Lila im Schlafzimmer? So streichst du es wie ein Profi (ohne den Profi zu bezahlen)
Lila ist mehr als nur eine Farbe – sie ist eine Atmosphäre! Entdecken Sie kreative Ideen, um Ihr Schlafzimmer in einen luxuriösen Rückzugsort zu verwandeln.
„Die Nacht ist lila, und die Sterne flüstern Geschichten.“ So könnte ein Kritiker des Surrealismus über die intime Poesie eines schlafenden Zimmers schwärmen. In einer Welt, in der die Farben unsere Emotionen formen, wird Lila zum Schlüssel für Kreativität und Entspannung. Lassen Sie sich von diesem Artikel inspirieren, um Ihrem Schlafzimmer einen Hauch von Magie zu verleihen.
Hey, schön, dass du hier bist! Du spielst also mit dem Gedanken, deinem Schlafzimmer einen neuen Anstrich in Lila zu verpassen? Fantastische Wahl! Lila ist eine Farbe mit so viel Tiefe – sie kann von beruhigend bis luxuriös alles sein. Aber ganz ehrlich? Der Weg zu einer wirklich umwerfenden lila Wand ist ein bisschen mehr als nur ein kurzer Trip in den Baumarkt.
Inhaltsverzeichnis
- Welches Lila für welche Stimmung? Mehr als nur eine Farbe
- Die Kunst des Kombinierens: Womit passt Lila zusammen?
- Matt oder Seidenglanz? Eine Entscheidung mit Folgen
- Deine Einkaufsliste für den Baumarkt (und den Fachhandel)
- Schritt für Schritt: Dein Weg zur perfekten Wand
- Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
- DIY vs. Profi: Eine ehrliche Rechnung
- Bildergalerie
Ich hab in meiner Laufbahn als Profi schon einiges gesehen. Und ich erinnere mich an eine junge Familie, die total motiviert das Kinderzimmer in einem sanften Lavendelton gestrichen hat. Das Ergebnis? Puh… fleckig, die Kanten unsauber und der Ton wirkte abends im Lampenlicht plötzlich dreckig-grau. Am Ende haben sie mich gerufen, um die Sache zu retten, was sie natürlich mehr gekostet hat, als es gleich richtig zu machen. Ich erzähle das nicht, um dir Angst zu machen, sondern um dir zu zeigen: Mit dem richtigen Wissen und ein paar Tricks kannst du dir diesen Frust sparen. Also, lass uns das Projekt mal so angehen, als stündest du bei mir in der Werkstatt.

Welches Lila für welche Stimmung? Mehr als nur eine Farbe
Bevor du überhaupt einen Pinsel in die Hand nimmst, lass uns über den Farbton selbst reden. „Lila“ ist ein weiter Begriff. Welches Gefühl soll dein Raum ausstrahlen?
- Sanftes Lavendel oder Flieder: Wirkt unglaublich beruhigend und frisch. Perfekt, wenn du eine luftige, entspannte Atmosphäre für einen guten Schlaf suchst. Macht sich super in Räumen mit viel Tageslicht.
- Kräftiges Pflaume oder Aubergine: Das ist mutig, edel und schafft eine unglaublich gemütliche, fast höhlenartige Atmosphäre. Ideal für eine Akzentwand hinter dem Bett, um Tiefe und ein Gefühl von Geborgenheit zu erzeugen.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Licht – der größte Fehlerquell überhaupt. Der hübsche Farbchip aus dem Baumarkt sieht unter dem grellen Neonlicht völlig anders aus als an deiner Schlafzimmerwand. Warmes Abendlicht (von der Nachttischlampe) betont die Rotanteile in der Farbe und kann dein Lavendel plötzlich pink wirken lassen. Kühles Tageslicht hingegen hebt die Blauanteile hervor.

Mein wichtigster Tipp: Kauf IMMER eine kleine Testdose. Streich eine Fläche von mindestens 50×50 cm auf ein Stück Pappe oder direkt an eine unauffällige Stelle. Schau dir die Farbe zu verschiedenen Tageszeiten an: morgens, mittags und abends bei eingeschaltetem Licht. Nur so siehst du, wie der Ton wirklich in deinem Reich wirkt.
Die Kunst des Kombinierens: Womit passt Lila zusammen?
Eine lila Wand ist ein Statement. Damit der Raum nicht überladen wirkt, kommt es auf die richtigen Partner an. Hier ein paar Ideen, die eigentlich immer funktionieren:
- Für den edlen Look: Ein sattes Pflaumenlila ist ein Traumpartner für Akzente in Senfgelb oder Altrosa. Dazu Möbel aus dunklem Holz und Dekoelemente aus Messing oder Gold – das wirkt sofort unglaublich schick und erwachsen.
- Für den natürlichen, leichten Stil: Ein helles Flieder oder Lavendel liebt alles, was hell und natürlich ist. Denk an helle Holzmöbel (Birke, Eiche), weiße Bettwäsche und Vorhänge sowie grüne Zimmerpflanzen. Das ergibt einen frischen, skandinavisch angehauchten Look.
- Für den modernen Touch: Kombiniere ein kräftiges Lila mit klaren Kontrasten wie Grau, Schwarz und Weiß. Graue Textilien, ein schwarzer Metall-Bettrahmen und weiße Bilderleisten schaffen eine coole, designorientierte Atmosphäre.

Matt oder Seidenglanz? Eine Entscheidung mit Folgen
Im Fachhandel wirst du nach dem „Glanzgrad“ gefragt. Fürs Schlafzimmer sind vor allem zwei relevant, und die Wahl hat große Auswirkungen auf Optik und Alltagstauglichkeit.
Eine stumpfmatte Oberfläche ist mein persönlicher Favorit für Wohn- und Schlafräume. Sie schluckt das Licht, wirkt dadurch extrem edel und samtig und – ganz wichtig – sie kaschiert kleine Unebenheiten in der Wand. Der Nachteil: Sie ist etwas empfindlicher. Einmal mit dem Koffer angestoßen, und du hast einen glänzenden Streifen, der bleibt.
Die Alternative ist Seidenmatt oder Seidenglanz. Diese Farbe reflektiert das Licht ganz dezent, was den Raum lebendiger wirken lässt. Der riesige Vorteil ist die Robustheit: Sie ist oft abwaschbar und steckt mehr weg. Achtung aber: Durch den leichten Glanz wird jede Delle und jede nicht perfekt gespachtelte Stelle gnadenlos betont.
Gut zu wissen: Achte auf die Nassabriebklasse auf dem Eimer. Klasse 1 ist extrem scheuerbeständig (wie für die Küche), Klasse 3 ist am empfindlichsten. Für ein normales Schlafzimmer ist Klasse 2 ein super Kompromiss aus Robustheit und schöner Optik.

Deine Einkaufsliste für den Baumarkt (und den Fachhandel)
Bevor es losgeht, stell sicher, dass du alles hast. Nichts ist nerviger, als mittendrin aufhören zu müssen. Hier deine Checkliste:
- Die Farbe: Investiere in Qualität! Billigfarbe aus dem Angebot (oft nur 2-3€/Liter) hat wenig Pigmente und deckt schlecht. Du brauchst dann drei Anstriche, wo bei einer guten Farbe einer oder zwei reichen. Eine hochwertige Dispersionsfarbe aus dem Maler-Fachhandel (rechne mal mit 10-15€/Liter) spart dir am Ende Zeit, Arbeit und Nerven. Achte auf Siegel wie den „Blauen Engel“ für ein gesundes Raumklima.
- Die Grundierung: Das unsichtbare Fundament. Je nach Wand brauchst du Tiefengrund (für saugende Wände wie Gipsputz), Haftgrund (für glatte, alte Anstriche) oder Sperrgrund (bei Nikotin- oder Wasserflecken).
- Ein guter Farbroller: Für glatte Wände einen Kurzflorroller, für Raufaser einen mit längerem Flor. Gib hier lieber 5€ mehr aus, damit er nicht fusselt.
- Ein guter Pinsel: Zum Streichen der Ecken und Kanten („Beschneiden“).
- Qualitäts-Abklebeband: Ein gutes Marken-Kreppband kostet mehr, aber es verhindert das Unterlaufen der Farbe und lässt sich entfernen, ohne die Tapete mit abzureißen.
- Malervlies für den Boden: Viel besser als Folie, da es saugt und nicht verrutscht.
- Kleinkram: Abstreifgitter, kleine Farbwanne, Spachtelmasse für Löcher, Schleifpapier und ein paar alte Lappen.
Übrigens: Die richtig guten Farben und Werkzeuge findest du oft nicht im Standard-Baumarkt. Google mal „Maler-Einkauf“ in deiner Stadt. Das sind Fachgeschäfte für Profis, die aber auch an Privatleute verkaufen. Die Beratung dort ist oft Gold wert!

Schritt für Schritt: Dein Weg zur perfekten Wand
Okay, alles eingekauft? Dann los! Nimm dir Zeit, Hektik ist der größte Feind. Ein Profi plant für ein Zimmer gut zwei Tage ein – einen für die Vorbereitung, einen fürs Streichen.
Tag 1: Die Vorbereitung (entscheidet über 80 % des Erfolgs)
Räume alles raus, was geht. Den Rest in die Mitte und gut mit Folie abdecken. Boden mit Vlies auslegen. Sicherung raus, Steckdosen- und Schalterblenden ab! Dann reparierst du kleine Löcher mit Spachtelmasse, lässt sie trocknen und schleifst sie glatt. Fühl mit der Hand drüber – du darfst keinen Übergang spüren. Klebe dann alle Kanten (Fenster, Türen, Leisten) super sauber ab. Drück das Band mit dem Fingernagel fest an! Zum Schluss trägst du die passende Grundierung auf und lässt sie komplett durchtrocknen (Packungsangabe beachten!).
Der Meister-Trick für ultra-scharfe Kanten: Wenn du das Klebeband angebracht hast, streich die Kante einmal dünn mit deiner alten Wandfarbe (oder einer transparenten Acrylversiegelung) über. Lass das kurz trocknen. Das versiegelt die Kante des Klebebands. Wenn du jetzt mit dem Lila drüberstreichst, kann absolut nichts mehr unterlaufen. Das Ergebnis ist eine Kante wie mit dem Lineal gezogen!

Tag 2: Der Anstrich
Rühr die Farbe gut auf. Streiche zuerst mit dem Pinsel alle Ecken und Kanten vor. Dann kommt der Roller. Tränke ihn gut mit Farbe, aber rolle ihn am Gitter ab, damit er nicht tropft. Streiche immer eine ganze Wand am Stück, ohne Pause. Arbeite „nass in nass“, das heißt, jede neue Bahn überlappt die vorherige leicht. So vermeidest du Ansätze. Wenn die Wand fertig ist, rolle sie einmal komplett von oben nach unten ohne neue Farbe ab, das sorgt für eine gleichmäßige Struktur. Lass alles gut trocknen. Für ein sattes, tiefes Lila ist ein zweiter Anstrich fast immer Pflicht.
Der große Moment: Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. Wartest du zu lange, kann die Farbkante brechen.
Erste Hilfe: Was tun, wenn doch was schiefgeht?
- Farbspritzer an der Decke? Sofort mit einem feuchten Tuch oder Wattestäbchen wegwischen. Solange die Farbe nass ist, geht das meist problemlos.
- Die Farbe wird fleckig/wolkig? Das liegt fast immer an ungleichmäßig saugendem Untergrund. Du hast wahrscheinlich die Grundierung vergessen. Die einzige Rettung: Alles gut trocknen lassen, nochmal sauber grundieren und dann neu streichen.
- Die alte Farbe scheint durch? Deine neue Farbe hat eine zu geringe Deckkraft oder du hast zu dünn gestrichen. Hier hilft nur ein zweiter (oder dritter) Anstrich, sobald der erste komplett trocken ist.


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DIY vs. Profi: Eine ehrliche Rechnung
Was kostet der Spaß denn nun? Wenn du alles selbst machst, landest du für ein 20-qm-Zimmer bei etwa 250 € bis 400 € für wirklich gutes Material. Ja, das ist mehr als das 99-€-Komplettangebot, aber dafür bekommst du auch ein Ergebnis, über das du dich freust und nicht ärgerst.
Ein Malerbetrieb würde für denselben Raum, inklusive aller Vorarbeiten und Gewährleistung, je nach Region und Zustand der Wände zwischen 1.200 € und 2.500 € verlangen. Das klingt viel, aber du kaufst dir dafür ein perfektes Ergebnis, sparst dir ein ganzes Wochenende Arbeit und hast null Stress.
Rufen solltest du den Profi auf jeden Fall, wenn du Schimmel entdeckst, größere Risse im Putz hast oder die Decken einfach zu hoch für eine sichere Arbeit sind. Ansonsten: Trau dich! Mit der richtigen Vorbereitung und gutem Material ist ein lila Schlafzimmertraum absolut machbar. Und das Gefühl, es selbst geschafft zu haben, ist unbezahlbar.

Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der richtige Glanzgrad für Ihre lila Wand?
Die Wirkung Ihres Lilatons hängt stark vom Finish ab. Ein mattes Finish, wie es oft bei Premium-Kreidefarben zu finden ist, absorbiert Licht und lässt tiefe Töne wie Aubergine besonders satt und samtig wirken. Es kaschiert zudem kleine Unebenheiten. Ein seidenglänzendes oder seidenmattes Finish reflektiert hingegen sanft das Licht, macht den Raum heller und ist leichter zu reinigen – eine gute Wahl für zarte Lavendeltöne, die dadurch an Leuchtkraft gewinnen.



Wussten Sie schon? Lila wird in der Farbpsychologie oft mit Kreativität, Spiritualität und Ruhe assoziiert. Es soll die Gehirnhälften ausbalancieren und eignet sich daher hervorragend für einen Raum, in dem man sowohl entspannen als auch inspiriert werden möchte.


Für die perfekten, messerscharfen Kanten kommt es auf das richtige Klebeband an. Hier ist der kleine, aber feine Unterschied:
Standard-Malerband: Günstig und gut für grobe Abdeckarbeiten. Bei dunklen, pigmentstarken Farben wie Pflaume kann es aber zu leichten Unterläufern kommen.
Spezial-Klebeband (z.B. FrogTape): Dank seiner PaintBlock®-Technologie bildet es eine Mikrosperre, sobald es mit der Feuchtigkeit der Farbe in Berührung kommt. Das Ergebnis? Absolut saubere Linien, selbst bei hohem Farbkontrast. Der Aufpreis lohnt sich hier definitiv.



Der häufigste Anfängerfehler: Die Farbe nicht richtig aufrühren. Gerade bei Lila, einer Mischung aus roten und blauen Pigmenten, ist das fatal. Die schwereren Pigmente setzen sich am Boden der Dose ab. Wenn Sie nicht mindestens 2-3 Minuten gründlich mit einem Rührholz (nicht nur schütteln!) aufrühren, riskieren Sie einen ungleichmäßigen, fleckigen Farbauftrag, dessen Farbton sich während des Streichens verändert.


Lila liebt metallische Akzente. Um Ihrem Raum einen Hauch von Luxus zu verleihen, kombinieren Sie es gezielt:
- Gold oder Messing: Bringt die warmen, rötlichen Untertöne in einem Amethyst- oder Pflaumenton zum Leuchten und wirkt opulent. Perfekt für Lampenfüße, Bilderrahmen oder Deko-Objekte.
- Silber oder Chrom: Unterstreicht die kühlen, bläulichen Aspekte von Lavendel oder Flieder und sorgt für einen modernen, frischen Look. Ideal für Bettgestelle oder Lichtschalter.



- Eine streifenfreie, satte Oberfläche.
- Gleichmäßige Farbverteilung ohne Ansätze.
- Deutlich schnellere Arbeit auf großen Flächen.
Das Geheimnis dahinter? Die „W-Technik“. Streichen Sie mit der Farbrolle ein großes „W“ an die Wand und füllen Sie die Zwischenräume anschließend mit senkrechten Bahnen aus, ohne die Rolle neu in Farbe zu tauchen. So verteilen Sie die Farbe optimal.


Die Herstellung von Purpur war in der Antike so aufwendig (man benötigte ca. 12.000 Purpurschnecken für 1,5 Gramm Farbstoff), dass die Farbe nur Kaisern und den höchsten Würdenträgern vorbehalten war. Ein Hauch dieser Exklusivität schwingt auch heute noch in tiefen Lilatönen mit.



Muss ich bei Lila immer grundieren?
Das kommt auf den Untergrund an. Wenn Sie eine helle Wand mit einem dunklen Pflaumenton überstreichen, reicht oft eine hochwertige Farbe mit hoher Deckkraft. Der kritische Fall ist umgekehrt: Wollen Sie eine dunkle Wand in einem zarten Lavendel streichen, ist ein Sperrgrund oder eine weiße Grundierung unerlässlich. Ansonsten scheint die alte Farbe durch und der helle Lilaton wirkt schmutzig und kraftlos. Marken wie Alpinaweiß bieten hierfür spezielle Grundierungen an.



Ein Profi-Tipp für die perfekte Farbbalance ist die 60-30-10-Regel. Für ein lila Schlafzimmer könnte das so aussehen:
- 60% Hauptfarbe: Ein sanfter Fliederton an den Wänden.
- 30% Nebenfarbe: Ein neutrales, warmes Grau für Bettwäsche, Vorhänge und den Teppich.
- 10% Akzentfarbe: Ein kräftiges Aubergine für Kissen, eine Vase oder ein Kunstwerk, das den Blick fängt.
Diese Formel schafft Harmonie und verhindert, dass der Raum überladen wirkt.


Denken Sie auch an das Licht! Die Farbtemperatur Ihrer Glühbirnen hat einen enormen Einfluss auf die Wandfarbe. Eine Glühbirne mit warmweißem Licht (ca. 2700 Kelvin) betont die Rotanteile und lässt ein kühles Lavendel gemütlicher erscheinen. Eine neutralweiße oder tageslichtweiße Birne (ab 4000 Kelvin) hebt die Blauanteile hervor und lässt die Farbe frischer und klarer wirken. Testen Sie Ihre Farbprobe also unbedingt bei eingeschalteter Abendbeleuchtung!



Die Wahl der Walze: Nicht jede Farbrolle ist für jede Wand geeignet. Für glatte Wände (wie Gipskarton oder feinen Putz) ist eine Kurzflor-Walze die beste Wahl. Sie sorgt für ein ebenmäßiges Finish ohne Struktur. Bei raueren Oberflächen wie Raufasertapete benötigen Sie eine Langflor-Walze, damit die Farbe auch in die Vertiefungen gelangt.


Der Pantone-Farbton des Jahres 2022, „Very Peri“, war ein dynamischer blau-violetter Ton.
Diese Wahl hat die Beliebtheit von Lila in der Innenarchitektur neu entfacht. Es zeigte, dass Lila nicht nur klassisch oder romantisch sein kann, sondern auch modern, dynamisch und sogar ein wenig futuristisch. Suchen Sie nach Tönen mit einem deutlichen Blauanteil, wenn Sie diesen frischen, kreativen Vibe einfangen möchten.



Lila für ein Kinderzimmer – eine gute Idee?
Absolut! Anstatt zu einem klischeehaften Rosa oder Blau zu greifen, ist ein sanfter, staubiger Lilaton eine wunderbare Alternative. Es ist eine Farbe, die mit dem Kind „mitwächst“. Für Kleinkinder wirkt sie beruhigend, für ältere Kinder und Teenager kann sie als coole, kreative Basis für Poster und Deko dienen. Achten Sie hier besonders auf schadstoffarme, als „spielzeugsicher“ (nach EN 71-3) zertifizierte Farben.


High-End vs. Preis-Leistung: Muss es immer die teuerste Farbe sein?
Option A (Premium): Farben von Farrow & Ball oder Little Greene sind berühmt für ihre Pigmenttiefe. Ein Ton wie „Brassica“ von Farrow & Ball hat eine unglaubliche Komplexität und verändert sich je nach Lichteinfall. Der Preis ist höher, aber die Wirkung einzigartig.
Option B (Qualität): Marken wie „Schöner Wohnen-Farbe“ bieten mit Tönen wie „Mystic Lilac“ exzellente Deckkraft und Haltbarkeit zu einem erschwinglicheren Preis. Sie sind oft die pragmatische Wahl für ein perfektes Ergebnis ohne Designer-Budget.



Der aktuelle Trend des „Color Drenching“ (Farbeintauchen) funktioniert mit Lila besonders gut. Dabei werden nicht nur die Wände, sondern auch die Fußleisten, Türrahmen und manchmal sogar die Decke im selben Farbton gestrichen. In einem tiefen Pflaume-Ton erzeugt dies ein unglaublich umhüllendes, luxuriöses Gefühl, das den Raum größer und geschlossener wirken lässt. Bei einem hellen Lavendel entsteht eine sehr ruhige, fast ätherische Atmosphäre.


- Ideal für präzise Linien an Ecken, Fenstern und Fußleisten.
- Ermöglicht eine bessere Kontrolle des Farbauftrags als ein flacher Pinsel.
- Perfekt, um saubere Übergänge zwischen Wand und Decke zu schaffen.
Das Werkzeug dahinter? Ein hochwertiger Schrägpinsel (auch Beschneidepinsel genannt). Seine abgewinkelten Borsten passen sich perfekt an Kanten an und sind der Schlüssel zu einem professionellen Finish.



Und was ist mit der Decke?
Die Deckenfarbe hat einen riesigen Einfluss auf die Raumwirkung. Ein strahlendes Weiß lässt Ihren Lilaton klar und frisch wirken und den Raum höher erscheinen. Ein Off-White oder ein sehr zartes Grau kann den Kontrast mildern und für eine sanftere Atmosphäre sorgen. Für die ganz Mutigen: Eine Decke in einem noch dunkleren Lilaton als die Wände schafft ein dramatisches, höhlenartiges Gefühl von Geborgenheit – perfekt für hohe Altbauräume.



Kleine Ausbesserungen: Ein Kratzer in der neuen lila Wand? Keine Panik. Bewahren Sie immer einen kleinen Rest der Farbe in einem luftdichten Marmeladenglas auf. Zum Ausbessern tupfen Sie die Farbe nicht mit einem Pinsel auf (das erzeugt Ränder), sondern mit der Spitze eines kleinen Künstlerpinsels oder einem Wattestäbchen nur auf die beschädigte Stelle. So verschmilzt die Reparatur fast unsichtbar mit der Umgebung.


„Die Qualität einer Farbe erkennt man nicht an der Deckkraft beim ersten Anstrich, sondern an der Tiefe und Leuchtkraft der Pigmente nach dem Trocknen.“ – Ein oft gehörter Satz unter Malermeistern.
Günstige Farben enthalten oft mehr Füllstoffe, was dunkle Töne wie Lila stumpf oder „kreidig“ wirken lassen kann. Hochwertige Pigmente sorgen für eine Farbe, die mit dem Licht spielt und ihre volle Brillanz entfaltet.



Das richtige Weiß zu Ihrem Lila zu finden, ist eine Kunst für sich. Ein hartes, kühles Reinweiß kann neben einem warmen Pflaumenton fast klinisch und billig aussehen. Wählen Sie stattdessen ein Weiß mit einem Hauch von Grau oder sogar einem winzigen Tropfen Schwarz, um den Übergang weicher zu gestalten. Zu einem kühlen Lavendel passt hingegen ein strahlendes Weiß oft wunderbar und erzeugt einen frischen, skandinavischen Look.


Sie wollen einen einzigartigen Akzent, aber keine ganze Wand streichen? Erwägen Sie eine Schablonentechnik. Suchen Sie sich eine großformatige Schablone mit einem botanischen oder geometrischen Muster. Streichen Sie die Wand in einem zarten Fliederton und tupfen Sie das Muster anschließend mit einem dunkleren Aubergine-Ton auf. Das schafft Tiefe und einen individuellen Look, ohne den Raum zu überladen.



Problem: Nach zwei Anstrichen wirkt Ihr helles Lila immer noch nicht deckend.
Lösung: Geduld! Hochwertige Farben benötigen Zeit zum Aushärten und zur vollen Entfaltung ihrer Deckkraft. Warten Sie mindestens die vom Hersteller empfohlene Trocknungszeit (oft 4-6 Stunden) ab, bevor Sie das Ergebnis beurteilen. Manchmal dunkelt die Farbe nach und deckt erst nach vollständiger Trocknung perfekt. Ein dritter, sehr dünner Anstrich kann bei kritischen Tönen die Lösung sein.


Sorgen Sie für gesunde Raumluft, indem Sie auf umweltfreundliche Farben achten:
- VOC-frei oder -arm: Suchen Sie nach Farben mit niedrigem Gehalt an „flüchtigen organischen Verbindungen“.
- Blauer Engel: Dieses Siegel kennzeichnet besonders emissionsarme Produkte.
- Naturfarben: Hersteller wie Leinos oder Auro bieten Farben auf Basis natürlicher Rohstoffe wie Lehm oder Kalk an, die zudem das Raumklima positiv beeinflussen können.



Die Vorstellung, in einem Raum aufzuwachen, der in ein sanftes Lavendel getaucht ist, ist wie der Beginn eines ruhigen Sommermorgens. Das Licht scheint weicher, die Welt ein wenig leiser. Ein tiefes, samtiges Pflaume hingegen fühlt sich an wie eine warme Umarmung; es schafft einen sicheren Kokon, der die Hektik des Alltags draußen hält und zu tiefem, erholsamem Schlaf einlädt. Ihre Farbwahl ist mehr als nur Dekoration – sie ist die Kulisse für Ihre Träume.

Streichen oder Tapezieren?
Farbe: Bietet unendliche Flexibilität bei der Farbwahl und ist kostengünstiger. Perfekt, um einen einheitlichen, beruhigenden Look zu schaffen.
Vliestapete: Ideal für eine Akzentwand. Hersteller wie Rasch oder Marburg bieten atemberaubende Designs mit lila Mustern, Texturen oder sogar Metallic-Effekten. Eine Tapete kann zudem kleine Risse im Putz kaschieren und eine zusätzliche haptische Ebene in den Raum bringen.


