Graffiti in der Wohnung? So klappt’s ohne Chaos und Katastrophen
Graffiti im Zimmer? Ein mutiger Schritt oder ein kreatives Chaos? Entdecken Sie, wie diese Kunstform Ihr Zuhause revolutionieren kann!
Stellen Sie sich vor, Ihre Wände erzählen Geschichten – Geschichten voller Farben, Rebellion und Freiheit. Graffiti, oft als Vandalismus abgetan, birgt eine faszinierende Welt der Kreativität. Diese Kunstform ist nicht nur ein Ausdruck der Jugendkultur, sondern auch ein mutiger Akt der Selbstbehauptung. Wer sagt, dass Ihre Wände langweilig bleiben müssen? Lassen Sie sich von der Energie und Dynamik der Graffiti inspirieren und verwandeln Sie Ihr Zuhause in eine lebendige Galerie!
Eine Wand mit Graffiti in der eigenen Wohnung – die Idee ist einfach genial, oder? Ein Hauch von urbaner Kunst, absolut individuell und ein echter Hingucker. Ganz ehrlich, ich verstehe jeden, der Lust auf so ein Projekt im Wohnzimmer, Jugendzimmer oder sogar im Büro hat. Als jemand, der beruflich quasi an Wänden lebt, habe ich schon alles gesehen, von glattem Neubau bis zum bröckelnden Altputz. Und immer öfter kommt die Frage nach der „Graffiti-Wand“.
Inhaltsverzeichnis
Aber genau hier müssen wir kurz mal innehalten. Eine Wand im Innenraum zu besprühen, hat so gut wie nichts mit dem schnellen Kunstwerk an einer Unterführung zu tun. Drinnen gelten komplett andere Spielregeln. Es geht um deine Gesundheit, den Zustand deiner Wände und ein Ergebnis, das auch in ein paar Jahren noch rockt. Das hier ist also keine Anleitung für eine Nacht-und-Nebel-Aktion, sondern ein ehrlicher Ratgeber aus der Praxis. Betrachte es als ein Gespräch, in dem ich dir zeige, worauf es wirklich ankommt, damit dein Projekt nicht im Desaster endet.

Erst verstehen, dann sprühen: Was in der Dose und an der Wand passiert
Bevor du auch nur einen Stift für eine Skizze in die Hand nimmst, müssen wir kurz über das Material reden. Klingt vielleicht trocken, aber ohne dieses Wissen sind Fehler quasi vorprogrammiert. Der Unterschied zwischen Pfusch und professioneller Arbeit liegt oft einfach nur darin, sein Material zu kennen.
Die zwei Welten der Sprühdosen
Ganz grob gibt es zwei Arten von Sprühfarben, und die Wahl ist für Innenräume entscheidend. Auf der einen Seite hast du die klassischen, lösungsmittelhaltigen Dosen. Die sind für ihre hohe Deckkraft und schnelle Trocknung bekannt, aber – und das ist ein großes Aber – die Dämpfe (sogenannte VOCs) sind in geschlossenen Räumen gesundheitlich mehr als bedenklich. Kopfschmerzen und Schwindel sind da noch die harmlosesten Folgen.
Deshalb gibt es zum Glück die moderne Alternative: wasserbasierte Sprühfarben. Die sind deutlich geruchsärmer, die Belastung durch Lösungsmittel ist minimal und sie sind die einzig sinnvolle Wahl für Innenräume, ganz besonders für Kinder- oder Schlafzimmer. Marken wie Molotow ONE4ALL oder Montana Water Based sind hier eine super Anlaufstelle. Klar, die kosten mit 7-9 € pro Dose oft ein, zwei Euro mehr, aber deine Lunge wird es dir danken. Diesen Kram findest du übrigens selten im Standard-Baumarkt, schau lieber online oder im Künstlerbedarf (wie Boesner oder lokale Graffiti-Shops).

Deine Wand: Die unbesungene Heldin des Projekts
Die beste Farbe bringt nichts, wenn der Untergrund nicht mitspielt. Jede Wand hat ihren eigenen Charakter. Du musst sie quasi „lesen“ lernen:
- Gipskarton (Trockenbau): Diese Wände sind super durstig! Ohne eine Grundierung saugen sie die Farbe auf wie ein Schwamm, das Ergebnis wird fleckig und ungleichmäßig. Hier ist ein Tiefengrund absolute Pflicht.
- Putzwände: Neuer Putz kann chemisch aggressiv sein, alter Putz ist oft sandig oder bröselig. Klopf mal dagegen. Klingt es hohl? Dann ist was locker. Kratz mal mit dem Fingernagel. Bröselt es? Dann muss das erst verfestigt werden, bevor du auch nur ans Malen denkst. Auch hier ist Tiefengrund dein bester Freund.
- Alte Farbanstriche: Eine glänzende Latexfarbe? Da perlt alles ab. Die muss gründlich gereinigt und angeschliffen werden (ein 120er Schleifpapier ist gut dafür). Bei alten Tapeten ist Vorsicht geboten – Papiertapeten können sich durch die Feuchtigkeit wellen. Eine feste, saubere Vliestapete ist oft okay, aber im Zweifel ist es immer besser, die alte Tapete zu entfernen.
Die Vorbereitung des Untergrunds ist die halbe Miete. Ehrlich, das ist der mühsamste Teil, aber wer hier schludert, ärgert sich später schwarz.

Das Projekt: Dein Fahrplan für ein Wochenende
Okay, packen wir’s an! Sieh das Ganze am besten als ein gutes Wochenend-Projekt. Hektik und Stress sind deine größten Feinde. Ein grober Zeitplan könnte so aussehen:
Tag 1: Vorbereitung & Einkauf. Einkaufsliste schreiben, alles besorgen, den Raum leer räumen und ALLES sorgfältig abkleben.
Tag 2: Grundierung & Trocknung. Die Wand grundieren und ihr genug Zeit zum Trocknen geben (Herstellerangaben beachten!).
Tag 3: Der kreative Teil. Endlich sprühen! Plane auch hier genug Zeit für Trockenpausen zwischen den Schichten ein.
Schritt 1: Das große Einpacken (Raumvorbereitung)
Sprühnebel ist wie feiner Staub – er kriecht in jede Ritze. Gründliches Abdecken ist daher keine Option, sondern ein Gebot. Ich erinnere mich an einen Kunden, der bei der Vorbereitung etwas nachlässig war. Das Ergebnis? Ein feiner, grauer Nebel auf seiner nagelneuen Stereoanlage. Seitdem lautet meine Predigt: Nimm dir für nichts mehr Zeit als für das Abkleben!
- Boden: Leg Malervlies aus. Das ist rutschfest und saugt Tropfen auf. Billige Plastikfolie wird schnell zur rutschigen Todesfalle.
- Möbel & Co.: Alles, was nicht raus kann, wird in die Raummitte geschoben und komplett in dicke Folie gehüllt. Klebe die Ränder gut zu!
- Kanten & Ränder: Für saubere Kanten an Steckdosen, Türrahmen und angrenzenden Wänden investiere in gutes Malerkrepp, oft als „Goldband“ bekannt. Das gibt’s im Malerfachhandel und es verhindert, dass Farbe darunterläuft.
- Abschottung: Klebe die Türritzen zum Rest der Wohnung zu. So bleibt der Geruch (auch bei wasserbasierten Farben) und der feine Nebel im Raum. Fenster auf, am besten für Durchzug sorgen!

Schritt 2: Deine Ritterrüstung (Persönliche Schutzausrüstung)
Ich kann es nicht oft genug sagen: Deine Gesundheit ist unbezahlbar. Spar hier auf keinen Fall! Du brauchst:
- Atemschutzmaske: Vergiss die billigen Papiermasken. Du brauchst eine Halbmaske mit einem Kombinationsfilter, mindestens A2/P2. Der schützt dich vor Dämpfen (A) und Partikeln (P). Kostet um die 30-40€, ist aber eine einmalige Investition in deine Gesundheit.
- Schutzbrille: Eine dicht schließende Brille ist Pflicht.
- Handschuhe & Anzug: Nitrilhandschuhe und ein Einweg-Maleranzug halten Farbe von Haut und Kleidung fern.
Schritt 3: Die Kunst des Sprühens (Technik)
Bevor du die Wand zur Leinwand machst, ein kleiner Tipp, der dir viel Frust ersparen wird: Kauf dir für 5-10 € eine günstige MDF-Platte im Baumarkt und übe darauf! Versuch Folgendes: eine gerade, saubere Linie ziehen. Einen kleinen Kreis ausfüllen, ohne dass die Farbe läuft. Und einen sanften Übergang (ein „Fade“) mit zwei Farben sprühen. Das nimmt die erste Anspannung und verhindert die typischen Anfängerfehler am echten Objekt.

Die Technik selbst ist kein Hexenwerk: – Schütteln, schütteln, schütteln: Mindestens zwei Minuten lang, bis du die Kugel deutlich hörst. Auch während der Arbeit immer mal wieder nachschütteln. – Caps sind entscheidend: Profis nutzen verschiedene Sprühköpfe. „Fat Caps“ für breite Flächen, „Skinny Caps“ für feine Linien. Ein Set mit verschiedenen Caps kostet nur ein paar Euro und erweitert deine Möglichkeiten enorm. – Abstand & Geschwindigkeit: Nah dran (ca. 5-10 cm) und schnell ergibt eine scharfe Linie. Weiter weg (20-30 cm) und langsamer ergibt weiche Flächen. Halte die Dose immer parallel zur Wand und bewege den ganzen Arm, nicht nur das Handgelenk. – Dünne Schichten: Sprühe lieber drei dünne Schichten als eine dicke. Dazwischen immer ein paar Minuten warten. Das verhindert unschöne Farbläufer (Nasen).
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einkaufsliste
Vergiss die „50-Euro-Graffiti“-Mythen aus dem Internet. Wenn du es richtig und sicher machen willst, kommt da schon was zusammen. Hier ist eine realistische Checkliste für eine ca. 10 qm große Wand:

- [ ] Reinigungsmittel (Anlauger): ca. 10 €
- [ ] Spachtelmasse & Spachtel: ca. 15 €
- [ ] Schleifpapier (verschiedene Körnungen): ca. 10 €
- [ ] Grundierung (Tiefen- oder Haftgrund): ca. 20-40 €
- [ ] Abdeckmaterial (Vlies & Folie): ca. 30 €
- [ ] Gutes Klebeband („Goldband“): ca. 15 €
- [ ] Sprühfarben (rechen mal mit 6-10 Dosen je nach Motiv): ca. 50-90 €
- [ ] Schutzmaske, Brille, Handschuhe: ca. 40-60 €
- [ ] Optional: Klarlack zum Versiegeln: ca. 10-15 € pro Dose
Summa summarum landest du schnell bei 180 € bis 280 € nur für das Material. Alles andere ist, ehrlich gesagt, unrealistisch, wenn man Vorbereitung und Sicherheit ernst nimmt.
Troubleshooting: Was tun, wenn’s doch mal tropft?
- Problem: Farbläufer (Nasen)! Du hattest es zu eilig. Lösung: AUF KEINEN FALL WEGWISCHEN! Das verschmiert alles. Lass den Läufer komplett durchtrocknen (kann einen Tag dauern). Dann schleifst du ihn ganz vorsichtig mit feinem Schleifpapier (z. B. 240er) glatt und sprühst die Stelle dünn nach.
- Problem: Die Dose „spuckt“. Oft ist die Düse (das Cap) verstopft. Lösung: Cap abnehmen, Dose umdrehen und kurz sprühen, um das Ventil freizupusten. Das Cap selbst kannst du in Terpentinersatz reinigen oder einfach austauschen. Hab immer ein paar Ersatz-Caps da!
- Problem: Unsaubere Kanten beim Abkleben.Profi-Trick: Nachdem du das Klebeband angebracht hast, streich die Kante einmal dünn mit deiner normalen Wandfarbe (z.B. Weiß) über. So versiegelst du die Kante. Erst wenn das trocken ist, sprühst du die Graffiti-Farbe. So läuft garantiert nichts mehr unter das Band.


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Der Tag danach: Aufräumen, Sicherheit und Rechtliches
Dein Kunstwerk ist fertig, aber der Job noch nicht ganz. Lüfte den Raum nach der Aktion noch für mehrere Tage gut durch. In dieser Zeit sollte dort niemand schlafen. Die Dämpfe müssen raus, auch die von wasserbasierten Lacken.
Und was ist mit dem Müll? Achtung! Leere Sprühdosen sind hochentzündlich und gehören zum Sondermüll auf dem Wertstoffhof, nicht in den gelben Sack oder Hausmüll. Die kleinen Plastik-Caps kannst du oft wiederverwenden: Leg sie einfach ein paar Stunden in ein Glas mit Pinselreiniger oder Terpentinersatz, danach sind sie wieder sauber.
Ach ja, und wenn du zur Miete wohnst: So eine Wandgestaltung ist eine Veränderung, für die du die schriftliche Erlaubnis deines Vermieters brauchst. Kläre vorher ab, ob das Kunstwerk beim Auszug bleiben darf oder ob du die Wand wieder weiß streichen musst. Das kann aufwendig werden, denn Graffiti-Farben „bluten“ oft durch normale Wandfarbe durch. Meist braucht man eine spezielle Sperrgrundierung.

Ein Graffiti in der Wohnung ist ein unglaublich lohnendes Projekt, wenn man es mit dem nötigen Respekt und handwerklichem Verstand angeht. Nimm dir die Zeit, sei gründlich und spare nicht an der Sicherheit. Dann schaffst du dir ein echtes, langlebiges Unikat für deine vier Wände.
Bildergalerie


Der wichtigste Schritt, der oft übersprungen wird? Die Grundierung! Eine unvorbereitete Wand saugt Farbe ungleichmäßig auf, was zu Flecken und einem höheren Farbverbrauch führt. Investieren Sie in einen hochwertigen Sperrgrund wie den Zinsser B-I-N. Er isoliert die Wand, sorgt für eine glatte Oberfläche und lässt die Farben Ihres Kunstwerks später richtig leuchten. Das ist die professionelle Basis für ein Ergebnis, das hält.


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Wussten Sie schon? Die in klassischen Sprühdosen enthaltenen flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) können die Raumluftqualität um das bis zu Zehnfache verschlechtern. Ein Grund mehr, für Innenräume ausschließlich auf wasserbasierte Alternativen zu setzen.

Der Teufel steckt im Detail – und bei Graffiti im Sprühkopf!
Die „Caps“ (Sprühköpfe) sind das A und O für unterschiedliche Effekte. Sie sind nicht standardisiert und bestimmen die Strichstärke und -form. Für Anfänger ist ein Set mit verschiedenen Caps ideal, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Marken wie Montana oder Molotow bieten spezielle Cap-Sets an, die perfekt auf ihre Dosen abgestimmt sind und von feinsten Linien bis zu breiten Flächen alles ermöglichen.


Die richtige Ausrüstung zum Abkleben ist die halbe Miete.
- Malerfolie mit Klebeband: Um Böden und Möbel großflächig vor Sprühnebel zu schützen.
- Hochwertiges Malerkrepp: Für gerade Kanten und saubere Abschlüsse. Das gelbe FrogTape ist hier der Geheimtipp für extrascharfe Linien ohne Unterlaufen.
- Abdeckpapier: Ideal, um bereits fertige Teile des Bildes zu schützen, während Sie an anderen Stellen weiterarbeiten.

Was, wenn mir das Graffiti in zwei Jahren nicht mehr gefällt?
Keine Sorge, ein Graffiti ist nicht für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Man kann es überstreichen. Wichtig ist jedoch die Vorbereitung: Das Kunstwerk muss leicht angeschliffen werden, um die neue Farbe haften zu lassen. Anschließend ist eine Schicht Sperrgrund (wie beim Start des Projekts) unerlässlich, um zu verhindern, dass die alten Farben durchscheinen. Danach können Sie die Wand einfach mit normaler Wandfarbe überrollen.

Schutzlack: Matt oder Glänzend?
Matt-Finish: Ein Klarlack auf Acrylbasis (wasserbasiert) mit mattem Finish bewahrt den authentischen, urbanen Look des Graffitis. Er schluckt das Licht, reduziert Reflexionen und wirkt sehr edel.
Glanz-Finish: Ein glänzender Lack lässt die Farben intensiver und leuchtender erscheinen. Er ist oft robuster und leichter zu reinigen, kann aber bei falschem Lichteinfall stark spiegeln.
Für Wohnräume wird meist ein seidenmatter oder matter Lack empfohlen, um die wohnliche Atmosphäre zu erhalten.


- Gestochen scharfe Konturen
- Perfekte geometrische Formen
- Wiederholbare Muster
Das Geheimnis? Schablonen! Statt alles freihändig zu versuchen, können Sie mit selbst erstellten Schablonen aus stabiler Pappe oder dünner Kunststofffolie (Mylar) hochpräzise Ergebnisse erzielen. Das ist kein Schummeln, sondern eine etablierte Technik in der Urban Art.

Wichtiger Punkt: Auch bei wasserbasierten Farben ist eine professionelle Atemschutzmaske (mindestens FFP2, besser ABEK1/P3-Filter) absolute Pflicht! Der feine Sprühnebel besteht aus winzigen Farbpartikeln, die nicht in Ihre Lunge gehören. Lüften allein reicht nicht aus, um Sie während des Sprühens zu schützen. Ihre Gesundheit geht vor.

Der Sprühstrahl einer Dose kann bis zu 2 Meter weit nebeln.
Das bedeutet, dass nicht nur der direkte Boden, sondern der gesamte Raum von einer feinen Farbschicht überzogen werden kann. Decken Sie deshalb nicht nur einen kleinen Bereich, sondern wirklich alles ab, was Ihnen lieb ist – auch die Türrahmen und Lichtschalter. Einweg-Overalls sind ebenfalls eine kluge Investition.


Manchmal ist weniger mehr. Anstatt einer ganzen Wand kann ein einzelnes, gut platziertes Wort oder ein minimalistisches Symbol eine enorme Wirkung entfalten. Stellen Sie sich ein schlichtes, schwarzes „Tag“ (Künstlerkürzel) auf einer ansonsten weißen Wand in einem skandinavisch eingerichteten Wohnzimmer vor. Ein gezielter Bruch mit dem Stil, der Persönlichkeit und eine urbane Kante verleiht, ohne den Raum zu überladen.

Hilfe, ein Farbtropfen! Was tun?
- Nicht wischen: Der Instinkt ist falsch! Wischen verschmiert den Tropfen nur und macht alles schlimmer.
- Trocknen lassen: Lassen Sie den Farbläufer vollständig aushärten. Das kann je nach Farbdicke einige Stunden dauern.
- Vorsichtig abschleifen: Mit feinem Schleifpapier (Körnung 400 oder höher) den getrockneten Tropfen vorsichtig plan schleifen.
- Neu sprühen: Die Stelle dünn und aus etwas mehr Entfernung erneut besprühen.

Für die feinsten Details und Outlines sind Sprühdosen oft zu grob. Hier kommen Acrylmarker ins Spiel. Produkte wie die Molotow ONE4ALL Marker oder die bekannten Posca-Stifte verwenden eine ähnliche Farbbasis wie die wasserbasierten Dosen und sind perfekt, um nach dem Trocknen der Sprühfarbe Akzente, Lichtreflexe oder saubere Konturen von Hand zu ziehen.


Alternative für Unentschlossene: Der Beamer-Trick
Sie haben eine tolle digitale Skizze, aber Angst vor der freien Übertragung auf die riesige Wand? Nutzen Sie einen Beamer! Projizieren Sie Ihr Design abends direkt auf die grundierte Wand. So können Sie die Komposition und Größe perfekt anpassen und die wichtigsten Linien mit einem weichen Bleistift ganz einfach nachzeichnen. Eine professionelle Methode für ein perfektes Ergebnis.

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ – Pablo Picasso
Ein Graffiti in den eigenen vier Wänden ist mehr als nur Farbe. Es ist ein tägliches Statement, eine Quelle der Energie und ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, der weit über ein gerahmtes Poster hinausgeht.

Die Wahl des Motivs ist entscheidend für die Langzeitfreude. Ein Trendmotiv mag heute cool sein, aber vielleicht in fünf Jahren nicht mehr. Überlegen Sie: Was repräsentiert Sie wirklich? Ein abstraktes Spiel mit Ihren Lieblingsfarben, eine stilisierte Skyline Ihrer Heimatstadt oder ein Zitat, das Ihnen viel bedeutet, hat oft eine längere Halbwertszeit als ein kurzlebiger Popkultur-Charakter.


Raufaser vs. Glattputz:
Glattputz: Die ideale Leinwand. Hier werden Linien am schärfsten und Farbverläufe am weichsten. Jedes Detail kommt zur Geltung.
Raufaser: Eine Herausforderung. Die unebene Struktur bricht die Linien und lässt den Sprühnebel leichter unter das Malerkrepp kriechen. Hier funktionieren großflächigere, organischere Motive besser als feine, geometrische Designs. Rechnen Sie außerdem mit einem höheren Farbverbrauch.

- Eine dynamische, energiegeladene Atmosphäre
- Ideal für Jugendzimmer, Büros oder Fitnessräume
- Ein echter Blickfang, der Geschichten erzählt
Das Ergebnis? Ein klassisches Figuren- oder Buchstaben-Graffiti. Diese Stile bringen die ursprüngliche Energie der Straße direkt an Ihre Wand und sind perfekt, um einem Raum Charakter und Bewegung zu verleihen.

Denken Sie über die Wand hinaus! Warum nicht ein altes Möbelstück zum Unikat machen? Eine Kommode, ein Schrank oder ein alter Tisch können mit einem gezielten Graffiti-Akzent zu absoluten Design-Highlights werden. Wichtig hier: Die Oberfläche muss entsprechend vorbereitet (angeschliffen und grundiert) werden, damit die Farbe hält. Eine tolle Möglichkeit, die Technik erst im Kleinen zu testen.


Der „Fat Cap“, der breite Sprühkopf für große Flächen, war eine Noterfindung. Frühe Writer in New York stellten fest, dass die Sprühköpfe von Insektenspray- oder Ofenreinigerdosen auf ihre Farbdosen passten und einen viel breiteren Strahl erzeugten.

Der finale Check, bevor die Farbe fliegt:
- Alle nicht zu besprühenden Flächen sind abgedeckt?
- Fenster sind geöffnet und der Ventilator läuft?
- Atemschutzmaske und Handschuhe sitzen?
- Dose mindestens 2-3 Minuten kräftig geschüttelt?
- Ein Probesprühstoß auf einem Stück Pappe gemacht?
Wenn Sie alles mit „Ja“ beantworten können: Viel Spaß beim kreativ werden!

Kann ich Graffiti mit normaler Wandfarbe kombinieren?
Absolut! Das ist sogar ein beliebter Designtrick. Streichen Sie zum Beispiel eine geometrische Form in einem kräftigen Farbton mit normaler Wandfarbe und integrieren Sie Ihr Graffiti dann in diesen farbigen Block. Das schafft einen Rahmen, erdet das Kunstwerk im Raum und sorgt für eine bewusste, gestaltete Wirkung statt für einen zufälligen Look.


Wichtige Entscheidung: Einen Profi engagieren oder selber machen? Die Beauftragung eines erfahrenen Graffiti-Künstlers kostet zwischen 40 € und 150 € pro Quadratmeter, garantiert aber ein professionelles Ergebnis ohne Chaos. DIY ist günstiger, erfordert aber Zeit, Geduld und die Akzeptanz, dass das erste Werk vielleicht nicht perfekt wird. Es ist eine Investition in ein Kunstwerk versus eine Investition in eine neue Fähigkeit.

Keine Lust auf den Geruch und den Aufwand? Es gibt fantastische Alternativen, die den urbanen Look imitieren.
- Wandtattoos im Graffiti-Stil: Firmen wie Klebefieber oder Wall-Art bieten riesige, ablösbare Vinyl-Aufkleber an, die täuschend echt aussehen können.
- Fototapeten: Eine ganze Wand im Look einer Berliner Backsteinmauer mit einem Kunstwerk von Banksy? Mit hochwertigen Fototapeten kein Problem.

Farbpsychologie im Raum: Denken Sie bei der Farbwahl an die Wirkung. Ein Graffiti in warmen Rot- und Orangetönen kann ein Wohnzimmer beleben und gemütlicher machen. Kühle Blau- und Grüntöne im Schlafzimmer hingegen fördern eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Das Kunstwerk sollte nicht nur zum Stil, sondern auch zur Funktion des Raumes passen.
Abstrakter Stil: Hier geht es um das Zusammenspiel von Farben, Formen und Linien ohne ein konkretes Motiv. Ideal für moderne, minimalistische Einrichtungen, da es wie ein großes, zeitgenössisches Gemälde wirkt.
Fotomuralismus: Eine Königsdisziplin, bei der fotorealistische Porträts oder Szenen gesprüht werden. Passt gut in große, offene Räume und Lofts, wo das Kunstwerk seine volle, beeindruckende Wirkung entfalten kann.
Die Wahl hängt vom gewünschten Ambiente ab: pure Ästhetik oder eine erzählerische, figurative Darstellung.


