fugen nach dem Verfugen.



Der häufigste Anfängerfehler: Einfach in einer Ecke mit dem Fliesenlegen beginnen. Profis machen das nie! Messen Sie stattdessen die Wand oder den Boden aus und finden Sie die exakte Mitte. Von einer mittigen Startlinie (oder einem Startkreuz in der Raummitte) arbeiten Sie sich nach außen vor. So stellen Sie sicher, dass die zugeschnittenen Fliesen an beiden Rändern gleich breit sind. Das Ergebnis ist eine symmetrische, ruhige Optik, die sofort professioneller wirkt.



Laut Farbpsychologie wirkt Blau beruhigend und wird mit Wasser und Sauberkeit assoziiert – perfekt für ein Badezimmer. Grüne und erdige Töne hingegen schaffen eine natürliche, Spa-ähnliche Atmosphäre, die zur Entspannung einlädt.



Die Silikonfuge ist der letzte, aber entscheidende Schritt. Sie dichtet die Anschlussfugen zwischen Wand und Boden oder an der Badewanne elastisch ab.
- Verwenden Sie unbedingt hochwertiges Sanitär-Silikon (z.B. von Otto Chemie), es ist mit Fungiziden gegen Schimmelbefall ausgerüstet.
- Kleben Sie die Ränder der Fuge mit Malerkrepp ab, um eine gestochen scharfe Kante zu erhalten.
- Ziehen Sie die Fuge mit einem speziellen Fugenglätter und etwas Seifenwasser ab – nicht einfach mit dem Finger!



Kann ich einfach über die alten Fliesen drüber fliesen?
Technisch ist es möglich, wird aber selten empfohlen. Die Methode „Fliese auf Fliese“ funktioniert nur, wenn der alte Belag zu 100% fest, tragfähig, sauber und absolut eben ist. Jeder hohle Fleck ist ein Risiko. Sie benötigen eine spezielle Haftgrundierung und müssen die zusätzliche Aufbauhöhe bedenken: Passt die Tür noch? Stimmen die Höhen der Anschlüsse noch? Das Entfernen der alten Fliesen ist zwar deutlich mehr Arbeit, aber fast immer die sauberere und sicherere Langzeitlösung.

Matt vs. Glänzend – der ewige Kampf:
Matte Fliesen: Verbergen Wasserflecken und Kalkspuren deutlich besser und wirken modern und subtil. Ihre oft leicht strukturierte Oberfläche bietet zudem eine bessere Rutschhemmung, ideal für den Boden.
Glänzende Fliesen: Reflektieren das Licht und lassen kleine Bäder heller und größer wirken. Sie sind extrem leicht zu reinigen, da Schmutz kaum anhaftet. An der Wand ein zeitloser Klassiker, am Boden wegen Rutschgefahr mit Vorsicht zu genießen.


