Pferdehaltung für Einsteiger: Was dein Pferd wirklich braucht (und was es dich kostet)
Pferde sind mehr als nur Tiere – sie sind Seelenverwandte. Entdecke die Magie dieser majestätischen Wesen in atemberaubenden Bildern!
„Die Erde gehört nicht uns, wir gehören ihr.“ – Mahatma Gandhi. Und unter den Geschöpfen, die sie bewohnen, sind Pferde die poetischsten. Ihre Anmut und Eleganz erzählen Geschichten von Freiheit und Freundschaft. Wenn du einmal die Augen schließt und das sanfte Wiehern hörst, spürst du das unsichtbare Band zwischen Mensch und Tier. Lass dich von der faszinierenden Welt der Pferdebilder mitreißen – eine visuelle Ode an die Schönheit dieser königlichen Geschöpfe!
Ich seh’s immer wieder: Diese leuchtenden Augen, wenn Leute von Pferden schwärmen. Von dieser tiefen, fast mystischen Verbindung. Und ja, das ist auch wunderschön. Aber ganz ehrlich? Eine echte Partnerschaft mit einem Pferd hat wenig mit Romantik zu tun. Sie baut auf Wissen, Respekt vor seiner Natur und ja, auch auf Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Nach unzähligen Jahren in Ställen, auf Reitplätzen und Weiden habe ich eines gelernt: Du verstehst die „Seele“ eines Pferdes am besten, wenn du seine Biologie und seine Sprache kennst. Und diese Sprache ist kein Geflüster, sondern besteht aus glasklaren Signalen, die wir nur lesen lernen müssen.
Dieser Beitrag hier ist kein Märchenbuch. Er ist ein ehrlicher Leitfaden aus der Praxis. Ich möchte dir das Rüstzeug geben, das oft übersehen wird, aber über das Wohlbefinden deines Pferdes und deine Sicherheit entscheidet. Es geht um die knallharten Fakten zu Haltung, Futter und dem richtigen Umgang. Nicht, um dir die Freude zu nehmen, sondern um sie auf ein stabiles Fundament zu stellen. Denn nur dann wird’s was mit der echten Partnerschaft.

Das Fundament: Warum dein Pferd tickt, wie es tickt
Alles, was wir mit Pferden tun, muss sich an ihrer Natur ausrichten. Wenn wir das ignorieren, züchten wir uns Probleme, Stress und manchmal auch echt gefährliche Situationen. Zwei Worte musst du dir merken, denn sie sind die tägliche Realität im Stall: Fluchttier und Herdentier.
Dein Pferd ist ein Fluchttier
In seiner DNA ist dein Pferd darauf programmiert, bei Gefahr sofort zu fliehen. Sein ganzer Körper ist ein Meisterwerk der Evolution für genau diesen Zweck: die hoch am Kopf sitzenden Augen für einen fast 360-Grad-Blick, die Ohren wie Radarschüsseln und eine explosive Muskulatur für den Sprint. Ein Raubtier – und ja, dazu zählt auch der Mensch – starrt sein Ziel an, schleicht sich an und greift an. Ein Pferd deutet genau dieses Verhalten instinktiv als Bedrohung.
Was heißt das für dich? Wenn dein Pferd vor einer flatternden Plastiktüte zur Seite springt, ist das keine Bosheit. Es ist ein Überlebensinstinkt. Unsere Aufgabe ist es nicht, das zu bestrafen, sondern dem Pferd zu zeigen: „Hey, bei mir bist du sicher.“ Das klappt am besten durch ruhiges, vorhersehbares Verhalten. Hektische Bewegungen, laute Worte oder frontales Draufzugehen bestätigen nur seine Angst.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Verbringe einfach mal Zeit bei deinem Pferd auf der Weide. Ohne was zu wollen. Setz dich auf einen Stuhl und lies ein Buch. Die Pferde lernen so, dass deine Anwesenheit keine Gefahr, sondern Normalität ist. Das ist die Basis für alles.
Dein Pferd ist ein Herdentier
Pferde sind keine Einzelgänger. Niemals. In der Natur sichert die Herde das Überleben. Sie bietet Schutz und soziale Interaktion. Einzelhaft ist für ein Pferd eine der schlimmsten Strafen. Ein Pferd, das 23 Stunden am Tag allein in seiner Box steht, leidet. Punkt. Das zeigt sich dann oft in Verhaltensstörungen wie Weben, Koppen oder ständigem im Kreis laufen. Das sind keine „Unarten“, das sind Hilferufe.
Ein Pferd braucht einen Kumpel zum Kraulen, zum Spielen, zum gemeinsamen Dösen. Selbst die offiziellen Tierschutzleitlinien fordern mindestens Sicht-, Hör- und Geruchskontakt. Besser ist aber immer direkter Kontakt. Alles andere ist einfach nicht pferdegerecht.
Die Haltung: Ein Zuhause, kein Gefängnis
Die Wahl des Stalls hat einen riesigen Einfluss auf die Gesundheit und den Charakter deines Pferdes. Lass uns mal ehrlich über die Optionen – und vor allem über die Kosten – sprechen.

Die klassische Boxenhaltung: Pro & Contra
Die Box ist immer noch sehr verbreitet. Sie ist praktisch, wenn es um kontrollierte Fütterung oder die Pflege kranker Pferde geht. Aber sie hat ihre Tücken. Die absolute Mindestgröße für eine Box berechnet sich nach der Formel (2 x Widerristhöhe)². Für ein Pferd mit 1,70 m Stockmaß sind das also mindestens 11,56 m². Aber Größe ist nicht alles.
Viel wichtiger sind diese drei Dinge:
- Luft: Ein guter Stall riecht nach Heu und Pferd, nicht nach Ammoniak. Schlechte Luft schädigt die Lunge und kann zu chronischem Husten führen. Achte auf hohe Decken und eine gute, aber zugfreie Belüftung.
- Licht: Dunkle Innenboxen sind deprimierend. Eine Fensterbox ist besser, eine Paddockbox, bei der das Pferd selbstständig raus kann, ist ideal.
- Sozialkontakt: Gitterstäbe bis zum Boden sind ein No-Go. Dein Pferd muss seinen Nachbarn sehen, riechen und am besten auch berühren können.
Achtung! Das Allerwichtigste bei Boxenhaltung ist der tägliche, mehrstündige Auslauf in der Gruppe auf einer Weide oder einem Paddock. Das ist kein Luxus, sondern ein absolutes Muss.

Kostenfaktor: Rechne für eine Paddockbox in Stadtnähe mit 400 € bis 700 € pro Monat. Auf dem Land findest du vielleicht gute Boxen mit Top-Auslauf schon für 350 €.
Offenstall & Aktivstall: Die naturnahe Alternative
Hier lebt eine Herde gemeinsam auf einer großen Fläche mit Unterstand. Der Aktivstall ist die High-Tech-Variante, bei der Futter- und Wasserstellen so platziert sind, dass die Pferde sich ständig bewegen müssen. Das ist super für Gelenke, Stoffwechsel und die Psyche.
Der große Vorteil: Die Pferde sind oft viel ausgeglichener. Die Herausforderung: Die Herde muss gut zusammenpassen, sonst gibt es Stress und Verletzungen. Und die Fütterung von Spezialkandidaten (zu dick, zu dünn) erfordert gutes Management. Ein schlecht geführter Offenstall mit knöcheltiefem Matsch und Futterneid ist schlimmer als eine gute Paddockbox.
Kostenfaktor: Ein Platz im Offenstall auf dem Land kostet dich meist zwischen 250 € und 450 € pro Monat. Aktivställe sind oft etwas teurer, weil die Technik und das Management aufwendiger sind.

Die Fütterung: Treibstoff für dein Pferd
Fütterung ist eine Wissenschaft für sich und eine der häufigsten Ursachen für Krankheiten. Der Verdauungstrakt eines Pferdes ist für die ständige Aufnahme von rohfaserreichem, kargem Futter gemacht.
Das Wichtigste zuerst: Raufutter!
Heu ist das A und O. Nicht Kraftfutter. Der Pferdemagen ist winzig und produziert nonstop Magensäure. Gibt es keinen Faserbrei zum Verdauen, greift die Säure die Magenwände an – das Ergebnis sind schmerzhafte Magengeschwüre, eine echte Volkskrankheit.
Faustregel: Ein Pferd sollte nie länger als vier Stunden ohne Raufutter sein. Pro Tag braucht es mindestens 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht. Für ein 600 kg schweres Warmblut sind das also mindestens 9 kg Heu.
Kleiner Trick: Du fragst dich, wie schwer dein Pferd ist? Natürlich hat nicht jeder eine Pferdewaage im Stall. Besorg dir ein spezielles Gewichtsmaßband für Pferde. Das ist nicht 100% exakt, aber gibt dir einen super Richtwert, um die Futtermenge zu berechnen. Gibt’s für ca. 15-20 € online oder im Reitsportgeschäft.

Und achte auf die Heuqualität! Gutes Heu ist grünlich-gelb, riecht aromatisch und staubt nicht. Muffiges, graues Heu ist tabu.
Kraftfutter: Meistens zu viel des Guten
Die meisten Freizeitpferde brauchen bei guter Heuqualität gar kein oder nur eine Handvoll Kraftfutter. Zu viel Stärke überlastet den Darm und kann zu Koliken oder Hufrehe führen. Oft ist ein gutes Mineralfutter die viel bessere Ergänzung. Achte hier auf eine getreide- und zuckerfreie Zusammensetzung. Um es perfekt zu machen, könntest du eine Heuanalyse machen lassen (kostet einmalig ca. 80 €). Dann weißt du genau, welche Mineralien fehlen, und sparst dir langfristig teure Tierarztkosten.
Der Umgang: Taten statt Worte
Dein Pferd liest deine Körpersprache mit unheimlicher Präzision. Konsequenz, Fairness und Ruhe sind die Währung, in der du Vertrauen kaufst.
Deine Hausaufgabe für diese Woche
Bevor du reitest, muss die Kommunikation am Boden stimmen. Ein Pferd, das dich beim Führen über den Haufen rennt, hat keinen Respekt. Üben wir das doch mal. Stell dich neben dein Pferd. Mache einen kleinen Schritt auf seine Schulter zu und richte deinen Körper auf. Dein Ziel ist, dass es einen Schritt zur Seite weicht. Tut es das nicht, erhöhe den Druck sanft – zum Beispiel mit dem Finger. In dem Moment, in dem die kleinste richtige Reaktion kommt, nimmst du SOFORT jeden Druck weg und entspannst dich. Das ist das Prinzip von Druck und Nachgeben. Das versteht dein Pferd, denn so kommunizieren Pferde auch untereinander. Mach das jeden Tag 5 Minuten. Du wirst staunen!


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Gesundheit & Pflege: Das Auge schulen
Ein guter Pferdemensch entwickelt einen Blick für Details. Der tägliche Gesundheitscheck ist die beste Vorsorge.
Die 5-Minuten-Routine
Mach das jeden Tag zur Gewohnheit, zum Beispiel beim Putzen:
- Augen & Nüstern: Klar und ohne Ausfluss?
- Beine abfühlen: Alles kühl und klar? Keine Schwellungen, keine Wärme?
- Hufe auskratzen: Riecht etwas faulig (Strahlfäule)?
- Verhalten beobachten: Frisst es normal? Verhält es sich in der Herde wie immer?
Dein Team: Tierarzt & Hufschmied
Ein guter Hufschmied ist Gold wert und sollte alle 6-8 Wochen kommen (Kosten: ca. 40-60 € fürs Ausschneiden, 100-160 € für einen neuen Beschlag). Um einen qualifizierten Profi zu finden, frag nach Empfehlungen im Stall oder achte auf Zertifizierungen von Berufsverbänden.
Der Tierarzt ist dein Partner für Impfungen, Wurmkuren und Notfälle. Und hier kommt dein Job für heute: Miss die Vitalwerte (PAT-Werte) deines gesunden Pferdes in Ruhe. Schreib sie auf einen Zettel an die Boxentür oder speichere sie in deinem Handy. Im Notfall ist das eine entscheidende Info für den Tierarzt.

- Puls: 28-40 Schläge/Minute
- Atmung: 8-16 Züge/Minute
- Temperatur: 37,5-38,2 °C
Ganz wichtig: Ruf bei Kolik-Anzeichen (scharren, wälzen, zum Bauch schauen), starker Lahmheit oder tiefen Wunden SOFORT den Tierarzt. Zögern ist der größte Fehler. Ich habe selbst mal bei leichten Kolik-Symptomen zu lange gewartet. Es endete in einer teuren OP. Das Pferd hat es überlebt, aber die Lektion saß. Schnelles Handeln ist alles.
Apropos OP: Denk unbedingt über eine Pferde-OP-Versicherung nach. Eine Kolik-OP kann schnell 5.000 € bis 10.000 € kosten. Die Versicherung kostet dich je nach Anbieter und Leistungsumfang zwischen 25 € und 50 € im Monat und kann dir im Ernstfall den Hals – und deinem Pferd das Leben – retten.
Deine Verantwortung als Mensch: Ein ehrliches Fazit
Am Ende liegt die Verantwortung immer bei dir. Ein Pferd ist ein Privileg und eine Verpflichtung für 20 oder 30 Jahre. Es erfordert Zeit, Geduld und ja, auch Geld. Man lernt übrigens nie aus, also sei offen für Fortbildungen und gute Ratschläge von qualifizierten Trainern.

Um dir eine realistische Vorstellung zu geben, hier eine kleine Checkliste deiner ungefähren monatlichen Fixkosten:
- Stallmiete: 250 € – 700 € (je nach Haltungsform und Region)
- Hufschmied: ca. 50 € (umgerechnet pro Monat)
- Rücklage Tierarzt / Versicherung: 50 € – 80 €
- Zusatzfutter / Leckerli: 20 € – 40 €
Du siehst, unter 400 € im Monat wird es selten etwas. Aber die tiefe, ehrliche Partnerschaft, die du dir erarbeitest, ist jeden Cent und jede Mühe wert. Tag für Tag. Und das ist eine der schönsten Aufgaben, die es gibt.
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Der Kaufpreis ist nur der Anfang. Die wahren Kosten eines Pferdes sind die laufenden Ausgaben: Stallmiete (300-600 €/Monat), Hufschmied (alle 6-8 Wochen, ca. 80-150 €), Tierarzt (Impfungen, Wurmkuren, plus Puffer für Notfälle), Futter und Versicherung. Realistisch sollten Sie mit mindestens 500-800 Euro pro Monat rechnen – eine Summe, die oft unterschätzt wird.


- Desinfektionsspray (z.B. Octenisept)
- Sterile Wundauflagen und selbsthaftende Bandagen
- Fieberthermometer speziell für Pferde
- Einweg-Handschuhe
- Eine saubere Schere
- Kühlgel oder Tonerde für Sehnen und Beine
Tipp: Bewahren Sie alles in einer beschrifteten, wasserdichten Box auf.



Der Hufschmied ist mehr als ein „Nageldesigner“: Er ist der Architekt für das Fundament deines Pferdes. Ein guter Hufschmied erkennt Fehlstellungen, beugt Lahmheiten vor und arbeitet eng mit dem Tierarzt zusammen. Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auf Pünktlichkeit, Geduld mit dem Pferd und die Bereitschaft, seine Arbeit zu erklären. Ein schlechter Beschlag kann monatelange Probleme verursachen.


Der Magen eines Pferdes ist im Verhältnis zu seiner Körpergröße winzig – etwa so groß wie ein Rugbyball. Er ist darauf ausgelegt, kontinuierlich kleine Mengen an Futter zu verarbeiten.



Ein Pferd alleine zu halten, gilt heute als tierschutzwidrig. Doch warum ist die Herde so wichtig?
- Sicherheit: In der Gruppe fühlt sich das Fluchttier Pferd sicher und kann entspannen.
- Sozialpflege: Gegenseitige Fellpflege stärkt die Bindung und dient dem Wohlbefinden.
- Spiel und Erziehung: Besonders junge Pferde lernen im Herdenverband essenzielle soziale Regeln.


Braucht mein Pferd im Winter wirklich eine Decke?
Weniger ist oft mehr. Ein gesundes Pferd entwickelt ein dickes Winterfell, das es effektiv vor Kälte schützt. Das natürliche Aufplustern der Haare erzeugt eine isolierende Luftschicht. Zu frühes oder zu dickes Eindecken zerstört diesen Mechanismus. Eine Decke ist meist nur bei geschorenen, alten oder kranken Pferden wirklich notwendig. Beobachten Sie Ihr Pferd: Zittert es oder ist es entspannt?



Stroh: Klassisch, saugfähig und kann gefressen werden (Vorsicht bei gierigen Pferden!). Es bietet gute Wärmeisolierung, kann aber staubig sein und erfordert tägliches, gründliches Misten.
Holzspäne: Staubärmer und daher ideal für Allergiker (Pferd und Mensch). Sie sind sehr saugfähig, aber teurer und nicht kompostierbar im klassischen Sinne.
Die Wahl hängt von der Gesundheit deines Pferdes, deinem Budget und deiner Arbeitsbereitschaft ab.


Ein Pferd trinkt täglich zwischen 20 und 60 Liter Wasser, je nach Wetter, Arbeit und Fütterung.
Das bedeutet, der ständige Zugang zu frischem, sauberem Wasser ist überlebenswichtig. Eine Selbsttränke ist ideal, muss aber täglich auf Funktion und Sauberkeit geprüft werden. Ein Pferd, das nicht trinkt, ist ein medizinischer Notfall!


- Stärkt das Vertrauen und die Kommunikation.
- Verbessert die Gymnastizierung ohne Reitergewicht.
- Schafft klare Hierarchien und Respekt.
Das Geheimnis? Regelmäßige Bodenarbeit. Übungen wie Führtraining, Seitengänge an der Hand oder Gelassenheitstraining (z.B. mit Planen und Stangen) bilden das Fundament für eine sichere Partnerschaft im Sattel.



Die Ohren eines Pferdes sind wie ein Stimmungsbarometer. Nach vorne gerichtet bedeuten sie Aufmerksamkeit und Neugier. Zur Seite geneigt signalisieren sie Entspannung oder Dösen. Doch Achtung: Starr nach hinten angelegte Ohren sind eine unmissverständliche Warnung und bedeuten Unmut oder Abwehr. Lernen Sie, diese feinen Signale zu lesen, um die Gedanken Ihres Pferdes zu verstehen.


Der schnelle 5-Punkte-Check vor dem Reiten:
- Hufe: Auskratzen und auf Steine oder Verletzungen prüfen.
- Beine: Auf Schwellungen, Wärme oder Wunden abtasten.
- Sattel- & Gurtlage: Auf Sauberkeit und eventuelle Druckstellen oder Scheuerstellen achten.
- Allgemeinzustand: Wirkt das Pferd wach, fit und zufrieden?
li>Ausrüstung: Einen schnellen Blick auf Nähte von Sattelgurt, Zügeln und Steigbügelriemen werfen.



Toxizitäts-Warnung: Viele alltägliche Pflanzen sind für Pferde hochgiftig! Dazu gehören Eibe, Robinie, Buchsbaum und Jakobskreuzkraut. Selbst Rasenschnitt von Ziergärten ist gefährlich, da er giftige Heckenschnitt-Reste enthalten kann. Kontrollieren Sie Weiden und Ausläufe regelmäßig und füttern Sie niemals unbekannte Pflanzen.


„Frage nicht das Pferd, was es weiß, sondern frage es, was es fühlt.“ – Klaus Ferdinand Hempfling, moderner Pferdetrainer.



Die Wahl des Tierarztes ist eine Vertrauensentscheidung. Worauf sollten Sie achten?
- Spezialisierung: Hat die Praxis einen klaren Fokus auf Pferde?
- Erreichbarkeit: Bietet der Tierarzt einen 24/7-Notdienst an und wie schnell ist er bei Ihnen im Stall?
- Ausstattung: Verfügt die Praxis über mobile Geräte wie Ultraschall oder Röntgengeräte?
- Kommunikation: Nimmt sich der Tierarzt Zeit, Befunde und Behandlungen verständlich zu erklären?


Was genau bedeutet eigentlich „Natural Horsemanship“?
Es ist weniger eine Reitweise als eine Philosophie. Der Kern ist der Versuch, das Pferd in seiner „Sprache“ zu verstehen und zu trainieren – basierend auf dem Verhalten in der Herde. Es geht um Kommunikation durch Körpersprache, Respekt und den Aufbau einer Partnerschaft ohne Zwang. Methoden von Trainern wie Pat Parelli oder Monty Roberts sind populär, aber die Grundidee ist universell: Werde zum verständnisvollen „Leittier“ für dein Pferd.



Lederhalfter: Elegant und sicher. Im Notfall reißt Leder eher als Nylon, was das Pferd bei einem Hängenbleiben befreien kann. Es erfordert jedoch regelmäßige Pflege mit Sattelseife und Lederfett.
Nylonhalfter: Praktisch, pflegeleicht und in vielen Farben erhältlich. Es ist extrem reißfest, was ein Sicherheitsrisiko sein kann. Ein Pferd sollte daher niemals unbeaufsichtigt mit einem Nylonhalfter auf der Weide stehen.
Für den täglichen Gebrauch ist Nylon oft praktisch, für die Weide ist Sicherheit (Leder oder ein Halfter mit Sollbruchstelle) wichtiger.


Mit einem Durchmesser von bis zu 5 cm besitzen Pferde die größten Augen aller an Land lebenden Säugetiere.
Das verleiht ihnen ein fast 360-Grad-Sichtfeld, um Raubtiere früh zu erkennen. Allerdings haben sie zwei blinde Flecken: direkt vor der Stirn und direkt hinter der Kruppe. Nähern Sie sich Ihrem Pferd daher immer von der Seite und sprechen Sie es an, damit es Sie wahrnehmen kann und nicht erschrickt.


- Fördert langsames, artgerechtes Fressen.
- Reduziert das Risiko von Koliken und Magengeschwüren.
- Verhindert Langeweile und Verhaltensstörungen in der Box.
Das Geheimnis? Heunetze. Speziell engmaschige Modelle, z.B. von Herstellern wie Löwer oder Busse, zwingen das Pferd, sich jeden Halm zu „erarbeiten“. Das simuliert die natürliche Nahrungsaufnahme und beschäftigt es über Stunden.



Ein häufig übersehener, aber kritischer Aspekt der Pferdegesundheit ist die Zahnpflege. Pferdezähne wachsen ein Leben lang und nutzen sich beim Kauen ab. Dabei können scharfe Kanten und Haken entstehen, die Schmerzen verursachen und die Futteraufnahme behindern. Anzeichen können sein: Gewichtsverlust, schlecht gekautes Futter im Mist oder Widersetzlichkeit beim Reiten. Ein jährlicher Check durch einen spezialisierten Pferdedentalpraktiker ist daher unerlässlich.


Gesunde Leckerlis – schnell selbst gemacht:
- Apfel-Karotten-Muffins: Geraspelte Karotten und Äpfel mit Haferflocken und einem Schuss Wasser mischen. Kleine Bällchen formen und bei niedriger Temperatur im Ofen trocknen.
- Hagebutten-Mash: Getrocknete Hagebutten (ohne Kerne) mit warmem Wasser aufquellen lassen. Eine Vitamin-C-Bombe im Winter!
Wichtig: Immer nur in Maßen füttern und auf Zucker oder ungesunde Zusatzstoffe verzichten!



Versicherungs-Check: Eine Pferdehaftpflichtversicherung ist in Deutschland zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber absolut unverzichtbar. Wenn Ihr Pferd ausbricht und einen Verkehrsunfall verursacht, haften Sie als Halter in unbegrenzter Höhe. Die Kosten können in die Millionen gehen. Eine gute Police von Anbietern wie der Uelzener oder Allianz kostet rund 100-150 Euro im Jahr – eine winzige Investition im Vergleich zum potenziellen Ruin.


Laut einer Erhebung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wenden Pferdebesitzer durchschnittlich 15 bis 20 Stunden pro Woche für ihr Pferd auf.
Diese Zeit umfasst nicht nur das Reiten, sondern auch Misten, Füttern, Putzen, Weidepflege und die Organisation rund um Schmied und Tierarzt. Ein Pferd ist kein Hobby, das man bei schlechtem Wetter einfach in die Ecke stellt, sondern eine tägliche Verpflichtung.



In einer funktionierenden Pferdeherde gibt es eine klare soziale Struktur, aber nicht immer den einen „Alpha-Chef“. Oft gibt es verschiedene Rollen:
- Die Leitstute: Sie führt die Herde zu Wasser und Futter. Sie ist meist erfahren und sozial kompetent, nicht unbedingt die stärkste.
- Der Leithengst (in Wildpferdeherden): Er schützt die Herde von hinten und treibt sie bei Gefahr an.
- Die Rangordnung: Jedes Pferd kennt seinen Platz. Dies schafft Ruhe und vermeidet ständige Kämpfe um Ressourcen.


Wie finde ich den perfekten Stall für mein Pferd?
Der „perfekte“ Stall ist ein Kompromiss aus den Bedürfnissen des Pferdes und denen des Besitzers. Erstellen Sie eine Checkliste: Ist täglicher Weide- oder Paddockgang in der Gruppe garantiert? Wie ist die Qualität des Raufutters (Heu/Heulage)? Sind die Anlagen (Reitplatz, Halle) in gutem Zustand und passend für Ihre Reitweise? Wie ist die Atmosphäre unter den Einstallern? Besuchen Sie mehrere Ställe und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.

Offenstall: Pferde leben im Herdenverband mit ständigem Zugang zu einem Außenbereich. Ideal für das Sozialverhalten und die Atemwege. Kann aber für rangniedrige Pferde Stress bedeuten und die individuelle Fütterung erschweren.
Boxenhaltung: Das Pferd hat eine eigene Box, oft mit täglichem, aber zeitlich begrenztem Auslauf. Ermöglicht kontrollierte Fütterung und Ruhephasen. Kann aber zu Langeweile und Verhaltensstörungen führen, wenn der Auslauf und Sozialkontakt zu kurz kommen.
Eine gute Boxenhaltung mit viel Auslauf in der Gruppe kann besser sein als ein schlecht gemanagter Offenstall.


