Gabionenmauer selber bauen? Mein Profi-Guide, damit nichts schiefgeht

Gabionen selber bauen? Es ist einfacher als gedacht! Entdecken Sie kreative Ideen und verwandeln Sie Ihren Garten in ein Meisterwerk.

von Michael von Adelhard

Ganz ehrlich? In meiner Zeit als Meister im Garten- und Landschaftsbau habe ich unzählige Gabionenmauern gesehen. Manche stehen nach Jahrzehnten noch da wie eine Eins. Andere sehen schon nach zwei Wintern aus wie ein überfülltes Sofakissen – sie beulen aus, rosten oder neigen sich gefährlich zur Seite. Der Unterschied liegt selten im Budget, sondern fast immer im Know-how und in der Sorgfalt beim Bau.

Viele denken, eine Gabione ist nur ein Drahtkorb, in den man ein paar Steine schmeißt. Falsch gedacht! Eine Gabione ist ein ernst zu nehmendes kleines Bauwerk, besonders wenn sie einen Hang stützen oder als hoher Sichtschutz dienen soll. Man kann vieles richtig, aber eben auch einiges grundlegend falsch machen. Ich möchte dir hier mein Wissen aus der Praxis weitergeben, nicht aus dem Lehrbuch, sondern von echten Baustellen. Damit deine Gabione zu denen gehört, die ewig halten und richtig was hermachen.

Die Planung: Mehr als nur ein Kasten mit Steinen

Bevor du auch nur den Spaten ansetzt, beginnt die wichtigste Arbeit im Kopf. Die alles entscheidende erste Frage lautet: Was soll das Ding eigentlich können? Davon hängt wirklich alles Weitere ab.

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  • Deko-Element: Du planst eine niedrige Gabionenbank oder ein kleines Hochbeet? Super, hier sind die Anforderungen an die Statik minimal. Die Gefahr, dass etwas schiefgeht, ist überschaubar.
  • Sicht- oder Lärmschutz: Eine Mauer mit 1,80 Metern Höhe? Das ist schon eine andere Hausnummer. Hier wirken Windlasten, und die Mauer muss bombenfest im Boden verankert sein.
  • Stützmauer: Soll die Gabione einen Hang abfangen? Willkommen in der Königsdisziplin! Hier drückt die ganze Masse des Hangs dagegen. Ein Fehler in der Planung kann hier nicht nur teuer, sondern sogar gefährlich werden.

Gut zu wissen: Für eine einfache Gartenbank brauchst du in der Regel keine Genehmigung. Aber Achtung! Bei Mauern an der Grundstücksgrenze oder bei Stützmauern sieht die Welt ganz anders aus. Die Bauordnungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Meist sind Mauern bis 1,80 m Höhe genehmigungsfrei, solange sie keine Stützfunktion haben. Sobald die Gabione aber einen Hang sichert, ist sie eine Stützmauer. Dann brauchst du fast immer eine Baugenehmigung und den Standsicherheitsnachweis eines Statikers. Ein kurzer Anruf beim lokalen Bauamt erspart dir unfassbar viel Ärger und potenziell eine Rückbauanordnung. Das ist keine Schikane, sondern dient deiner Sicherheit.

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Das Fundament: Der heimliche Held deiner Mauer

Das Fundament siehst du am Ende nicht mehr, aber es entscheidet über Leben und Tod deiner Gabionenmauer. Ich habe es so oft erlebt, dass genau hier gespart wurde. Das Ergebnis war immer dasselbe: Nach ein paar Jahren stand die Mauer schief. Die Reparatur war dann deutlich teurer als ein ordentliches Fundament von Anfang an.

Welches Fundament du brauchst, hängt von der Höhe und dem Zweck ab.

Für niedrige Deko-Gabionen (bis ca. 100 cm Höhe) reicht meist ein verdichtetes Schotterbett. Das ist die einfachste und günstigste Variante. Du hebst einen etwa 40 cm tiefen Graben aus, füllst 30 cm Schotter (Körnung 0/32 mm) ein und verdichtest das Ganze mit einer Rüttelplatte. Kleiner Tipp: So eine Rüttelplatte kannst du dir im Baumarkt oder bei einem Baumaschinenverleih für ca. 40 € bis 60 € pro Tag mieten. Das Geld ist es absolut wert! Die Oberfläche ziehst du dann mit einer Wasserwaage spiegelglatt ab.

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Für hohe Gabionen und Stützmauern (alles über 100 cm) führt kein Weg an einem Betonfundament vorbei. Und zwar einem, das in frostfreier Tiefe gegründet wird – in Deutschland sind das 80 cm. Warum? Wasser im Boden gefriert im Winter, dehnt sich aus und kann ein flaches Fundament einfach anheben. Diesen Fehler macht man nur einmal. Ein solches Streifenfundament ist mehr Aufwand, aber bei einer hohen Mauer, die Jahrzehnte halten soll, ist es unverzichtbar. Rechne hier mit Kosten für Fertigbeton, den du dir liefern lassen kannst (ca. 130-180 € pro Kubikmeter), oder du mischst selbst, was aber eine echte Plackerei ist.

Drainage: Das A und O bei Stützmauern

Ich hab’s vorhin schon erwähnt: Der größte Feind jeder Stützmauer ist Wasser, das sich dahinter staut. Der Druck, der da entsteht, ist enorm. Deshalb ist eine funktionierende Drainage hinter der Gabione keine Option, sondern Pflicht!

So baust du eine simple, aber effektive Drainage:

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  1. Lege direkt hinter die fertige Gabione ein spezielles Filtervlies. Das verhindert, dass Erde die Drainage verstopft.
  2. Auf den Boden der Grube legst du ein gelochtes Drainagerohr (bekommst du im Baumarkt) mit einem leichten Gefälle, damit das Wasser auch abfließen kann (z. B. in einen Sickerschacht oder an eine tiefere Stelle im Garten).
  3. Fülle den gesamten Spalt zwischen Vlies und Erdreich mit grobem, frostsicherem Kies oder Schotter auf. Dieser leitet das Wasser nach unten zum Rohr. Fertig!

Das ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt, aber er sichert deine Investition für die Zukunft. Ohne Drainage wird die Mauer früher oder später nachgeben.

Die richtige Materialwahl: Was Körbe und Steine kosten

Billig gekauft ist hier oft zweimal gekauft. Die Qualität des Materials ist entscheidend.

Die Drahtkörbe

Schau dir die Körbe genau an. Achte auf die Drahtstärke. Für eine stabile Mauer sollte der Draht mindestens 4,5 mm stark sein. Ich persönlich nehme nie etwas unter 5,0 mm. Online findest du oft Lockangebote mit 3,5-mm-Draht – lass die Finger davon, die beulen garantiert aus! Wichtig ist auch der Korrosionsschutz. Einfach verzinkt ist okay, aber der Profi-Standard ist eine Galfan-Beschichtung (Zink-Aluminium). Die hält ewig. Rechne mal mit Preisen zwischen 50 € und 100 € pro Kubikmeter Korbvolumen, je nach Qualität und Maschenweite (z.B. 5×10 cm).

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Das Füllmaterial (Steine)

Bei den Steinen kommt es nicht nur auf die Optik an. Sie müssen frostsicher und druckfest sein. Granit, Basalt oder Quarzit sind eine sichere Bank. Frag beim Baustoffhändler oder im Steinbruch explizit danach. Die Preise variieren stark: Ein schöner Granit kann dich 150-250 € pro Tonne kosten, während du regionalen Bruchstein manchmal schon für 80 € bekommst.

Um die Menge zu berechnen, multiplizierst du das Volumen deiner Gabione (Länge x Breite x Höhe) mit der Schüttdichte der Steine (liegt meist bei 1,6). Für eine Gabione mit 2 m³ Volumen brauchst du also ca. 3,2 Tonnen Steine. Plane immer 10-15 % mehr ein!

Profi-Tipp zum Sparen: Du musst nicht die ganze Gabione mit den teuren Sichtsteinen füllen! Schichte nur die vorderen 15-20 cm an den Sichtseiten von Hand mit den schönen Steinen. Den Kern dahinter kannst du mit günstigerem Material wie grobem Schotter oder sauberem Recycling-Betonbruch auffüllen. Das sieht keiner und spart richtig Geld!

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Aufbau und Füllung: So geht’s richtig

Jetzt kommt der Teil, der Spaß macht. Aber auch hier entscheidet die Sorgfalt.

1. Distanzhalter nicht vergessen! Das ist der häufigste Fehler bei Laien. Diese kleinen Drahthaken verbinden die gegenüberliegenden Gitterwände und verhindern, dass die Gabione einen „Bauch“ bekommt. Setze alle 30-40 cm einen Halter. Ohne sie wird deine Mauer, wie gesagt, zum unförmigen Kissen.

2. In Lagen füllen. Schütte die Steine nicht einfach von oben rein. Das gibt riesige Hohlräume. Fülle die Gabione in Lagen von ca. 20-30 cm und rüttle nach jeder Lage kräftig am Korb, damit sich die Steine setzen.

3. Die Sichtseiten von Hand setzen. Das ist die Kunst. Nimm dir die Zeit, an den sichtbaren Seiten die schönsten Steine von Hand dicht an dicht an das Gitter zu legen. Das ist zwar meditativ, aber auch zeitaufwendig. Der optische Unterschied ist aber gewaltig und trennt die Spreu vom Weizen.

Was kostet der Spaß denn nun? Eine Beispielrechnung

Reden wir mal Tacheles. Was kostet so eine Mauer wirklich? Rechnen wir mal eine typische Sichtschutzwand durch: 5 Meter lang, 1,80 Meter hoch und 0,3 Meter tief.

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  • Volumen: 5 m 1,8 m 0,3 m = 2,7 m³
  • Gabionenkörbe: 2,7 m³ à ca. 70 €/m³ = ca. 190 €
  • Steine: 2,7 m³ * 1,6 t/m³ = 4,32 Tonnen. Nehmen wir einen mittleren Preis von 120 €/t = ca. 520 € (plus Lieferung!)
  • Fundament: Für diese Höhe brauchst du ein Betonfundament. Rechne mal mit ca. 1 m³ Beton plus Stahlbewehrung. Das sind schnell 200-250 €.
  • Sonstiges: Miete für Rüttelplatte oder Minibagger (ca. 150 €/Tag), Vlies, Drainagerohr etc. = ca. 100 €

Unterm Strich landest du für diese 5-Meter-Mauer schnell bei 1.000 € bis 1.200 € nur an Material und Leihgebühren. Und deine Arbeitszeit ist da noch nicht drin. Plane für so ein Projekt als Heimwerker locker 4-5 volle Tage ein. Das ist kein kleines Wochenendprojekt!

Meine Top 3 Bau-Sünden & Checkliste

Wenn du dir nur drei Dinge merkst, dann diese:

  1. Am Fundament sparen: Der teuerste Fehler, den du machen kannst.
  2. Drainage vergessen: Deine Mauer wird dem Wasserdruck nicht ewig standhalten.
  3. Keine Distanzhalter verwenden: Deine Mauer beult aus und wird instabil.

Checkliste, bevor der erste Spatenstich fliegt:

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  • [ ] Genehmigung beim Bauamt gecheckt?
  • [ ] Fundament-Typ passend zur Höhe geplant?
  • [ ] Alles Material (Körbe, Steine, Zement) bestellt?
  • [ ] Werkzeug und Leihgeräte (Rüttelplatte!) organisiert?
  • [ ] Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Stahlkappenschuhe) bereit?
  • [ ] Kasten Bier oder Limo für danach kaltgestellt?

Sei ehrlich zu dir selbst: Wann der Profi ran muss

Eine kleine Kräuterschnecke aus Gabionen kann fast jeder bauen. Aber sei ehrlich zu dir. Bei einer Stützmauer, die höher als 1,50 Meter ist, bei Mauern an steilen Hängen oder immer dann, wenn das Bauamt einen Standsicherheitsnachweis will, solltest du die Arbeit einem Fachbetrieb überlassen. Einen Profi zu holen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung. Wir haben die Ausbildung, die Erfahrung und die Maschinen, um solche Projekte sicher und dauerhaft umzusetzen. Manchmal ist es einfach klüger, seine Zeit und Kraft in die schönen Dinge im Garten zu stecken und die schwere, kritische Arbeit uns machen zu lassen.

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Das Geheimnis gegen den „Gabionen-Bauch“: Vergessen Sie niemals die Distanzhalter! Diese unscheinbaren Metallhaken werden quer durch den Korb gespannt und sind das wichtigste Bauteil gegen das Ausbeulen. Faustregel: Alle 30-50 cm, sowohl horizontal als auch vertikal, einen Distanzhalter setzen. Nur so behält die Mauer auch nach Jahren ihre schlanke, gerade Form.

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Welcher Stein darf es sein? Die Wahl des Füllmaterials prägt den Charakter Ihrer Mauer entscheidend. Hier sind drei beliebte Optionen:

  • Basalt oder Granit: Dunkel, edel und extrem witterungsbeständig. Perfekt für einen modernen, minimalistischen Look.
  • Jura-Kalkstein: Helle, mediterrane Anmutung in Gelb- und Beigetönen. Bringt Wärme und südländisches Flair in den Garten.
  • Alpen-Grün (Serpentinit): Ein echter Hingucker mit seiner einzigartigen grünen Färbung. Setzt exklusive Akzente.
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Rostet meine Gabione nicht irgendwann durch?

Eine berechtigte Frage! Entscheidend ist die Qualität der Gitter. Standardmäßig sind die meisten Körbe feuerverzinkt, was einen guten Grundschutz bietet. Für maximale Langlebigkeit, besonders in feuchten oder salzhaltigen (Streusalz im Winter) Umgebungen, sollten Sie auf eine Galfan-Beschichtung (Zink-Aluminium-Legierung) achten. Hersteller wie Betafence oder Legi setzen auf diesen Premium-Schutz, der die Lebensdauer um ein Vielfaches verlängert.

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Kombinieren Sie die kühle Strenge des Steins mit der Wärme von Holz. Eine aufgesetzte Sitzfläche aus Lärche oder Douglasie verwandelt eine niedrige Gabione sofort in eine einladende Gartenbank. Auch als Einfassung für ein Holzdeck oder als optische Trennung zu einer Holzterrasse entsteht ein spannender Materialkontrast, der modern und gleichzeitig natürlich wirkt.

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Wussten Sie schon? Der Begriff „Gabione“ stammt vom italienischen „gabbione“ (großer Käfig) und wurde bereits im 16. Jahrhundert von Militäringenieuren verwendet. Mit Erde gefüllte Weidenkörbe dienten als mobile Schanzanlagen und schützten Artilleriestellungen.

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Seien Sie kreativ bei der Füllung! Es muss nicht immer nur Stein sein. Für besondere Effekte können Sie Schichten aus unterschiedlichen Materialien einbauen:

  • Bruchstücke aus farbigem Glas (oft als „Glasbrocken“ verkauft) für leuchtende Akzente.
  • Alte, gesäuberte Ziegelsteine für einen rustikalen Industrie-Look.
  • Grobe Holzhackschnitzel oder Kiefernzapfen hinter einer Glasscheibe für einen dekorativen Querschnitt.
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Feuerverzinkt: Der Standard. Zinkschicht schützt gut vor Korrosion. Ausreichend für die meisten Deko-Projekte im Garten.

Galfan (Zink-Aluminium): Die Premium-Option. Die Legierung bietet einen bis zu dreimal höheren Korrosionsschutz als eine reine Zinkschicht. Unverzichtbar für Stützmauern, an salzbelasteten Straßen oder wenn Sie auf absolute Langlebigkeit setzen.

Unsere Empfehlung: Bei einer Investition, die Jahrzehnte halten soll, lohnt sich der geringe Aufpreis für Galfan fast immer.

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  • Sie bieten Insekten und Eidechsen einen Lebensraum.
  • Sie verbessern das Mikroklima durch Verdunstungskühle.
  • Sie verwandeln eine graue Wand in eine lebendige, grüne Oase.

Das Geheimnis? Bepflanzbare Gabionen! Spezielle Systeme mit Vlies-Taschen oder die gezielte Einbringung von Substrat in größere Hohlräume ermöglichen es, die Mauer mit trockenheitsresistenten Pflanzen wie Sedum, Hauswurz oder Thymian zu begrünen.

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Die schönste Wirkung erzielen Sie, wenn Sie die Steine an den Sichtseiten von Hand schichten. Das ist zwar mühsamer als das bloße Einschütten, aber der Unterschied ist gewaltig. Setzen Sie die flachen Seiten der Steine nach außen, um eine ruhige, mauerähnliche Oberfläche zu schaffen. So vermeiden Sie unschöne Lücken und Kanten. Die Mitte des Korbes können Sie dann mit kleineren oder unförmigeren Steinen auffüllen.

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Wie viele Tonnen Stein muss ich eigentlich bestellen?

Verschätzen Sie sich nicht, das Material ist schwerer als man denkt! Als grobe Faustformel zur Berechnung des Bedarfs können Sie das Volumen des Korbes (Länge x Breite x Höhe in Metern) mit dem Faktor 1,6 bis 1,8 multiplizieren. Beispiel: Für einen Korb mit 2 m Länge, 0,5 m Breite und 1 m Höhe (also 1 m³) benötigen Sie ca. 1,6 – 1,8 Tonnen Stein, je nach Gesteinsart und Dichte.

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Ein Kubikmeter gefüllte Gabione wiegt, je nach Steinart, zwischen 1.600 und 1.800 Kilogramm. Das entspricht dem Gewicht eines Mittelklassewagens!

Diese enorme Masse ist der Grund für die hohe Stabilität und die exzellenten Lärmschutzeigenschaften einer Gabionenwand. Sie verdeutlicht aber auch, warum ein absolut tragfähiges und perfekt nivelliertes Fundament so entscheidend für den Erfolg des Projekts ist.

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Typischer Anfängerfehler: Die Steinkörnung ist zu klein für die Maschenweite der Gitter! Nichts ist ärgerlicher, als wenn die teuer gekauften Steine durch die Gitterstäbe fallen. Prüfen Sie vor dem Kauf unbedingt die Angaben des Herstellers. Die kleinste Seite des Steins muss immer größer sein als die Maschenweite. Gängige Maschenweiten sind 5 x 10 cm oder 10 x 10 cm.

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Das richtige Werkzeug ist die halbe Miete. Vieles haben Sie vielleicht schon, aber diese Helfer sind Gold wert:

  • Stabile Arbeitshandschuhe: Schützen vor scharfen Drahtkanten und rauen Steinen.
  • Eine gute Kneifzange oder ein Bolzenschneider: Zum Kürzen der Gittermatten bei Bedarf.
  • Spezielle C-Ring-Zange (auch: Gabionenzange): Für das Verschließen der Verbindungs-C-Ringe. Viel schneller und professioneller als mit einer normalen Zange.
  • Wasserwaage und Richtschnur: Für eine exakt gerade Ausrichtung, die man später sieht.
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Lassen Sie Ihre Gabione nach Einbruch der Dunkelheit erstrahlen. Eine durchdachte Beleuchtung hebt die Textur der Steine hervor und schafft eine magische Atmosphäre im Garten. Besonders beliebt sind LED-Bodenspots, die die Mauer von unten anstrahlen, oder wasserfeste LED-Strips, die dezent an der Oberkante oder hinter einer Milchglasschicht im Inneren der Gabione versteckt werden können. Hersteller wie Paulmann oder SLV bieten hierfür spezielle Outdoor-Systeme an.

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DIY-Komplettset: Oft von Marken wie Bellissa angeboten. Vorteil: Alle Teile (Gitter, Spiralen, Distanzhalter) sind passgenau aufeinander abgestimmt. Ideal für Standardmaße und Einsteiger.

Einzelteile vom Fachhändler: Sie kaufen Gittermatten, C-Ringe und Distanzhalter separat. Vorteil: Maximale Flexibilität bei Form und Größe. Oft günstiger bei großen Projekten.

Für ein erstes, kleineres Projekt ist ein Set oft die sicherere Wahl. Wer individuelle Formen bauen will, kommt am Einzelkauf nicht vorbei.

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„Gabionen sind die Jeans der Landschaftsarchitektur: robust, zeitlos und unglaublich vielseitig kombinierbar. Sie passen zur modernen Villa genauso wie zum naturnahen Bauerngarten.“ – Zitat eines bekannten deutschen Landschaftsarchitekten.

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  • Der sanfte Klang von Regen, der auf die Steine prasselt.
  • Die raue, erdige Textur, die zum Berühren einlädt.
  • Das Gefühl von Beständigkeit und Sicherheit, das eine massive Steinmauer ausstrahlt.

Der Grund? Eine Gabione ist mehr als nur ein Sichtschutz. Sie ist ein multisensorisches Element, das den Garten mit natürlichen Geräuschen und Haptiken bereichert und eine Atmosphäre von Ruhe und Stabilität schafft.

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Der ultimative Budget-Trick: An den Sichtseiten verwenden Sie die teuren, schönen Steine wie Basalt oder Glasbrocken. Im unsichtbaren Kern der Gabione füllen Sie mit günstigerem Material auf. Dafür eignen sich recycelter Betonbruch, grober Kies oder weniger ansehnliche Steine aus einem lokalen Steinbruch. So sparen Sie erheblich bei den Materialkosten, ohne dass die Optik leidet.

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Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine 1 Meter dicke und 2 Meter hohe Gabionenwand den Verkehrslärm um bis zu 25 Dezibel reduzieren.

Das liegt an ihrer Masse und der unregelmäßigen Oberfläche. Anders als eine glatte Betonwand, die den Schall reflektiert, brechen und absorbieren die Steine die Schallwellen. Das macht Gabionen zu einer hochwirksamen und gleichzeitig ästhetischen Lösung für Lärmschutz im Garten.

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Runde Kiesel/Flusssteine: Wirken weicher und natürlicher. Das Befüllen ist einfach, da sie gut in den Korb „fließen“. Sie erzeugen ein organisches, verspieltes Bild.

Gebrochene, scharfkantige Steine: Sorgen für einen architektonischen, modernen Look. Sie verkeilen sich besser ineinander und ergeben eine sehr stabile Füllung mit weniger Hohlräumen.

Für Stützmauern ist kantiges Material wegen der besseren Verzahnung oft die technisch überlegene Wahl.

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Eine Gabionenwand ist ein kleines Biotop. Die unzähligen Hohlräume zwischen den Steinen bieten einen idealen Lebensraum für wärmeliebende Insekten wie Wildbienen und Hummeln, aber auch für Spinnen, Asseln und sogar Eidechsen, die hier Schutz und einen Platz zum Sonnen finden. So schaffen Sie nicht nur eine Abgrenzung, sondern fördern aktiv die Artenvielfalt in Ihrem Garten.

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Nachhaltigkeit beginnt bei der Herkunft. Anstatt Steine aus China oder der Türkei zu importieren, fragen Sie bei lokalen Steinbrüchen oder Baustoffhändlern nach regionalem Gestein. Ob Grauwacke aus dem Sauerland, Mainsandstein aus Bayern oder Granit aus dem Schwarzwald – die Verwendung lokaler Materialien reduziert nicht nur den CO2-Fußabdruck durch kurze Transportwege, sondern verankert Ihre Gartenmauer auch optisch authentisch in ihrer Umgebung.

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Mit der Zeit können sich Moos, Algen und Schmutz auf den Steinen ablagern. Aber keine Sorge, die Pflege ist denkbar einfach.

  • Für leichten Schmutz und organische Beläge reicht oft ein kräftiger Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch.
  • Bei hartnäckiger Verschmutzung kann ein Hochdruckreiniger mit Flachstrahldüse eingesetzt werden. Halten Sie aber genügend Abstand, um die Verzinkung der Gitter nicht zu beschädigen.
  • Auf chemische Reiniger sollten Sie der Umwelt zuliebe verzichten.
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Der Trend geht zu schmaleren Profilen. Sogenannte Gabionenzäune sind oft nur 20-25 cm tief und wirken dadurch deutlich filigraner als klassische, breite Mauern. Sie eignen sich perfekt als stilvoller Sichtschutz auf kleineren Grundstücken, wo jeder Zentimeter zählt. Wichtig ist hierbei eine besonders sorgfältige Verankerung im Boden, da die schmalen Elemente anfälliger für Windlasten sind.

Mit dem Bau einer Gabionenmauer schaffen Sie nicht nur ein Funktionselement für Ihren Garten. Sie errichten etwas Bleibendes, ein Stück für die Ewigkeit, das die Jahreszeiten überdauert und mit den Jahren durch eine natürliche Patina sogar noch an Charakter gewinnt. Ein Projekt, auf das Sie noch in Jahrzehnten stolz blicken können.

Michael von Adelhard

Michael von Adelhard ist 31 Jahre alt. Er arbeitet seit vielen Jahren als Journalist für einige der erfolgreichsten Nachrichten-Portale Deutschlands. Autor vieler Bücher und wissenschaftlicher Publikationen zum Thema «Einfluss sozialer Medien auf Jugendliche«. Schreibt über Themen wie Lifestyle, Umweltschutz, sowie Tech and Gadgets. In seiner Freizeit ist er häufig mit dem Fahrrad unterwegs – so schöpft er Inspiration für seine neuen Artikel.