Fassade erneuern? So vermeidest du teure Fehler bei Material & Technik
Moderne Fassaden sind mehr als nur ein äußeres Erscheinungsbild – sie erzählen Geschichten und setzen Akzente. Entdecken Sie kreative Ideen!
„Die Wände haben Ohren, doch die Fassaden erzählen Geschichten.“ So könnte ein zeitgenössischer Architekt beginnen, während er auf ein Gebäude deutet, das mehr ist als nur Beton und Glas. In einer Welt, in der der erste Eindruck entscheidend ist, öffnen moderne Fassaden Türen zu neuen Möglichkeiten und reflektieren die Träume ihrer Bewohner. Lassen Sie sich inspirieren von unkonventionellen Designs, die nicht nur Blicke anziehen, sondern auch Herzen berühren.
Hey, schön, dass du hier bist! Wenn du drüber nachdenkst, deinem Haus eine neue Fassade zu verpassen, bist du genau richtig. Ich stehe seit gefühlt einer Ewigkeit auf dem Bau und hab eines gelernt: Die Fassade ist die Haut deines Hauses. Sie ist Schutzschild, Atemschutz und Visitenkarte in einem. Viele wollen heute einfach nur eine „moderne“ Optik und vergessen dabei, was wirklich zählt. Und glaub mir, ich hab die Folgen schon oft genug gesehen – von schimmeligen Wänden bis zu Putzbrocken, die vom Himmel fallen, weil am falschen Ende gespart wurde.
Inhaltsverzeichnis
Deshalb gibt’s hier Klartext. Kein Geschwafel aus dem Lehrbuch, sondern ehrliche Tipps aus der Praxis. Wir schauen uns an, was eine Fassade wirklich können muss, welche Materialien was taugen und wo die fiesesten Kostenfallen lauern. Sieh es einfach als ein Gespräch mit einem alten Hasen, der will, dass dein Projekt ein voller Erfolg wird.
Die Basics: Was deine Fassade leisten muss
Bevor wir über schicke Holzlatten oder glatten Putz reden, müssen wir kurz über Physik quatschen. Dein Haus verliert Wärme. Die Fassade soll das bremsen. Gleichzeitig entsteht im Haus Feuchtigkeit – durchs Kochen, Duschen, Atmen. Die muss raus, sonst gammelt die Bude. Ganz einfach, oder?

Wärmeschutz ist keine Kür, sondern Pflicht (und spart bares Geld!)
Der wichtigste Wert ist der U-Wert. Einfach gesagt: Je niedriger, desto besser die Dämmung. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt hier Mindestwerte vor. Aber ehrlich gesagt, das ist nicht nur Pflicht, sondern auch verdammt schlau. Jeder Euro, den du clever in Dämmung investierst, holst du über die Jahre bei den Heizkosten locker wieder rein.
Gut zu wissen: Für eine energetische Sanierung gibt es oft fette Zuschüsse vom Staat, zum Beispiel über die KfW oder das BAFA. Das kann den Unterschied machen, ob du dir das Projekt überhaupt leisten kannst! Aber Achtung: Die Reihenfolge ist heilig! Erst einen Energieberater suchen (z.B. über die offizielle Energie-Effizienz-Experten-Liste), dann den Antrag stellen und auf die Zusage WARTEN. Erst danach darfst du einen Handwerker beauftragen. Machst du es anders, gibt’s keinen Cent. So sind die Regeln.
Die Kunst des Atmens: Warum deine Wand nicht ersticken darf
Stell dir vor, du trägst beim Joggen eine Plastiktüte. Du wirst von außen nicht nass, aber von innen schwitzt du dich kaputt. Genauso ist es mit einer Wand, die nicht „atmen“ kann. Wir Profis nennen das diffusionsoffen. Eine gute Fassade lässt Wasserdampf von innen raus, aber Regen von außen nicht rein. Macht man das falsch, sperrt man die Feuchtigkeit ein, die Dämmung wird nass, wirkungslos, und der Schimmel schmeißt eine Party in deiner Wand. Ein Albtraum.

Die Materialwahl: Eine Entscheidung für Jahrzehnte
Das Material prägt dein Haus für eine lange Zeit. Hier geht’s nicht nur um Geschmack, sondern auch um Langlebigkeit, Pflegeaufwand und die Kosten über die Jahre. Lass uns mal die gängigsten Optionen ehrlich unter die Lupe nehmen.
Holzfassaden: Natürlich, lebendig, aber mit Charakter
Eine Holzfassade ist einfach was Besonderes. Sie lebt und verändert sich. Aber Holz ist nicht gleich Holz.
Sibirische Lärche ist der Klassiker – super robust und witterungsbeständig. Heimische Lärche oder Douglasie sind tolle Alternativen. Günstige Fichte? Würde ich nur mit einem erstklassigen Schutzanstrich verbauen, sonst ist nach wenigen Jahren Schluss mit lustig. Mein Tipp ist meistens die Lärche, das ist der beste Kompromiss aus Kosten und Haltbarkeit.
Du kannst sie unbehandelt lassen, dann bekommt sie mit der Zeit eine silbergraue Patina. Das muss man mögen. Wichtig ist, dass die Konstruktion stimmt, damit sie gleichmäßig vergraut. Alternativ gibt’s Lasuren oder Farben, aber die bedeuten Pflege. Eine Lasur will alle paar Jahre erneuert werden.
Lebensdauer? Rechne je nach Holz und Pflege mit 20 bis 50 Jahren.
Achtung, Falle! Ich hatte mal einen Bauherrn, der bei der Unterkonstruktion gespart hat. Nach acht Jahren war das billige Holz darunter verfault. Die ganze teure Fassade musste wieder runter. Also: Niemals an der Unterkonstruktion oder den Edelstahlschrauben sparen! Sonst zahlst du am Ende doppelt.

Putzfassaden: Der vielseitige Klassiker
Die meisten Häuser haben eine Putzfassade, oft als Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Das ist im Grunde eine Dämmschicht (meist Styropor oder Mineralwolle), auf die dann der Putz kommt.
Hier mein wichtigster Rat: Nimm mineralischen Putz! Er ist diffusionsoffener als Kunstharzputz und trocknet schneller ab. Das reduziert die Gefahr von Algen und Pilzen, diesem fiesen grünen Schleier an der Nordseite. Viele greifen zum billigeren Kunstharzputz und wundern sich dann nach ein paar Jahren.
Noch ein Praxistipp: Ich hatte mal einen Kunden, der wollte eine dunkelgraue Putzfassade. Im Sommer hat sich die Wand so extrem aufgeheizt, dass sich feine Haarrisse gebildet haben. Bei sehr dunklen Farben braucht man spezielle, teurere Putzsysteme mit besonderen Pigmenten. Das wird gerne mal „vergessen“ zu erwähnen.
Lebensdauer? Ein gutes WDVS hält 25 bis 40 Jahre, braucht aber vielleicht alle 10 bis 15 Jahre mal einen neuen Anstrich.
Klinker: Für die Ewigkeit gebaut (und bezahlt)
Ein Klinkerhaus ist eine Festung. Extrem robust, quasi wartungsfrei und hält ewig. Der Aufbau ist zweischalig: eine tragende Wand, dann eine Luft- oder Dämmschicht und dann die äußere Klinkerschale. Diese Luftschicht ist genial, weil sie Feuchtigkeit sicher abführt.
Der Nachteil? Die hohen Anfangskosten. Das ist aufwendige Handarbeit. Aber wer für Generationen baut, für den rechnet sich das, weil quasi keine Wartungskosten anfallen. Man muss sich nur im Klaren sein: Die Optik ist dann für immer.
Lebensdauer? Locker 80 Jahre und mehr. Einmal Klinker, immer Klinker.

Metall & Faserzement: Modern und pflegeleicht
Fassaden aus Aluminium, Zink oder Faserzementplatten sehen modern aus und sind sehr pflegeleicht. Sie werden fast immer als hinterlüftete Fassade gebaut (dazu gleich mehr).
Das Wichtigste bei Metall: Es dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Wenn die Befestigung das nicht zulässt, wirft die Fassade Wellen oder es gibt laute Knackgeräusche bei jedem Wetterwechsel. Ein Profi plant dafür Gleitpunkte ein.
Bei Faserzementplatten gilt: Die heutigen Platten sind super, aber wenn dein Haus älter ist, könnten die alten Platten Asbest enthalten. Finger weg! Die Demontage ist ein Job für Spezialfirmen, da geht es um deine Gesundheit.
Lebensdauer? Hier kannst du mit 40 Jahren und mehr rechnen, bei sehr geringem Wartungsaufwand.
Die unsichtbare Technik: Hier zeigt sich, wer’s kann
Eine glatte Oberfläche kann jeder. Aber die Qualität steckt im Detail, das man nicht sofort sieht.
Das Meisterstück: Die hinterlüftete Vorhangfassade (VHF)
Für mich ist die VHF die Königsklasse. Sie trennt Witterungsschutz und Wärmedämmung perfekt. Zwischen Dämmung und der Außenverkleidung (z.B. Holz oder Metall) ist ein Luftspalt. Dieser Spalt wirkt wie ein Kamin: Im Sommer kühlt er die Wand, im Winter transportiert er Feuchtigkeit ab. Das ist der beste Schutz vor Bauschäden. Sie ist teurer als ein Standard-WDVS, aber aus meiner Sicht jeden Cent wert.

Die kritischen Zonen: Wo 90 % der Fehler passieren
An diesen drei Stellen schaue ich immer ganz genau hin:
- Der Sockel: Der Übergang zum Boden muss absolut dicht gegen Spritzwasser sein. Hier wird oft geschlampt.
- Fenster & Türen: Eine simple Silikonfuge ist Pfusch! Sie wird spröde. Profis arbeiten hier mit speziellen Dichtbändern (Kompribänder), die dauerhaft elastisch bleiben.
- Der Dachanschluss: Hier muss der Übergang so gestaltet sein, dass kein Wasser hinter die Fassade laufen kann. Das ist Millimeterarbeit.
Planung, Zeit und ein ehrliches Wort zu den Kosten
Eine neue Fassade ist eine große Sache. Gute Planung ist alles.
Was kostet der Spaß? Eine realistische Hausnummer
Pauschalpreise sind unseriös, aber um dir eine Vorstellung zu geben, hier grobe Richtwerte pro Quadratmeter, inklusive Gerüst und Arbeit:
- WDVS mit Putz: Rechne mit 150 € bis 250 €.
- Holzfassade (hinterlüftet): Startet bei ca. 200 € und kann bis 350 € gehen.
- Klinkerfassade: Das ist die teuerste Variante, meist zwischen 250 € und über 400 €.
- Metall/Faserzement (hinterlüftet): Liegt oft im Bereich von 250 € bis 400 €.
Wichtig: Hol dir immer mehrere Angebote ein! Und schau nicht nur auf den Endpreis. Das billigste Angebot ist selten das beste.

Wie lange dauert die Sanierung?
Damit du planen kannst: Für ein typisches Einfamilienhaus mit ca. 150 m² Fassadenfläche musst du grob mit dieser Dauer rechnen:
- Gerüst stellen: 1 Tag
- Alte Fassade entfernen (falls nötig): 2-3 Tage
- Dämmung anbringen: 4-5 Tage
- Armierung & Putz auftragen: 3-4 Tage
- Trocknungszeiten (je nach Wetter): Mehrere Tage bis Wochen!
Plane also lieber ein paar Wochen Puffer ein. Und noch was: Die beste Zeit für Fassadenarbeiten sind Frühling und Herbst. Versuch bloß nicht, im November bei 4 Grad noch schnell den Putz draufzuklatschen. Das wird nichts.
So findest du den richtigen Handwerker
Du sagst, du nimmst einen Fachbetrieb. Aber wie erkennst du einen guten? Lass dich nicht mit Pauschalangeboten abspeisen. In einem guten Angebot steht ganz genau, welche Materialien verwendet werden. Nicht nur „WDVS“, sondern „Dämmung von Hersteller X, Typ Y, 160mm“, „Kleber Z“, usw. Nur so kannst du die Angebote wirklich vergleichen. Frag nach Referenzen und schau dir vielleicht sogar ein Projekt vor Ort an.


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Selber machen oder machen lassen?
Ganz ehrlich: Einen neuen Anstrich auf eine intakte Fassade bringen? Kann ein geübter Heimwerker schaffen. Aber sobald es an die Dämmung oder eine hinterlüftete Konstruktion geht, rate ich dringend zum Fachbetrieb. Die Fehler, die du hier machen kannst, sind so teuer, dass sich das Sparen nicht lohnt. Du verlierst jede Gewährleistung und stehst bei Schäden alleine da.
Nimm dir Zeit für deine Entscheidung. Fass die Materialien an, schau dir Häuser in deiner Umgebung an. Eine gut gemachte Fassade ist eine der wichtigsten Investitionen in dein Zuhause. Sie schützt dein Haus, spart Energie und schenkt dir für Jahrzehnte Freude. Mach es also von Anfang an richtig.
Bildergalerie



Putz: Der Klassiker. Relativ günstig in der Anbringung, unendlich viele Farbvarianten und bei Bedarf leicht neu zu streichen. Der Nachteil: Er ist anfälliger für Risse und Verschmutzungen.
Klinkerriemchen: Nahezu wartungsfrei, extrem robust und wertbeständig. Dafür sind die Material- und Arbeitskosten deutlich höher. Eine Investition, die sich über Jahrzehnte auszahlt.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

„Eine fachgerecht gedämmte Fassade kann die Heizkosten um bis zu 30 % senken.“
Diese Zahl vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) zeigt: Dämmung ist kein Luxus, sondern eine der rentabelsten Investitionen ins Eigenheim. Die Amortisationszeit liegt oft unter 15 Jahren – danach ist es reiner Gewinn, Jahr für Jahr.


Der ewige Kampf gegen Algen und Pilze an der Fassade?
Gerade bei modernen, hochgedämmten Fassaden kühlt die äußere Schicht nachts stark ab, was Tauwasserbildung begünstigt – der perfekte Nährboden für grünen Belag. Viele Hersteller wie Sto oder Caparol bieten daher Farben mit speziellen bioziden Filmschutz-Formeln (z.B. StoColor Dryonic) an. Diese sorgen dafür, dass die Fassade extrem schnell trocknet und Mikroorganismen kaum eine Chance haben, sich festzusetzen.


- Dauerhafte Witterungsbeständigkeit
- Natürliche, warme Ästhetik
- Nachwachsender Rohstoff
Das Geheimnis einer langlebigen Holzfassade? Der konstruktive Holzschutz! Entscheidend ist nicht die teuerste Holzart, sondern die Planung: ausreichender Dachüberstand, Tropfkanten und eine fachgerechte Hinterlüftung, damit Nässe schnell abtrocknen kann und das Holz nicht fault.


Der Sockelbereich – also die untersten 30 bis 50 cm der Fassade – ist die Achillesferse des Hauses. Hier prallt Regen auf, Spritzwasser sammelt sich und im Winter nagt Streusalz am Material. Hier darf auf keinen Fall normaler Fassadenputz verwendet werden! Nötig ist ein spezieller Sockelputz (Zement- oder Kunstharzputz) und eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Ein Fehler an dieser Stelle rächt sich garantiert.


Der häufigste Farb-Fehler: Zu mutig sein. Eine Farbe wirkt auf einer großen Fassadenfläche immer intensiver und heller als auf einer kleinen Farbkarte. Was im Baumarkt als sanftes „Terrakotta“ erscheint, kann am Haus schnell wie ein knalliges Orange leuchten. Unser Tipp: Immer ein oder zwei Nuancen heller und grauer wählen als der erste Impuls. Oder noch besser: Eine Testfläche von mindestens einem Quadratmeter anlegen und bei unterschiedlichem Licht betrachten.


Lust auf einen spannenden Materialmix? Eine Fassade muss nicht aus einem Guss sein. Die Kombination verschiedener Werkstoffe schafft Charakter und kann Gebäudeteile optisch gliedern.
- Putz & Holz: Ein zeitloser Klassiker. Weißer oder grauer Putz im Erdgeschoss mit einer warmen Holzverschalung (z.B. Lärche) im Obergeschoss wirkt modern und einladend.
- Klinker & Faserzement: Verbindet Tradition mit Moderne. Rote Klinker am Sockel kombiniert mit großformatigen, dunklen Faserzementplatten (z.B. von James Hardie) im Hauptbereich erzeugt einen schicken, industriellen Look.
- Metall & Glas: Für die Mutigen. Eine Fassade aus Stehfalzblech in Anthrazit, unterbrochen von großzügigen Glasfronten, steht für puristische Architektur.


Achtung, Genehmigungspflicht!
Eine reine Erneuerung des Anstrichs in ähnlicher Farbe ist meist genehmigungsfrei. Sobald du aber die Optik deines Hauses wesentlich veränderst – durch eine andere Farbe, ein neues Material oder eine zusätzliche Dämmschicht, die die Gebäudeabmessungen ändert – kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Oft gibt es auch einen Bebauungsplan, der bestimmte Farben oder Materialien vorschreibt. Ein kurzer Anruf beim örtlichen Bauamt vorab erspart teuren Ärger.


Kann ich die Fassade nicht einfach selbst streichen, um Geld zu sparen?
Theoretisch ja, aber der Teufel steckt im Detail. Ein professioneller Anstrich ist mehr als nur Farbe rollen. Er beinhaltet die gründliche Reinigung (oft mit Hochdruck), das Ausbessern von Rissen, das Abkleben aller Fenster und Türen und vor allem die Grundierung, die für die Haftung der Farbe entscheidend ist. Ohne das richtige Know-how und Equipment (ein Gerüst ist Pflicht!) wird das Ergebnis selten zufriedenstellend und langlebig sein.


Die Wärmebrücke: Ein oft unterschätzter Energiefresser. Das sind Stellen, an denen die Wärme schneller nach außen entweicht als durch die restliche Fassade – typischerweise an Balkonanschlüssen, ungedämmten Rollladenkästen oder Fensterlaibungen. Bei einer Sanierung müssen diese Schwachstellen unbedingt mitgedämmt werden, sonst riskiert man nicht nur hohe Heizkosten, sondern auch Schimmelbildung durch Kondenswasser an den kalten Stellen im Inneren.


- Fordere mindestens drei verschiedene, detaillierte Angebote an.
- Prüfe, ob der Betrieb in der Handwerksrolle eingetragen ist.
- Frage nach Referenzobjekten in deiner Nähe und schau sie dir an.
- Kläre die Gewährleistung: Üblich sind fünf Jahre nach VOB/B.
- Halte alles schriftlich fest, auch mündliche Absprachen.
Ein guter Handwerker hat nichts zu verbergen und wird dir diese Punkte transparent darlegen.


Die skandinavische Ästhetik erobert die Fassaden. Vor allem senkrecht montierte Holzprofile aus heimischer Douglasie oder sibirischer Lärche sind gefragt. Oft werden sie unbehandelt verbaut, damit sie mit der Zeit eine natürliche, silbergraue Patina entwickeln können. Kombiniert mit schwarzen Fensterrahmen und einem dunklen Dach entsteht ein minimalistischer und doch warmer Look, der sich wunderbar in die Natur einfügt.



EPS (Styropor): Der Preis-Leistungs-Sieger. Dämmt sehr gut, ist leicht zu verarbeiten und vergleichsweise günstig. Kritiker bemängeln die Herstellung aus Erdöl und das Brandverhalten.
Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle): Ökologisch oft besser bewertet und nicht brennbar (Baustoffklasse A1), was ein großes Sicherheitsplus ist. Dafür ist sie etwas teurer und in der Verarbeitung anspruchsvoller.
Für die meisten Standardprojekte ist EPS eine solide Wahl, bei erhöhten Brandschutzanforderungen ist Mineralwolle klar im Vorteil.


„Die beste Fassade ist die, die man nicht bemerkt, weil sie über Jahrzehnte einfach nur funktioniert.“ – Altes Sprichwort unter Bauhandwerkern


Passt eine topmoderne Fassade an ein altes Haus?
Das ist eine Gratwanderung. Einem Gründerzeithaus eine Fassade aus Faserzementplatten überzustülpen, zerstört oft den historischen Charakter. Einem unscheinbaren Siedlungshaus aus den 60er-Jahren kann eine moderne Holz- oder Putzfassade hingegen zu neuem Glanz verhelfen. Der Schlüssel liegt im Respekt vor der ursprünglichen Architektur. Manchmal ist es spannender, historische Elemente (wie Gesimse oder Fensterfaschen) modern zu interpretieren, anstatt sie radikal zu ersetzen.


Versteckte Kostenfalle Gerüst: Viele Bauherren konzentrieren sich auf die Kosten für Dämmung und Putz und erschrecken dann über die Rechnung für das Gerüst. Je nach Höhe, Komplexität des Hauses und Mietdauer können hier schnell mehrere tausend Euro zusammenkommen. Diese Kosten sind aber nicht verhandelbar und essenziell für die Sicherheit und Qualität der Arbeit. Lass sie dir im Angebot immer als separaten, fixen Posten ausweisen!


Wussten Sie, dass eine dunkle Fassade im Sommer Oberflächentemperaturen von bis zu 80 °C erreichen kann?
Diese extreme Hitze belastet das Material und kann zu Spannungen und Rissen führen, besonders bei einem Wärmedämmverbundsystem. Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht deutlich besser und halten die Fassade kühler. Wenn es doch ein dunkler Ton sein soll, sind spezielle Farbsysteme mit „Total Solar Reflectance“ (TSR)-Technologie, wie sie z.B. Brillux anbietet, eine gute Option, um die Aufheizung zu reduzieren.


Immer mehr Bauherren suchen nach ökologischen Alternativen zur konventionellen Dämmung. Es gibt fantastische Optionen aus nachwachsenden Rohstoffen:
- Holzfaserplatten: Bieten exzellenten Hitzeschutz im Sommer und sind diffusionsoffen.
- Kork: Wasserabweisend, sehr langlebig und ebenfalls ein guter Schall- und Hitzeschutz.
- Zellulose: Hergestellt aus recyceltem Zeitungspapier, wird oft als Einblasdämmung in Holzständerkonstruktionen verwendet.
Diese Materialien sind oft teurer, verbessern aber das Wohnklima spürbar und haben eine hervorragende Ökobilanz.


Wichtiger Hinweis für Altbauten (vor 1993): Seid extrem vorsichtig bei alten Putzen, Spachtelmassen oder Faserzementplatten (oft als „Eternitplatten“ bekannt). Sie können Asbest enthalten! Das Einatmen der Fasern ist hochgradig krebserregend. Die Sanierung asbesthaltiger Materialien darf nur von zertifizierten Fachfirmen unter strengsten Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Ein Verdacht muss immer erst durch eine Laboranalyse geklärt werden, bevor auch nur ein Handschlag erfolgt.


- Ein perfekter, glatter Anstrich.
- Keine Farbnasen oder Läufer.
- Scharfe, saubere Kanten an Fenstern und Türen.
Das Geheimnis? 90 % Vorbereitung! Ein professionelles Ergebnis hängt weniger vom finalen Anstrich ab als von der akribischen Vorarbeit: gründliches Reinigen, sorgfältiges Abkleben mit hochwertigem Klebeband (z.B. von Tesa oder Kip), Grundieren und das Ausbessern kleinster Unebenheiten.


Die Fassade hört nicht am Putz auf. Details wie Fensterbänke, Attikaabdeckungen (der obere Abschluss der Fassade) oder Anschlüsse an den Dachkasten sind entscheidend für die Dichtigkeit. Hier sind Materialien wie Aluminium oder Titanzink die erste Wahl. Sie sind langlebig und können Wasser gezielt ableiten. Billige Kunststoff-Fensterbänke können mit der Zeit spröde werden und zu Wassereintritt führen. Hier zu sparen, ist ein klassischer Sanierungsfehler.


Aktuell voll im Trend: Vertikale Fassadenbekleidungen. Anders als die klassische waagerechte Verlegung strecken senkrechte Profile – egal ob aus Holz, Metall oder Faserzement – das Gebäude optisch in die Höhe. Das lässt es schlanker und eleganter erscheinen. Zudem hat es einen praktischen Vorteil: Regenwasser kann noch besser und schneller ablaufen, was das Material schont.


Auf der Suche nach einer Alternative zu Putz? Faserzementplatten sind eine extrem langlebige und vielseitige Option.
- Robustheit: Sie sind nicht brennbar, witterungs- und frostbeständig und verrotten nicht.
- Pflegeleicht: Die glatten Oberflächen sind wenig anfällig für Schmutz und lassen sich leicht reinigen.
- Designvielfalt: Hersteller wie Eternit oder Cedral bieten sie in unzähligen Farben, Formaten und sogar mit Holzmaserung an.
Sie eignen sich perfekt für einen modernen, minimalistischen Look und können sowohl vollflächig als auch zur Akzentuierung von Teilbereichen eingesetzt werden.


Reibeputz, Kratzputz oder doch lieber ganz glatt?
Die Struktur des Oberputzes prägt das Erscheinungsbild der Fassade maßgeblich. Ein grober Kratzputz (Kornstärke 3 mm oder mehr) wirkt rustikal und verzeiht kleine Unebenheiten im Untergrund. Ein feinerer Reibeputz (ca. 1,5-2 mm) erzeugt eine dezentere, je nach Verarbeitungsrichtung lineare oder kreisförmige Struktur. Ein Filzputz ist fast glatt und wirkt sehr edel, erfordert aber einen absolut perfekten Untergrund und einen hocherfahrenen Handwerker, da jeder Fehler sofort sichtbar ist.

„Der teuerste Fehler bei einer Sanierung ist, nur an heute zu denken und nicht an die nächsten 30 Jahre.“
Diese Weisheit eines erfahrenen Energieberaters bringt es auf den Punkt. Eine billige Lösung, die in fünf Jahren nachgebessert werden muss, kostet unterm Strich mehr als eine hochwertige Sanierung, die über Jahrzehnte Ruhe und niedrige Unterhaltskosten garantiert. Investiere lieber in Qualität bei Material und Handwerkern – dein zukünftiges Ich wird es dir danken.


