Geschenke einpacken wie ein Profi: Schluss mit krummen Kanten und Tesafilm-Chaos!
Entdecke, wie Mode nicht nur Kleider macht, sondern auch Geschichten erzählt – bereit für eine stilvolle Reise?
„Ich habe nie einen Hut getragen, der nicht mein Leben verändert hat.“ Ein fiktives Zitat von Coco Chanel, das die Magie der Mode auf den Punkt bringt. Wenn Stoffe und Farben in einem kreativen Tanz verschmelzen, geschieht mehr als nur ein einfacher Kleiderwechsel. Es entfaltet sich eine Welt voller Emotionen, die uns auf unerwartete Weise berührt.
Ich muss da mal was beichten. In meinen Anfängen im Einzelhandel war mein Geschenk-Einpack-Service eher ein „irgendwie Papier drumwickeln und hoffen, dass es hält“. Das ging so lange gut, bis eines Tages eine ältere Dame eine teure Füllfederhalter-Kassette auf den Tresen legte und mit strengem Blick sagte: „Aber bitte ordentlich, junger Mann.“ An diesem Nachmittag lernte ich unter den wachsamen Augen meines Chefs, was eine saubere Kante wirklich bedeutet. Es geht nicht um komplizierte Kunstwerke, sondern um Respekt – vor dem Geschenk, dem Anlass und dem Menschen, der es bekommt.
Inhaltsverzeichnis
Genau dieses ehrliche Handwerk möchte ich dir heute zeigen. Kein Schnickschnack, sondern Techniken, die jeder lernen kann. Wir schauen uns an, was du wirklich brauchst, wie du die typischen Fehler vermeidest und wie aus einem einfachen Paket eine echte Freude wird.
Teil 1: Dein Starter-Kit – Das richtige Werkzeug und Papier
Jeder gute Handwerker weiß: Ohne anständiges Material und Werkzeug wird das nix. Beim Einpacken ist das genauso. Wer hier am falschen Ende spart, kauft sich nur Frust und ein Ergebnis, das nach „keine Lust gehabt“ aussieht.
Kleiner Einkaufszettel für den Anfang
Keine Sorge, du musst kein Vermögen ausgeben. Für ein solides Starter-Kit bist du mit unter 20 Euro dabei. Du brauchst:
- Eine Rolle gutes Papier: Kraftpapier ist super für den Anfang. Es ist stabil, verzeiht kleine Fehler und sieht immer stylisch aus. Rechne mal mit 4 bis 8 € pro Rolle. Gutes Papier findest du in Kreativmärkten (wie Idee. oder Künstlerbedarf), bei Modulor oder auch in gut sortierten Schreibwarenabteilungen.
- Doppelseitiges Klebeband: Die absolute Geheimwaffe! Kostet etwa 3 € die Rolle und macht den Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „wow, professionell!“.
- Eine scharfe Papierschere: Bitte, tu dir einen Gefallen und nimm nicht die Küchenschere, die schon durch Hähnchenknochen gegangen ist. Eine anständige Papierschere mit langen Klingen (ca. 10 €) ist eine Investition, die sich ewig lohnt.
Papier ist nicht gleich Papier: Ein kleiner Guide
Wenn du vor dem Regal stehst, achte mal auf die Grammatur (g/m²). Das ist das Gewicht und sagt viel über die Qualität aus.
- Unter 80 g/m²: Das ist das supergünstige Zeug. Es reißt schon beim schief Anschauen, und dunkle Geschenke schimmern durch. Lass lieber die Finger davon.
- 80 bis 100 g/m²: Das ist der Goldstandard. Stabil genug für saubere Falten, aber nicht zu bockig. Die meisten hochwertigen Geschenkpapiere liegen hier.
- Über 110 g/m²: Fühlt sich schon fast wie dünner Karton an. Sehr edel, aber für Anfänger echt eine Herausforderung beim Falten. Hier brauchst du richtig scharfe Kanten.
Profi-Tipp, der sofort was bringt: Die Laufrichtung!
Jedes Papier hat eine Richtung, in der sich die Fasern leichter biegen lassen. Faltest du parallel dazu, wird die Kante gestochen scharf. Faltest du quer, bricht die Faser und der Falz wird unsauber.
Probier’s mal aus! Nimm ein normales Druckerpapier und biege es leicht in beide Richtungen, ohne es richtig zu knicken. Spürst du den Unterschied? Cool, oder? Richte dein Geschenk so aus, dass die langen, wichtigen Falten mit dieser leichten Richtung gehen.
Klebeband: Sichtbar vs. Unsichtbar
Ganz ehrlich, der Unterschied ist riesig. Stell dir das mal vor:
Vorher: Ein Paket, das aussieht, als hätte es einen Kampf mit einer Rolle Tesafilm verloren. Überall sichtbare Streifen, die vom schönen Muster ablenken.
Nachher: Glatte Flächen, unsichtbare Übergänge und Kanten, die so scharf sind, dass man sich fast daran schneiden könnte. Das ist der Unterschied, den doppelseitiges Klebeband macht. Es wird auf der Innenseite der Überlappung angebracht und verschwindet komplett. Deine Entscheidung, aber ich sag’s ja nur…
Teil 2: Die Technik – In 3 Schritten zur perfekten Kante
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Wir nehmen uns einen klassischen, rechteckigen Karton vor. Wenn du das hier draufhast, kannst du fast alles einpacken. Und keine Panik: Plane für dein erstes Mal ruhig mal 20 Minuten ein. Es geht nicht um Tempo, sondern darum, die Handgriffe zu lernen.
Schritt 1: Richtig abmessen (der häufigste Fehler!)
Zu viel Papier ist fast schlimmer als zu wenig. Leg dein Geschenk mittig auf das Papier:
- Die Länge: Wickle das Papier einmal locker um das Geschenk. Da, wo es sich überlappt, gibst du noch etwa drei Zentimeter dazu und schneidest es dort ab.
- Die Breite: Das Papier an den Seiten sollte das Geschenk bedecken. Eine super Faustregel ist: Die Breite des Papiers auf jeder Seite sollte etwa zwei Drittel der Geschenktiefe (der kürzeren Seite) betragen. Das verhindert diese dicken, unschönen Papierwürste an den Seiten.
Schritt 2: Die Bauchbinde – straff und sauber
Leg das Geschenk mit der Oberseite nach unten auf das Papier. Zieh eine Seite straff über die Mitte und die andere darüber. Die Naht sollte nicht exakt mittig sein, sondern leicht versetzt, das wirkt eleganter. Falte die Kante des oberen Papierstücks etwa einen Zentimeter nach innen – das gibt einen super sauberen Abschluss. Genau unter diese gefaltete Kante kommt jetzt dein doppelseitiges Klebeband. Fest andrücken, fertig.
Schritt 3: Die Königsdisziplin – die Seiten falten
Jetzt kommt der magische Teil, der den Unterschied macht. Ich erkläre es dir so, als stünde ich neben dir:
- Stell das Paket auf eine der noch offenen Seiten.
- Nimm die obere, überstehende Papierkante und drücke sie flach nach unten auf den Karton. Stell dir vor, du schließt einen Buchdeckel. Streiche die Kante mit dem Fingernagel scharf.
- Jetzt siehst du, wie sich an den Seiten automatisch zwei Dreiecke bilden. Streiche mit den Fingern an den senkrechten Kanten des Geschenks entlang, um diese Dreiecke klar zu definieren.
- Klappe nun diese beiden Dreiecke nach innen, als würdest du kleine Flügel anlegen.
- Übrig bleibt nur noch die untere Lasche. Bevor du sie hochklappst, falte auch hier die oberste Kante ca. einen Zentimeter nach innen. Das ist der Trick für den professionellen Look!
- Klappe die Lasche hoch und befestige sie mit einem kleinen Stück doppelseitigem Klebeband.
Wiederhole das auf der anderen Seite. Atme durch und bewundere dein Werk: eine perfekte, geometrische Seite ohne Gewurschtel.
Erste Hilfe für Einpacker: Was tun, wenn…?
- …das Papier an der Ecke reißt? Dann hast du es zu straff gezogen. Lass beim nächsten Mal minimal mehr Luft und sei sanfter beim Falten.
- …sich eine dicke Wurst an der Seite bildet? Dann war dein Papier an der Schmalseite zu breit bemessen (siehe Schritt 1). Die Zwei-Drittel-Regel ist dein Freund! Wenn’s passiert ist: Versuch, das überschüssige Papier sauber nach innen zu falten, statt es zu knüllen.
Aus Fehlern lernt man. Ich habe mal ein teures Porzellan verschnitten und versucht zu stückeln. Die Kundin hat es sofort gesehen. Die Lektion war hart: Lieber dreimal messen und einmal schneiden. Wenn was schiefgeht, fang neu an. Das Ergebnis ist es wert.
Teil 3: Sonderfälle – Flaschen, Kuscheltiere und die perfekte Schleife
Klar, nicht alles ist ein handlicher Karton. Aber auch hier gibt es elegante Lösungen.
- Flaschen (Die Bonbon-Technik): Super einfach! 1. Flasche mittig auf ein großes Stück Papier (oder besser: Zellophan) stellen. 2. Papier an beiden Seiten hochnehmen und über der Flasche zusammenraffen. 3. Mit einer Hand festhalten, mit der anderen ein schönes Band drumwickeln und festbinden. Fertig!
- Runde oder unförmige Geschenke: Hier ist klassisches Geschenkpapier der Feind. Nimm stattdessen Seidenpapier! Es ist weich, schmiegt sich an und knistert so schön. Wickle das Geschenk in mehrere Lagen verschiedener Farben.
- Furoshiki (Die nachhaltige Kunst): Das ist eine edle Methode aus Japan. Du verpackst das Geschenk in einem schönen quadratischen Stofftuch. Es wird kunstvoll verknotet und das Tuch selbst ist ein Teil des Geschenks. Perfekt für Kleidung oder Bücher. Anleitungen findest du online zuhauf!
Die Schleife: Das i-Tüpfelchen
Bitte, vergiss diese fertigen Ziehschleifen aus Plastik. Eine selbst gebundene Schleife aus Stoffband ist der ultimative Liebesbeweis. Kleiner Tipp: Band mit Drahtkanten ist super, weil es die Form perfekt hält.
Klassische Doppelschleife in Sekunden:
- Band ums Geschenk legen, oben einen einfachen Knoten machen.
- Mit einem Ende eine Schlaufe formen (wie beim ersten Schritt beim Schuhebinden).
- Das andere Ende drüber und dahinter durchführen, um die zweite Schlaufe zu bilden – exakt wie beim Schuhebinden.
- Langsam und gleichmäßig festziehen, die Schlaufen zurechtzupfen.
- Enden schräg abschneiden, damit sie nicht ausfransen. Sieht sofort edel aus!
Teil 4: Nachhaltigkeit, Kosten und regionale Eigenheiten
Gutes Verpacken hat auch mit Weitblick zu tun.
Ein Wort zur Nachhaltigkeit
Das ist kein Trend, sondern einfach vernünftig. Achte darauf, dass dein Papier recycelbar ist.
Achtung! Sobald Papier stark glänzt, eine Folie hat oder glitzert, ist es meist mit Kunststoff beschichtet. Das Zeug gehört in den Restmüll, nicht ins Altpapier! Damit tust du der Umwelt und den Sortieranlagen keinen Gefallen. Unbeschichtetes Kraftpapier oder mattes Papier ist fast immer die bessere Wahl.
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Was kostet der Spaß wirklich?
Klar, 5 Euro für eine Rolle Papier fühlen sich erstmal viel an. Aber rechne mal anders: Was hat das Geschenk gekostet? Eine liebevolle Verpackung ist eine Investition in die Geste. Sie schreit: „Du bist es mir wert!“ Anstatt zehn billiger Rollen mit Motiven, die nächstes Jahr out sind, kauf lieber zwei, drei Rollen zeitloses, hochwertiges Papier. Das passt zu jedem Anlass.
Kleine Verpackungs-Dialekte
Übrigens ist mir aufgefallen, dass es sogar regionale Vorlieben gibt. Im Norden mag man es oft schlicht und maritim: Kraftpapier, Jutekordel, vielleicht eine Muschel. Im Süden darf es oft opulenter sein, mit kräftigen Farben und breiten Stoffbändern. Und im Osten findet man oft eine reiche handwerkliche Tradition in den Mustern wieder. Spannend, oder?
Teil 5: Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Zum Schluss noch zwei Dinge, die mir am Herzen liegen.
Sicherheitshinweis: Achtung, scharf!
Wenn du mit einem Cuttermesser oder einer wirklich scharfen Schere arbeitest, sei bitte konzentriert. Diese Werkzeuge sind kein Spielzeug. Arbeite immer auf einer festen Unterlage (eine Schneidematte ist ideal) und führe Klingen immer vom Körper weg. Respekt vor dem Werkzeug ist Teil des Handwerks.
Wann ist eine Geschenktüte die bessere Wahl?
Ich liebe das Verpacken. Aber ich bin auch Realist. Bei riesigen, unförmigen oder sehr schweren Geschenken ist der Versuch, sie in Papier zu wickeln, oft pure Verzweiflung. Handwerk ist kein Dogma. In solchen Fällen ist eine stabile, schöne Geschenktüte, mit etwas Seidenpapier ausgelegt, eine absolut ehrenwerte und oft klügere Alternative.
Am Ende ist eine schöne Verpackung eine Botschaft, noch bevor das Geschenk enthüllt wird. Sie sagt: „Ich habe mir Zeit für dich genommen.“ Und diese Fähigkeit zu lernen, ist einfacher, als du denkst. Ich hoffe, diese Anleitung hilft dir dabei, beim nächsten Mal ein Stück echte Wertschätzung zu überreichen.
Bildergalerie
Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Die Kunst des Furoshiki, bei der Geschenke in kunstvoll gefaltete Tücher gehüllt werden, stammt aus der japanischen Nara-Zeit (710-794 n. Chr.).
Was einst zum Schutz wertvoller Tempelschätze diente, ist heute eine wunderschöne und nachhaltige Alternative zu Papier. Ein schönes Tuch von Marken wie ‚link Collective‘ oder ein einfaches Seiden-Carré wird selbst zum Teil des Geschenks und kann immer wieder verwendet werden – eine Geste, die weit über den Moment des Auspackens hinausreicht.
Der ultimative Trick für messerscharfe Kanten?
Vergessen Sie das bloße Falten mit den Fingern. Profis und Papierkünstler schwören auf ein Falzbein (Bone Folder). Dieses einfache Werkzeug aus Knochen oder Teflon gleitet mit sanftem Druck über Ihre Faltlinien und komprimiert die Papierfasern. Das Ergebnis ist eine unglaublich saubere, präzise Kante, die Ihr Geschenk sofort wie vom Profi aussehen lässt. Eine kleine Investition, die den Unterschied macht.
Textur ist das neue Muster. Statt auf laute Prints zu setzen, kombinieren Sie lieber Materialien mit unterschiedlicher Haptik für eine subtile Eleganz. Wickeln Sie das Geschenk zuerst in schlichtes, mattes Kraftpapier und legen Sie dann eine Banderole aus handgeschöpftem Papier oder einem Rest bestickter Tapete darum. Der Kontrast zwischen glatt und rau, schlicht und strukturiert, spricht die Sinne an und wirkt besonders edel.
- Spart Zeit und Nerven.
- Garantiert gerade Schnitte.
- Verhindert das Ausfransen des Papiers.
Das Geheimnis? Ein Rollschneider und eine Schneidematte. Was Sie aus dem Nähbedarf kennen, ist die Geheimwaffe für absolut perfekte Papierbahnen. Statt mit der Schere zu kämpfen, gleiten Sie mit dem Rollschneider mühelos durch das Papier – ideal für alle, die mehrere Geschenke auf einmal verpacken.
Laut einer Studie der ‚Sundale Research‘ werfen die Deutschen jährlich rund 8.000 Tonnen Geschenkpapier nach Weihnachten weg – genug, um damit 50 Mal den Äquator zu umwickeln.
Doppelseitiges Klebeband: Die unsichtbare Lösung für makellose Übergänge. Perfekt, wenn keine Naht zu sehen sein soll.
Washi Tape: Die dekorative Alternative. Dieses japanische Reispapier-Klebeband gibt es in unzähligen Designs. Nutzen Sie es bewusst als gestalterisches Element, z.B. von MT Masking Tape, um Akzente zu setzen oder eine Schleife zu fixieren. Es ist oft repositionierbar und hinterlässt keine Rückstände.
Die letzte Hürde: die unförmige Flasche Wein oder Olivenöl. Vergessen Sie umständliches Gefalte. Hier ist die simple Bonbon-Technik:
- Rollen Sie die Flasche mittig in eine ausreichend große Papierbahn ein, sodass an beiden Enden genug Papier übersteht.
- Fixieren Sie die Längsnaht mit doppelseitigem Klebeband.
- Drehen Sie die überstehenden Papier-Enden am Flaschenhals und -boden vorsichtig in entgegengesetzte Richtungen ein, bis eine straffe Bonbon-Form entsteht.
- Mit einem schönen Band fixieren – fertig!
Wichtiger Punkt: Verwenden Sie niemals zu viel Papier! Ein häufiger Fehler ist, ein viel zu großes Stück abzuschneiden. Das führt zu wulstigen, unsauberen Enden und unnötigem Abfall. Die Regel: Das Papier sollte an den Längsseiten nur knapp über die Mitte des Pakets überlappen. An den kurzen Seiten sollte das Papier nicht höher sein als die Höhe des Geschenks selbst.
Ihr persönliches Markenzeichen muss nicht kompliziert sein. Entscheiden Sie sich für ein wiederkehrendes Element. Vielleicht ist es immer Kraftpapier mit schwarzem Samtband, eine besondere Falttechnik oder ein Siegelwachs-Stempel mit Ihrer Initiale. Mit der Zeit erkennen Freunde und Familie Ihre Geschenke schon, bevor sie auf den Anhänger schauen. Das schafft eine liebevolle Tradition.
- Ein kleiner Zweig Rosmarin oder Eukalyptus
- Eine getrocknete Orangenscheibe
- Ein einzelner Tannenzapfen
- Eine hübsche Feder
- Ein blühender Lavendelstiel im Sommer
Hilfe, mein Geschenk ist rund! Wie verpacke ich eine Kugel oder einen Ball?
Hierfür eignet sich die Fächer-Technik am besten. Stellen Sie das Objekt in die Mitte eines großzügigen Stücks Seidenpapier oder dünnen Geschenkpapiers. Führen Sie nun das gesamte Papier über dem Objekt zusammen und binden Sie es mit einem Band direkt am Geschenk ab. Das überstehende Papier können Sie nun wie einen Fächer aufschneiden oder als bauschigen Pompon belassen.
Eine Rolle schlichtes Packpapier ist Ihre Leinwand. Verwandeln Sie es in ein Unikat, bevor Sie mit dem Einpacken beginnen. Mit einfachen Kartoffelstempeln, Blättern, die Sie mit Farbe bepinseln und aufdrücken, oder hochwertigen Stempelsets (z.B. von ‚Rayher‘) können Sie individuelle Muster kreieren. Lassen Sie die Farbe gut trocknen – das Ergebnis ist ein absolut persönliches Designer-Papier.
Verleihen Sie Ihren Geschenken eine historische Note. Siegelwachs erlebt ein riesiges Comeback. Ein Set mit Wachs-Sticks und einem persönlichen Stempel (z.B. mit Initiale oder einem Symbol) ist eine einmalige Anschaffung. Ein tiefrotes Siegel von ‚Stamperia‘ auf einem Band aus Naturfaser sieht nicht nur fantastisch aus, es verspricht auch einen besonderen Inhalt und zeigt höchste Wertschätzung.
Der letzte Schliff für die Sinne: Binden Sie nicht nur ein Band um Ihr Geschenk, sondern fügen Sie ein duftendes Element hinzu. Eine Zimtstange zu Weihnachten, ein getrockneter Lavendelzweig zum Geburtstag oder ein Rosmarinzweig zu einem kulinarischen Geschenk. Der Duft, der beim Auspacken freigesetzt wird, schafft eine unvergessliche, emotionale Ebene und macht das Geschenk zu einem Erlebnis.
Bevor Sie teures Papier kaufen, schauen Sie sich um. Oft schlummern die schönsten Materialien bereits bei Ihnen zu Hause:
- Alte Landkarten für den reiselustigen Freund.
- Seiten aus ausgelesenen Büchern oder Notenblätter für den Kulturfan.
- Die farbenfrohen Kinderzeichnungen für die Großeltern.
- Reste von edlen Tapeten aus dem Baumarkt (oft gibt es Musterstücke umsonst).
Gibt es eine umweltfreundliche Alternative zu Plastik-Klebeband?
Ja, und sie ist sogar stilvoller! Gummiertes Papierklebeband, auch Nassklebeband genannt, ist die Wahl für Profis im Versandhandel und eine fantastische Option für zu Hause. Es besteht aus Papier und einem wasseraktivierbaren Klebstoff auf Stärkebasis. Es ist zu 100% recycelbar zusammen mit dem Karton, extrem stabil und verleiht Ihren Paketen einen coolen, handwerklichen Look. Marken wie ‚Eco-Craft‘ bieten passende Spender an.
- Perfekt gespannte Oberfläche ohne Dellen
- Kein Verrutschen während des Faltens
- Keine unschönen Klebestreifen
Die japanische Falttechnik macht’s möglich. Bei dieser diagonalen Methode wird das Geschenk so auf das Papier gelegt und gefaltet, dass die Kanten sich selbst fixieren. Am Ende wird nur ein einziger, kleiner Klebestreifen für die letzte Lasche benötigt. Suchen Sie online nach „Japanese Gift Wrapping“ – es ist einfacher, als es aussieht!
Der Geschenkanhänger ist mehr als nur ein Namensschild. Er ist die Visitenkarte Ihrer Geste.
Verzichten Sie auf die gekauften Standard-Anhänger. Ein selbstgemachter Tag aus Modelliermasse, einem Stück Leder oder einfach nur dickem Aquarellpapier (300 g/m²), das mit einer schönen Handschrift versehen ist, wertet jedes noch so einfach verpackte Geschenk auf. Es ist das Detail, das zeigt: Hier hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht.
Machen Sie das Einpacken zu Ihrem persönlichen Ritual. Statt es gestresst zwischen Tür und Angel zu erledigen, nehmen Sie sich bewusst Zeit. Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf, kochen Sie sich einen Tee oder gönnen Sie sich ein Glas Wein. Richten Sie sich eine kleine „Wrapping Station“ mit all Ihren Materialien ein. So wird aus einer lästigen Pflicht eine meditative, kreative Auszeit, deren Ergebnis pure Freude ist – für Sie und den Beschenkten.
Satinband: Der glänzende Klassiker für Eleganz. Nachteil: Es verrutscht leicht und die Knoten halten oft nicht gut. Ein kleiner Tropfen Kleber unter dem Knoten hilft.
Ripsband (Grosgrain): Die matte, gerippte Struktur gibt dem Band Griffigkeit. Schleifen halten damit bombenfest und sehen immer perfekt aus. Die Profi-Wahl!
Jute oder Bast: Ideal für einen rustikalen, natürlichen Look. Passt perfekt zu Kraftpapier und Naturdeko.
Die Qualität von Geschenkpapier wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen, genau wie bei Druckerpapier. Für ein gutes Handling, das nicht sofort reißt, aber auch nicht zu störrisch ist, liegen Sie goldrichtig:
- 80-90 g/m²: Der ideale Allrounder. Stabil genug für saubere Kanten, flexibel genug für schönes Falten. Die meisten hochwertigen Rollen liegen in diesem Bereich.
- Unter 70 g/m²: Oft zu dünn, reißt leicht an den Ecken und der Inhalt scheint durch. Eher für Füllmaterial geeignet.
- Über 100 g/m²: Luxuriös, aber schwierig zu falten. Eher für kleine, stabile Schachteln oder Banderolen geeignet.
Ist teureres Papier wirklich besser?
Nicht unbedingt. Ein hoher Preis garantiert nicht immer eine gute Handhabbarkeit. Wichtiger als der Preis ist die Papierstärke (Grammatur) und die Beschichtung. Sehr günstige Papiere sind oft dünn und mit einer glatten, rutschigen Folie beschichtet, die das Falten erschwert. Ein unbeschichtetes Kraft- oder Recyclingpapier im mittleren Preissegment, z.B. von ‚Clairefontaine‘, ist oft die bessere Wahl für ein professionelles Ergebnis.
Die erste massenproduzierte, bedruckte Geschenkfolie wurde 1917 in Kansas City von den Brüdern Hall (später Hallmark) erfunden – aus Versehen, als ihnen das traditionelle Seidenpapier ausging.
Der häufigste Fehler: Das Geschenk schief auf dem Papier platzieren. Legen Sie das Geschenk immer exakt parallel zur Papierkante auf. Nutzen Sie die Linien auf Ihrer Schneidematte oder die Kante Ihres Tisches als Führung. Ein schiefer Start führt unweigerlich zu schiefen Faltungen und ungleichmäßigen Überlappungen an den Seiten.
