Deine Schlafzimmerwand kann mehr: Der ultimative Guide vom Profi – ohne Fachchinesisch
Schlafzimmer oder Rückzugsort? Entdecken Sie kreative Wandgestaltungsideen, die Ihrem Raum eine beruhigende Aura verleihen.
"Der Raum, in dem Träume geboren und Sorgen verweht werden, könnte auch ein Ort der Kunst sein." So könnte ein kreativer Innenarchitekt denken, während er über die Möglichkeiten der Schlafzimmerwandgestaltung nachsinnt. Farben und Formen sind nicht nur Dekoration; sie sind das Herzstück Ihrer nächtlichen Oase. Tauchen Sie ein in diese fesselnde Welt der Wandgestaltung, die mehr ist als nur ein neuer Anstrich.
Ganz ehrlich? In den letzten Jahrzehnten habe ich wohl mehr Schlafzimmerwände gesehen als die meisten Menschen Schäfchen zählen. Ich war in Altbauten, wo der Putz Geschichten von früher erzählt, und in Neubauten, die auf den ersten Blick makellos wirkten. Und eine Sache ist mir dabei glasklar geworden: Deine Schlafzimmerwand ist so viel mehr als nur eine Fläche für Farbe. Sie ist das Fundament für deinen Schlaf, deine Erholung. Viele jagen nur dem perfekten Farbton hinterher, aber die schönste Farbe ist nutzlos, wenn der Untergrund Murks ist.
Inhaltsverzeichnis
Ich erinnere mich an einen Fall – ein junger Familienvater, der sich ständig schlapp fühlte. Sein Schlafzimmer war topmodern eingerichtet, sah super aus. Aber irgendetwas stimmte nicht. Es roch leicht chemisch. Die Wände waren mit einer billigen Standardfarbe gestrichen und die Fenster meistens zu. Wir haben die komplette Wand runtergeschliffen und mit einer atmungsaktiven Mineralfarbe neu aufgebaut. Ein paar Wochen später rief er mich an und meinte, die Luft im Raum fühle sich plötzlich „leicht“ an und er schlafe endlich wieder durch. Das zeigt doch alles, oder? Die richtige Materialwahl ist keine Frage von Design, sondern von Gesundheit. Also, schnapp dir einen Kaffee, hier kommt mein ganzes Wissen aus der Praxis. Ohne Schnickschnack, von der ehrlichen Wand-Inspektion bis zum letzten Pinselstrich.

Das Fundament: Warum die Vorbereitung 80 % der Miete ist
Jeder, der bei uns anfängt, lernt als Allererstes: Fühl die Wand. Versteh sie. Bevor auch nur ein Tropfen Farbe den Eimer verlässt, müssen wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Als Laie siehst du eine Wand, als Profi ihre ganze Geschichte. Die Vorbereitung ist der wichtigste und, ehrlich gesagt, oft der nervigste Teil. Wer hier pfuscht, ärgert sich später über abblätternde Farbe, Flecken oder Risse. Garantiert.
Die Profi-Wandprüfung für zu Hause – ganz ohne teures Gerät
Du brauchst kein High-Tech-Labor, um deine Wand zu checken. Ein paar einfache Handgriffe reichen völlig aus:
- Der Wischtest: Geh mal mit deiner flachen, trockenen Hand über die Wand. Hast du danach einen weißen, kreidigen Film auf der Handfläche? Dann ist das wahrscheinlich eine alte Leimfarbe. Die muss komplett runtergewaschen werden, da hält sonst absolut nichts drauf.
- Der Kratztest: Nimm einen Spachtel und kratz an einer Stelle, die man später nicht sieht, mal ordentlich drüber. Wenn die Farbe in kleinen Plättchen abspringt, ist sie nicht mehr tragfähig. Ja, das bedeutet, sie muss runter. Mühsam, aber unumgänglich.
- Der Wassertest (mein Favorit!): Nimm eine Sprühflasche und sprüh ein bisschen Wasser auf die Wand. Perlt es einfach ab? Dann ist die Wand kaum saugfähig. Zieht das Wasser aber sofort ein und die Stelle wird dunkel? Dann hast du einen stark saugfähigen Untergrund. Das ist superwichtig zu wissen! Denn so eine Wand würde der frischen Farbe das Wasser viel zu schnell entziehen, was zu fiesen Streifen und Flecken führt. Die Lösung hierfür heißt „Tiefengrund“.
- Der Klebebandtest: Drück ein Stück starkes Malerkrepp fest auf die Wand und reiß es mit einem Ruck ab. Bleiben Farbstücke am Band kleben? Tja, dann ist der alte Anstrich nicht fest genug für eine neue Schicht.
Diese vier Checks sind deine Eintrittskarte in die Welt des sauberen Arbeitens. Sie bestimmen, was als Nächstes zu tun ist.

Typische Wand-Probleme und wie du sie löst
Gerade in älteren Wohnungen findet man oft eine ganze Sammlung an kleinen Baustellen. Aber keine Panik, für alles gibt es eine Lösung.
- Feine Haarrisse: Die sind meist nur oberflächlich. Du kannst sie entweder mit einer speziellen, rissüberbrückenden Farbe streichen oder, noch besser, ein Malervlies einarbeiten. Das Vlies stabilisiert die ganze Oberfläche und sorgt für Ruhe.
- Größere Risse: Statische Risse, die sich nicht mehr bewegen, kannst du ganz einfach selbst reparieren. Kleiner Tipp, wie es richtig geht: 1. Den Riss mit der Ecke eines Spachtels V-förmig aufkratzen, damit die Spachtelmasse Halt findet. 2. Den Staub raussaugen und die Stelle mit etwas Tiefengrund einpinseln. 3. Mit einer Gipsspachtelmasse (gibt’s fertig im Baumarkt für ein paar Euro) füllen und glatt abziehen. 4. Nach dem Trocknen kurz glattschleifen. Fertig! So kommt der Riss nicht nach drei Monaten wieder durch.
- Nikotin-, Rost- oder Wasserflecken: Der Klassiker unter den Heimwerker-Fehlern ist, hier einfach drüberzustreichen. Diese Flecken „bluten“ immer wieder durch. Du brauchst hier zwingend einen sogenannten Sperrgrund oder eine Isolierfarbe. Das Zeug ist nicht ganz billig, eine Dose kostet oft um die 15-25 €, aber sie ist jeden Cent wert. Sie kapselt den Fleck ein und sorgt für immer für Ruhe.
- Schimmelbefall: Achtung, das ist ein ernstes Thema! Kleinen, oberflächlichen Befall (nicht größer als eine Postkarte) kannst du mit 70-80%igem Alkohol (Isopropanol aus der Apotheke oder online) bekämpfen. Wichtig: Niemals trocken abbürsten, das verteilt die Sporen im ganzen Raum! Trag dabei immer eine FFP3-Maske und Handschuhe. Ist der Befall größer oder kommt er immer wieder, muss ein Profi ran. Die Ursache liegt oft tiefer, etwa in einer feuchten Wand.

Die richtige Farbe: Mehr als nur bunt
Du stehst im Baumarkt und vor dir eine Wand aus Farbeimern. Überwältigend, ich weiß. Aber die Wahl der richtigen Farbe ist eine Entscheidung für dein Raumklima und deine Gesundheit.
Dispersionsfarben sind der Allrounder. Sie sind robust und leicht zu verarbeiten. Aber es gibt gewaltige Unterschiede! Achte auf die DIN-Norm EN 13300, die auf dem Eimer steht. Wichtig sind zwei Klassen: Die Nassabriebbeständigkeit (NAB) sagt, wie robust die Farbe ist. Fürs Schlafzimmer reicht Klasse 3, im Flur nimmst du besser Klasse 2. Das Deckvermögen ist noch wichtiger. Klasse 1 deckt am besten. Billigfarben haben oft nur Klasse 3 oder 4. Das bedeutet, du musst zweimal oder sogar dreimal streichen. Preislich? Eine gute Dispersionsfarbe der Klasse 1 liegt bei ca. 8-12 € pro Liter. Die Billigfarbe für 3 € lockt, aber am Ende zahlst du durch die doppelte Menge und mehr Arbeit drauf.
Silikatfarben, auch Mineralfarben genannt, sind mein persönlicher Favorit für Wände aus Kalk- oder Zementputz. Sie verbinden sich chemisch mit dem Untergrund und werden quasi ein Teil der Wand. Dadurch sind sie extrem langlebig und atmungsaktiv – perfekt gegen Schimmel. Aber Vorsicht: Reine Silikatfarben sind stark alkalisch! Du musst unbedingt eine Schutzbrille und Handschuhe tragen, denn Spritzer können die Haut verätzen. Und deck alles sorgfältig ab, was keine Farbe abbekommen soll.

Kalk- und Lehmfarben sind die ökologischen Champions. Sie sorgen für ein unschlagbares Raumklima, weil sie Feuchtigkeit super regulieren können. Lehmfarben haben eine einzigartige, samtig-matte Optik, die sehr warm wirkt. Beide sind aber anspruchsvoller in der Verarbeitung und nicht so abriebfest. Ideal für alle, denen Wohngesundheit über alles geht.
Die hohe Kunst des Streichens: Tipps für ein sauberes Finish
Okay, der Untergrund ist top, die Farbe steht bereit. Jetzt kommt der Teil, der Spaß macht – wenn man weiß, wie es geht.
Das richtige Werkzeug macht den Meister
Spar nicht am Werkzeug, das rächt sich sofort. Ein billiger Pinsel, der haart, oder eine Rolle, die fusselt, treiben dich in den Wahnsinn. Rechne mal mit 50 bis 80 Euro für ein solides Starter-Set aus guter Rolle, Pinseln, Abstreifgitter und einem ordentlichen Abdeckvlies. Vlies ist übrigens viel besser als Folie, weil es nicht verrutscht und Farbspritzer aufsaugt.
Die Technik für streifenfreie Wände
Der Albtraum jedes Heimwerkers: Streifen und Ansätze. Das Geheimnis, um sie zu vermeiden, heißt: „Nass in nass“ arbeiten. Das bedeutet, du musst eine komplette Wand in einem Rutsch fertigstellen.

- Zuerst streichst du alle Ecken und Kanten mit einem Pinsel vor (ca. 5-10 cm breit).
- Dann schnappst du dir die Rolle. Tauche sie in die Farbe, rolle sie am Gitter gut ab und starte in einer Ecke.
- Arbeite systematisch in Bahnen von oben nach unten. Erst senkrecht auftragen, dann quer verteilen und zum Schluss nochmal ganz leicht von oben nach unten abrollen.
- Die Bahnen müssen sich immer ein paar Zentimeter überlappen, solange die Farbe an der Kante noch feucht ist.
Ach ja, die Frage aller Fragen: „Wie viel Farbe brauche ich?“ Eine simple Faustregel lautet: Raumumfang mal Raumhöhe. Türen und Fenster ziehst du grob ab. Schau dann auf den Farbeimer, da steht immer drauf, für wie viele Quadratmeter der Inhalt reicht. Mein Rat: Kauf lieber einen Liter mehr. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Farbe am Sonntagabend für die letzten zwei Quadratmeter nicht reicht.
Und hier noch der ultimative Tipp für Pausen: Wickle Pinsel und Rollen einfach fest in eine Plastiktüte ein. So bleiben sie stundenlang frisch und du sparst dir das nervige Auswaschen zwischendurch.

Der Klebeband-Trick
Für saubere Kanten ist gutes Malerkrepp Gold wert. Zieh es am besten ab, wenn die Farbe noch ganz leicht feucht ist – und zwar langsam und in einem flachen Winkel. Hast du es vergessen und die Farbe ist schon knochentrocken? Kein Problem: Fahr mit einem Cuttermesser ganz vorsichtig an der Kante des Klebebands entlang. So verhinderst du, dass du dir die frische Farbe wieder von der Wand reißt.
Wann du lieber den Profi rufst (und wie lange das alles dauert)
Selbermachen ist toll, aber man muss auch seine Grenzen kennen. Es ist keine Schande, einen Fachbetrieb zu rufen – oft ist es am Ende sogar günstiger. Und zwar dann, wenn du bei der Wandprüfung unsicher bist, größere Putzschäden hast oder es um Schimmel geht.
Sei auch realistisch mit deiner Zeit. Für ein normal großes Schlafzimmer (ca. 15 qm) solltest du ein komplettes Wochenende einplanen. Nur mal grob überschlagen: Wand prüfen und kleine Risse füllen (ca. 2-3 Stunden), Trocknungszeit Spachtel (oft über Nacht), Grundieren (1 Stunde), Trocknungszeit Grundierung (mind. 12 Stunden), erster Anstrich (2 Stunden), Trocknungszeit (4-6 Stunden), zweiter Anstrich (2 Stunden). Du siehst, das summiert sich!

Ein letztes Wort vom Meister
Eine Wand im Schlafzimmer zu gestalten, ist eine echt verantwortungsvolle Aufgabe. Du schaffst den Raum, in dem dein Körper und dein Geist zur Ruhe kommen. Nimm dir die Zeit, es von Grund auf richtig zu machen. Eine gut vorbereitete Wand mit dem passenden Anstrich hält nicht nur ewig, sie trägt aktiv zu deiner Erholung bei. Und das ist doch die beste Belohnung für ehrliche Handwerkskunst, oder?
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Schlafzimmerfarbe – nur eine Frage des Geschmacks?
Weit gefehlt. Die Psychologie der Farben spielt eine entscheidende Rolle für unsere Schlafqualität. Während kräftige Rottöne anregend wirken, signalisieren sanfte Blau- und Grüntöne dem Gehirn Ruhe und Sicherheit. Sie erinnern an Himmel und Natur, senken nachweislich den Puls und fördern das Gefühl von Gelassenheit. Ein Salbeigrün oder ein gedecktes Taubenblau kann so zur unsichtbaren Einschlafhilfe werden, lange bevor Sie überhaupt das Licht löschen.



„Die durchschnittliche Person verbringt etwa 90 % ihrer Zeit in Innenräumen. Die Qualität der Innenraumluft ist oft 2- bis 5-mal schlechter als die der Außenluft.“ – U.S. Environmental Protection Agency (EPA)
Genau das ist der Punkt, den der Profi im Artikel meint. Ihre Wandfarbe „atmet“ 24 Stunden am Tag in Ihren Schlafraum. Eine bewusste Entscheidung für emissionsarme, diffusionsoffene Farben ist also keine reine Ästhetik, sondern eine Investition in Ihre Gesundheit und einen erholsameren Schlaf.




- Vergessen Sie billige Schaumstoffrollen – sie hinterlassen Bläschen.
- Investieren Sie in eine hochwertige Lammfell- oder Mikrofaserwalze für ein streifenfreies Finish.
- Ein Teleskopstiel schont den Rücken und sorgt für gleichmäßigeren Druck.
- Hochwertiges Malerkrepp (z.B. von Tesa oder Kip) verhindert unsaubere Kanten.
Das Geheimnis? Gutes Werkzeug ist die halbe Miete und macht den Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „wie vom Profi“ aus.



Akzentwand: Ja, aber wie? Statt die Wand hinter dem Bett einfach nur in einer Kontrastfarbe zu streichen, denken Sie in Texturen. Eine Wandverkleidung mit schmalen Holzleisten (Akustikpaneele) schafft nicht nur optische Tiefe, sondern verbessert auch die Raumakustik. Marken wie AcuPanel oder Wooden Wall bieten einfach zu montierende Systeme, die ein modernes und warmes Ambiente schaffen.




Kann ich eine dunkle Wandfarbe in einem kleinen Schlafzimmer verwenden?
Absolut! Entgegen der landläufigen Meinung kann eine dunkle Farbe einen Raum sogar gemütlicher und intimer wirken lassen. Der Trick liegt darin, nicht alle Wände dunkel zu streichen. Wählen Sie die Wand hinter dem Bett für einen tiefen, satten Ton wie „Hague Blue“ von Farrow & Ball. Kombinieren Sie dies mit hellen Textilien, einem großen Spiegel und gezielter Beleuchtung, um den Raum nicht erdrückend, sondern elegant und wie ein Kokon wirken zu lassen.



Der Primer-Check: Eine Grundierung ist kein unnötiger Zusatzverkauf, sondern der entscheidende Vermittler zwischen Wand und Farbe.
Tiefengrund: Für sandende, poröse oder stark saugende Untergründe (wie Gipsputz). Er verfestigt die Oberfläche und sorgt dafür, dass die Farbe nicht „aufgesaugt“ wird.
Sperrgrund/Isolierfarbe: Bei Nikotin-, Ruß- oder Wasserflecken. Er verhindert, dass die Flecken durch den neuen Anstrich wieder durchschlagen.
Diese Vorarbeit entscheidet über die Langlebigkeit und das makellose Aussehen Ihres Endergebnisses.




Der Trend zur Unvollkommenheit: Wabi-Sabi für die Wand.
In der japanischen Ästhetik des Wabi-Sabi wird die Schönheit im Unperfekten und Vergänglichen gefeiert. Auf die Wandgestaltung übertragen, bedeutet das: Statt makellos glatter Flächen sind leichte Unregelmäßigkeiten und sichtbare Pinselstriche erwünscht. Eine Kalkfarbe, wie die von Bauwerk Colour, die mit einer Blockbürste aufgetragen wird, erzeugt genau diesen wolkigen, lebendigen Effekt. Jede Wand wird so zum Unikat.



Kleine Risse oder Dübellöcher? Kein Grund zur Panik. So beheben Sie sie wie ein Profi:
- Vorbereitung: Kratzen Sie den Riss mit der Kante eines Spachtels leicht V-förmig auf, um die Haftungsfläche zu vergrößern und lose Teile zu entfernen. Saugen Sie den Staub aus.
- Füllen: Verwenden Sie eine flexible Fertigspachtelmasse (z.B. Moltofill) und drücken Sie sie mit einem kleinen Japanspachtel tief in den Riss.
- Abziehen: Ziehen Sie die überschüssige Masse glatt ab. Warten Sie, bis sie vollständig getrocknet ist (oft schrumpft sie leicht).
- Feinschliff: Bei Bedarf ein zweites Mal dünn spachteln und nach dem Trocknen mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) sanft beischleifen.



Wichtiger Punkt: Testen Sie Farbe immer an der richtigen Wand! Kaufen Sie kleine Testdosen und streichen Sie mindestens 1×1 Meter große Flächen an zwei verschiedenen Wänden. Beobachten Sie die Farbe im Morgenlicht, bei direkter Sonneneinstrahlung und abends bei Kunstlicht. Eine Farbe, die auf der Farbkarte perfekt aussah, kann in Ihrem Raum durch den Lichteinfall und die Reflexion von Boden und Möbeln völlig anders wirken.




Was genau bedeutet „VOC-frei“?
VOC steht für „Volatile Organic Compounds“ (flüchtige organische Verbindungen), Chemikalien, die bei Raumtemperatur leicht verdampfen und die Raumluft belasten können. Sie stecken in vielen herkömmlichen Farben. Farben, die als „VOC-frei“ oder „emissionsarm“ deklariert sind (achten Sie auf Siegel wie den „Blauen Engel“), dünsten kaum bis keine dieser Schadstoffe aus. Für das Schlafzimmer, in dem wir ein Drittel unseres Lebens verbringen, ist das ein entscheidender Gesundheitsfaktor.



- Verbessert das Raumklima durch hohe Feuchtigkeitsregulierung.
- Wirkt von Natur aus desinfizierend und schimmelhemmend.
- Schafft eine samtig-matte, unvergleichliche Oberfläche.
Das Geheimnis? Reine Kalkfarbe. Im Gegensatz zu Dispersionsfarbe bildet sie keinen dichten Film, sondern geht eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein (Verkieselung bei Silikat- oder Carbonatisierung bei Kalkfarben). Die Wand kann weiter „atmen“ – ein Segen für Allergiker und jeden, der Wert auf ein gesundes Wohnklima legt. Marken wie Keim oder Graphenstone sind hier führend.




„Textur ist das vergessene Element des Designs. Sie spricht einen Sinn an, den Farbe nicht erreichen kann: den Tastsinn.“ – Anonymus, Interior Designer



Vliestapete: Besteht aus Zellstoff- und Textilfasern. Sie ist dimensionsstabil, d.h. sie dehnt sich beim Einkleistern nicht aus und zieht sich beim Trocknen nicht zusammen. Man kleistert die Wand ein, nicht die Tapete. Das macht sie extrem anfängerfreundlich und später restlos trocken abziehbar.
Papiertapete: Der Klassiker. Sie muss eine bestimmte Weichzeit einhalten, bevor sie an die Wand kommt. Sie ist günstiger, aber anspruchsvoller in der Verarbeitung und oft schwerer zu entfernen.
Für eine stressfreie Renovierung ist die Vliestapete meist die bessere Wahl.




Schon mal über eine gemalte Kopfstütze nachgedacht? Anstatt ein sperriges Bettgestell zu kaufen, können Sie dessen Funktion einfach mit Farbe andeuten. Malen Sie ein Rechteck, einen Bogen oder eine kreative geometrische Form direkt an die Wand hinter Ihrem Bett. Es ist eine kostengünstige, platzsparende und unglaublich stilvolle Möglichkeit, dem Schlafbereich einen Fokuspunkt zu geben und ihn optisch zu verankern.



Die Beleuchtung ist der beste Freund (oder schlimmste Feind) Ihrer Wandfarbe. Eine „warmweiße“ Lichtquelle (unter 3.300 Kelvin) lässt Farben wärmer und gemütlicher erscheinen und betont Gelb- und Rottöne. Eine „neutralweiße“ oder „tageslichtweiße“ Lampe (über 3.300 Kelvin) gibt Farben neutraler und klarer wieder, ähnlich wie Tageslicht. Testen Sie Ihre Farbwahl daher unbedingt mit der im Raum vorhandenen Beleuchtung!




- Eine einzelne, grafische Form in einer Akzentfarbe malen (z.B. ein Kreis hinter der Nachtkommode).
- Den unteren Teil der Wand (ca. 1,20 m hoch) in einer anderen Farbe streichen, um eine Lamperie zu imitieren.
- Nur die Fensterlaibungen in einer Kontrastfarbe hervorheben.
Kleine Eingriffe mit großer Wirkung, die nicht die Welt kosten, aber dem Raum sofort Charakter verleihen.



Der häufigste Fehler: Der falsche Roller zur Farbe. Für dickflüssige Dispersionsfarben ist eine hochflorige Walze ideal, da sie viel Farbe aufnimmt. Für dünnflüssigere Mineralfarben wie Silikat- oder Kalkfarbe hingegen ist eine kurzflorige Walze besser geeignet, um Spritzer zu vermeiden und die Farbe gleichmäßig zu verteilen. Die falsche Wahl führt zu unschönem Farbbild und Frustration.



Wie reinige ich matte Wandfarben, ohne Glanzstellen zu erzeugen?
Das ist die Achillesferse matter Farben. Starkes Reiben poliert die Pigmente und erzeugt glänzende Flecken. Der Trick: Tupfen, nicht wischen! Verwenden Sie ein sauberes, weiches Mikrofasertuch und klares, lauwarmes Wasser. Tupfen Sie den Fleck vorsichtig ab. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen kann ein Schmutzradierer helfen, aber testen Sie ihn zuerst an einer unauffälligen Stelle.




Statt einer Akzentwand, probieren Sie den „Tone-on-Tone“-Look. Dabei werden Wände, Decke, Türen und sogar Heizkörper im selben Farbton oder in sehr nahen Abstufungen gestrichen. Das Ergebnis ist ein unglaublich ruhiger, umhüllender und hochwertiger Raumeindruck. Besonders in kleinen Räumen kann dieser Trick die Grenzen verschwimmen lassen und den Raum größer wirken lassen, anstatt ihn durch Kontraste zu zerteilen.



Tadelakt ist eine traditionelle marokkanische Verputztechnik auf Kalkbasis, die mit Steinen poliert wird, um eine wasserfeste, seidig glänzende Oberfläche zu erzeugen.
Auch wenn echter Tadelakt eine Kunst für sich ist, gibt es moderne Spachtelmassen mit ähnlicher Optik. Diese Techniken bringen nicht nur eine einzigartige, sinnliche Textur an die Wand, sondern wirken durch den hohen pH-Wert des Kalks auch auf natürliche Weise antibakteriell und schimmelresistent – ideal für ein gesundes Raumklima im Schlafzimmer.




Lehmfarbe: Der Klima-Puffer für Ihr Schlafzimmer. Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Welt und erlebt ein riesiges Comeback. Warum? Lehmputz und Lehmfarben können extrem viel Luftfeuchtigkeit aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben. Das reguliert das Raumklima auf natürliche Weise und sorgt für eine konstant angenehme Luftfeuchtigkeit – perfekt für einen tiefen und erholsamen Schlaf. Zudem binden Lehmfarben Gerüche und Schadstoffe.



Haben Sie sich für eine hochwertige, atmungsaktive Farbe entschieden? Dann wäre es ein Jammer, diese Eigenschaft mit der falschen Tapete zunichte zu machen. Wenn Sie tapezieren und danach streichen möchten, ist eine Vlies-Makulatur die beste Wahl. Sie gleicht kleine Unebenheiten aus und ist, im Gegensatz zu Vinyltapeten, diffusionsoffen. So bleibt die Atmungsaktivität Ihrer Wandkonstruktion vollständig erhalten.




- Sie sorgen für eine ruhige, aufgeräumte Optik, da sie Kabel verstecken können.
- Sie verbessern die Raumakustik erheblich, was den Schlaf fördert.
- Sie bringen natürliche Wärme und Textur in den Raum.
Das Geheimnis? Wandpaneele. Ob aus massivem Holz, Filz oder Gips in 3D-Optik – Paneele sind eine fantastische Alternative zu Farbe oder Tapete. Sie können eine ganze Wand verkleiden oder als Designelement hinter dem Bett dienen und dem Raum sofort eine luxuriöse, durchdachte Atmosphäre verleihen.



Farbmenge richtig kalkulieren: Messen Sie die Breite aller zu streichenden Wände und addieren Sie diese. Multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Raumhöhe. Das ergibt die Gesamtfläche in Quadratmetern. Ziehen Sie Fenster und Türen ab. Auf dem Farbeimer steht die Angabe „m²/L“. Teilen Sie Ihre Fläche durch diese Angabe. Wichtig: Der Wert auf dem Eimer gilt meist für einen Anstrich auf glattem Untergrund. Planen Sie für zwei Anstriche und raue Wände lieber 30% mehr Farbe ein.


In Deutschland fallen jährlich rund 60.000 Tonnen flüssige Farb- und Lackreste an, von denen ein Großteil falsch entsorgt wird.
Flüssige Farbreste gehören niemals in den Hausmüll oder Ausguss! Sie müssen bei einem kommunalen Wertstoffhof oder einer Schadstoffsammelstelle abgegeben werden. Ein Tipp für die Nachhaltigkeit: Lassen Sie kleine Reste im offenen Eimer komplett aushärten. Die eingetrocknete Farbe kann dann als normaler Restmüll entsorgt werden, da die Lösungsmittel verdampft sind.




